Annäherungsversuche
4. Kapitel
Aoi schlug die Augen auf. Er lag flach auf dem Boden. Seine Beine lagen auf einem Hocker, sodass sie erhöht waren. „Er ist aufgewacht“, hörte er Reitas Stimme neben seinem Kopf. „Mensch Junge, du hast und einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“, Reitas Stimme klang vorwurfsvoll. Aoi schielte erst nach Reita und dann nach seiner Hand, die inzwischen verbunden war. Plötzlich spürte er etwas, was er nicht für möglich hielt: Reitas Hand strich über seinen Kopf. Hatte er sich das nur eingebildet? Er sah zum Bassisten hoch. Der lächelte.
„Hier hinten liegt er!“, hörte Aoi Uruhas aufgebrachte Stimme. Bald erschien der zweite Gitarrist mit einem Sanitäter im Schlepptau. „Er ist einfach umgekippt, die Hand haben wir verbunden.“ „Kein Problem, ich bin okay!“, sagte Aoi und versuchte aufzustehen, doch der Sanitäter drückte ihn zurück auf den Boden. „Erst mal liegen bleiben. Tut Ihnen etwas weh?“ „Nein...doch meine Hand“ „Ja das sehen wir uns erst einmal an“. Der Sanitäter begann Aois Hand auszuwickeln. „Wie geht’s ihm??“, Kai und Ruki kamen angestürmt und schauten den Gitarristen besorgt an. „Gut, keine Angst“, antwortete Reita für Aoi und fügte ein lächelndes „Stimmt’s?“ hinzu. „Ja“, bestätigte der Gitarrist. Der Sanitäter kramte eine Salbe aus seinem Arztkoffer und begann sie, Aoi aufzutragen. „Au, das brennt“, zuckte dieser zusammen. Genau in diesem Moment spürte er, wie Reita nach seiner Hand griff und sie festhielt. Er schaute hoch und sah ES – Reitas blitzendes Lächeln, das ihn einfach umwarf. Ihm wurde taumelig. „Halte durch, Aoi-chan!“, flüsterte Reita leise, so dass nur er es hören konnte.
Hatte er sich eben verhört? Doch ein Blick in Reitas zwinkernde Augen bestätigten das eben Gehörte.
“So, der Patient ist versorgt. Gute Besserung! Am besten bringt ihn jemand in sein Zimmer“, verkündete der Sanitäter. „Das erledige ich“, sagte Reita sofort und half Aoi auf die Beine. Dieser erzitterte unter Reitas Hand, die wie ein heißes Eisen auf ihm lag.
Langsam, von Reita gestützt, gingen sie in Richtung Zimmer. ‚Sag was’, dachte Aoi leise. Doch Reita schwieg. „Danke, dass du mich stützt“, sprudelte es aus Aoi heraus. „Kein Problem mache ich doch gerne“, antwortete Reita. Sie waren im Zimmer angekommen und Aoi schloss auf. Drinnen ließ er sich erst einmal aufs Bett fallen. Mit einem Plups landete Reita neben ihm auf dem breiten Hotelbett. „Du hast uns ganz schön erschreckt“, lächelte der Bassist. „Vor allem mich. Ich hatte richtige Angst um dich!“, fügte er leise hinzu. „Ja? Wieso denn?“, schaute ihn Aoi verwundert an. „Frag’ doch nicht soviel“, lächelte Reita und sein Gesicht kam seinem so nahe. Er konnte Reitas Atem auf seiner Haut fühlen. „Da seid ihr ja!“, Kai kam ins Zimmer gerannt. Blitzschnell zog Reita seinen Kopf zurück und schaute eben so erschrocken wie Aoi den Drummer an. „Is’ was? Ich wohn hier!“, grinste dieser und warf sich auf sein Bett.