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Fuchsherz

[NaruHina]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Fuchsherz
Teil: 3/7
Autor: SorceressKonan
Fandom: Naruto
Rating: PG-14(?)
Warning: AU, Language, mehr?
Pairing: Naruto x Hinata, über den Rest bin ich mir noch nicht im Klaren.
Disclaimer: Nix gehört mir und ich krieg auch kein Geld.

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Dieses Kapitel wird euch fressen, denn es ist ein Monster. X___x Es ist fast so lang wie die anderen beiden zusammen und ich bezweifle, dass ich hierfür noch mal so ein langes schreiben werde. Tut mir echt Leid, dass es so lange geworden ist, aber irgendwie hat sich alles länger gestreckt, als ich gedacht habe und ich will bei Fuchsherz echt nicht teilen.

Jedenfalls mag ich einiges an dem Kapitel (und einiges auch nicht, wie das halt so ist. uu"), vor allem den allerletzten Part. Und ich hoffe, die Beschreibungen sind nicht zu viel. Aber ich wollte die Neitherworld in möglichst fantastischen, bunten Farben beschreiben und dazu brauchte ich nun mal viele Worte und vile Platz. Seht es mir nach, ja? ^^"

Übrigens hab ich die FF jetzt bis zum Ende durchgeplant und es wird definitiv 7 Kapitel geben, die wahrscheinlich alle eine ordentliche Länge haben werden (aber nicht so eine montröse wie dieses hier. ^^")

Angesetzt wird direkt nach dem 2. Kapitel. Komplett anzeigen

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Somewhere just beyond the mist

Es ging alles so schnell, dass Hinata kaum registrierte, was genau geschah. Später jedoch, wenn sie im Dunkeln in ihrem Zimmer saß, die Beine angezogen und die Decke eng um den Körper geschlungen, spielten sich die Ereignisse wieder und wieder ab wie ein Film, den man sie zwang anzusehen, noch einmal und noch einmal, ohne dass sie es stoppen konnte.

Wie das Auto Naruto erwischte, wie er durch die Luft geschleudert wurde wie eine Puppe, wie er sich noch ein paar Mal auf der Straße überschlug. Und all das Blut...

Sie konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Auch nicht in der nächsten und hätte Neji ihr nicht Schlaftabletten untergejubelt, hätte sie auch eine dritte und eine vierte Nacht ohne Ruhe auskommen müssen.

Im Moment des Unfalls stand sie nur starr und mit weit aufgerissenen Augen vor der Hintertür des Circle und konnte nichts tun. Auch, nachdem das Auto längst mit quietschenden Reifen um die Ecke verschwunden war und in der Straße eine tödliche Stille herrschte, schaffte sie nicht, sich zu rühren.

Es war Neji, der sich zuerst bewegte. Er rannte auf den reglos am Boden liegenden Jungen zu und beugte sich über ihn. Er prüfte den Plus, schob das blutige Haar zur Seite, um sich die Stelle zu besehen, und drehte sich dann wieder zu ihr um.
 

„Hol Kiba! Er soll mir helfen, ihn hochzutragen.“, befahl er scharf. „Und mach Wasser warm und such ein paar saubere Tücher.“

Neji wollte ihn ... zu ihnen in die Wohnung bringen? Aber warum? Wäre ... wäre es nicht besser, wenn...?

„A...aber warum?! Naruto muss in ein Krankenhaus!“, platzte sie heraus und Neji blickte wieder auf. „Das wäre keine gute Idee. Nun beweg dich schon!“

Hinata zuckte ob des scharfen Tones zusammen und stürzte ins Haus. Ihr Cousin hatte bestimmt gute Gründe, warum er auf ein Krankenhaus und professionelle Hilfe verzichtete. Auch wenn sie sie im Moment nicht wusste.

„Kiba-kun! Kiba-kun!“ Sie brach durch die Tür in den vorderen Laden, wo der Gesuchte hinter der Theke stand und sich langweilte. „Schnell! Neji-nii-san braucht deine Hilfe!“

„Huh?“ Der Werwolf blickte verwirrt auf und sie deutete hastig in die Richtung, wo Naruto verletzt am Boden lag und ... und ... vielleicht schlimmeres!

„Schnell!“, drängte sie.

Kiba wusste absolut nicht, was los war, aber er reagierte rasch und lief hinter ihr her. „Was ist passiert?!“ Seine Stimme klang alarmiert.

„Na...Naruto-kun... da...das Auto...!“ Ehe Hinata die Ereignisse noch in Worte fassen konnte, stürzten sie bereits aus der Hintertür.
 

Neji hockte noch immer über dem gefallenen Jungen. Vielleicht nutzte er einen der wenigen Heilzauber, die er kannte...? Auch den Hyuuga war Magie nicht fremd, im Gegenteil sie waren alle begabt darin. Vielleicht lag es an den Augen. Aber die wenigsten von ihnen kannten sich mit Heilmagie aus, die höchst kompliziert und auch gefährlich war.

Jetzt blickte er auf. „Kiba, helf mir, ihn hochzubringen. Hinata.“

„J...ja, i...ich kümmere mich darum.“, stotterte sie und drehte sich wieder um, um zurück zu rennen und die Treppe hinauf zu stürmen. Sie ließ die Tür offen und stieß auch die in das kleine Wohnzimmer auf, damit sie Naruto dort hineinbringen konnten, ehe sie in die Küche lief und Wasser aufsetzte.

Kaum war das auf dem Herd, rannte sie ins Bad um den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Schrank zu ziehen und sich einige Handtücher zu schnappen, was sie alles ins Wohnzimmer schleppte. Nach kurzem Zögern breitete sie einige Decken übereinander auf dem Boden aus.

Gleich darauf hörte sie Neji und Kiba die Treppe mit ihrer Last hinaufkommen und dann tauchten die beiden auch schon in der Wohnung auf. Vorsichtig trugen sie den blonden Jungen vor sich her und legten ihn auf dem behelfsmäßigen Lager ab.

Seine Haare, sein Gesicht und seine Kleidung waren befleckt von seinem eigenen Blut und seine Augen waren noch immer geschlossen. Hinata wandte sich rasch ab und lief in die Küche zurück, wo das Wasser inzwischen kochte – was zu heiß war.
 

Sie füllte es rasch in eine Schüssel, ehe sie es mit noch mehr, diesmal aber kaltem Wasser auf eine erträglichere Temperatur brachte. Als sie wieder ins Wohnzimmer trat, die Schüssel vorsichtig vor sich her balancierend, war Kiba wieder weg. Wahrscheinlich hatte Neji ihn in wieder in den Laden geschickt. Hier wurde er nicht mehr gebraucht.

Hinata stellte die Schüssel neben ihrem Cousin ab, der auf dem Boden hockte und vorsichtig Narutos Kopf abtastete. „Ich glaube nicht, dass er sich etwas gebrochen hat.“, erklärte der Ältere sachlich. „Aber die Kopfwunde sieht ziemlich schlimm aus.“

Wortlos schob Hinata ihn beiseite, was er einfach geschehen ließ, und kniete sich neben das Krankenlager, ehe sie eines der Tücher in das Wasser tauchte. „Wie...Wieso durfte ich nicht den Krankenwagen rufen?!“, wollte sie wissen und war beinahe böse auf ihren Cousin. Denn sie verstand es nicht. Das hier konnte Naruto vielleicht das Leben kosten! Oder bleibende Schäden hinterlassen! Was wussten sie schon von Heilkunde?!

„Weil wir sonst eine Wunderheilung hätten und diese Naruto Aufmerksamkeit sicher nicht brauchen kann.“, antwortete Neji kühl. „Und soweit ich das sehen konnte, hat er keine inneren Verletzungen.“
 

Sie hörte, wie er sich auf dem Boden niederließ, aber sie spürte, dass er sie keinen Moment aus den Augen ließ. Aber sie sah ihn nicht an, sondern widmete sich lieber Naruto, um das bereits trocknende Blut aus seinem Gesicht zu wischen und die Wunde zu säubern. „Aber...“, versuchte sie es noch einmal und Neji seufze. Wie sie ihn kannte, rieb er sich gerade die Schläfen. „Hinata, ich tue das nicht aus reiner Bosheit. Ich habe nichts gegen ihn.“

„Das denke ich auch nicht.“, erklärte sie, obwohl sie wusste, dass ihre Antwort eine Lüge war oder zumindest nicht die ganze Wahrheit.

„Sein Körper braucht kein menschliches Krankenhaus – er kann das selbst übernehmen.“

Woher wollte er denn das wissen?! Wusste er, was Naruto war? Nein! „Und ... wenn nicht?“, wollte sie wissen und fühlte, wie Tränen über ihre Wangen liefen. Sie setzte sich auf ihre Beine zurück und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.

„Dann kannst du immer noch Tsunade-sama holen. Es ist nicht so, als ob sie derartige Dinge nicht besser hinkriegen würde als die Otherworld-Ärzte.“, schnappte er beinahe zu heftig und ihr wurde klar, dass er zumindest damit recht hatte.

Senju Tsunade war die beste Ärztin, die Tokyo zu bieten hatte, und eine der besten Neitherworld-Heiler überhaupt. Sie war weltweit bekannt. Im Grunde hätte sie sich mit dem, was sie im Laufe ihres langen Lebens angesammelt hätte, bequem zur Ruhe setzen können. Dummerweise hatte sie eine große Schwäche für Glücksspiel und es hieß, sie habe noch niemals gewonnen.
 

„J...ja.“, stotterte sie und senkte beschämt den Kopf. Sie hatte mal wieder zu wenig gedacht! Und deswegen hatte sie Schlechtes von Neji geglaubt!

„Hinata, hör auf mit den Selbstvorwürfen und schau dir Naruto an. Du verstehst mehr von diesen Sachen als ich.“, befahl Neji und schwieg einen Moment, während sie sich hastig wieder ihrer Aufgabe zu wandte. Dann erklärte er: „Ich denke nicht, dass wir Tsunade-sama brauchen.“

„Wie...wieso denkst du das?“, wollte sie wissen und tauchte den Lappen in das Wasser, das sich langsam rot färbte.

„Seine Kräfte. Du hast nicht gesehen, wie er und Kiba aufeinander reagiert haben – sie wären sich fast an die Kehle gesprungen. Aber du hast gesehen, dass er das Auto bemerkt hat. Seine Sinne und Instinkte sind viel besser als die eines Menschen. Du siehst, wie er sich bewegt – wie ein Raubtier. Ich denke, er und Kiba sind auf der gleichen Stufe – vielleicht ist er ein Wolfdämon. Aber er ist zumindest etwas Ähnliches.“

Hinata brauchte einige Minuten, um diese Informationen zu verarbeiten. Dann wurde ihr klar, dass Neji recht hatte. Er hatte in der kurzen Zeit, in der er den Blonden gesehen hatte, so viel mehr herausgefunden als sie während all dieser Zeit, die sie mit ihrem Schwarm verbracht hatte! Neji war tatsächlich das Genie der Hyuuga und er war so viel klüger, aufmerksamer, besser als sie.
 

Sie seufzte. „Du... du hast recht.“, murmelte sie und wollte noch etwas hinzufügen, als ihr Patient sich regte. Ein tiefes Stöhnen entfuhr ihm und er runzelte die Stirn. Dann schlug er die Augen auf und blinzelte verwirrt in das Licht, das durch die Fenster fiel.

„Na...Naruto-kun?“, fragte Hinata leise und beugte sich über ihn.

„Äh... Hä?“, machte der Angesprochene verwirrt und hob die Hand, um sich die Stirn zu reiben. „Hinata-chan? Ow.“ Er versuchte sich aufzusetzen, aber sie drückte ihn auf das Lager zurück.

„Bl...bleib liegen, Naruto-kun.“, erklärte sie bestimmt und nach einem Augenblick kam er der Aufforderung zögernd nach.

„Was ... was ist passiert?“, wollte er dann wissen und sah sich in dem kleinen Raum um so gut es ging, ehe seine Augen auf Neji fielen.

„Äh... Hi.“, sagte er und wand sich beinahe unter dem scheinbar kühlen Blick, den der Ältere ihm zuwarf. Aber er befand sich auch in einer denkbar schlechten Lage, wie ein Käfer auf dem Rücken auf dem Boden ihres Wohnzimmers... Hinata wusste nicht, ob sie es doch gestatten sollte, dass er sich aufsetzte. Nur, damit er sich nicht ganz so unterlegen und hilflos fühlte.

„Du hattest einen Unfall.“, erklärte ihr Cousin knapp. „Vor ... ein paar Minuten.“
 

„Einen Unfall.“, wiederholte Naruto und es war keine Frage. Sein Blick schien in die Ferne zu schweifen und dann tastete seine Hand über seinen Kopf, bis hin zu der Stelle, an der er aufgeschlagen war. Die Haut dort aufgerissen und noch immer blutig. Aber ... nicht mehr so schlimm wie vorher. Und sie konnte beinahe sehen, wie es weiter heilte.

Hatte er schon immer so schnell geheilt? Oder war es nur die Nähe anderer Mitglieder der Neitherworld, die seine eigenen Kräfte nach und nach wieder hervorholten, zumindest so weit, wie es die Blockaden zuließen, die sie unterdrückten? Sie konnte es nicht sagen. Sicher war nur, dass kein Mensch so schnell wieder auf den Beinen sein konnte. Nicht nach einem solchen Sturz.

Auf den Knien wich sie zurück und ließ zu, dass der Blonde sich langsam aufsetzte, auch wenn er sich dabei den Kopf hielt. „Oh.“, entfuhr es Naruto und riss die Augen auf. Und dann: „Aua.“, auch wenn es sich so anhörte, als täte ihm nicht wirklich plötzlich etwas weh, sondern dass er nur die Ereignisse kommentierte, die ihm anscheinend wieder durch den Kopf gehen ließ.

„Ge...geht es dir besser?“, wollte Hinata wissen.

Naruto nickte und tastete noch immer nach der Wunde. „Ich ... ich denke, ich sollte jetzt gehen.“, erklärte er und wirkte, als befände er sich in eine Art Trancezustand, während er versuchte, aufzustehen.
 

Hinata wollte ihn zurückhalten und widersprechen, aber erneut kam ihr Neji zu vor. „Ich denke auch, dass es eine gute Idee ist.“ Er half dem anderen Jungen, auf zustehen und brachte ihn zur Tür. „Wir sehen uns.“, verabschiedete er sich knapp und blickte dem anderen hinterher, wie er die Treppe hinunterpolterte. Kurz darauf hörte man die Hintertür ins Schloss fallen.

Hinata hatte es kaum wirklich realisiert, was gerade geschehen war. Dann sprang sie auf und wollte hinter ihm herlaufen – was war das für eine Torheit, nach einem solchen Unfall gleich wieder nach Hause gehen zu wollen?! Und warum ließ Neji es zu, warum drängte er sogar noch dazu?

Doch ehe sie aus der Tür stürzen konnte, um Naruto zu folgen und ihn zurückzubringen, packte Neji sie an der Schulter und hielt sie zurück. Sie wusste nicht, ob sie wütend auf ihn sein sollte oder einfach nur enttäuscht oder etwas anderes.

„Er ist in Ordnung, Hinata. Er braucht jetzt nur etwas Zeit, sich zu sammeln. Ich glaube nicht, dass er einen solchen Unfall schon einmal hinter sich hatte.“ Ihr Cousin blickte sie ernst an. „Ich denken, die Zeit für die Entscheidung ist bald gekommen. Naruto ist nicht so dumm, wie er glaubt es zu sein. Irgendwann wird er Fragen stellen.“
 

Sie wusste, von was er sprach – davon, dass Naruto bald sehen würde, dass hier einige Dinge einfach nicht zusammenpassten. Dass Hinata etwas über ihn wissen musste, von was er selbst keine Ahnung hatte. Dass Hinata ihm nicht die ganze Wahrheit sagte...

„Was willst du auf seine Fragen antworten?“

Und Hinata fehlten wieder einmal die Worte, weil sie keine Erwiderung hatte.
 


 


 

Naruto kam erst in der Wohnung, die er mit Iruka bewohnte, an, als es schon dunkel war. Sein Kopf schmerzte noch und die Leute hatten ihn schräge Blicke zugeworfen wegen all dem Blut, das an seiner Kleidung und in seinem Gesicht getrocknet war. Aber er hatte sich bei den Hyuugas nicht mehr waschen wollen.

Es war alles zu seltsam, zu anders, zu ... verwirrend. Hinatas erschrockenem Blick und ihrem entsetztem Gesichtsausdruck hatte er eindeutig ansehen können, dass es kein leichter Unfall gewesen war, selbst wenn er seinen eigenen Erinnerungen nicht hätte trauen können. Darum hatte er lieber ihren Cousin angesehen, dessen Gesicht ausdruckslos geblieben war. Er wollte nicht die Angst in ihrem Blick sehen.

Es war ein schwerer Unfall und Naruto hatte einfach da gesessen und die schorfige Wunde an seiner Stirn betastet, die aussah, als hätte er sich den Kopf gestoßen und wäre nicht von einem Auto angefahren worden. Er konnte sich noch erinnern, an den Stoß, seinen unfreiwilligen Flug und dann den Aufprall...
 

Ein normaler Mensch hätte sich den Schädel spalten oder zumindest eine schwere Gehirnerschütterung haben müssen. Er nicht. Es ging im gut bis auf die Kopfschmerzen, die mit jeder Minute mehr nachließen.

Naruto hatte schon immer gewusst, dass sein Körper widerstandsfähiger war und schneller heilte als der eines anderen Menschen. Er war noch kein einziges Mal krank gewesen, kleinere Wunden, die er sich vom Spielen geholt hatte, oder woanders her, waren innerhalb von Sekunden vergessen und dann waren sie einfach verheilt.

Selbst das eine Mal, als er im Klostergarten vom Kirschbaum gefallen war, war nichts geschehen, auch wenn alle durcheinander gerannt waren und geschworen hatten, dass er sich das Handgelenk gebrochen habe. Selbst der Mönch, der etwas von Medizin verstand, hatte es geglaubt.

Aber der deswegen gerufene Arzt hatte sich verarscht gefühlt, als er gekommen war – denn mit Naruto war alles in Ordnung gewesen. Kein Bruch, nicht einmal eine Verstauchung, auch keine Schrammen. Nur in seiner Kleidung waren einige Risse gewesen, die er sich bei dem Sturz zugezogen hatte.

Aber das hier war etwas ganz anderes. Das hier war ... schwerer. Und es hatte ihn mitgenommen wie schon lange nichts mehr.

Darum wollte er so schnell wie möglich nach Hause und sich in sein Zimmer verkriechen und seine Gedanken ordnen. Naruto seufzte und schloss leise die Tür auf. Hoffentlich bemerkte Iruka ihn nicht. So spät war es nun auch wieder nicht, vielleicht saß sein Ziehvater in seinem Arbeitszimmer und bereitete sich für den nächsten Tag vor. Er wollte wirklich nicht erklären, was geschehen war. Er wusste es ja noch nicht einmal selbst wirklich! Wie konnte er es dann jemand anderem erzählen?!
 

„Naruto? Bist du das?“ Irukas Stimme drang durch die Wohnung, und er hätte beinahe geflucht.

Allerdings konnte er sich halten und antwortete stattdessen: „Ja. Ich bin's.“

„Wo warst du so lange?“ Naruto konnte hören, wie der Mann aufstand und sich zur Tür zu bewegen.

„Öh... Ich hab Hinata-chan getroffen. Und ... und wir sind ins Reden gekommen.“ Naruto lief hastig auf sein Zimmer zu, so schnell es ging ohne zu rennen. Das wäre selbst Iruka aufgefallen „Ich ...“, versuchte er sich herauszureden, doch zu spät.

Der brünette Mann bog um die Ecke. „Naruto, du...“ Dann riss er die Augen auf. „Wie siehst du denn aus?! Ist etwas passiert?“ Sofort war sein Ziehvater an seiner Seite und versuchte, einen Blick auf die Wunde zu werfen, während der Blonde ausweichen und in sein Zimmer verschwinden wollte.

„Ich hab mich nur angestoßen. Auf dem Nachhauseweg. Ich ...“

„Vom 'Nur Anstoßen' kommt sowas nicht!“, erklärte der ältere Mann streng und hielt Narutos Kopf fest. „Halt jetzt still! Ich sollte etwas Desinfektionsmittel darauf tun, damit sich das nicht entzündet und...“

Ärgerlich schob Naruto seine Hände beiseite. „Ich bin okay, mir geht’s gut. Eine Kopfwunde blutet halt stark. Es ist wirklich nichts.“

„Aber, Naruto...!“
 

„Es ist wirklich okay, Iruka. Ich ... ich geh duschen und ... muss über etwas nachdenken.“ Er wich dem anderen Mann aus und verschwand in seinem Zimmer.

Iruka blieb perplex im Flur stehen, ehe er dem Jungen folgte um es noch einmal zu versuchen. Doch die Zimmertür war geschlossen und er machte keine Bewegung, sie zu öffnen.

„Es ist wirklich alles in Ordnung, Iruka! Mir geht es gut!“

„Du ... hörst dich aber gar nicht so an, Naruto.“, antwortete Iruka leise. Aber er wusste, dass sein Ziehsohn ihn hören konnte – Narutos bemerkenswert feines Gehör erstaunte ihn immer wieder. „Du wirkst so durch den Wind. Wenn du Sorgen hast... Du weißt, dass ich dir immer zuhöre.“

Auf einmal öffnete sich die Tür wieder. Naruto stand im Rahmen, mit einem Bündel Kleider über dem Arm. „Ja, ich weiß. Aber ich glaube nicht, dass du mir jetzt helfen kannst.“ Damit drängte er sich an Iruka vorbei und ging ins Bad.

Seine Kleidung hatte bei dem Unfall auch etwas abbekommen, wie er jetzt feststellte. Außerdem fand er noch mehr Blutspuren – die meisten kaum mehr als das, andere hatten beinahe schwarze Flecken in seinen Kleidern hinterlassen, auch wenn er keine Spuren mehr von irgendwelchen Verletzungen finden konnte. Aber das Blut zeigte, dass nicht nur sein Kopf etwas abgekriegt hatte.
 

Bedauernd betrachtete er einen riesigen Riss in seinem Sweatshirt und dachte, dass er es wohl nicht wieder tragen konnte. Trotzdem warf er alles in die Wäschetonne, ehe er unter die Dusche stieg.

Das warme Wasser tat ihm gut, auch wenn es nicht wirklich half, seinen Kopf zu klären und seine Gedanken zu ordnen. Das kalte Wasser, das er danach aufdrehte, half allerdings auch nicht mehr.

Das einzige Praktische, was die Dusche in dieser Hinsicht brachte, war zu sehen, wie viel Blut sich von seinem Körper und aus seinen Haaren löste und im Abfluss verschwand. Es war bei weitem mehr, als er gedacht hatte.

Aber als er sich nachher im Spiegel anblickte, war noch nicht einmal von seiner Kopfwunde mehr etwas zu sehen. Er hätte sich gefragt, ob alles nur ein seltsamer Traum gewesen war, wäre seine Kleidung nicht noch immer zerrissen gewesen. Aber so schnell hatte er sich noch nie erholt! Auf der anderen Seite konnte er das nicht so genau sagen – es war nicht so, als ob er schon öfter von einem Auto angefahren worden war.

Den Rest des Abends verbrachte er beinahe schweigend, auch wenn Iruka ihm ständig besorgte Blicke zuwarf. Außerdem verzichtete er auf seine abendliche Fernsehunterhaltung und fiel wie ein Stein ins Bett.

Eigentlich hatte er vorgehabt, noch etwas über die seltsamen Ereignisse nachzugrübeln – wie er es den ganzen restlichen Abend getan hatte – aber kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, schlief er und kein Feuer hätte ihn aufwecken können.
 

Wahrscheinlich, so fiel ihm später auf, war sein Körper durch die Heilung erschöpft und holte sich jetzt zurück, was er verbraucht hatte.

Erst am nächsten Tag in der Schule begann er, das Problem von einer anderen, distanzierteren Seite zu sehen und dann fiel ihm auch auf, was ihn so daran gestört hatte. Die ganze Sache war der Beweis, dass er nicht normal war. Absolut nicht. Und er fühlte, dass es etwas mit seinen Eltern zu tun hatte.

Vielleicht lag es in den Genen.

Vielleicht waren seine Eltern außerirdische Superhelden oder das Ergebnis von genetischen Experimenten auf der Suche nach Supersoldaten oder dämonische Nachkommen mit magischen Kräften oder ...

Er kratzte sich mal wieder eine Geschichte zusammen, die die Ereignisse halbwegs erklärten, wenn sie auch völlig aus der Luft gegriffen und unrealistisch war. Nicht einmal Naruto war so naiv, ohne Beweise an derartige Dinge zu glauben.

Irgendwann während des Tages, mitten im Englischunterricht, fiel ihm etwas auf. Verdutzt starrte er erst gerade aus, dann wandte er den Kopf um das Mädchen anzusehen, das im so plötzlich in den Sinn gekommen war.

Ihr langes, blauschwarzes Haar fiel offen über ihren Rücken und sie richtete ihre Aufmerksamkeit angestrengt auf den Lehrer. Hinata war immer eine gute Schülerin gewesen, das war selbst ihm aufgefallen. Sie war klug und verstand Zusammenhänge schnell.
 

Und jetzt fiel ihm auf – sie hatten keinen Krankenwagen gerufen. Trotz oder vielleicht eher wegen allem, sie hatten ihn in die Wohnung gebracht, wo er sich von allein erholt hatte. Ein normal denkender Mensch hätte das nicht getan. Er hätte ja nicht wissen können, dass das Unfallopfer sich so schnell erholen würde. Wie auch, wenn Naruto es noch nicht einmal selbst gewusst hätte!

Und jetzt stand die Frage – warum hatten sie es nicht getan? Warum hatten sie keinen Krankenwagen gerufen, damit er so schnell wie möglich versorgt wurde?

So sehr Naruto sich auch den Kopf darüber zerbrach, eine Antwort kam ihm nicht, bis auf der logische Gedanke, dass die Hyuuga mehr über ihn wussten als er selbst. Also tat er das einzige, was ihm nützlich erschien.

Kaum war die letzte Schulstunde vorbei, warf er seine Schulsachen in den Rucksack und lief los. Gerade diese eine letzte Stunde hatte er nicht mit Hinata gemeinsam Unterricht, aber das war egal. Das Mädchen ging zwar stets danach sofort nach Hause, aber wenn er sich beeilte, würde er sie einholen.

Außerdem wusste er ja, in welche Richtung sie ging. Wenn er nicht eigentlich jetzt noch eine AG hätte, würden sie wahrscheinlich zusammen zur U-Bahn gehen. Aber für die AG hatte er jetzt keine Zeit. Dies hier war so viel wichtiger. Nicht, dass jemand anderes es verstehen würde, außer Hinata vielleicht, aber darum ging es jetzt nicht.
 

Er stürzte aus der Schultür heraus und sah sich suchend um. Hatte er sie etwa überholt? Dann sah er kurz ihren Haarschopf, ehe sich wieder jemand dazwischen schob. Aber da war genug. „Hinata-chan!“ Ohne sich um die umstehenden Schüler zu kümmern schob er sich grob zwischen ihnen hindurch um das überraschte Mädchen zu erreichen.

Sie blinzelte ein paar Mal verwirrt, als er neben ihr in eine langsamere Gangart fiel, und wurde dann rot, ehe sie wissen wollte: „Wa... warum bist du hier? Ha...hast ... du ni...nicht jetzt noch etwas?“

„Öh... irgendwie schon.“, antwortete er und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Aber ... ich wollte mit dir reden.“ Inzwischen hatten sie das Schultor erreicht und bogen in die Richtung ab, die zu der U-Bahnstation führte.

„Wa... was ist, Na...Naruto-kun?“, wollte sie plötzlich wissen und spielte nervöser als sonst mit den Ärmeln ihrer dicken Jacke. Ihr Gesicht war halb hinter dem dicken Pony verborgen, weil sie den Kopf gesenkt hatte, trotzdem erkannte er den beinahe ängstlichen Ausdruck darauf.

Hatte sie Angst vor den Fragen, die er stellen könnte? Oder hatte sie Angst vor der Antwort, die sie geben müsste? Waren es die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen? Wahrscheinlich schon. Aber das war egal.
 

Er würde sie aussprechen und sie würde ihm antworten. „Hinata-chan... Warum ... habt ihr mich nicht ins Krankenhaus bringen lassen?“ Sie antwortete nicht und er würde nicht zulassen, dass sie sich dumm stellte und tat, als wüsste sie nicht, wovon er sprach. „Nach dem Unfall, meine ich.“

„I...ich...“, stotterte sie und verstummte wieder.

Er blieb stehen. „Hinata, bitte.“ Sie lief noch einige Schritte weiter, ehe sie nicht mehr ignorieren konnte, dass er nicht mehr da war und eine Antwort von ihr erwartete. Forderte. Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht um, während sie etwas vor sich hinmurmelte, das in den allgemeinen Straßengeräuschen unterging.

„Was? Ich hab dich nicht verstanden.“

Jetzt drehte sie sich um, aber sie sah ihn nicht an. Ihr Blick irrte über die anderen Passanten, die sich nicht um die beiden Schüler kümmerten, über die Hauswände, die Straße, die Autos, aber sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.

Naruto seufzte und kam auf sie zu. „Hinata, das ist wichtig für mich.“

„E... es ... es ist kompliziert.“, antwortete sie leise, dass er sie kaum hören konnte.
 

„Das ist mir egal.“, erklärte er, obwohl er wusste, dass er sie grob behandelte und unfair war. Aber was konnte er dafür, wenn sie ihm nicht antworten wolle und sein Geduldsfaden langsam riss?!

„Es ... wird alles durcheinander werfen, was du bis jetzt kennst.“, fuhr sie fort und ihr Blick heftete sich endlich an einem Punkt fest.

„Das ist mir auch egal.“ Als ob er nicht ein paar Überraschungen verkraften konnte! Was auch immer sie damit meinte. Seine Stimme klang hart.

Sie blickte auf und der ängstliche Ausdruck in ihrem Gesicht erschreckte ihn beinahe. Vor was hatte sie solche Angst?! Doch nicht etwa vor ihm? Nein... Dann würde nicht auch noch Sorge in diesem Blick lesen und ... etwas, das ihn an Freude erinnerte. Außerdem würde sie dann wahrscheinlich einfach weglaufen.

„Al... also schön.“ Sie seufzte tief und blickte auf ihre Schuhe. „I...ich wer...werde es dir zeigen. Ab...aber hier... geht es nicht. Un...und jetzt ist zu spät. Ko...komm am Samstag Nachmittag ins Circle. Do... Dort können wi...wir besser re...den und ... es ist nicht weit.“
 

Naruto hatte keine Ahnung, von was sie sprach. Aber so wie er es verstand, würde er es erfahren – am Samstag. Das war das einzige, worum sie ihn bat und auch wenn er vor Neugier und Erwartung beinahe brannte, wollte er sie nicht drängen. Vielleicht musste sie sich sammeln oder überlegen, wie sie ihm die Sache beibringen wollte. Was auch immer diese Sache war. „In Ordnung. Ich werde kommen.“

Sie nickte, noch immer mit gesenktem Kopf und drehte sich um, um ihren Weg fortzusetzen.

Er brauchte einen Moment, sich zu entscheiden, dann lief er los und schlenderte wieder neben ihr her. „Danke, Hinata-chan.“ Er lächelte sie an.

Sie blickte auf, schielte ihn hinter dunklen Ponysträhnen her schüchtern an. Dann lächelte auch sie kurz, ehe sie rasch wieder weg sah und die Röte in ihr Gesicht zurückkehrte.
 


 


 

Hinata stand hinter dem Tresen des Circle und spielte nervös mit einem Kugelschreiber, mit dem sie eigentlich einige Formulare ausfüllen sollte. Aber sie war zu aufgeregt und unruhig, um sich auf irgendetwas zu konzentrieren.

Ihre innere Anspannung war während der letzten Tage gewachsen, seit dem Unfall. Sie hoffte, dass Naruto jetzt nicht mehr böse auf sie sein würde. Als er sich an dem Tag, an dem er seine Antwort gefordert hatte, bedankt hatte, hatte sie geglaubt, dass alles wieder okay war. Aber schon bald danach war sie nicht mehr so sicher gewesen. Er konnte sich auch bedanken, wenn er noch böse auf sie war. Und das wollte sie nicht. Sie wollte einfach nicht, dass er wütend oder ärgerlich auf sie war.

Die nächsten Tage war sie nicht in die Schule gegangen, sondern hatte sich von Neji entschuldigen lassen und sich dann in ihrem Zimmer verkrochen. Neji hatte sie es auch zu verdanken, dass sie wenigstens etwas herausgekommen war, weil er sie in das Circle gejagt hatte um den Dienst hinter der Kasse zu machen.

Sie hätte ein zu schlechtes Gewissen gehabt, es nicht zu tun. Jetzt war sie schon von der Schule zu Hause, ohne ernsthaft krank zu sein, nur um Naruto aus dem Weg zu gehen, weil sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Da konnte sie wenigstens im Laden und sonst zu Hause helfen – sie hatte geputzt, gewaschen und gekocht, nur um etwas weniger daran zu denken, dass sie einfach schwänzte.
 

Zum Glück bestand die Gefahr, dass irgendwer aus der Schule sie im Laden sehen konnte, der sie auch verpetzten würde, nicht. Einzig Sai kam einmal vorbei, verschwand aber schnell im zweiten Raum des Circle und tauchte erst wieder auf, als sie ihre Schicht beendet hatte. Aber Sai würde sie niemals für irgendetwas anschwärzen – auch nicht, wenn sie ihm nicht den Grund für ihr seltsames Verhalten sagte.

Aber im Grunde ging ihn das auch nichts an. Sie und er waren eher Bekannte als Freunde, sie kannte ihn theoretisch nur, weil er der Neitherworld angehörte und auf ihre Schule ging, was nur auf wenig andere Personen ebenfalls zutraf.

Trotzdem hatte er ihr Blicke zugeworfen, als er gekommen war. Sie hatte ihn geflissentlich ignoriert, obwohl ihr schlechtes Gewissen dadurch noch größer geworden war. Aber auf die eine oder andere Sünde mehr kam es jetzt auch nicht mehr an.

Auf jeden Fall hatte sie die Tage mit sinnlosem Nichtstun verbracht. Das einzige, was ihr durch den Kopf gegangen war, war Naruto. Und sie hatte dabei nicht überlegt, wie sie ihm die ganze Sache beibringen wollte. Das einzige, woran sie hatte denken können, war, dass Naruto böse auf sie war!

Und jetzt würde er bald da sein und sie wusste nicht, wie sie ihm erklären sollte, dass es da eine ganze Welt gab, von der er keine Ahnung hatte! Eine unglaubliche, schreckliche, wunderschöne Welt, die sich so fantastisch anhörte wie ein Märchen oder ein Alien.
 

Außerdem hatte sie weder Neji noch Hanabi von diesem Gespräch mit dem blonden Jungen erzählt und das sollte sie auch noch tun. Sonst würden die beiden auch noch aus allen Wolken fallen, wenn Naruto hier aufkreuzte.

Vielleicht sollte sie Kiba, der momentan im zweiten Zimmer den Verkäufer machte, bitten, hier für sie zu übernehmen, damit sie zumindest Neji vorbereiten konnte. Wo Hanabi war, wusste sie gar nicht.

Hinata seufzte. Sie sollte es wirklich tun. Also warf sie einen Blick durch den leeren Verkaufsraum und schob sich an dem Vorhang vorbei in den hinteren Teil des Ladens. Im Grunde sah es hier gar nicht so anders aus als drüben, Tische und Regale waren voll gepackt mit Waren, an metallenen Ständern hing Schmuck und ganz hinten befanden sich einige verschlossene Vitrinen aus dem härtesten bekannten Kristall, die sie von einem Spezialisten hatten anfertigen lassen. Darin befanden sich die wertvollsten Dinge, die sich in diesem Raum befanden.

Rechts an der Wand befand sich ein Tresen, der allerdings meistens unbesetzt war. Wenn man hier etwas kaufen wollte, musste man meist jemanden rufen oder in den anderen Raum gehen. Die Fenster waren geschlossen und versiegelt und niemand kam dort hinein oder hinaus, so dass sie auch nicht befürchten mussten, dass jemand etwas von den teilweise sehr teuren Waren auf diesem Wege stahl.

In den Waren lag auch der Unterschied zu dem anderen Raum. Hinata konnte so viel Magie in ihnen sehen, dass sie ihre Blicke einschränken musste, um nicht geblendet zu werden. Es war alles Mögliche – von Büchern über magische Steine bis hin zu Dingen, deren Bedeutung und Nutzen ein Mensch der Otherworld niemals erfassen konnte.
 

Auch hier befand sich niemand, bis auf Kiba natürlich, der gelangweilt auf der Theke hockte und in einem Motorradmagazin las. Als sie eintrat, blickte er auf und grinste sie an. „Hey, ist was passiert?“

„Nein.“, antwortete sie und verbesserte sich dann rasch: „Ni…nicht wirklich. Aber … aber könntest du…draußen übernehmen? I…ich muss mit Neji-nii-san reden. Es ist … ist sehr wichtig.“

Kiba rutschte sofort von seinem Sitzplatz. „Klar, kein Problem, Kleines.“

Sie wurde rot. „Da… danke.“

„Ich sagte doch, kein Problem.“ Damit verschwand Kiba mitsamt seiner Zeitschrift durch den Vorhang. Hinata blickte ihm einen Moment nach, dann angelte sie ihren Schlüssel aus der Tasche, um den Raum durch die zweite Tür zu verlassen, die stets abgeschlossen war, damit sie ihren Cousin suchen konnte.

Neji befand sich weder in einem der Lagerräume noch in dem kleinen Büro, also lief sie die Treppen hinauf und fand ihn schließlich in der Küche über seinen Lehrbüchern und einer Tasse Tee. Er blickte auf, als sie eintrat und nickte ihr zu. Allerdings musterte er sie entgegen seiner normalen Gewohnheit, sich sofort wieder seiner Tätigkeit zuzuwenden, ausnehmend.

Hinata wurde nervös und betrat den Raum nicht, sondern blieb im Türrahmen stehen.
 

„Ist etwas geschehen?“, wollte der Junge schließlich wissen und sie nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern und fragte sich, ob sie jetzt doch lieber nicht ‚Nein’ sagen und wieder gehen sollte. Aber sie hatte Kiba extra gebeten und Neji würde sie jetzt sowieso nicht mehr gehen lassen.

„Setz dich hin.“, befahl er einfach kurz und erhob sich, um eine weitere Tasse aus dem Schrank zu holen. Hinata folgte schweigend dem Befehl und ließ sich auf einen der Stühle sinken, während ihr Cousin ihr die Tasse hinstellte, Tee einschenkte und Zucker hineinlöffelte, so wie sie es mochte.

„Da…danke.“, flüsterte sie, als sie das Gefäß endlich in die Hand nehmen durfte, um daran zu nippen.

„Nun?“, wollte Neji dann wissen, nachdem sie einen zweiten Schluck getrunken hatte.

Sie stellte die Tasse wieder auf den Tisch zurück und legte ihre Hände in den Schoß. „Ich… Naruto-kun kommt nachher vorbei.“, erklärte sie dann so leise, dass sie sich fragte, ob Neji sie überhaupt gehört hatte. Aber der sagte nichts, sondern blickte sie nur an. „I…ich mu…musste ihm ver…versprechen, es … ihm zu erzählen.“, fügte sie kaum lauter hinzu.

„Warum?“
 

Sie blinzelte. Sie wusste nicht direkt, was sie erwartet hatte, aber das war es nicht. Darum brauchte sie einen Moment, um eine Antwort zu finden. „Weil… Er ha…hat Fragen gestellt.“

„… Dachte ich mir.“, war die kühle Erwiderung. Dann klappte er seine Bücher zu, stapelte sie aufeinander und erhob sich. „Sag mir Bescheid, wenn er kommt.“ Damit ging er auf die Tür zu.

„A…aber…!“, begann sie und wollte ihn aufhalten um jeden Preis, mit ihm hier sitzen, bis Naruto kam und … darüber reden, wie sie es dem Blonden erklären sollte. Es. Die Neitherworld. Die Unmenschlichkeit. Alles.

„Bitte! Bitte, hilf mir. Ich… ich…“

„Hinata.“ Neji blickte sie von dem Türrahmen aus ernst an. „Dafür brauchst du meine Hilfe nicht. Mach das allein.“ Dann verschwand er im Gang und das Mädchen starrte ihm nach.

Sie wusste, dass es keinen Sinn hätte, ihn noch einmal zu bitten. Neji war gnadenlos und er würde seine Meinung nicht so einfach ändern. Und sie hatte keinen Grund – nur ihre eigene Unfähigkeit, die er aus seltsamen Gründen nicht in ihr sah.
 

Aber sie konnte es einfach nicht! Sah er das denn nicht?! Hatte er nicht die besten Augen des Hyuugaclans und bedeutete das nicht einiges?! Warum … warum half er ihr dann nicht? Wie genau konnte sie Naruto all das erklären?

Der Blonde würde sie auslachen und eine Lügnerin nennen oder für verrückt erklären oder beides. Und sie wollte das nicht. Auf gar keinen Fall. Und wenn Neji ihr nicht half, eine gute Erklärung zu finden und sie mit seiner beherrschten, ruhigen Präsenz unterstützte, wie sollte sie es da schaffen? Mit einem Seufzer ließ sie sich auf den Stuhl zurück fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.

Der schrille Ton der Türklingel ließ sie so heftig zusammenfahren, dass sie beinahe vom Stuhl rutschte. Sie sprang auf und stolperte in ihrer Hast, zur Tür zu kommen, beinahe über ihre eigenen Füße. Dann polterte sie die Treppe hinunter.

Naruto stand tatsächlich vor der Hintertür und grinste sie freundlich an, als sie öffnete. Aber das Lächeln wich rasch einem ernsten Gesichtsausdruck, der an ihm völlig ungewohnt aussah. „Hey, Hinata-chan. Geht es dir gut?“

Sie wurde rot. War Naruto nun noch böse mit ihr oder nicht? Diese neue Seite an ihm kannte sie noch gar nicht. „Äh…“, machte sie und trat nervös von einem Fuß auf den anderen, nicht wissend, was sie sagen oder tun sollte.

„Ich dachte, weil du nicht in die Schule gekommen bist und so. Ich hab überlegt, gar nicht vorbeizukommen heute, aber dann dachte ich, es ist besser, dich mal zu besuchen, ganz egal, ob du krank bist oder nicht.“ Er lächelte erneut. „Öh… Kann ich reinkommen? Dir geht es doch gut, oder?“
 

„Äh… J…ja. Ja. Bi…Bitte.“ Nervös trat sie zur Seite um ihn einzulassen und dann die Treppe hoch zu führen. „I…ich bin… aus anderen Gründen nicht in die … die Schule gegangen.“, erklärte sie schließlich und dann betraten sie auch schon die Küche.

„Das ist gut. Ich hab mir schon ein paar Sorgen gemacht.“ Sie hatte das Gefühl, ihr Gesicht glich einer Tomate, während Naruto nur grinste und sich neugierig umsah, obwohl er den Raum schon kannte.

„Äh… äh… Willst du… willst du einen Tee?“ Die Manieren, auf die ihre Mutter so großen Wert gelegt hatte, halfen ihr über die Sprachlosigkeit hinweg.

„Gern. Es sei denn, du hast was anderes vor oder so.“

„Wie? Wa…was sollte ich vorhaben?“ Rasch wandte sie sich ab und beschäftigte ihre unruhigen Hände mit den Schränken und dem Geschirr.

„Naja, du bist es, die mir etwas erzählen oder zeigen will oder so.“ Er ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen.

„Oh… Oh. Natürlich. Ich … ich … denke, wir werden erst … erst mal etwas hier bleiben.“ Wahrscheinlich war es das Beste. Dann wusste Naruto wenigstens den Weg nach Hause, wenn er beschloss, sie für eine dumme, lügende Angeberin zu halten und wütend aus der Wohnung zu stürmen.

„Hi…hier.“ Schließlich reichte sie ihm die Tasse. „Wi…willst du Zucker?“

„Nee, danke, ich mag’s nicht so süß.“ Das hatte er das letzte Mal auch gesagt, als sie hier in dem kleinen Raum zusammen gesessen waren. Aber da war es viel entspannter gewesen. Sie hatte sich so gefreut, dass er da gewesen war, und jetzt wünschte sie fast, er wäre nicht da.
 

Trotzdem schlug ihr Herz bei seinem Anblick höher, schneller, beinahe schmerzhaft schon.

Sie nahm ihre eigene Tasse vom Tisch und schob Nejis zur Seite, ehe sie auf die Eckbank glitt und einen Schluck nahm. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte oder tun, darum starrte sie nur auf ihre Tasse und wartete. Das konnte sie gut und Naruto würde schon das Gespräch beginnen, wann er es für richtig hielt.

„Und?“, durchbrach der Blonde wirklich bald die Stille, die über der Küche gelegen hatte. „Willst du mir jetzt was erzählen oder soll ich dich weiter mit Fragen nerven.“

„Du… du nervst nicht, Na…Naruto-kun.“, antwortete sie erschrocken und blickte auf. Sie starrte direkt in sein Gesicht und in seine Sommerhimmelaugen… Erneut wurde sie rot. Wie konnte er nur so toll aussehen?!

„Ich hab das nicht ernst gemeint, Hinata-chan.“, wehrte der Angesprochene hastig ab. „Also, ich meine das mit dem Nerven. Allerdings würde ich schon gern eine Antwort auf meine Fragen haben und du hast gesagt, du wolltest sie mir geben.“

„I…ich werde … es auch tun.“, erwiderte sie entschlossen. Sie wusste nur noch nicht wie. Ganz und gar nicht. Vielleicht sollte sie einfach anfangen, von dem System der beiden Welten erzählen, von der Magie, den Wesen, von allem einfach. Aber ‚einfach’ war das ganz sicher absolut nicht, eher im Gegenteil…
 

„Ab… aber ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst.“ Dann stellte sie energisch die Tasse auf den Tisch. Irgendwann musste sie ja anfangen und er blickte sie so aufmunternd an… So, als würde er ihr selbst glauben, dass sie vom Mars kam, wenn sie es ihm jetzt sagen würde. „Naruto-kun. Bitte. Ich schwöre, was ich dir erzähle, ist die reine Wahrheit. Es … es ist nicht leicht und es wird sich nicht anhören wie die Wahrheit, aber … bitte, lass mich zu Ende erzählen und …“

Naruto streckte die Hand aus und legte sie auf ihre. „In Ordnung. Ich verspreche es.“ Ihre Haut schien in Flamme zu stehen, dort, wo er sie berührte. Sie realisierte darüber kaum, was er sagte.

Erst als er sich wieder zurücklehnte, fuhr sie wieder auf und blinzelte. Ihr Gesicht wurde schon wieder rot, aber das war sie in seiner Nähe ständig, also sollte es schon nicht mehr stören, richtig? Es machte sie jedoch nur noch verlegener.

Trotzdem kamen ihr Narutos Worte in den Sinn. Wenigstens hatte er ihr das jetzt versichert. Er würde sein Wort nicht brechen, selbst wenn er sie doch für eine Lügnerin halten würde. Dann hatte sie es wenigstens versucht.

Dennoch – sie würde es wahrscheinlich nicht ertragen, wenn er es tun würde. Wenn er sie ansehen und nur eine verachtenswerte Aufschneiderin sehen würde. Es wäre einfach unmöglich für sie, dann noch einmal in seine Nähe zu kommen.

„Hinata-chan, was ist der Grund, warum ich nicht ins Krankenhaus konnte?“
 

„Ich war es, der ihr sagte, nicht den Krankenwagen zu rufen.“ Nejis Stimme ließ Hinata erschrocken zusammenfahren, aber Naruto drehte sich nur um und blickte den älteren Jungen an, der im Türrahmen aufgetaucht war.

Einen Moment musterten sich die beiden kühl, dann zog der Blonde eine Augenbraue hoch und fragte: „Und sie hätte es getan, ja?“

„Weil sie nicht nachgedacht hat.“, war die desinteressierte Antwort.

„Und wenn ich einen gebraucht hätte – ich meine, jeder normale Mensch wäre sofort eingeliefert worden und wahrscheinlich einige Tage im Krankenhaus gehalten worden. Warum ich nicht? Was, wenn etwas passiert wäre?“

Auf diese Fragen antwortete Neji nicht. „Wir hätten sowieso jemand besseren gewusst, falls es nötig gewesen wäre.“ Er trat an den Tisch und nahm seine Tasse. „Ich bin in meinem Zimmer, falls du mich brauchst, Hinata.“

„Äh… J…ja, Neji-nii-san.“, stotterte das Mädchen, während Naruto dem langhaarigen Jungen nur völlig verdutzt hinterher sah. War es, weil Neji ihn so leicht abgekanzelt hatte? Aber Neji tat das mit jedem… er hatte so eine Art.

„Er … er mag mich nicht, oder?“, wollte der Blonde schließlich leise wissen, kurz nachdem sie eine Tür hatten zufallen hören.

„Do…doch. Aber … aber er ist niemand, der Dinge so einfach zeigt.“ Sie seufzte. Die kurze Unterbrechung hatte ihr zwar Zeit verschafft, aber eine Idee hatte sie trotzdem nicht bekommen. Aber jetzt gab es kein Daran-Vorbei mehr, kein Zurück.

Sie stellte die Tasse auf den Tisch und verschränkte ihre Hände. „Na…Naruto-kun.“, begann sie. „Ka…kannst du dir vorstellen, dass es Dinge gibt, die … die über…über den menschlichen Verstand hinausgehen?“
 

Jetzt schenkte er ihr seine volle Aufmerksamkeit. Langsam ließ er sich wieder auf seinen Platz sinken. „Was meinst du jetzt damit?“

„Ich … ich meine…“ Sie senkte den Kopf. Sie wusste immer noch nicht, wie sie es erklären sollte. „Dinge wie … wie … Übernatürliches?“

„Was meinst du? Die Götter? Magie? Elfen und Feen? Vampire und Werwölfe? Dämonen?“

„A…alles.“, platzte es aus ihr heraus. „Ka… kannst du es dir vorstellen? Dass es das gibt?“

„Hinata…“ Naruto schien nicht zu wissen, was er glauben, sagen oder tun sollte. Er schien ihr glauben zu wollen, aber auf der anderen Seite konnte er es einfach nicht. Wahrscheinlich wäre es ihr ebenso ergangen. Sie hatte ihn sozusagen ins kalte Wasser geworfen, ohne Vorwarnung, ohne Rettungsseil, einfach so.

„Bi…Bitte! Glaub mir, ich… ich lüge nicht und i…ich will dich auch nicht an der Nase herumführen. Ich … ich…“

„Hinata.“, unterbrach Naruto sie. „Ich … Hinata, meinst du das ernst?“
 

Sie starrte ihn einen Moment mit weit aufgerissenen Augen an. Dann nickte sie. „Bitte. Ich … es … es ist keine Lüge, ich schwöre es! Wir haben seit Jahrhunderten so gelebt, dass sich die beiden Gesellschaften nicht mehr vermischen und die eine sogar von der unseren keine Ahnung mehr hat. Es soll der Sicherheit dienen, aber ich weiß nicht, wessen damit gemeint ist.

Es gibt sie alle, Naruto-kun, alle, von denen du je gehört hast und noch so viel mehr, von denen man keine Ahnung mehr hat oder noch nie eine hatte. Es ist so wunderbar, aber es kann auch so grausam sein und brutal. Aber es gibt Leute, die Ordnung halten, auch wenn sie nicht gegen jeden ankommen und Gesetze.“

Sie redete schnell, hastig, kratzte so viele Details und Informationen über die Neitherworld zusammen, wie ihr im Moment einfielen, und warf sie dem verwirrten Jungen entgegen. Vielleicht war es dann glaubhafter. Weil es einfach so viele kleine Dinge waren, die sie sich doch gar nicht einfach so aus den Fingern saugen konnte.

„Und es gibt so viele wunderbare Sachen, die sich die meisten Menschen nicht vorstellen können. So viele Dinge und … und … wir verkaufen viel davon, Tou-san reist immer in der Welt umher und sucht nach ihnen und…“

„Hinata!“ Narutos Stimme ließ sie abrupt innehalten. „Bitte. Ich … habe keine Ahnung von was du redest und…“
 

„Bitte! Glaub mir. Ich ... ich lüge nicht, ich schwöre es, bei meiner Familie.“ Das war der höchste Eid, den sie bringen konnte, den Eid auf die Familie, auf die Ehre der Familie. Der Hyuuga-Clan war schon immer eine eng geknüpfte, familienzentrierte Sippe gewesen und wer ein Mitglied entehrte, entehrte alle. Umgekehrt war dies natürlich auch möglich, der Fehltritt eines Familienmitgliedes konnte den ganzen Clan beflecken.

„Ich … Hinata, es ist schwer das zu glauben.“

Die Worte trafen sie wie ein Schlag. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, aber es kam kein Ton über ihre Lippen.

Außerdem sprach Naruto schon weiter. „Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir glauben. Aber … das ist alles etwas viel auf einmal, verstehst du? Vor allem… vor allem…“

Sie wusste, was er sagen wollte. Und diesmal wusste sie auch, was sie tun musste. Sie nahm ihre Tasse mit beiden Händen hoch. „Sch…schau einfach hin, o…okay?“

Die Mitglieder der Familie Hyuuga hatten nicht nur besondere Augen. Die meisten Leute der Neitherworld reduzierten sie allerdings darauf. Darüber vergaß man einfach, dass sie nicht nur sehen konnten, sondern auch über mächtige Magie verfügten. Ihre Familie tat nichts, um dies zu ändern, im Gegenteil, die anderen Fähigkeiten wurden tunlichst verborgen.
 

Jetzt griff Hinata nach ihrer magischen Kraft und löste dann die Hände von der Tasse. „Hey, Hina…!“, begann Naruto verdattert, doch das Wort blieb ihm im Hals stecken, als die Tasse nicht einfach auf den Tisch zurück krachte und ihren Inhalt über die Platte und den Boden verteilte. Im Gegenteil, sie rührte sich nicht, so, als würde sie nicht mitten in der Luft schweben, sondern fest auf dem Tisch stehen.

„Wa… Wie … wie machst du das?“, stotterte er und sie hätte beinahe darüber gelächelt, dass es einmal nicht sie war, die die Worte nicht richtig über die Lippen brachte. Naruto saß ihr Gegenüber, Mund und Augen weit aufgerissen, als könne er nicht fassen, was hier gerade geschah. Wahrscheinlich war es in diesem Moment auch so.

„Das ist Magie.“, erklärte sie ruhig und versuchte, ihrer Stimme einen festen Ton zu geben. Sie hatte das Gefühl, dass sie kläglich scheiterte. „Meine … uh … un…unsere Familie, der Clan Hyuuga, ist schon seit Jahrhunderten Teil der Neitherworld. Wir alle sind mit magischen Fähigkeiten geboren und haben eine besondere Gabe. Wir … Gla…glaubst du mir jetzt?“

„Ich … ich… Hinata-chan, das ist…“ Der Blonde stotterte noch etwas vor sich hin, dann streckte er die Hand aus und nahm die Tasse aus der Luft. „Das ging … einfach.“, bemerkte er, als hätte er mehr Widerstand erwartet.

Sie lächelte. „Ich hätte es auch schwerer machen können.“
 

„Aha…“ Nachdenklich starrte der Junge das Gefäß an. Schließlich fragte er zögernd: „Was ist dieses … Wort, das du vorhin gesagt hast? Nei…?“

„Neitherworld.“, sagte sie und er nickte. „Das … damit … bezeichnen wir … unseren Teil der Welt, die magische Gesellschaft. Es … Nun, früher einmal, im Mittelalter und davor, gab es keine Unterscheidung. Es gab die magisch begabten Menschen, es gab die ‚normalen’ Menschen und es gibt jene Wesen, die keine Menschen sind. Sie sind so unterschiedlich und so zahlreich, dass ich sie jetzt nicht aufzählen kann. Du wirst schnell lernen, sie von Menschen zu unterscheiden.

Je…jedenfalls … lebten sie alle gemischt miteinander. Doch eines Tages … geschahen Dinge. Unstimmigkeiten. Angst. Forderungen. Die Herrscher wollten Dinge von den Magischen, die anderen fürchteten sie. Also … wurden Nischen eingerichtet, Orte, die magisch geschützt waren, so dass die Normalen sie nicht erkennen konnten.

Die Magischen zogen sich dorthin zurück und verbargen ihre Fähigkeiten vor den Normalen. Bald vergaß man, dass es sie gab, denn sie machten sich große Mühe damit und die Größe und Anzahl der Nischen wuchs immer mehr. So entstanden zwei Arten der Gesellschaft auf unserer Welt – die Otherworld und die Neitherworld.

Grob gesagt umfasst die erstere alle Leute, die keine Ahnung von der zweiten haben – seien es nun Menschen oder Dämonen oder Außerirdische. Die Neitherworld dagegen alle, die es tun. Manche Leute sehen es enger und zählen jene Menschen, die zwar von der Neitherworld wissen, aber keine Fähigkeiten oder Gaben haben, nicht zu der ihr, sondern machen aus ihnen Leute, die dazwischen sind.“
 

Ihr Gegenüber antwortete erst nicht auf die Erklärung, dann wollte er wissen: „Und das soll ich mir jetzt alles auf einmal merken?“ Der Ton war halb scherzhaft, halb ernst und sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Wenigstens zweifelte er nicht mehr an ihr. Der bloße Gedanke daran hatte wehgetan.

Neji, der erneut die Küche betrat, rettete sie von einer Antwort. Er warf ihnen einen kurzen Blick zu, zog eine Augenbraue hoch und nahm die Teekanne von ihrem Stövchen, um seine Tasse nachzufüllen.

Dann drehte er sich um und lehnte sich an die Anrichte, während er sie musterte. Die beiden anderen Anwesenden starrten ihn beinahe verdutzt an – sie beide hatten völlig vergessen, dass sie nicht die einzigen Lebewesen in diesem Haus waren.

Neji schnaubte spöttisch und stieß sich von der Arbeitsplatte ab. „Wie wäre es, wenn du es ihm einfach mal zeigen würdest, Hinata?“ Damit verließ er die Küche. „Und falls du Kurama-san siehst, sag ihm, seine Bestellung ist da; er treibt sich Samstags oft auf dem Bazar herum…“

Sie starrten ihm nach, sprachlos. Naruto war der erste, der seinen Mund wieder aufbekam. „Ein Bazar? Klingt interessant.“
 


 


 

„Es gibt verschiedene Arten, wie man die Neitherworld betreten kann.“, erklärte Hinata, während sie nebeneinander über den Gehsteig eilten. „Ich meine – die Nischen natürlich, die Neitherworld ist im Grunde eher ein abstrakter Begriff. Wenn… wenn du verstehst, was ich meine.“, haspelte sie, während sie erneut keine Ahnung hatte, wie sie die Sache erklären sollte.

Aber Naruto nickte, also fuhr sie einfach fort in der Hoffnung, dass er wirklich begriffen hatte. Nicht, dass es tatsächlich wichtig wäre, aber es half beim Verstehen. Beim Verstehen, dass man die Neitherworld im Grunde nicht anfassen konnte.

Dass sie keine eigene Welt war, sondern nur ein Begriff für eine Idee, eine Weltanschauung.

Dass sie nicht räumlich oder physisch existierte, nur im Geiste.

Der Ausdruck beschrieb eine Gesellschaft von enormen Ausmaßen, eine Gesellschaft, die sich in weitere aufteilte, in Gruppen, Banden, Kulturen, Völker, Rassen. In Weltanschauungen und Ideologien, in Lebenseinstellungen und Denkweisen.

Man sagte, man ‚ging jetzt in die Neitherworld’, aber dann meinte man eigentlich nur die verschiedenen Nischen, die teilweise eng miteinander verbunden und für jeden zugänglich waren, teilweise abgeschiedene Orte waren, die man nur unter strengsten Bedingungen betreten durfte, und teilweise alles, was es zwischen diesen beiden Extremen gab.
 

„Es gibt ziemlich viele davon hier in Tokyo – weil hier sehr viele Leute zusammenkommen, nicht nur Menschen der Neitherworld, auch die Otherworld sieht in Tokyo eine Weltstadt. In ländlicheren Gegenden gibt es keine Nischen oder einfach nur wenige – dort sind sie auch nicht nötig. Der älteste Teil hier lässt sich zurückdatieren zu den Anfängen der Trennung. Es gibt noch genug Leute, die sich daran erinnern, an solchen Dingen haben wir hier eher wenig Zweifel.“

„Sich erinnern?“, wiederholte Naruto erstaunt. „Du sagtest doch, das wäre einige Jahrhunderte her!“

Hinata lächelte leicht. „Ja. Es ist so. Aber... Aber vergiss nicht – wir Menschen mögen eine verhältnismäßig kurze Lebensspanne haben und es gibt genug Wesen, die noch früher alt werden und sterben – doch es gibt genug Völker, die ab einem gewissen Tag nicht mehr altern.

Oder die nur sehr langsam altern, Schildkrötenmenschen zum Beispiel, sie können über ein Millennium alt werden. Und hier in Japan gibt es viele von ihnen – ich muss sie dir einmal vorstellen, sie sind sehr freundliche Wesen und wohnen in einem kleinen Viertel unten am Meer. Und im Meer.“

Hinata lächelte bei dem Gedanken an das kleine, gemütliche, höchst traditionelle Viertel mit seinen ruhigen, freundlichen Bewohnern. „Sie machen sehr gute Takoyaki.“, fügte sie dann hinzu.

„Ah ja…“, murmelte Naruto und rieb sich die Stirn. „An diesen Gedanken muss ich mich noch gewöhnen.“
 

„Welchen?“, wollte das Mädchen verwirrt wissen.

„Dass es mehr als nur Menschen gibt. Und jedes dieser Völker wohl seine eigenen Naturgesetze hat.“

„Oh. Ja, das stimmt.“, antwortete sie, erfreut, dass er wohl mehr begriff, als sie angenommen hatte. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwarten sollte – sie hatte noch niemals einen Otherworld-Menschen in die Neitherworld eingeführt.

Obwohl streng genommen Naruto gar kein Mensch war. Vielleicht lag es einfach daran. Er war bereits jetzt anders, auch wenn das meiste an ihm durch Magie noch menschlich war. Sie dachte daran, Naruto darauf aufmerksam zu machen, dass er und sie nicht derselben Rasse angehörten. Darauf wäre seine Frage nach dem Krankenwagen ja schließlich hinausgelaufen. Dass sie den nicht gerufen hatten, hatte schließlich nur indirekt mit der Neitherworld zu tun.

Aber dann ließ sie es doch bleiben. Er hatte dieses Thema augenscheinlich fürs erste vergessen und die Eröffnung, dass es da etwas Riesiges gab, an dem er all die Jahre vorbeigelebt hatte, war genug für heute. Da brauchte sie ihm nicht auch noch auf das Auge zu drücken, dass er kein Mensch war, sondern etwas anderes, höchstwahrscheinlich ein gefährlicher Dämon. Das konnte das gegenteilige Ergebnis haben, was sie wollte.

Nein, morgen oder übermorgen oder später war auch noch ein Tag und das war früh genug. Es lief ihnen schließlich nicht weg.
 

„Aber jetzt gehen wir auf den … den Bazar, das ist sozusagen das Herz von Tokyos Neitherworld. Er ist ein Markt und eine Einkaufsstraße zugleich, warum man ihn Bazar nennt, weiß ich nicht – er hieß schon immer so.

Au...außerdem gibt es dort rund um die Uhr offene Stände – manche machen niemals zu, andere sind nur tagsüber geöffnet, wieder andere nur in der Nacht.“ Sie ahnte, dass Naruto die ruhige Lebensart der Schildkrötenmenschen nicht unbedingt jetzt sehen musste. Und zum Takoyaki-Essen gingen sie ja wirklich nicht in die Neitherworld.

„Da ist immer was los, huh?“, wollte der Blonde wissen und Hinata nickte. „Außerdem gi...gibt es viele verschiedene Eingänge. Wir benutzen jetzt den, der am nahesten beim Circle liegt. Es braucht etwas Übung, einen Eingang zu erkennen, aber du wirst den Dreh schon bald heraus haben.“

„Ach ja? Und wie sehen die aus?“

„Sie sind alle unterschiedlich, so wie es zu diesem Ort gerade passt.“ Hinata bog in eine Hinterstraße ein. „Und hier wä...wären wir schon.“

„Huh? Ich sehe nichts.“ Naruto blickte sich verdutzt um. Viel war tatsächlich nicht zu sehen, einfach nur eine leere Sackgasse, die von hohen Gebäuden gesäumt wurde. Einige große Müllcontainer standen am neben einem großen Garagentor und der Wind trieb einige Blätter einer Zeitung vor sich her.
 

An der Seite parkten ein paar Autos. Hinata wettete, das mindestens die Hälfte davon zu Leuten der Neitherworld gehörte. Bei einem davon wusste sie es genau. Es war oft entweder verboten oder schlichtweg unmöglich, Autos in die Neitherworld hinüber zu nehmen.

Man musste drüben entweder ein zweites Fahrzeug besitzen, auf ein kleineres Fahrzeug – ein Motorrad, höchstens – umsteigen oder eines der drüben angebotenen öffentlichen Verkehrsmittel – die von Reittieren über Rikschas, Droschken und Autos bis hin zu Zügen reichten – nutzen. Oder natürlich zu Fuß laufen.

Der Bazar war groß, aber mehr als Rikschas und ähnliches hatte keine Chance, sich dort zu bewegen, darum spielte das alles hier sowieso keine Rolle. Es war einfach zu viel los und etwas wie den Bazar besuchte man am besten zu Fuß, wenn man nicht genau wusste, was man wollte und wo man es fand.

„So soll es auch sein. Einen Eingang sieht man nicht, man spürt ihn eher.“

„Aha.“ Diesmal verstand Naruto nichts, sie erkannte es an seinem Ton.

„Ko...komm mit.“ Sie ging die Straße hinunter und steuerte auf das Garagentor neben den Mülltonnen zu. „Hier. Helf mir bitte mal.“ Sie griff nach dem Türgriff, aber Naruto war schneller und zog sie mit einer Verbeugung auf.

Errötend wusste sie einen Moment nicht, was sie sagen oder tun sollte, dann beschränkte sie sich auf ein einfaches: „Da…danke.“ und trat hindurch. Es war ein einfacher Raum, der voll mit Gerümpel stand, eine Garage, die als Abstellkammer missbraucht wurde.
 

Es war alles nutzloses Zeug und es hatte sich im Laufe der Jahre angesammelt. Oft genug gab es Leute, die wieder etwas wegtrugen. Das machte nichts, denn es gehörte niemandem. Im Grunde diente es nur als Versteck für den wahren Grund der Anwesenheit dieses Raumes.

„Hier drin?“, wollte Naruto wissen und blickte sich um. Sein Gesicht trug einen neutral-neugierigen Ausdruck, in dem sie nicht lesen konnte. Aber seine Augen leuchteten im Halbdunkel in einem seltsamen blauen Licht.

„Es ist nur der Eingang.“, antwortete Hinata und ging voraus. Es war leichter sich im Raum zu bewegen, als es aussah, kein Wunder, diesen Weg nutzten täglich hunderte von Leuten und das waren nicht nur Menschen.

„Hier, schau.“ In der gegenüberliegenden Wand war ebenfalls eine Tür eingelassen, einfach, wenn man davon absah, dass sie aus zwei großen Flügeln bestand, diese aber aus Holz. Hinata drückte die Klinke hinunter und zog die schwere Tür auf.

Lärm von Stimmen und anderem drang ihnen entgegen, die verschiedensten Gerüche brachen in einem Schwall über sie herein. Das geschäftige Treiben, das sich hinter der Tür befand, schien nur ein wirres Kaleidoskop an Farben zu sein, eine wilde Masse, die ständig in Bewegung war. Man brauchte immer seine Zeit, sich daran zu gewöhnen. Dies das erste Mal zu sehen musste ein Schock sein.
 

Ohne zu Zögern trat Hinata durch den Torbogen und machte Platz, damit Naruto ihr folgen konnte. Die Tür war hier einfach in eine Mauer eingelassen, ungeschützt, aber mit einem großen Neonschild, auf dem das Wort Exit in einem grellen Pink leuchtete, versehen.

Sie hatte keine Ahnung, wo dieses Schild herkam. Noch vor zwei Jahren war es nicht da gewesen. Wahrscheinlich hatte irgendein Spaßvogel es gefunden und nicht gewusst, was er damit anfangen sollte, also hatte er es hierhin gehängt.

Hinata richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Naruto. Der Blonde hatte Mund und Augen aufgerissen und betrachtete staunend … alles. Die hölzernen Gebäude im altjapanischen Stil, die Leute, Menschen, Dämonen, andere Wesen, die Stände, an denen alles nur Erdenkbare (und Legale) angeboten wurde.

Der Bazar bestand im Grunde aus einer langen Straße, die sich grob in Nordsüdrichtung durch Tokyo zog. Zahllose Seitenstraßen und Hintergassen zweigten ab und bildeten ein komplexes Wegnetz mitten in Tokyo, das dem Großteil der Stadtbevölkerung einfach verschlossen war. Von dem sie nicht einmal etwas ahnten.

Etwa die Hälfte der Geschäfte war in den unteren Stockwerken der Gebäude untergebracht, deren Vorderseite ganz oder teilweise offen war, so dass man leicht hineinschauen konnte. Der Rest bestand aus Ständen, komplizierte, aus Holz und Stein gefertigte Bauwerke, die teilweise kunstvoll verziert waren, über einfach zusammen gezimmerte Buden, die höchstens bunte Stoffe oder grüne Zweige als Dekoration besaßen, bis hin zu alten Decken, die man auf dem Boden ausgebreitet hatte, ehe man die Waren darauf verteilt hatte.
 

Der Lärm war unbeschreiblich. Stimmen von Menschen und Tieren und anderen Wesen vermischten sich zu einem undefinierbaren Kauderwelsch aus allen möglichen Sprachen, von denen viele von den menschlichen Sprechorganen nicht geformt werden konnten.

Straßenmusiker spielten, manchmal zu laut und zu schief, manchmal zu leise und zaghaft, manchmal stimmungsvoll und schön. Immer war es schnelle Musik, lebendig und fröhlich, herausgelockt aus den unterschiedlichsten Instrumenten.

Es liefen die unterschiedlichsten Leute herum. Die meisten davon Menschen oder ihnen so ähnlich, dass ein ungeübtes Auge keinen Unterschied feststellen konnte. Allerdings gab es noch unzählige andere Wesen; Zwerge und Riesen, Tiermenschen und Halbwesen, die unterschiedlichsten Rassen von Dämonen, manche überirdisch schön, manche abgrundtief hässlich, Drachen, Ungeheuer, Harpyien… Es war kaum alles zu nennen.

Viele von ihnen trugen moderne Kleidung – wenn sie überhaupt welche trugen – wie Hinata und Naruto auch. Andere bestanden auf traditionelleres; Kimono, vielschichtige Gewänder, weite Kleider und andere Bekleidung aus aller Herren Länder.

Manche Leute führten Tiere mit sich, von Reittieren über Wächter bis hin zu Schmusetierchen, die einfach nur hübsch und kuschelig aussahen. Es gab Pferde und riesige Rittechsen, große Hunde, Greifvögel und Raubkatzen, Schoßhündchen und Vögel und kleine Tiere, die aussehen wie Bälle aus Fell. Es gab noch andere Tiere, die, so schätzte Hinata, Naruto nirgends einordnen konnte, weil sie einfach zu fremdartig schienen.
 

Kein Wunder, dass der blonde Junge, der bis jetzt noch nicht einmal hiervon geahnt hatte, völlig aus der Bahn geworfen worden war. All diese Eindrücke, die auf ihn einprasseln mussten wie Platzregen sein – seltsame Wesen, seltsame Tiere, seltsame Dinge, der Lärm, die Musik, der Geruch von unzähligen Dingen, von edlen Gewürzen und Räucherstäbchen bis hin zu Exkrementen und vermoderndem Müll.

„Wow.“, rief der Blonde schließlich aus. „Das ist der pure Wahnsinn!“ Er riss den Blick von der Umgebung los, um sich Hinata zuzuwenden. „Hey. Danke. Dass du… mir das gezeigt hast. Und alles.“

Er klang aufrichtig und ehrlich und sein Blick schmerzte sie beinahe. Doch das Glücksgefühl, dass in ihr aufstieg, überwog alles andere. Sie war auch glücklich darüber, dass sie ihm das gezeigt hatte. Dass sie dies mit ihm teilen konnte. Dass sie es war, die ihm es zeigen durfte.

„Ko…komm.“, bat sie. „Du … solltest am besten bei mir bleiben. E…es ist nicht ganz ungefährlich hier un… und manche Leute mögen die Mitglieder der Otherworld nicht und … und auch nicht, wenn sie wechseln. Au… auch nicht, wenn sie…“

Sie verstummte und schlug sich fast die Hand vor den Mund. Beinahe wäre es aus ihr herausgerutscht, dass er kein Mensch war. Und das war eine denkbar schlechte Lösung dieses besonderen Problems. Nein, so sollte er es nicht erfahren.

Damit Naruto nicht merkte, wie sehr sie sich verhaspelt hatte, redete sie einfach hastig weiter: „Bi…bis du dich hier all…allein zurecht finden kannst oder zu…zumindest, bist du dich an all das hier gewöhnt hast, so…solltest du nicht alleine her…herkommen.“
 

„Okay.“, antwortete Naruto locker und nahm ihre Hand. Sie erstarrte. Seine Finger waren warm und kräftig, stark. „So können wir uns nicht verlieren. Ich meine, falls es dir nichts ausmacht.“ Zögernd lockerte er seine Finger, doch Hinatas schlossen sich reflexartig fester darum. Er wollte sie doch nicht wieder loslassen!

Das hier war wie im Himmel. Uzumaki Naruto hielt ihre Hand! Ihre! Wenn auch nur, damit er sie nicht verlor, aber spielte das jetzt eine Rolle? Konnte sie nicht einfach … so tun als ob? Nur für einen Moment, diesen magischen Tag, der so schlimm angefangen, aber so reibungslos gelaufen war?

„NE…NEIN!“, platzte es aus ihr heraus und sie wurde knallrot. „I…ich … es ist schon in Ordnung!“

„Ja?“ Er schenkte ihr eines seiner schiefen Grinsen. „Wirklich?“

Sie konnte ihn nicht anblicken, darum nickte sie heftig, dass ihr Haar flog, und stotterte: „Es … e…es ist ein…eine gute Idee! La…lass uns gehen!“ Sie drehte sich um und lief einfach los, ihre Hand fest in Narutos.

Sie hatte wahllos eine Richtung eingeschlagen, aber im Grunde war es wirklich egal, welche sie nahm. Immerhin wollte sie ihm die Neitherworld zeigen und das konnte sie in dieser wie in der anderen Richtung gleich. Es gab einige Gassen, die sollte er vorerst nicht betreten, aber das waren alles Hintergassen und sie konnte sie leicht einfach umgehen.
 

Jetzt war nur die Frage, was genau sollte sie ihm zeigen? Einfach nur den Bazar? Da gab es, wusste sie, genug zu schauen.

Ein paar der berühmteren Gebäude hier? Aber ob ihn das überhaupt interessierte? Naruto schien nicht wie der Typ, der sich Architektur anschaute und viel mehr gab es bei den meisten nicht zu sehen – außer den Plätzen, wo Leute gestorben oder geboren worden waren, von denen er noch nichts gehört hatte, wo Ereignisse stattgefunden hatten, von denen er nichts wusste.

Einige der Treffpunkte, wo interessante Leute zusammen kamen?

Oder die Kreuzungen, wo sich mehrere große Straßen schnitten, die alle besondere Knotenpunkte waren?

Sie sah über die Schulter zurück zu ihrem Begleiter, um ihn zu fragen, was er denn am liebsten sehen würde, doch ein Blick zeigte, dass er weder ansprechbar war noch bereit, mehr zu sehen als einfach nur diese Straße. Er war vollauf damit beschäftigt, die Umgebung und die Waren zu bewundern. Und was man alles sehen konnte!

Auf den Ständen und in den Läden wurde nahezu alles verkauft, von Haushaltsgegenständen, kunstvollem Geschirr und farbenfroher Kleidung, über Bücher, dicke, in Leder gebundene Wälzer und kleine Heftchen aus billigem Papier, bis hin zu den unterschiedlichsten Möbeln.
 

Naruto machte große Augen, als der Verkäufer einen Stuhl einfach auf Buchgröße zusammenklappte und in eine Tasche schob – derartig verzauberte Möbel waren zwar teurer, aber sehr gängig. Sie waren einfach leichter zu transportieren.

Die beiden kamen vorbei an Tischen von Schmuck, an Auslagen von Waffen, an Vitrinen von kleinen gläsernen Phiolen, die gefüllt waren mit bunten Flüssigkeiten und fein säuberlich beschriftet.

Es gab Heiltränke, die anscheinend alles kurieren konnten, Verwandlungstränke, die einmalige Transformation in Tiere gestatteten, Liebestränke, die das Herz jeder angebeteten Person versprachen, Glückstränke, Schwebetränke, Farbtränke...

An vielen Ständen wurden Tiere angeboten, Vögel, Hunde und Katzen vor allem, aber auch andere beliebte Haustiere, Hasen, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse und Fische. Dazu kamen noch exotischere Tiere, Affen, Schlangen, Nager, nicht nur Hasen, sondern Räuber wie Nerze und Frettchen.

Manche waren in beiden Welten bekannt, bei anderen machte Naruto große Augen; er lachte über die quietschbunten kleinen Kätzchen, bewunderte die schönen Stimmen einiger Vögel und verzog das Gesicht bei den größeren, aggressiv wirkenden Hunden, die ihn seinerseits mit tiefen Knurren bedachten.

Aber es ab auch andere Tiere – Elefanten, so groß wie Hühner, junge Tatzelwürmer, hunderttausend Yen das Exemplar, mehrköpfige Hunde – die Kerberos – kleine, affenartige Nagetiere mit riesigen Augen, Fledermäuse, schlanke Raubkatzen mit zwei oder drei Schwänzen, kleine Fluffbälle mit Flügeln, klauenartigen Füßen und scharfen Schnäbeln und geflügelte Pferde in Miniaturgröße.
 

Größere Tiere – Pegasi, auf denen man tatsächlich reiten konnte, Elefanten von normaler Größe, ausgewachsene Lindwürmer, noch mehr Hunde und große Raubkatzen und all das andere gab es auf dem Viehmarkt, einem anderen Part des Bazars. Allerdings, so glaubte Hinata, würden sie heute nicht mehr dazu kommen, das zu sehen. Mussten sie auch nicht, so wie Naruto sich umsah, reichte das hier völlig.

Momentan musterte er die Auslagen an den unterschiedlichsten Tuchen und Stoffen, die die Geschäfte dieses Abschnitts des Bazars füllten – es gab alle Farben, von einem so strahlenden Weiß, dass man die Augen geblendet davor verschließen musste, bis hin zu einem so dunklen Schwarz, dass es alle Farben zu verschlingen schien, und alle Farbtöne, matt und gedämpft und strahlend.

Es gab Stoffe, die die Farbe änderten, je nachdem, wie das Licht darauf schien, schillernde Tuche, solche, die aus Gold- oder Silberfäden gewebt waren. Viele waren kunstvoll bestickt oder mit komplizierten, wundervollen Mustern versehen.

Vorsichtig ließ Naruto die Fingerspitzen über die Auslagen gleiten, an die er hinkam, über Samt und Seide, Satin und Brokat, verschiedene Arten von Leinen und Wolle, manche rau und kratzig, andere weich wie das Fell junger Kaninchen, und über Stoffe, die er bis jetzt noch nie gesehen hatte.
 

„Hier, lass uns hier einbiegen.“, schlug Hinata plötzlich vor, als sie eine Seitengasse erspähte, zu der nur ein schmaler Pfad zwischen zwei Stößen von Perserteppichen führte.

„Was ist da?“, wollte Naruto wissen, wobei er nur schwer den Blick von einem schwarzroten Stoff abwenden konnte, den eine Verkäuferin gerade einem Kunden zeigte – er wirkte, als wäre er aus fließendem Wasser, ständig in Bewegung. Auf weiteren übereinander gestapelten Tuchballen, die allesamt billiger waren als das edle Stück, das die Verkäuferin gerade durch ihre Finger gleiten ließ, lag das gleiche Tuch in Blau und Weiß.

„Do...dort gibt es Kleinigkeiten. Nippes, im Grunde, aber... es i...ist sehr schön u...und es gibt die unterschiedlichsten Dinge dort.“, erklärte sie und zog ihn an der Hand hinter sich her.

Die Gasse war verhältnismäßig dunkel, teilweise, weil sie so schmal und die Häuser so hoch waren, dass kaum Sonnenlicht auf den Boden dringen konnte, teilweise, weil alles mögliche quer über sie gespannt war, von einer Hauswand zur anderen. Meist waren es Teppiche, aber dort hingen auch Wäscheleinen, die meistens voll waren, bunte Girlanden und Leinen, deren Zweck Hinata noch nicht herausgefunden hatte.
 

Das hier schien wie eine ganz andere Welt als der Rest des Marktes, aber dann erschien jeder Abschnitt des Bazars seine eigene Atmosphäre zu haben, seine eigene Welt zu sein. Dies hier war einer der magischsten Teile. Es war nicht so, dass es hier tatsächlich die magischen Dinge gab, aber es gab vieles, das magisch wirkte, auch wenn es das nicht war.

Laternen, die meisten mit roten und violettem Tuch überzogen, erhellten die kleine Gasse, in der es ständig Dämmerung zu sein schien. Kleine Feen in Käfigen und Leuchtkäfer in Gläsern sowie durch die Luft wirbelnde Punkte von Licht, die einen Strahlenschwanz hinter sich herzogen, halfen auch nicht viel mehr. Dennoch konnte man immer genug sehen und wenn man etwas ganz genau betrachten wollte, konnte man es unter die Kerze halten. Wenig, das hier verkauft wurde, konnte man nicht einfach so hochheben.

Straßenmusikanten spielten orientalische Melodien auf fremdartig wirkenden Instrumenten. Oft wurden sie begleitet von koketten Tänzerinnen in verführerischen, seidenen Gewändern, die um junge, schlanke Körper flatterten und behängt mit Schmuck, der aus kleinen Münzen zu bestehen schien, die melodisch klirrten, wann immer sie aneinander stießen. Naruto starrte sie offen bewundernd an.
 

Es gab nur Stände hier und die meisten boten mehr als nur eine Sache an. Magische Amulette und Talismane, kleine Schüsselchen, die auch die schlimmsten Materialien aushielten, duftende Bündel an getrockneten Kräutern, abgetrennte Körperteile von Tieren, manche eingelegt, andere ausgestopft, die magische Wirkung haben sollten; dazu die verschiedensten Arten von Glücksbringern, Kleider, die fein wirkten, aber eigentlich recht billig waren, magische Stifte, Pinsel und Schreibfedern, bunte Tinte, alte Bücher, die der Verkäufer selbst irgendwo anders erworben hatte, und vieles mehr, das in diese Kategorie fiel.

Überall hingen Ketten herab, aus Silber und Gold und rotem Bronze, mit Anhängern, die klein wie ein Fingernagel und groß wie eine Handfläche waren und jede erdenkliche Form trugen. Die meisten waren freilich Schutzzeichen – von magischen Kanji über Kreuz und Halbmond und die Hand der Fatima bis hin zu dem Auge des Horus, dem Pentakel und magischen, haltbar gemachten Pflanzen gab es alles.

Dekorgegenstände, die man an die Decke hängen konnte, wie große Sonnen, Monde und Sterne oder Blüten oder verschlungene Symbole, dazu Klangspiele, die in dem sachten Windzug, der ständig durch die Gasse zu wehen schien, leise Melodien erzeugten.

Auf den Auslagen lag weiterer Schmuck aus allen erdenklichen Materialien – breite Armreifen, dünne Bänder für Hand- und Fußgelenke, Ringe für Ohren und Finger und wo man sie noch hin tun wollte, prächtige Halsgehänge, feine Gürtel und alles andere, was man sich nur denken konnte.
 

Dies hier war nicht der Part des Bazars, ab den Schmuck verkauft wurde, aber man nutzte derartiges gern dafür, Zauber hineinzuweben. Sie saßen dort unverrückbar und waren für den Nutzer auch nicht auffällig oder störend.

Auch im Circle verkauften sie dererlei, nur meist hatten die Zauber doch eine höhere Qualität. Für die Otherworld war das Familiengeschäft der Hyuuga nur ein weiterer, kleiner, nutzloser Esoterikladen, in der Neitherworld versprach der Name Hyuuga viel und sie hielten dieses Versprechen.

„Wie kann man hier eigentlich bezahlen?“, wollte Naruto wissen und beobachtete fasziniert einen Mann mit Katzenschwanz und gefährlich wirkenden Krallen, der achteckige, leuchtend violette und sechseckige, grasgrüne Münzen abzählte.

Der Händler hielt einen kleinen Käfig mit einem flammendroten Vogel in den Händen, dessen dunkle Knopfaugen aufmerksam hinausspähten. Hinata wusste, dass diese Rasse wunderschön singen konnte. Wahrscheinlich kaufte er das Tier für seine Liebste oder dergleichen.

„Das ist unterschiedlich. Die Händler nehmen die unterschiedlichsten Währungen, andere nehmen nur eine oder zwei oder wollen etwas anderes – eine Gegenleistung oder einen anderen Gegenstand oder so. Aber im Grunde nehmen alle die Otherworldwährung des Landes, in dem du dich gerade befindest, also musst du dir darum keine Sorgen machen.“

„Das ist gut.“, grinste er.

Hinata lächelte. „Es... es gibt hier auch Banken, wo du Geld wechseln kannst, falls du eine bestimmte Währung benötigst. Wenn du... wenn du eine Reise in ein bestimmtes Gebiet antrittst oder … oder so.“
 

„Werd ich wohl nicht so bald tun.“, war die lockere Antwort und er stieß mit dem Finger ein schweres Pendel an, das sofort hin und her zu schwingen begann.

Mit der anderen Hand hielt er noch immer Hinatas fest im Griff, doch das Mädchen dachte nicht daran, daran etwas ändern zu wollen. Ein ganzer Nachmittag mit Naruto Händchen halten! Es war wie ein Traum.

Sie wurde rot und war froh, dass er keine Gedanken lesen konnte. Nicht, dass er durch die Barriere gekommen wäre, die sie seit frühester Kindheit um ihre Gedanken trug, aber man konnte ja nie wissen... Es gab immer jemanden, der stärker war.

„Eine schöne Kette für deine hübsche Freundin, mein Junge!“, ertönte plötzlich die aufdringliche Stimme des Händlers, dessen Waren sie gerade betrachteten – fein säuberlich ausgebreiteter Schmuck, ein Körbchen mit billigeren Dingen, Glücksbringer, Kräuter, Halbedelsteine.

„Huh?“, entfuhr es Naruto und er blickte auf direkt in ein breites Gesicht mit einem breiten, unangenehmen Grinsen. Der Mann hatte hervorquellende Augen und keine Haare und erinnerte den Blonden an eine Kröte.

Nach einem Moment fragte er sich, ob der Vergleich nicht doch treffender war, als er im ersten Moment gedacht hatte. Immerhin befanden sie sich hier in einer seltsamen, magischen Welt, da mochte ein Krötenmensch nichts besonderes sein. Jetzt zeigte der Händler mit dicken Wurstfingern kurz auf Hinata und er wiederholte: „Darf es etwas für das hübsche Mädchen sein?“
 

Das Mädchen wurde knallrot und hätte beinahe aus Reflex Narutos Hand losgelassen. Doch die kräftigen Finger des Blonden, die sich fester um ihre schlossen, hinderten sie daran.

„Jade für die Ohren? Perlen für den Hals? Oder gar...“ Er langte unter den Tisch und holte eine schöne, goldene Kette hervor, an der ein großer, in Gold gefasster, facettenreicher Rubin hin. „...ein Augenjuwel? Lenkt den Blick genau dorthin, wo man den besten Ausblick hat.“ Damit warf er kichernd einen Blick auf Hinatas Ausschnitt und ließ ihn kurz nach unten wandern.

Das Mädchen wurde noch röter, aber sie konnte das Aufwallen des Abscheus nicht ganz unterdrücken. Das lag nicht an dem anzüglichen Blick oder den Worten, sondern an der Kette. Augenjuwel, hatte der Mann gesagt, ein Stein, der einst natürlich gewachsen war in einer Augenhöhle von einem Tier. Wahrscheinlich war dieses arm Tier grausam ermordet worden, nur damit jemand sein Mädchen mit diesem Stein schmücken konnte...

Naruto schob sich zwischen sie und den Händler und schirmte sie mit seinem Körper ab. Ihre Hand ließ er jedoch noch immer nicht los. „Nein, danke. Ich glaube nicht...“

Die Kette verschwand wieder, während Naruto sprach und dann wurde er rüde unterbrochen, ehe er den Satz überhaupt beendet hatte. „Dann zwei hübsche Ohrringe für das hübsche Kind?“ Naruto wurden zwei adrette Ohrrgehänge unter die Nase gehalten, etwas zu protzig für Hinatas Geschmack, aber wenigstens waren es keine Teile von Tieren.
 

„Sie tragen einen mächtigen Schutzzauber, der den bösen Blick abwendet. Ich verkauf sie dir billiger, weil ich weiß, dass sie zwei der hübschesten Ohren der Neitherworld schmücken werden. Nach den Elfenohren natürlich.“

„Dagegen hat sie schon was.“, knurrte Naruto ungehalten. „Und sie will auch keine Armreife haben.“, fügte er hinzu, als der Händler bereits nach dem nächsten Angebot griff.

„Also hör mal, junger Mann!“ Der Mann baute sich zu seiner vollen, aber doch unbeeindruckenden Größe auf. „So ein junges, hübsches Mädchen wie deines sollte ständig mit Schmuck überhäuft wer...“

„Hören Sie mal, das geht Sie ja wohl einen Scheißdreck an. Lass uns gehen, Hinata-chan.“ Damit zog er sie davon, quer durch die Menge, so dass der Mann sie rasch aus dem Blickfeld verlor.

Hinata stolperte hinter ihm her, während er sich wütend an den Leuten vorbeidrängte, keinen Blick mehr für die Magie um sich herum. Schließlich blieb er abrupt stehen, so dass sie fast gegen in prallte.

„Na...Naruto-kun?“

„Tut mir Leid, Hinata-chan.“ Er warf einen Blick zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

„Ist... ist doch nicht deine Schuld. Der Händler hat sich einfach … einfach eklig benommen.“
 

„Haha.“, machte der Blonde und rieb sich den Hinterkopf. „Ich schätze, Idioten gibt es überall.“

Sie senkte den Kopf, weil er nicht sehen sollte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Man sollte einfach nicht über solche Bemerkungen grinsen, weil sie unhöflich waren. Aber Naruto hatte so recht.

„J...ja, wahr...wahrscheinlich.“, murmelte sie. „Lass... lass uns einfach weitergehen, okay? Du hast noch längst nicht alles gesehen und wir sollten zum nächsten Ausgang gehen – es ist schon spät.“

Naruto warf einen Blick auf seine Uhr und riss erstaunt die Augen auf. „Du hast recht! Iruka wird mir den Kopf abreißen...!“

„Wir … können jetzt einfach … den kürzesten Weg nehmen. In der Nähe sollte eine Straßenbahnstation sein...“

„Gut, auf geht’s.“

Trotz seiner Sorge um seinen Kopf dachte Naruto schon nach ein paar Metern nicht mehr daran, dass er sich eigentlich beeilen wollte. Als Hinata ihn vorsichtig darauf ansprach, zuckte er einfach mit den Schultern und erklärte: „Auf die paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.“

Also legten sie den Weg zum nächsten Durchgang zwischen Neither- und Otherworld kaum schneller zurück als sie vorher durch den Markt geschlendert waren.

Als sie die Gasse verließen, hatten sie einen weiten Bogen geschlagen, der sie wieder auf die Straße des Bazars gebracht hatte. Die Kaufleute hier boten größtenteils Pflanzen an – lebendig, als Samen oder Setzlinge, Schnittblumen oder getrocknete Sträuße als elegante Gestecke oder einfach geschnürte Bündel.
 

Naruto hatte nicht viel Ahnung von Blumen, aber selbst er sollte bemerken, dass es in der Otherworld keine gab, die nach den vorübergehenden Menschen schappten oder deren Dornen lang und hart wie Dolche waren oder deren Blüten die Farbe wechselten oder schillerten wie bunte Schmetterlinge.

„So...“, begann der Blonde und blickte sich um. „Wo soll es lang gehen?“

„Nach rechts...“ Hinata deutet in die entsprechende Richtung. „Ko...komm, da geht’s la...“ Ihr Blick fing sich in flammendrotem Haar und sie stockte.

Naruto blickte sie sofort besorgt an. „Ist was?“

„Oh...“ Röte stahl sich erneut in ihre Wangen. „Nei...nein. Ich habe … nur jemanden gesehen.“ Sie warf einen Blick in die Richtung, in der sie eben noch jemanden erspäht zu haben glaubte. Aber da war keine Spur mehr von dem roten Haar zu sehen, auch nicht, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um besser zu sehen.

„Können wir... können wir einen Moment nachsehen, ob … ich mich geirrt habe? Ich … ich meine, wenn es dich nicht stört?“

„Klar.“ Naruto verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Nach was soll ich Ausschau halten?“
 

„Äh … ein Junge. Et...etwa so alt wie wir. Rotes Haar und er i...ist sehr hübsch. Er war do...dort drüben.“ Diesmal setzte Hinata sich an die Spitze und schlängelte sich geschickt zwischen den Menschen hindurch.

Naruto hatte seine liebe Not, ihr zu folgen, aber das realisiert sie nur am Rande. Kurz darauf erhaschte sie wieder einen Blick auf das auffallende Haar. Was ein Glück! Neji hatte ihr extra gesagt, dem Jungen Bescheid zu geben.

Sie drängte sich zwischen zwei Menschen hindurch und dann sah sie ihn deutlich. Er war schlank und hochgewachsen und das prächtige Haar fiel ihm locker über den Rücken. Seine Kleidung bestand aus einer einfachen Jeans, einem sauberen Hemd und Turnschuhen und er drehte ihr den Rücken zu.

„Kurama-san!“

Der größere Junge drehte sich um und als sein suchender Blick aus erstaunlichen, smaragdgrünen Augen auf sie fiel, verzog er die Lippen zu einem freundlichen, atemberaubenden Lächeln.

Hinata wurde rot – wenn Kurama irgendetwas war, dann war es gutaussehend. Und klug. Und höflich. Im Grunde kannte sie keinen Jungen, der gegenüber Kurama im Vorteil war. Nicht einmal Naruto. Trotzdem...

„Guten Abend, Hinata-chan. Wie geht es dir und deiner Familie? Grade habe ich zu Hiei gesagt, ich sollte mal bei euch vorbeischauen.“ Er machte eine Handbewegung, die alles und nichts bedeuten konnte. „Wegen meiner ...“
 

Hinata nickte eifrig. „Neji-nii-san sagte, es i...ist angekommen. Du ka...kannst es abholen, wa...wann immer du wi...willst.“

Ehe der Rothaarige zu einer Antwort kam, tauchte plötzlich hinter ihr jemand auf. „Woah, Hinata-chan!“ Narutos Stimme ließ sie zusammenfahren.

Kurama wandte seinen smaragdgrünen Blick zu dem Jungen, der ihn für einen Moment höchst verwirrt anblickte. Da lag etwas in dem Gesichtsausdruck des Blonden, was Hinata noch nie bei ihm gesehen hatte und nicht zuordnen konnte.

„Oh, öh, hi?“, fragte der Blonde dann etwas verwirrt und blinzelte, als der andere Junge ihm ein liebenswürdiges Lächeln schenkte und mit ruhiger Stimme erklärte: „Guten Abend.“

Eine heftige Bewegung lenkte die Blicke von Hinata und Naruto auf die kleinwüchsige, schmale Gestalt, die neben Kurama stand. Es war ein Dämon, kleiner noch als Hinata selbst; auf den ersten Blick mochte man ihn für ein Kind halten.

Er war völlig in schwarz gekleidet, bis auf den weißen Gürtel und Schal und das ebenfalls weiße Stirnband, unter dem bösartige, mandelförmige, rubinrote Augen in einem scharf geschnittenen Gesicht blitzten. In einer Armbeuge hielt er ein Katana.
 

Hinata machte unwillkürlich einen Schritt zurück, als ihr Blick auf ihn fiel. Das war Hiei, einer von Kuramas Freunden … oder Verbündeten. Sie hatte keine Ahnung, von der Beziehung der beiden, auch wenn sie sich nahe zu stehen schienen. Aber der kleine Dämon wirkte im Allgemeinen so kalt, abweisend und schlichtweg gemein, dass sie sich schwer vorstellen konnte, dass er überhaupt Freunde hatte.

„Stellst du uns deinen Freund vor, Hinata-chan?“, erkundigte sich Kurama, dem die Blicke zu Hiei nicht entgangen waren.

„Oh... äh, ja. Ja.Da... das ist Na...“ Sie unterbrach sich.

„Uzumaki Naruto.“, erklärte der Blonde rasch selbst.

Der Rothaarige verbeugte sich höflich und stellte sich selbst vor: „Ich bin Minamino Shuuichi. In der Neitherworld eher bekannt als Kurama.“ Er blickte zu seinem kleinen Gefährten hinunter und zog eine Augenbraue hoch. Als er nur einen Blick zurück bekam, seufzte er und meinte: „Sei höflich, Hiei.“

Doch das einzige, was er als Antwort bekam war ein Grunzen und ein: „Hast du's bemerkt?“ Dann war Hiei einfach weg.

Zumindest erschien es so und ein normaler Mensch würde auch nichts anderes sehen. Doch Hinatas Augen waren besser, darum konnte sie den unglaublich schnellen Bewegungen Hieis ohne größere Probleme folgen.

„Huh?!“, entfuhr es Naruto und sein Blick war zu einem der Dächer gerichtet, auf dem Hinata den schwarzgekleideten Dämon deutlich erkennen konnte. Er blickte zu ihnen herunter. Ihr fuhr ein Schauer über den Rücken. „Was hat er gemacht?“
 

„Er ist einfach nur schnell.“, meinte Kurama, der den Kopf ebenfalls in den Nacken gelegt hatte. Aber er löste seinen Blick rasch von dem Dämon. „Das ist Hiei. Er ist … asozial und menschenscheu.“

„Das … habe ich gemerkt.“, murmelte der Blonde, während Kurama sich bereits wieder an das Mädchen wandte: „Bitte, sag Neji-kun, dass ich demnächst einmal vorbeischauen werde. Das wäre wirklich sehr nett.“

„Na...natürlich, Kurama-san.“

„Also dann, ich sollte mich auf den Heimweg machen, meine Mutter wartet sicher schon auf mich.“ Er richtete seinen Blick auf Naruto und lächelte freundlich. Doch für einen Moment erschien ihr der Blick aus den grünen Augen kühl und berechnend, aber der Ausdruck verschwand so schnell wieder, dass sie den Gedanken beiseite schob. Kurama mochte seine Geheimnisse haben, aber die hatte jeder in der Neitherworld, auch die Familie Hyuuga.

„Es war mir ein Vergnügen, dich kennen zu lernen, Uzumaki Naruto-kun. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“ Der Rothaarige hob die Hand zum Gruß.

Der Angesprochene nickte und murmelte: „Gute Nacht, noch.“ Dabei wirkte er, als würde ihn etwas stören. Oder verwirren. Oder aufwühlen. Oder etwas anderes. Oder alles zusammen.

„Auf Wiedersehen, Hinata-chan.“
 

„Bi...bis dann, Kurama-san!“, rief sie ihm hinterher, während Naruto ihm nur nachstarrte. Dafür konnte er den Blick erst von dem anderen lösen, als der längst wieder in der Menge verschwunden war. Und als er für einen Moment nach oben sah, zu dem Dach, auf dem Hiei vor einem Augenblick noch gestanden hatte, war der kleine Dämon ebenfalls verschwunden.

„Der war ...“

„Kurama-san. Er ist sehr höflich und nett.“, erklärte Hinata und lächelte.

Naruto gab einen seltsamen Laut zwischen einem Grunzen und einem Knurren von sich und murmelte: „Ich wollte eigentlich etwas anderes sagen, aber das geht vermutlich auch. Aber jetzt sollten wir wirklich schleunigst zurück, sonst killt Iruka mich tatsächlich.“

„Oh... Na...natürlich.“ Hinata fummelte nervös an ihren Jackenärmeln herum. „Tut... tut mir leid, dass ich dich aufgehalten habe. Hier … hier geht es lang.“

Sie setzten ihren Weg fort und kurz darauf betraten sie einen kleinen Teeladen, der ein weiteres Tor zwischen der Other- und der Neitherworld darstellte. Es gab extra einen kleinen Weg an den Hinterzimmern vorbei zu dem großen Tor.

Vorne konnte man Tee, Kaffee und Schokolade kaufen und anderes Zeug, das in einen solchen Laden gehörte, außerdem gab es eine Gruppe von Tischen und Stühlen, wo man den Tee probieren sich einfach nur für ein paar stille Teeminütchen niederlassen konnte.
 

„Hier wären wir.“, erklärte Hinata, als sie draußen vor der Tür standen, zurück in der Otherworld, wo ein ähnlich geschäftiges Treiben herrschte wie auf der anderen Seite der magischen Barriere. Es war bereits dunkel und nur die Lichter aus den Geschäften sowie die Straßenlampen verbreiteten Helligkeit. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass es bereits so spät war.

„Ja.“, sagte Naruto. „Wir … sehen und dann am Montag, okay? Ich … denke, ich muss morgen noch etwas darüber nachdenken. Bis dann, Hinata-chan.“

Sie lächelte, auch wenn sie nicht wusste, ob es traurig war oder nicht. Sie fühlte sich, als würden ihre Lippen gleich anfangen zu zittern und ihre Augen sich mit Tränen füllen, obwohl sie keine Ahnung hatte, warum. „Ja, bis Montag. Auf Wiedersehen.“

„Wir sehen uns.“, erklärte Naruto, als er in Richtung U-Bahn davon trabte. Ehe er ganz in der noch immer beachtlichen Menschenmenge verschwand, drehte er sich noch einmal um und winkte.

Dann war er weg.
 


 


 

Naruto fühlte sich wie erschlagen. Es war noch nicht lange her, da hatte er sich von Hinata verabschiedet, kurz bevor er in die U-Bahn gesprungen war. Jetzt saß er auf einem der abgenutzten, unbequemen Sitze und starrte das gegenüberliegende Fenster an.

Dieser Tag hatte das Äußerste aus ihm herausgeholt. Nicht körperlich, nein, wenn es darum gehen würde, konnte er noch einiges leisten. Aber geistig. Es war … einfach eine unglaubliche Sache. Hinatas plötzliche Eröffnung – die er zuerst absolut nicht hatte glauben können.

Aber damit machten so viele Dinge so viel mehr Sinn. Sogar er selbst. Es war ihm gar nichts anderes übrig geblieben, als ihr zu glauben, ganz egal, was sie im Moment gesagt hatte. Hinatas völlig offenes, ängstliches Gesicht hatte den Rest erledigt.

Er hätte den Bazar mit all seinen Wundern gar nicht zu sehen brauchen. Aber er hatte es genossen.

Wahrlich, eine seltsame Welt und wahrlich, wie passte er selbst dort hinein!

Dort wäre er kein Freak mehr und Hinata und ihre Familie auch nicht. Und Sai, fiel ihm ein, auch nicht, denn er würde sein Notizbuch darauf verwetten, dass Sai ebenfalls Teil der Neitherworld war. Das war sicher das Geheimnis, das Hinata und ihn verbunden hatte, das Geheimnis, das auch Shiho nicht kannte.
 

Kein Wunder, dass Hinata es ihr nicht erzählt hatte. Das hellhaarige Mädchen würde kein Wort glauben, wahrscheinlich nicht einmal nach einem Spaziergang über den Bazar oder der schwebenden Tasse – ein Kunststück, das ihn sowohl erstaunt als auch amüsiert hatte. So ein einfacher Zauber, hinter dem so viel liegen konnte.

Naruto grinste müde und wünschte sich sein Bett. Allerdings musste er dafür erst nach Hause, Abendessen und wahrscheinlich etliche Vorwürfe über sich ergehen lassen, auf die er momentan echt keine Lust hatte.

Auf der anderen Seite würden sie vermutlich zu recht kommen. Er hätte Iruka kurz anrufen und ihm Bescheid sagen können, dass er später käme oder etwas dergleichen. Sie waren doch viel länger auf dem Bazar herumgestrolcht, als er gedacht hatte. Ob Handys in der Neitherworld überhaupt funktionierten? Er hatte es nicht einmal getestet. Vermutlich sollte er nächstes Mal einfach Hinata fragen.

Als eine Frauenstimme seine Station ankündigte, stand er taumelnd auf. Einige Minuten später schleppte er sich durch die Wohnungstür. Iruka begrüßte ihn und blickte ihm erstaunt hinterher, als er nur wortkarge Antworten bekam. Den Abend verbrachte der blonde Junge ebenfalls beinahe schweigend und er ging früh in sein Zimmer, um in sein Bett zu fallen.

Er war froh, dass Iruka keine Fragen gestellt und ihm für sein spätes Erscheinen auch keine Vorwürfe gemacht hatte. Wahrscheinlich hatte er es auf Morgen verschoben, weil Naruto so kaputt aussah oder so... Oder er hatte es ganz fallen lassen... Einfach so...
 

Es war dunkel um ihn herum und erst nach einigen Momenten begriff er, dass das so war, weil er die Augen noch geschlossen hatte. Wie dumm von ihm... Kurz darauf realisierte er, dass er geschlafen hatte und irgendwas ihm aufgeweckt haben musste, auch wenn er nicht wusste was – es war nichts zu hören als die üblichen Geräusche und es war definitiv noch Nacht.

Die Strahlen der Sonne, die unweigerlich in sein Zimmer scheinen mussten, wenn er Sonntags aufwachte und die Vorhänge nicht zugezogen hatte, würde er selbst durch geschlossene Lider bemerken. Also – was war es dann? Er war allemal noch müde genug, den nächsten Tag auch noch im Bett zu verbringen.

Aber da war jemand in seinem Zimmer, bemerkte er. Jemand, den er nicht kannte. Iruka konnte es schon von der Logik nicht sein, denn der machte immer irgendwelche Geräusche. Diese Person dagegen war vollkommen still. Sie schien nicht einmal zu atmen, denn er hörte nichts, was danach klang...

Dann raschelte etwas und Naruto fuhr auf und riss die Augen auf. Für den ersten Augenblick sah er nicht mehr als Silhouetten, aber seine Augen stellten sich rasch auf die Lichtverhältnisse in seinem Zimmer ein, das von den Straßenlaternen vor seinem Zimmer und dem fast vollen Mond, der klar am Himmel zu sehen war, erzeugt wurde.
 

Da waren die Möbel, die Unordnung und … Naruto schleuderte die Bettdecke weg und versuchte, in eine vorteilhaftere Position zu kommen, als er die schlanke, hochgewachsene Gestalt vor dem Fenster erblickte.

Der Mann war völlig weiß – von den dünnen Gewändern, die sich um den muskulösen, athletischen Körper schlangen, über die helle Haut bis hin zu dem schneeweißen Haar, das ihm bis zu den Hüften fiel. Und zu den pelzigen Fuchsohren und dem langen, buschigen Fuchsschwanz.

„Was zum...?!“ Weiter kam er nicht, denn der Fremde war mit zwei Schritten plötzlich über ihm und presste ihm die Hand auf den Mund. Naruto riss die Augen auf und ein erschrockener Aufschrei wurde von kräftigen Fingern einfach erstickt.

Das Gesicht des Anderen war nur Zentimeter von seinem entfernt und kalte, goldene Augen starrten direkt in seine eigenen. Da war pure Berechnung in diesen Augen, ein kalkulierender Ausdruck, der völlig außer Acht zu lassen schien, dass Naruto mehr war als nur ein gefühlloser Gegenstand, mit dem man machen konnte, was man wollte.
 

Der Blonde verengte die Augen zu Schlitzen. Seine Müdigkeit und Verwirrung waren wie weggeblasen und alles, was er im Moment fühlte war Zorn, purer, heißer Zorn. Wer war dieser Kerl, dass er dachte, dass er sich dies alles einfach herausnehmen konnte?! Er wollte kopfüber vom Tokyo Tower springen, wenn er einfach alles mit sich machen würde!

Wie als Antwort auf seine plötzliche Wut, verzog sich das schöne, arrogante Gesicht des Fremden zu einem spöttischen, niederträchtigen Grinsen. Er senkte leicht den Kopf und das weiße Haar fiel ihm über die Schulter und berührte Narutos Brust. Eines der großen Fuchsohren war auf Naruto gerichtet, das andere nach hinten gedreht

„Ganz still...“ Die wispernde Stimme war tief und rau, aber angenehm. „Ich tu dir schon nichts. Bin nur zum Schauen hier.“

Das war genug. Narutos Zorn gewann die Überhand und er stemmte sich abrupt mit seiner ganzen Kraft und seinem gesamten Gewicht gegen den Fremden. Die Wirkung war größer als erhofft und polternd krachten sie beide auf den Boden.

Einen Moment rangen sie ineinander verkeilt miteinander, ein Augenblick der Naruto nur zu gut zeigte, wie unterlegen er dem anderen war, trotz all seiner Erfahrung in Prügeleien und Schulhofraufereien, an denen er so gern teilnahm.

Aber der hier war ein ganz anderes Kaliber, schneller, stärker, besser als jeder Schüler, als ein Mensch es sein konnte. War er doch ein Dämon, ein Fuchsdämon, ein Kitsune. Ein Youko.

Ein silberner Youko.
 

Einen Augenblick später hatten sie sich voneinander getrennt und standen einander in Abwehrhaltung gegenüber. Der buschige, prächtige Schwanz des Dämons peitschte durch die Luft und dann drehte er beide Ohren der Tür zu. Kurz darauf hörte auch Naruto Schritte.

„Naruto? Was soll dieser Krach mitten in der Nacht?!“ Irukas Stimme klang aufgebracht, während er sich immer weiter dem Zimmer näherte. Die Kämpfenden wandten sich beide rasch der Tür zu.

Narutos Zorn verwandelte sich in Schrecken. Dass Iruka jetzt auch noch auftauchte, war das letzte, was er brauchte!

„Nicht genug, dass du gestern so spät gekommen bist und noch nicht einmal eine Erklärung abgegeben hast, nein, jetzt musst du auch noch so spät in deinem Zimmer herumturnen!“ Dann wurde schwungvoll die Tür aufgerissen und Narutos Ziehvater stürmte herein, bereit, eine weitere Schimpftirade loszulassen.

Doch sein Blick fiel genau auf den Fuchs, der seinen Adoptivsohn halb verdeckte und ihm den Kopf zugewandt hatte. Und auf die Ohren, die auf keinen Fall menschlich waren, ebenso wenig wie dieser Schwanz...

Irukas Augen nahmen nahezu die Größe von Tellern an und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, kriegte aber nur ein unartikuliertes Stottern hervor. Dann ging alles blitzschnell, dass Naruto die Ereignisse erst später genau rekonstruieren konnte und im Moment nur begriff: sein Ziehvater war in Gefahr!
 

Es schien, als käme plötzlich Leben in die Wände, als griffen sie mit dünnen, unregelmäßigen Armen nach Iruka und wickelte ihn ein. Erst nach drei oder vier Sekunden bemerkte der Junge, dass es nicht die Wände selbst waren, sondern Kletterpflanzen, die diese beinahe völlig bedeckten.

Das musste irgendwelche Magie sein, die der Youko verwendete, der nun, ohne einen weiteren Blick auf den Jungen zu verschwenden, der noch immer in Angriffshaltung direkt hinter ihm stand. Aber sie beide wussten, wer hier die Oberhand hatte...

Naruto reagierte ohne nachzudenken. Er schnellte zum Regal, das keinen Meter hinter ihm stand, stieß lose im Regal stehende Bücher hinaus und ein altes Stofftier, ehe seine Hände sich um eine kleine, hölzerne Box schlossen. Er riss den Deckel auf und griff hinein, war unendlich erleichtert, als seine Hände sich um den halbvertrauten Griff des Kunai schlossen, die der Kröteneremit ihm hinterlassen hatte.

Als er wieder herumfuhr, stand der Fremde direkt über Iruka, dessen Augen gerade zufielen und der dann leblos in seinen Fesseln zusammensackte. Die Pflanzen ließen ihn beinahe sofort los und der Mann polterte zu Boden wie ein Sack Kartoffeln. Was hatte der Fuchs mit ihm gemacht?!

Doch Naruto kam nicht dazu, sich irgendetwas zu fragen, denn der Fremde wandte sich wieder ihm zu, musterte ihn kühl und bemerkte die Waffe... Kurz huschte ein erstaunter Ausdruck über sein Gesicht; Naruto stürmte auf ihn zu, viel zu beschäftigt um sich darüber zu freuen, endlich mal einen kleinen Trumpf im Ärmel zu haben.
 

Er warf sich nach vorne und schwang die Waffe, aber der Youko war erneut schneller – ein Schritt auf Naruto zu und dann packte er ihn am Handgelenk, ohne dass die Waffe etwas ausrichtete. Der Schlag, den der Junge auf ihn richtete, schien nicht einmal Wirkung zu haben.

„Wir wollen doch nicht die halbe Neitherworld auf uns aufmerksam machen, nein?“ Der Ton war spöttisch, aber da lag etwas ernsthaftes darin, etwas, was Naruto einen Schauer über den Rücken jagte. Der Fuchs hörte sich an, als müsste Naruto Angst haben, falls dies doch geschähe.

Die kräftige Hand des großen Mannes schloss sich über die Waffe. „Lass los, Kleiner. Das brauchst du heute nicht.“

Naruto ignorierte es und versuchte, sich zu befreien, Bemühungen, die völlig umsonst waren. „DU! Was hast du mit Iruka gemacht?!“

Das spöttische Grinsen kehrte in das aristokratische Gesicht des Fuchses zurück und er bewegte sich kein Stück. Auch nicht, als die Klinge des Kunai in seine Handfläche schnitt, Blut rann bereits die Schneide hinunter und über Narutos Hand, von wo es auf den Boden tropfte. „Er schläft nur... Bring ihn in sein Bett zurück und sag ihm, alles wäre nur ein Traum. Glaub mir, dass ist zu deinem Besten...“
 

„WAS?! Was willst du, zum Teufel?!“ Der Blonde verstand überhaupt nichts mehr. Wer war dieser Kerl? Wie kam er hierher? Woher wusste er von Naruto? War es denn ein Zufall, dass der Typ hier auftauchte, gleich nachdem Naruto überhaupt von der Existenz von Dämonen gehört hatte? Und das wichtigste, was wollte er?

Antworten auf diese Fragen bekam er nicht, auch wenn er schwören konnte, dass der Youko sie alle in seinen Augen lesen konnte. Stattdessen erklärte der Weißhaarige nur: „Im Moment habe ich kein Interesse daran, dir oder deiner Familie zu schaden und ich bezweifle, dass ich das jemals haben werde. Ich habe genug gesehen... Vielen Dank für dieses kleine, interessante Schauspiel.“

Dann stieß er den Jungen von sich, dass dieser hart auf seinem Hintern landete und der Kunai aus seiner blutverschmierten Hand flog und schlitternd über den Boden rutschte. Als er sich wieder orientieren konnte, nur einen Augenblick später, stand statt dem großen Mann ein beeindruckender Fuchs in seinem Zimmer.

Das Fell war silberweiß und die schmalen Augen kalt und golden. Sechs buschige Schwänze peitschten hinter ihm durch die Luft.

Beinahe verwundert betrachtete Naruto den Youko, der zum Sprung ansetzte, ehe er in einem eleganten Bogen durch das Zimmer segelte und auf dem Fensterbrett landete. Er warf dem Jungen noch einen Blick zu und verschwand dann nach draußen in der Nacht.
 

Naruto blieb verwirrt und verstört zurück und starrte ihm nach. Sein Herz schlug in einem unglaublichen Tempo und erst jetzt spürte er, dass er Angst hatte – so viel Angst hatte er noch nie in seinem Leben gehabt.

Naruto hatte keine Ahnung, wie lange er dort gesessen hatte, den Kunai keine zwei Meter von ihm entfernt und Iruka, der noch immer als ein menschlicher Haufen in der Tür lag. Die Pflanzen waren von den Wänden verschwunden – hatte er das nur geträumt? Aber nein... da lagen noch zwei, drei abgerissene Blätter auf und neben Irukas Körper.

Naruto rappelte sich auf, ging ins Bad um seine Hände von Blut frei zu waschen – er wollte schließlich keine Flecke auf Irukas Kleidung hinterlassen, die wären verräterisch. Dann hob er seinen Ziehvater hoch und bugsierte ihn vorsichtig in sein Bett zurück, wo er ihn zudeckte.

Der Youko hatte Recht. Iruka sollte nichts von alledem erfahren, nicht von der Neitherworld, nicht von dem nächtlichen Besuch, nichts. Es war besser für ihn. Selbst wenn es etwas gehabt hätte, Iruka von der Sache zu erzählen, nur, damit er nicht dem Rat des Fremden folgte. Aber das wäre die Sache nicht wert.

Kurz darauf kehrte Naruto in sein Zimmer zurück und schloss das Fenster, das noch immer offen stand. Dann nahm er den Kunai auf und legte ihn unter sein Kopfkissen, ehe er wieder ins Bett kroch um sich wieder dem Schlaf zu widmen.

Unwahrscheinlich, dass der Fuchs noch einmal zurückkehrte und unwahrscheinlich, dass jemand anderes ihm auch noch einen so seltsamen Besuch abstattete. Er würde sowieso aufwachen – niemand konnte besser sein als dieser Fuchs und den hatte er schließlich auch bemerkt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay... Ich denke nicht, dass viele wissen, was es mit dem Fuchs auf sich hat, denn es gibt nicht sonderlich viele Leute im deutschsprachigen Raum, die den Manga kennen, aus dem er stammt. BTW, ich liebe ihn. <3
Naja, für die, die ihn kennen, die sind bitte still darüber, ja? ^^"

Ich wollte noch was sagen, aber das hab ich jetzt vergessen. Naja, war wahrscheinlich nicht wichtig, das wesentliche steht ja da oben. *auf Kapitel deut*

Next on: Mehr Neitherworld, ein paar neue (oder alte) Bekanntschaften oder so, Informationen für Hinata und Naruto und eine geheimnisvolle Frau, mit einem ganz besonderen Blick.
Und etwas Romance. X3

Bis dann
Sorca~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  SoftCake1991
2011-02-18T00:23:47+00:00 18.02.2011 01:23
Super Kapitel :)
Aber allgemein super ff bis jetzt^^

Bin jetzt gerade mit dem 3. Kapitel durch
Morgen lese ich dann mal weiter


@Animefan

WTF?!! 3tage?
Das Kapitel hatte ich in ca. 40min durch
Von:  Haku84
2009-06-06T05:58:48+00:00 06.06.2009 07:58
Das Kap war auch sonst in ordnung freu mich aufs weiterlesen
Von:  Rukia-sama
2009-04-18T09:11:54+00:00 18.04.2009 11:11
Das Kapitel war verdammt lang^^
Bis ich das durchhatte...
Naja okay ich hab zwischendurch auch noch anderes gemacht^^
Naja egal^^
Ich finde, dass du die Dinge auf dem Bazar sehr genau beschreibst^^
Find ich klasse o_O
Das Kap war auch sonst in ordnung^^
Hehe freu mich aufs weiterlesen
Von:  LinUchiha
2009-04-14T17:52:26+00:00 14.04.2009 19:52
Ist echt klasse
ich hab des etz alles
auf anhieb gelesen und es
ist schon richtig geil geschrieben
wie ein Fantasy roman^^
aba ich fands toll mach
schnell weiter
Von: abgemeldet
2009-04-12T20:55:24+00:00 12.04.2009 22:55
Ich habe die ganze letzte Nacht damit verbracht diese FF zu lesen, nur um dann darüber zu träumen. Das ist mir noch nie passiert!
Ich konnte mir alles einfach so gut vorstellen- aber nein, ich werde lieber ganz von vorne anfangen.

Also, als erstes sind mir ja die Titel aufgefallen. Ich mag den "Fuchsherz" sehr, denn ich steh auf auf ein-Wort-Titel. Außerdedem klingt es so schön.
Aber ich mag auch die Kapitelnamenl, besonders "With the moon in her eyes". Schon allein die Stimmung das es führt, passt zum Kapi.

Ich mags das du Charas wie Shiho mit einbringst und auch die Beziehungen zwichen denen und zu den beiden Welten. Bestes Beispiel dafür ist Sai, der mit Hinata sozusagen verbunden ist, da er auch Teil der Neitherworld ist. Und ich liebe die Beziehungen innerhalb der Hyuugafamilie. Das hast du sehr schön dargestellt, irgendwie bittersüß. Eines meiner Lieblingsstellen íst das Gespräch zwichen Hinata und Hanabi. Die große Schwester spricht sich bei der kleinen Schwester aus. xD Aber ich finde, Hanabi hat sehr... öhm.. erwachsen? gehandelt und dennoch ihre Hanabi-Art dazugeführt xD Ich fand sie voll sympatisch, besonders als sie angefangen hat zu lachen, dass hat die ganze nachdenkliche, tiefe Stimme dann schön aufgelockert.

Die Idee an sich ist bereits schon toll, besonders wie du sie eingeführt hast. Die normale, und ich würde auch sagen, teilweiße langweilige "Otherworld", und die bunte, groß und kleine, aber auch gefährliche "Neitherworld". Hinata muss sich in der Otherworld kleiner machen als sie ist (falls du weißt was ich meine xD), und wird von den anderen Schülern ausgegrenzt und verspöttet. Dagegen fühlt sie sich zu Hause, oder in der Neitherworld besser. Man merkt das an der Art wie sie spricht und sich verhält; in der normalen Welt stottert sie immer und wirkt deprimiert, ohne viel Selbstbewusstsein. In der magischen Welt, oder wenn sie Magie anwendet, da stottert sie viel weniger und ist selbstbewusster. Eines der Gründe wieso ich die simple Szene mit der Tasse mag. :3

Und dann natürlich der Einblick in die Neitherworld *___*
Ich konnte mir ALLES vorstellen, die Wesen, die Farben, die Gegenstände, die ganzen Stimmen und die Musik, einfach die ganze Atmosphäre! Ich hab geträumt ich wäre da selber zwichen all der Hektik und ich habe es GELIEBT. Ich bin ein grooßer "schöner Krimskramsfan" und ich finde ich würde mich in Neitherworld pudelwohl fühlen. Obwohl ich höchstwahrscheinlich nach nur ein paar Stunden pleite gehen würde .__.''
Mir hat auch noch Narutos Reaktion gefallen. Kishimoto hätte es nicht besser machen können! ;D
Er ist nicht vor Schock in Ohnmacht gefallen, noch hat er es locker genommen, als ob er sowas jeden Tag sieht. Naruto hat es ziemlich gefasst genommen und hat sich sehr Naruto-ish verhalten (siehe den bläden Veräufer), aber danach hat er sich viele Gedanken über das ganze gemacht.

Speaking of Naruto, meine Theorie ist es, dass er aus dem uralten Namikaze-Clan, einer Familie die aus mächtigen Halbdämonen, villeicht Fuchs-Menschen besteht. Naruto wurde deshalb verlassen weil er entweder zu mächtig war und irgendwelche Leute aus dem Clan selbst ihn loshaben wollten, oder andere Wesen/Leute wollten ihn aus irgendeinem Grund loshaben, oder aber auch das alle Mitglieder seines Clanes gejagt werden und er in der Menschenwelt sicherer sein würde. Joah, dass ist meine verrpckte, aus dem Nichts geholte Theorie, die du nicht ernst nehmen musst. ^^'

Ich glaube ich beginne Naruto und Hinata so richtig zu mögen, besonders die beiden als Pairing. ;D
Außerdem fand ich es nicht zu kitschig, sondern genau richtig! Ich fands richtig niedlich wie sehr Hinata sich darüber gefreut hat, dass Naruto ihre Hand hält. xD

Außerdem haben mich Hinatas Fähigkeiten, bzw. die Fähigkeiten aller Hyuugas neugierig gemacht. Was kann Hinata denn noch machen, denn ich bin mir sicher das sie noch mehr Tricks auf lager hat.
Ich frage mich auch noch wer oder was dieser mysteriöse Fuchs ist. Bzw. was wollte er denn überhaupt? Ich habe leider null Ideen was ihn betrifft und ich verlange gefälligst Antworten! xD

Hmmm... Ich bin mir sicher das ich hier schon wieder vergessen habe einige Sachen zu erwähnen, aber egal.

Bis zum nächsten Kapi

Blue~
Von:  vulkan_chan
2009-02-20T22:18:50+00:00 20.02.2009 23:18
du kennst meine meinung zu langn kapiteln und du kennst meine meinung zu deinen FFs, also lehn dich entspannt zurück und geniese die woge an komplimenten, die sich jetzt auf dih zubewegt. :)

Ich liebe die Neitherworld. sie bietet einfch alles, was es im Genre Fantasy gibt und vieles mehr. beeindruckend detailiert beschreibst du dieses Phänomen, in all seinen wundervollen fasetten, das man selbst glaubt auf dem marktplatz zwischen dem Gedränge und den Dtänden herumzuschlendern. was mir dabei besonders gefiel war die selbstverständlichkeit mit der hinata sich durch diese gassen bewegte, die nicht mehr so selbstverständlich zu sein schien, wie sie es gewöhnt war, weil naruto dabei war und de situation so völlig neu. ok, das war seltsam ausgedrückt. ich meine damit, dass naruto von jeder straße, von jedem tand, jedem GEGESTAND begeistert war, den er in dieser neuen welt sieht und hinata die ganze zeit überlegt, was sie ihm zeigen soll, oder erklären und was ihn interessieren könnte und was nicht. das kam so wundervoll authentisch rüber. du hast die beiden wirklich prfekt getroffen.

sehr süß war auch die szene, in der naruto hinatas hand nimmt. am anfang des ausfluges, wo sie sich überlegt, ob sie nicht einfach so tun könnte, als ob.
eigentlich bin ich ja nicht so der typ, der das romantische zeugs gern liest, aber die szene hat mich so zum grinsen gebracht.

aber so toll ich das auch alles fand, ich liebe die stelle, wo naruto so ganz offensichtlich eifersüchtig ist und hinata es nicht rafft. was ich daran auch besonders gut fand, war die tatsache, dass hinata nicht dachte "aber an naruto kam er nicht ran", sondern "auch naruto kam nicht an ihn heran", denn dadurch wirkte das ganze überhaupt nicht kitschig und irgendwie glaube ich, dass jeder andere es anders gecshrieben hätte.

es war wirklich ein tolles kapitel und deine grenzenlose fantasie ist wirklich überweltigend. screib bald weiter ^^ ich freue mih auf weitere szenen in der neitherworld (oder hoffe zumindest auf solche)
Von:  Michan-chan
2009-02-15T16:50:23+00:00 15.02.2009 17:50
Wahnsinn. Ich habe es endlich geschafft das Kapi zu Ende zu lesen und es ist einfach nur spitze. Ich bin schon gespannt wie es weitergehen wird und was denn nun aus Iruka wird, was es mit dem silberne Fuchs auf sich hat und wie Naruto damit umgeht.
bis bald, Michan-chan
Von:  Shy_Naru-chan
2009-02-14T16:16:28+00:00 14.02.2009 17:16
Ich liebe deine ff ♥_____♥
was der fuchs wohl will...? =/
mach schnell weiter x3
mfg Naru-chan
Von:  RikkuX-2
2009-02-03T14:48:18+00:00 03.02.2009 15:48
OMG was ein Monster Kapitel xD
Hat mir aber echt gut gefallen.
Ich fands echt klasse, wie du die Neitherworld beschrieben hast,. Ich konnte mir das alles echt super vorstellen, mit all den Farben und so =)
Dieser Kurama-san und Hiei kommen mir irgendwie komisch vor xD Ich frag mich was es mit denen auf sich hat.
Das mit dem fuchs war auch super cool... Ich hab mich zuerst voll erschreckt als da jemand im Zimmer stand, aber der scheint ja nicht wirklich böse zu sein...
Schade das ich nicht weiß aus welchem Manga der ist... Würd ich echt gern wissen.

Auf jeden Fall ein super Kapitel und ich freu mich auf das nächste =)

Lg Rikku
Von:  Animefan72
2009-02-03T00:23:49+00:00 03.02.2009 01:23
Oh mein Gott drei ferdamte Tage habe ich gebraucht um es zu lessen. Es hat mir sher gut gefallen, aber ich frage mich ob er ihr mal die Atefakte zeigen wird die er vom Mysteriösen Eremieten hat. Ich glaube sie und ihre Familie können was damit was anfangen.


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