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Lost Angel - Die Flügel wachsen wieder

Fortsetzung von 'Lost Angel'
von

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Aufgeteilung der Arbeit

Lost Angel – Die Flügel wachsen wieder
 

Kapitel 8 – Aufteilung der Arbeiten
 

Jesko's PoV
 

Dicht aneinander gekuschelt lagen wir im Bett zusammen. Jemil schlafend und ich immer noch wach. Mir kam es so vor, als ob das öfters passieren würde. Gerade so, als ob ich über ihn wachen würde. Als Wolf aber wohl meine Pflicht.
 

Leise wurde auf einmal die Tür geöffnet und ich hob verwundert den Kopf. Wollte etwa Felix noch zu uns kommen?
 

„Papa Jesko... Ich kann nicht schlafen“, flüsterte der Kleine und ich stand schließlich langsam – und ohne Jemil zu wecken auf. Der Vampir brauchte seine Ruhe. Früher hatte er sie viel zu oft nicht gehabt.
 

„Ich komm schnell mit rüber. O.K.?“, fragte ich, nur schüttelte der Hybride sofort den Kopf und blickte mich traurig an.
 

„Ich will bei euch bleiben!“, meinte er und stapfte schon an mir vorbei um in unser Bett zu kriechen. Ich ließ es einfach zu. Jemil würde es nicht stören, wenn er von zwei Seiten umarmt wurde. Und mir machte es eigentlich auch nichts aus.
 

Ich marschierte schließlich zurück zum Bett und schmiegte mich also von der anderen Seite an den jungen Vampir, der immer noch friedlich schlief. Fast wäre ich dann auch eingeschlafen, hätte mich nicht Felix davon abgehalten.
 

„Stör' ich euch manchmal?“, fragte er scheu. Irgendwie meinte ich auch, dass seine Stimme einen weinerlichen Unterton hatte. Aber wahrscheinlich hatte ich mich verhört.
 

„Wieso solltest du denn? Wir haben dich doch freiwillig mitgenommen... Immerhin hat dich Jemil so lieb gewonnen gehabt... Und ich auch.“

Zaghaft versuchte ich zu lächeln, auch wenn es der kleine Hybride gar nicht sehen würde. Zumindest hören würde er es können. Vielleicht.
 

„Aber... durch mich könnt ihr gar keinen Sex mehr haben...“, murmelte der Kleine, da entfuhr mir aber auch schon ein Lachen.
 

„Das ist doch nicht so wichtig“, meinte ich, „du bist da viel bedeutender!“

Ich streckte nach Felix die Hand auf und strich ihm leicht übers Haar. Da grummelte aber auf einmal Jemil etwas. Leicht zuckte ich zusammen. War er wach geworden? Doch es war wohl nicht so, da der Vampir sich nur leicht an mich schmiegte und dann keinen Ton mehr von sich gab.
 

„Er schläft wohl noch...“, gab der Jüngste leise von sich und etwas zaghaft nickte ich.
 

„Du solltest aber auch langsam schlafen... Wäre besser“, meinte ich schließlich, nur erwiderte der Kleinere da schon nicht mehr. War er endlich also in süße Träume abgedriftet. Besser für ihn.
 

Jedoch wachte ich jetzt über beide. Immer noch nicht konnte ich schlafen. Es würde wohl noch eine ganze Weile für mich dauern.
 

Vorsichtig drückte ich mich noch etwas enger an Jemil und konnte so noch einen Arm um den kleinen, schlafenden Hybriden legen, der sich auch sofort etwas mehr an den Vampir drückte.
 

Einen Moment überlegte ich, dann setzte ich mich wieder auf und zog den Kleinen über Jemil hinweg, zwischen uns. Vorsichtig legte ich die Arme um Felix und auch der Ältere tat es in wenigen Minuten mir gleich. Aber wohl eher nur ein Reflex. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er wach war. Nicht jetzt auf einmal.
 

Mir blieb es zumindest die ganze Zeit noch verwährt. Ich konnte einfach nicht schlafen. Aber hin und her rollen wollte ich mich auch nicht, so könnten doch nur die anderen beiden wieder aus ihren süßen Träumen erwachen. Wäre doch schade darum.
 

Ich seufzte irgendwann leise und drückte mich etwas enger an den Jüngsten und somit auch an Jemil. Manchmal machte mich sein Geruch richtig schläfrig, wie wenn es ein Schlafmittel wäre und wohl dieses Mal wirkte es auch. Zumindest etwas.
 

Mit der Zeit wurden mir die Lider schwer, nur richtig schlafen konnte ich immer noch nicht. Zwar war ich wirklich müde, es ging aber einfach nicht weiter. Irgendetwas hielt mich wach. Wahrscheinlich machte ich mir wegen Luca und den beiden Mädchen einfach Sorgen. Wegen ihnen könnte unser gemütliches Familienleben einfach so zerbrechen. Das wollte ich nicht. Immerhin brauchten wir uns doch gegenseitig. Ich würde wohl ohne Jemil kaum noch leben können. Und wollen tat ich auch nicht.
 

Die ganze Nacht über war ich wach, bis in die frühen Morgenstunden. Da versank ich dann doch irgendwann in einen etwas unruhigen Schlafen, durch denn ich mich dann doch immer wieder hin und her wälzte. Möglicherweise hatte ich deswegen Jemil und wohl auch Felix geweckt. Hoffentlich aber nicht zu früh. Die beiden hatten ihren Schlaf wirklich verdient.
 

„Jesko?“ - „Papa?“

Langsam hob ich ein Lid. Auf meinem Becken saß Jemil und daneben der kleine Hybride. Etwas irritiert blickte ich zwischen den Zweien hin und her, als der blonde Vampir schon erleichtert seufzte.
 

„Wir dachten schon, du willst den ganzen Tag schlafen“, meinte Felix und klang dabei so kindlich wie eh und je. Etwas mühsam konnte ich mich aufsetzten, auch wenn der Ältere immer noch auf mir saß und seine ohnehin schon schmalen Augen noch weiter zusammen zog. Etwas Seltsames lag in seinem Blick, als ob er auf eine Erklärung wartete, doch ich schob ihn nur von mir herunter.
 

„Wie spät ist es?“, fragte ich Felix, da der Vampir immer noch so einen komischen Gesichtsausdruck aufgelegt hatte.

„Kurz nach elf Uhr“, erwiderte der Kleine, als ich mich schon herzhaft streckte und schließlich meinte: „Dann ist ja noch genügend Zeit zum Kochen... Willst du mir helfen?“ Wieder hatte ich mich an den Hybriden gewandt, der sofort eifrig nickte und hinter mir herlief, als ich in die Küche ging.
 

„Was machst du heute?“, wollte Felix wissen, als ich mich nach einigen Töpfen umsah. Etwas mit Fleisch hatte ich gestern zu Jemil gesagt, damit er das auch probieren könnte. Ich war mir fast sicher, dass es ihm möglich war, auch das zu essen. Drăculea konnte es auch.
 

„Bin mir noch nicht so sicher“, meinte ich schließlich zu dem Kleineren, der es sich gerade auf der Arbeitsfläche gemütlich gemacht hatte. Oft hatte ich den Vampir zetern hören, wenn er das machte. Doch mir machte es nichts aus. Wenn er schon rauf kam, dann sollte man ihn da doch auch sitzen lassen.
 

Leicht am Kopf kratzend betrachtete ich den Inhalt des Kühlschrankes. Viel war ja nicht mehr da. Wir hätten schon längst wieder einkaufen müssen, darauf hatte nur so selten jemand von uns Lust. Leise seufzte ich, als sich jemand von hinten auf meine Schultern stützte.
 

„Findest du nichts?“, fragte Jemil und langsam nickte ich auch. Eine seiner Hände lag auf meinem Hals und langsam bewegte sie sich darüber. Ich wagte es schlagartig nicht mehr mich zu bewegen. Nur noch mein Brustkorb hob und senkte sich immer wieder. Fast kam es mir sogar vor, als ob mein Herz schneller schlagen würde.
 

Ich spürte auf einmal den Atem des Vampirs an meiner Kehle. Es war schon eine Weile her, dass er den Drang hatte mein Blut zu trinken. Aber auch in seinem Körper hauste eben eine Bestie, die immer wieder die Oberhand gewinnen wollte. Versuchte sie es bei ihm jetzt auch einmal mehr?
 

Abrupt löste sich Jemil von mir und schüttelte leichte den Kopf. Völlig perplex blickte er sich um.

„Was ist denn los?“, wollte auf einmal Felix wissen. Er verstand es nicht, dass mein gelegentlich die Kontrolle über sich verlieren konnte, wenn man ein Monster war. Bei ihm kam das einfach noch nicht vor. Oder vielleicht stritten sich die beiden, die in ihm waren – Wolf und Blutsauger – einfach zu sehr, um sich auf ihn konzentrieren zu können.
 

„Nichts, Spatz.“

Zärtlich küsste der Vampir die Stirn des kleinen Hybriden, der gleich die Arme um den Älteren schlang und etwas murmelte, was dem Blonden ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Stumm folgte ich dem Schauspiel. Sie waren einfach zu süß zusammen, als das man sich da einmischen könnte.
 

„Was willst du jetzt kochen?“, fragte Jemil schließlich, als der Jüngere sich wieder von ihm löste und mich beide erwartungsvoll anblickten. Ich seufzte nur überdeutlich und massierte mir leicht die Schläfe. Kochen war dann wohl doch nicht mein Ding, wenn mir nicht einfiel, was ich machen sollte.
 

„Überlegt euch was“, grummelte ich und verließ die Küche. Es war doch eigentlich sowieso nicht meine Angelegenheit mich an den Herd zu stellen und zu kochen. Oder? Die ganze Zeit über machte das schon Jemil. Und er tat es doch sogar gerne, im Gegensatz zu mir.
 

Ich sank auf die Couch im Wohnzimmer, ließ den Kopf in den Nacken sinken und schloss für einen Moment die Augen, als ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde und sich jemand flink durch den Raum bewegte. Schließlich setzte sich dieser jemand auf meinen Schoß. Ich hob leicht wieder die Lider und blickte in Felix' Gesicht.
 

„Du könntest dich schon nützlich machen“, maulte der Kleine, als ich ihn aber schon von mir herunter schob. „Das verstehst du doch nicht, Kleiner“, murmelte ich, erntete aber nur einen bösen Blick von Felix. Dem Hybriden schien es ja jetzt wieder gut zu gehen.
 

„Er macht doch schon alles im Haushalt und du legst dich nur auf die faule Haut! Im Höchstfall holst du doch mal etwas Blut aus dem Krankenhaus... Aber sonst?“, fauchte mich da der Hybride an. Eine große Klappe hatte er wohl ganz schön.
 

„Und ich habe jahrelang in Knechtschaft gelebt“, zischte ich, „zu einer Zeit in der du noch nicht einmal auf der Welt warst!“

Abrupt drehte Felix den Kopf weg und grummelte etwas Unverständliches. Über diesen Streit – wenn es nicht sogar eigentlich mehr war –, der seit Jahrhunderten zwischen Vampiren und Werwölfen herrschte wusste er doch gar nichts.
 

„Trotzdem... Er tut doch auch alles für dich. Kannst du dich da nicht mal revanchieren? Ihr liebt euch doch...“, kommentierte der Kleine auf einmal. Ich wandte mich langsam zu ihm, bevor ich den Kopf aber schon wieder senkte. Eigentlich sollte ich es tun. Jemil hatte mir doch auch meine Freiheit geschenkt. Wo wäre ich denn, wenn es ihn nicht geben würde? Sicherlich nicht hier!
 

Etwas unbeholfen raffte ich mich hoch. Sollte ich wohl zumindest helfen. Ein Schmarotzer war ich ja nun auch wieder nicht.

„Geht doch“, meinte da Felix aber auch schon grinsend. Er wollte wirklich nur darauf hinaus.
 

Ich wuschelte ihm noch durchs Haar, bevor ich wieder zurück in die Küche stapfte. Ein leckerer Geruch stieg mir schon im Gang in die Nase. Jemil kannte sich dann wohl doch besser aus, als ich.
 

„Na?“, meinte ich und legte die Arme um die Taille des Vampirs, während mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Etwas misstrauisch betrachtete ich das, was da in der Pfanne vor ihm brutzelte. Gleichzeitig verzog ich das Gesicht etwas.
 

„Brätst du da Zwiebeln?“, fragte ich etwas verwundert. Der, der von uns kochen konnte, war ja er. „Die machen den Geschmack… Merkt nur von euch Banausen keiner…“, erwiderte Jemil auch schon etwas schroff.
 

Felix nörgelte immer daran herum, wenn er auch nur ein Stückchen Zwiebel im Essen fand und ich mochte es auch nicht unbedingt. Auch jetzt verzog ich wieder einmal das Gesicht.
 

„Bevor du hier dumm herumstehst, könntest du dich etwas nützlich machen und die Paprika schneiden“, grummelte der Ältere. Ich nervte gerade wohl ganz schön, zumindest von seinem Tonfall aus zu schließen.
 

Wie aufgetragen, schnitt ich das Gemüse. Das war auch nicht gerade etwas für mich. Wer war nur auf die Idee gekommen, so etwas zu essen? Fleisch war da schon viel sinnvoller. Schmeckte auch besser.
 

Auf einmal legte Jemil mir einen Arm um die Taille und kurzer Hand nahm er mir auch das Messer ab.
 

„Du bist ja richtig lahm, Jesko… Sonst bist du doch schneller…“, murmelte er und küsste kurz meinen Hals, bevor er meine Arbeit selbst übernahm.
 

Eigentlich wusste ich gar nicht, dass er so flink mit den Händen war. Wie schnell er doch das bisschen Gemüse geschnitten hatte und schließlich mit in die Pfanne gab. Nachdem er noch einen Deckel drauf getan und etwas den Herd zurückgedreht hatte, kam er sich leicht schreckend wieder zu mir.
 

„Holst du den Kleinen? In ungefähr 20 Minuten gibt’s Essen.“

Vorsichtig legte er die Arme um meinen Nacken und schmiegte sich an mich. Manchmal kam so in mir ein richtiger Beschützerinstinkt hoch und ich wollte ihn dann nicht mehr loslassen, selbst wenn er sich von mir wieder löste.
 

Auch heute kam es mir so vor, nur das sich da noch ein anderes Gefühl dazu schlich. Meine Nasenspitze glitt über seinen Hals und der Drang zuzubeißen durchzuckte mich kurz, bevor ich mich fast mühsam von ihm befreite. Nicht weil er nicht losließ, sondern weil mein Körper fast nicht wollte.
 

Leicht meine Schläfe massierend marschierte ich durch den Flur. Weit konnte er ja seit gerade eben noch nicht gekommen sein, vielleicht saß er ja sogar noch ihm Wohnzimmer.
 

Der Hybride stand dort am Fenster und blickte hinaus. Im Grunde konnte ich mir vorstellen, was er sich da gerade ansah. Viel interessierte ihn ja da draußen kaum.
 

„Jesko… Können wir heute mal raus gehen? Ich will mit denen da unten spielen!“, meinte er, als er sich zu mir umwandte. Leicht hob ich zuerst nur eine Augenbraue. So recht wusste ich nicht, ob ich ihm das erlauben durfte. Jemil würde da wohl auch gerne mitreden.
 

„Fragen wir erst einmal unseren werten Vampir“, erwiderte ich schließlich. Es wäre wohl wirklich das Richtige. Aber Jemil war ja momentan beschäftigt, also wollte er jetzt wohl mit so etwas gar nicht gelöchert werden. Wir sollten bis nach dem Essen warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Flippi
2009-05-04T17:14:53+00:00 04.05.2009 19:14
Oh ja, war wieder so ein tolles Kapi!
Wow, das war mal wieder was!
Gut aber es ist süss wie die da so leben!
Jemil ist da wirklich voll die liebe Mutter!
Gut leider kommen ja immer noch die Probleme auf sie zu...
Aber wen die da weiter so toll zusammen halten wird da wohl nichts schlimmes pasieren können!
Aber ich bin mal gespannt!
Freue mich jetzt schon auf das neue Kapi!
Lg

Flippi
Von:  Kaya_chan92
2009-05-03T21:00:37+00:00 03.05.2009 23:00
Ich sag's ja Mama Jemil macht seine Sache als Erziehungsberechtigter doch super XD
So ne' Mutter hät ich auch gern XD
Aber auch jesko macht das toll^^ Allerdings ist Jemil iregendwie zu meinem Liebling mutiert, er ist mir in letzter zeit immer lieber geworden!!
*Jesko als entschuldigung pat*
Und Felix ist sowieso super süß!
Ich liebe diese FF!
Von: abgemeldet
2009-05-03T17:58:24+00:00 03.05.2009 19:58
Tolles Kapi!^^
Felix is wirklich toal süß!x3
Und Jemil hat irgendwie ur die 'Frauenrolle' im Haushalt...
Aber das Kapi war wirklich schön und ich freu mich schon, wenn's weiter
geht!^^


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