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a Werewolf's passion

or "Advent for Cash"
von

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Why we are here

Could you kill her?
 

Why we are here
 

Es war bereits Sonnenuntergang, als die beiden Fremden wieder zum Gasthof zurückkehrten. Den ganzen Tag über waren sie immer nur für kurze Momente an den Orten gesehen worden, wo in der Nacht zuvor die Angriffe stattgefunden hatten, dann waren sie meist den Spuren, oder was davon noch übrig geblieben war, in den nahen Wald gefolgt, der sich den Berghang hinaufzog. Doch dort verloren sich dann die Spuren immer und es wurde den beiden klar, dass es inzwischen schon mehrere Werwölfe geben musste. Langsam fragten sie sich, ob der Werwolf, der für den ersten Angriff verantwortlich war, überhaupt alleine zum Dorf gekommen war.

Nun ging die Sonne unter und die Werwölfe würden mit Sicherheit in das Dorf zurückkehren.

Als die beiden den Schankraum betraten, begegneten ihnen noch mehr und besonders unfreundlichere Blicke, als bereits am Vorabend. Jeder im Ort schien wohl bereits erfahren zu haben, dass Leonid in den Augen des dunkelhäutigen Fremden, die Augen erkannt hatte, die am Vorabend seine Familie ausgelöscht hatten. Sein Fieber war wieder schlimmer geworden und er lag wieder im Bett und phantasierte.

Die beiden Fremden blieben in der Tür stehen und nach wenigen Sekunden brach eine Kaskade aus Beschimpfungen und Verwünschungen über ihnen herein.

Der Fremde mit der hellen Haut überging diese, suchte mit scharfen Augen den Schankraum ab und erblickte im hinteren Bereich jenen Gast, der ihm am Vormittag so freundlich gesinnt war. Und auch jetzt schimpfte er nicht über sie, sondern saß nur stumm auf seinem Platz und wirkte in Gedanken versunken.

Wohl wissend, dass viele der Anwesenden ihnen am liebsten den Hals umdrehen würden, schritt er dennoch furchtlos durch den Schankraum, tippte dem Gast auf die Schulter und fragte gerade heraus: „Wie viele Menschen werden vermisst?“

Der Gast schreckte hoch, sah ihn an dachte dann kurz nach.

„Inzwischen sind es schon gut 20 Personen.“, sagte er mit krächzender Stimme und schüttelte ungläubig die Köpfe, „Sogar Boskop ist heute mitten am Tag verschwunden und niemand weiß, wo er hin ist.“

„20 Personen?“ wiederholte der Fremde und schien überrascht.

„Ein paar der abgelegenen Höfe sind auch überfallen worden. Wir haben es erst heute während dem Tagesverlauf mitbekommen.“ erklärte der Einheimische.

Der Fremde wandte sich zu seinem Kumpel und rief: „Wir haben ein Problem!“

Dieser sah ihn abwartend an, dann sagte der Hellhäutige: „Wir können von 20 Tieren ausgehen.“

Der Dunkelhäutige fuhr sich über das Gesicht und schien nicht sehr erfreut.

Da packte der Einheimische den Hellhäutigen beim Kragen, zog ihn zu sich heran und fragte, mit Tränen in den Augen: „Was geht hier vor sich?“

„Wenn du Glück hast, dann ist es bereits vorbei.“ meinte der Fremde und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Kurz glaubte ihm der Einheimische, dann ertönte ein langgezogenes Geheul, welches alle im Gasthof verstummen ließ und jegliche Hoffnung tötete.

Es war ein tiefes Heulen, welches nahe klang.

Der Fremde riss sich los, eilte durch die anderen Gäste hindurch zum Fenster, blickte zum Himmel hinauf und keuchte: „Fast Vollmond. Wolkenklar.“

Sein Gefährte nickte und abermals erklang das Heulen, in welches mehrere weitere Tiere einstimmten.

Der Blick des Hellhäutigen wanderte nun den Boden entlang und er erblickte in der Ferne eine dunkle Gestallt, welches sich vom schneebedeckten Boden abhob und schon zwischen den Häusern des Dorfes stand.

Er blickte zu seinem Gefährten hinüber und sagte vollkommen gefühlskalt: „Es geht los.“

Dieser schloss die Augen für einen Moment und nickte, dann wandte er sich um, öffnete die Tür und schritt hinaus auf den verschneiten Platz.

Sein Kumpel folgte ihm und auch der Gast vom Vormittag trat mit vor die Tür. Als er draußen war, wurde die Tür sofort zugeschlagen und es war hörbar, dass ein Riegel vorgeschoben wurde.

An den Fenstern tauchten überall neugierige und verängstige Gesichter auf.

„Egal was du tust. Bleib ruhig und nahe bei uns!“ zischte der Hellhäutige dem Einheimischen zu. Dieser schluckte und nickte zitternd.

Der Werwolf, der am Dorfrand stand, erhob abermals den Kopf und stieß wieder ein Markerschütterndes Geheul aus.

„Ist das…?“ begann der Hellhäutige eine Frage zu formulieren.

Sein Gefährte nickte.

„Gut.“ meinte der Kleine, zog seine Pistole hervor legte an und…

Der Dunkle hatte den Waffenlauf gepackt und drückte ihn nach unten. Er blickte über seine Schulter dem Kleinen in die Augen und schüttelte den Kopf.

Der Ältere verstand und verstaute die Waffe wieder in seinem Mantel, woraufhin sich die Augen des Einheimischen vor Angst weiteten.

Der Dunkelhäutige trat mutig vor und schritt auf den Werwolf zu, der am Dorfrand stand und nun begann die Zähne zu fletschen und den Mann anzuknurren.

„Irgendetwas stimmt hier nicht.“, murmelte der Hellhäutige, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Das ist eine…“ doch weiter kam er nicht, denn im selben Moment sprang ein zweiter Werwolf von einem der Dächer auf den Dunkelhäutigen zu. Dieser wich dem Tier aus und stürmte weg.

Der Werwolf, der seine Beute knapp verfehlt hatte, machte sich sofort an die Verfolgung und schon bald hörte der Große die schweren Pfoten, wie sie den massigen Körper durch den Schnee der Beute hinterherjagte. Beute? Der Dunkelhäutige grinste, sogar als er im Augenwinkel einen weiteren Werwolf sah, der ihm über die Dächer des Dorfes folgte.

Er machte ein abruptes Wendemanöver und lief nun nach links weiter. Er hörte zwei weitere massige Körper, die im Schnee landeten und ihm schon bald hinterher setzten.

Nun waren es schon drei Werwölfe, die ihn verfolgten, doch das Alphatier war nicht dabei.

Eines der Tiere kam bedrohlich näher und der Mann fühlte, wie das Tier sich bereit machte jeden Muskel anzuspannen und zu springen. Gerade als das Biest absprang, machte sich der Mann kleiner, als man es für möglich erachtet hätte, duckte sich unter dem springendem Vieh hinweg und bog wieder nach links ab.

Der Wolf, der sein Ziel verfehlt hatte, überschlug sich im Schnee, hob den Kopf an, schüttelte diesen, knurrte und setzte wieder dem Mann hinterher.

Dieser näherte der Sichtlinie, die zwischen dem Gasthaus und dem Alphatier war, dann tauchte genau dort ein weiteres Rudelmitglied auf, baute sich vor ihm auf und streckte die klauenbewehrten, muskulösen Arme zur Seite um seine Beute entsprechend zu empfangen.

Doch die „Beute“ schnaubte nur verächtlich, täuschte rechts an und ging dann links am Tier vorbei und lief wieder auf das Gasthaus zu.

Als die drei Werwölfe, die ihn bereits verfolgten in das Sichtfeld der Einheimischen kamen, ging ein entsetztes Raunen durch die Männer im Schankraum und der Einheimische vor der Tür stieß einen entsetzten Schrei aus.

Der Fremde mit der hellen Haut bekam bedenken und hob seine Pistole wieder an. Sein Gefährte sah das, riss den Reißverschluss auf, entledigte sich des Mantels, stemmte beide Beine in den Boden und bremste abrupt ab.

Als er zum stand, sprang einer der Werwölfe hinter ihm und wollte ihm in den Nacken fallen,

Doch der Mann machte eine blitzschnelle Drehung, das Mondlicht spiegelte sich in zwei metallenen Gegenständen, ein Geräusch, als würde ein Messer durch Fleisch gleiten erklang und der Wolf heulte vor Schmerzen auf.

Der Werwolf landete im Schnee, rutschte noch eine kurze Distanz und kam dann zum Stillstand, wobei eine feine Spur aus rotem Schnee zurückblieb.

Die drei anderen Werwölfe blieben abrupt stehen, während sich der schwarze Mann wieder aufrichtete, rückwärts auf den leblosen Körper zuging, neben diesem stehen blieb, den Kopf packte und mit der anderen Hand den Krummsäbel durch den Hals zog.

Dann hob er seine Trophäe hoch und präsentierte sie ihm Mondlicht. Die Menschen waren erstaunt und ehrfürchtig, die Werwölfe schienen jedoch vor Zorn zu toben.

Dann beging einer der anderen Werwölfe den törichten Fehler und stürmte auf den Mann zu.

Dieser ließ den Krummsäbel und den Kopf fallen und stürmte der Bestie entgegen.

Diese riss das Maul weit auf, sprang und wurde von der Klinge eines zweiten Krummsäbels empfangen.

Der Mann hatte sich unter dem linken Arm des Werwolfes hinweggeduckt und mit einer graziösen und schnellen Bewegung den Kopf abgehackt.

Dann stürmte er weiter, ließ auch noch den zweiten Krummsäbel fallen und näherte sich nun vollkommen unbewaffnet dem nächsten Werwolf. Dennoch funkelte etwas im Licht des Mondes. Ein Gegenstand, der vom Hals des Mannes baumelte und sein größter Schatz war.

Er erreichte den Werwolf und dieser hieb mit seiner gewaltigen Pranke nach ihm.

Dieses Mal wich der Mann nicht aus, sondern packte mit seiner linken Hand den Unterarm des Werwolfes, stieg näher an ihn heran, drehte sich dabei und rammte ihm seinen rechten Ellbogen in die Rippen.

Der Werwolf knickte etwas nach rechst, dann schlug der Mann mit der rechten Faust von unten gegen den linken Ellbogen des Werwolfes und brach diesen.

Die Bestie brüllte vor Schmerzen auf und der Mann entfernte sich vom Körper des Tieres, wobei er immer noch dessen linken Arm festhielt.

Mit seiner rechten Hand zog sich der Mann seinen Halsschmuck über den Kopf, hob ihn hoch in das Licht und rammte ihn dann dem Werwolf in die Brust direkt ins Herz.

Für die letzten paar Sekunden, in denen die Nerven noch eine Reaktion zeigten, war der unbändige Schmerz, der vom silbernen Kreuz ausging, den dar Werwolf im Herz stecken hatte, unermesslich.

Der schwere massige Körper sackte zusammen und als der Mann aufblickte, sah er den vierten Werwolf auf sich zuspringen, mit gefletschten Zähnen und angespannten, klauenbewehrten Fingern.

Eine Kugel zog knapp unter dem Arm des Mannes vorbei, traf den Werwolf in der Brust und tötete ihn augenblicklich.

Der Mann selbst fing den getöteten Werwolf und schmetterte ihn zu Boden.

Das Alphatier sah, was mit den vier Rudelsmitgliedern geschehen war, hob den Kopf und gab ein schmerzliches Heulen von sich. Dann wandte es sich ab und stürmte mit schnellen Schritten zum Wald zurück.

„Ich treffe sie!“ rief der Hellhäutige und hatte die Pistole auf den Rücken des Alphatieres angelegt.

Der Dunkelhäutige Mann streckte ihm die Hand entgegen und rief: „Nein, Abraxas! Lass sie gehen!“

Abraxas senkte die Pistole und fragte: „Warum?“

Weitere Werwölfe tauchten am Waldrand auf und stimmten ein trauriges Geheul an.

„Sie wird zurückkehren, da sie diese Niederlage nicht auf sich sitzen lassen wird.“ erklärte sein Kumpel seine Begründung.

„Was macht dich da so sicher, Cash?“ fragte Abraxas.

Dieser wandte sich zu ihm um und sagte mit knurrender Stimme: „Sie ist schließlich meine Schwester!“



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