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KillerCats Legende

Chion das Katzenmädchen
von

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Die Wahrsagerin

Das Feld war geebnet, worauf sich das Zelt befand. Es war so groß wie ein kleines Haus, aus schwarzem Laken und drumherum waren einige brennende Facklen befestigt. Licht brannte aus dem Zelteingang. KillerCat stand vor dem schwarzen Zelt. Sie blieb einige Meter davor stehen und bewunderte gespannt die Aussicht.

Gezo kam hinzu, stoppte neben ihr und keuchte erstmal, wärend er sich an seinem Hammer stützte. »Wusstest du«, sagte er und keuchte erneut, »dass ich rennen hasse?«

Sie ließ den Blick nicht vom Zelt und sagte nur begeistert: »Wow!«

»Hey, hörst du mir überhaupt zu?«, sprach er leicht verärgert und wollte sie schon antippen, wärend sie wieder, dieses Mal ruhig und langsam, näher zum Zelt ging. Er tippte ins Leere. Dadurch verzog er nur eine deprimiert-genervte Mimik und stöhnte. »Ich werd mich wohl dran gewöhnen müssen …«, brabbelte er vor sich hin.

KillerCat verschwand ins Zelt und Gezo folgte ihr wie ein braver Hund.

»Tretet ein und kommt näher«, erklang eine helle Stimme, gleich nach dem Eintreten Chions. Sie musterte den Raum und sah, genau gegenüber vom Eingang, eine vielschichtig verkleidete Person, überall Verzierungen an der Kleidung. Diese hatte eine hellblaue bis weiße Kapuze über dem Kopf, um das Gesicht ein ebenso gefärbtes Tuch aus leichterem Stoff. Nur ihre leuchtenden blauen Augen konnte man sehen. Angezogen war sie mit der Kapuze an einem langärmligen Mantel, in selber Farbe. Soviel KillerCat erkannte, war diese Person eine relativ junge Frau, die vor ihrem Tisch mit einer dunkelblauen, verzierten Decke saß, worauf sich eine leuchtende Glaskugel befand. Über ihr hing eine verzierte Lampe, mit einigen Kerzen erhellt. An einigen Stellen im Zelt waren diese ebenfalls vorzufinden. Hinter ihr fand man einige Ausrüstung und Gegenstände. Diese waren wohl Lebensmittel und andere Dinge.

»Ah, die legendäre KillerCat. Ich hab vieles von dir gehört. Sei gegrüßt«, sagte sie freudig gehoben.

Gezo kam ins Zelt herein und stand neben Chion, da diese sich nach dem Eintreten nicht weiter bewegt hatte. Er musterte ebenso das Zelt und bemerkte nur: »Oh, wusste garnicht, dass Blau gerade in Mode ist.«

»Gezo, der Verräter des Königs«, sagte die Fremde zu ihm. »Gute Flucht.«

Er sah sie verwundert an und wollte schon ansätzen zu Fragen »Woher …«, doch wurde unterbrochen.

»Zweifelst du etwa an dem, was ich bin?«

Es leuchtete ihm ein. »Ich vergaß«, sagte er und lächelte sie verständnissvoll an.

»Komm näher, mein Kind, und setz dich«, bat sie Chion. Diese freude sich, setzte sich der Wahrsagerin gegenüber. Die Holzstühle waren in der üblichen dunklen Farbe, verziert und bequem gepolstert. Gezo blieb an Ort und Stelle, wollte nur lauschen und stützte sich derweil am langen Griffende des Hammers.

Neugierig, aber höflich sprach Chion: »Ich bewundere sie sehr. Sie sind also die Wahrsagerin, die über alles bescheid weiß? Könnten sie mir verraten, wo ich das magische Schwert finden kann?«

»Gewiss, gewiss, die bin ich. Und auch das kann ich dir verraten. Doch warum fragst du nicht nach der Gegenleistung, die du mir erbringen musst, damit ich meine Dienste dir erweise?«

Chion war überascht. »Gegenleistung?« Sie drehte sich zu Gezo um, doch dieser hob ebenso verwundert nur die goldenen Schulterpanzer.

Dann erklang ein amüsierte schrille Lache. Es war die Wahrsagerin, welche sich beim Lachen die Hand vor dem Tuch hielt, worin sich dahinter der Mund befinden müsste, mit der Handfläche nach außen. »Köstlich. Entschuldigt meine Belustigung. Nein, ihr braucht keine Gegenleistung zu erbringen, denn die habt ihr bereits schon erbracht.«

»Und wie?«, wollte KillerCat verwundert wissen.

»Ganz einfach: Ihr seid hier«, sagte sie und Chion hob verwundert eine Braue. »Ihr seit doch bestimmt den Waldfressern begegnet. Dem Blutflecken von Gezo zu urteilen seid ihr das auch. Hat man euch nicht erzählt: ›Nur die Mutigsten, die sich der Gefahr zur Wahrsagerin bei Vollmond stellen, dürfen aus ihrem Wissen einer Frage schöpfen.‹?«

Erneut drehte sich Chion zu Gezo um, doch dieser schüttelte den Kopf und machte mit offenen Armen eine unwissende Geste. Scherzend verärgert machte sie eine Grimasse mit offenen Mund, stöhnte ein leises, enttäuschtes »Oooooh!« – als dürfe es die Wahrsagerin nicht hören – und strecke ihm zuletzt mit zugekniffenen Augen die Zunge raus. Amysiert drehte sie sich wieder zurück und versuchte ihn grinsend zu ignorieren. Bevor sie sich umdrehte, ließ Gezo mit verärgertem Gesicht ein »Hey!« verlauten und schlug mit flacher Hand einen Arm in die Höhe. Dann traf ihn erneut Chions Ignoranz und er brabbelte wieder in Ursprungskörperhaltung beleidigt vor sich hin.

Die Allwissende schaute amüsiert zu. »Die Antwort ist also ›Nein‹. Wie dem auch sei, eine Frage wird dir gewehrt sein. Was möchtet du nun wissen?«

»Ich möchtest erfahren, wo sich das magische Schwert in dem Einen Baum befindet«, sagte Chion lächelnd.

»So sei es.« Sie bewegte ihre flachen Handflächen über der Kugel und sie fing an zu leuchten. Sie senkte sich ab und kam näher an die Kugel. Erst war es nur eine grüne Farbe in der Kugel, die sich dann zu einem Baum aus einem Wirbel manifestierte. Der Boden war mit viel Grün beschmückt. Es war aber nicht viel von der genauen Umgebung zu sehen. »Hier ist der Eine Baum«, sagte die Wahrsagerin.

»Wow!« Chions Augen leuchteten und wurden größer, wärend sie ebenso gebeugt in die Kugel sah. Sie erkannte in dem Baum ein Schwert schräg von oben reingesteckt. Das Bild wechselte. Aus einem braunen Gemisch formte sich ein Berg mit Höhleneingang. Herum waren einige hochbewachsene Bäume. Man sah Menschen dort arbeiten. Warscheinlich förderten sie Rohstoffe aus der Höhle, die sich als Mine entpuppte.

»Das wird dein Problem sein. In der Nähe des Einen Baumes sind Minenarbeiter des Königs.«

»Wieso ist das ein Problem? Wir - ich und Gezo - können doch einfach die Leute um die Mine herum meiden?«, wunderte sich KillerCat.

»Der Mineneingang führt zu dem Einen Baum. Er ist in der Mine«, sagte die Wahrsagern nüchtern.

Ungläubig erhob sich Chion und blickte auf die Frau. »Was? Dann hieße das, der König wisse wo der Eine Baum ist«, stellte sie verwundert fest.

»Nein, nein. Der König weiß nichts davon. Das kann ich euch versichern. Warum, fragt ihr euch? Das werdet ihr schon noch herausfinden.«

»Also sagst du mir … uns nicht alles?«

»Die Frage war wo sich das magische Schwert befindet und nicht wie ihr es bekommt. Merkt dir diese Mine.« Das Bild der Kugel fuhr in richtung Himmel, so dass man mehr Übersicht bekam. »Siehst du diese Stadt? Sie heißt Roros und liegt in unmittelbarer Nähe von der Mine. Doch bedenke, dass es in der Stadt nur so von Wachleuten wimmelt.« Das Bild löste sich in einem Wirbel auf und die Kugel hörte auf zu leuchten.

»Warte«, erklang es von Gezo. »Ich habe doch auch noch einen Frage übrig, oder?«

»Ja«, sagte die Allwissende.

Gezo trat neben der sitzenden Chion. »Dann möchte ich ihr den Gfallen tun und wissen wie wir zu dem …«

»Halt«, stoppte Chion Gezo, wärend sie ihren Arm mit ausgebreiteter Hand zu ihm ausrichtete. »Es mag zwar eine schwierige Sache sein, das magische Schwert überhaupt zu finden, doch wie wir es finden, möchte ich schon selbst herausfinden. Was ist schon eine Lebensmission, wenn sie nicht hauptsächlich alleine gelöst wird?«

»Verstehe«, sagte Gezo. Er überlegte kurz. »Dann zeige mir, wo meine Eltern sind. Der König könnte sie wegen meines Verrates festgenommen haben. Wenn sie tot sind, kannst du mir ihren Aufenthalt nicht zeigen, richtig?«

»Korrekt. Doch ich werde sehen was sich machen lässt.« Sie vollzog die selbe Prozedur und alle sahen gemeinsam in die Kugel. Man sah zwei Personen, angekettet an den Armen in einer Kerkergegend. Sie wirkten kraftlos.

Gezo war ensetzt. »Verdammt! Also hat er sie doch festgenommen und da reingesteckt! Der Grund für mich, für seinen Tod! Sie haben nichts damit zu tun!« Er klang erregt.

Bemitleidend stand Chion auf und umarmte ihn. Da sie wesendlich kleiner war als er, konnte sie im stehen nur ihren Kopf auf dessen goldene Brust legen. »Schon gut, wir schaffen das schon«, sagte sie sanft.

Gezo wurde überascht. Er gefror in seiner freien Haltung, nach kurzer Zeit umarmte er sie aber ebenso. »Danke«, sagte er ganz verdutzt. Die Wahrsagerin räusperte künstlich.

Chion bemerkte es, löste sich von der Umarmung und sagte: »Oh, ja. Danke für ihre Dienste«, und verbeugte sich.

Die Wahrsagerin lachte wieder in ihrer schrillen Lache und sagte: »Nichts zu danken. Lebt Wohl.«

»Lebt Wohl«, erwiderte Chion und begann zu gehen. Gezo verbeugte sich, verabschiedete sich ebenso und ging KillerCat hinterher. Draußen angekommen und schon einige Meter nebeneinander gelaufen, fragte sie ihn: »Tut mir leid, das mit deinen Eltern.«

»Nein, das ist schon gut. Suchen wir lieber das magische Schwert.« Er versuchte das Thema zu wechseln: »Und? Wie fandest du sie?«

»Sehr nett. Sie hatte so etwas … so etwas vertrautes an sich. Als wären wir miteinander Verbunden. Das spürte ich bei ihr, wie bei noch keiner Person. Schwer zu beschreiben.«

Gezo machte ein verwundertes Gesicht. »Oh, das ist ja interressant.«

»Ja. Aber jetzt suchen wir das magische Schwert! Los gehts!«, sagte sie neu motiviert und stürmte einfach drauflos.

Gezo, der wieder Mal nicht nachkam, rief hinterher: »Hey! Wir wissen ja noch nicht mal wo die Stadt ist! Renn doch nicht gleich weg!«, und sagte dann brabbeln zu sich selbst: »Jetzt geht das wieder los …«



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