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Dangerous Game

Ein Spiel mit der Dunkelheit
von

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Auf dem Weg zur Wahrheit

Während des Unterrichts schlief Kuraiko die ganze Zeit und gab das ein oder andere Mal einen kleinen Schnarcher von sich, der allerdings niemandem auffiel.

Ayumi saß gelangweilt neben ihrer schlafenden Freundin und wartete darauf, dass der Unterricht zu ende ging. Gähnend streckte sie sich und stützte dann ihr Kinn auf ihren rechten Handrücken. Sie hatte eindeutig nicht genug Schlaf bekommen. Aber diesen im Unterricht nachholen, wollte sie auch nicht.

Im Gegensatz zu der Rothaarigen hatte ihre Freundin nicht das geringste Problem damit. Kurz hob die Grünäugige ihren Kopf, blinzelte ein paar mal und ließ ihn dann wieder auf ihre Arme sinken.

Ayumi gähnte ein weiteres Mal und kämpfte mit ihren schweren Lidern. Ein Kampf, den sie schließlich verlor.

Mit dem Aufschrillen der Schulglocke wurden sie schließlich beide wach und blickten in das verärgerte Gesicht ihres Geschichtslehrers. Als sie realisierten, wer vor ihnen stand, waren sie hellwach.

“Guten Morgen, die Damen. Vielleicht noch eine Decke und ein Kissen?” er hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt und wirkte ziemlich Angst einflößend. Wenn man ihn genauer betrachtete, hätte er eher Sportlehrer sein können.

“E-entschuldigung, Sensei.”, brachte Kuraiko gestammelt hervor und drückte ihren Körper fest an die Lehne der Schulbank hinter sich. “Kommt nicht wieder vor.” ihre grünen Augen waren noch immer geweitet. “Versprochen, Sensei.”, setzte Ayumi noch schnell hinzu, bevor der bullige Mann noch etwas sagen konnte. “Ich will es hoffen.”, meinte er düster und entfernte sich dann wieder.
 

“Du hast auch im Unterricht geschlafen?” Kuraiko konnte es gar nicht glauben “Das kennt man ja gar nicht von dir.” die Schwarzhaarige blickte ihre Freundin mit großen grünen Augen an.

“Denk mal an letzte Nacht.”, antwortete Ayumi nur und lief weiter unbeirrt den Gang zu dem Zimmer der beiden entlang. “Ach ja. Da wollte ich dir noch was erzählen.”, warf die Grünäugige gähnend ein. “Was denn?” momentan interessierte die Rothaarige sich eher dafür, ins Bett zu kommen und sie wusste genau, dass Kuraiko da eigentlich nicht anders dachte als sie. “Obwohl … später.” die Schwarzhaarige hatte die Zimmertür geöffnet und ihre Schwäche für Betten machte sich deutlich bemerkbar, als sie ihres erblickte. Herzhaft gähnend ließ sie sich in die Kissen sinken und Ayumi tat es ihr gleich.

Eigentlich hatte Ayumi gar nicht vor gehabt, lange zu schlafen, doch als sie aufwachte, war es bereits dunkel. Sie ließ ihren Blick zu Kuraikos Bett hinüber wandern und stellte fest, dass es leer war.

Noch ein wenig schlaftrunken warf sie einen Blick auf den Wecker und stellte fest, dass es zwei Uhr nachts war. Wahrscheinlich war ihre Freundin draußen unterwegs. Der Rothaarigen blieb nur zu hoffen, dass ihre Freundin nicht erwischt werden würde.

Sie erhob sich aus dem Bett und entledigte sich der Schuluniform, die sie noch immer trug, um sich in ihr Nachthemd zu kleiden. Doch der Gedanke, dass Kuraiko draußen herumstreifte störte sie. Besonders wenn der Silberhaarige sie erwischen würde gäbe es wohl großen Ärger.

Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter und sie schlüpfte wieder in ihr Bett. Sie wollte wenigstens warten, bis Kuraiko wieder da war. Immerhin wollte sie wissen, was sie ihr erzählen wollte.
 

Kuraiko war währenddessen draußen und schlenderte über das Schulgelände. Sie liebte die Nacht.

Völlig in Gedanken versunken lief sie an einem plätschernden Brunnen vorbei. Ohne zu bemerken, dass sie nicht allein war.

“Du schon wieder.” riss eine verärgerte Stimme sie aus ihrer Gedankenwelt. Sie drehte sich um und schaute in zwei lavendelfarbene Augen. “Habe ich dir nicht gestern erst gesagt, dass um diese Zeit niemand mehr etwas hier zu suchen hat!?”, fuhr der silberhaarige Vertrauensschüler sie an und ging ein paar Schritte auf die Schwarzhaarige zu. Diese schein recht unbeeindruckt “Ja, und?”, fragte sie schulterzuckend. Der Silberhaarige knurrte bedrohlich und die Grünäugige schaute ihn verwundert an. Das tiefe Grollen kam aus seiner Kehle, ohne dass er den Mund geöffnet hatte. Plötzlich flammten seine Augen rot auf und er wich keuchend zurück.

“Es ist besser, wenn du jetzt gehst.” ein Blonder Night-Class Schüler stand plötzlich neben der Schwarzhaarigen. Durchdringend schaute er sie mit seinen grünen Augen an. “Jetzt geh schon.”, wiederholte er mit Nachdruck. Kuraiko machte ein paar Schritte rückwärts, bevor sie sich umwandte und zum Wohnheim lief. Ihr Impuls zu widersprechen wurde von der Angst unterdrückt, die sich in ihrem Körper ausbreitete. Vor ihren Augen flackerte das Bild des Vertrauensschülers auf, dessen ruhige lavendelfarbene Augen rot aufflammten und sie beschleunigte ihre Schritte.

Als sie im Wohnheim angekommen war schloss sie die Tür hinter sich. Ihr Atem ging schwer und sie lehnte sich mit dem Rücken gegen das massive Holz. Allmählich beruhigte sich ihre Atmung wieder und sie ging zu ihrem Zimmer. Leise öffnete sie die Tür, um Ayumi nicht zu wecken. Diese setzte sich auf als sie bemerkte, dass Kuraiko zurück gekommen war.

“Oh, du bist wach?”, fragte die Schwarzhaarige ihre im Bett sitzende Freundin. Diese nickte zur Antwort. “Ich dachte mir schon, dass du wieder draußen unterwegs bist. Deswegen habe ich auf dich gewartet. Ich will immerhin wissen, was du mir erzählen wolltest.”, führte sie weiter aus während Kuraiko sich auf ihrem Bett niederließ.

“Vergiss das. Das, was eben passiert ist, stellt das locker in den Schatten.” sie klang so, als könnte sie es selbst nicht glauben. Die Grünäugige entledigte sich ihrer Schuhe und zog ihre Strümpfe aus. “Du blutest ja.” verwundert sah Kuraiko die Rothaarige an “Da, am Bein.” Ayumi zeigte auf die blutende Stelle am Bein ihrer Freundin “Hast du das denn nicht gemerkt?”

Die Schwarzhaarige betrachtete die Wunde an ihrem Bein “Nein, keine Ahnung, wie das passiert ist.”, antwortete sie und hob die Strümpfe vom Boden auf “Aber die sollten in die Wäsche.” sie betrachtete den linken genauer “Der ist voll mit Blut.” sie stand auf und ging zum Bad, um sie in den Wäschekorb zu tun.

“Was ist es denn jetzt, was das andere in den Schatten stellt?”, fragte Ayumi ihre Freundin, als diese aus dem Bad zurück kam. Die Angesprochene setzte sich wieder auf ihr Bett “Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass du das glauben wirst.”, antwortete sie, fuhr dann aber fort “Du weißt doch noch gestern. Der Vertrauensschüler mit den silbernen Haaren.” Die Rothaarige nickte zur Bestätigung nur, um ihre Freundin nicht zu unterbrechen “Seine Augen…” sie atmete einmal kurz durch “Ich weiß nicht, es hört sich vollkommen verrückt an.” sie schüttelte den Kopf.

“Nun sag schon.”, drängelte Ayumi. Ihr war egal, wie verrückt es klang. Sie wollte es wissen.

“Sie sind rot aufgeflammt. Sie waren nicht mehr lavendelfarben. Plötzlich waren sie rot.”, platzte es aus der Schwarzhaarigen heraus. “Bitte was?!” In Ayumis Ohren klang dies nicht verrückt. Es klang schier unglaublich. Wie sollte so etwas gehen?

“So ein Blonder aus der Night-Class hat mich weg geschickt bevor ich wusste, was los war. Ich weiß auch nicht, was genau passiert ist. Auf einmal flammten die Augen von dem Vetrauensschüler rot auf und er wich keuchend vor mir zurück.” Ayumi schwieg einige Sekunden lang “Fragen wir ihn doch einfach.”, sagte sie dann. “Wen fragen?”, hakte Kuraiko ungläubig nach. “Den blonden aus der Night-Class.” Eine Antwort, die der Schwarzhaarigen gar nicht gefiel. Ihrer Meinung nach waren diese Night-Class Typen eingebildete und arrogante Freaks, die sich für etwas besseres hielten. Außerdem hatte sie eher damit gerechnet, dass sich die Aussage der Rothaarigen auf den Vertrauensschüler bezog.

“Nein.” Kuraiko hob widerstrebend die Hände “Nicht einen von diesen Freaks.” Ayumi hob eine Augenbraue “Der hält sich bestimmt für so toll, dass wir nichtmal eine Antwort bekommen. Oder wir werden gar nicht erst beachtet oder ernst genommen.”

Ayumi lachte leise auf “Wenn wir es nicht versuchen, dann werden wir es nie wissen.”, sagte sie und suchte eine Jacke aus dem Schrank. Kuraiko rührte sich nicht von der Stelle. Sie wollte es gar nicht wissen. die Rothaarige hatte inzwischen eine Jacke über ihr Nachthemd gezogen und stand an der Tür “Kommst du? Oder willst du hier etwas Wurzeln schlagen?”.

“Du hast eindeutig zu gute Laune.” der vergnügte Tonfall in Ayumis Stimme war der Schwarzhaarigen nicht entgangen. Die Angesprochene zuckte mit den Schultern “Und wenn schon. Jetzt komm endlich.” Kuraiko jedoch dachte nicht einmal daran, das Zimmer zu verlassen. Zumindest nicht, um der Night-Class einen Besuch abzustatten.

Mit einem Seufzen ging Ayumi auf ihre Freundin zu, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her aus dem Zimmer heraus. “Ayumi ...”, maulte Kuraiko und stolperte hinter der Rothaarigen her. Doch diese interessierte das nicht weiter. Sie ließ Kuraiko erst los, als sie das Gebäude verlassen hatten.

“Na dann. Auf geht’s.”, grinste Ayumi und deutete Kuraiko zu folgen. Diese verdrehte die Augen “Wenn es denn unbedingt sein muss.”



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