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Angels of Familys

The hard way of life
von

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In der Wüste

Kapitel 22
 

Endlich hatten sie Triet erreicht. Sofort reservierten sie sich Zimmer, da sie über Nacht bleiben wollten.

"Du solltest dich ausruhen Colette, siehst müde aus." Meinte Raine und betrachtete das blonde Mädchen besorgt.

"Ja, sie haben recht." Nickte Colette, die sich tatsächlich müde fühlte.

"Dann sollten wir uns heute ausruhen, wenn wir Morgen zu den Triet-Ruinen wollen." Meinte Jo und die anderen stimmten ihr zu.

Während sich Colette, wie ihr geraten hinlegte, ging Raine in ihr Zimmer, um ihre Daten über die Monster zusammenzutragen, Jo ging etwas nach draußen, um zu trainieren und Ann und Kratos gingen ihre Lebensmittel auffrischen.

Dabei machten sich die beide viele Gedanken. Ann bekam nämlich immer mehr ein schlechtes Gewissen. Colette war ein wirklich nettes und unschuldiges Mädchen und sollte sterben. Egal ob nun durch Cruxis, oder den Abtrünnigen, ihr Tod schien unvermeidlich. Das tat ihr wirklich leid, aber es schien nicht mehr zu ändern sein.

Doch auch Kratos machte sich Gedanken. So langsam hatte er das Gefühl, dass es falsch gewesen war Lloyd alleine zurück zu lassen. Was wenn Cruxis heraus fand was er war? Dann hätte er keine Chance und erst recht nicht wenn Yggdrasil Engel schicken würde! Zudem war er sich immer noch nicht im klaren wie er das mit der Welterneuerung lenken wollte, doch so langsam begann er einen Plan zu entwickeln und er hoffte, dass dieser auch funktionieren würde.

"Ist etwas Onkel Kratos? Du siehst so bedrückt aus." Fragte Ann leicht besorgt.

"Nein, mir geht es gut Ann. Aber es wäre mir lieb, wenn..... Ach, auch egal." Seufzte der Engel.

"Aber du hast doch irgendetwas!" Beharrte Ann.

"Ich mache mir nur Gedanken wegen Lloyd."

"Schuldgefühle?"

"Etwas. Aber so ist es wahrscheinlich besser. Nach der Welterneuerung gehe ich heim und alles ist wieder gut. Die Welt wird wieder mit Mana gefüllt, und....."

"Machst du nun mir, oder dir was vor?" Etwas beleidigt sah Ann ihn an. "Die Auserwählte soll doch nur Martel geopfert werden und wenn es nicht funktioniert, geht das ganze in Thete’alla los! Es ist doch so, oder?! Ich weiß zwar nicht, was du Lloyd erzählt hast, aber Dad hat mich in allem aufgeklärt!"

"Und wieso hilfst du dann Yggdrasil? Ich dachte du wolltest zusammen mit meinem Vater dagegen arbeiten, wieso arbeitest du nun dafür?" Misstrauisch und eindringlich sah er sie an.

Für Ann aber war das nicht ganz so gut. Schon wieder etwas, wobei sie sich raus reden musste. "Warum setzt du dich dem Risiko erwischt zu werden aus?" Stellte sie nun eine Gegenfrage.

"Ich wüsste nicht was es dich angeht!"

"Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit! Nur soviel, sie ist meine Mutter, wie weit wärst du für Tante Anna gegangen?" Schnell wandte sie sich mit ihren Einkäufen ab und machte sich wieder auf den Weg zum Inn.

Kratos blieb noch zurück und dachte darüber nach, was Ann gesagt hatte. Was hatte sie damit gemeint? Misstrauisch zog der Engel die Augenbrauen hoch. Er wusste nicht warum, aber ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass Yuan irgendeine Idee hatte. Eine Idee, die ihm bestimmt nicht gefallen würde, wenn er darüber bescheid wüsste!

„Yuan, ich glaube wir beide müssen einmal ein ernsthaftes Wörtchen miteinander sprechen!“ Dachte er noch, bevor er ebenfalls zurück zum Inn ging.
 

Ziemlich schweigsam gingen Genis und Lloyd durch die Wüste. Seit dem Vorfall in Iselia haben sie kaum miteinander gesprochen, beide waren noch zu geschockt und hingen die Meiste Zeit über nur stumm ihren Gedanken nach.

"Also irgendwie hab ich das Gefühl wir werden nie in Triet ankommen." Seufzte Lloyd nach einiger Zeit und ließ sich im Schatten einer Felswand nieder.

"Weit dürfte es aber nicht mehr sein." Meinte Genis und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche.

"Du solltest dir dein Wasser besser einteilen Genis!" Riet Lloyd ihm.

"Stimmt, wir haben nicht mehr viel da." Nickte der kleine Magier.

Eine Weile saßen sie noch zusammen, dann aber beschlossen sie weiter zu gehen. Die Wüste war um diese Zeit knallheiß und machte es ihnen schwer vorwärts zu kommen. Wieder schwiegen sie die meiste Zeit über, machten aber erst nach zwei Stunden erneut Rast.

"Uff, ich bin fix und fertig!" Seufzte Genis und wollte erneut etwas Wasser trinken, doch seine Flasche war bereits leer. "Oh nein, so ein Mist!" Rief er wütend.

"Hier, ich hab noch etwas übrig." Murmelte Lloyd und reichte ihm seine eigene.

"Danke." Dankbar trank Genis etwas davon und reichte sie Lloyd wieder, der sie dann sofort in seine Tasche steckte.

"Du solltest aber auch etwas trinken Lloyd!" Meinte Genis überrascht.

"Es geht schon. Dies ist der letzte Wasserbeutel, wir müssen sparsam sein!"

"Aber du hast doch....."

"Es passt schon Genis." Seufzte Lloyd müde. Im Moment war ihm so ziemlich alles egal. Seiner Meinung nach, hatte er Genis in diese Missliche Lage gebracht, also war er auch für ihn verantwortlich. Mit einem etwas schmerzverzerrtem Gesicht stand Lloyd wieder auf. Seine Wunden, die ihm Forcytus zugefügt hatte, schmerzten immer noch scheußlich, doch er sagte nichts dazu.

"Geht es dir gut Lloyd?" Besorgt sah Genis seinen Freund an.

"Ja, mach dir um mich keine Gedanken." Murmelte Lloyd, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. "Wir.... müssen weiter...."

"Aber du kannst ja kaum noch stehen!" So langsam wurde Genis unruhig.

"Das wird schon gehen...... Es ist ja auch meine Schuld, dass....." Weiter kam er nicht, denn nun war seine Kraft endgültig erschöpft und um ihn herum wurde es dunkel.
 

"Gehen wir nun zum ersten Siegel?" Erkundigte sich Colette bei Raine, kaum hatten sie Triet verlassen.

"Genau!" Stimmte ihre Lehrerin ihr begeistert zu. In wenigen Stunden werden wir dort sein!"

"Dann sollten wir unsere Zeit nicht mit herum trödeln verplempern, sondern uns beeilen!" Rief Jo ihnen zu, die schon ein ganzes Stück vorwärts ging.

Ann seufzte leise und fragte sich wieso sie es immer so eilig hatte. Man hatte bei ihr wirklich den Eindruck sie wolle diese Welterneuerung so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nachdenklich beobachtete sie die Gruppe. Für Raine und Colette war es sichtlich ungewohnt an so einem heißen Ort zu sein, für Kratos war das mit seiner viertausendjährigen Erfahrung dagegen nichts neues und bei ihr war es sowieso klar, immerhin war sie hier aufgewachsen. Jo kannte sie zwar noch nicht besonders gut, doch auch wenn ihr dieser Ort anscheinend überhaupt nicht gefiel, so zeigte sie keine Anzeichen von Schwäche.

Während sie durch die Wüste gingen, musste sie aber auch immer wieder daran denken, dass sie darauf aufpassen sollte, dass die Gruppe nicht zu nah an der Abtrünnigen-Festung vorbei kam.

Während sie gingen, unterhielten sich Raine und Colette ziemlich angeregt, während die anderen lieber schwiegen und ihren Gedanken nach hingen. Plötzlich blieb Kratos aber stehen und sah sich um. Er fühlte etwas. Etwas sehr vertrautes.

"Stimmt etwas nicht Onkel Kratos?" Fragte Ann überrascht und blieb wie die anderen auch stehen.

"Ich fühle Lloyds Mana!" Flüsterte Kratos ihr leise zu. "Aber das kann doch nicht sein! Oder sollte er etwa.....?"

"Du meinst, er könnte uns gefolgt sein?" Vollendete Ann seine Gedanken. "Nun, wenn ich ehrlich bin..... zuzutrauen wäre es ihm."

"Ihr wartet hier!" Rief Kratos nun beunruhigt und deutete in die Ferne, wo Felsen etwas Schatten spendeten. "Ich muss etwas nachsehen gehen!" Damit rannte er auch schon los und ließ die Gruppe ziemlich verwirrt zurück.

"Pah, der Kerl meint hier wohl bestimmen zu können!" Murrte Jo leicht wütend.

"Was hat er denn? Er schien ziemlich besorgt zu sein." Fragte Colette die anderen, die aber nur mit den Schultern zuckten.

Nur Ann wusste was los war, doch sie sagte es natürlich nicht. Stattdessen wies sie die Gruppe an dort hinzugehen, wo Kratos es ihnen gesagt hatte und zu warten. Das machten sie dann, wenn auch nicht gerade begeistert.

Kratos indessen war hin und her gerissen. Für einen Moment hatte er geglaubt Lloyd zu spüren, aber er war sich nicht mehr sicher. Er dachte so viel an ihn, vielleicht war es ja auch nur eine Täuschung gewesen. Und doch ging er zögernd und auch unruhig weiter. Nach einiger Zeit sah er dann auch wirklich etwas und als er erkannte wer es war, rannte er so schnell er konnte zu ihnen hinüber.

"Kratos!" Rief Genis erleichtert, als Kratos bei ihnen angelangt war. Als Lloyd ohnmächtig geworden war, hatte ihn Genis mit etwas Mühe auf Noishe geschafft, der ihn nun durch die Wüste trug.

"Lloyd!" Sichtlich erschrocken hob Kratos seinen Sohn vorsichtig von Noishe und sah ihn an. "Was ist passiert Genis?"

Das allerdings brachte diesen erst einmal zum Schluchzen und nur mit Mühe gelang es Kratos zumindest etwas aus ihm heraus zu bekommen. So erfuhr er, dass die beiden aus Iselia verbannt worden waren, nachdem die Desians das Dorf angegriffen hatten und das Lloyd später dann in der Wüste zusammengebrochen war.

Entsetzt hörte Kratos zu, während er sich seinen Sohn genauer ansah. "Hattet ihr keine Zeit seine Wunden zu versorgen?!" Fuhr er Genis ungewollt an, als er einige tiefe Schnittwunden entdeckte. "Kein Wunder das er zusammengebrochen ist!"

"E.... Er hat nichts davon gesagt!" Rief Genis entsetzt. "Er meinte es sei nicht so schlimm und wirkte ansonsten auch ganz fit."

Kratos seufzte und nickte dann, während er versuchte einige Wunden von Lloyd zu heilen. Er konnte dem kleinen wirklich keinen Vorwurf machen. Durch Lloyds Halbengelkräfte, viel es sogar ihm manchmal schwer seine Wunden zu bemerken, da Lloyd immer schwieg.

Schließlich setzte Kratos seinen Sohn wieder vorsichtig auf Noishe und winkte ihnen, ihm zu folgen. Raine würde Lloyd sicher besser helfen können als er. Genis lief ihnen mit schuldbewusstem Gesichtsausdruck und gesenktem Kopf hinterher, was Kratos mit der Zeit auffiel.

"Nun beruhig dich doch, du hast richtig gehandelt Genis." Versuchte Kratos ihn zu beruhigen.

Dankbar sah dieser ihn daraufhin an und lächelte sogar etwas. "Nicht ganz. Immerhin war es ja eigentlich meine Schuld was passiert ist." Murmelte er.

Kratos wollte schon nachfragen wieso, doch er ließ es dann lieber. Genis sah so schon deprimiert genug aus. Stattdessen sah er nun besorgt zu seinem Sohn, der immer noch schlaff auf Noishe lag und sich nicht rührte. Hoffentlich war es nichts ernstes!

Einige Zeit später kamen sie dann wieder bei der Gruppe an, die natürlich sofort zu ihnen stürmten und wissen wollten was geschehen war. Besonders Colette war sehr besorgt und drängte Raine dazu sich mit dem Heilen zu beeilen.

"Immer mit der Ruhe Colette, Raine wird das schon machen." Versuchte Ann das aufgewühlte Mädchen zu beruhigen.

"Es ist meine Schuld, hätte ich ihn mitkommen lassen, wäre das nicht passiert!"

"Jetzt krieg dich wieder ein!" Stöhnte Jo und verdrehte genervt die Augen.

"Genau, hör mit so etwas auf Colette." Stimmte Ann ihr zu, wenn auch ruhiger. "Er wird schon wieder gesund werden."

Wie auf Kommando sahen dann alle zu Raine, die immer noch dabei war Lloyd zu heilen, während sie Genis mit ernster Mine zuhörte.

"Es war alles nur meine Schuld Raine! Ich hab ihn da mit hineingezogen!" Betrübt sah er zu Boden.

"Nun, es lässt sich nun nicht mehr ändern." Seufzte Raine schließlich und beendete ihre Heilung. "Mehr kann ich nicht tun. Wir sollten nun zusehen das er sich ausruht, denn er braucht dringend Ruhe!"

"Dann sollten wir zurück nach Triet gehen." Schlug Jo vor, was bewirkte das sie alle überrascht ansahen. "Ha ja! Heute wacht der wahrscheinlich sowieso nicht mehr auf, was bringt es da zu den Ruinen zugehen?"

Die anderen konnten da nur zustimmen, nur Raine war enttäuscht, dass sie die Ruinen heute nicht mehr sehen würde. So gingen sie zurück nach Triet, wo sie sich sofort Zimmer reservierten und Lloyd in eines davon brachten.

Auch Genis legte sich sofort schlafen, denn auch für ihn war das alles sehr anstrengend gewesen. Die anderen beratschlagten währenddessen was zu tun war.

"Uns bleibt wohl keine andere Wahl als sie mitzunehmen." Seufzte Raine.

"Selbstverständlich!" Nickte Colette sofort. "Wir können sie doch nicht ihrem Schicksal überlassen!"

"Mir ist das egal, die Auserwählte entscheidet wie die Reise verläuft." Meinte Jo darauf nur.

"Okay, mir macht es auch nichts aus." Nickte Ann. Eigentlich war sie sogar froh darüber.

"Ich geh dann mal wieder nach Lloyd sehen." Sagte Kratos nur und ging wieder in sein Zimmer.

Die anderen sahen ihm etwas verwundert nach. Kratos schien etwas zu bedrücken, doch was konnte sich keiner erklären. Jo ging dann auch lieber in ihr Zimmer, bei all den Leuten, die Schuldgefühle hatten fühlte sie sich nicht wohl und zog sich lieber zurück.



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