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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Die Wahrheit und neue Fragen

Um zwanzig nach vier kam Dean von der „Arbeit“.

„Sam, ich habe einen kleinen Durchbruch erzielt. Ich weiß jetzt wo die Bestandslisten sind. Ich habe das Wochenende freifrei, aber ab Montag werde ich die Listen in der Mittagspause nach der Fahrzeugnummer durchforsten.“ Er zog sich die Schuhe aus.

„Sam?“ Der Ältere war überrascht, dass es so still war. Er ging ins Wohnzimmer, wo Sam auf dem Sofa saß. Warum antwortete er Dean nicht?

„Sammy?“

„Was hat das zu bedeuten Dean?“ Erst jetzt sah Dean, was Sam in der Hand hielt. Verdammt, warum hatte er den Zettel mit dem Ergebnis nicht weggeschmissen? Jetzt hatte Sam ihn gefunden. Ein wenig war Dean jedoch verwundert. Er hatte erwartet, dass Sam wütend sein würde, weil er ihm das verheimlicht hatte, Dean jeden Falls wäre es. Aber Sams Stimmer klang eher verletzt und enttäuscht als wütend.

„Gar nichts,“ beantwortete Dean Sams Frage.

„Gar nichts? Ist das alles was du dazu zu sagen hast? Hier steht, dass wir keine Brüder sind Dean.“

„Aber das ändert nichts.“

„Was hat das zu bedeuten? Warum hast du diesen Test gemacht?“

„Dieser Dämon, der Jennys Großmutter getötet hat, hat da so was angedeutet,“ sagte Dean kleinlaut.

„Was soll das heißen, ein Dämon hat da was angedeutet? Seit wann hörst du auf das, was ein Dämon sagt? Warum hast du nicht mit mir darüber gesprochen?“

„Ich weiß es nicht, okay?,“ sagte Dean lauter als beabsichtigt. Sams ruhiger Tonfall machte ihn wahnsinnig. Der Klang seiner traurigen Stimme weckte in Dean das schmerzvolle Gefühl von Schuld. Warum konnte Sam ihn nicht einfach anschreien? Damit konnte er umgehen, damit würde er klar kommen. Aber Sams verletzte, enttäuschte, traurige Stimme und dazu dieser vorwurfsvolle Blick, das war zu viel für den Älteren. Er konnte Sam nicht mehr länger ins Gesicht sehen.

„Warum hast du nichts gesagt? Was bedeutet das für uns?“

„Sammy, das ändert nicht das Geringste. Ich bin dein Bruder, egal was dieser Test sagt. Du und Dad, ihr seid meine Familie. Nichts kann daran etwas ändern. Es spielt keine Rolle, ob wir genetisch verwandt sind oder nicht.“

„Aber wenn es für dich nichts ändert, dann verstehe ich nicht warum du es mir nicht gesagt hast.“

„Ich hatte irgendwie Angst davor, wie du reagieren würdest. Ich hatte Angst, du würdest…“

„Was? Dich im Wald aussetzen? Dean, du hast dich mein Leben lang um mich gekümmert und das nicht nur, weil Dad es von dir verlangt hat. Du bist mein großer Bruder. Du hast dich immer selber zurück genommen und warst darauf bedacht, dass es mir gut geht. Ich weiß, dass ich dich mit meinem Sturkopf oft auf die Palme bringe und es dir nicht immer leicht gemacht habe. Auch wenn ich es dir vielleicht nie so deutlich gezeigt habe, aber ich bin dir Dankbar für alles was du für mich tust. Ich bin froh, dass ich dich habe. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben soviel zusammen erlebt und überstanden, dass ist für mich mehr Wert als übereinstimmende Allele. In all den Jahren ist ein unsichtbares Band zwischen uns entstanden und nichts vermag es dies zu zerstören. Du hättest es mir sagen sollen.“

„Sam, ich wollte dich nicht belasten. Du hast so viel durchgemacht in letzter Zeit. Du musst dich nicht auch noch mit den Problemen deines Adoptivbruders auseinander setzen.“

„Wann hörst du endlich auf mich wie ein Kind zu behandeln? Ich bin erwachsen Dean. Ja, es ist viel passiert in letzter Zeit, aber ich kann damit umgehen. Ich bin nicht das psychische Wrack für das du mich vielleicht hältst. Außerdem ist das ganze jawohl nicht nur dein Problem. Es betrifft mich genau so. Darum will es auch nicht in meinen Kopf rein, warum du etwas so entscheidendes einfach so vor mir verheimlichen wolltest.“ Die erschreckende Ruhe war aus seiner Stimme gewichen und der Tonfall war nun wesentlich gereizter.

„Wieso betrifft es dich? Du warst nicht der jenige von uns beiden der Angst hatte von seiner Familie nicht mehr gewollt zu werden, weil man streng genommen gar nicht zur Familie gehört,“ keifte Dean.

„Du hättest diese Angst gar nicht haben müssen, wenn du mit mir geredet hättest. Und überhaupt, was denkst du wie ich mich fühle? Wir sind nicht Blutsverwandt. Dich bindet also nichts mehr an dieses Leben. Du musst nicht länger jagen. Du könntest jeder Zeit verschwinden und ein normales Leben führen und ich hätte nicht das geringste Argument um dich aufzuhalten. Was wird dann aus mir?“ Nun klang er wieder traurig.

„Sammy, ich werde nirgendwo hin gehen, hörst du?“ Dean sah Sam in die Augen und konnte die Unsicherheit in den Augen des Jüngeren erkennen. Sam hatte die gleiche Angst wie er, nämlich die, dass der andere sich auf Grund der nicht mehr vorhandenen Verwandtschaft von einem abwenden würde und man dann alleine da stand.

„Aber warum solltest du hiermit weiter machen wollen?“

„Weil es mein Job ist auf dich aufzupassen, das habe ich mir geschworen und von diesem Schwur kann mich auch die Tatsache, dass ich nicht dein richtiger Bruder bin, nicht abbringen,“ sagte Dean und umarmte Sam. Der Jüngere war überrascht, dass Dean ihn umarmte und dass ganz freiwillig. Für Dean war die ganze Sache jetzt eigentlich erledigt. Er würde bei Sam bleiben und brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass er von dem Jüngeren nicht mehr als Familienmitglied akzeptiert werden würde. Aber es lag nun einmal nicht in der Natur des Sam Winchester eine Sache ruhen zu lassen ehe das Thema von ihm nicht zu Tode analysiert war.

„Dean, wirst du es Dad sagen?“

„Wieso? Er weiß es doch, schließlich haben er und Mum mich ja adoptiert.“ Plötzlich kam Sam ein ganz neuer Gedanke.

„Wieso bist du dir so sicher, dass du derjenige von uns beiden bist, der adoptiert ist? Was ist, wenn ich es bin?“

„Das ist unmöglich Sam. Mum war mit dir schwanger, das habe ich doch mitgekriegt. Ich war dabei, als Dad dich und Mum aus dem Krankenhaus abgeholt hat.“

„Hm, wenn das so ist. Du solltest aber trotzdem mit Dad reden. Vielleicht kann er dir was über deine richtigen Eltern sagen.“

„Warum sollte mich das interessieren?,“ fragte Dean mit leicht zornigem Unterton. War er Sam doch nicht mehr so willkommen?

„Willst du etwa nicht wissen wo du herkommst und wer deine richtige Familie ist?“

„Nein,“ sagte Dean wahrheitsgemäß. Er hatte sich diese Frage selbst schon einige Male gestellt und die Wahrheit war, dass er nicht das Bedürfnis verspürte Nachforschungen anzustellen was seine Herkunft betraf. Sam und John waren seine Familie. Nicht zwei fremde Leute, die vielleicht Gott weiß wo waren und ihn anscheinend eh nicht wollten.

„Aber warum nicht Dean?“

„Ganz einfach. Ich wurde zur Adoption frei gegeben. Also sind meine richtigen Eltern entweder tot, oder aber sie haben mich nicht gewollt. Warum soll ich nach zwei Menschen suchen die mich nicht wollten? Was würde mir das bringen? Wenn sie mich damals nicht wollten, warum soll es jetzt anders sein?“

„Wenn sie dich nicht wollten, willst du nicht wissen warum? Vielleicht bereuen sie es ja und würden sich freuen dich kennen zu lernen. Möglicherweise haben sie ja auch schon versucht dich ausfindig zu machen? Wäre es nicht schön zu wissen, dass es noch jemanden gibt?“

„Ich will das nicht Sam.“

„Aber Dean…“

„Es ist meine Sache. Bitte respektiere das. Ich will der Sache nicht nachgehen. Ich habe eine Familie. Ich brauche keine zweite,“ schnauzte er Sam an. Damit war für Dean das Gespräch erledigt und er verschwand in seinem Zimmer. Sam seufzte. Er konnte Dean nicht verstehen. Aber so wie der Ältere gerade das Wohnzimmer verlassen hatte, war es im Moment sinnlos weiter auf ihn einzureden. Er würde doch nicht auf Sam hören oder wenigstens vernünftig mit dem Jüngeren reden. Wenn Dean nicht reden wollte konnte ihn nichts und niemand ihn dazu bringen es doch zu tun. Sam saß eine Weile regungslos auf dem Sofa. Er schreckte auf, als er Jenny weinen hörte, aber noch ehe er aufgestanden war um nach ihr zu sehen, hatte sie schon wieder aufgehört. Anscheinend hatte sich Dean bereits ihrer angenommen.
 

„Warum will dein Daddy, dass ich nach meinen richtigen Eltern suche?,“ fragte Dean die Kleine. Er hatte sie aus ihrem Bettchen genommen und sich mit ihr in den gemütlichen Sessel gesetzt, der mit zur Kinderzimmereinrichtung gehörte.

„Warum versteht er nicht, dass ich mit dem zufrieden bin was ich habe? Das ich zufrieden bin, dass ich ihn habe?“
 

Im Wohnzimmer hatte Sam sich das kleine Kästchen mit ihren Familienfotos genommen, das Jenny, die Frau, die jetzt mit ihren beiden Kindern in ihrem alten Haus lebte, im Keller gefunden hatte. Er sah sich die Bilder an. Dean war ein unglaublich niedlicher kleiner Junge gewesen. Er hielt gerade ein Bild von Dean in der Hand auf dem er Sammy im Arm hielt. Sam fiel auf, dass Dean schon damals diese unglaubliche Wärme in seinen Augen hatte, wenn er ihn ansah. Dean hatte seit je her immer alles für ihn getan und dass obwohl dieses Leben eigentlich gar nicht für ihn vorgesehen war. Sam wollte, dass Dean bei ihm war, aber wenn Dean die Möglichkeit hatte, dem Sam so verhassten Leben zu entkommen und vielleicht ein normales, glückliches Leben ohne Angst vor dem nächsten Dämon oder ähnlichem zu haben, dann würde Sam ihm zu diesem normalen Leben verhelfen, ob der Ältere es nun wollte oder nicht. Dean hatte sich immer um ihn gekümmert, jetzt war es an der Zeit, dass Sam etwas für ihn tat. Er würde versuchen etwas über Deans richtige Eltern herauszufinden. Sam sah sich das nächste Bild des kleinen Stapels an. Von diesem Bild lächelte ihm seine hoch schwangere Mutter entgegen. Doch etwas anderes fixierte Sams Blick. Im Hintergrund hing ein Kalender. Es war zwar nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber wenn man genauer hinsah erkannte man, dass der Monat Dezember aufgeschlagen war und neben dem Monat stand die Zahl 1978. Aber das bedeutete ja….Sam drehte das Bild um. Tatsächlich. Das Bild war im Januar 1979 entwickelt worden. Das Bild zeigte nicht seine Mutter, die mit ihm schwanger war sondern mit….Dean. Aber wie konnten sie dann keine Brüder sein? Er stand augenblicklich auf und eilte nach oben. Er musste das Bild Dean zeigen. Was hatte das alles zu bedeuten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Akikou_Tsukishima
2011-09-25T09:22:35+00:00 25.09.2011 11:22
Wow genial es wird ja immer besser ich verstehe bloß einen satz nicht und zwar folgenden: im wohnzimmer hatte sich sam das kleine kästchen mit den familienfotos genommen, dass jenny, die frau die jetzt mit ihren beiden kindern in ihrem alten haus lebte, im keller gefunden hatte. Den satz kapier ich nicht
Von: abgemeldet
2009-06-04T14:06:01+00:00 04.06.2009 16:06
Ich an Sams Stelle hätte auch eher rumgebrüllt als verletzt dazusitzen!
Schließlich war die Aktion doch schon i-wie etwas egoistisch von Dean!
Er wollte das alles beim alten bleibt, und dass sich nichts verändert. Verständlich, aber trotzdem ist das etwas, was auch Sam betrifft! Er hätte schon vorher ein Recht darauf gehabt zu erfahren, dass er und Dean keine Brüder sind!

Einerseits kann ich verstehen, dass Dean keinen Kontakt zu seiner Familie möchte, andererseits kann ich aber auch Sams Argumente nachvollziehen...
Jetzt stellt sich nur wirklich die Frage: Wer ist jetzt adoptiert!? Dean oder Sam? Ok, Dean hat mibekommen, wie seine Mum mit einem Kind schwanger war... aber schließlich gibt es auch ein Bild von ihrer Mum wo sie mit Dean schwanger sein muss!?!?
Ich bin wirklich verwirrt! Mal schaun, was du da so geplant hast!

bis denne
Von: abgemeldet
2009-05-27T14:46:12+00:00 27.05.2009 16:46
okay, jetzt bin ich verwirrt.
Also da geht hundertpro was unanständigübernatürliches ab!!

Von:  RyouAngel
2009-04-17T09:49:00+00:00 17.04.2009 11:49
Jetzt bin cih aber verwirrt~
Aber auch unheimlich gespannt!
Ich bin gespannt was nun rauskommt^^

Und Sam hat irgendwie niedlich darauf reagiert darüber das Dean nicht sein Bruder ist~
Er ist einfach ein süßer Schnuffel^^

RyouAngel
Von: abgemeldet
2009-04-14T09:56:06+00:00 14.04.2009 11:56
Soo, jetzt bin ich aber auch verwirrt.^^
Obwohl ich es auch mal interessant finde, wenn nicht Dean adoptiert ist. Das ist halt einfacher.;D
Du machst es ja echt spannend.
Wird die FF eigentlich ziemlich lange? Sind ja jetzt schon ne Menge Kapis on.^^ Ich bin beeindruckt.
Und Sams Reaktion... war typisch Sam. Ich wäre ausgetickt.xD
Ach ja, ich liebe die beiden.
lg
Von:  KC8
2009-04-12T18:10:50+00:00 12.04.2009 20:10
Mal wieder ein klasse capi^^,
Du machst es aber auch echt wieder spannend:).
Bin schon auf Deans Reaktion gespanned.
Bitte schreib schnell weiter!
*wink*
KC8
Von:  540930
2009-04-12T18:08:08+00:00 12.04.2009 20:08
Hallo,
und schon wieder ein neues Kapitel. Du weißt, wie du deinen Lesern Ostern versüßen kannst.^^
Sam adoptiert? Das wäre die erste Slash-Geschichte, wo er und nicht Dean adoptiert ist. Gefällt mir. Bin schon gespannt, wie du die Situation weiter ausbaust. Haben die im Krankenhaus die Kinder vertauscht und John weiß am Ende von nichts?
Ich hoffe, morgen weiß ich mehr ;-)

Wie lang soll die Geschichte eigentlich werden?

Frohe Ostern

540930
Von:  Fine
2009-04-12T17:23:58+00:00 12.04.2009 19:23
Hallo, hier bin ich wieder.
Hatte gerade ein Kommi für das letzte Kapi hinterlassen, als ich auch schon ein neues Kapi eben gerade entdeckt habe.
Dazu sage ich nur: Jjjjuuuuccccchhhhhhuuuuu!!!

Okay, Sam und Dean haben über ihre Nicht-Verwandtschaft gesprochen.
Und obwohl dies geschehen war, ist dennoch nicht alles gesagt.
Was mich aber stutzig macht, ist, dass Sam das Foto von ihrer Mutter gefunden hat.
Und so macht es den Anschein, dass nicht Dean, sondern doch Sam adoptiert wurde.
Also gibt es jetzt 3 Möglichkeiten:
1. Den hat Sam angelogen, weil er nicht möchte, dass Sam erfährt, dass
er doch derjenige ist, der adoptiert wurde.
2. Die im Labor haben irgendetwas durcheinander gebracht.
3. Irgendeine dämonische Macht hat da mitgemischt.

Okay, das wären also meine Vermutungen.
Aber ich lasse mich auch gerne von dir überraschen.
Also, schreib ganz schnell weiter, damit ich nicht so lange warten und damit noch mehr grübeln muss. XD
Bis dann
Fine


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