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a Werewolf's passion

or "Advent for Cash"
von

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Truth

Could you kill her?
 

truth
 

„Wir hätten sie jetzt umbringen sollen.“, sagte Abraxas, während er die Waffe wieder unter seinem Mantel verschwinden ließ und sich seinem Kumpel näherte.

„Alles zu seiner Zeit.“ meinte Cash beschwichtigend.

Abraxas schüttelte den Kopf und zischte dann: „Deine ruhige Art täuscht mich nicht. Ich weiß, was in dir vorgeht.“

„Ach, wirklich?“ fragte Cash wenig überzeugt.

„Ja. Du hast bedenken. Denn obwohl sie von ein Werwolf ist, ist sie dennoch deine Schwester.“ fuhr ihn Abraxas an.

Cash zuckte teilnahmslos mit den Schultern und seufzte: „Wenn du meinst.“

„Und so etwas wie du schimpft sich Jäger.“ spie Abraxas hervor, „Das ist also alles, was die Kings zu bieten haben?“

Damit hatte er einen wunden Punkt bei Cash getroffen.

Schnell hatte er seinen Kumpel erreicht, bei der Kehle gepackt und mit dem Rücken gegen die Wand des Gasthofes gedonnert.

Nun hatte er ihn dort festgenagelt und knurrte: „Ich bin nicht als King hier!“

„Einmal King, immer King.“ keuchte ihn Abraxas heiserer Stimme, da ihm Cash die Kehle abdrückte. Cash wirkte kurz nachdenklich, dann ließ er von Abraxas ab und holte seine beiden Krummsäbel. Als er den zweiten in den Händen hielt, murmelte: „Du hast wohl Recht. Einmal ein King, immer ein King.“

„Und das was du da gerade gezeigt hast, war kein Verhalten, das für einen King typisch wäre.“ sagte Abraxas und rieb sich die Kehle.

Cash hatte ihm die ganze Zeit den Rücken zugewandt gehabt, sah hoch zum Mond schloss nun die Augen, atmete tief durch, dann fragte er: „Und was wäre deiner Meinung nach das typische Verhalten für einen King gewesen?“

„Sie ist nun ein Werwolf. Also hättest du sie töten müssen. Das verlangt euer Kodex, wenn ich mich recht entsinne.“

„Ja.“, antwortete Cash und schlug die Augen wieder auf, er schritt wieder auf seinem Kumpel zu und fügte hinzu, „Und nein!“

Noch bevor Abraxas reagieren konnte, hatte ihm Cash die Klinge des Krummsäbels an die Kehle gedrückt und knurrte: „Ich müsste dich dann nämlich auch schon längst töten.“

Abraxas zog kurz die Augenbrauen zusammen, dann entspannten sich seine Gesichtszüge.

„Stimmt ja. Ich bin dann auch Beute.“ sagte er schon fast belustigt.

Cash nickte.

„Aber du vergisst, dass ich nicht so einfach zu töten bin, wie die bisherigen Vampire, die du getötet hast.“ grinste Abraxas.

„Dafür würdest du aber auch um einiges mehr Geld einbringen.“ knurrte Cash.

Der Einheimische stand daneben und folgte mit wachsender Furcht dem Gespräch der beiden.

„Dann leg los. Bis jetzt bin ich noch immer lebendig.“ forderte Abraxas mit einem herausfordernden Grinsen.

Dann grinste auch Cash plötzlich und ließ vom Vampir wieder ab.

„Du verdammter Bastard weißt doch, dass ich dich nicht töten darf.“, knurrte er, „Liz wäre wenige begeistert davon.“

„Und schon vor der Hochzeit bist du zu ihrem Schoßhündchen geworden.“ lachte Abraxas.

„Immerhin kann ich meine Liebe dann ausleben. Im Gegensatz zu anderen.“ konterte Cash.

Abraxas’ Lachen erstarb und er kommentierte emotionslos: „Autsch!“

Cash wandte seinen Blick in die Richtung, in welche seine Schwester verschwunden war, dann fügt sagte er: „Man merkt, dass du keine Erfahrung mit der Jagd hast.“

„Wie meinst du das?“, fragte Abraxas, „Ich bin schließlich eines der ältesten, existenten Wesen. Wenn es um Erfahrung geht, kannst du mit deinen knapp 20 Jahren mir keinesfalls das Wasser reichen.“

„Schon, aber was wird wohl mit dem Rudel passieren, wenn wir das Alphatier töten?“ erwiderte Cash.

Abraxas verstummte, dann sagte er mit verbitterter Stimme, weil er diesen Punkt nicht bedacht hatte: „Sich in alle Richtungen zerstreuen.“

„Richtig, dann hätte ich zwar mein Ziel erreicht, aber als King muss man sich immer vor Augen halten, wie die Umwelt reagiert.“, bestätigte Cash, „Man müss die Komplexität von Gedanken, Instinkten und Umwelteinflüssen verstehen, bevor wir man sich als King bezeichnen darf.“

„Und darum seid ihr die Elite.“ murmelte Abraxas.

„Richtig. Darum sind wir die Elite, wenn es um das Jagen von Werwölfen, Vampiren und Dämonen geht.“, grinste Cash, wobei er Abraxas einen Blick zuwarf, „Also vergiss das besser nicht, Blutsauger!“

Abraxas grinste kurz und erwiderte nur: „Wuff!“

Die beiden drehten sich wieder zur Eingangstür des Gasthofes um und bemerkten den Einheimischen wieder, der die beiden vollkommen entsetzt anblickte und mit zitternder Stimme fragte: „Wer, oder was seid ihr?“

Cash trat auf ihn zu, zeigte mit dem Finger drohend auf ihn und sagte grinsend: „Je weniger du weißt, desto weniger Gründe haben wir, wegen denen wir dich umbringen müssten.“

Der Einheimische Schluckte, dann drückte ihn Cash aus dem Weg und klopfte gegen die Türe des Gasthofes.

„Die Gefahr gebannt!“ rief er dabei.Im Inneren wurde der Riegel beiseite geschoben, die Tür aufgerissen und Jubel empfing die beiden Fremden.

„Verzeiht uns, dass wir euch verdächtigt haben.“ bat der Wirt vielmals um Verzeihung. Cash und Abraxas taten die ganzen Lobpreisungen und Bedankungen ab und zogen sich auf ihre Zimmer zurück.

Als beide alleine auf dem Gang standen, wich das Grinsen aus beiden Gesichtern.

„Morgen Abend wird…“ fing Abraxas an seinen Freund zu erklären.

Doch dieser seufzte niedergeschlagen und sagte nur: „Ich weiß. Ich weiß.“

Dann betrat jeder sein Quartier und legte sich schlafen.
 

Am nächsten Morgen wurden sie viel freundlicher begrüßt als am Tag zuvor und egal wer ihnen begegnete, jeder begrüßte sie höflich und manche ließen sich auch auf einen kurzen Wortwechsel ein. Dennoch wirkte die ganze Höflichkeit auch etwas aufgesetzt, denn innerlich hatten die meisten Menschen nun noch mehr Angst vor den beiden und im Laufe des Tages war ein Umschwung zu spüren.

Die Art, wie das Alphatier auf die beiden Fremden gewartet hatte, ließ die Einwohner vermuten, dass der Werwolf nur die beiden provozieren wollte und so schlug die Euphorie bald wieder in Abkehr um.

Es war kurz zwei Stunden vor Sonnenuntergang, als die beiden im Schankraum des Gasthofes saßen und ein üppiges Mahl zu sich nahmen.

Der Gast, der schon am Vortag freundlich zu ihnen gewesen war, schien nun den Schock der letzten Nacht verdaut zu haben und hatte sich zu ihnen gesetzt. Er hatte sich mit dem Namen Aleksander Nepjew vorgestellt und schien nun sogar noch interessierter an der Vergangenheit der beiden, als am Tag zuvor. Besonders die Erwähnung der Kings hatte sein Interesse geweckt und so wollte er von Cash alles über die Kings erfahren, was es zu erfahren gab.

Und Cash schien daran Gefallen zu finden. Er brachte Aleksander alles über die Kings bei, was nicht geheim gehalten werden sollte. Besonders den Kodex der Kings legte er dem jungen Mann näher.

Als sich Aleksander durch Cash’s Erzählung bewusst wurde, dass die Kings eine größere Organisation an Jägern waren, fragte er, warum dann nur ein King hier war und nicht mehrere. Cash hatte dafür zwei plausible Antworten parat. Erstens war ein ausgebildeter King die meiste Zeit ein Einzelkämpfer, das erläuterte er näher in der letzten Prüfung, die ein King bestehen musste. 10 Tage in der Steppe Afrikas zu überleben, wobei man nur wenige Dinge mitnehmen durfte. Ein Messer, einen Liter Wasser sowie einen Speer. Zur Aufgabe gehörte auch, dass man ein wildes Tier dort zur Strecke bringt. Die Prüfung ist sowohl ritueller, als auch fordernder Natur, da dort der Schüler vollständig auf sich alleine gestellt ist.

Der andere Grund, dass Cash und Abraxas, der nicht einmal ein King war, alleine unterwegs waren, war die Tatsache, dass sie auf der Jagd nach Cash’s Schwester waren.

„Sie wurde gebissen und ist ohne die richtige Führung zum Werwolf geworden.“ beendete Cash seine Ausführung.

„Faszinierend.“, war Aleksanders Aussage daraufhin, dann fragte er: „Besteht für mich die Möglichkeit, dass ich auch noch ein King werden könnte?“

Cash musterte ihn abschätzend und meinte dann: „Du wärst der älteste Anwärter seit den Anfängen.“

„Aber er hat das Herz am rechten Fleck.“ sagte Abraxas und füllte sich seinen Humpen mit Tierblut.

Aleksander sah Cash hoffnungsvoll an, dieser seufzte schließlich und meinte: „Okay, wenn das hier vorüber ist, lasse ich dich abholen. Wenn du durch die Prüfungen kommst, bist du ein King.“

„Danke. Danke.“ wiederholte Aleksander immer wieder und wieder.

„Schon gut. Schon gut.“, grinste Cash, „Das dürfte nicht lange dauern, also verbring besser noch etwas Zeit mit deiner Familie!“

Aleksander bedankte sich abermals, dann eilte er aus dem Gasthof.

„Warum hast du ihm die Durchfallquote verschwiegen?“ fragte Abraxas, während er am Blut nippte.

Cash sah ihn an, schnaubte und erwiderte: „Alleine die Todesrate unter den Anwärtern würde ihm jegliche Hoffnung rauben.“

„Auch wieder wahr.“ murmelte Abraxas in den Humpen hinein und nippte dann abermals.

Schließlich stellte er den Humpen weg und sagte mit feststellender Stimme: „Du warst gestern ziemlich langsam.“

„Es ist auch verdammt kalt.“ sagte Cash erklärend.

Abraxas leuchtete dieses Argument ein.

Der alte Vampir warf einen Blick zum Fenster und sagte: „Die Sonne geht unter.“

„Na, dann sollten wir uns wohl auf den Kampf vorbereiten.“ sagte Cash, erhob und streckte sich.

Abraxas nickte und erhob sich ebenfalls.

„Glaubst du heute Nacht traut sich noch jemand auf die Straße?“ fragte Cash, nahm seinen Stuhl und ging damit in Richtung Tür.

Abraxas nahm sich ebenfalls seinen Stuhl mit, lachte auf und sagte kopfschüttelnd: „Ich glaube die werden sich in ihren Häusern einsperren und nicht wenn ein Erzengel es ihnen befehlen würde.“

„Vermutlich.“ sagte Cash, öffnete die Tür, trat hinaus und stellte den Stuhl ein paar Meter vor der Tür ab.

Abraxas stellte seinen Stuhl daneben hin und beide ließen sich gleichzeitig nieder.

Dann begannen sie zu warten.

Sie wenigen Leute, die noch auf den Straßen waren, verschwanden und überall war das Geräusch von Türen zu hören, die verriegelt wurden.

Cash verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. Direkt neben dem Gasthof war eine Scheune und Cash wollte gerade anmerken, dass sich niemand mehr um die armen Tiere kümmerte, welche wohl panische Angst hatten, da durchbrach ein langgezogenes Heulen die aufkommende Stille. Die Sonne verschwand hinter den Bergen und Abraxas flötete: „Sie kommen.“

„Überlass mir das reden.“ meinte Cash.

Abraxas sah ihn fragend an und als die Werwölfe sich aus dem Wald ergossen und auf das Dorf zustürmten, fragte er: „Was für ein reden?“

Angeführt von Cash’s Schwester stürmten gut 30 Werwölfe auf das Dorf zu und blieben dann in einem Abstand von 70 Metern vor Abraxas und Cash stehen.

„Pass auf und lerne.“ murmelte Cash, erhob sich, legte seinen Mantel auf dem Stuhl ab, hängte die beiden Schwertgurte hinzu und ging dann auf die Werwölfe zu. Das Alphatier löste sich aus dem Rudel und kam, mit gebleckten Zähnen und gesträubtem Fell Cash entgegen.

„Hi, Schwesterchen, wie geht es dir?“ fragte Cash grinsend, als sie nur noch zwei Meter von einander entfernt waren.

Als Antwort sprang Melanie vor, packte ihren Zwillingsbruder am Kragen und schleuderte ihn mit aller Kraft in Richtung Scheune.

Cash krachte durch das Holz und landete drinnen in einem Heuhaufen.

Abraxas tauchte an der Öffnung, die Cash’s Körper in das Scheunentor geschlagen hatte auf und fragte mit milder Sorge: „Alles okay?“

„Autsch.“ klang die teilnahmslose Stimme von Cash aus dem Heuhaufen und er richtete sich wieder auf.

„Brauchst du Hilfe?“ fragte der alte Vampir.

Cash ruderte mit dem Arm und meinte abwehrend: „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich war nur erstaunt, dass sie so wütend ist.“

Er klopfte sich den Staub und das Heu von der Kleidung und ging wieder auf Melanie zu.

„Hör mal, Schwesterchen, ich seh’ ja ein, dass du wütend bist, aber das war mehr als nur unnötig.“

Abraxas ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und begutachtete die ganze Szene aus sicherer Entfernung.

„Können wir das nicht wie zivilisierte Menschen, oder Wölfe, regeln?“ fragte Cash, als er wieder nur noch einen Meter vor seiner Schwester stand.

Diese Mal packte sie ihn mit beiden Händen und warf ihn zurück.

Cash segelte an Abraxas vorbei und krachte gegen die Steinwand des Gasthofes.

Er sank an der Wand zusammen, stand wieder auf und renkte sich die linke Schulter, die er sich beim Aufschlag ausgerenkt hatte, wieder ein.

„Ich bin hier, falls du mich brauchen solltest.“ murmelte Abraxas, während Cash wieder an ihm vorbei zu seiner Schwester ging.

Cash beschleunigte seine Schritte und knurrte: „Schwesterchen, jetzt werde ich aber langsam wütend.“

Sie knurrte ihn nur an und die Werwölfe im Hintergrund taten es ihr gleich.

Abraxas hatte inzwischen schon seine Pistole entsichert, sich auf den Schoß gelegt und wartete.

„Vergiss es. Du bist mir nicht gewachsen, Renco. Du verstehst nicht welche Macht durch meine Adern fließt. Welche Macht mir die ewige Wut verleiht.“ knurrte Melanie.

Cash blieb plötzlich stehen, seine Gesichtzüge entspannten sich und er blickte hoch zum Mond.

Umgeben von den funkelnden Sternen war der Vollmond zu sehen, der alles mit seinem Licht beschien.

Dann senkte er den Blick, schüttelte traurig den Kopf und wisperte, während er sich zu verwandeln begann: „Nicht die Wut gibt uns die Kraft.“



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