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Eine Freundschaft in den Schatten

von

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Eine neue Hoffnung

Myrrh und Peyu brachen am nächsten Morgen schon früh zum Waldrand auf.

Die Sonne stand noch tief und man konnte noch immer das Dämmerlicht sehen, wie es die Wolken in Flammen zu hüllen schien. Irgendetwas war anders heute. Der Wald selbst strahlte nichtmehr diese Ruhe aus, die den beiden Freunden am vorigen Tag noch das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit gab. Trotz alledem machten sie sich daran, einige einfache Übungen zu machen. Ausweichen, leichte Zauber und auch einige Flugübungen für Peyu waren heute Teil des Tagesplans.
 

"Hilfe!!! Drakor!!!" schrie eine Stimme durch den Wald. Eine Manakete vernahm den Schrei und versuchte seine Spur zurückzuverfolgen. Nach nicht allzulanger Zeit fand sie auch schon ein riesiges Loch im Erdboden vor, aus dem die Bestie wohl gekrochen ist. Ein besonderes Gefühl für Tarnung und Spurenbeseitigung hatten diese dümmlichen Drachen glücklicherweise nicht, denn man konnte die Abdrücke der schleppenden Schritte und eine Linie vom schweren Schweif deutlich erkennen.

Es gelang der Drachin also schnell, das Ungetüm ausfindig zu machen, das grade ein kleines Mädchen zu verschlingen drohte. Sie setzte sich nur auf den Rücken des Drachen und schien ihm sanft den Hals zu küssen, doch dieser schwoll sofort an und nahm eine tiefe violette Farbe an. Das Gift dieses vermeindlichen Kusses drang sofort durch den gesamten Körper der Kreatur und ließ sie langsam und jämmerlich sterben. "Ist bei dir alles in Ordnung?" fragte die Manakete.

Die Antwort kam sofort: "Ja... Ich denke schon. Das ist schon der dritte Drakor, der mich diese Woche als Hauptmahlzeit wollte... Wärt ihr nicht gekommen wäre dies auch der letzte gewesen."

"Das freut mich zu hören, doch wenn das so ist sollten wir hier schnell verschwinden, bevor der Vierte kommt." sie ließ kurz ein unergründliches Lachen erklingen, doch wandelte die Freude sofort wieder in den Ernst der Situation um.

"Halt dich an mir fest, wir werden fliegen." doch bevor der Befehl bei dem Mädchen ankam war dieses auch schon in den Lüften.

"Ich bin auch eine Manakete müsst ihr wissen. Wir heißt ihr überhaupt, wenn ich fragen darf?"

"Ich heiße Anodora. Und wie ist dein Name?" Anodora sah sie ziemlich verwundert an, als sich die kleine Manakete neben ihr in die Lüfte erhob. Es wunderte sie schon, dass so eine junge Drachin bereits so gut fliegen konnte.

"Ich bin Fa, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen."

"Sag ruhig du zu mir, sonst fühle ich mich wieder so alt." ein kurzes Kichern war zu hören, bevor Anodora sich sebst in die Lüfte schwang und Fa zum Waldrand geleitete.
 

Myrrh und Peyu waren grade noch in ihren Übungen vertieft, als Peyu zwei Gestalten am Himmel näherkommen sah.

"Hey Myrrh, am Himmel ist irgendetwas. Ich weiß nur nicht genau was, nicht dass es Feinde sind..."

Myrrh sah sich am Himmelszelt um und erblickte die beiden Vogelartigen Geschöpfe.

"Entweder sind es Vögel oder Drachen... Letzteres wäre für uns vielleicht nicht so gut." Die beiden Flecken kamen immer näher, bis Myrrh auch Arme, Beine und Flügel erkennen konnte. "Was zur Mondin?! Manaketen?!" Es überraschte sie sehr, hier andere Manaketen zu sehen, immerhin lebte sie nun bereits über ein Jahrhundert in dem Glauben die einzige ihrer Art zu sein, zumindest hier in Anvithai.

"Manaketen? Ich habe hier noch keine anderen außer dir getroffen... vielleicht kommen sie von weiter her?" Peyu überlegte kurz, ob sie nicht doch andere Manaketen im Dorf gesehen hatte.

"Das ist gut möglich... aber sieh, sie wollen hier wohl landen, dann können wir sie fragen."
 

Die beiden Manaketen ließen sich nicht weit von Myrrh und Peyu auf den Boden sinken und sahen sich dann kurz um. "Ah, seid mir gegrüßt. Diese Kleine hier wurde grade von einem Drakor angegriffen... Gibt es hier vielleicht eine Taverne oder eine andere Unterkunft, die wir aufsuchen können?" fragte Anodora freundlich.

"Ja, in Anvithai gibt es zwei Tavernen. Eine zur Nordseite und eine an der Südseite, etwas abgelegen der Stadtmauer im anliegenden Dorf. Sollen wir euch dort hinbegleiten?" fragte Myrrh, sie wollte auf dem Weg einige Fragen stellen.

Anodora nickte nur und Fa versteckte sich leicht schüchtern hinter ihr.

"Gut, Peyu, kommst du mit?" rief sie zu ihrer Schwester.

Sie antwortete: "Ja, sofort, ich hole nur eben meinen Beutel." Gesagt, getan machten sich die vier auch schon auf den Weg zum Dorf.
 

"Also, ihr und das Mädchen, seid ihr von hier aus der Umgebung oder von weiter her?"

"Ich bin eine Reisende, ich bin mal hier mal dort, meine Eltern sind mit mir auch schon herumgereist, bis wir irgendwie getrennt wurden... Sie waren eines Tages einfach weg, ich weiß nicht was passiert ist, seitdem reise ich alleine weiter und lebe von dem, was ich sammle. Also ich bin eine Nomadin. Und was Fa angeht weiß ich nicht genau, wie gesagt ich habe sie eben nur vor einem Drakor beschützt, der sie plötzlich angriff." erklärte Anodora.

"Ich komme vom Schrein der Sonne im Osten Shiterais." sagte Fa.

"Der Schrein der Sonne?!" Myrrh blieb kurz stehen und sah sie verblüfft an. "Mein Stamm hütete diesen Schrein vor langer Zeit, bis einige von uns auf die Reise gegangen sind, um die Welt zu erkunden. Ist er immernoch so wundervoll? Die vielen Brunnen und die Statuen aus Drachengestein?"

Fa nickte kurz. "Mutter und Vater sagten immer, dass der Schrein seit dutzenden von Jahrhunderten unberührt von Gewalten war, die nicht die Natur selbst heraufbeschworen hat. Ich selbst bin auch auf die Reise gegangen. Nur ich war die Einzige... Diese Tradition schien wohl nurnoch meinen Eltern wichtig zu sein, doch sie mussten leider da bleiben, immerhin ist meine Mutter eine der vier Priesterinnen. Und Vater lehrt die Kinder die Geschichte dieses Ortes."

"Wow... Ich sollte eines Tages dorthin zurückkehren, es ist bestimmt schön, solch alte Erinnerungen aufzufrischen."

Anodora blickte bloß abwägig zu den beiden, bis sie sich dann an Peyu wandte. "Du...?"

"Huh, ja?" Peyu sah nur leicht verwundert zu Anodora hinauf.

"Du bist eine Matan, richtig?" Anodora verstand sich darauf, direkt auf den Punkt zu kommen, dies hat ihr schon viel Ärger erspart.

Myrrh sah sie etwas verbittert an und Fa setzte auch eine geschockte Miene auf.

"Ehm... Woher.. Wisst ihr das, Ja."

"Deine Aura verrät dich... Jede Manakete würde diese Tarnung durchschauen. Aber du scheinst gut gesinnt zu sein... Ansonsten wäre deine Schwester sicher nichtmehr am Leben... Genauergesagt würde es garkeine Tarnung als Schwester geben, oder?"

Myrrh nickte nur stumm.

"Ist schon in Ordnung, ich wollte nur nachfragen, weil ich im ersten Moment nicht gedacht habe, dass du eine Matan bist. Ich vertraue dir vorerst, aber wir werden hier sicher eh nicht lange bleiben, ich denke Fa ist genauso wie ich nur auf der Durchreise."

"Nunja, eigentlich wollte ich ersteinmal in eine Stadt, in der ich meine Vorräte aufstocken kann und für eine Weile bleiben kann." sagte Fa.

"Mh, nunja, das ist natürlich etwas anderes. Dann werde ich mich hier wohl auch für eine Weile niederlassen."

Dies waren die letzten Worte dieses Gesprächs.
 

Myrrh und Peyu geleiteten die beiden Manaketen dann zu der Taverne, die sich nicht weit der Festungsmauern befand.

"So, hier ist sie. Die Taverne zum pfeifenden Schwein... Die Menschen haben schon verrückte Namen für solche Gebäude, aber was sollen wir sagen. Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal."

Anodora nickte. "Falls wir noch Hilfe brauchen, uns hier zurechtzufinden können wir euch doch sicher fragen, oder?"

"Ja, nur ihr wisst doch nicht, wo ich wohne..."

"Ach, das dürfte leicht zu erraten sein. Immerhin war der letzte Ausmarsch vom Schrein doch nicht nach Anvithai. Dein Haus wird also sicher das einzige Dreieckige hier sein."

Myrrh kicherte kurz. "Gutes Argument. Dann sehen wir uns sicher noch einmal. Wenn wir nicht im Haus sind findet ihr uns sicherlich auf dem Marktplatz oder am Waldrand. Der Marktplatz ist immer sehr belebt, also ihn zu finden dürfte nicht schwer sein." erklärte Myrrh.

"Dankesehr. Dann auf bald." Mit diesen Worten verschwanden Fa und Anodora in der Taverne und ließen die anderen beiden zurück.
 

Myrrh und Peyu ließen diesen Tag hinter sich und gingen zurück zum Haus.

Drei Ecken und ein gemütliches Bett warteten auf die beiden. Außerdem hatten sie noch nichts gegessen, also besiegelten sie die neue Bekanntschaft unter einem Laib Brot, etwas Quellwasser und dem Fleisch, das sie unterwegs noch kauften.
 

Alles in allem war es ein gelungener Tag, Peyu hatte es immerhin geschafft, einen Baum vollständig einzufrieren, wenn auch unbeabsichtigt.

Trotzdem war grade dies ein Ereignis des Tages, das den Abend noch etwas lustiger gestaltete.
 

Die Sonne kündigte mit dem Dämmerlicht nun den Anbruch der Nacht an.

Also legte Peyu sich in das Bett und schlief, während Myrrh weiter in den alten Rundenbüchern las.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Revlis
2009-04-20T14:46:23+00:00 20.04.2009 16:46
also anodoras ist auch eine figur die schon besteht??? nagut mir solls ja egal sein^^
auch dem Kommentar über mir stimme ich im großen und ganzen zu. Mir ist es imemr noch etwas undurchsichtig aber das kann sich im laufe der geschiche noch geben was mir allerdings gefehlt hat war die etwas genauere beschreibung des viehs was fa killen wollte. Das mit dem Auren die es da gibt finde ich gut also im großen und ganzen habe ich hier nicht soviel zu kritisieren^^
Von: abgemeldet
2009-04-01T20:37:25+00:00 01.04.2009 22:37
Juhu, ich komme auch mal zum Kommentieren, ich fauler Leser -__-'
Also ich mag deinen Schreibstil. Auch wenn mir ein wenig die Worttrennung fehlt, und ein bisschen sehr aufreihend geschrieben ist.
Und, mal so zur Info: Anodoras Eltern... sind nicht abgehauen, die haben versucht sie umzubringen x'D Also ist sie in die Berge abgehauen.
Aber du hast Peyu und Myrrh gut zu ihnen eingeflochten. Respekt!
Ich versuche demnächst mich auch daran... aber im Moment bin ich eher mit der Zeichnung von Ano und Sheep beschäftigt... +seufz+
Auf jeden Fall werde ich ab jetzt regelmäßig kommentieren... versprochen >< ich habs immer wieder vergessen! Aber gelesen hab ich.


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