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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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X-Mas Special Teil 2

Anspielung an: Lukasevangelium 2, 1-14

Anmerkung: Die Story rund um die Fee bitte nicht ernst nehmen. Das beruht auf keinerlei Fachwissen und ist just for fun von mir erfunden.

Hab mich übrigens entschlossen den Zweiten Teil zu Splitten und den Rest als Epilog anzuhängen.

Verwendete Songs:

Band Aid - Do They Know It´s Christmas?

Frank Sinatra - Jingle Bells

Gene Autry – Frosty the snowman

Mariah Carey - All I want for christmas is you
 

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

Zufrieden betrachtete die Fee ihr Werk. Zwei kleine Jungen lagen aneinander gekuschelt in dem großen Bett und schliefen friedlich. Sie hatte an alles gedacht und auch gleich deren Anziehsachen ihrer jetzigen Größe angepasst. Sie war ein wenig prüde und die kleinen Jungs sollten ja nicht nackt rumlaufen müssen. Was sie jedoch nicht bedacht hatte, war auch das geistige Alter der Winchesters zurück zu stufen, was für beide letztlich den Schaden ein wenig minimierte. Mit einem letzten, kurzen Kopfnicken war die Fee schließlich verschwunden und das keine Sekunde zu früh, denn kaum war sie weg, da ertönte der Radiowecker auf Deans Nachttisch.
 

It's Christmas time

There's no need to be afraid

At Christmas time

We let in light and we banish shade

And in our world of plenty

We can spread a smile of joy

Throw your arms around the world

At Christmas time
 

Dean drehte sich von dem warmen Körper neben sich weg. Eine kleine Hand tastete nach dem Gerät aus dem schon zu so früher Stunde Weihnachtslieder rauf und runter liefen. Schließlich fand Dean den Knopf zum Ausschalten. Er gähnte und streckt sich, ehe er seine Beine aus dem Bett schwang und noch leicht verschlafen, durch das recht kühle Schlafzimmer ins Bad lief. Der Boden war geradezu Eiskalt und Dean beeilte sich den Vorleger vor dem Klo zu erreichen. Die verdammte Heizung war scheinbar über Nacht schon wieder ausgefallen und da ihr Vermieter über Weihnachten zum Skifahren in Colorado war, würde Dean sich da wohl oder übel selber drum kümmern müssen. Er grinste leicht. So hatte er wenigstens eine Ausrede um nicht mit Sam in den Supermarkt zu müssen. Durch die kalten Fliesen unter seinen Füßen war Dean nun relativ wach. Während er pinkelte fiel ihm etwas Entscheidendes an sich auf.

„Was zur Hölle?,“ entfuhr es dem Älteren. Dean Junior war über Nacht geschrumpft. Moment, warum hing sein kleiner Freund eigentlich so tief über der Toilette? Leicht panisch drehte er sich um und ging ans Waschbecken. Er konnte sich nicht im Spiegel des Badezimmer Hängeschränkchens sehen.

„Oh mein Gott! SAAAAAAAAMMMMMMMMMMM!“
 

Aus dem Bad hörte er Dean nach ihm brüllen. Was war jetzt schon wieder los? Sam rollte sich auf die Seite und stieg dann aus dem Bett. War das Bett gestern eigentlich auch schon so hoch gewesen? Er kam ja kaum mit den Füßen auf den Boden und musste sich an der Bettkante nach unten gleiten lassen. Schlaftrunken torkelte er ins Bad. Irgendwie kam ihm der Weg bis ins Bad heute Morgen viel länger vor als sonst, auch wenn er schon fast rannte um dem kalten Boden nicht zu lange mit seinen blanken Füßen ausgeliefert zu sein.

„Die Heizung ist schon wieder ausgefallen,“ sagte Sam beiläufig zu Dean. Als der ältere Winchester einen etwa 4 jährigen Sam vor sich sah, entfuhr ihm ein Potpourri aus Flüchen und Schimpfworten.

„Jesus, Maria und Josef! Fuck! Verdammte Scheiße! Elendiger Mist! Fuck! Sam, wir haben weit aus schlimmere Probleme als eine kaputte Heizung!“ Erst jetzt warf Sam Dean einen Blick zu. Vor ihm stand die etwa 8 Jährige Version seines Bruders.

„Oh Fuck! Was zur Hölle? Dean was hast du gemacht? Warum bist du ein Kind?“

„Was ich gemacht hab? Warum ich ein Kind bin? Sieh dich mal selber an Einstein,“ sagte Dean zu Sam. Der Jüngere sah an sich herunter und sehr tief ging es da nicht gerade. Er war keine 1,10 groß. Sam wurde mit einem Schlag Kreidebleich. Dean, ganz der besorgte große Bruder, trat sofort an ihn heran, weil er befürchtete, dass ihm sein Kleiner sonst noch umkippen würde. Er legte einen Arm um Sammy.

„Verfluchte Scheiße! Fuck! Dean, was ist passiert?“

„Wenn ich das nur wüsste Sammy, wenn ich das nur wüsste.“
 

„Bobby? Wir brauchen ganz dringend deine Hilfe,“ sagte Dean als er einige Minuten später den bärtigen Jäger anrief.

„Was habt ihr Jungs denn jetzt schon wieder angestellt?“

„Das ist schwer zu erklären. Am besten du kommst so schnell wie möglich her. Du wirst es eh nicht glauben, wenn du es nicht selber siehst.“

„Warum kommt ihr nicht zu mir? Ich hab hier doch alle Bücher.“

„Das ist zurzeit schwierig.“

„Seit ihr eingeschneit?“

„Nein.“

„Warum könnt ihr dann nicht her kommen?“

„Du wirst es verstehen, wenn du hier bist.“

„Okay, ich mach mich gleich auf den Weg.“

„Sag ihm er soll so viele Bücher mitbringen wie er kann,“ flüsterte Sam Dean zu.

„Bobby, es wäre toll, wenn du ein Potpourri deiner Bibliothek mit bringen würdest. Wir werden es sicher brauchen,“ sagte Dean dann zu dem älteren Jäger.

„Es geht euch doch gut, oder?“

„So ziemlich.“

„Was soll das denn schon wieder heißen?“

„Komm einfach her Bobby, bitte.“

„Ich bin schon so gut wie da Junge. Haltet die Ohren steif.“ Bobby schüttelte mit dem Kopf. Nur den Winchestern gelang es sich sogar an Weihnachten in Schwierigkeiten zu bringen.

„Danke.“ Beide Gesprächsteilnehmer legten auf. Jetzt konnten die Winchesters nur noch warten. Bei dem Wetter würde Bobby sicher zwei Stunden brauchen, für eine Strecke, die er sonst in knapp einer schaffen konnte, wenn es nötig war.
 

„Wie sind wir nur wieder in so einen Schlamassel geraten?,“ fragte Sam den Älteren. Sie hatten sich angezogen. Es hatte ne Weile gedauert, da sie zuerst noch den nächsten Schock überwinden mussten, als sie festgestellt hatten, dass all ihre Klamotten ebenfalls Kindergröße hatten, was aber in Anbetracht ihrer jetzigen Situation natürlich gut war. Beide saßen bedröppelt auf dem Sofa. Dean konnte bei Sams Frage nur mit den Schultern zucken. Er hatte darauf einfach keine Antwort.

„Ich dachte, wir hätten dieses verrückte Zeug ein für alle Mal hinter uns gelassen,“ sprach Sam weiter und sah ziemlich ratlos aus.

„Nur weil wir dem Übernatürlichen den Rücken gekehrt haben, heißt das nicht, dass das Übernatürliche uns auch in Ruhe lässt,“ kam es resignierend von Dean. Aus Jennys Zimmer erklang Jennys patentiertes „Din; Dada“ Mantra mit dem sie seit geraumer Zeit auf sich aufmerksam machte, wenn sie wach war. Sam war sofort aufgestanden um sich um Jenny zu kümmern. Dean fiel plötzlich siedendheiß ein, dass Sammy zu klein war um seine Tochter aus dem Bett holen zu können.

„Sam warte…“ Der ältere Winchester erreichte kurz nach Sam das Kinderzimmer und fand ein trauriges Schauspiel vor sich. Sam kniete mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck an Jennys Bettchen und weinte bitterlich, während Jenny scheinbar ein wenig verschreckt war, da ein „fremdes Kind“ in ihrem Zimmer war. Sie schrie nach ihrem Dad und Dean. Der nun wieder größere der beiden Winchester trat an den kleineren heran. Zusammen verließen sie das Zimmer.
 

„Sie erkennt mich nicht, Dean und ich kann sie nicht mal aus ihrem Bett holen. Ich kann mich nicht um sie kümmern,“ brachte Sam unter Tränen hervor. Ein weinender kleiner Sammy war einfach zu viel für Dean. Er nahm seinen Kleinen liebevoll in den Arm und streichelte ihm tröstend über den Rücken. Einen erwachsenen Sam hätte er jetzt geküsst, bis es ihm wieder besser ging, aber Sammy war jetzt wieder sein kleiner, hilfsbedürftiger Bruder und ihn zu küssen, als wäre er noch der „alte“ Sam war einfach unangebracht. So kraulte Dean ihm einfach nur seinen Schopf und hielt ihn in seinen Armen, versuchte ihn zu beruhigen. Sam vergrub sein Gesicht in Deans Oberteil und sog den Geruch des Älteren in sich auf. Obwohl Dean jetzt wieder ein kleiner Junge war, verströmte er immer noch den Dean-Typischen Duft, der Sam ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit vermittelte und es immer schaffte, den Jüngeren zu beruhigen.

„Sammy wein nicht. Es wird alles wieder gut. Wir kriegen das hin. Wir sind schon mit wesentlich schlimmeren fertig geworden.“ Dies und ähnliche Worte flüsterte er Sam immer wieder zu, während der Jüngere sich tatsächlich langsam wieder einkriegte. Dean hatte es bis her immer geschafft schief gelaufene Dinge wieder besser zu machen. Sam vertraute ihm voll und ganz. Wenn Dean sagte, dass alles wieder in Ordnung kommen würde, dann würde der Jüngere den Teufel tun ihm nicht zu glauben. Als Dean merkte, dass Sam sich wieder beruhigt hatte, schob er Sam ein Stückchen von sich und wischte ihm mit seinem Daumen die Tränen von den Wangen. Dann küsste er Sammy auf die Stirn. Plötzlich grinste Dean.

„Was?,“ fragte Sam mit belegter Stimme.

„Na ja. Ein gutes hat das ganze hier ja.“

„Und was soll das sein?“

„Ich bin größer als du. Die Weltordnung ist quasi wieder hergestellt.“

„Idiot.“

„Noch nie was von Galgenhumor gehört Sammy?“ Mittlerweile hatte Jennys Gebrüll fast schon Ohrenbetäubende Lautstärke angenommen.

„Wir sollten mal sehen, was wir tun können, um sie davon zu überzeugen, dass wir ihre Daddys sind,“ sagte Sam.
 

„Wie gut, dass wir ein Bettchen genommen haben, wo man Gitterstangen raus nehmen kann,“ sagte Dean, nachdem er genug Stangen entfernt hatte, so dass sie nun problemlos an Jenny heran kommen konnten. Die beiden Winchesters zwängten sich jetzt in das Kinderbettchen und redeten beruhigend auf die Kleine ein. Sie hatte keine Angst vor den beiden, sah sie aber skeptisch an.

„Es ist alles in Ordnung Jenny. Wir sind es nur. Daddy und Dean,“ versuchte Sam sein Glück.

„Versuch es mal mit deinem Hundeblick. Vielleicht erkennt sie dich dann,“ schlug Dean vor.

„Du kannst uns vertrauen Jenny,“ sagte Sam mit sanfter Stimme, machte aber nicht von seinem Hundeblick gebrauch. Jenny schien auch durch die sanfte Stimme nicht im Geringsten Überzeugt zu sein. Dean rollte mit den Augen.

„Toller Versuch Kaa.“

„Kaa?“ Sam sah ihn verwirrt an.

„Du weißt schon die Schlange aus dem Dschungelbuch. Hör' auf mich, glaube mir, vertraue mir!,“ erklärte Dean ihm seine Anspielung.

„Idiot! Dich über mich lustig zu machen, ist jetzt nicht hilfreich.“

„Mistkerl, da versuch ich dir ein Mal ein bisschen Bildung einzutrichtern…“

„Dada! Din!,“ sagte die Kleine plötzlich. Der Idiot/Mistkerl Schlagabtausch hatte sie davon überzeugt, dass so seltsam es auch war, die beiden Jungs tatsächlich ihre Eltern waren. Die Brüder sahen Jenny überrascht an.

„Ja, wir sind es Kleines,“ sagte Sam und nahm sein kleines Mädchen in seine nicht gerade viel größeren Arme.

„Dada, Ni puh!“

„Das kann man wohl laut sagen,“ kam es von Dean, dem die Stinktierartige Duftnote soeben entgegen wehte.

„Wir kümmern uns um dich,“ sagte Sam.

„Ich werde mal ein Handtuch holen. Dann wickeln wir sie auf dem Boden. Das wird wohl das einfachste sein,“ sagte Dean und verschwand in Richtung Bad. Er würde es zwar schaffen Jenny auf dem Wickeltisch zu wickeln, aber Sam kam da nicht wirklich gut ran und Dean wollte Sam nicht das Gefühl vermitteln, dass er sich nicht um Jenny kümmern konnte.
 

Sam hatte Jenny an die Hand genommen und ihr aus dem Bettchen geholfen. Jetzt stand er vor dem Wickeltisch. Die Wickeltasche stand zum Glück unten auf dem Boden. Er kramte eine Windel und Pocreme raus. Es waren aber keine Feuchttücher in der Wickeltasche. Sam wusste wo noch welche waren. Er blickte nach oben zu der babyblauen Verpackung, die im Regal über dem Wickeltisch lag. Er war zwar auf Augenhöhe mit dem Wickeltisch, aber seine Arme waren zu kurz um über den Wickeltisch zum untersten Regalbrett zu reichen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte wie ein Kind wider Besseren Wissens irgendwie doch an das Regal zu kommen. In dem Moment kam Dean mit dem Handtuch zurück. Er erkannte sofort, dass Sams Vorhaben zum Scheitern verurteilt war und trat an den Jüngeren heran. Dann packte er Sammy an den Beinen und hob ihn hoch, so dass er an die Feuchttücher heran kam. Jenny betrachtete dieses Schauspiel und wunderte sich. Ihre Eltern wurden auch von Tag zu Tag seltsamer. Doch dann gewann die Dose Pocreme ihre Aufmerksamkeit und sie achtete nicht mehr auf die beiden Jungs.
 

Schließlich ließ Dean Sam wieder runter. Der Jüngere drehte sich um.

„Danke Dean.“ Sam stellte die Feuchttücher beiseite und nahm ihn in den Arm. Er drückte seine kleinen Lippen gegen Deans, der dadurch total überrumpelt wurde. Nach diesem recht unbeholfenen Küsschen machten die beiden ein leicht angewidertes Gesicht und wischten sich mit dem Handrücken über den Mund. Okay, sie steckten in Kinderkörpern, entsprachen Geistig jedoch noch ihrem eigentlichen Alter. Doch war da auch etwas Kindliches in ihnen, was jegliche zärtliche Annäherungen auf Erwachsenen Basis zu Nichte machte. Aber wenigstens war Sam endlich mal für etwas Hilfe dankbar, dachte Dean.

„Oh man, das war schräg,“ sagte Dean. Sam sah ihn traurig an.

„Das ist doch Scheiße. Ich kann dich nicht mal so küssen wie ich will. Wenn wir das ganze nicht möglichst bald wieder in Ordnung bringen, dann dreh ich durch.“

„Dito Sammy.“ Er küsste den anderen auf die Wange und wurde rot.

„Oh Gott! Das ist doch nicht normal,“ sagte Dean dann und rollte mit den Augen. Sam lächelte leicht. Deans rosa Wangen waren irgendwie niedlich.

„Doch, für einen acht Jährigen schon,“ sagte er dann zu Dean.
 

Kurz darauf machten sich die beiden daran sich um Jenny zu kümmern. So konnten sie sich wenigstens etwas von ihrer momentanen Situation ablenken. Dean wickelte sie und Sam wischte die verschmierte Pocreme vom Boden. Er war froh, dass sie keine Teppiche verlegt hatten und die Creme problemlos mit einem Taschentuch vom Laminat entfernen konnte. Dann half er Dean Jenny anzuziehen.

„Sammy, hol doch bitte mal eine Strumpfhose für Jenny aus dem Schrank.“ Sam stand auf und ging zum Schrank. Er öffnete die Tür. Die Strumpfhosen lagen, wie sollte es auch anders sein, im obersten Fach des Schranks. Das war auch Dean gerade wieder eingefallen.

„Entschuldigung Sammy,“ sagte er und trat an den Schrank um die Strumpfhose selber heraus zu holen. Sam seufzte.

„Schon gut Dean,” wank Sam beruhigend ab.

„Gott, ich hasse es ein Zwerg zu sein,“ fügte er hinzu, als Dean nach der Strumpfhose griff und dann den Schrank wieder schloss.

„Ich glaube die politisch korrekte Bezeichnung lautet Kleinwüchsiger,“ neckte Dean den Jüngeren. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Sam vor einiger Zeit ihn mal auf ähnliche Weise korrigiert hatte, als er was über Siamesische Zwillinge gesagt hatte. Dean hatte auch noch Sams besserwisserische Stimme im Ohr wie er zu ihm sagte, dass es miteinander verbundene Zwillinge heiße.

„Du vergisst wohl nie was, oder?“

„Was glaubst du wohl warum ich so klug und weise bin?“ Er zog Jenny fertig an.

„Du bist eine Nervensäge, nichts weiter.“

„Hey, das Kompliment kann ich nur zurück geben.“

„Idiot!“

„Mistkerl.“

„Gott, ich würde dich jetzt zu gern küssen, aber irgendwas in mir sträubt sich dagegen.“

„Geht mir genau so Sam. Ich fühl mich wie damals in der 2. Klasse als mich Dana Lockhart am Valentinstag geküsst hat. Man war das ekelig.“

„Ich will wieder groß sein. Ich will dieses Kribbeln spüren, wenn ich dich küsse. Ich hab sogar extra nen Mistelzweig besorgt.“

„Hör bloß auf zu jammern. Ich kann mich noch daran erinnern wie du gestern gesagt hast, du würdest dir wünschen…“ Plötzlich ging Dean ein Licht auf.

„Was ist Dean?“

“Diese alte Schachtel ist Schuld an unserer Misere.“

„Ich kann dir gerade nicht folgen. Von wem sprichst du?“

„Von dieser alten Oma, die am Spielzeugladen die Zuckerstangen verteilt hat. Die hat doch irgendwas gelabert von wegen unsere Wünsche würden sich erfüllen, wenn wir die Zuckerstangen essen.“

„Ich hab die Zuckerstange aber nicht gegessen, sondern an den Weihnachtsbaum gehängt.“

„Ich weiß nicht wie sie es gemacht hat, aber ich bin mir sicher, dass sie was damit zu tun hat.“ Dean eilte in den Flur. Sam nahm Jenny an die Hand und folgte ihm.
 

„Was hast du vor?“ Dean zog sich gerade die Schuhe an.

„Ich gehe zum Einkaufszentrum und ziehe die alte Hexe oder was sie ist zur Rechenschaft.“

„Bis zum Kaufhaus sind es über 5 Meilen. Das schaffst du nie zu Fuß.“

„Ich nehme den Impala.“

„Du bist zwar größer als ich, aber immer noch nicht groß genug zum Autofahren.“

„Darum kommst du ja mit. Du bist klein genug. Du passt in den Fußraum und wirst für mich die Pedale treten während ich lenke.”

„Ich halte das zwar für eine absolute Schnapsidee…“

„Aber?“

„Ich werde dich nicht alleine gehen lassen.“

„Danke Sammy.“ Er nahm ihn in den Arm.

„Schon gut Dean, nur fahr uns nicht in den Graben.“ Sie zogen sich ihre Jacken an.

„Keine Sorge Sam. Ich pass auf mein Baby auf, oder sollte ich eher Babys sagen?“ Er sah zu Sam und Jenny hinab. Beide sahen aus als wären sie auf dem Weg zum Kindergarten.

„Nicht witzig, Dean,“ sagte Sam und warf dem anderen einen warnenden Blick zu.
 

Dashing through the snow

In a one-horse open sleigh

Through the fields we go

Laughing all the way.

Bells on bob-tail ring

Making spirits bright

What fun it is to ride and sing

A sleighing song tonight.

Es begab sich aber zu der Zeit, da George W. Bush Präsident der USA war, dass sich Dean Winchester aus Lawrence, Kansas mit Sam seinem vertrauten Weibe (auch wenn er noch immer vehement abstritt die Frau in der Beziehung zu sein) und ihrer Tochter Jenny aufmachten, um der alten Schachtel aus dem Kaufhaus ordentlich in den Hintern zu treten. Sie hatten nur ihren 275 PS starken, schwarzen „Esel“ (lasst das bloß nicht Dean hören) um im bitterkalten, verschneiten South Dakota an ihr Ziel zu kommen. Sie folgten einem hellen Stern (oder war es das Fernlicht des vor ihnen fahrenden LKWs?). Seltsamerweise schienen die Weihnachtslieder Dean momentan nicht zu nerven, denn er schaltete das Radio nicht aus.

Jingle bells, jingle bells

Jingle all the way,

Oh what fun it is to ride

In a one-horse open sleigh, O

Jingle bells, jingle bells

Jingle all the way,

Oh what fun it is to ride

In a one-horse open sleigh.
 

Sie hatten ein paar kleine Startschwierigkeiten und hätten beim Ausparken fast eine Laterne gerammt, weil Sam zu viel Gas gegeben hatte, doch einen Block weiter hatte Sam schließlich die richtige Mischung raus und setzte Deans Anweisungen perfekt um. Jetzt kämpfte sich der Impala mit Dean am Steuer durch den in der Nacht gefallenen Neuschnee. Jenny saß in ihrem Kindersitz und fand die Kebbeleien ihrer Daddys wie immer sehr witzig. Sie giggelte vor sich hin während die beiden Brüder beteten, dass sie nicht von der Polizei erwischt wurden.

„Gott, ich hasse Schnee. Wie kommt es, dass nur weil ein paar Flöckchen vom Himmel gefallen sind plötzlich scheinbar niemand außer mir noch richtig Autofahren kann? Bei den lahmen Enten auf den Straßen, die Schritttempo fahren, damit ihren Bonzenkarren ja nichts passiert, ist es Ostern ehe wir beim Einkaufszentrum ankommen,“ keifte Dean.

„Reg dich nicht auf Dean, achte lieber darauf, dass wir keine dieser lahmen Enten rammen.“

„Ich will mich aber aufregen. Ich fühl mich dann besser.“

„Aber das ist nicht gut für deinen Blutdruck.“

„Danke für den Hinweis Dr. Quinn, aber wenn ich dich daran erinnern darf: Ich stecke im Körper eines 8 jährigen und Kinder haben in der Regel keine Probleme mit zu hohem Blutdruck,“ lamentierte der Ältere. Sie schwiegen eine Ampelphase lang.

„Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich froh bin, dass der Impala ein Automatik Wagen ist und ich mich nicht auch noch mit der Kupplung abplagen muss?,“ fragte Sam, als Dean sagte, dass es jetzt grün sei und er sachte aufs Gas trat. Dean lächelte.

„Hast du gehört Baby? An Weihnachten findet Sammy sogar warme Worte für dich.“ Er tätschelte fast schon zärtlich das Lenkrad. Der Jüngere rollte mit den Augen.

„Findest du nicht, dass es langsam an der Zeit ist diese Bigamie aufzugeben?,“ neckte er Dean. Der Ältere grinste.

„Hey, du hast dich nicht über mein Baby beschwert, als wir beide Anfang Dezember in unserer Garage einen kleinen „Dreier“ mit ihr hatten.“

„Wir hatten Sex auf dem Rücksitz nachdem du bei ihr einen Ölwechsel gemacht hast (Sam konnte einem leicht ölverschmierten Dean einfach nicht widerstehen), das kann man wohl kaum als dreier bezeichnen.“

„Wenn du mich einen Bigamisten nennst, dann schon.“

„Es ist doch verrückt, dass wir über Sex reden können, es sich aber ekelig anfühlt wenn wir uns küssen. Egal wer oder was aus uns wieder Kinder gemacht hat, es hat definitiv wichtige Details ausgelassen.“

„Nimm Gas weg, Sammy. Da vorne an der nächsten Ampel staut es sich schon wieder,“ kam es lediglich von Dean. Das leidige Thema wollte er nicht wieder anschneiden.
 

Frosty the Snowman

Was a jolly happy soul

With a corncob pipe and a button nose

And his eyes made out of coal
 

Frosty the Snowman erklang aus den Lautsprechern, als sie zu dritt schließlich das Kaufhaus betraten. Nur mit Mühe hatten sie Jennys Kinderwagen aus dem Kofferraum gekriegt und Sam machte sich jetzt schon Gedanken darüber wie sie das doch recht schwere Ding wieder ins Auto bugsiert bekommen würden.

„Wo war jetzt noch Mal gleich der Spielzeugladen?,“ fragte Dean den Jüngeren.

„Das zweite Geschäft hinter dem Wunschbrunnen mit den Fontänen.“ Schnellen Schrittes bahnten sie sich durch das Kaufhaus, das am heutigen Tag noch viel voller war als gestern.
 

Frosty the Snowman

Made the children laugh and play

And were they surprised when

Before their eyes

He came to life that day
 

“Sie scheint nicht hier zu sein,” sagte Sam, als sie vor dem Laden ankamen.

„Ich gehe kurz rein und werde die Kassieren mal fragen. Warte du hier mit Jenny.“

„Okay, aber beeil dich. Ich will nicht in die Bredouille kommen und jemandem erklären müssen wo meine Eltern sind.“ Dean nickte und ging in den Laden. Der ältere Winchester katte sich als Kind immer am meisten davor gefürchtet, dass das Jugendheim bei dem Motel auftauchte, in dem sie gerade auf ihren Dad warteten, Sam und ihn in ein Heimstecken und später getrennt an Pflegefamilien vermitteln würden. Der Gedanke daran von Sam getrennt zu sein war etwas, was ihn stellenweise sogar üble Alpträume haben ließ, auch heute noch.
 

There must have been some magic

In that old silk hat they found

For when they placed it on his head

He began to dance around
 

Zehn Minuten kam Dean wieder raus. Er sah ziemlich verärgert aus.

„Die haben mich anfangs nicht für voll genommen. Die dämliche Schreckschraube hat mir erst richtig zugehört nachdem ich ihr vors Knie getreten hatte,“ erklärte Dean.

„Und hast du wenigstens was rausbekommen?“

„Die mysteriöse Frau mit den Zuckerstangen ist nicht beim Kaufhaus oder dem Spielzeugladen angestellt.“

„Mehr hast du nicht?“

„Also bitte Sam. Die dumme Kuh wollte schon den Sicherheitsdienst rufen, da hab ich mich lieber vom Acker gemacht.“

„Da hat uns dieser Ausflug hier ja mal total viel gebracht,“ sagte Sam sarkastisch.

„Es war immerhin besser als zu Hause zu sitzen und Löcher in die Luft zu starren während wir auf Bobby warten. Außerdem macht das plötzliche Verschwinden der alten Schachtel sie mir nur noch verdächtiger.“

„Mag ja sein, aber wie sollen wir sie in unserem Zustand aufspüren?“

„Wir fahren jetzt erst mal zurück und reden mit Bobby. Er müsste bald hier sein.“
 

Frosty the Snowman

Was alive as he could be

And the children say

He could laugh and play

Just the same as you and me
 

Nachdem sie mit vereinten Kräften es irgendwie geschafft hatten, den Kinderwagen wieder in den Kofferraum zu hieven, kamen sie auf dem Rückweg wesentlich zügiger voran. Zum Glück fielen sie auch diesmal niemandem auf. Sam war noch niedergeschlagener als vorher und Dean war in die Küche gegangen und wollte Sam gerade die tröstende Wirkung einer heißen Schokolade mit Marshmallows demonstrieren als es an der Haustür klingelte.

„Lass mich an die Tür gehen,“ rief Dean aus der Küche, doch zu spät. Sam hatte sie bereits geöffnet und hing sofort an Bobbys Bein, als er den erfahrenen Jäger erkannte.

„Ich bin so froh dich zu sehen Bobby,“ sagte Sam. Der bärtige Mann sah verdutzt zu dem kleinen Jungen hinab, der wie ein Klammeraffe an seinem Bein hing.

„Sam??????,“ fragte er ihn verwirrt. Dieser nickte eifrig. In dem Moment kam auch Dean aus der Küche.

„Bobby, Gott sei Dank, dass du da bist.“

„Dean???? Was zur Hölle?“

„Genau das haben wir uns auch gefragt,“ sagte Sam.

„Ich denke du verstehst jetzt, dass das ein bisschen zu kompliziert gewesen wäre es am Telefon zu erklären.“

„Ich glaub ich muss mich erst mal setzen,“ sagte Bobby ein wenig geschockt. Sam ließ sein Bein los und Bobby platzierte sich auf dem Sofa, auf dem Jenny saß und ihn freudig begrüßte.

„Bi-bi,“ sagte sie und lächelte ihn an.

„Hallo Jenny. Wenigstens hast du noch deine normale Größe.“

„Hier,“ sagte Dean und reichte ihm ein Bier, dass er schnell aus der Küche geholt hatte. Sam und er setzte sich neben ihn.

„Dann lasst mal hören,“ sagte Bobby schließlich nachdem er einen kräftigen Schluck aus der Flasche genommen hatte.
 

„So, ihr denkt also diese alte Frau hat etwas mit der Sache zu tun,“ fasste Bobby zusammen. Beide sahen ihn erwartungsvoll an und nickten.

„Könnte eine Hexe sein, was meinst du?,“ fragte Dean ihn.

„Möglich. Lasst uns mal die Wohnung nach Hexenbeuteln durchsuchen.“

„Aber wie soll sie denn hier rein gekommen sein?,“ fragte Sam.

„Sammy, denkst du wir sind die einzigen, die mit einem Dietrich umgehen können?“

„Dean hat Recht. Wir sollten nicht voreilig etwas ausschließen. Also lasst uns suchen.“

Sie teilten sich auf und trafen sich schließlich ergebnislos im Schlafzimmer der Jungs wieder.

„Nichts. Es ist also keine Hexe,“ sagte Sam und hatte sein „ich hab‘s ja gleich gesagt“ Gesicht aufgesetzt. Dean rollte mit den Augen. Bobby nickte und starrte dabei gedankenvoll auf Sams Kopfkissen. Der Jüngere folgte seinem Blick.

„Was ist Bobby?“

„Sag mal Sam hast du Schuppen?“

„Nein, wieso?,“ wollte sam wissen. Bobby war derweil ans Bett herangetreten. Die Brüder taten es ihm gleich. Der ältere Jäger strich mit seiner Hand über Sams Kissen.

„Was ist das?,“ fragte Sam.

„Sieht aus wie glänzender Sand,“ sagte Dean.

„Oh man!,“ kam es von Bobby.

„Was?,“ fragten die beiden anderen gleichzeitig.

„Ich hab bis jetzt nur ein Mal davon gehört, hab es aber nicht glauben können.“

„Könntest du uns freundlicherweise in deine Gedanken einweihen?,“ sagte Dean flapsig.

„Ich glaube wir haben es mit einer Fee zu tun.“
 

„Einer was?,“ fragte sam ungläubig.

„Rede keinen Scheiß Bobby. Sowas gibt es nicht.“

„Ich kann es ja selbst nicht wirklich glauben, aber eine ältere Jägerin hat mir mal davon erzählt. Sie sagte Feen würden sowas hinterlassen wie Dämonen Schwefel.“

„Du willst jetzt allen ernstes behaupten, dass das Feenstaub ist?“

„Es sieht genau so aus, wie das Zeug was sie mir damals gezeigt hat.“

„Du weißt aber schon, dass wir Weihnachten haben und nicht den 1. April,“ schaltete sich nun auch Sam wieder ins Gespräch ein.

„Sehe ich aus als würde ich Witze machen?,“ sagte Bobby und sah beide ernst an.

„Okay, mal angenommen es gibt Feen. Wie können wir Tinker Bell den Gar aus machen?“

„Dean, so spontan kann ich da auch keine Lösung aus dem Ärmel zaubern. So sehr kenne ich mich in der Materie nun auch nicht aus.“

„Dann lass uns mal deine Bücher durchforsten,“ schlug Dean vor. Bobby nickte. Er und Sam gingen nach unten um eventuell hilfreiche Bücher hoch zu holen, während Dean Jenny ihr Mittagessen fertig machte. An die Mikrowelle kam der vierjährige Sam nämlich auch nicht dran.
 

„Feen können also wirklich Wünsche erfüllen?,“ fragte Sam Bobby.

„So wie ich es sehe ja.“ Er reichte Sam ein paar Bücher.

„Kannst du die tragen oder ist es zu viel?“

„Nein es geht schon Bobby.“

„Aber das Exemplar, das ihr erwischt habt, scheint nicht viel von dem handwerk zu verstehen, wenn sie noch nicht mal erkennt, dass dein Wunsch nicht ernst gemeint war.“

„Was haben Feen davon Wünsche zu erfüllen? Sind sie böse?“

„Hm, ich weiß es nicht. Aber ich glaube in diesem Sagenbuch werden wir ein paar Antworten finden können.“ Er schnappte sich einen dicken Wälzer und dann gingen sie wie Packesel wieder nach oben die Wohnung der Winchesters.
 

Irgendwas schien nicht zu stimmen. Die Fee fühlte sich heute irgendwie schwach. Eigentlich sollte es ihr doch jetzt super gut gehen, schließlich hatte sie in der Nacht doch einen Herzenswunsch erfüllt. Sie müsste doch das Glück des Menschen spüren, dem sie den Wunsch erfüllt hatte. Was war nur los? Hatte sie was falsch gemacht? Wenn ja, dann müsste sie dieses Jahr hungern, denn sie hatte jedes Jahr nur einen Versuch um einen Wunsch zu erfüllen. Sie konnte also nichts mehr verbessern. Erst nach fünf Jahren würden sich ihre Kräfte verstärken und sie könnte dann öfters im Jahr zaubern. Sie seufzte. Scheinbar war das Wünsche erfüllen doch nicht so einfach wie sie dachte, als sie voller Selbstbewusstsein und mit einem Diplom in der Hand die Feenschule verlassen hatte. Hätte sie mal auf ihre Freundin gehört und wäre mit ihr in den „Wir schützen die Natur“- Kurs gegangen. Jetzt würde sie wohl oder übel noch mal zur Nachschulungen an tanzen müssen. Man war das peinlich.
 

Eine Stunde später hatte sich die Theorie durchgesetzt, dass Feen nicht böse waren, jedenfalls ließen die spärlichen Informationen aus Bobbys Büchern nicht darauf schließen. Mehrere Quellen beschrieben sie als recht unscheinbare ältere Frauen mit Großmuttercharme. Das hatte dann sogar Dean überzeugt, dass sie es mit einer Fee zu tun hatten. Allerdings hatten sie bis jetzt nichts gefunden, was ihnen bei der Lösung ihres Problems helfen würde. Dean brachte gerade Jenny für ihr Mittagsschläfchen ins Bett.

„Es ist ja mal wieder so typisch, das ausgerechnet wir an so was ausgefallenes geraten müssen, worüber es so gut wie keine Informationen gibt,“ meckerte Sam.

„Wir haben mit der Recherche gerade erst angefangen Sam,“ sagte Bobby.

„Ich hab genug von all dem Scheiß. Dean und ich haben das hinter uns gelassen, aber irgendwas zieht uns immer wieder in diesen Mist hinein. Ich will nicht mehr…“

„Gott, du weinst doch jetzt nicht etwa?“ Bobby sah hilflos zu Sam rüber, dem Tränen über die Wangen kullerten. Scheinbar ließ das Kindliche in Sam bei ihm leichter die Dämme brechen.

„Ähm Dean, ich könnte hier ein bisschen Hilfe gebrauchen,“ rief Bobby nach dem älteren Winchester. Er war nicht gerade geübt darin Sam zu trösten erst Recht nicht, wenn er so nah am Wasser gebaut war wie im Moment.

„Was ist denn, habt ihr was gefunden?,“ fragte Dean als er zurück ins Wohnzimmer kam.

„Wir haben hier eine kleine Krise, würde ich mal sagen.“ Bobby zeigte mit dem Kopf in Richtung des kleinen Häufchen Elends namens Sam, das auf dem Sofa saß.

„Oh nicht schon wieder,“ kam es von Dean. Er setzte sich neben den Jüngeren.

„Hey, was ist los? Bobby ist doch hier. Wir werden schon eine Lösung finden.“ Dean war sich dessen zwar selbst nicht so sicher, aber es war seit jeher seine Aufgabe Sam davon zu überzeugen, dass alles nur halb so schlimm war.

„Das ist alles so unfair. Wir können nicht mal in Ruhe Weihnachten feiern, dabei wollte ich doch, dass alles normal ist, damit du endlich auch mal ein schönes Weihnachtsfest erlebst,“ jammerte Sam. Dean legte einen Arm um ihn.

„Ist doch noch nichts verloren Sammy, außerdem ist mir das ganze drum herum an gar nicht wichtig,“ versicherte Dean.

„Du hast dir als wir Kinder waren immer so viel Mühe gemacht, mir Weihnachten so schön wie möglich zu machen und jetzt wollte ich das gleiche für dich tun. Du hast ein schönes Weihnachten verdient.“ Sam schluchzte.

„Sam, hör auf zu weinen.“

„Ich…ich… kann…nicht.“

„Komm schon Sam. Zwing mich nicht dazu schwerere Geschütze aufzufahren.“ Die Tränen kullerten bei Sam jedoch immer weiter.

„Okay, du hast es nicht anders gewollt. Gott, ich glaube nicht, dass ich das tue.“ Dann fing Dean tatsächlich an ein Weihnachtslied zu singen. In der Hoffnung Sam dadurch zu überzeugen, dass es ihm an Weihnachten schon reichte mit dem Jüngeren zusammen zu sein und ihn vielleicht sogar etwas zum lachen bringen zu können.

I don't want a lot for Christmas

there is just one thing I need

I don't care about the presents

underneath the Christmas tree

“Ich halt’s doch nicht aus,” sagte Bobby und rollte mit den Augen, auch wenn er froh war zu sehen, dass Sam sich scheinbar langsam wieder beruhigte.

I just want you for my own

more than you could ever know

make my wish come true

all I want for Christmas is you yeah

“Komm schon Sammy. Tu mir das nicht an, nun lächle schon für mich. Bitte lass mich nicht noch eine Strophe singen,“ bettelte Dean. Sam ging es schon wieder besser, aber er sah einfach zu gerne wie sich Dean lächerlich machte. Außerdem mochte er Deans Singstimme und so spielte jetzt nur noch den traurigen Sammy. Dean sang also weiter.

I don't need to hang my stocking

there upon the fireplace

Santa Claus won't make me happy

with a toy on Christmas day

Langsam fragten sich Sam und Bobby warum Dean den Text dieses Liedes auswendig kannte. Sie wussten ja nicht, dass es eines der lieblings Weihnachtslieder von Deans Chef war und in der Werkstatt in den letzten Wochen mindestens ein Mal pro Stunde lief.

I just want you for my own

more than you could ever know

make my wish come true

all I want for Christmas is you

you baby

Bei dem Wort Baby konnte Sam dann nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen.

„Hey, das wäre doch jetzt mein Text gewesen. Immerhin bist du mein Baby.“

„Führ das bitte nicht weiter aus. Das will ich alles gar nicht wissen,“ sagte Bobby.

„Geht klar Bobby,“ sagte Dean und wuschelte Sam durchs Haar. Dieser flüsterte ihm ins Ohr:

„Du hast aber meine lieblings Strophe vergessen.“

„Und welche wäre das?“
 

'cause I just want you here tonight

holding on to me so tight

what more can I do

baby all I want for Christmas is you
 

„Nicht doch! Jetzt fängt er auch noch an mit dem Katzenjammer,“ kam es von Bobby.

„Komm Sammy, lassen wir Bobby in Ruhe recherchieren.“ Er zog Sam auf die Beine.

„Wo gehen wir hin Dean?“

„Einkaufen. Selbst wenn wir morgen tatsächlich noch Kinder sein sollten, will ich mir doch nicht den mit Speck umwickelten Truthahn entgehen lassen.“

„Du hast das Rezept gesehen?“

„Yap. Der wohl leckerste Weg zum Herzinfarkt und ich helfe dir auch beim kochen,“ versicherte Dean ihm.

„Du willst doch nur naschen.“

„Bin ich so durchschaubar?“

„Allerdings.“

„Bobby, passt du auf Jenny auf?,“ bat Dean den älteren Jäger.

„Sicher. Geht ruhig.“
 

Der Supermarkt war nur zwei Straßen entfernt. Unterwegs zählte Sam auf, was er gestern schon alles besorgt hatte während Dean noch auf der Arbeit war. Dann zog er eine Liste aus seiner Hosentasche auf der die Dinge standen, die sie noch kaufen mussten. Er reichte sie Dean, der sie kurz überflog.

„Hey, ist ja gar nicht mehr viel. Das können wir sogar selber alles tragen.“

„Ja. Ich hoffe nur, dass wir auch wirklich alles bekommen.“

„Wenn nicht müssen wir halt improvisieren. Das können wir eh am besten.“

Im Supermarkt angekommen besorgten sie sich als erstes einen Einkaufswagen.

„Dean?“

„Ja Sammy?“

„Denkst du wirklich Bobby findet was, das und weiter helfen kann?“

„Ja und wenn du nicht aufhörst so pessimistisch zu sein bekommst du kein Weihnachtsgeschenk von mir und ich werde versuchen deinen kleine Watschelarsch in den Kindersitz des Einkaufswagens reinzuquetschen.“

„Ich hab dich lieb Dean!“ Sam umarmte den Größeren.

„Ich dich auch und jetzt lass uns schnell alles zusammen hamstern.“ Sie schwärmten aus um alles zusammen zutragen.
 

Eine Stunde später standen sie an der Kasse. Dean hielt stolz eine Dose Cranberries fest als wäre sie ein Pokal.

„Es war die letzte und ich hab sie so einer aufgetakelten Spinatwachtel direkt vor der Nase weg geschnappt,“ berichtete Dean.

„Mein Held,“ neckte Sam ihn.

„Hey, sei nicht so frech. Sonst zeig ich dir wenn wir wieder erwachsen sind nicht meine Rute,“ raunte er Sam leise zu während er mit ihm zusammen ihre Waren aufs Kassenband legte. Kurz darauf waren sie dran. Die Kassiererin sah die beiden skeptisch an.

„Seid ihr alleine hier?,“ fragte sie die beiden.

„Mam, ich bin 8 Jahre alt. Mein kleiner Bruder ist 4 und sie denken wir wären hier alleine? Das geht doch gar nicht,“ sagte Dean zu der Kassiererin.

„Wo sind eure Eltern?“

„Mein Dad hat gesagt, wir sollen hier bezahlen und dann auf ihn warten. Er wollte nur noch schnell ein paar erwachsenen Filme bei der Videothek neben an zurück bringen.“

„Okay.“ Sie scannte jedes Produkt ein ohne weitere Fragen zu stellen und Dean bezahlte dann und ließ Sam das Wechselgeld zählen, so wie sie es früher immer gemacht hatten als sie wirklich noch Kinder waren.
 

„Wow, gegen dich sieht Macaulay Culkin richtig alt aus,“ sagte Sam anerkennend als sie den Laden verließen.

„Du hast „Kevin allein zu Haus“ als Kind geliebt. Als der Film raus kam musste ich bestimmt drei Mal mit dir ins Kino gehen. Es war gar nicht so leicht immer den richtigen Moment abzupassen und sich durch den Hinterausgang rein zu schleichen.“

„Ja, ich erinnere mich. Ich hab dich jedes Mal gefragt ob Dad uns auch im Motel vergessen hätte, weil er in dem Jahr ziemlich lange weg war.“

„Aber an Weihnachten war er wieder da. Genau wie Kevins Familie.“

„Mit dem Unterschied, dass Kevins Mutter keine entzündete Fleischwunde am Oberschenkel hatte, als sie wieder bei Kevin ankam.“

„Dieser Chupacabra hatte Dad wirklich übel erwischt, aber er war an Silvester wieder fit und dann haben wir das Tischfeuerwerk gemacht, dass Dad von der Tankstelle mitgebracht hatte.“

Auf dem Heimweg plauderten sie weiter über die Top 5 der schlimmsten Winchester Weihnachten aller Zeiten.
 

Als sie wieder in der Wohnung ankamen ließ Sam Dean die Sachen wegräumen, während er zu Bobby und Jenny ins Wohnzimmer ging.

„Na, hast du was entdeckt während wir weg waren?“

„Nicht wirklich. Nur dass an der Dornröschen Story wirklich was dran zu sein scheint.“

„Was meinst du?“

„Die böse Fee belegt Dornröschen doch mit einem Fluch, der besagt, dass sie sich wenn sie erwachsen ist an einer Spindel stechen und sterben wird. Eine andere Fee wandelt den Fluch dann so ab, dass sie nur in einen 100 jährigen Schlaf fällt.“

„Und was willst du mir jetzt damit sagen?“

„Eine Fee kann den Zauber einer anderen Fee nicht aufheben, sondern ihm nur entgegen wirken,“ erklärte er Sam.

„Stand in irgendeinem dieser Bücher auch was darüber drin, ob die Fee die einem nen Zauber aufgehalst hat ihren eigenen Zauber selber wieder rückgängig machen kann?,“ fragte Dean, der gerade ins Wohnzimmer kam und den Rest von Sam und Bobbys Unterhaltung mit angehört hatte.

„Oh dazu habe ich mehrere Versionen gelesen. In einem Buch heißt es Feen seien an Jahreszeiten gebunden und könnten nur beispielsweise im Winter zaubern. In dem hier steht drin, dass sie wie Elstern seien und man ihnen irgendwas glitzerndes geben müsse, damit sie den Zauber rückgängig machen und in diesem hier wird erwähnt, dass sie nur ein Mal im Jahr zaubern können, was bedeuten würde, dass eure Fee euch frühestens nächstes Weihnachten wieder erwachsen werden lassen könnte, natürlich nur wenn wir einen Weg finden die Fee aufzutreiben.“

„Das sind ja ganz tolle Aussichten,“ jammerte Sam. Bobby sah Dean an und der ältere Winchester konnte an Bobbys Augen die Bitte „Tu was damit er nicht wieder anfängt zu heulen“ erkennen. Dean nickte. Er nahm Jenny auf den Arm.

„Komm Sam, gleich kommt „Ist das Leben nicht schön?“. Du wolltest doch ein traditionelles, normales Weihnachten. Also lass uns Bobby hier weiter machen und wir sehen uns oben im Schlafzimmer den Film an. Was hältst du davon?“

„Können wir Milch und Kekse mit nehmen? Wir müssen doch vorher testen, ob das was wir Santa Claus nachher als Snack anbieten wollen auch schmeckt.“

„Ja klar Sammy. Hol schon mal die Milch aus dem Kühlschrank.“ Sam lächelte und verschwand in der Küche.

„Bobby, ich habe das Gefühl das der Zauber stärker wird und langsam auch anfängt auf Sams Geist zu wirken.“

„Ja, er hat sich eben wie ein richtiges Kind angehört.“

„Du musst unbedingt etwas finden um das ganze wieder umzukehren. Ich kann mich nicht um zwei Kinder kümmern und am 2. Januar muss ich wieder arbeiten.“

„Ich tu doch schon was ich kann.“

„Ich wünschte wir könnten die mehr helfen, aber du siehst ja, dass Sam etwas labil ist momentan.“

„Schon gut Dean. Kümmere dich um ihn. Ich komm schon klar.“

„Danke Bobby.“

„Ich bewundere dich, dass du so ruhig bleiben kannst. Ich würde durchdrehen, wenn ich morgens als Kind aufwachen würde.“

„Wenn du einen ziemlich verängstigten kleinen Bruder hättest um den du dich kümmern müsstest, würdest du dich auch zusammen reißen können. Ich sag dir, es ist als hätte jemand zu lange auf die Rückspultaste gedrückt.“

„Dean, kommst du? Ich komm nicht an die Gläser ran,“ erklang Sams Stimme aus der Küche.
 

Einige Minuten später hatten sie es sich im Bett gemütlich gemacht und sahen den Film.

„Das erste Mal als ich den Film gesehen habe, da hat Mum noch gelebt,“ sagte Dean während einer Werbeunterbrechung.

„Daran kannst du dich noch erinnern?“

„Ja, es war das schönste Weihnachten meines Lebens, bis jetzt.“

„Was da noch irgendwas Besonderes? Ich meine außer der Tatsache, dass Mum noch gelebt hat?,“ wollte Sam wissen.

„Das kann man wohl sagen. An diesem Weihnachten haben Mum und Dad mir erklärt warum Mum in den letzten Wochen so müde war und warum ihr so häufig schlecht war.“

„Was war daran so toll, dass du dich daran noch erinnern kannst?“

„Weil der Grund warum es Mum schlecht ging, du warst.“

„Was?“

„An Weihnachten 1982 haben mir Mum und Dad gesagt, dass ich bald ein großer Bruder sein werde. Das war das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe. Das hat mein Leben für immer verändert.“

„Ich hätte an deiner Stelle ja lieber einen Hund bekommen,“ sagte Sam und grinste. Dean knuffte ihn gegen den Oberarm.

„Autsch,“ sagte Sam.

„Din nich Dada aua,“ sagte Jenny vorwurfsvoll. Beide Winchester lachten.

„Es hat mich einige Zeit gekostet, aber ich habe in einem Buch über keltische Mythologie einen Spruch gefunden mit dem man angeblich Feen herbei rufen kann,“ sagte Bobby als er zwei Stunden später ins Schlafzimmer kam, wo die Winchesters auf dem Bett lagen und schliefen. Klein Dean hatte einen schützenden Arm um klein Sam gelegt, der sich an ihn kuschelte und in seinem andren Arm hielt er Jenny. Auf dem Nachttisch standen zwei leere Milchgläser und auf einem Tellerchen waren nur noch Krümel. Bobby lächelte. Wenn er sich jemals einen großen Bruder hätte aussuchen dürfen, dann hätte er jemanden ausgewählt, der so war wie Dean. Im Fernsehen lief gerade der alljährliche Coca Cola Weihnachtsspot. Als die Musik einsetzte wurde Dean wach. Er sah Bobby an, der ein vielversprechendes Gesicht machte. Dann weckte er Sam.

„Und das soll wirklich funktionieren?,“ fragte Sam skeptisch während Bobby einige Sachen in einer Schüssel zusammen mischte.

„Einen Versuch ist es Wert,“ sagte Dean. Bobby nickte.

„So jetzt brauchen wir nur noch diese Zuckerstange, die sie Sam gegeben hat.“

„Ich hab sie gestern an den Baum gehängt. Ich hol sie.“ Sam wollte gerade in die Küche gehen, als Dean ihn aufhielt.

„Du…ähm…du…wirst sie…nicht finden.“

„Warum nicht? Was hast du mit ihr gemacht?“

„Ichhabsiegegessen,“ sprach Dean so schnell, dass Sam ihn kaum verstehen konnte.

„Du hast was?“

„Ich hab sie gegessen,“ sagte Dean kleinlaut.

„So, das war’s. Mir reicht es. Ab sofort bist du auf Diät gesetzt Mister,“ schnaubte Sam wütend.

„Wusste ich, dass wir sie noch mal brauchen würden?“

„Sie hang am Baum. Sie war nicht zum essen gedacht.“

„Du hattest mich schon zwei Mal vertröstet, weil die Lasagne noch nicht so weit war. Ich hatte Hunger. Es tut mir leid, okay?“

„Es tut dir leid? Ist dir eigentlich klar, was du gemacht hast? Du hast unsere einzige Möglichkeit wieder normal zu werden aufgefressen. Wir bleiben vielleicht für den Rest unseres Lebens Kinder, nur weil du nicht fünf Minuten warten konntest bis das Abendessen fertig ist,“ regte sich Sam auf.

„Jungs, so schlimm ist das nicht,“ sagte Bobby. Doch Sam hörte ihn gar nicht.

„Du bist der verfressenste Mann auf diesem Gott verdammten Planeten und dazu auch noch ein riesen Vollidiot.“

„Ach ja, wenn du das so siehst, dann frag ich mich warum wir überhaupt zusammen sind.“

„HALTET DIE KLAPPE! ALLE BEIDE,“ schrie Bobby. Die beiden sahen ihn verdutzt an.

„Was?,“ fragten sie schließlich gleichzeitig.

„Wenn wir die Zuckerstange gehabt hätten, dann hätten wir gezielt die Fee herbei rufen können, die euch verzaubert hat. So können wir halt nur irgendeine Fee herbei rufen. Ist halb so schlimm und jetzt vertragt euch wieder,“ forderte Bobby. Die beiden Jungs sahen sich grimmig an.

„Tumilei,“ stammelte Sam. Wenn es ums entschuldigen ging, war er nicht besser als Dean. Der brachte schließlich irgendein Gemurmel heraus von dem man nur das Wort „auch“ verstehen konnte.

„So und jetzt sehen wir zu, dass wir euch wieder normal kriegen. Wie Kinder benehmt ihr euch zwar sonst auch manchmal, aber wenigstens kann ich euch eine verpassen, wenn ihr zu nervig werdet,“ sagte Bobby und warf ein angezündetes Streichholz in die Metallschale.
 

Die Kräuter entzündeten sich und kurz darauf stand neben der Vitrine eine ältere Frau mit grauen Haaren, die aus sahen, als wenn die Frau einen Unfall mit dem Lockenstab gehabt hätte. Dazu trug die recht pummelige Frau einen viel zu engen, pinken Jogginganzug und rosa plüsch Moonboots.

„Wo bin ick den hier jelandet?,“ fragte die beleibte Fee. Bobby und die Winchersts sahen die Fee mit offenem Mund an.

„Wat kiekt ihr den so blöde? Hab ich wat inne Fresse?“

„Was hast du denn da für ne Wuchtbrumme aufgetan Bobby?,“ fragte Dean.

„Hast du ein Problem mit mir du abjebroch'na Gartenzwerg?“

„Ich? Nein!“

„Dat will ick wohl och jemeint haben, sonst jäb dat Dresche.“

„Bist du eine Fee?,“ fragte Sam höflich.

„Ne ick bin der Osterhase. Wat denkt ihr denn wer ick bin? Ihr habt doch ne Fee jerufen. Was meint ihr warum ick sonst hier bin? Als wat wollta?“ Bobby, der endlich seine Sprache wieder gefunden hatte, fasste im Großen und ganzen zusammen was ihr anliegen war.

„Kannst du uns helfen?,“ fragte Sam.

„Sicha, habta denn Asche uff Tasche?“

„Ob wir was haben?,“ fragte Dean.

„Der Klene is schwer von Begriff, wa?“

„Dean, ich denke die gute Frau will bezahlt werden,“ sagte Sam.

„Sicha will ick dat oder denkta ick mach dat fürs Amüsemang?“

„Bevor wir dir irgendwas geben, fassen wir noch mal zusammen. Du kannst den Zauber umkehren und uns wieder normal machen,“ sagte Dean feststellend.

„Uffheben kann ick den Zauba nich, aber ick kann euch schnell altern lassen, bis ihr wieder die alten seid.“

„Und wer sagt uns, dass die beiden dann nicht an Silvester 80 sind?,“ fragte Bobby.

„Die werden schon nich Asbach Uralt. Mein Zauba wird stoppen wenn se wieder dat richtje Alter erreicht ham.“

„Und wann wird das sein?,“ wollte Sam wissen.

„Wenna Morgen früh uff wacht seita wieder normal.“

„Und was genau willst du dafür von uns haben?,“ fragte Dean.

„Meinte wegen nen goldnen Schlüppa. Hauptsache es glitzert schön.“

„Warte kurz hier. Ich glaube ich hab da was für dich,“ sagte Sam und verschwand oben in Jennys Zimmer.

„Sag mal sind viele Feen so wie du?,“ fragte Dean.

„Quatsch ma nich blöd von der Seite an, sonst gibt’s was uff de Omme.“ Das führte dazu, dass Dean einen möglichst großen Abstand zwischen sich und die Fee brachte.
 

Kurz darauf kam Sam mit einem kleinen glänzenden Blechkrönchen zurück, dass Jennys momentan unbeachteter Puppe gehörte.

„Kommen wir ins Geschäft?,“ fragte Sam während die Fee das Bleckkrönchen begutachtete.

„Is jebongt.“ Sie hatte ein verzücktes Lächeln auf dem Gesicht und setzte sich die Krone auf.

http://img189.imageshack.us/i/cindyflickrdigitoxin.jpg/

„Und was machst du jetzt?,“ fragte Bobby.

„Jetz nem ick mein Feenstaub und lass meine Magie wirken.“ Sie steckte die Hand in ihre Tasche und holte eine Hand voll von etwas pulvrigem heraus.

„Rückt ma mit de Köppe dichta zusammen,“ sagte sie zu den Brüdern.

„So besser?,“ fragte Sam nachdem er auf dem Sofa etwas näher an Dean herangerückt war.

„Ja, so is jut.“ Sie verteilte ihren Feenstaub über den Köpfen der beiden.

„So dat wars schon.“

„Und morgen früh sind wir dann wieder normal groß, ja?“

„Jenau Klener.“

„Danke,“ sagte Sam freundlich und lächelte. Als Dean keine Anstallten machte sich ebenfalls zu bedanken stieß Sam ihm seinen Ellenbogen gegen die Rippen.

„Autsch, ähm, ja…danke,“ sagte Dean schließlich. Sie nickte und streute sich selber etwas Feenstaub über den Kopf und dann war sie verschwunden.
 

„Warum mussten wir von allen Feen auf der Welt ausgerechnet an so einen schrägen Vogel geraten?,“ fragte Dean als sie eine Stunde später mit einer warmen Nudelsuppe im Bauch im Wohnzimmer saßen. Es war kurz nach acht. Jenny war bereits im Bett.

„Ist doch egal. Hauptsache ihr Zauber funktioniert auch,“ sagte Sam.

„Das werden wir ja dann Morgen früh sehen. Und Bobby, vielen Dank für alles. Ohne dich wären wir echt aufgeschmissen gewesen,“ sagte Dean.

„Ja, danke Bobby. Du bist der Beste,“ stimmte Sam zu.

„Kein Problem Jungs. Ich helfe immer wo ich kann.“

„Bleibst du über Nacht? Dann mach ich dir die Couch fertig,“ fragte Sam.

„Nein danke Sam. Ich mach mich gleich auf den Heimweg. Ich schlaf lieber in meinem eigenen Bett, als auf dieser Couch wo ihr schon Gott weiß was drauf veranstaltet habt.“

Sam und Dean wurden beide etwas rot. Bobby grinste leicht.

„Aber euer Angebot morgen zum Mittagessen zu kommen, nehme ich gerne an.“

„Das freut uns Bobby,“ sagte Dean. Der ältere Jäger verabschiedete sich von den Winchesters und fuhr dann zurück zu seinem Schrottplatz.
 

„Ich werde schnell noch den Truthahn zum auftauen raus legen. Dann können wir ins Bett gehen. Ich bin verdammt müde,“ sagte Sam.

„Hm, was hältst du davon, wenn wir unser Bettzeug aus dem Schlafzimmer holen und unter dem Weihnachtsbaum schlafen? Vielleicht bekommen wir dann mit wenn der Weihnachtsmann kommt,“ schlug Dean vor. Beide lachten.

„Ja, das wäre schön,“ sagte Sam dann.

„Gut, dann bereite ich schon mal alles vor.“
 

Zehn Minuten später lagen sie aneinander gekuschelt auf einer flauschigen Fleecedecke und unter ihrer Daunenbettdecke.

„Schlaf gut Sammy.“

„Du auch Dean.“ Sie schlossen die Augen und waren kurz darauf eingeschlafen. Würden sie am nächsten Tag tatsächlich wieder normal sein?
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  notalovegirl
2010-04-12T19:30:30+00:00 12.04.2010 21:30
OMG |D
Die geilste Fee, die es gibt. Wenn ich jetzt an Feen denke, dann an diese!
Respekt ;) Jetzt hast einer Person mehr vertickert, dass es Feen gibt C|


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