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Sehnsucht nach den Schatten

Twilight Princess Sequel
von

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Gräber waren zwar nicht dafür bekannt besonders einladend oder hell zu sein, aber düster war noch freundlich ausgedrückt für diese Gruft. Schließlich zog Link, nachdem er mehrfach fast eine ziemlich unheldenhafte Landung auf dem Boden hingelegt hatte, den Stein von Dins Feuerinferno hervor. Das schwache Leuchten des Kristalls erhellte die Finsternis des ersten Raumes. Das Zwielicht das sich ausbreitete hatte etwas Vertrautes.

Diese erste Kammer war nicht sonderlich groß. Zwei Fackeln standen vor der Tür zum nächsten Raum, die jedoch durch ein Gitter blockiert war. ‚Also irgendwoher kenne ich das.’ Der Auserwählte hielt den Magiestein über eine der Fackeln, Funken sprangen über und die Fackel begann zu brennen, wobei sie fast Links Finger ankokelte. Etwas vorsichtiger entzündete er auch die zweite Fackel, und das Gitter fuhr nach oben. Link drückte gegen den Stein, und er fuhr nach oben in die Wand.

Schnell war Link hindurch, und schon krachte die Steintür – samt einem Blokadegitter – wieder nach unten. Link verschwendete keine Sekunde damit zurück zu blicken. In diesem Raum ging sanftes Licht von irgendetwas aus, aber der Schwertkämpfer hatte im Augenblick ganz andere Probleme. Zwei riesenhafte Skelette erhoben sich aus dem Staub. Link rollte sich zur Seite ab und zog dabei eine Bombe hervor, die das eine Skelett gegen den Kopf geworfen bekam, was diesem aber nicht viel auszumachen schien. Link zog fluchend sein neues Schwert und den Hylia-Schild, da musste er auch schon einen harten Schlag der Keule des zweiten Skelettes abblocken, der ihn fast von den Füßen riss. Er stürmte auf das zweite Skelett zu, rollte sich nach rechts ab, als ein Schlag von links heransauste, brachte sich mit der Rolle hinter das Skelett und vollführte einen Sprung aus der Rolle nach oben, wobei er sein Schwert durch die Wirbelsäule des Monsters trieb. Bis nach oben zum Schädel kam Link mit diesem Angriff nicht einmal, so groß waren diese Monster. Sie reichten bis zur Decke des Raumes.

Undeutbare Laute ausstoßend, griff das erste Skelett wieder an. Link sprang zur Seite, und das Schwert des ersten Skelettes trennte die Beine des zweitens fein säuberlich ab.

„Danke auch.“ witzelte Link, als das Skelett ohne Beine umfiel. Er stach sein neues Schwert in den Kopf seines Feindes. Das Schwert war leichter als das Masterschwert, etwas länger, aber auch dünner. Ein ähnliches hatte Zelda in der Vision getragen, die sie ihm vom Fall von Hyrule gezeigt hatte.

Das Skelett löste sich in Nebel auf. Blieb ein Feind, der definitiv keine Lust hatte einfach umzufallen. Link wich weiteren starken, aber langsamen Schlägen seines Feindes aus, tänzelte um das Skelett herum, schlug gegen die Beinknochen und die Wirbelsäule, bis das Vieh endlich in die Knie sackte. Link schlug mit seinem Schild das kraftlos gehaltene, riesige Schwert zur Seite, vollführte einen hohen Sprung mit einem Vorwärtssalto direkt über dem Kopf des Skelettes, wobei er den Schädel mit seinem Schwert spaltete. Wer sagte, das okkulte Künste nur zum Spalten von Helmen gut waren, hatte nun mal keine Ahnung. Das Skelett hinter Link fiel in sich zusammen. Die Tür zurück öffnete sich wieder, doch die weiterführende war durch ein Schlüsselloch gesichert. Zum Glück zweigte ein Weg nach rechts ab, der zu einer unverschlossenen Tür führte. Unter ihr drang das sanfte Licht hervor, das den gesamten Raum in dem Link war spärlich beleuchtete. Link schob seinen Schild und Schwert auf dem Rücken zurecht, überprüfte kurz den Beutel an seinem Gürtel, der auf magische Weise seine ganze Ausrüstung verstaute, und öffnete die Tür.
 

So, das würde nicht einfach werden, soviel war klar. Wäre ja auch zu einfach gewesen, hier noch ein paar Monster an den Raum zu Fesseln…

Ein schmaler Gang führte in den eigentlichen Raum. Am ende eben dieses Ganges funkelte ein Lichtstrahl von der Decke herunter zum Boden. Im Hauptraum dagegen herrschte reines Chaos. Statuen, die riesige Spiegel hielten, standen hier ohne erkennbaren Sinn, der Boden schien furchen dort zu haben, wo man die Statuen hinschieben konnte, der Rest des Raumes lag etwas höher. Dafür säumten auch so einige Löcher den Boden. Der Raum breitete sich von der Tür aus gesehen nach rechts weiter aus, und am Ende des recht langen Raumes, in dem auch diverse Säulen und Gesteinsbroken herumstanden und –lagen, standen zwei große Statuen, einmal eine große Sonne, und einen Mond.

Langsam schritt Link den Raum entlang. Schmerzhaft kehrte wieder die Gewissheit in sein Bewusstsein zurück, das er vollkommen allein hier unten war. Keine Midna, um ihm auf ihre neckende Art einen Tipp zu geben, keine Zelda, die mit ihrer Magie dieses offensichtliche Rätsel lösen konnte. Zwischen dem Mond und der Sonne stand eine Steintafel mit einer Inschrift, die Link entziffern konnte.

Tag und Nacht. Auf ewig getrennt, verdammt dazu sich nie zu begegnen. Das Zwielicht der Dämmerung bestimmt den Weg.

‚Wäre Midna jetzt hier… ach was, ich bekomm das auch selbst hin.’ Link zog wieder den Magiestein von Din hervor, um das spärliche Licht zu verbessern, und schritt die Spiegelstatuen ab. Die Dämmerung war der Schlüssel, denn sie war Zwielicht… doch wie sollte er das Licht vom Eingang des Raumes zum ersten Spiegel bringen, und dann auf zwei Strahlen aufteilen? Das war wahrlich kein einfaches Rätsel. Doch Link entschied sich, einfach anzufangen die Statuen zu verschieben. So hatte er es immer getan: Direkt die Probleme angehen, die Lösungen ergaben sich aus dem Ganzen.
 

Die Statuen waren schwer, und Schweiß lief Link in Strömen den Rücken herunter, als er sein Werk kritisch vom Ende des Raumes aus betrachtete. So, dank den vielfach zu den Seiten gewandten und graden Spiegeln, konnte er entweder Mond oder Sonne bestrahlen, je nach der Position einer einzigen Statue, um die ganzen Hindernisse herum. Doch er musste beide bestrahlen… oder?

‚Tag und Nacht… Ja, das muss es sein!’ Link verschob die fragwürdige Statue. Gleich müsste die Morgendämmerung kommen… doch Links größtes Problem war immer noch die Frage, wie er das Licht zum ersten Spiegel bringen sollte. Ratlos kramte er die Tasche der Unendlichkeit an seinem Gürtel durch, doch keiner der Gegenstände würde ihm hier helfen können… wie kam es eigentlich, das er ALLES hatte, außer einem gottverdammten Spiegel? Soviel Pech durfte man doch gar nicht haben.

Ratlos drehte er Dins Feuerstein zwischen den Fingern, bevor er ihn zurückschob und damit das Licht wieder einen Tick schwächer wurde. Link betrachtete auch die anderen beiden Zaubersteine, Zelda hatte sie Nayrus Umarmung und Farores Donnersturm genant. Farore hatte das Tri-Force des Mutes zurück gelassen, Nayru das der Weisheit. Link stellte sich in den Lichtstrahl und blickte nach oben. Wie wurde das Licht bis hierher transportiert? Immerhin musste sicher gestellt sein, das auch beim Zerstören des Schlosses weiter das Licht bis hierher kam… ob mit winzigen Spiegeln das Licht irgendwo auf der Ebene von Hyrule unterirdisch bis hierher gebracht wurde? Was für ein Meisterwerk der Technik.

Da begann Links rechte Hand zu Funkeln. Nayrus Umarmung flammte auf und hüllte die Höhle in ein mystisches, blaues Licht. Mit der Linken verstaute er den Donnersturm, und als nur einen Augenblick später die Dämmerung kam, wusste der Held was zu tun war. Er hob die rechte Hand mit dem Zauberstein.

„Nayrus Umarmung!“ rief der Recke aus, der Stein strahlte auf und verwandelte sich. An Links rechtem Arm bildete sich ein Schild mit spiegelnder Oberfläche. Sofort richtete er das Schild schräg aus, und der Strahl wurde zu den Spiegeln reflektiert. Ein Rumpeln ging schon kurz danach durch den Raum, und als Link den Stein zurückverwandelte und wieder in den Hauptraum trat, lächelte er leicht. Die Steintafel war verschwunden, und stattdessen stand eine Schatztruhe in dem Raum. Die Sonne drehte sich im Strahl des Zwielichts leicht. Morgendämmerung, die Grenze zum Tag. Ganz einfach. Erschöpft, aber auch mit seiner Leistung zufrieden schritt der rot gekleidete Schwertkämpfer zu der Truhe. Irgendwie war die aber größer als die, aus denen er sonst kleine Schlüssel bekommen hatte… Er öffnete die Truhe, das mystische Leuchten eines Artefakts strahlte ihm entgegen. Link ignorierte es, griff hinein, umschloss den Gegenstand mit den Händen und zog ihn hervor.

Der Held betrachtete den Gegenstand verwundert. Eine Rüstung, die vollkommen Weiß war, hielt er in den Händen. Er zog die neue Kleidung nach kurzem Zögern an, nachdem er die Goronenrüstung abgelegt hatte. Da entdeckte er auch die Tür hinter der Schatztruhe und trat dann schließlich hindurch.

Dieser Raum war wieder stockfinster. Im Licht des Feuerinfernos erkannte Link jede menge Fackeln, die in mehreren Kreisen um die Mitte des Raumes angereiht waren. Er zündete eine der Fackeln probeweise mit dem Stein an, doch schon kurz danach ging sie wieder aus.

Ratlos trat er in die Mitte des Raumes. Dieser war ebenso rund wie die Kreise, und kein noch so kleiner Hinweis war zu sehen. Wütend trat der Held gegen eine Fackel und fluchte laut. Grade eben hatte er tonnenschwere Steinstatuen rum geschoben um jetzt von ein paar Fackeln hereingelegt zu werden?

Da flammte Dins Feuerinferno in seiner Hand plötzlich gleißend hell auf. Wieso das geschah konnte er immer noch später enträtseln, jetzt war es an der Zeit rabiat zu werden. Nach den magischen Worten erschien der flammende Bogen erneut, Link zog die Sehne durch und schoss. Sofort zog er erneut die Sehne und ließ den nächsten flammenden Pfeil fliegen, und binnen Sekunden regnete es Pfeile in alle Richtungen, die den Raum in hellen Feuerschein.

Als der Auserwählte den Bogen sinken ließ und er sich in den Stein zurückverwandelte, brannten alle Fackeln. Entkräftet sank er zu Boden, innerlich war er mehr als ausgelaugt. Diese Magie strengte enorm an, zuvor war ja sämtliche Magie von Midna erledigt worden, während ihrer langen Reise…

Mit dem Gedanken an die Twili kippte Link zur Seite und dämmerte hinweg in die Dunkelheit.
 

Wie viel Zeit war vergangen? Link konnte es nicht genau sagen. Schade, dass der Traum schon wieder vorbei war… Was hatte ihn überhaupt geweckt? Der Raum war still, die Fackeln brannten noch alle. Eine kleine Schatztruhe stand vor ihm, aus der er noch im Sitzen den kleinen Schlüssel holte, den er brauchte.

Als der von den Göttern auserwählte Held aufstand und sich den Staub von den weißen Klamotten klopfte, fühlte er sich plötzlich beobachtet. Doch das Gefühl verschwand schnell wieder.

‚Ich dreh hier noch durch. Wird Zeit, das Grab endlich zu finden und dafür zu sorgen, das aus Träumen Wirklichkeit wird.’ Link atmete noch einmal tief durch, bevor er den Weg zurück in den Raum ging, in dem er gegen die Skelette gekämpft hatte. Das Schloss vor der zweiten Tür in eben diesem Raum fiel klappernd zu Boden, als Link den Schlüssel benutzte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  rutila-luu
2008-10-03T22:47:52+00:00 04.10.2008 00:47
WoW du schreibst echt toll *__* so spielnah ich liebe daas!
Auch wie du die Beziehung zwischen Link und Zelda beschreibst ist voll in meinem Sinne hehe. Lese gerne mehr *schon mal zu favos pack*


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