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Courage for Love

Dean/Sam [Wincest]
von

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Just an accident...

Sooooooooooooo…..

Endlich fertig mit dem dritten Kapitel.

Ich war mir erst nicht sicher wie ich einige Szenen schreiben wollte, deshalb hat es etwas länger gedauert.

Außerdem hab ich derzeit niemanden zum betalesen, weshalb das dann immer etwas dauert bis ich möglichst alle Fehler gefunden habe.
 

Vielen Dank für die lieben Kommentare von diab67, yuna_16 und RyouAngel.

Ich hab mich sehr darüber gefreut, das es euch gefällt!^^
 

Und nun viel Spaß in dem neuen Kapitel!
 

* * *
 

Just an accident...
 

Bis zum Nachmittag verbrachten die beiden Winchesterbrüder ihre Zeit damit Jims Nachbarn zu befragen.

Dabei bekamen sie viel Geschwätz aufgetischt, die üblichen Gerüchte, aber nichts, was ihnen auch nur im Entferntesten weiter half.

Deans Geduld war bereits am Ende und auch Sam musste sich selbst gut zureden noch an die letzten Türen zu klopfen.

Anscheinend wurde viel getratscht in diesen Wohnblöcken, aber wirklich etwas übereinander wusste hier niemand.

Das ganze entpuppte sich als völlige Zeitverschwendung und das passte dem Älteren gar nicht, denn vielleicht starben jetzt gerade wieder Menschen da draußen, während er sich eifersüchtiges Geplapper anhörte.

Gerade klingelten sie erneut an einer der weißen Wohnungstüren.

„Lass uns aufhören Sam, die Leute haben ja doch nichts gesehen.“ seufzte Dean, während sie darauf warteten das ihnen jemand öffnete.

„Und was willst du dann machen? Im Motel rumsitzen?“ entgegnete ihm dieser resigniert, worauf sein Bruder nur mit den Schultern zuckte.

Keiner von beiden hatte im Moment eine bessere Idee, dafür gab es einfach viel zu wenig Anhaltspunkte.

Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen als sich die Tür, vor der sie standen, einen Spalt breit öffnete und ein misstrauisches Augenpaar dazwischen hervor schaute.

„Was wollen sie?“ verlangte eine hohe, kratzige Stimme zu erfahren.

Sofort deutete Dean auf seinen Ausweis wie schon unzählige Male zuvor.

„Wir sind von der ‚New York Times‘ und hätten ein paar Fragen an sie in Bezug auf den toten Herrn Atkins. Hätten sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für uns?“ leiert er seinen Text herunter.

Noch immer etwas misstrauisch beäugte die alte Frau die beiden Männer vor ihrer Tür, bevor sie kaum merklich nickte und sie schloss.

Es erklang das Geräusch einer Kette die beiseite geschoben wurde und dann öffnete sich die Tür erneut, diesmal etwas weiter.

„Dann kommen sie kurz rein, aber viel Zeit habe ich nicht, ihren Kaffee müssen sie sich woanders schnorren.“ erklärte die Frau, die laut des Namensschildes an der Tür „Dubbel“ hieß.

Bei diesem Satz verdrehte der Dunkelblonde bereits die Augen, behielt seine Bemerkung aber für sich.

Stattdessen setzte er ein professionelles Lächeln auf und setzte sich auf einen der Stühle die ihnen Frau Dubbel jetzt in ihrem Wohnzimmer anbot.

Sam setzte sich neben ihn.

„Dann stellen sie ihre Fragen, ich muss mich gleich noch um die Wäsche kümmern. Die eigenen Kinder schaffen das ja nicht.“ brummte die Alte und setzte sich ebenfalls.

„Gut. Wir machen es kurz. Sie wissen ja das vor kurzem einer ihrer Nachbarn, Jim Atkins, auf etwas mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist?“ begann Dean mit seinen Fragen.

„Natürlich weiß ich das, das ganze Haus tratscht über nichts anderes, als wäre es der erste Tote in dieser Stadt.“ kommentierte sie Deans Frage und machte eine abwertende Handbewegung.

„Waren sie in der Mordnacht hier?“ erkundigte sich der ältere der Winchesterbrüder.

„Aber natürlich, oder glauben sie das eine arme, alte Frau wie ich nachts noch auf den Straßen herum läuft?“ zischte sie und betrachtete Dean abschätzend „Ich wäre doch ein perfektes Opfer für Burschen wie sie!“

„Ähm…. Sicher, aber sie würde ich doch eher zum Tee einladen statt zu überfallen.“ grinste Dean.

„Geben sie sich keine Mühe Bürschchen, ich kenne Typen wie sie. Meine Tochter schleppt genug von solchen Nichtnutzen an. Ihr bleibt eine Nacht, tobt euch im Bett aus und dann seit ihr weg.“ knurrte sie nur.

Leicht genervt stieß der Ältere die Luft aus.

„Haben sie in dieser Nacht irgendetwas gesehen?“ kam er wieder auf das eigentliche Thema zurück.

Er wollte nur schnell weg von dieser zickigen Oma.

„Was soll ich schon gesehen haben. Dieser Atkins kam spät nachts zurück, bestimmt war er wieder auf irgendeiner Party mit seinem besten Freund. Ich sage ihnen, die beiden haben ein Leben geführt, pfui. Dabei hatte er so einen ordentlichen Job. Aber sein Freund hatte keinen guten Einfluss auf ihn. Alle paar Nächte eine andere Frau, als wären sie ein Zeitvertreib!“ es war Frau Dubbels Stimme anzuhören wie sehr sie solche Männer zu verachten schien und Sam konnte nicht anders als Dean einen bedeutenden Blick zuzuwerfen, welchen dieser stur ignorierte.

„War er alleine in dieser Nacht? Oder haben sie mitbekommen das er in Begleitung war?“

„Natürlich war er nicht alleine! Irgend so seine dunkelhaarige Frau war bei ihm. Ich hab sie beide durch den Türspion gesehen! Die beiden konnten bereits auf dem Flur die Hände nicht voneinander lassen. Ich dachte schon, die besteigen sich gleich vor meiner Haustür. Aber nicht mit mir! Nicht mit mir! Ich hätte sie mit dem Besen davongejagt, das sage ich ihnen. Diese jungen Leute sollen gefälligst ihr hemmungsloses Leben hinter ihren eigenen vier Wänden ausleben!“ wetterte sie und war jetzt so richtig in Fahrt.

Das interessierte die beiden Brüder jedoch nicht mehr.

Viel interessanter war für sie der Punkt, dass Jim Atkins in der Nacht als er starb nicht alleine war.

Er war in Begleitung einer Frau gewesen.

„Ist ihnen irgendetwas Ungewöhnliches an der Frau aufgefallen?“

Diese Frage brachte die alte Frau Dubbel aus dem Konzept und sie stoppte kurz.

„Wie, etwas ungewöhnliches?“ wollte sie wissen und legte ihre ohnehin schon faltige Stirn in noch krausere Wellen.

„Naja, vielleicht sehr dunkle Augen, eine seltsame Aura oder vielleicht ein bösartiges Grinsen.“ half Sam nach, der bisher geschwiegen hatte.

„Nein, und selbst wenn sie bösartig geschaut hätte, ich wäre nicht dazwischen gegangen, vielleicht hat er ihr ja mal was getan und sie wollte ihm eine Lektion erteilen. Das hätte ihm sicher mal gut getan. Wahrscheinlich war sie irgendeine seiner Exliebschaften oder so, was weiss ich.“ brummte sie.

„Es wirkte also alles normal?“ versuchte Dean es weiter.

Jetzt hatten sie endlich eine Spur, da konnten sie doch nicht an dem Gedächtnis dieser verbitterten, alten Frau scheitern.

„Soweit es denn normal ist, das die beiden ihren Paarungsakt gleich auf dem Flur vollziehen, pfui, war nichts ungewöhnlich.“ bestätigte sie erneut. „War das dann alles? Ich muss mich langsam um meine Wäsche kümmern.“

„Ja…ja, das war dann alles.“ bestätigte der Braunhaarige und stand auf, Dean tat es ihm gleich.

„Wir danken ihnen Mrs. Dubbel und wünschen ihnen noch einen schönen Tag.“ verabschiedete er sich und ging Richtung Tür.

„Pah, schönen Tag, arbeiten, arbeiten, arbeiten!“ wetterte sie weiter und verschloss hinter den beiden die Tür.

Sam und Dean konnten hören wie die Kette wieder vorgeschoben wurde und beide seufzten erleichtert.

„Oh man, die Höhle des Löwen.“ stöhnte Dean und machte sich auf den Weg das Wohngebäude zu verlassen.

„Jetzt weißt du wie man endet Sammy, wenn man sich nie etwas Spaß gönnt und immer nur verärgert zu Hause herum grübelt!“

„Hahaha.“ lachte der Jüngere trocken und folgte seinem Bruder zum Auto.

Es war bereits nachmittags, von Ash hatten sie noch nichts gehört und ihr einziger Anhaltspunkt bisher war die Geschichte von Frau Dubbel, ein weiterer erfolgloser Tag.

Wieder beim Impala angekommen lies sich Dean auf den Fahrersitz fallen und verstaute den gefälschten Ausweis, dann lehnte er sich zurück und betrachtete nachdenklich den Wohnblock.

„Und was machen wir nun? Viel gebracht hat das alles immer noch nicht, außer das mein Hals so trocken ist wie die Wüste und ich dringend ein kühles Bier gebrauchen könnte.“

„Dann schlage ich vor, dass wir uns eine ruhige Bar suchen und eins trinken, ich könnte nämlich auch eines vertragen.“ stimmte Sam zu, der neben Dean auf dem Beifahrersitz Platz nahm.

„Dann suchen wir uns mal eine lauschige Strandbar.“ schlug der Ältere vor und trat aufs Gas.

Sofort gehorchte der schwarze Impala und setzte sich in Bewegung.
 

Die beiden Winchesters hatten sich eine gemütliche kleine Spelunke am Miami Beach ausgesucht, die selbst für diese Uhrzeit aber schon recht gut besucht war.

Sie hatten sich in einer Ecke weiter hinten im Raum niedergelassen und jeder hatte ein Glas kühles Bier vor sich.

Sam war bereits wieder in die Arbeit vertieft, den Laptop vor sich, während Dean die übrigen Gäste musterte, vorzugsweise die weiblichen.

„Hey Sammy, wie wärs denn mit der da vorne für dich?“

Ohne auch nur den Kopf zu heben und in die Richtung zu schauen die Dean ihm wies schüttelte der Jüngere nur mit dem Kopf.

„Vergiss es Dean, kein Bedarf.“ lehnte er ab.

„Ach komm schon, oder willst du später auch mal eine Mrs. Dubbel werden?“ zog Dean seinen Bruder auf und grinste hinterhältig dabei. „In einem hübschen geblümten Kleid und abends beobachtest du die Leute durch den Spion.“

Genervt stöhnte Sam und schaute nun doch von seinen Notizen auf dem Laptop auf.

„Erstens: Ich bin keine Frau und werde niemals ein Kleid tragen, schon gar keines mit Blumen. Zweitens: Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich diese Art von Zeitvertreib und Vergnügen nicht brauche. Drittens: Wir haben einen Job zu erledigen, also konzentrier dich mal!“ zischte er seinen Bruder an und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas, weil ihm noch so einiges auf der Zunge lag, was er sich lieber verkniff.

„Man Sam, wenn du dich immer so aufregst kriegst du bald graue Haare.“ beschwichtigte Dean und hob abwehrend die Hände. „Also bleib mal locker. Und was willst du schon machen? Wir wissen nur das er mit einer Frau zusammen war, aber sie muss nicht mal der Dämon sein, genauso gut kann sie auch ein Opfer sein das nur noch nicht aufgetaucht ist. Willst du deshalb nun alle Frauen in Miami verdächtigen?“

Darauf schwieg der Braunhaarige.

Der Ältere hatte recht, es brachte sie nicht wirklich weiter, was sie heute herausgefunden hatten.

Alles trug nur dazu bei um den Frust in ihm zu steigern.

Da draußen starben Menschen und er saß hier und hatte keinerlei Anhaltspunkte womit sie es zu tun hatten.

Und solange sie das nicht wussten, konnten sie auch nicht wirklich nach diesem Ding jagen, da weder er noch Dean wussten wo es als nächstes zuschlagen würde und wann.

„Wir warten bis morgen, dann können wir uns Ithan Taylors Wohnung ansehen und auch seine Leiche genauer unter die Lupe nehmen, aber heute wird es da noch von Polizisten nur so wimmeln und wenn du nicht auf eine Nacht hinter Stahlgardienen scharf bist, dann entspannst du dich jetzt mal Sam.“ versuchte Dean seinen Bruder etwas lockerer zu stimmen. „Vielleicht ruft auch Ash vorher noch an und hat eine Spur für uns, aber für heute musst du einsehen, dass wir in einer Sackkasse stecken. Aber wir werden dieses Scheißding kriegen!“ versprach er, bevor er sich erhob. „Und jetzt sei nicht so angespannt, schalt mal ein bisschen ab!“

Mit einem Kopfnicken deutete Dean auf zwei brünette Frauen in knappen Hot Pants.

„Kommst du mit rüber?“ fragte er, doch eigentlich war ihm die Antwort schon vorher klar.

„Nein, lass mal, ich bleib lieber hier mit der kühlen Blonden.“ wehrte der Braunhaarige ab und trank noch einen Schluck aus seinem Glas.

Darauf zuckte Dean nur mit den Schultern und ging hinüber zu den beiden Schönheiten, die er für heute als sein Ziel des Abends auserkoren hatte.

Sam beobachtete ihn eine Weile, wie er sich locker zu den beiden gesellte und sofort ein unverfängliches Gespräch begann.

Es dauerte nicht lange und die beiden hatten anscheinend angebissen, zumindest schienen sie nicht abgeneigt.

Ein zufriedenes Grinsen umspielte die Lippen des Dunkelblonden, neue Drinks wurden bestellte und anscheinend hatten die drei schnell das „Du“ erreicht.

Für Sam war klar, dass Dean heute wohl mit mindestens einer der beiden seinen Spaß haben würde, was nicht unbedingt dazu beitrug seine Laune zu steigern.

Kaum das ihm dieser Gedanke gekommen war, war auch das bedrückte Gefühl in seiner Brust wieder da.

Das Gefühl etwas Wichtiges hergeben zu müssen, das Gefühl der Verlierer in diesem Spiel zu sein und er konnte sich nicht erklären woher es kam.

Wehmütig warf er noch einen Blick auf seinen älteren Bruder der mit einem breiten Grinsen zwischen den beiden Frauen saß und sich anscheinend nicht entscheiden konnte, welche von beiden er nehmen sollte.

Dann wandte er den Blick ab und starrte in sein Glas, bevor er es mit einem Zug auslehrte und ein weiteres bestellte.

Dean hatte sicher recht und er fand heute nichts mehr heraus, es war fast fünf Uhr nachmittags, wenn Ash sich nicht meldete saßen sie für heute erneut in einer Sackgasse fest.

Unzufrieden klappte er seinen Laptop zu, packte ihn weg und nahm sein zweites Bier in Empfang, mit dem er sich nicht viel Zeit nahm.

Sam wusste das er eigentlich nicht viel vertrug, meist brauchte es nur drei bis vier Bier und er spürte den Alkohol schon, Dean vertrug da um einiges mehr.

Aber heute war ihm das egal.

Er hatte nichts zu tun, er war frustriert und sein Bruder war mal wieder auf Frauenjadt, konnte der Abend da noch mieser werden?

Warum also nicht ein paar seiner Sorgen und Gedanken in ein paar Gläsern Bier ertränken.

Vielleicht verschwand dann auch dieses miese Gefühl, das er schon wieder verspüre und von dem er sich nicht erklären konnte woher es kam.

Dem zweiten Bier folgte ein Drittes und Viertes, dann ging Sam über zu Jack Daniels auf Eis und ein paar Gläsern Tequila.

In diesem Tempo dauerte es keine drei Stunden bis er betrunken war, trotzdem hörte er nicht auf, bis sich alles zu drehen schien und ihm die gesamten Geschehnisse des Tages entweder entfallen oder egal waren.

Am nächsten Tag würde sich das sicher rächen mit einem ziemlichen Kater, aber das war ihm egal.

Was ihm jedoch noch immer nicht egal war, war das Dean noch immer mit den beiden Frauen kräftig flirtete, beziehungsweise, sie waren bereits auf Tuchfühlung gegangen, denn die eine hatte ihre Hand auf Deans Oberschenkel abgelegt.

Lange konnte sich Sam das nicht mehr ansehen, weshalb er beschloss, zurück ins Motel zu gehen.

Sein Bruder hatte sicher noch eine Flasche Whisky in seinem Seesack dabei, die würde sich bestimmt anbieten um auch den letzten Kummer zu ertränken und dann könnte er einfach vor Ort einschlafen.

Schwankend stand der Braunhaarige auf und musste sich dabei an der Stuhllehne festhalten, wobei sein eigener Stuhl umfiel.

Dank der lauten Musik fiel das nicht weiter auf, doch Dean, der anscheinend ein Gespür dafür entwickelt hatte, wenn Sam etwas Unsinniges plante, drehte sich ausgerechnet jetzt zu ihm um.

Die ganze Zeit hatte sich der Ältere bemüht nicht an seinen Bruder zu denken und deshalb jeden Blickkontakt gemieden.

Er wusste das sonst nur wieder die Schuldgefühle in ihm wach wurden.

Aber das Geräusch eines umfallenden Stuhles aus Sams Richtung und ein ungute Gefühl sorgten dafür das er es nun doch tat.

Mit nur einem Blick hatte er die Situation erfasst.

Die schwankende Haltung des Jüngeren sowie dessen glasige Augen sprachen Bände.

„Entschuldigt mich meine Damen, aber mir scheint aus unserem Rendezvous heute Abend wird wohl nichts.“ bedauernd zuckte er mit den Schultern, während die beiden ihn enttäuscht anschauten.

„Mein Partner scheint wohl etwas tiefer ins Glas geschaut zu haben, unser Fall nimmt ihn sehr mit. Ihr versteht sicher das ich ihn so nicht alleine lassen kann, schließlich sind wir Kollegen und Freunde.“ entschuldigte er sich erneut und die beiden betrachteten Sam neugierig.

„Ist er auch ein Officer?“ wollte die Kleinere der beiden wissen, ihr Name war Cynthia.

„Aber sicher, einer der besten. Also verzeiht, vielleicht ein andermal.“

„Na gut, aber ruf uns an.“ mit einem koketten Lächeln steckte Antonia ihm ihre Nummer zu, bevor Dean sich erhob und zu Sam hinüber ging, der noch immer nicht sehr weit gekommen war.

„Mache ich sicher!“ versprach er und wandte sich dann ab.

Mit ein paar schnellen Schritten war er bei seinem Bruder, der sich von einem Tisch zum nächsten vorarbeitete um so zur Tür zu kommen.

„Hey Tiger, was hast du vor?“ wollte er von dem Braunhaarigen wissen, der sich überrascht umdrehte und beinahe das Gleichgewicht verlor, hätte Dean ihn nicht vorher am Arm gepackt und festgehalten.

„Ich will ins Motel.“ nuschelte Sam undeutlich und versuchte sich von Deans Arm zu befreien, doch dieser war ihm im Moment eindeutig überlegen.

„Und wie wolltest du da alleine hinkommen?“ kopfschüttelnd legte Dean seinen Arm um Sams Hüfte und zog ihn in eine annähernd aufrechte Position in der dieser vorwärts laufen konnte. „Vielleicht zu Fuss?“

„Natürlich nicht. Mit einem….einem Taxi!“ brachte Sam zustande und bewegte sich endlich vorwärts.

„Na toll.“ seufzte der Dunkelblonde und schaffte seinen Bruder erstmal aus der Bar hinaus.

Zum Glück hatten sie nicht weit von dieser geparkt und es dauerte somit nur zehn Minuten bis er Sam zum Auto und in dieses hinein geschafft hatte.

Etwas verärgert stieg er selber ein und ließ den Motor an.

„Wehe du kotzt mir in mein Auto, dann setze ich dich auf der Straße aus!“ drohte er und fuhr los.

Während der Fahrt schwiegen sie beide und Dean fasste den Entschluss das er Sam nur im Motel absetzen, ins Bett verfrachten und dann nochmal losfahren würde.

Er wollte heute nicht schon wieder darauf verzichten sich ein wenig auszutoben.

Wenn er schon nicht dazu kam etwas Frust abzulassen, indem er irgendeinem miesen Dämon in den Arsch trat, dann wollte er wenigstens eine von den beiden hübschen Brünetten für die Nacht haben.

Die eine hatte sogar fast die gleiche Augenfarbe wie Sam gehabt, aber nur fast.

Nicht gerade sanft hielt Dean vor ihrem Zimmer auf dem Parkplatz an, stieg aus und lief um das Auto herum, um Sam beim Aussteigen zu helfen.

Der Jüngere taumelte noch immer sehr und er roch nach Jack Daniels und Tequila.

„Man Sam, streng dich mal ein bisschen an, oder soll ich dich ins Zimmer tragen? Du bist doch kein Kind mehr!“ schimpfte der Dunkelblonde und bemühte sich Sam auf den Beinen zu halten, während er das Auto abschloss.

Das war nicht unbedingt einfach, immerhin war Sam größer als er selbst, auch wenn er der Ältere war, und er war auch nicht gerade ein Fliegengewicht.

Unter ziemlicher Anstrengung schaffte er es seinen Bruder bis ins Motelzimmer zu bringen und auf dessen Bett abzusetzen, wo dieser auch sitzen blieb und noch immer vor sich hin schwieg.

„Man, man. Warum hast du dich so zulaufen lassen Sam.“ schnaufte Dean und lies sich ebenfalls auf dem Bett nieder, er brauchte eine kurze Verschnaufpause.

„Weil du weg gehst.“ nuschelte der Braunhaarige mit gesenktem Kopf, so das es kaum verständlich war.

Doch Dean hatte ihn trotzdem verstanden.

„Ich war doch da man!“ hielt er dagegen und musterte seinen Bruder.

„Aber du wolltest gehen….und, keine Ahnung, mir ist schlecht.“ stöhnte Sam und stützte seinen Kopf auf die Handflächen ab.

„Wohin sollte ich denn gehen verdammt nochmal?“ Dean spürte wie seine Geduld langsam am Ende war.

Seit vier oder fünf Tagen hatte er nicht mehr die Möglichkeit gehabt sich in irgendeiner Weise ab zu reagieren, weil entweder der Job oder Sam ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.

Und jetzt schien es so als ob er heute seine Pläne auch wieder nicht umsetzen konnte.

„Sag mir endlich was in deinem Freakhirn vorgeht!“ verlangte er sauer und schüttelte Sam an der Schulter kräftig durch.

Dieser wehrte sich nicht, hob aber endlich den Kopf.

„Ich bin kein Freak.“ zischte Sam und lächelte traurig. „Und du wolltest doch gehen, mit ihnen.“

Überrascht schwieg der Ältere einen Moment bevor er antwortete.

„Na und? Ich bin alt genug und du nicht mein Vater oder meine Ehefrau. Und wenn du jetzt endlich ins Bett verschwindest fahr ich auch nochmal zurück.“ erwiderte er mit einem gleichgültigen Tonfall, der Sams Gesicht dazu brachte sich schmerzlich zu verziehen als hätte er in eine Zitrone gebissen oder ähnliches.

„Warum musst du ständig zu anderen ins Bett und…“ weiter kam er nicht, weil Dean ihn am Kragen seines Hemdes gepackt hatte und wütend anstarrte.

„Warum musst du mich dauernd zu labern mit deinem ganzen Richtig-und-Falsch-Gesülze. Das spielt sowieso keine Rolle, im Himmel haben die eh keinen Platz für mich reserviert. Also hör auf mir jeden zweiten Tag zu sagen was gut für mich ist und was nicht, das weiß ich selbst am besten!“ schrie er wütend. „Fünf Tage war ich jetzt brav, ich habe gestern wegen dir verzichtet, ich tu es heute nicht wieder, nur damit du dich besser fühlst, mir geht es nämlich auch ab und an mal beschissen und ich habe Bedürfnisse!“ verärgert atmete er geräuschvoll ein.

„Hast du mich verstanden?“ wollte er von dem Jüngeren wissen, der nur verletzt nickte, was Deans Ärger nur noch verstärkte, auf Sam, die gesamte Situation, auf sich selbst.

Hatte er es jetzt zu weit getrieben? Vielleicht hätte er Sam nicht so anschreien dürfen?

Aber verdammt, er hatte doch auch Gefühle mit denen er kaum selber klar kam, musste der Jüngere es ihm denn schon wieder so schwer machen.

Er musste endlich hier raus, wenigstens diese eine Nacht, danach würde es ihm wieder leichter fallen sich in Sams Gegenwart normal zu benehmen.

„Bitte Dean, geh nicht mehr heute Nacht.“ unterbrach der Braunhaarige seine Gedankengänge und ein flehender Ausdruck lag auf seinem Gesicht.

„SAM! Verdammt…ich…SCHEIßE!“ zischte der Ältere und verstärkte seinen Griff an Sams Kragen, bevor er diesen näher zu sich zog.

„Du machst mich echt fertig.“ flüsterte er verzweifelt und ohne einen weiteren Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden drückte er seine Lippen auf die von Sam.

Überrascht zog dieser scharf die Luft ein, starrte in das Gesicht seines Bruders das ihm gerade so nahe war, bevor er seine Arme um Deans Hals schlang und bereitwillig den Kuss erwiderte.

Ob es am Alkohol lag oder an etwas anderem war ihm egal, aber es fühlte sich verdammt gut an und nur all zu bereitwillig öffnete er seine Lippen als die Zunge des Älteren über sie strich.

Deans herber Geschmack erfüllte seine Mundhöhle als dessen Zunge in sie eindrang und seine eigene ertastete, sanft aber gleichzeitig verlangend über sie strich und sich dann wieder zurück zog.

Mit ihr lösten sich auch die Lippen des Älteren von Sams und beide rangen nach Luft.

Leichtes Entsetzen spiegelte sich auf dem Gesicht des Dunkelblonden wieder als Sam ihn anblickte, welches sich sofort wieder in Ärger verwandelte.

Hastig stand Dean auf.

„Ich geh jetzt!“ teilte er dem Braunhaarigen mit und wandte sich zur Tür, damit er nicht länger in das Gesicht seines Bruders sehen musste.

„Wohin? Bleib doch…Dean…“ kam der schwache Protest von Sam, doch die Menge Alkohol die er getrunken hatte sorgte dafür das sein Gehirn lange nicht so schnell und effizient arbeitete wie sonst, weshalb ihm sämtliche Argumente zu fehlen schienen.

„Geh schlafen Sammy!“ riet ihm Dean und ohne einen weiteren Blick zurück ging er zur Tür und verließ das Motelzimmer.

Er musste hier raus, irgendwohin, nur weg von Sam und ihrem Zimmer.

Im Moment konnte er für nichts garantieren.

Sams Nähe und der Geschmack seiner Lippen….das alles brachte ihn völlig um den Verstand, er konnte kaum noch klar denken.

Es hätte nicht mehr viel gefehlt und er wäre über ihn hergefallen.

Und betrunken wie der Jüngere gewesen war, hatte er auch noch erwidert.

„Sam, du Idiot!“ zischte Dean und stieg in den Impala ein, ließ den Motor an.

Im nüchternen Zustand hätte der Braunhaarige das sicher nicht zugelassen, aber er war nicht nüchtern gewesen, ganz im Gegenteil.

Wahrscheinlich hatte er einfach nur etwas Nähe gesucht und er, Dean, hatte sich das zu Nutze gemacht, toller großer Bruder war er.

Mit einer Handbewegung zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer von Antonia, die er vorhin in der Bar bekommen hatte.

Sie ging auch sofort dran.

„Hallo Süsse, hier ist der Officer deiner Träume.“ begrüsste er sie am Handy und versuchte möglichst locker zu klingen.

Sie schien erfreut zu sein so schnell von ihm zu hören.

„Du hast nicht zufällig schon etwas vor heute Abend?“

Dean hatte Glück, sie verneinte und versprach in der Bar auf ihn zu warten.

Egal wie beschissen er sich dabei fühlte, er brauchte jetzt etwas Ablenkung.

„Bis gleich.“ verabschiedete sich der Dunkelblonde und klappte das Handy zu, bevor er auf das Gas trat und losfuhr.
 

Sam saß noch eine Weile schweigend auf dem Bett und starrte die Tür an.

Er konnte einfach nicht richtig verarbeiten was gerade passiert war.

Noch immer hatte er den Geschmack von Deans Lippen auf der Zunge und dessen Geruch nach Aftershave und Leder in der Nase, doch gleichzeitig schien sich alles um ihn herum zu drehen und die ganze Welt hatte etwas unreales.

Die gesamte Situation war einfach nicht real.

Dazu kam das Gefühl von zunehmender Übelkeit, das sich von seinem Magen her ausbreitete und ihn irgendwann vom Bett hoch ins Bad trieb, wo er seinen Magen über der Toilette entleerte.

Danach fiel er erschöpft zurück auf sein Bett, eine bleierne Müdigkeit machte sich in seinem Körper breit und sein ohnehin schon langsam arbeitendes Gehirn stellte das Denken vollends ein.

Das musste alles nur ein seltsamer Traum sein…
 

Das dem nicht so war stellte der Braunhaarige am nächsten Morgen fest.

Ein schmerzlicher Druck im Magen weckte ihn und er schaffte es gerade so auf die Beine und ins Bad, als sich Sam auch schon erneut übergeben musste.

Schmerzlich krampfte sich sein Magen zusammen und beschwerte sich so für die schadhafte Behandlung am Vorabend.

Gleichzeitig schien sich noch immer alles um ihn zu drehen und die Luft im Raum kam ihm unheimlich stickig vor, in seinem Kopf pochte es.

Er fühlte sich elend und sein Gedächtnis wies einige Lücken auf, zum Beispiel, wie er es geschafft hatte zurück zum Motel zu kommen.

Wenn er versuchte genauer darüber nachzudenken verhinderte das schmerzhafte Pochen gegen seine Schläfen, dass er tiefer in seinem Gedächtnis graben konnte.

So wie es aussah war er wohl außer Gefecht gesetzt.

Nur mühsam konnte er sich zurück auf sein Bett schleppen und blieb liegen.

Sein Blick fiel auf das leere Bett, nicht weit von seinem entfernt.

Dean hatte anscheinend die Nacht woanders verbracht.

Dunkel erinnerte sich Sam an die beiden brünetten Frauen und einem Streit zwischen ihm und Dean, aber er wusste nicht mehr, worum es gegangen war.

Wahrscheinlich das übliche.

Stöhnend schloss er die Augen als er hörte wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und sich die Tür öffnete.

Mit seinem Bruder kam ein wenig frische Luft in den Raum die Sam begierig einzog, die Augen ließ er geschlossen.

Er hörte Schritte die ihm viel zu laut vorkamen und vor ihm stehen blieben.

„Oh man, siehst du scheisse aus. Bist du schon tot?“ erklang die Stimme von Dean und dröhnte Sam in den Ohren.

Gequält stöhnte er auf.

„Also nicht.“ stellte dieser darauf fest. „Ich denke nicht das du auch Frühstück möchtest? Ei und Speck mit einem leckeren Käsesandwich?“ wollte er wissen und setzte sich neben Sam auf dessen Bett, das unter dem Gewicht ein wenig nachgab.

Ein Würgen das der Jüngere in seinem Kopfkissen erstickte war die einzigste Antwort die Dean erhielt.

Ein leises Lachen erklang, bevor es wieder still wurde.

„Ich hab dir eine Packung Asperin mitgebracht und ne Flasche Wasser. Solltest du es schaffen wieder hoch zu kommen und deinem Magen etwas zuführen können, dann nimm sie.“

Sam konnte hören wie etwas auf dem Nachttisch abgestellt wurde, aber noch immer schwieg er.

„Ich fahre gleich zur Pathologie, aber du wirst sicher noch etwas brauchen, bis du heute auf die Beine kommst. Ruf mich an, wenn du wieder fit bist.“

Erneut herrschte Schweigen das nur von einem resignierten Seufzen seitens Dean unterbrochen wurde.

Kurz spürte Sam wie ihm jemand leicht durchs Haar strich, dann stand sein Bruder auf.

„Bis später Sammy.“ verabschiedete sich der Ältere und verließ das Zimmer wieder.

Erst als die Tür ins Schloss fiel drehte sich Sam auf den Rücken.

Noch immer rebellierte sein Magen und das Bett schien zu schwanken.

Er kam sich ziemlich dumm vor.

Warum hatte er sich gestern nur so zulaufen lassen?

Er wusste doch das er nichts vertrug und Meinungsverschiedenheiten mit Dean gab es doch öfter mal.

Er benahm sich echt dämlich.

Kein Wunder das sein Bruder nicht mal wartete bis er soweit war, sondern einfach ohne ihn loszog.

Und dann waren da noch die Gedächtnislücken.

Wegen irgendwas hatten sie gestern noch gestritten und anscheinend war das ganze eskaliert.

Aber war das gewesen, bevor Sam die Bar verlassen hatte oder schon im Motel.

„Oh man.“ stöhnte er und hielt sich seinen Kopf.

Was es auch war, gestern Abend schien irgendwas schiefgelaufen zu sein und nur Dean wusste worum es ging.

Wahrscheinlich konnte er von Glück reden, das ihm sein Bruder Asperin mitgebracht und nochmal nach ihm geschaut hatte.

Er hätte auch genauso gut gleich in die Pathologie fahren können, denn Sam war sich jetzt hundertprozentig sicher, dass Dean nicht hier geschlafen hatte.

Das Bett war unberührt und bei seinem dröhnenden Kopf hätte er jeden Laut mitbekommen, den dieser beim Aufstehen gemacht hätte.

Seufzend schloss er wieder die Augen, vielleicht half noch eine halbe Stunde Schlaf und wenn die Kopfschmerzen nachliessen, würde vielleicht auch sein Gehirn die Arbeit wieder aufnehmen.
 

Dean war klar gewesen das sein jüngerer Bruder heute mehr tot als lebendig sein würde, aber das völlige Schweigen hatte ihn doch irritiert.

Insgeheim hoffte er das Sam genug getrunken hatte um große Teile des Abends zu vergessen, besonders ihren Streit und seinen Ausrutscher.

Aber da der Braunhaarige eben gar nichts gesagt hatte, war er sich nicht wirklich sicher ob er doch etwas wusste.

Entweder Sam ging es wirklich so beschissen das ihn selbst sprechen anstrengte, oder aber er erinnerte sich und sprach deswegen nicht mehr mit Dean.

Welcher dreiundzwanzigjährige Mann wollte sich denn schon von seinem Bruder küssen lassen.

Und noch schlimmer war wahrscheinlich das er im Rausch des Alkohols erwidert hatte.

Wäre Dean an Sams Stelle, er würde kein Wort mehr mit seinem Bruder wechseln.

Aber an der Situation konnte er jetzt nichts mehr ändern und ihm blieb nur zu hoffen das Sam einfach nur krank war, hieß also: abwarten.

Was ziemlich viel Geduld verlangte in anbetracht der Lage.

Gestern Abend hatte er sich einfach in den Armen von Antonia getröstet.

Ihre Küsse waren zwar nichts im Vergleich zu dem von Sam gewesen und sie schmeckte lange nicht so gut wie er, aber immerhin hatte es gereicht um seinem Körper vorerst das zu geben, was er brauchte und vor allem hatte er sich etwas abreagieren können.

Er war ziemlich geladen gewesen letzte Nacht, was nicht nur seine kleine Bettgefährtin überrascht hatte, sondern auch ihn selbst.

Es machte ihn schon etwas Angst, wie sehr er Sam wollte und nach diesem Kuss war sein Verlangen nicht gerade weniger geworden, im Gegenteil.

„Oh man, du steckst ziemlich in der Scheiße Dean Winchester.“ sprach er zu sich selbst und hielt vor dem Pathologiegebäude.

Erneut bewaffnete er sich mit dem FBI-Ausweis den er beim letzten Mal schon benutzt hatte und stieg aus dem Auto.

Er hatte Glück, bisher war noch kein weiterer FBI-Agent hier gewesen nach ihrem letzten Besuch, so das die Pathologin, Mrs. Tales, noch keinen Verdacht schöpfen konnte.

Bereitwillig zeigte sie ihm die Leiche von Ithan Taylor, der wie Jim Atkins ein paar geringe Schwefelspuren aufwies.

Seltsamer Weise hatte auch er eine Bisswunde im Halsbereich, die sich mit der von Jim ebenfalls deckte.

Auch seine Leiche war stark dehydriert.

Zwar hatte man in seinem Blut ein paar Spuren von Alkohol nachweisen können, aber nicht genug um seinen Körper so stark austrocknen zu lassen wie es hier der Fall war.

Auch sein Herz war aus ‚Schwäche‘ stehengeblieben.

Was in diesem Fall noch unwahrscheinlicher klang als wie Jim Atkins, da Ithan als Sportanimateur gearbeitet und mit regelmäßigem Training sein tägliches Brot verdient hatte.

Auch sein Tod war also genauso rätselhaft, wie der seines Freundes und rührte anscheinend von der gleichen Ursache her.

Nachdenklich verließ Dean die Pathologie wieder und fuhr zu Ithans Wohnung.

Heute wirkte die Gegend wieder völlig normal, als wäre nie jemand hier umgekommen.

Nichts erinnerte mehr an die Menschenmenge die sich gestern noch hier postiert hatte oder das Polizeiaufgebot.

Anscheinend hatten sie die Spurensuche gestern noch abschließen können.

Der Dunkelblonde parkte in der Nähe des Blocks und stieg aus.

Dann würde er sich jetzt mal die Wohnung etwas genauer ansehen, wenn auch sie Parallelen zu Jim seiner Wohnung aufwies, dann war hundertprozentig sicher das sie es mit dem gleichen Dämon zu tun hatten.

So unauffällig wie möglich betrat er das Gebäude und überflog die Klingelanzeigen.

Ithan hatte im dritten Stock gewohnt.

Die Wohnung ausfindig zu machen war nicht viel schwerer als bei Jim.

Die Versiegelung der Polizei war nicht zu übersehen.

Mit einem geübten Handgriff öffnete Dean die Wohnungstür, schaute sich nochmal um, das sich auch niemand auf dem Gang aufhielt und verschwand dann in der Wohnung.

Auch hier war alles ohne Kampfspuren oder ähnliches.

Nichts was auf einen Überfall hingedeutet, oder das sich das Opfer gewehrt hätte.

Im Wohnzimmer sowie in der Küche fanden sich keine Schwefelspuren, auch das Bad war diesmal sauber.

Nur im Schlafzimmer hatte Dean Glück.

Zwischen den zerknüllten Lacken, auf denen anscheinend auch die Leiche gefunden wurde, fanden sich einige wenige Schwefelreste.

Aber auch diesmal waren sie nur sehr gering.

Ansonsten war auch das Schlafzimmer sauber.

Leicht enttäuscht verließ der ältere der Winchesterbrüder die Wohnung wieder.

Sollte er sich die Mühe machen und auch hier alle Nachbarn befragen?

Ohne Sam konnte das ein ziemlich langweiliger und vor allem anstrengender Job werden.

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken.

„Winchester.“ meldete er sich, als auch schon Ash seine Stimme erklang.

„Hey Dean, ich glaub ich hab da was für euch. Eigentlich hatte ich es ja erst bei Sam versucht, aber der geht irgendwie nicht dran.“

„Der findet wahrscheinlich sein Handy nicht, der hatte gestern Besuch von Onkel Jack.“ erwiderte Dean darauf nur. „Was hast du herausgefunden?“

„Es ist nicht viel, aber es war gar nicht so leicht überhaupt etwas zu finden. War ja nicht wirklich hilfreich, was ihr mir so als Anhaltspunkte geben konntet.“ Ash war anscheinend in seinem Element und für seine Arbeit wollte er Anerkennung, also war es Zeit für das erste Lob Seitens Dean.

„Wir sind dir auch sehr dankbar, dass du dir die Mühe gemacht hast, also, womit haben wir es zu tun?“

„Sagen dir die Sieben Todsünden etwas?“

„Natürlich, wer kennt die nicht? Sam meinte gestern auch schon das sie vielleicht in irgend einem Zusammenhang mit unserem Dämon stehen. Allerdings wissen wir nicht in welchem, immerhin wurden die sieben Todsünden schon vor Jahren zurück in die Hölle geschickt.“

„Ja, aber in der Zeit als sie auf Erden wandelten haben sie nicht nur ordentlich ihre Plagen verteilt, übrigens hauptsächlich in europäischen Gebieten, sondern haben auch einige Kinder gezeugt. Mit Menschen und auch untereinander.“ Verkündete Ash.

„Du willst mir sagen diese sieben Plagegeister haben Nachkommen? Sowas darf sich fotpflanzen….“ stöhnte Dean auf.

„Ja, leider gibt es kaum Aufzeichnungen darüber. In der Zeit als sie aktiv waren haben die Menschen noch nicht viel niedergeschrieben. Angeblich sollen die Kinder, die sie mit Menschen zeugten weniger gefährlich sein, keine Bedrohung, zumindest geht das aus den wenigen Quellen vor, die ich auftreiben konnte.“ fuhr Ash fort.

„Na wenigstens etwas.“

„Allerdings hatten sie auch untereinander Kinder. Und das ist weniger gut. Es wird behauptet das der Zorn und die Wollust, Ira und Luxuria ein Paar waren und aus ihrer Bindung ging ein Kind hervor das ihre beiden Sünden weiterhin verbreitet haben soll. Ein weiteres Paar waren Gula und Inoidia, die Völlerei und der Neid. Inoidia soll ebenfalls ein Kind geboren haben. Luxurias Kinder sollen weiblich sein, Inoidias männlich. Beide sind sie schwächer als eine der sieben Todsünden, aber dafür kombinieren sie jeweils zwei Sünden auf einmal!“

„Und wir haben es jetzt mit ihren Kindern zu tun? Wieso sind sie früher noch nie aufgetaucht?“ wollte Dean wissen.

„Ihr habt es wahrscheinlich nur mit einem ihrer Kinder zu tun, mit einem Sukkubus, schon mal davon gehört?“ fragte Ash aufgeregt, anscheinend war er gerade genau in seinem Element und hatte noch mehr auf Lager.

„Nur vage, ich glaube im Tagebuch meines Vaters wird einmal ein Sukkubus erwähnt.“

„Sukkuben sind weibliche Dämonen, sie gehören zur Gattung der Teufel und wurden einst aus der Verbindung von Ira und Luxuria geboren. Sie ernähren sich von Lebensernergie, genauso wie ein Inkubus, die Kinder der Inoidia und Gula. Sie sind der männliche Gegenpart zum Sukkubus. Normalerweise besuchen sie Männer oder Frauen bei Nacht, nehmen die Gestallt einer schönen Frau, beziehungsweise eines Mannes an, und verführen diese. Wenn sich ihr Opfer auf dem Höhepunkt seiner Lust befindet nähren sie sich an ihm. Allerding sterben die meisten Opfer davon nicht. Sie leiden unter Gedächtnisverlust und fühlen sich schwach und ausgezehrt.“

„Und warum sterben diesmal Menschen? Vorausgesetzt es stimmt und wir haben es wirklich mit einem Sukkubus zu tun.“ fragte Dean ungeduldig.

Ash sollte endlich zum Punkt kommen.

„Weil es inzwischen tausend Jahre her ist, seit die sieben Todsünden gebannt wurden und ihre Kinder somit auch etwa tausend Jahre alt sein müssten.“ ein überlegenes Lachen erklang durch das Handy.

Dean konnte sich Ash seinen Gesichtsausdruck lebhaft vorstellen, aber er hatte für sowas jetzt keine Geduld.

„Ash, bitte, pack endlich aus!“

„Ja, ja, immer mit der Ruhe, du gönnst einem auch keine Minute des Ruhmes.“ nörgelte Deans Gesprächspartner.

„Wenn man meiner Quelle Glauben schenken darf beträgt die ‚Kindheit‘ eines Sukkubus etwa tausend Jahre. Danach verändern sie sich nochmal grundlegend, sie werden geschlechtsreif und pflanzen sich, wenn sie einen Inkubus finden, fort. Kurz, ihr habt da draußen einen trächtigen Sukkubus rumrennen der mehr als nur ein wenig Lebensenergie braucht, denn er muss sein ungeborenes Kind mit ernähren.“

Endlich hatte Ash mit allen Fakten herausgerückt und Dean verschlug es für eine Sekunde die Sprache.

„Na wunderbar, und was bringt unsere kleine Dämonenmami da zur Welt?“ wollte er miesmutig wissen.

„Tja, das weiß keiner, bisher gab es diesen Fall noch nicht, es ist das erste mal, das es dazu kommt, aber es wird sicher kein süsses, kleines Baby mit Pausbacken sein, soviel kann ich dir versichern.“

„Darauf wäre ich alleine nie gekommen.“ antwortete Dean ironisch.

„Immer wieder gern geschehen.“ gab Ash im gleichen Tonfall zurück. „Ist doch immer wieder so erfrischend mit den Winchesters zusammen zu arbeiten.“

„Entschuldig Ash, so war das nicht gemeint. Entgegen deiner Warnung hast du echt viel herausgefunden. Danke für deine Arbeit, das hilft uns sehr weiter.“ beschwichtigte Dean ihn.

Zum Glück war Ash nicht wirklich beleidigt.

„Ok, grüß mir Sam, er soll nichts trinken wenn er nichts verträgt.“ mit diesen Worten legte Ash auf und Dean steckte sein Handy zurück in die Hosentasche.

Ash hatte ihnen damit wirklich weiter geholfen und wenn das stimmte was er erzählt hatte, dann wollte Dean nicht wissen was da am Ende noch schlüpfte oder wie viele Tote es noch brauchte bis das kleine Dämonenbaby geboren wurde, denn das Ganze hatte gerade erst begonnen.

Er musste zurück zum Motel und dringen nachsehen was sein Dad über Sukkuben aufgeschrieben hatte, denn Dean war sich ziemlich sicher diesen Namen schon einmal gelesen zu haben.

Allerdings hieß das auch, dass er sich bereits jetzt schon mit Sam auseinander setzen musste.

Natürlich ließ sich das nicht ewig aufschieben, aber all zu schnell wollte er eigentlich noch nicht seinem Bruder über den Weg laufen.

Heute morgen war er sich ja sicher gewesen, das Sam zu keinerlei Diskussion oder sonstigem fähig wäre, aber inzwischen waren drei Stunden vergangen, es war gut möglich das der Jüngere wieder recht fit war.

Und wenn sich der Braunhaarige erinnerte, was letzte Nacht zwischen ihnen vorgefallen war, dann bräuchte Dean eine gute Erklärung.

Und die Ausrede mit dem Ausrutscher würde sicherlich nicht reichen.

Seinen Bruder zu küssen fiel sicher nicht unter die Kategorie versehentlicher Unfall.

Grübelnd ging er zurück zu seinem schwarzen Impala und machte sich auf die Rückfahrt zum Motel.

Die gesamte Strecke dachte er darüber nach was er Sam am besten erzählen sollte, doch eine wirklich plausible Erklärung, außer der Wahrheit, gab es nicht.

Und die Wahrheit würde seinen Bruder vertreiben, ihn selber Arbeitslos machen, denn sein Job war doch Sammy zu beschützen, und ihn als größten Spinner des Jahrhunderts entlarven.

Klasse, Hauptgewinn!

Am besten wäre einfach, wenn sich Sam an nichts mehr erinnern würde, zum Dank dafür würde Dean auch die nächsten Tage nett zu ihm sein und ihn nicht mehr mit irgendwelchen Witzen aufziehen.

Mit gemischten Gefühlen hielt er vor dem Motel und stieg aus.

Die Vorhänge ihres Zimmers waren zur Seite gezogen, also war Sam wieder auf den Beinen.
 

* * *
 

Das war es auch schon wieder.

Hoffe es bleibt weiterhin spannend für euch.

Ich werde versuchen mich mehr zu beeilen mit dem schreiben.

Kommentare, Anregungen und Fragen sind jederzeit willkommen, egal ob hier oder per ens.

Also bis bald!

Eure -Shiki-



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KC8
2009-02-28T18:27:47+00:00 28.02.2009 19:27
Sehr schönes capi:),
Ich hoffe mal Sam erinnert sich dann noch.
Bitte schreib schnell weiter^^
*wink*
KC8
Von:  pandaBear
2009-02-26T21:03:51+00:00 26.02.2009 22:03
uiuiuiui... ein betrunkener sammy XD ich lieb das XD aba auch ein betrunkener dean kann sehr unterhaltsam sein *g*
der kuss war ja mal sowas von... hach ja <///33~
armes sammy hatte nen dicken kater am nächsten morgen <D~
ich bin auch sehr gespannt wie sie mit ihrem job weiterkommen ^^ das klingt alles sehr interessant =)
jetzt ist sam wieder wach :DDD bin gespannt wies denn weiter geht? :D
*glubsch*
Von:  Fine
2009-02-26T17:13:05+00:00 26.02.2009 18:13
Hey, endlich wieder ein neues Kapi!
Ich hab schon ssssoooooo lange darauf gewartet und jetzt ist es endlich on.
Ich finde deine FF total spannend und liebe den langsamen Aufbau ihrer hoffnungsreichen Beziehung.
Vor allem ist die Idee mit dem Subkubus und so echt gut.
Okay, bitte schreib ganz schnell weiter.
Ich bin sowas von neugierig, wie es weiter geht!!!
Bis hoffentlich sehr bald
Fine
Von:  RyouAngel
2009-02-26T16:11:46+00:00 26.02.2009 17:11
Oh wiedermal ein geniales Kapitel!
*staun*
Das war so genial und hab ich mal erwähnt das ich einen betrunkenen Sam liebe?
Das war ja so süß und dann dieser Kuss, einfach genial!
Ich bin mal gespannt ob Sam sich wieder daran erinnert, oder nicht~
Oder wie sie nun miteinander umgehen~
*rumhibbel*
Vielleicht bekommen sie ja auch mal besuch vom Sukkubus XDDD

Also ich freu mich schon sehr auf das nächste Kap

RyouAngel
Von:  yuna_16
2009-02-26T10:19:16+00:00 26.02.2009 11:19
uiuiui, sehr schönes kappi *g*
aber dass dean nach dem kuss doch noch verschwunden ist...
sowas macht man nicht, nein nein xD
und noch viel schlimmer, dass sam sich nicht erinnern kann ^^
ich bin immer ganz hibbelig beim lesen, weil ich ja weiß, dass sie sich wollen, aber sie selber raffen es einfach nicht :D
freu mich schon aufs nächste kappi!
glg
yuna


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