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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Bittersweet Truth

Chapter Eighteen - „Bittersweet Truth“
 

Qualvolle Sekunden vergingen, bis die Tür endlich geöffnet wurde und Squall konnte nicht verhindern, dass er reflexartig die Luft anhielt, als er in zwei rehbraune Augen sah. Sein Mund öffnete sich einen Spalt, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst.

„Hi.“, kam es leise von der schwarzhaarigen Frau, die selber nur ein unsicheres Lächeln zustande brachte. Squall schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und räusperte sich leise.

„Hallo Rinoa.“, begann er und atmete holpernd weiter. Deutlich konnte er die Anspannung zwischen ihnen merken, die ihn zerreißen wollte.

„Woher weißt du, dass ich wieder hier bin? Vor erst einer Stunde bin ich angekommen und wollte dir eigentlich gleich Bescheid sagen.“ Ohne eine Aufforderung trat sie beiseite und gewährte dem Brünetten Einlass, der diesen mit einem Nicken annahm. Das Klicken, als die Tür ins Schloss fiel, klang für Squall viel zu laut und symbolisierte das endgültige Abschließen der Vergangenheit. Nun musste er mit der Sprache rausrücken und Rinoa alles offenbaren.

„Nun… Selphie und Irvine sind mir über den Weg gelaufen. Ich soll dir von ihr ausrichten, dass du sie morgen um 11h treffen sollst.“, erklärte er und beobachtete die junge Frau, die aus einer Reisetasche Klamotten nahm und diese aussortierte.

„Ach so. Danke.“ Sie sah ihn an und lächelte dankbar. Squall senkte verlegen den Blick. Musste sie ihn anlächeln? Das erschwerte einiges für ihn und machte ihn fertig.

„Rinoa, ich…“

„Ich habe während der Zeit bei Edea nachgedacht, Squall.“, unterbrach sie ihn mit ernster Stimme und ließ sich auf das Bett nieder, auf dem auch die Reisetasche stand. Squall vernahm ein leises Seufzen, was ihn dazu veranlasste, den Blick wieder zu heben und ihn auf Rinoa zu richten.

„Es war wirklich kindisch, wie wir uns verhalten haben, nicht wahr?“, meinte sie mit einem leicht melancholischen Lächeln und Squall spürte einen Stich in seinem Herzen. Sie war wirklich so liebenswert, dass der Brünette sich beinahe wünschte, er könnte seine Gefühle kontrollieren, nur um Rinoa als Dank für alles zu lieben. Mühsam riss er sich jedoch zusammen und versuchte einen klaren Kopf zu behalten.

Rinoa wollte gerade fortfahren, als Squall ihr zuvorkam.

„Hör zu, Rinoa. Ich will nicht lange um den heißen Brei reden. Nicht nur du hast nachgedacht. Glaub mir, ich habe wirklich lange gebraucht, um zu einer Entscheidung zu kommen.“ Nervosität überkam den Braunhaarigen und er fühlte ein unangenehmes Ziehen in seinem Magen. Er konnte nicht im Geringsten sagen, wie Rinoa auf seine nächsten Worte reagieren würde. War er doch sonst immer ein Meister darin, das Verhalten anderer Menschen vorauszusagen, so war er in diesem Fall so ratlos wie noch nie. Tief atmete er durch und sah Rinoa dann fest in die Augen.

„Rinoa, ich… ich möchte unsere Beziehung beenden.“

Sekunden des Unwissens vergingen, in denen keiner der beiden auch nur ein Wort sagte. Squall biss sich auf die Unterlippe und verkrampfte sich unter der drückenden Anspannung, die in der Luft zwischen ihnen hing. Verzweifelt suchte er in den Augen der Schwarzhaarigen nach einer Reaktion auf seine Worte, doch lange Strähnen ihres Haares verdeckten sie. Squalls Kehle wurde ganz trocken und er musste schwer schlucken. Er hatte ihr nie wehtun wollen und doch hatte er dies in letzter Zeit viel zu oft getan.

„Es tut mir Leid, Rinoa.“, flüsterte er mit leicht erstickter Stimme. Er hätte nie gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, ihr das zu sagen. Es wäre wohl halb so schlimm gewesen, wenn Rinoa einfach wütend geworden wäre, wenn sie getobt und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst hätte, wenn sie nicht die Schuld ihres Streites auf sich genommen hätte, obgleich sie nicht mal den Funken von Schuld daran getragen hatte. Squall wäre es lieber gewesen, wenn Rinoa ihn angeschrieen hätte. Dann hätte er zumindest seine Strafe für sein ungerechtes Verhalten erhalten, doch dass Rinoa die Entscheidung wortlos hinnahm, sie sogar einfach ohne Weiteres zu akzeptieren schien, zeigte ihm nur umso deutlicher, welch Charakterstärke sie besaß.

„Wieso Squall?“, hörte er sie dann leise fragen und er wäre beinahe zusammengezuckt. „Ist es wegen unserer Differenzen in der letzten Zeit?“

Überrascht blickte der Braunhaarige auf und schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, wegen solcher… Kleinigkeiten würde ich unsere Beziehung nicht beenden.“, entgegnete Squall leise. „Es gibt da einen anderen Menschen in meinem Leben, den ich liebe. Den ich wirklich von Herzen liebe.“ Er hielt inne und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Es ist nicht so, dass ich nie etwas für dich empfunden habe, Himmel nein. Ich liebe dich, Rinoa. Aber ich liebe dich wie eine Schwester. Ich war ein Narr, diese Art von Liebe mit der… - wie soll ich sagen? – mit der wahren Liebe zu verwechseln. Ich wollte dir nie wehtun, das lag nie in meiner Absicht. Bitte glaub mir das, Rinoa.“

Wieder herrschte einige Sekunden betretenes Schweigen, in denen Squall die junge Frau entschuldigend betrachtete.

„Es ist Seifer, nicht wahr?“ Die Augenbrauen des Brünetten schossen in die Höhe und er blickte Rinoa entsetzt an. Er brauchte wenige Sekunden, bis er einen Ton über seine Lippen bekam.

„Aber…“

„Überrascht dich diese Vermutung? Ach Squall, es war offensichtlich.“ Das traurige Lächeln auf ihren Lippen brach ihm beinahe das Herz. Schuldbewusst senkte er den Blick.

„Ich wollte es nicht wahr haben. Mein Benehmen dir gegenüber war wirklich nicht fair.“

„Es ist schon Okay. Es muss schwer gewesen sein, zu akzeptieren, dass du Seifer liebst.“, meinte sie leise und stand auf. „Mit uns wäre es vermutlich eh nicht ewig gut gegangen.“ Der traurige Unterton in der ihrer Stimme strafte ihrem vorgetäuschten Grinsen Lüge.

„Rinoa…“

„Werde mit ihm glücklich.“, ließ sie leise verlauten und fasste dabei ganz sanft die Hände des Brünetten. Squall sah hinab, betrachtete für einen Augenblick ihre Hände und sah ihr dann wieder in die Augen. Instinktiv löste er eine Hand und wollte der Schwarzhaarigen sanft über die Wange streichen, doch die junge Frau zuckte zurück und schob seine Hand zur Seite, bevor er sie berühren konnte.

„Geh jetzt bitte, Squall.“, bat Rinoa ihn mit belegter Stimme und wandte sich schnell von ihm ab. Trotzdem entgingen Squall nicht die Tränen in ihren Augenwinkeln. Taktvoll kam er der Bitte nach und verließ schweigend das Zimmer.
 

Noch lange lag der Braunhaarige auf dem Bett seines eigenen Zimmers und dachte über das Gespräch mit seiner Ex-Freundin nach. Immer wieder sah er sie mit Tränen in den Augen vor sich und er seufzte leise auf. Einerseits war er erleichtert, endlich mit ihr gesprochen zu haben, doch gleichzeitig kam er sich wie ein Verräter vor. Dennoch war ihm eins klar: Er bereute es nicht, mit ihr Schluss gemacht zu haben, denn ihm war bewusst, dass er diesmal auf sein Herz gehört hatte, anstatt auf seinen Verstand. Sein Herz gehörte dem Blonden. Er wollte und würde Rinoa nichts vorspielen, denn das wollte er weder sich, noch Rinoa antun. Es wäre nicht fair ihr gegenüber. Da war er lieber erbarmungslos ehrlich, als sie zu belügen.

Squall schloss die Augen und versuchte die trüben Gedanken fürs Erste beiseite zu schieben. Stattdessen dachte er an Seifer und fragte sich, wie es ihm gerade erging…
 

Es war erstaunlich, dass der ganze Garden nach nicht einmal vollen zwei Tagen über ihre Trennung Bescheid wusste. Überall wo Squall hinging wurden ihm Blicke zugeworfen und leises Getuschel war zu vernehmen. Nicht selten vernahm er dabei Rinoas oder seinen Namen. Es nervte ihn, dass sie alle über ihn Gerüchte verbreiteten und über ihn sprachen, obgleich er gedacht hatte, nach all den Jahren hätte er sich an diesen Umstand gewöhnt. Schlimmer als diese Tatsache war jedoch der Ansturm von jungen Mädchen – manchmal sogar auch Jungs – die ihre Chance sahen, sein Herz zu erobern. Ungeniert lächelten sie ihn an, gingen unnötig dicht an ihm vorbei und versuchten stotternd ein Gespräch anzufangen, welches er jedoch schnell beendete, indem er sie nicht immer freundlich abwies.

Jedes Mal wurde ihm übel, wenn er jemanden sah, der ihn gar auffällig beobachtete und ihn schüchtern anlächelte, sobald er denjenigen ertappte. Konnten sie nicht verstehen, dass er nach einer Trennung erstmal seine Ruhe haben wollte? Dass er andere Probleme hatte, als sich gleich wieder Hals über Kopf in eine Beziehung zu stürzen? Mal ganz davon abgesehen, dass er bereits jemandem sein Herz geschenkt hatte!

Rinoa hatte er in den letzten Tagen kaum gesehen. Lediglich auf dem Gang waren sie sich über den Weg gelaufen und selbst dann hatten sie kaum miteinander gesprochen. Squall wusste innerlich, dass sie bittere Tränen vergossen hatte, nachdem er vorgestern gegangen war. Dennoch gab sie sich stark und beherrscht, als hätte sie die Trennung schon lange geahnt.

Squall strich sich fahrig durch das wirre Haar, nachdem er den vorletzten Stapel Akten für heute erledigt hatte. Seine Hand griff zu seiner Tasse mit Kaffee und er trank einen Schluck. Die schwarze Flüssigkeit war leicht bitter, doch sie spiegelte in gewisser Weise die Realität wieder, mit der Squall sich zurzeit deutlicher denn je auseinandersetzen musste. Gedankenverloren blickte er einige Zeit in die Tasse, beobachtete, wie der Kaffee das Licht der Deckenlampe in einem wilden Spiel reflektierte, als ein Klingeln ihn hochschrecken ließ. Blinzelnd sah er zu seinem Handy, stellte die Tasse beiseite und nahm den Anruf anschließend entgegen.

„Squall, komm bitte auf die Krankenstation.“, meldete sich ein aufgeregter Cid am anderen Ende der Leitung. Irritiert zog Squall die Augenbrauen zusammen.

„Was ist denn los?“, erkundigte er sich und ein ungutes Gefühl beschlich ihn.

„Es geht um Seifer. Er ist zurück, allerdings ist er schwer verwundet.“

Die Worte luden Squall eine beinahe unerträgliche Last auf die Schultern auf und sein Herz schien stehen zu bleiben. Eine Eiseskälte ergriff ihn und er fühlte, wie eine ungeahnt heftige Angst jedes andere Gefühl verdrängte…

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An dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich für die lieben Kommis bedanken, die ihr mir bisher hinterlassen habt. ^^ Sie freuen mich wirklich sehr, also VIELEN DANK!

Ich hoffe, dass euch die FF weiterhin gefallen wird, auch wenn sie sich langsam aber sicher ihrem Ende zuneigt. ^____^
 

Liebe Grüße,

Nariko =^.^=



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-04-09T12:32:12+00:00 09.04.2010 14:32
Tolles Kapitel, echt super geschrieben!
Bisschen traurig... :( Aber klasse.
Freu mich auf die Fortsetzung.

lg
Von:  Lania
2010-04-09T05:57:35+00:00 09.04.2010 07:57
Dies mal etwas mehr Worte:
Das Kapitel ist dir wieder unglaublich gut gelungen. Ich konnte die Anspannung zwischen Rinoa und Squall richtig spüren. Und irgendwie muste ich lachen, als sie ihn sofort mit Seifer konfrontiert hatte.
Und das Ende...
Lass Seifer bitte nicht sterben!! Das würde Squall auch nicht überleben. Nicht jetzt, wwo er über seinen eigenen Schatten gesprungen ist und sogar mit Rinoa Schluss gemacht hat.

Ich freu mich aufs nächste Kapitel, mach weiter so! :D



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