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Love Chaos

von

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Träume

Es war angenehm warm.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und die Sonne verschwand am Horizont. Riku, Sakura und ich schlenderten zurück zum Hotel, wo unser Zimmer auf uns wartete, welches wir für unseren Urlaub gebucht hatten. Wir haben ein günstiges Zwei-Betten Zimmer erwischt. Riku und Sakura schliefen natürlich zusammen und hatten kein Problem damit sich ein Bett zu teilen. Es war auch kein Problem für mich mit den beiden in einem Zimmer zu übernachten. Ob Riku jetzt neben mir herlief oder im selben Zimmer mit mir schlief war kein Unterschied, denn seine Anwesenheit machte mich sowieso immer verrückt. Zum Glück hatte ich meistens immer irgendetwas um mich abzulenken und seien es freundschaftliche Gespräche, die mich davon abhielten ständig nur an Riku zu denken.

Im Moment unterhielten wir uns über den morgigen Tag.

„Wollen wir morgen wieder an den Strand gehen oder uns lieber die Umgebung ein wenig ansehen?“

„Nee, nochmal Strand ist langweilig. Lass uns lieber mal durch die Stadt bummeln. Hier gibt’s doch bestimmt auch irgendwo einen Mangaladen.“

„Oh ja, das ist ne gute Idee, was hältst du davon Sakura?“

„Klar, warum nicht. Ich geh doch immer gern ein bisschen shoppen. Da fällt mir gerade ein, dass ich vergessen habe eine Postkarte zu kaufen. Ich sollte doch meinen Eltern eine schicken. Geht doch schonmal vor, ich komm dann nach!“

Sakura gab Riku noch schnell einen Kuss ehe sie davonlief.

„Schatz, kannst du das nicht morgen machen?“

Aber Sakura war schon um die Ecke gelaufen. Riku schüttelte den Kopf.

„Bei ihr muss immer alles sofort passieren. Na egal, so sind wir mal unter uns. Ich muss dir unbedingt was zeigen, Shin.“

Ich schaute ihn skeptisch an.

Was wollte er mir denn zeigen? Mir fiel gerade auf, dass es sehr viel angenehmer war mit Riku zusammen zu sein, wenn Sakura dabei war. Es kam nur selten vor, dass ich mit Riku allein war und ich hatte immer ein seltsames Gefühl dabei.

Als wir in unserem Hotelzimmer ankamen wühlte Riku sofort in seiner Tasche rum. Ich setzte mich derweil auf einen Stuhl und beobachtete ihn rätselnd dabei. Riku schien sehr aufgeregt und konnte es wohl kaum abwarten mir was auch immer es war zu zeigen. Er reichte mir eine Mappe.

„Hier, Shin, schau dir die mal an.“

Ach so, es war nur seine Zeichenmappe. Ach ja...das erinnerte mich immer daran, was ich mit Riku gemeinsam habe. Wir beide waren sehr überrascht als wir kurz nachdem wir uns kennenlernten uns gegenseitig unsere Zeichnungen präsentierten. Unsere Zeichenstile waren sich überraschend ähnlich. Nur wenn man genau hinsah konnte man Unterschiede feststellen. Damals schwafelte er etwas von einer Partnerschaft und dass man doch gemeinsam Mangaka werden könnte. Ein Zeichner-Duo!

Sein Traum war es einmal einen Manga in einem berühmten Mangamagazin zu veröffentlichen und ich muss sagen, dass ich der Idee nicht abgeneigt war. Wir zeichneten oft gemeinsam und haben einige wirklich gute Zeichnungen erstellt, doch wir haben nie ernsthaft in Erwägung gezogen uns irgendwo zu bewerben.

Ich war gespannt was für neue Zeichnungen er mir zeigen wollte und öffnete erwartungsvoll die Mappe. Und mich traf der Schlag. Da lag etwas vor dem ersten Bild, was mich auf völlig falsche Gedanken gebracht hat und ich schnappte kurz nach Luft. Es war ein noch eingepacktes Kondom.

„Ähm...“

„Oh, wie ist das denn dahingekommen?. Das sollte eigentlich nicht dahin.“

Riku nahm das Kondom und entschuldigte sich. Er wurde dabei ziemlich rot und vergrub es schnell wieder in seiner Tasche.

„Tut mir wirklich Leid, das ist mir jetzt irgendwie unangenehm....wir hatten...nicht vor....du weißt schon was....zu machen...während du hier im Zimmer bist....das ist....ähm....“

Ich lächelte. Ich hatte Riku noch nie so verlegen erlebt und mein Herz begann wieder zu hüpfen. Wie süß das doch war.

„Ist schon okay, Riku. Das ist doch nichts Schlimmes.“

Riku nickte verlegen.

„Ja....unter Freunden geht das in Ordnung.....trotzdem sorry....nicht dass du noch auf falsche Gedanken kommst.“

Er lachte.

„Ach was...“

Ich lachte mit, musste mir aber eingestehen, dass ich für einen kurzen Moment wirklich daran gedacht habe wie Riku mich verführen will. Absurd, ich weiß, aber manchmal hat man wohl solche Wunschvorstellungen. Ich widmete mich wieder der Mappe um meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.

Die erste Seite war voll mit Konzeptskizzen von weiblichen Charakteren. In der Mitte war ein verwirrt dreinblickender männlicher Charakter zu sehen, der die Frauen um sich herum betrachtete. Ich blätterte weiter und sah ein komplettes Storyboard vor mir. Ich blätterte hindurch und sah mir alles genau an.

„Interessant. Willst du das als Manga zeichnen?“

Er schaute mich erwartungsvoll an.

„Ich möchte das mit dir zusammen als Manga zeichnen und eine Bewerbung abschicken.“

Ich starrte ihn erschrocken an.

„Schau nicht so, ich hab dir doch schon mal gesagt, dass es mein Traum ist einen Manga zu veröffentlichen. Wir beide zusammen können uns eine tolle Story ausdenken und unsere Zeichnungen gegenseitig verfeinern.“

Riku war voll in seinem Element und begann zu erzählen.

„Ich dachte da an eine Love Comedy, mit Fantasy Elementen. Dir fällt doch bestimmt was total Tolles ein, Shin! Du kannst doch so gut Drachen zeichnen. Ein Drache würde der Geschichte richtig schön Pepp geben. Schau mal, das hier ist der Hauptcharakter. Es fängt alles ganz harmlos an. Er kommt an eine neue Schule und sieht ein Mädchen, in das er sich total verliebt. Irgendwann findet er dann heraus, dass dieses Mädchen ein Geheimnis hat und dann machen wir irgendwas fantasymäßig tolles. Das wird total klasse, Shin!“

Riku wusste es, wie man mich begeistern konnte. Sein Enthusiasmus steckte mich sofort an und wir begannen wild zu diskutieren, Ideen zu sammeln, Skizzen anzufertigen. Wir waren dabei voll in unserem Element und lachten gemeinsam.
 

Ich liebte solche Momente. In diesen Momenten konnte ich einfach ich selbst sein und vergaß völlig, dass ich unglücklich in Riku verliebt war. Wenn wir so zusammen waren fühlte es sich an, als wären wir bereits ein glückliches Paar. Und was könnte schöner sein. Mein Traum mit Riku eine Liebesbeziehung zu führen schien in diesen Momenten so real. Leider, oder sollte ich lieber zum Glück sagen, waren diese Momente der Zweisamkeit mit Riku sehr selten. Besser ist es. Sonst würde ich noch den Kopf verlieren und irgendetwas machen, was ich später bereue.
 

„....hach, herrlich! Die Idee ist auch toll.“

Riku skizzierte schnell etwas und sein Stift fiel ihm dabei aus der Hand. Er rollte auf dem Boden und ich bückte mich um ihn aufzuheben. Dasselbe tat auch Riku und als ich aufblickte war sein Gesicht so nah an meinem, dass ich für einen Moment erschrak.

„Was erschreckst du dich so?“

Er lächelte. Ich starrte ihn an, unsere Gesichter immer noch nah beisammen.

Ich wusste nicht von wem es ausging und es ist auch egal, denn es geschah etwas, was nicht hätte passieren dürfen.

Urplötzlich küssten wir uns.

Der Momente schien endlos zu dauern und in völliger Erregung schob ich meine Hand unter sein T-Shirt und berührte seinen Bauch. Dann lösten sich unsere Lippen voneinander und er schubste mich weg.

Erst jetzt bemerkte ich was geschehen war. Ich saß auf dem Boden und Riku stand vor mir. Er schaute mich mit einem Blick an, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Er zitterte und starrte mich erschrocken an. Zugleich hatte sein Blick aber auch eine gewisse Abneigung. Ein Blick, den ich nie in seinen Augen sehen wollte. Auch ich zitterte.

„Raus...“

Riku flüsterte fast und starrte mich dabei weiter an.

„R-Riku....“

„RAUS!“

Ich stand auf und rannte so schnell wie möglich hinaus auf den Flur und hinunter in die Eingangshalle. Ich hörte noch wie Riku die Tür zuknallte.

Was habe ich nur getan? Warum ist das passiert? Wieso? Die Tränen liefen mir die Wange hinunter. Das Unmögliche war passiert. Ich hätte nie gedacht, dass es mal zu so einer Situation kommen könnte.

Ich rannte aus dem Hotel hinaus. Mir war egal wohin. Ich rannte durch den Ort, in völliger Verzweiflung. Meine Beine trugen mich automatisch.

Plötzlich stand ich am Meer. Der Sand unter mir war warm und angenehm. Erst jetzt merkte ich, dass ich keine Schuhe trug. Ich starrte mit verheulten Augen hinaus aufs Meer und weinte weiterhin. Dann sackte ich zusammen. Meine Beine trugen mich einfach nicht mehr. Ich vergrub die Hände im Sand vor lauter Trauer. Der Strand war menschenleer. Ich kniete verwirrt, verzweifelt und wütend auf mich selbst im Sand und hörte einfach nicht auf zu weinen. Ich redete mir ein, dass das alles einfach nicht passiert war. Es war unmöglich. Es wirkte wie ein böser Traum. Ich konnte und wollte es nicht wahr haben. Rikus Blick ging mir nicht mehr aus dem Kopf und es schmerzte unglaublich stark. Ich schluchzte alleine in die Nacht hinein.

Mein Traum wurde zum Albtraum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hen-Hen
2010-03-22T14:44:23+00:00 22.03.2010 15:44
Man, ich bin hart getroffen!
Genial rübergebracht! Du hast da echt einen Sinn für!
Ich wollte zwar eigendlich 1 Kapitel pro Tag, aber ich muss jetzt wissen, wie es weitergeht. Les also noch eins!^^

Gruß,
Henning
Von: abgemeldet
2009-05-16T22:31:10+00:00 17.05.2009 00:31
DU SCHREIBST SOOOOOOOOOOOOOOFORT(!!!) WEITER!!!!!!!!!!!
Das Kapitel war sehr gut! ^^
Von:  Dragonwolf
2009-05-15T18:26:51+00:00 15.05.2009 20:26
Ein wirklich sehr interessantes Kapitel. Diese Wendung hat mir sehr gefallen. Die Emotionen waren gut rüber gebracht und ich bin echt gespannt, wie es denn jetzt weiter geht.
Lass dir mit dem nächsten Kapitel bitte nicht so viel Zeit. XD


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