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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Schamane verzweifelt gesucht

Dean hatte 57 Minuten und 32 Sekunden für die Strecke nach Mashpee gebraucht. Er wäre schneller gewesen, wenn es nicht diesen kleinen Stau wegen eines noch nicht von der Fahrbahn entfernten Baumes gegeben hätte. Aber die Zeit im Stau hatte er dazu genutzt bei Bobby anzurufen. Dieser hatte ihm die Adresse des Büros für Stammesangelegenheiten des Indianerstammes heraus gesucht. Dean fand, dies wäre die beste Stelle, um sich nach dem Medizinmann oder Schamanen zu erkundigen. Denn über dessen Haus würde garantiert kein Neonpfeil hängen. Im Stadttempo fuhr er nun durch die Straßen der Stadt. Sie war wesentlich größer als Truro. Sich an den Straßenschildern orientierend fand er das Büro nach einigen Minuten. Er machte sich nicht die Mühe einen Parkplatz zu suchen, sondern stellte den Impala in zweiter Reihe vor dem Gebäude ab. Er war gerade durch die Tür in eine klimatisierte Empfangshalle getreten, als sein Handy klingelte.

„Was gibt’s?“, erkundigte sich Dean, nachdem er auf dem Display Augustas Namen gelesen hatte. Im Hintergrund konnte er sein kleines Mädchen weinen hören.

„Dean, sie weint schon wieder“, sagte die ältere Frau besorgt.

„Ist sie noch bei Sam im Zimmer?“

„Ähm, nein.“

„Warum nicht?“

„Als sie von ihrem Mittagsschlaf aufgewacht ist, hat sie an der Infusion rumgespielt und ich wollte nicht, dass sie sie Sam rauszieht, also bin ich mit ihr ins Wohnzimmer gegangen.“

„Verstehe. Sie ist momentan in der Phase in der sie gerne an allem rumzieht, was sie kriegen kann. Aber solange ich nicht da bin, ist wohl die einzige Möglichkeit sie zu beruhigen, wenn du sie wieder ins Schlafzimmer bringst.“

„Im Babys hüten bin ich vielleicht doch ein klein wenig aus der Übung.“

„Keine Sorge, du kommst da schon wieder rein und ich beeile mich wieder zurück zu kommen. Ich weiß, Jenny ist schnell, also musst du sie gut im Auge behalten, aber ich hoffe, dass sie, wenn sie bei Sam ist, wenigstens Ruhe geben wird.“

„Ich werde es versuchen. Willst du sie vielleicht sprechen?“

„Ähm…okay.“ Das würde sicher eine interessante Unterhaltung werden. Er musste sofort das Handy von seinem Ohr nehmen, da die Kleine noch immer lauthals brüllte. Im Hintergrund hörte er Augusta zu ihr sagen, dass er am Telefon sei und sie sie zu ihrem Dad bringen würde. Schließlich erklang zwischen einigen Schluchzern ein leises „Din!“. Der ältere Winchester musste nun zum Glück nicht gegen ihr Geschrei ansprechen. Seine Stimme drang nun auch in normaler Lautstärke zu ihr durch, da sie sich jetzt, wo Augusta sich mit ihr scheinbar in Bewegung gesetzt hatte, langsam beruhigte.

„Hey Kleines! Ich bin bald wieder zurück. Augusta bringt dich wieder zu deinem Dad. Du brauchst nicht weinen. Alles ist okay. Ich sorge dafür, dass es deinem Dad schon bald wieder gut geht.“ Er sagte noch ein paar andere, nicht zu peinliche Dinge, in ein paar Meter Entfernung saß eine Frau an einem Schalter, um sie zu beruhigen, ehe er eine kurze Sprechpause machte. Sollte er sie jetzt noch bitten lieb zu Augusta zu sein? Dafür war sie wohl dann doch noch zu klein und würde es wahrscheinlich noch nicht verstehen.

„Din, Pa…“ brabbelte Jenny und Dean hörte Augusta sagen:

„So, da wären wir.“ Dann sprach sie wieder mit Dean.

„Was immer du gesagt hast, es scheint zu helfen. Ich glaube, wenn ich ihr genügend Spielzeug gebe, wird sie nicht in Versuchung geraten an dem Infusionsschlauch zu ziehen.“

„Gute Idee. Gib ihr ihr Puzzle. Damit ist sie dann erst mal eine Weile beschäftigt. Wie macht sich Sam?“

„Unverändert. Seine Wadenwickel sind verrutscht. Ich glaube, als ich eben mit Jenny unten war hatte er einen Fiebertraum, wie vorhin als Dr. Potter da war.“

„Ruf mich bitte an, wenn es ihm schlechter gehen sollte.“

„Dann hoffe ich, dass ich dich heute erst wieder sprechen werde, wenn du von deiner Mission zurück bist.“

„Das hoffe ich auch. Bis nachher.“ Dean legte auf und ging dann an den Schalter an dem die Frau saß.
 

Es stellte sich heraus, dass er auch was Peinliches zu Jenny hätte sagen können, da die Frau selber gerade telefonierte. Einigen Wortfetzen nach zu urteilen war das ein Privatgespräch, dass sie gerade führte. Also hatte Dean keinen Grund sie dabei nicht zu unterbrechen, schließlich arbeitete sie hier.

„Entschuldigen Sie…“ Doch die Frau hob nur abwehrend die Hand und bedeutete ihm somit zu warten. Als sie aber eine Minute später immer noch keine Anstalten machte das Gespräch zu beenden und Dean sie dann auch noch was von einer Kosmetikserie sagen hörte, die die Person am anderen Ende der Leitung doch unbedingt ausprobieren sollte, wurde es dem Winchester zu bunt. Er griff über den Schalter und drückte die Telefongabel herunter, wodurch das Gespräch beendet wurde.

„Hey, was fällt ihnen ein“, protestierte die Frau.

„Sorry, ich hab was gegen Leute die eigentlich arbeiten sollten und Kunden dreist warten lassen, um mit ihren Tussifreundinnen über Makeup zu sprechen. Also, zu wem muss ich wenn ich eine Auskunft über ein Stammesmitglied kriegen will?“

Die Frau sah ihn bitterböse an.

„Da müssen Sie zu James Baird. Erste Etage, die zweite Tür links.“

Dean wollte gerade zu einem halbherzigen „Danke“ ansetzen, als sie fort fuhr.

„Aber der ist gerade in einer wichtigen Besprechung.“ Das stimmte zwar nicht, aber der Typ hatte es doch tatsächlich gewagt ihr Telefonat zu beenden. Dafür sollte er schön ein bisschen schmoren. Rache war süß, dachte sie.

„Und wie lange wird die Besprechung noch andauern?“, fragte er sie genervt. Er hatte heute weder Lust noch Zeit die freundliche Schiene zu fahren.

„Das weiß ich nicht, aber wir schließen um 16 Uhr. Wissen Sie was, kommen Sie doch am besten morgen früh wieder.“

„Bis dahin sind es noch gut 1 ½ Stunden. Ich warte.“ Dean ging die Treppe zum ersten Stock hoch. Vor dem Büro stand eine Bank, die wohl für Wartende aufgestellt worden war. Der Winchester hatte der Frau unten am Empfang nicht wirklich geglaubt, also setzte er sich nicht, sondern klopfte an der Tür.

„Herein“, erklang es auch sofort. Dean trat ein.

„Hallo! Sind sie Mr. Baird?“

„Ja. Hatten wir einen Termin?“ Der Mann im Anzug musterte Dean abschätzig. Dem Winchester gefiel der Blick gar nicht. Okay, er hatte seit zwei Tagen nicht geduscht und seine Sorge um Sam und die unterdrückten Schmerzen stand ihm sicher in Form einer nicht gerade gesunden Gesichtsfarbe in eben Dieses geschrieben.

„Nein und ich will Sie auch gar nicht lange stören. Ich würde nur gerne wissen, wo ich Ihren Schamanen finden kann.“

„Setzen Sie sich doch. Im sitzen redet es sich leichter.“ Wenigstens schien er höflich zu sein, dachte Dean und setzte sich ihm gegenüber.

„Was unseren Schamanen David „Askuwheteau“ Greene angeht, so finden Sie ihn auf dem Friedhof. Er ist nämlich im Dezember 2004 gestorben.“ Das waren ja mal wieder ganz tolle Nachrichten. Dean fluchte innerlich und fragte dann:

„Und wer ist ihr neuer Schamane?“

„Die Stelle wurde nicht neu besetzt. Normalerweise hätte seine Enkelin den Posten übernehmen sollen, der neue Schamane ist immer der Enkel oder die Enkelin des Alten, aber sie hat abgelehnt und studiert jetzt irgendwo.“

Das wurde ja immer besser. Dean fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

„Aber es ist ja nicht so als wäre der Posten wichtig. Die Pow Wows liefen auch ohne ihn. Wenn Sie mich fragen, ist das ganze alte Zeug Humbug. Wir sollten uns endlich der Neuzeit zuwenden.“

Was war das denn für einer? Dean hatte noch nicht viele Indianer kennengelernt, aber die paar die er kannte waren stolz auf ihre Traditionen und glaubten auch daran. Der Typ hier schien ihm so einer zu sein, der am liebsten das Reservat in eine Glücksspieloase verwandeln wollte, um möglichst viel Geld zu scheffeln.

„Wo studiert die Enkelin denn?“

„Keine Ahnung. Ich kenne sie ja kaum. Tut mir leid, dass Sie jetzt umsonst hergekommen sind.“ Der Mann sah auf seine Uhr. Jetzt schien ihn Mr. Baird loswerden zu wollen, damit er heute früher Schluss machen konnte, so kam es Dean jedenfalls vor.

„Ich müsste dringend mit der Familie reden. Es ist wirklich wichtig. Könnten Sie mir bitte die Adresse der Greenes geben?“

„Tut mir leid, aber ich bin nicht befugt Ihnen die Adresse zu geben.“

„Ich bitte Sie, Sie können da doch bestimmt mal eine Ausnahme machen.“ Dean rollte genervt mit den Augen.

„Nein, ich könnte dadurch Ärger bekommen. Sie könnten ja ein Stalker oder sonst wer sein.“

War ja klar. Jetzt kam er ihm mit Bürokratie. Natürlich könnte er jetzt, wo er den Namen der Familie hatte, die Adresse auch aus einem Telefonbuch heraussuchen, aber das würde wieder ein paar Minuten Zeit kosten und Deans Geduldlevel war heute einfach nicht hoch genug. Er musste dringend Dampf ablassen. Er stand auf. Dabei fiel der Stuhl auf dem er gesessen hatte nach hinten. Dann packte er den Kragen dieses arroganten Bürokratenarschs und zog ihn aus seinem ledernen Chefsessel.

„Hören Sie mir mal gut zu, Häuptling Hühnerauge. Es geht um Leben und Tod. Entweder Sie geben mir jetzt die Adresse der Greenes oder Sie bekommen Ärger mit mir und eins können Sie mir glauben, wenn ich mit Shnen fertig bin, werden Sie sich wünschen, Sie hätten von Ihren Chefs bloß ne Abmahnung gekriegt.“

„Oak… Hollow Circle… 3“, stammelte der Mann eingeschüchtert.

„Na bitte! Geht doch. War doch gar nicht so schwer, oder?“ Dean ließ ihn los und er sank zurück in seinen Chefsessel. Dean stellte den Stuhl wieder auf.

„Das Sie nicht wissen auf welches College die Enkelin geht will ich Ihnen mal glauben, aber sollte ich raus kriegen, dass Sie mich diesbezüglich belogen haben…“

„Nein… ich hab nicht gelogen. Bitte tun Sie mir nichts.“ Dean grinste zufrieden und ließ den verängstigten Bürokraten in seinem Büro zurück. Als er in die Empfangshalle kam war die Sekretärin bereits wieder am telefonieren. Sie mied seinen Blick. Gut so, dachte der Winchester und verließ das Gebäude.
 

Schnell saß er wieder in seinem Wagen. Dann rief er bei Bobby an.

„Hey, wie komm ich vom Büro für Stammesangelegenheiten am schnellsten zum Oak Hollow Circle?“

„Bin ich dein Navi?“

„Solange Sam flach liegt, ja.“

„Du hast die Adresse also bekommen.“

„Ja, hat mich einige Nerven und jede Menge Selbstbeherrschung gekostet. Aber leider hab ich erfahren, dass der alte Schamane vor zwei Jahren gestorben ist und seine Enkelin, die sein Amt übernehmen sollte, lieber studieren wollte anstatt die Familientradition fort zu führen. Hey, warum kommt mir das so bekannt vor?“, fragte Dean rhetorisch.

„Ja, ja…das Ganze erinnert dich an Sam. Was hast du jetzt vor?“ Während er sprach gab er die Adresse in seinen Computer ein. Eine gute Investition, wie Bobby fand. Besser als sich in jedem Staat irgendwelche Faltkarten zu besorgen.

„Der Futzie aus dem Büro wusste nicht wo das Mädchen studiert, also werde ich jetzt mal zu ihren Eltern fahren, um hoffentlich mehr zu erfahren. Vielleicht hat Opa Schamane das Acheri-Verpiss dich-Ritual irgendwo aufgeschrieben und ich kann mir das aus seinem Nachlass ausleihen.“

„Denkst du, es ist so einfach? Wahrscheinlich ist das Ritual in Algonquin geschrieben.“

„Algonquin? Ich dachte, das ist ein Stamm.“

„Das auch, aber es ist auch die Sprache der Indianer in dieser Region.“

„Und du denkst, ich krieg das nicht hin, dass abzulesen.“ Es war weniger eine Frage als eine Feststellung.

„Doch, aber ob du es richtig aussprichst und eventuelle Anweisungen dieses Rituals verstehst und ob es dann wirkt, bezweifle ich.“

„Darum will ich ja an die Enkelin ran. Der Büroheini meinte, Schamanen bilden immer ihre Enkel aus, um ihren Platz einzunehmen. Irgendwas muss das Mädchen also wissen.“

„Okay.“ Er gab Dean die Wegbeschreibung durch.

„Danke Bobby. Ich melde mich wieder sobald ich mehr weiß.“

„Mach das. Hey, hast du was Neues von Sam?“

„Nein, er fiebert nach wie vor vor sich hin, darum sollte ich mich jetzt beeilen.“ Dean hörte Bobby daraufhin leise seufzen.

„Sei vorsichtig Junge, nicht dass ich noch zu euch raus fahren muss um euch Beiden den Arsch zu retten.“

„Ja, ich pass schon auf mich auf.“ Damit war das Gespräch beendet.
 

Das Haus der Greenes war schnell gefunden. Doch es sah nicht so aus als wäre jemand zu Hause. Dean stieg aus dem Impala aus und klingelte. Es öffnete niemand. Also ging er ums Haus und schmulte durch die Fenster.

„Hey, was machen Sie da? Wollen Sie einbrechen?“ Diese Worte ließen Dean hochschrecken. Er drehte sich um und sah eine Frau in Augustas Alter auf ihn zu kommen.

„Nein, nein“, beschwichtigte er sie. Sie sah ihn skeptisch an.

„Ich wollte nur zu den Greenes.“

„Die sind nicht da.“

„Ja, das habe ich jetzt auch gemerkt. Wissen Sie wo sie sind oder wann sie wieder kommen?“

„Die Greenes züchten seit Generationen Pferde draußen im Reservat. Sie sind bis zum Wochenende in Pennsylvania auf einer Pferdemesse, um Geschäfte zu machen. Ich bin ihre Nachbarin und hab ein Auge auf das Haus, solange sie weg sind. Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“ Die Frau sah ihn jetzt nicht mehr ganz so misstrauisch an und wirkte fast schon freundlich auf Dean.

„Ist ihre Tochter auch mit ihnen unterwegs?“

„Lea? Nein. Sie macht Sommerkurse am College.“

„Sie wissen nicht zufällig an welchem College sie ist, oder?“ Bitte lass die alte Dame mehr wissen und auskunftsfreudiger sein, dachte Dean.

„Sie studiert irgendwas mit Kommunikationswissenschaften am Emerson College in Boston. Warum fragen Sie? Sind sie von der Polizei? Sie hat doch nichts angestellt oder?“

„Nein, ich muss nur dringend mit ihr reden. Es geht um ihren Großvater.“

„Askuwheteau ist seit zwei Jahren tot.“

„Ich weiß, aber ich brauche seine oder jetzt wohl eher Leas Hilfe.“

„Sie brauchen die Hilfe eines Schamanen“, sagte sie feststellend. Dean nickte.

„Wissen Sie was Askuwheteau bedeutet?“, fragte sie ihn dann.

„Nein. Was bedeutet der Name?“

„Er bedeutet, der, der wachsam bleibt. Ich kannte ihn seit seiner Kindheit. Sein Großvater hat ihm diesen Namen gegeben. Askuwheteau hat immer gesagt, dass sein Großvater, der vor ihm der Schamane unseres Stammes war, ihm eine große Aufgabe übertragen habe. Ich wollte immer, dass er mir mehr davon erzählt, aber er hatte gesagt, es wären Dinge, die nur von Schamanen zu seinem Nachfahren weiter gegeben werden dürfe. Als Lea noch klein war, hat ihr Großvater viel Zeit mit ihr verbracht. Ich denke, ihr hat er seine Geheimnisse anvertraut. Es ist schade, dass sie sein Werk nicht fortführen wollte. Die meisten jungen Leute hier legen nicht mehr viel Wert auf unsere alten Bräuche und Traditionen und wollen lieber Karriere in der Großstadt machen. Als Lea in die Highschool kam, hat sie sich verändert. Sie wollte bis dahin eigentlich schon in die Fußstapfen ihres Großvaters treten, aber dann hat sie es sich anders überlegt und als sie dann das Stipendium bekam, gab es für das junge Ding kein Halten mehr. Seit sie am College ist, hatte sie sie nur noch wenig Kontakt mit ihrem Großvater und als er schließlich gestorben war, hat sie sich endgültig gegen den Posten des Schamanen entschieden.“

„Denken Sie, sie kann mir helfen? Es geht um die kranken Kinder in Chatham. Vielleicht haben Sie davon gehört.“

„Ja. Askuwheteau war nach jeder Hurrikan Saison dort. Er hat mir nie verraten, was er dort gemacht hat, aber es schien wichtig zu sein. Er sagte immer, dort gäbe es eine böse Energie. Natürlich hat ihn hier kaum einer für voll genommen.“

„Es ist wichtig. Bitte, wissen Sie wo Lea in Boston wohnt?“

„Sie wohnt in einem Studentenwohnheim auf dem Campus, aber ich weiß die genaue Adresse nicht. Wenn Askuwheteau jemandem verraten hat, was er dort getan hat, dann mit Sicherheit ihr. Ich denke, sie kann Ihnen helfen, wenn Sie sie dazu bringen können, sich ihrer Wurzeln zu besinnen.“

„Danke, Sie haben mir sehr geholfen. Ich werde sie bestimmt finden. So viele Lea Greenes wird es am Emerson College bestimmt nicht geben.“ Dean war bereits auf dem Weg zum Impala, als sie ihn zurück rief.

„Warten Sie. Sie sehen hungrig aus. Ich habe vorhin einen Kirschkuchen gebacken. Bis nach Boston ist es ein Stück. Ich werde Ihnen ein Stück davon einpacken“, sagte sie freundlich und verschwand im Haus gegenüber aus dem sie eben gekommen war. Dean sah ihr kurz hinterher. Für ein Stück Kuchen konnte man dann doch ein Minütchen warten. Er sah in den Außenspiegel des Autos um sich seinen Gesichtsausdruck anzusehen. Vielleicht würde Sam ihm auch ein Stück Kuchen anbieten, wenn er ihn so ansah. Bei älteren Damen schien es auf jeden Fall zu funktionieren. Er kannte den Weg nach Boston, daher brauchte er sich von Navi-Bobby nicht den Weg raussuchen lassen. In Boston würde er dann jedoch erstmal ne Weile suchen müssen. Wie schön wäre es doch, wenn er sich die Suche ersparen könnte. Plötzlich ging ihm ein Licht auf. Lea wohnte in Boston und Dean kannte jemanden in Boston, der ihm noch einen Gefallen schuldete, weil er ihn vor einem Vampir gerettet hatte. Mortie! Genau, er würde Mortie anrufen und um Hilfe bitten. Ehe er nach seinem Handy greifen konnte kam die Frau schon mit einem kleinen, in Alufolie gewickelten Päckchen zu ihm zurück.

„Danke Ma’am“, sagte Dean und lächelte.

„Fahren Sie vorsichtig und melden Sie sich und sagen Bescheid, ob es geklappt hat.“

„Ja Ma’am.“ Er stieg ins Auto und machte sich auf den Weg nach Boston.
 

Ein paar Straßen weiter fuhr Dean rechts ran, um Mortie anzurufen und einen Bissen von dem Kuchen zu nehmen.

„Wow, dass nenne ich mal nen Kirschkuchen“, sagte er, nachdem er den ersten Bissen verzehrt hatte. Mit seiner freien Hand suchte er sich Morties Nummer heraus.

Er musste nicht lange klingeln lassen.

„Hey Dean! Ich wusste, du würdest es dir noch mal anders überlegen. Ich hab da schon einige Interessenten für deinen Wagen“, meldete sich Mortie.

„Nein du Idiot. Ich sagte dir doch schon beim letzten Mal, dass mein Baby unverkäuflich ist.“

„Schade. Ich könnte da nämlich ziemlich viel Geld für dich…“

„Brotladen zu Mortie und aufgepasst. Ich brauche deine Hilfe.“

„Ich muss doch nicht wieder in die Pathologie dafür oder?“

„Nein, du musst jemanden für mich finden.“

„Oh, gut. Das sollte kein Problem sein. Ich bin gut in Recherchen.“

„Es ist ein Mädchen namens Lea Greene. Sie studiert am Emerson College und wohnt dort in einem Studentenwohnheim.“

„Ist notiert. Moment, sie ist doch nicht ein Zombie oder Werwolf oder sowas?“

„Nein, du Warmduscher. Sie ist die Enkelin eines Indianer Schamanen und ich brauche ihre Hilfe in einem Fall.“

„Aha. Soll ich ihr deine Nummer geben, wenn ich sie gefunden habe?“

„Nein, ist nicht nötig. Beschaff mir nur ihre Adresse. Ich bin bereits auf dem Weg nach Boston.“

„Ich kann aber nicht garantieren, dass ich sie gefunden habe, bis du hier bist.“

„Versuchs einfach, okay? Es ist wirklich wichtig.“

„Das sagt ihr Jäger immer, aber wenn es dann ans Bezahlen geht…“

„Ich weiß nicht wovon du sprichst Mortie. Soweit ich mich erinnere hast du bei mir Lehnsschuld auf Lebenszeit.“

„Ich dachte wir wären Quitt.“

„In deinen Träumen vielleicht.“

„Hm, in meinen Träumen liege ich am Nacktbadestrand von Maui und genehmige mir Boddyshots von vollbusigen Hawaiianerinnen, die ebenfalls nackt und mir zu willen…“

„Hey, du bist ja sogar in deinen Träumen größenwahnsinnig“, unterbrach Dean ihn.

„Man muss doch seine Ambitionen hoch halten. Wenn du genug Kohle hast, kommen die Weiber ganz automatisch.“

„Hast du mit den Wetten aufgehört?“

„Ähm, nicht ganz.“

„Soll heißen?“

„Ich hab den Buchmacher gewechselt.“

„Bei dir ist Hopfen und Malz verloren.“

„Aber ich hab im Moment ne Glückssträhne.“

„Gut, dann wirst du Lea Greene ja schnell für mich finden.“

„Ich geb mein Bestes.“

„Wehe, das ist nicht gut genug. Wo wohnst du?“ Mortie nannte ihm seine Adresse.

„Gut, dann komm ich bei dir vorbei.“

„Und wenn ich nicht da bin?“

„Glaub mir, ich finde einen Weg in deine Wohnung zu kommen.“

„Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest. Aber schnüffel nicht in meinen Sachen rum.“

„Keine Angst. Ich werde mich hüten deine Pornoheftchen anzufassen.“

„Die hab ich eh versteckt.“

„Du wohnst doch alleine.“

„Ja, aber meine Putzfrau muss ja nicht alles sehen.“

„Oh man! Setz deinen Arsch in Bewegung und finde die Frau. Ich fahre jetzt weiter.“

„Bis dann Dean.“ Der Winchester beendete das Gespräch und schüttelte mit dem Kopf. Mortie war echt ein schräger Vogel.
 

Jetzt, wo das mit Mortie geklärt war, musste Dean nur noch seinen Sammysitter anrufen um ihr Bescheid zu sagen, dass er heute wahrscheinlich nicht mehr nach Hause kommen würde. Soviel telefoniert wie heute hatte Dean schon lange nicht mehr. Er wählte Augustas Nummer.

„Dean, bist du schon auf dem Rückweg?“, fragte Augusta ihn als sie an ihr Handy ging.

„Ähm, nein. Augusta, ich weiß es kommt etwas plötzlich, aber könntest du vielleicht über Nacht bei Sam und Jenny bleiben. Ich muss nach Boston und weiß nicht wann ich zurück sein kann.“

„Oh, ja klar. Kann ich machen. Soll ich Jenny bei Sam schlafen lassen?“

„Das wäre gut. Ich denke, du musst auch nicht die ganze Nacht an seinem Bett bleiben. Du kannst es dir im Gästezimmer bequem machen.“

„Das ist aber nett von dir, dass ich es mir in meinem eigenen Haus, dass ich euch freundlicherweise für einen Spottpreis vermietet habe und in dem ich deinen Freund pflege und auf eure Tochter aufpasse, im Gästezimmer gemütlich machen darf “, sagte sie leicht schnippisch.

„Oh, entschuldige…ich…“

„Schon gut. Es war bis jetzt ein ziemlich stressiger Tag für uns Beide. Es wird interessant das Carrie zu erklären, aber mir wird da schon was einfallen.“

„Danke Augusta, wirklich. Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde.“ Ohne Hilfe wäre er bei diesem Fall wirklich aufgeschmissen gewesen.

„Ist okay Dean. Ich mag euch ja irgendwie und helf euch gerne.“

„Trotzdem danke und wie gesagt, melde dich wenn es Sam schlechter geht.“

„Ja doch, mach ich und du sieh zu, dass du dieses Ding fertig machst.“

„Das musst du mir nicht zweimal sagen. Machs gut.“ Dean grinste und legte auf.
 

Er fuhr auf den Highway in Richtung Boston auf. Er würde wohl etwas mehr als ne Stunde bis dorthin brauchen wenn die Straße frei war, aber wenn er in Boston ankam, würde da sicher schon der Feierabendverkehr losgehen, also hatte er jede Menge Zeit zum nachdenken. Über Sam, Jenny und wie es mit ihnen weiter gehen sollte. Vielleicht wäre es doch besser mit dem Jagen aufzuhören, aber im Gegensatz zu Sam konnte er sich ein normales Leben eigentlich nicht vorstellen und so wie Sam in letzter Zeit drauf war, schien dieser langsam aber sicher das Leben als Jäger mit Kind und Kegel anzunehmen. Wahrscheinlich hatte Augusta wirklich Recht, als sie meinte, Menschen würden sich nicht wirklich ändern können. So sehr sich Sam auch bemüht hatte, mit College und allem, das Leben hatte ihn doch wieder zum Jagen gebracht. War es ein unvermeidliches Schicksal, dass ihre Familie bis hier her geführt hatte? Kamen sie aus der Sache nicht mehr raus, selbst wenn sie wollten? Würden sie genau so werden wie ihr Dad? Rastlos und immer auf der Suche nach dem nächsten übernatürlichen Abschaum, dass man töten konnte, um die Welt wenigsten für einige Menschen sicherer zu machen, wenn schon nicht wirklich für sich selbst? Oder war Jenny ein Zeichen, dass sie aussteigen sollten, um neu anzufangen und alte Fehler nicht zu wiederholen? Dean selbst wäre ein Mittelweg zwischen beidem am liebsten. So wie es Bobby tat. Er hatte ein, wenn auch schräges, Zuhause. Einen Ort, an dem er mal zur Ruhe kommen konnte. Er, Sam und Jenny sollten auch ein Zuhause haben. Ein Zuhause in einer Nachbarschaft und ein paar Vertrauten, die auf Jenny aufpassen konnten, wenn er mit seinem Kleinen auf die Jagd ging. Sam und er würden wirklich mal über eine Langzeitperspektive ihres gemeinsamen Lebens mit Jenny sprechen. Oh ja, das kam auf seiner Liste gleich hinter A: Sam wegen seines Alleingangs die Hölle heiß machen und B: Sam fragen, was er über Jenny wusste und er ihm verheimlichte. Sam- er liebte ihn, ohne Zweifel, aber das war im Moment nicht gerade leicht und das für beide Seiten. Sam war sicher auch noch etwas sauer auf ihn wegen der Sache in der Hütte, aber was er gemacht hatte war auch nicht besser. Er lag jetzt mit an die 40°C Fieber im Bett und er machte sich große Sorgen um ihn und musste hoffen, dass die Schamanenenkelin ihm freundlicher gegenüberstand als der blöde Bürofritze. Dean seufzte.

Es war das erste Mal, dass er sich nicht um Sam kümmerte, während er krank war, die Zeit in Stanford mal ausgenommen. Er konnte sich noch sehr genau an Sams erstes Fieber erinnern, bei dem er sich alleine um seinen Kleinen kümmern musste.
 

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Deans Erinnerung:
 

„Dad, ich glaube Sammy wird krank. Er war den ganzen Tag über so still und hat kaum was gegessen. Vielleicht solltest du besser hier bleiben“, sagte Dean. Sie waren zum ersten Mal nach dem Strigha Vorfall wieder mit ihrem Vater unterwegs und John hatte die Beiden bis jetzt nicht länger als ein paar Stunden miteinander alleine gelassen. Doch jetzt wollte er zu einer wohl mehrtägigen Jagd aufbrechen.

„Dean, du bist doch ein großer Junge. Du hast dazu gelernt oder? Du kennst meine Anordnungen und wirst ihnen diesmal Folge leisten.“

„Ja Dad, aber…“

„Dean, es ist bald Vollmond. Wenn ich diesen Werwolf jetzt nicht erwische muss ich einen ganzen Monat auf die nächste Chance warten.“

„Was ist wenn Sammy Fieber kriegt?“ Dean war noch nie mit einem kranken Sammy alleine gewesen. Immer war entweder ihr Vater oder Pastor Jim da. Zum Glück wurde Sam sehr selten krank.

„Wir haben im Bad alle nötigen Medikamente. Du wirst gut für ihn sorgen. Ich vertraue dir und verlass mich auf dich.“ John legte seinem, nicht mal zehn Jahre alten Sohn die Hand auf die Schulter.

„Enttäusch mich nicht mein Sohn.“ Mit diesen Worten ließ er Dean alleine vor dem Motelzimmer stehen. Der Junge ging wieder ins Zimmer.

„Ich werde es nicht vermasseln. Du wirst stolz auf mich sein“, sagte Dean leise in den leeren Raum hinein und ging dann zum Bett herüber in dem Sam lag und A-Team sah. Jedenfalls hatte er das getan bevor Dean John zur Tür raus begleitet hatte. Jetzt war er eingeschlafen. Dean seufzte und zog die Decke über seinen kleinen Bruder. Dann strich er ihm eine Haarlocke aus der Stirn. Er zog besorgt seine Hand zurück. Sammy fühlte sich unnatürlich warm an. Der kleine Junge war von Deans Berührung wieder wach geworden. Mit leicht glasigen Augen sah er seinen großen Bruder an.

„Mir geht’s gar nicht gut Dean“, sagte er mit kränklicher Stimme. Dean schluckte. Wenn Sam schon sagte, dass es ihm nicht gut ging, dann war er wirklich krank.

„Du fühlst dich heiß an Sammy. Ich werde mal das Thermometer holen. Bleib liegen.“
 

Dean musste schmunzeln als er daran dachte, wie lange er Sam dann überreden musste bis dieser ihn dann letztlich das Fieberthermometer dahin stecken ließ, wo die Sonne nicht schien.
 

„Ja, du hast Fieber Sammy“, sagte Dean, als er das Thermometer wieder aus Sams Po entfernt hatte. Der kleine Junge sah ihn ungläubig an.

„Lass mal sehen.“ Fieber bedeutet, dass er diese widerlichen Tabletten schlucken musste.

„Willst du, dass ich es dir unter die Nase halte?“

„Du bist doof Dean“, grummelte Sam.

„Glaub mir, du hast Fieber. Mir wäre es auch lieber, wenn es nicht so wäre, denn dann müsste ich mich nicht um dich weinerlichen Jammerlappen kümmern.“

„Ich bin nicht weinerlich.“

„Ach ja? Wer hat denn eben gezetert als es ums Fiebermessen ging?“

„Als ob du das gerne machst.“

„Wenigstens mach ich nicht so ein Theater.“

„Das ich nicht lache. Als du letzten Monat die Grippe hattest, hast du dich vor Pastor Jim im Schrank versteckt, als er bei dir Fieber messen wollte. Er musste dir damit drohen, dass er Dad anruft, damit du raus kamst.“ Sam streckte Dean die Zunge raus. Der Ältere schnipste mit seinem Finger dagegen.

„Aua! Das tat weh du Blödmann!“
 

Und dann war da ja noch die Sache mit der Medizin gewesen, die Sam nicht schlucken wollte.
 

„Komm schon Sammy! Du willst doch, dass es dir wieder gut geht oder?“

„Aber das ist so bitter Dean“, sagte Sam mit quengeliger Stimme. Dean seufzte. Er wusste, dass das Zeug scheußlich war, wenn man es nicht schaffte sie sofort runter zu schlucken. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er ging in die Küche, nahm eine der Pillen und zerdrückte sie mit Orangensaft. So würde Sam sie mit einem Mal runter kriegen. Natürlich brauchte er zum Nachspülen noch mehr Saft. Er füllte für Sam ein großes Glas und ging dann mit Medizin und Saft zurück zu seinem Bruder. Dieser war dann zur Abwechslung mal brav und nahm die Medizin und trank dann schnell den Saft hinterher. Aber die Säure des Safts tat wohl seinem Hals nicht gut, denn schon jammerte er wieder.

„Dean, mein Hals tut weh.“ Dean trotte ins Bad und holte die Halsdrops mit Kirschgeschmack.

„Hier, die helfen dir doch immer.“ Er setzte sich neben Sam aufs Bett.

„Ah!“ Sam machte den Mund auf. Dean lachte.

„Aber wehe du beißt mich.“ Dann schob er ihm einen Drops in den Mund.

„Danke Dean.“ Der fiebrige kleine Junger kuschelte sich müde an seinen großen Bruder.

„Schon gut Sammy, aber leg dich wieder aufs Bett. Du bist viel zu warm und ich bin nicht dein Kissen.“

„Ähm, Dean…ich weiß du hast gesagt, ich bin langsam zu alt, aber kannst du mir Mr. Snoozleberg geben?“ Sammy sah ihn mit diesem bettelnden, `du –kannst-nicht-nein-sagen´ Hundeblick an. Mr. Snoozleberg war Sams Stoffhase.

http://img511.imageshack.us/img511/544/kakindergartenhasebenni.jpg

Dean zog Sam immer damit auf, weil er mit dem Vieh überall hinging, daher hatte Sam ihn in ihre Reisetasche gepackt um dem Älteren zu beweisen, dass er kein Baby mehr war. Der Stoffhase war der Nachfolger von Benji, einem Plüschcockerspaniel, den Sam als dreijähriger auf dem Spielplatz verloren hatte. Da war das Geschrei ziemlich groß gewesen. Ihr Dad hatte sich strikt geweigert Sam ein neues Stofftier zu kaufen und Sam gesagt, er sei selbst schuld, weil er auf seine Sachen nicht besser aufgepasst hatte. Mr. Snoozleberg war dann schließlich ein Geschenk von einem netten Bibliothekar in Blue Earth gewesen. Er hatte Sam immer lustige Geschichten über einen Schlafwandler namens Mr. Snoozleberg erzählt, wenn sie in der Bücherei waren. Er arbeitete eigentlich nur in der Bibliothek um Geld zusammen zukriegen, damit er eine eigene Videospiele-Firma aufziehen konnte. Sein reicher Dad hatte lieber seinem älteren Sohn Geld gegeben, damit er in Enron Aktien investieren konnte.
 

Von Pastor Jim hatte Dean später erfahren, dass der Bibliothekar mittlerweile der Präsident einer recht erfolgreichen Computerspiele Firma namens Sarbakan, mit Sitz in Kanada war und sein älterer Bruder zusammen mit Enron Pleite gemacht hatte. Tja, jetzt bereute der Vater sicher, dass er nicht seinem jüngeren Sohn das Geld gegeben hatte. Eins der ersten Spiele die er raus gebracht hatte hieß übrigens Good Night Mr. Snoozleberg.
 

„Okay Sam, wenn du denkst, dass es dir dann besser geht.“ Dean stand auf und holte Sam das Plüschtier aus der Reisetasche.

„Danke Dean!“ Sammy drückte Mr. Snoozleberg glücklich an sich.

„Schon gut und jetzt schlaf ein bisschen. Danach gehts dir bestimmt schon besser.

Immer wenn Sam krank war, litt er unter extremen Appetitmangel. Dean griff dann auf etwas zurück, was seine Mum ihm immer gemacht hatte, wenn er krank war und was deren Mum schon ihr immer gekocht hatte - Tomatensuppe mit Reis. Und das wurde schließlich eins der wenigen Dinge, die Sam zu sich nahm, wenn er krank war, neben Kirsch Slushys.
 

„Komm Sammy. Du brauchst etwas frische Luft. Lass uns ein Stück spazieren gehen“, sagte Dean zu seinem Bruder. Die Luft in ihrem kleinen Apartment war nicht besonders gut. Es gab zwar Fenster, aber Dad sah es nicht gerne, wenn sie sie öffneten, da er dann immer die Salzlinie neu ziehen musste.

„Ich weiß nicht Dean. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding.“

„Du schaffst das schon. Du kannst dich ja notfalls an mir festhalten.“ Ihr Dad hatte gesagt, dass Dean Sam nicht alleine lassen durfte, aber nichts davon, dass sie nicht zusammen raus gehen sollten. Sie würden nicht weit gehen. Maximal bis zum Bürogebäude dieses Motels. Dort gab es eine kleine Bude, bei der Dean ein paar Schokoriegel kaufen wollte. Er half seinem Kleinen beim Anziehen und dann gingen sie raus. An der Bude angekommen entdeckte Sam sofort den Slushy Automat.

„Dean, kann ich so einen mit Kirschgeschmack haben?“ Wieder dieser Hundeblick. Dean sah auf die beiden Schokoriegel in seiner Hand. Das Geld was er für Süßkram investieren konnte, war nicht besonders viel. Es reichte entweder für zwei Schokoriegel, oder einen Slushy.

„Das ist schön kalt und wird meinem Hals bestimmt gut tun“, sagte Sam. Dean seufzte, legte die Schokoriegel zurück und kaufte Sam einen Kirschslushy. Dann gingen sie zurück. Er hatte zwar auf seine Süßigkeiten verzichten müssen, aber dafür hatte er von Sam ein glückliches Lächeln bekommen und das war für Dean fast genau so gut.
 

Vielleicht sollte er Sam einen Slushy mitbringen, wenn er nach der Acheri-Verbannung wieder zurückkam. Plötzlich erschien auf Deans rechter Schulter ein Dean-Teufelchen.

„Warum sollen wir ihn für den Mist den er gebaut hat auch noch belohnen?“, fragte er Dean.

Auf der anderen Schulter erschien jetzt ein Dean-Engelchen.

„Aber wir lieben ihn, egal was er anstellt. Er wird sich bestimmt freuen.“

„Er sollte uns lieber die Füße küssen, dafür dass wir ihm den Arsch gerettet haben anstatt genüsslich an nem Slushy zu saugen.“

Die Argumente der beiden hatten beide was, dachte Dean.

„Aber wenn er mit dem Slushy fertig ist, saugt er vielleicht an uns.“ Okay, damit hatte das Engelchen das Teufelchen ausgestochen. Versautes Engelchen. Dean grinste bei dem Gedanken daran. Er schob eine seiner Musikkassetten ins Kassettendeck und versuchte sich und seinen Rücken etwas zu entspannen, während er weiter fuhr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  notalovegirl
2010-04-21T19:49:33+00:00 21.04.2010 21:49
Oh man, hoffentlich wird diese ähm ... Lea hilfreich sein :D
Wenn nicht, bekomme ich noch einen Kollaps deswegen! xD
So ein kapitel ohne wirklichen Sam, ist nicht vollständig.
Da fehlt immer was u__u
Also Dean! Go! Besieg den Acherie |D
Go, Dean! Go!

Und die Szene mit den Teufel und Engel-Dean |D Zum Totlachen!
Darauf muss man mal kommen x,D
Gute Idee!


Von:  L_Angel
2010-03-27T19:48:12+00:00 27.03.2010 20:48
Super Kapitel!!!!! *freu*
Dean muss sich beeilen und diesen dummen Acherie beiseite schaffen....ich halt das bald nicht mehr aus, immer kommt plötzlich was neues, was die beiden noch länger von einander trennt *schmoll*

Die Engelchen-Teufelchen-Szene war genial!!! Einfach nur zum Totlachen!! *ggg*

Bis hoffentlich bald!!

Angel^^


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