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A Sentimental SOLDIERs Trap

Angeal, Genesis, Sephiroth
von

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My Soul Shatters

My Soul Shatters
 

Die Sonne war schon längst irgendwo versunken und selbst auf der oberen Platte Midgars war es stockfinster geworden. Angeal legte die letzte Akte beiseite und fuhr sich mit einem nach Enttäuschung klingenden Seufzer durch die Haare. Eine Stunde, hatte er geschätzt, die er hinten dran hängen musste. Keinesfalls! Daraus wurden fünf Stunden und nun war es fast neun Uhr. Genesis war pünktlich um 16 Uhr gegangen, Angeal hatte ihn auf dem Flur gesehen. Der Glückliche... zumindest, was die Arbeit betraf. Aber Angeal hatte seine Gedanken nicht richtig ordnen können und die Akten war er in diesen dämlichen fünf Stunden auch nicht vernünftig durchgegangen. Am Ende hatte er sie nur nach den von den Ausbildern angegebenen Noten sortiert und es gab keinen einzigen Einser-Kandidaten unter ihnen. 3 Zweier und 2 Dreier, unter den letzteren war dieser 'Fair' gelandet. Die meisten hatten die Benotung 'mangelhaft' und 'ungenügend bekommen', eine handvoll hatte noch mit 'ausreichend' überlebt. Fünfer und Sechser wurden in der Regel gefeuert. Ein Wunder, dass dieser seltsame Fair, der die Akte zu spät abgegeben hatte, eine Drei bekommen hatte. Die Akte war der reinste Pfusch, unordentlich und mies verwaltet, aber an der Leistung schien das ganze gelegen zu haben. An der Kampfleistung. Noch einmal warf Angeal einen Blick hinein und überflog einen Missionsbericht. Eine Gruppe aus vier zweitrangigen SOLDATEN hatte die Aufgabe erhalten, einen entflohenen Wachhund in Midgar zu fangen. Ein Subjekt Hojos, wie die Details verrieten. Die SOLDATEN verhielten sich eher aufgeschmissen, aber Fair hatte sich abgehoben von den anderen dreien und immer wieder Vorschläge eingebracht und unbewusst die Führung übernommen, wodurch die Mission zu einem schnellen und zufriedenstellenden Ergebnis gekommen war. Interessant.

Angeal zog die Augenbrauen ein wenig zusammen. Er hatte eigentlich nur eine drei, aber er war ihm dennoch aufgefallen. Eine kleine Notiz, die er auf die Akte heftete, sollte Heidegger mitteilen, dass er diesen Soldier hier präferierte. Die anderen hätte er lediglich gerne der Noten wegen, die ihm nicht zum beißend unangenehmen Schwindel brachten.

Nun kramte er alle Akten beisammen, die fünf ausgewählten gesondert, dann blickte er zum Fenster herüber und glaubte seinen Augen nicht. Regen! Nicht besonders amüsant. Aber er hatte es zum Glück nicht weit bis zu sich nach Hause und all zu stark war der Regen auch wieder nicht.

Rasch schappte er sich den Karton mit den Akten und verließ sein Büro, um alles zu Heidegger zu bringen, beziehungsweise in dessen Arbeitszimmer, denn der Fettklopps machte schon immer um 13 Uhr Schluss. Irgendwie unfair.

Schließlich hatte Angeal alles erledigt, was für heute angestanden hatte, und verließ nach einigen Minuten Fahrt mit dem Aufzug das Gebäude der Shinra Corp. Kurz beobachtete er die Regentropfen, die von oben herab fielen. Stark regnete es ja nicht gerade, also würde er auch nicht allzu nass werden, wenn er jetzt eilig losmaschierte. Gedacht, getan, er setzte sich in Bewegung und versank auf seinem Weg, wie schon den restlichen Tag über, in Gedanken. Weniger an Sephiroth, auch, wenn er sich um diesen auch sorgte. Aber mehr an Genesis. Der schien nämlich nicht nur entnervt sondern auch auf eine gewisse Art und Weise niedergeschmettert und diesen Gesichtsausdruck, den der Rotschopf nicht komplett unterdrücken konnte, wollte Angeal nicht noch länger ertragen. Aber was sollte er machen, wenn sich seine beiden besten Freunde vor ihm verschlossen? Er musste wohl oder übel abwarten, bis einer von beiden selbst erzählte. Der Schwarzhaarige hatte in letzter Zeit mehr als nur oft genug nachgefragt. Noch mehr und einer von beiden würde ihm noch an die Gurgel springen. Das wollte er nicht riskieren.

Aber es verletzte ihn, dass keiner der beiden ihm genug zu vertrauen schien. Und gerade bei Genesis hätte er anderes erwartet. Dass er sich so verschloss war ungewöhnlich. Die beiden kannten sich immerhin von Kindheit an und waren seit dem ununterbrochen beste Freunde gewesen, hatten sich das immer wieder und dauerhaft bewiesen. Jetzt drohte alles zu Bruch zu gehen.

Wieder entfloh ihm ein schwerer Seufzer, als er um die lecke Ecke trat, hinter welcher sich direkt seine Haustür befand. Ruckartig hielt er inne, als er bemerkte, dass jemand auf seiner Treppe saß, und blickte überrascht auf Genesis herab, der die Arme um die Knie geschlungen hatte und starr vor sich hin in die Ferne blickte. Er war schon völlig durchnässt, womöglich saß er schon länger hier im Regen.

Ungläubig und auch vor Sorge weitete Angeal seine Augen, ehe er sich endlich wieder regte und vor Genesis in die Hocke ging. Geschockt erkannte er die Tränen, die sich in den Augenwinkeln des anderen befanden, aber noch nicht ganz so weit waren, dass sie über die Wangen liefen. Es brauchte keine Worte, als der Rotschopf die Augen schloss, damit der Schwarzhaarige nicht weiter daraus lesen konnte. Angeal war klar, dass es Genesis nicht gut ging, sonst wäre er nicht hier und hätte nicht so lange im Regen gewartet. Und dem Schwarzhaarigen war auch bewusst, dass er schlecht verlangen konnte, gleich alles zu erfahren. Er sollte nicht hoffen, dass Genesis sich ihm komplett öffnete und jedes Gefühl und jeden Schmerz zeigte und erklärte. Irgendetwas war mit ihm passiert, weswegen er Zeit brauchte, aber trotz seiner Distanz schrie er auch nach Nähe und Halt. Halt, den er erhoffte, bei seinem besten Freund zu finden.

Wortlos richtete sich Angeal wieder auf, legte eine Hand auf Genesis' Schulter und schritt an ihm vorbei zur Tür, die er aufschloss. Erst, als er eingetreten war und sie ein Stück für den anderen aufhielt, machte er Gebrauch von seiner behutsamen Stimme: "Komm rein. Dann bring ich dir ein Handtuch und mach uns einen schönen, heißen Tee."

Erst jetzt regte sich der Rothaarige, stand langsam auf, drehte sich um und schenkte Angeal ein trauriges aber dankbares Lächeln. Endlich war er jetzt nicht mehr alleine, hatte Gesellschaft gefunden, nachdem er so lange auf den Schwarzhaarigen gewartet und sich gefragt hatte, was dieser wohl so lange getrieben hatte. Egal. Jetzt erst mal raus aus dem Regen. Langsam wurde das schon ziemlich kalt und ein heißer Tee klang nach einem wirklich guten Vorschlag. Also folgte er Angeal in das Innere des Hauses und nahm ihm die Arbeit ab, die Tür zu schließen.

Kurz betrachtete der Schwarzhaarige ihn noch zögerlich, dann drehte er sich weg, schritt den Flur entlang und verschwand im Bad. Unentschlossen stand Genesis da. Sollte er ihm folgen oder das Wohnzimmer aufsuchen? Er war nicht das erste Mal hier, er wusste, wo alles war. Aber nach der letzten Situation heute wollte er keine Fehler machen und damit unhöflich wirken. Unsicher folgte er Angeal einige Schritte, als der Schwarzhaarige auch schon wieder auf dem Flur erschien und fragend zu Genesis sah.

Der Rothaarige wirkte so völlig anders, dass es gleich neue Sorge aufkeimen ließ. Im Moment brauchte er anscheinend dringend eine stützende Schulter. Und Angeal würde das gerne für ihn übernehmen, auch, wenn er nicht wusste, aus welchen Gründen es Genesis überhaupt so schlecht ging, in den letzten Tagen. "Mh", machte der Schwarzhaarige und ging zu seinem besten Freund herüber, welchem er ein Handtuch auf den Kopf legte und spaßeshalber direkt damit durch das nasse Haar rubbelte. "Du tropfst", feixte Angeal.

Genesis erschrak ein wenig wegen der so plötzlichen, stürmischen Geste, machte einen Schritt rückwärts und schüttelte seinen Kopf. Dann strich er sich mit einer Hand über sein Haar. Die Frisur war nur noch notdürftig zu retten. Rasch griff er nach dem Handtuch und legte es sich in den Nacken. "Solangs nur Wasser ist...", schmunzelte er. "Ist ja nicht giftig."

"Richtig", stimmte Angeal ihm da zu und war erleichtert, als er feststellte, dass Genesis auch noch anders aus der Wäsche gucken konnte, als niedergeschmettert. "Aber der Regen in Midgar und Umbegung ist dafür ziemlich schmutzig. Wenn du bei mir duschen gehen möchtest, du kannst jeder Zeit", fügte er hinzu.

Hastig schüttelte der Rotschopf den Kopf. "Danke, nicht nötig, sind nur Haare und Mantel nass geworden", erklärte er. "Ich möcht mich nur ein wenig aufwärmen..."

Ein wenig aufwärmen? Das war ironisch lustig, Genesis wohnte doch auch nicht unweit von hier entfernt und hätte auch mal zu sich gehen können. Es war vielleicht ein Fünf-Minuten-Fußweg, mehr nicht. Aber allem Anschein nach hatte er wesentlich länger auf der Treppe vor Angeals Haustür gesessen. Dem Schwarzhaarigen war doch schon längst klar, dass Genesis Gesellschaft brauchte. "Ich werd den Tee machen." Mit diesen Worten verschwand Angeal schließlich in der Küche.

Inzwischen war Genesis etwas lockerer und als er dem anderen nachgesehen hatte, traute er sich endlich, ins Wohnzimmer zu gehen. Aber zuvor striff er sich noch seinen Mantel ab und hing ihn an die Garderobe im Flur.

Das Sofa in Angeals Wohnzimmer war urgemütlich, war es schon immer gewesen. Mit einem wohligen Seufzen ließ Genesis sich darauf sinken, lehnte sich aber nicht zurück, damit die nassen Haare nicht an das Polster kamen. Das wär's noch, wenn er Angeal jetzt noch mehr Umstände machen würde, tse.

Sein Blick surrte durch den Raum, seine Augen suchten einfach nach etwas, das ihm das Warten auf den anderen versüßen sollte, nichts Bestimmten. Sein Blick blieb an einigen Fotos hängen, die noch nicht an die Wand gehängt wurden. Von der Neugierde getrieben stand Genesis wieder auf und ging zu der Kommode herüber, auf welcher die Bilder lagen. Einige waren schon in Rahmen gepackt, einige noch nicht. Auf dem ersten, obersten war der Strand der Costa del Sol zu sehen, es war anscheinend früh am Morgen, noch waren keine Menschen da, das Meer schimmerte herrlich und das sperrliche Licht der Sonne tunkte alles in matte Töne. Genesis schmunzelte. An sich wäre der Urlaub so schön gewesen, wenn nicht diese Sache mit Sephiroth passiert wurde. Der Rotschopf legte das Bild beiseite und griff nach dem nächsten. Es war ein Foto von dem besagten Silberhaarigen und Genesis, der daneben stand, beide demonsrativ ihre Schwerter gezogen und hatten sich positioniert, sahen aber recht gelangweilt aus. Angeal hatte auf dieses geschaustellte Bild einfach bestanden und dafür, dass die beiden keine Lust darauf hatten, war es wirklich gut gelungen und hatte etwas Witziges an sich, der Gesichtsausdrücke wegen.

Genesis lächelte traurig. Es hatte sich so gut mit Sephiroth verstanden, bevor das passiert war. Warum hatte dieser Mistkerl nur soetwas abgezogen? Dieser ganze Druck machte sogar die Freundschaft beider zu Angeal kaputt, wenn das so weiter ging.

"... Genesis?", hörte er die Stimme des Schwarzhaarigen und ließ vor Schreck das Bild fallen. Das Glas zerbrach klirrend und der Rothaarige stolperte einige Schritte zurück. "Ent... entschuldige, ich... wollte nicht...", setzte er an und hielt sich eine Hand vor den Mund. Tränen brannten in seinen Augen, die er mit aller Gewalt unterdrücken wollte und er begann immer stärker zu zittern. Diese Scherben waren wie jene, die er in seinem Herzen trug, als wären sie alles, was von der Freundschaft zu Sephiroth noch über geblieben war.

Rasch stellte Angeal die Tassen mit dem Tee auf dem Couchtisch ab und eilte zu Genesis herüber, der danach aussah, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Noch nie - noch NIE - hatte Angeal ihn so gesehen. Seine Gedanken und seine Sorge uberschlugen sich und er fasste den Rotschopf um die Schultern und führte ihn zum Sofa herüber, wo er ihn in eine sitzende Position drückte. Schließlich setzte er sich neben ihn. Das Missgeschick mit dem Bild war jetzt völlig egal.

"Genesis...", wieder ertönte Angeals Stimme, dieses mal sanft und verständnisvoll, nicht verwundert, wie eben noch. Seine Hand ruhte auf der Schulter seines besten Freundes und sein Blick suchte den des anderen, der aber jetzt die Augen zusammenkniff, aus denen trotz aller Sturheit die Tränen rannen. "Du bist... ja völlig fertig! Wie viel hast du in letzter Zeit überhaupt geschlafen?", hakte er nach, weil ihm da schon böses schwahnte. Er fragte lieber nicht das übliche 'was ist los', weil es bisher nur mehr Stress deswegen gegeben hatte und er seinen besten Freund jetzt nicht unter Druck setzen wollte.

"In den letzten drei Tagen vielleicht... vier oder... fünf Stunden, wenns hochkommt...", murmelte der Rothaarige mit brüchiger Stimme zur Antwort.

Geschockt weitete Angeal die Augen. "Wie? Scheiße... Das ist doch..."

Aber bevor er weiter reden konnte, drückte sich Genesis an ihn, schluchzend, ganz und gar nicht stark und stolz, wie er sonst war. Er vergrub sein Gesicht, das immer mehr von Tränen überströmt wurde, in der Halsbeuge von Angeal und krallte sich mit beiden Händen an den Stoff dessen Oberteils.

Perplex war der Schwarzhaarige einige Augenblick nicht der der Lage, darauf zu reagieren. Was das wirklich Genesis? Der Rotschopf hatte gerade den ersten Nervenzusammenbruch seines Lebens und heulte sich aus. Das war... verdammt noch mal kein gutes Zeichen. Zögernd legte Angeal die Arme um Genesis, gab ihm Halt und drückte ihn noch ein wenig an sich. Aber er schwieg. Jedes Wort hätte ihn vielleicht nur verscheucht. Manchmal brauchte man auch keine Worte, um Verständnis auszudrücken. Er senkte die Lider und beschloss, seinem besten Freund alle Zeit zu geben, die er jetzt brauchte. Aber die Augen weiteten sich, als der Rotschopf wimmernd zu sprechen begann: "Er hat gesagt, er liebt mich..."

WAS? Der General? Sprach Genesis gerade wirklich von... "Sephiroth", wischte die zitternde Stimme jeden Zweifel von Angeal fort. Nun krallte der Schwarzhaarige seine Finger ebenfalls in den Stoff vom Sweatshirt des Rothaarigen. Warum schmerzte das so sehr, es zu erfahren? Er wollte nicht, dass Genesis von Sephiroth geliebt wurde. Er wollte nicht, dass irgendjemand anders, ganz gleich, wer es war, Genesis solche Worte sagte. Angeal bebte aufgrund des Schmerzes, der sich überall in seinem Inneren ausbreitete, wie ein loderndes Feuer mit hungrigen, alles verschlingenden Flammen, welche auch seinen Atem rasen ließen.

Noch immer befand sich Genesis in dieser Umarmung, schien sich nicht lösen zu wollen. Er hatte angefangen, es zu erzählen, hatte gesagt, dass Sephiroth ihn liebte. Aber jetzt löste er sich doch ein Stück von dem Schwarzhaarigen und senkte den Blick, dennoch ließ er seine zitternden Hände an den anderen Mann gekrallt. Er wollte sich nicht zu weit entfernen, er roch so gut, seine Nähe fühlte sich so gut an. Aber so konnte er jetzt besser weiter reden. Bekräftigend zu seiner nächsten Aussage schüttelte er den Kopf: "Ich glaube ihm nicht und ich will das auch gar nicht, dass er mich liebt. Wenn... wenn er es TÄTE, dann hätte er nicht... dann wäre er doch nicht so grob...", stockte er und schluchzte wieder kurz auf. Er schaffte einfach nicht, das auszusprechen. Wie sollte er das sagen? "Er hätte das doch nicht mit mir..."

Angeal legte ihm einen Finger auf die Lippen und küsste ihn sanft auf die Stirn. Eine an sich überraschende Geste, die aber in dem Schmerz des Moments völlig unterging. "Shhh~", flüsterte jetzt. Auch in seinen Augen befanden jetzt Tränen. Er wusste noch immer nicht, was genau Sephiroth getan hatte, aber so, wie Genesis sich verhielt, musste es furchtbar gewesen sein. Er hatte den Rotschopf gebrochen, ihm schlaflose Nächte eingehandelt, scheinbar würde das nächste Gespräch zwischen Angeal und dem General weniger glimpflich verlaufen. "Es ist genug... es ist noch zu früh dafür...", flüsterte der Schwarzhaarige weiter und drückte den Rothaarigen mit einer Hand auf dessen Rücken wieder sanft an sich. Behutsam strich er ihm mit der anderen Hand durch das vor Regen noch leicht nasse Haar.

Vorsichtig schmiegte sich Genesis wieder in diese Umarmung, vergrub sein Gesicht abermals an der Stelle zwischen Angeals Hals und Schulter, und schloss die Augen. Es roch nach Zitrus... so unverwechselbar nach Zitrus und je mehr er sich auf diesen Duft konzentrierte, desto mehr beruhigte er sich.

Sekunden verstrichen, daraus wurden Minuten und fast eine viertel Stunde, in der Angeal nur da saß und Genesis im Arm hielt, bis er auf einen völlig gleichmäßigen Atem lauschen konnte und bemerkte, wie der angespannte Griff am Stoff seines Shirts völlig nachgelassen hatte. Mit beiden Händen schob er den Rothaarigen behutsam ein kleines Stück an den Schultern von sich weg und blickte in das schlafende Gesicht. Er schlief also... und er brauchte diesen Schlaf dringend! Irgendwie war Angeal gerade ein Stück erleichterter. Mit vorsichtigen Griffen zog er die Beine des anderen auf das Sofa und legte ihn langsam komplett auf das weiche Polster. Ein Kissen wurde unter Genesis' Kopf gelegt. Angeal kramte eine dünne Decke aus einer kleinen Kommode in der Nähe, die extra dafür herhalten musste. In aller Fürsorglichkeit legte er sie über den schlafenden SOLDATEN und beugte sich noch einmal zu ihm herab, ehe er innehielt. Er hatte sich völlig automatisch dem Gesicht des anderen genähert, wie heute schon einmal, in seinem Büro. Sein Herz hatte ihn zu ihm gezogen, als würde es keinen Widerspruch zulassen, aber Angeal riss sich zusammen. Was tat er hier? Stur schüttelte er den Kopf und richtete sich wieder auf. Er stand nicht auf Männer, nein! Warum wurde er dann so rot? Verdammt! Das hier war sein bester Freund, der gerade eine Misere durch eine scheinbar kranke Liebe eines anderen Freundes erlebt hatte. Angeal würde ihn mit anderen Gefühlen nur zerbrechen. Und wer zur HÖLLE sprach überhaupt davon, dass Angeal solche Gefühle für ihn HATTE?

Ein tonloser Seufzer wich von seinen Lippen. Anscheinend brauchte er selbst eine Mütze Schlaf. Nachdenklich sah er zu den beiden Tassen mit Tee, die jetzt kalt geworden waren. Dann schwenkte sein Blick zu den Glasscherben und dem heruntergefallenen Foto ein Stück entfent. Darum konnte er sich auch später noch kümmern. Entschlossen verließ er den Raum, schloss behutsam die Tür hinter sich, und verschwand in seinem Schlafzimmer, um sich selbst hinzulegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zhu
2008-04-26T19:42:47+00:00 26.04.2008 21:42
Ah, weißt du was mir gerade aufgefallen ist? Mir war noch so als hätte ich in irgendeinem der Kommentare einen Fehler gehabt… nya ich hab ihn gefunden, ich hätte „Angeal!“ gerufen nicht „Sephiroth!“ xDD
Aber eigentlich ist diese Kapitel viel zu schön thetralisch und traurig um darüber Scherze zu reißen^^ Weißt du was? Ganz ehrlich? Ich liebe deinen Schreibstil! (Ach verdammt, ich kann nicht ernst sein! xD) Das ist so wunder- wunder-wunder schön, vor allem die Stelle mit dem Bild das Genesis runter schmeißt und die Tatsache das er da so lange im Regen sitz. Zwei erwachsene Männer die sich halbheulend in den Armen liegen… da muss man einfach mitheulen oder? Aber auch toll finde ich die Sache mit dem Handtuch… Genesis mit nassen Haaren und Handtuch, zum abtrocknen… kawaiii~ xD
Ach und dann pennt er auch noch ein… ach gott wie süü~ß xDD *so cute*
… dummerweise waren das schon die drei Sprachen, in denen ich „süß“ sagen bzw. schreiben kann… also mach ich’s jetzt mal kurz: Extremst Genial.
Du hast dich selbst übertroffen *daumen ganz weit hoch*
<33 nekoo~



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