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Born to make you happy

Ramon Salazar x Ashley Graham
von

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zwei

Der neue Tag triumphierte und der Kastellan erwachte aus dem traumlosen Schlaf, nachdem er einen Freudeschrei vernommen hatte. Verwirrt und erschrocken setzte er sich auf und überprüfte die Umgebung.

„Wo ist der Pool?“ kam es von Ashley, die in einem roten Bikini bekleidet war und vor seinem Bett stand.

„Pool?“ wiederholte Ramon, da er für die Frage noch keine Antwort besaß. In seinen Augen waren die Amerikaner zu freizügig. Und Ashley war das beste Beispiel dafür.

„Wir haben keinen Pool“, erklärte er matt. „Ich kann Euch aber einen sehr dekorativen Brunnen anbieten.“

Die Augen der Blondine weiteten sich. Diese Antwort hatte sie völlig aus der Bahn geworfen.

Seufzend murmelte sie leise: „Gut… ich werde nicht nachfragen, wieso es hier keinen Pool gibt. Aber ich werde mich solange sonnen gehen.“

Mit einem Nicken verschwand die Amerikanerin auch. Ramon sah in Richtung Fenster. Die Sonne durchdrang das Glas und spendete warmes Licht, was man in Spanien gewohnt war.

Seufzend bäumte er sich auf und machte sich für den Alltag fertig.

Diener, die Ramon beim Anziehen halfen, gab es hier nicht mehr, weswegen er die Sache selbst in die Hand nahm.

Während Salazar sein Hemd zuknöpfte, stand sein treuer Begleiter in Schwarz an der Tür.

„Sind die Fallen aktiviert? Ich möchte nicht, dass dieses Gör meine Burg auf den Kopf stellt.“

Nur die übliche Reaktion des anderen ließen Ramon zufrieden wirken, und mit einer verständlichen Geste lockte er den Ganados zu sich, um das Gemach verlassen zu können.
 

Ashley lag wenige Meter weiter auf einem Handtuch, das sie auf dem kahlen Gestein ausgebreitet hatte und sonnte sich.

Er bemerkte, welch Kontrast sie zum Ganzen gab. Es kam ihm fast so vor, als wäre sie die Blume, die in all dem Unkraut wuchs. Doch betrachtete er sich ungern als solches.

Beide Personen schenkten Ashley genügend Schatten, um Aufmerksamkeit zu erregen, da sie die Sonnenbrille senkte und zu ihnen sah.

Er räusperte sich auf: „Es ist Essenzeit… oder verspürt Ihr keinen Bedarf nach Nahrung?“

„Oh natürlich!“ sofort sprang Ashley begeistert auf. „Und was ich für einen Hunger habe!“

Das freudige Hopsen des Mädchens irritierte den Kastellan. Ihre Oberweite passte sich dem Springen an, und gerade hatte Ramon das Gefühl, zu erkranken.

„Aber bitte… zieht Euch was an.“

„Was?“ abrupt bleib sie stehen. „Wieso das? Ich wollte mich aber danach noch in die Sonne legen?“

Seufzend schüttelte Salazar den Kopf, erleichtert darüber, dass die springenden Bewegungen endlich nachgelassen hatten. „Na wenn Ihr nicht essen wollt, dann möchte ich Euch nicht dazu zwingen.“ sagte er, während er ihr den Rücken kehrte. Ashley reagierte sofort, zwar enttäuscht, aber sie hatte schon gestern kaum was zu sich genommen.

Ramon sah ihr kurz nach, da sie in Richtung Schlafzimmer lief und hoffte inständig, dass sie den Weg zum Esszimmer auch von alleine finden würde.

Doch die langen Beine der Amerikanerin holten ihn ein, die sich nur das Nötigste übergestreift hatte.

„Was werden wir essen?“ fragte sie, während sie neben ihm her ging.

Ramon warf ihr nur einen flüchtigen Blick zu, bevor er antwortete: „Das was die Küche zubereitet hat.“

„Und was hat die Küche zubereitet?“

Entnervt blieb der Kleinere von beiden stehen. Am liebsten wäre er ihr an die Gurgel gegangen, doch seine Hände würden nicht dort hingelangen. Daher schüttelte er den Kopf, um die bösen Hintergedanken, wie sie in Fallen lief und qualvoll starb, abzuschütteln.

„Ich lasse mich überraschen…“ nuschelte er und machte sich wieder auf den Weg.

Ashley schwieg, während sie einen langen Flur entlang gingen, der mit Bildern sämtlicher Art behängt war. Doch nicht jedes Bild war mit einem Motiv bedeckt, es gab auch viele schwarze Bilder, die mit einem Gedicht oder Spruch verziert waren. Aber sie hatte gerade nicht die Lust, sich eines davon durchzulesen, da sie nun den Esstisch zur Sicht bekam.

„Wow!“ sprudelte es aus ihr heraus. Doch dann stellte die Blondine enttäuscht fest, dass es nicht nur ein einziger Tisch war.

Ramon verdrehte die Augen: „Habt Ihr jemals einen zwölf Meter langen Tisch eine Kurve entlang tragen gesehen?“

„Ja aber…“

Ashley musste sich eingestehen, dass er vermutlich Recht hatte. Immerhin war das Esszimmer eher in die Länge, als in die Breite, gezogen. Sie folgte ihm weiter.

Im selben Raum erstreckten sich noch zwei weitere Flure, in eines davon bog der Burgherr ab.

Eine Art Theke stellte sich ihnen in den Weg, worauf eine kleine Klingel lag.

„Also“, fing Ramon langsam an, „wenn ich hier drauf drücke, erscheint dort hinten ein Bild von dem, was es heute zu speisen gibt.“

Er tat genau das, was er erklärt hatte und mit einem Gong, klappte das leere Brett um und zeigte etwas Neues. Ashley lehnte sich über die Theke, damit sie das Motiv mit den Speisen besser begutachten konnte. „Iek! Das esse ich nicht!“

„Was? Das ist doch…“ doch er beendete den Satz nicht. Ramon tat alles, damit er nicht die Beherrschung verlor. Aber er schlug mit der Faust gegen die Klingel, damit ein neues Bild erschien.

„Ist das der Dame rechter?“

„Oh“, sagte Ashley leise und sah sich das Bild, worauf Hühnchen und Beilagen zu erkennen waren, lange an.

„Na klar! Das ist doch viel besser, als irgendwelche Fischsorten, die man in einer Championsouce ertränkt hat.“

Auf weitere Meinungsverschiedenheiten ließ sich Salazar nicht weiter ein. Er ging wieder zurück und zeigte Ashley den Platz, auf den sie zukünftig speisen würde.

Die Blondine setzte sich, während sie dem anderen hinterher sah. Verwundert darüber, dass beide mindestens einen Abstand von fünf Meter schon hatten, erkannte sie erst sein Vorhaben, als er sich ans Tischende begab. Genau gegenüber.

Das Abmühen beim Hinsetzen, konnte sie daher nicht mehr erkennen und winkte ihrem Gegenüber wild zu, als sie den Kopf erblickte. „So kann man sich gar nicht unterhalten?!“ stieß sie laut von sich.

Erneut verdrehte der Kastellan die Augen. Er war zufrieden, wenn er seine Zeit nicht mit ihr verbrachte und war glücklich darüber, wenn sie keine Worte miteinander wechselten.

Doch Ashley hörte mit dem Brüllen nicht auf: „Hallo?! Hast du mich nicht gehört?! In dieser Entfernung kann man sich nicht anständig unterhalten!“

„Ich habe Euch gehört.“ brüllte er nur halb so laut wie sie. „Aber es ist unhöflich, mit vollem Mund zu sprechen!“

Scheinbar wirkte das Argument nicht, da sie sich erhob.

Innerlich betete Ramon, dass irgendetwas geschah, damit sie wieder Platz nahm. Und wie durch ein Wunder tat sie es auch, als ein Diener die Speisen brachte.

Seufzend ließ sich Ramon zurück in den Stuhl sinken und hoffte inständig, dass dieses Mittagessen ruhig verlaufen würde. Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, dass das Frühstück ausgelassen wurde, aber seit neuster Zeit aß er sowieso weniger. Deswegen würde diese Kleinigkeit sicherlich nicht schaden.

Als ihm der Teller vorgelegt wurde, ergriff er nach dem Besteck. Erst da packte ihn die Neugier, weswegen er zu Ashley herüber sah. Es interessierte ihn, wie gut sie mit dem vorgelegten Besteck umgehen konnte. Immerhin war sie aus dem Hause des Präsidenten und dieser lebte wahrscheinlich nicht schlecht.

Eine Art Opernglas lag nicht weit von ihm entfernt. Er hielt es an den Augen und beobachtete sie genau.

Ashley wählte ihr Besteck aus. Was ihn aber verwunderte, war, dass sie genau das richtige auswählte.

Doch schmunzelnd beobachtete er sie weiter. Sie begann zu essen und die Tatsache, dass sie Messer und Gabel nicht ganz so richtig führte, befriedigte ihn einwenig.

Zumindest war er so zufrieden, dass er selbst mit dem Essen begann. Wenigstens blieb das Bild, das Amerikaner keine Manieren am Esstisch besaßen, weiterhin vorhanden.

Ramon hatte aber auch so ein schlechtes Bild von ihnen – und ihrer Religion.
 

Das Essen verlief weiterhin still. Und es war durch die starken Gewürze ziemlich sättigend, weswegen Ashley recht früh fertig war. Sie stand daher auf und ging zu dem anderen rüber.

„Ich bin satt“, teile sie ihm mit.

Dieser sah sie nur kalt an und meinte: „Ich kann mir leider keine Zeit für Euch nehmen. Deswegen hoffe ich doch wirklich, dass Ihr Euch beschäftigen könnt.“

Bei den letzten Worten warf Ramon eine Braue hoch. Er wirkte fragend, doch Ashley nickte nur: „Darf ich mir die Burg anschauen?“

„Von mir aus.“

Lächelnd blickte sie kurz in seine Augen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihre beiden Leibwachen noch nicht gesehen hatte. Aus diesem Grund stellte sie dem Kastellan die Frage, wo die beiden eventuell sein könnten.

„Sicherlich sind sie auf der Suche nach einem Funkgerät oder dergleichen. Deswegen kann ich Euch nicht versichern, ob sie sich noch in meiner Burg aufhalten.“

Für ihn wäre es ein Kinderspiel gewesen, dass Mädchen nun auszuschalten. Gerade jetzt wo sie ohne Unterstützung war. Immerhin standen in seiner Nähe seine beiden Leibeigenen, die fast nie von seiner Seite wichen und sogar bei einem Angriff nicht zögerten.

Gerade als Ashley sich auf die Tour begeben wollte, sagte Ramon leise: „Wir sehen uns zum Abendessen… wenn überhaupt.“

„Wie?“ Sie drehte sich um, doch er hatte sich wieder dem Essen zugewendet. Teilweise klang es bedrohlich, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie sich gerade zu viele Gedanken machte. Was sollte schon passieren?

Mit weniger Besorgnis machte sie sich auf den Weg, dabei hoffte sie auch, auf die beiden Männer zu treffen.
 

Nach Stunden war sie weiterhin an dem Punkt, an welchem sie auch am Anfang gewesen war. Kein Telefon, kein Funkgerät und schon gar keine Leibwächter, die sie gerade beschützten. Doch hatte Ashley bei dem Rundgang ein sicheres Gefühl erhalten, selbst wenn viele Leute in der Burg ziemlich abstrakt und ominös wirkten. Sie fragte sich immer noch, warum diese Masken und all das Zeug tragen mussten.

Aber über Salazar konnte sie sich nur wundern, besonders jetzt wo sie in der Galerie stand und sich einige Gemälde genauer ansah:

Es sprangen nur vier von ihnen aus dem Rahmen, worauf man erhängte Personen sah. Sie verstand beim besten Willen nicht, wie man sich so etwas an die Wand befestigen konnte.

Sie selbst hatte nur Poster von gutaussehenden Männer oder „Boygroups“ hängen - zumindest kam sie noch nicht auf den Geschmack diese abzuhängen.

Die Tür neben den Bildern stand offen, weswegen sie auch in den nächsten Raum schritt.

Ashley prüfte die Gegend genau, aber sie langweilte sich, da viele der Räume gleich wirkten. Ihr Fuß fing auch wieder an zu schmerzen, vermutlich lag es auch daran, dass sie in letzter Zeit viel in Bewegung war. Und das ohne Einkaufstaschen!

Sie setzte sich auf den nächsten Stuhl. Befreit von den Schmerzen genoss sie das Gefühl, und lehnte sich zurück. Jedoch bemerkte sie ein Buch, welches gebraucht und alt aussah. Auf dem Buch war ein Siegel zu sehen, und da Ashley gerade nicht die Kraft dazu hatte, weiterzulaufen, riss sie das Buch an sich, woraufhin lose Seiten daraus glitten.

Sie hob die Notiz des Kastellans auf und fing an diese zu lesen:

„Mitglieder der Familie Salazar sind seit vielen Jahren Kastellane dieser Burg. Meine Vorfahren haben jedoch eine dunkle Vergangenheit.

Vor langer Zeit gab es eine religiöse Gruppe namens Los Illuminados, die ihre Wurzel in der Gegend hatte. Der erste Kastellan beraubte ihrer Rechte und ihrer Macht.

Als Anhänger der Religion und als 8. Kastellan fühlte ich mich verpflichtet, für diese Sünde zu büßen.

Die beste Büße war, denen die Macht wiederzugeben, denen wir sie eins entrissen haben, den Los Illuminados.

Es dauerte eine Weile, aber es gelang uns, die eins versiegelten Las Plagas zu verjüngen. Durch diesen Erfolg war ich der Auferweckung der Los Illuminados einen Schritt näher.

Ich ließ die Las Plagas aus den Tiefen unter dieser Burg los und gab sie Lord Saddler, um für die Sünden meiner Ahnen zu büßen, aber auch, weil ich wusste, dass der Lord die Macht besser nutzen und die Welt retten würde.

Alle Sünden durch die Macht der Las Plagas retten und ihre Seelen läutern, auf das die Welt ohne Sünder sein. So, wie es sein soll. Die Geläuterten sollen Ganados werden und so den Sinn des Lebens erfahren.

Und wenn der Lord die von ihm erträumte Welt erschaffen hat, sind die Sünden meiner Familie gesühnt…“

Auch Fotos, die von einer alten Kamera gemacht wurden, waren dabei. Doch all diese Sachen ergaben für Ashley keinen Sinn. Noch nie hatte sie was von dieser Gruppe gehört, und verstand auch den Plan mit Las Plagas und Ganados nicht. Seufzend legte sie die Sachen zur Seite und stellte sich plötzlich selbst die Frage, was überhaupt der Sinn des Lebens war.

Doch es brachte nichts, sich über diese Notizen Gedanken zu machen. Entweder hatte Ramon Salazar eine blühende Fantasie oder diese Gruppe war in Wirklichkeit eine geistesgestörte Sekte. Egal was es war, sie würde ihn beim Abendessen fragen.
 

Die restliche Zeit hatte sie in diesem Zimmer verbracht und das Buch genauer unter die Lupe genommen. Doch waren dort nur noch Themen und Bilder gewesen, die mit der Sache nicht sonderlich viel zu tun hatten.

Ashley blickte zu ihm herüber. Erneut saß sie ihm gegenüber, aber sie war zu neugierig, daher wechselte sie den Platz und setzte sich an den Tisch, an dem Ramon speiste. „Ich habe von dieser Religion… Los Illuminados noch nie etwas gehört.“

Ramon ließ das Besteck sinken und sah sie an. Er dachte eine Zeit lang darüber nach, da ihn die Tatsache wunderte, dass sie davon wusste. „Ihr Amerikaner glaubt wohl, dass eure Religion die einzig wahre ist!?“ er fauchte dabei leise und schaute sie finster an. „Die Los Illuminados werden uns von den Sündern befreien, damit dieses Leben einen Sinn besitzt… daher solltest auch du die richtige Religion wählen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dabi
2011-07-05T19:39:06+00:00 05.07.2011 21:39
Ich finde es wirklich toll wie du es geschrieben hast und auch die umsetztung.
Wenn ich bedenke was einfach aus eine Stehgreif kam und du daraus so einen FF schreiben konntest, toll ^^
Von:  Afri-Cola
2008-10-04T19:16:13+00:00 04.10.2008 21:16
dieses kap war au wieder total cool >.<
mir gefällt dein schreibstil totally ^^
bin schon ganz gespannt wie es weiter geht ....
*beeilung*

lg Afri-cola
Von: abgemeldet
2008-10-03T09:48:18+00:00 03.10.2008 11:48
Okay O.o
Ich fand es echt gut und kamen mal sachen vor die ich nicht kannte XD
Also, dein schreibstil ist halt was er ist, einfach toll *-*
Und ich muss sagen das du Ramon viel besser getroffen hast als ich es könnte
Mir gefiel alles im allem es sehr gut und ich hoffe du schreibst bald viel weiter...
Und an der anderen geschichte -______________________________________-
Von: abgemeldet
2008-10-01T20:48:39+00:00 01.10.2008 22:48
mensch wie geil, geht sie da hin und fragt ihn danach XDDDD
naja aber das kennt man von Ashley :3
Ich finde das genial geschrieben O_o
mensch, echt super >.<
das wär cool in der burg einen rundgang zu machen :D
lol
freu mich drauf wenns weitergeht *Q*
Das war jedenfalls das lange warten wert >3


LG♥MeLLü


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