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Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt

Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit"
von

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Unerwartete Kräfte und der Kampf gegen die Dunkelheit

Hallo, ihr Lieben!

Über drei Jahre musstet ihr nun warten! Aber jetzt geht es endlich weiter! Inzwischen bin ich selbst Mama von einem Sohn und einer Tochter geworden und diese Erfahrung wird von jetzt an auch beim Schreiben mit einfließen. Aufgrund meiner Kinder (man hat einfach weniger Zeit als Mama von zwei kleinen Kindern (aktuell 2 Jahre und fast 6 Monate) und aufgrund einer Zusatzausbildung zur Fachkraft für Tiergestützte Therapie und Pädagogik kam ich die ganze Zeit nicht zum Schreiben. Aber jetzt ist die Fortbildung zumindest fertig. Danke für eure Geduld und euer nicht nachlassendes Interesse! An dieser Stelle auch vielen Dank an meine Betaleserin! Aber nun genug gelabert!

Viel Spaß beim Lesen! Eure Leni
 

Das fürchterliche Heulen und die undurchdringliche Dunkelheit hielten an. Kagome hatte das Gefühl, dass jemand die Zeit gestoppt hatte. Alles schien still zu stehen, gefangen von der schwarzen Nacht und gefesselt von dem schrecklichen Geheul. Die junge Frau klammerte sich haltsuchend an InuYashas Hand und wünschte sich allmählich, es würde irgendwas passieren, damit sie endlich wüsste, was vor sich ging. Die Ungewissheit, welche Gefahr auf sie lauerte, war kaum zu ertragen.

Das Heulen intensivierte sich noch einmal. Es verursachte Kagome und InuYasha eine Gänsehaut und jagte ihnen Schauer über den Rücken. InuYasha starrte in die Schwärze, ohne etwas zu sehen, er hielt Tessaiga so verkrampft fest, wie Kagomes Finger seine andere Hand.
 

Völlig unerwartet spürte der Hanyou einige Sekunden später das Pulsieren von Tessaiga und auch von Tessaigas Schwertscheide. Er blickte an sich herunter und bemerkte überrascht, dass die Schutzhülle des Schwertes schwach aber beständig zu glühen begann und das Schwert ebenso. Das waren die einzigen kleinen Lichter in der sonst so undurchdringlichen Dunkelheit.

Kagome sah es auch. „Was geht davor?“, fragte sie und obwohl sie sehr laut sprach, um das Geheul zu übertönen, konnte InuYasha sie kaum verstehen.

Er zuckte ratlos mit den Schultern, um Kagome, die ihn wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden hätte, zu sagen, dass er ebenfalls keine Ahnung hatte.
 

Tessaiga und seine Scheide leuchteten plötzlich noch etwas heller und umhüllten InuYasha und auch Kagome schließlich mit ihrem Licht. Plötzlich hörte sich das Heulen weitaus gedämpfter an, als hätte das Schwert um sie herum einen Schutzschild errichtet. Sie konnten trotz des Lichtschimmers außerhalb des Lichtkreises noch nicht wirklich etwas sehen, nur der schneebedeckte Boden auf dem sie standen und der innerhalb des Schutzkreises lag, war nun zu erkennen.

„Lass uns von hier verschwinden.“, schlug InuYasha schließlich vor, packte Kagome und sein Schwert fester und zusammen marschierten sie blindlings drauflos.
 

Sie gingen und gingen, Schritt für Schritt, doch es erhellte sich immer nur ein kleiner Fleck Schnee unter ihnen, der Rest ihrer Umgebung blieb unverändert schwarz. Aber zum Glück blieb der Bannkreis um sie herum bestehen, wanderte mit Ihnen und dämpfte das Geheul.

Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor und die unnatürliche Dunkelheit dauerte noch immer an. „Ich frage mich, wie groß diese Dunkelzone ist…“, brummte InuYasha nach einer Weile nachdenklich. „Eigentlich müsste sie doch auch von anderen bemerkt werden.“ Kagome konnte ihn nun viel besser verstehen, seit der Schutzschirm das lärmende Geheul dämpfte.

Kagome nickte zustimmend. „Kaede, Miroku, Sango und Shippou hätten doch mit Sicherheit etwas bemerken müssen. Andererseits – vielleicht haben sie es bemerkt, können aber auch nichts dagegen unternehmen…“, überlegte sie dann.

InuYasha grummelte. Er fühlte sich nun nicht mehr so stark von der Dunkelheit bedroht, seit Tessaiga den Schutzschild errichtet hatte und war eher genervt von der auf erzwungenen Orientierungslosigkeit, denn riechen konnte er auch nur soweit, wie der Bannkreis von Tessaiga reichte. Danach roch er nur diese merkwürdige Schwärze, sie stank so intensiv, das sie den Geruch des Waldes und des Schnees fast vollständig überlagerte. So vorsichtig wie möglich stapften die Beiden weiter durch den Schnee zu ihren Füßen, außer dem kleinen Lichtkreis um sie herum sahen sie nach wie vor nichts.
 

Derweil in Kaedes Hütte…

„Miroku, was meinst du? Wie lange wird diese merkwürdige Schwärze noch anhalten?“, fragte Sango beunruhigt und streichelte Kirara, die sich zu ihren Füßen als kleine Katze räkelte.

Der Mönch lehnte an der Wand und umfasste nachdenklich seinen Stab mit beiden Händen. Zusammen mit Kaede hielt er einen Bannkreis um die Hütte herum aufrecht, der die unheimliche Dunkelheit draußen hielt. Zuvor war es nämlich auch in der Hütte stockdunkel gewesen, trotz eines flackernden Feuers.

„Schwer zu sagen. Wir wissen ja noch nicht einmal, was es ist…“, antwortete Miroku und klang ein wenig müde, da er sich schon eine ganze Weile auf die Aufrechterhaltung des Bannkreises konzentrierte.

Kaede wirkte ebenfalls müde, versuchte aber so gut es ging, Miroku zu unterstützen.

„Wenn wenigstens Kagome und InuYasha hier wären…“, seufzte Shippou. „Vielleicht könnten die etwas tun…“

Kaede schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass Kagomes Miko-Fähigkeiten soweit reichen… Und vielleicht sind sie ja wieder hier, aber bei dieser Dunkelheit wird wahrscheinlich nicht mal InuYasha vom Brunnen in unser Dorf finden.“

Shippou überlegte. Dann hatte er eine Idee. „Vielleicht doch! Mit Hilfe seiner Nase. Und wir könnten ihnen entgegen gehen, ich habe auch eine gute Nase und Kirara auch…“
 

Sango, Miroku und Kaede wechselten Blicke. Kirara miaute fragend. Dann ergriff Sango das Wort. „Shippou, wir haben schon genug damit zu tun, hier für unsere Sicherheit zu sorgen, indem wir den Bannkreis erhalten. Vielleicht kann man da draußen in der Schwärze ja auch gar nichts riechen.“

Shippou sah enttäuscht und sehr besorgt aus. Kaede versuchte ihn zu beruhigen. „Den Beiden geht es sicher gut, selbst wenn sie da draußen sind, InuYasha passt schon auf Kagome und das Baby auf.“, sagte sie und versuchte überzeugt zu klingen. Aber Sorgen machte sie sich natürlich auch.

Shippou wollte aber nichts unversucht lassen. Er ging vorsichtig zum Ausgang der Hütte, blieb am Rand des Bannkreises stehen und schnüffelte. Entsetzt sprang er Sekunden darauf einen Satz zurück. „Igitt, dieses schwarze Zeug stinkt ja fürchterlich!“, stellte er dann fest. Kirara war ihm gefolgt und hielt ebenfalls ihre Nase vorsichtig nach draußen. Fast augenblicklich fauchte sie und ihre Haare standen zu Berge.

Sango seufzte und Miroku konnte sich nicht verkneifen, zu bemerken, dass das Suchen mithilfe des Geruchssinns wohl doch keine so gute Idee war.
 

In Kougas Wolfshöhle…

„Wo kommt nur diese Dunkelheit her?“, rief Ginta so laut er konnte, um das Geheul zu übertönen, was sie umgab. „Und dieser Gestank ist noch viel schlimmer!“, brüllte Hakaku zurück. Sie alle hatten sich zusammen in die Höhle zurückgezogen, nur wenige waren nicht im Lager, sie waren auf der Jagd von der Schwärze überrascht worden und noch nicht zurückgekehrt. Was immer die Dunkelheit verursachte, hatte sie erst mal verschlungen.

„Nun bleibt mal alle ganz ruhig. Es wird schon wieder verschwinden.“, versuchte Kouga seine Leute zu beruhigen, doch das war ganz schön schwierig, weil er schreien musste, damit sie ihn überhaupt hören konnten.

Ayame, die erst vor ein paar Stunden bei Kouga eingetroffen war, um Neuigkeiten von ihrem Rudel im Norden zu berichten, klammerte sich ängstlich an ihn. Genau diese Schwärze war auch ihrem Stamm wiederfahren, zum Glück schließlich aber weitergezogen, ohne dass jemand das Rätsel hatte lösen können.
 

Das Geräusch des Heulens ging Ayame durch Mark und Bein. Es fühlte sich an, als ob alle ihre Knochen vibrieren würden. Kouga, der zwar auch nicht wusste, was los war, ließ sich dennoch davon nicht verunsichern. Selbstbewusst wie immer versuchte er Ayame und die anderen Wölfe zu beruhigen, allerdings konnte Ayame kaum ein Wort verstehen, wenn er etwas zu ihr sagte. Kouga hatte jetzt schon ein paar Mal versucht, die Schwärze mit seinem Wirbelwind zu vertreiben, aber nachdem er beim schnellen Laufen gegen einen Felsen gedonnert war und trotzdem alles dunkel blieb, hatte er es aufgegeben. Er wollte ja nicht in den Abgrund stürzen, der nicht weit entfernt vom Höhleneingang war.
 

Mit einem Mal hörte das Geheul abrupt auf, es wurde nicht leiser, es war einfach plötzlich weg. Doch die Dunkelheit blieb leider. Nach einem Moment der überraschten Stille ging das Gemurmel unter den Wölfen los, schließlich schwoll das Durcheinanderreden zu einem Rauschen an, bis Kouga umgehend wieder für Ruhe sorgte.
 

Inmitten eines sehr, sehr dunklen Waldes…

„Meister Jaken! Meister Jaken!“, rief Rin aufgeregt und tastete im Dunkeln herum, bis sie etwas ergreifen konnte – Jakens spitze Nase. Der kleine Youkai quietschte erschrocken auf. „Mensch, Rin! Erschreck mich doch nicht so.“, schimpfte er und fuchtelte mit seinem Stab herum, aber es gelang ihm nicht, damit Licht zu machen. Keine Flamme kam aus dem Kopf. Er hatte es schon eine Weile versucht, auch als das Geheul ihn fast hatte taub werden lassen.

„Aber ich habe Angst, Meister Jaken. Wie soll uns Sesshoumaru-sama denn bei einer solchen Dunkelheit finden? Man kann nicht mal die Sterne am Himmel sehen und dann dieses schreckliche Geheul, was eben noch zu hören war.“ Das Mädchen klammerte sich an Jakens lumpige Kleidung. ‚Hoffentlich ist Kagura bei ihm, sonst ist sie verloren…‘, dachte Rin noch stumm bei sich.

Jaken riss sie aus ihren sorgenvollen Gedanken. „Der Herr wird uns schon finden, wenn er uns sucht. Möglicherweise versucht er der Ursache dieser Dunkelheit auf den Grund zu gehen.“, erklärte der KrötenYoukai, klang aber nicht überzeugt.

„Kannst du denn gar nichts gegen die Dunkelheit machen, Jaken?“, fragte Rin und schloss die Arme fröstelnd um sich selbst. Es war kalt und ihr war außerdem sehr unheimlich zumute. Auch wenn das Geheul jetzt verstummt war, so glaubte sie es noch immer zu hören, als ob es in ihren Knochen widerhallen würde.

„Ob ich etwas tun kann? Ja, was soll ich denn tun, Kind?“, meinte der Youkai und jetzt klang er sehr aufgebracht und ratlos.

„Keine Ahnung.“, brummte Rin. „Vielleicht einen Bannkreis errichten, um uns zu schützen…“

„Einen Bannkreis errichten…“, stammelte Jaken und dann fiel ihm sein Stab ein, den er noch immer in der Hand hielt. „Ja, das könnte ich tatsächlich versuchen…“

Rin rieb sich frierend die Hände. „Ja, dann tu es doch bitte, Meister Jaken.“, bat sie ihn und der Youkai versuchte sein Glück, indem er sich angestrengt konzentrierte. „Vielleicht können wir dann auch ein Feuer machen, wenn du es geschafft hast…“, murmelte Rin.
 

Kagome schaute im schwachen Schein von Tessaiga zu InuYasha auf. „Es hat aufgehört, dieses schreckliches Geräusch. Aber warum?“, fragte sie.

InuYasha zuckte mit den Schultern, noch immer hielt er mit einer Hand Tessaiga und mit der anderen Kagomes Hand. Der Lichtkreis umschloss sie noch immer.

„Lass uns weiter gehen.“, schlug InuYasha schließlich vor. „Ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr weit vom Dorf entfernt sind. Hin und wieder glaube ich eine Spur zu riechen.“, erklärte er dann und wie um seine Worte zu unterstreichen, kauerte er sich einen Moment nah an den Boden und scharrte einen ganzen Haufen Schnee weg, um am Gras und am Boden zu schnüffeln.

Kagome kicherte leise bei seinem Anblick, beobachtete entzückt seine zuckenden Ohren und entspannte sich ein wenig. Sie streichelte über ihren runden Bauch. „Ob du später auch so gut riechen kannst wie dein Papa?“, wandte sie sich an das Baby.

InuYasha hatte derweil seine Fährtensuche beendet. „Und?“, fragte er gespannt mit Blick auf den Bauch seiner Liebsten. „Hat es was geantwortet?“

Kagome schüttelte den Kopf, doch dann stockte sie. „Doch! Jetzt hat es getreten!“, rief sie dann aufgeregt. InuYasha legte seinen Kopf an ihren Bauch und das Kind stupste noch ein paar Mal, während InuYasha leise mit ihm flüsterte.

„Ich glaube, es mag deine Stimme…“, freute sich Kagome, doch dann verspannte sie sich plötzlich und auch InuYasha sprang alarmiert auf die Füße. „Was ist das?“, flüsterte Kagome und drängte sich an InuYasha.

„Du spürst es auch?“, wisperte er zurück, ebenso beunruhigt.

„Es ist plötzlich so kalt. Anders kalt als der Schnee. Eisig. Es fühlt sich böse an…“, versuchte Kagome ihre Empfindungen zu beschreiben.

„Und es kommt näher…“, knurrte InuYasha und machte sich kampfbereit, eine Hand fest um Tessaiga, die andere fest um Kagomes Hand geschlungen.
 

Derweil im Dorf…

„Es wird schlimmer, oder Kaede?“, brummte Miroku und Schweiß perlte auf seiner Stirn. Die alte Miko nickte nur. Sie hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich angestrengt auf den Bannkreis. „Aber das Heulen hat doch aufgehört.“, bemerkte Sango, doch in diesem Moment spürten alle in der kleinen Hütte, was Miroku gemeint hatte.

Kirara fauchte und verwandelte sich, ihr Fell sträubte sich, ebenso wie das von Shippou, der auch blitzartig auf die Füße gesprungen war.

Sango bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper und rieb sich die Arme. „Was ist das? Es ist plötzlich so kalt.“

„Es kommt näher.“, brummte Kaede leise. „Macht euch bereit.“, fügte sie noch hinzu. Miroku nickte angespannt, aber seine Konzentration ließ nicht nach.

„Bereit? Bereit wozu?“, quietschte Shippou ängstlich und hüpfte in Kiraras Fell, wo er versuchte, sich in ihrem Nacken zu verstecken.

Sango schulterte in der Hütte ihren Bumerang. „Kaede, was ist das?“
 

Kaede hielt die Augen geschlossen. „Wenn es das ist, was ich glaube…. Dann ist es ein uraltes Wesen, man kennt es nur noch aus Legenden. Seit einigen hundert Jahren wurde es nicht mehr gesehen und die, welche es damals gesehen haben, konnten nicht mehr davon berichten. Man sagt, dieser Dämon bringt undurchdringliche Dunkelheit und eisige Kälte und ernährt sich von der Angst und dem Schrecken der Menschen.“
 

Und wie zur Untermalung von Kaedes Worten, brach draußen im Dorf panisches Geschrei aus.
 

Rin zitterte am ganzen Körper. Sie zitterte so heftig, dass es nichts mehr nutzte, dass sie die Arme um sich selbst geschlungen hatte. Ihre Zähne klapperten. Sie versuchte zu sprechen, sie versuchte Jaken zu sagen, dass er den Bannkreis stärker machen sollte. Sie versuchte Sesshoumaru-sama zu rufen. Aber es war so entsetzlich kalt und sie fühlte, dass etwas unendlich Böses in der Nähe war. Sie wollte nichts mehr sehen und hören und kauerte sich zusammen. Sie war sich sicher, sie würde vor Angst in dieser Dunkelheit sterben und Tränen rannen ihr übers Gesicht. Schon Augenblicke später fühlten sie sich an, als wären sie auf ihren Wangen zu Eis gefroren.

Jaken hatte es nicht geschafft, den Bannkreis aufrecht zu erhalten. In tiefster Nacht lag der Youkai ebenso zitternd vor Angst am Boden, aber davon wusste Rin nichts, sie war starr vor Entsetzen und konnte nicht mehr denken.

Eine Berührung ließ sie zunächst zusammenzucken. Doch jemand berührte sie zaghaft, sanft und wischte ihr zärtlich die Tränen fort und nahm ihre Hände in seine Hand und dann fühlte sie etwas Vertrautes. Warmes, weiches Fell… Sesshoumaru…
 

Rin traute sich endlich, die Augen zu öffnen und wurde nach der langen Dunkelheit geblendet. Vor ihr stand ihr Herr Sesshoumaru, strahlend hell wie ein einzelner Stern in der Nacht, doch außer seiner Erscheinung war weiterhin alles schwarz. Es wirkte, als wage sich die Dunkelheit nicht in seine Nähe. Im Lichtschein seiner Gestalt konnte Rin auch Kagura erkennen, sie stand ebenfalls neben dem HundeYoukai. Rin war froh, dass Kagura die ganze Zeit nicht allein, sondern bei Sesshoumaru gewesen war, so konnte der Frau nichts passieren. Dieser schreckliche Naraku wollte sie töten oder sogar schlimmeres… Früher war Kagura zwar böse gewesen, aber sie hatte sich irgendwie verändert…

Rin hörte damit auf, über Kagura nachzudenken. Sie war sehr müde nach der ganzen Aufregung und der durchgestandenen Angst. Sie lehnte sich erleichtert noch dichter an Sesshoumarus Fellumhang. Nun konnte ihr nichts mehr geschehen, ihr wurde ganz warm ums Herz. „Du bist gekommen, Sesshoumaru-sama…“, murmelte sie voller Freude. Sesshoumaru antwortete nicht, aber er bedachte sie mit einem warmen Lächeln, bevor er sich Jaken zuwandte.

Er lag unmittelbar vor Sesshoumarus Füßen, ein zitterndes Bündel am Boden.

„Steh auf, Jaken.“, befahl der Youkai.

„Jaken-sama, steh auf. Sesshoumaru-sama ist da.“, wiederholte Rin in einem wesentlich freundlicheren Ton und man hörte ihr ihre Erleichterung an. Sesshoumaru würde das Problem lösen. Kagura dachte wohl ebenso, ihr Blick ruhte ebenfalls auf dem Youkai, bevor sie auch Rin anblickte und ihr kurz über das Haar streichelte. Rin lächelte ihr zu.
 

In der pechschwarzen Wolfhöhle hörte man das Murmeln und Flüstern der ganzen Wölfe, als das geheimnisvolle Heulen endlich verstummt war. Doch Sekunden später wurde auch das Rudel von eisiger Kälte und Angstgefühlen gepackt.

Einzig Kouga unterdrückte den Drang vor Angst wimmernd am Boden zu kauern. Er stand noch immer selbstbewusst, wenn auch unsichtbar für alle in der Schwärze und ballte die Fäuste. Als Ayame sich an ihn schmiegte, zuckte er kurz zusammen, doch dann erkannte er sie und murmelte ihr beruhigende Worte zu, weil er spürte, wie sie vor Kälte oder vor Angst am ganzen Körper zitterte.

„Wir müssen etwas unternehmen.“, flüsterte sie.

Kouga schnaufte. „Und was bitte? Du hast mir doch selbst erzählt, dass deinen Leute das Gleiche geschehen ist und dass es irgendwann wieder von alleine aufgehört hat.“, erwiderte er.

Ayame war einen Moment still, dann gestand sie: „So schlimm war es aber bei uns nicht. Diese Aura des absolut Bösen... Kannst du sie nicht spüren?“ Sie schmiegte sich schutzsuchend noch etwas näher an Kouga.

Der Leitwolf knurrte. „Natürlich spüre ich etwas Seltsames. Aber was immer es ist, ich werde mich doch nicht von ein bisschen Dunkelheit einschüchtern lassen.“

Ayame spürte, wie sich Kougas Fellhaare sträubten. Die Vorkommnisse ließen ihn keineswegs so unberührt, wie er vorgab, doch er war der Chef und musste mit gutem Beispiel vorangehen. Sie bewunderte ihn und spürte plötzlich wieder Sehnsucht und Enttäuschung, weil er sie damals abgewiesen hatte. Sie fühlte sich noch immer zu ihm hingezogen.
 

InuYasha und Kagome kamen nur langsam voran. Zunächst war die Schwärze und ein zunehmendes Angstgefühl sehr hinderlich und zusätzlich wurde ihr Vorankommen durch den hohen Schnee erschwert. Im Schein von Tessaigas Bannkreis erkannten sie nun auch, dass es wieder zu schneien begonnen hatte. Kagome, die das Stapfen durch den hohen Schnee ziemlich anstrengend fand, legte eine kurze Verschnaufpause ein. Beim Durchatmen kam ihr plötzlich eine Idee. „InuYasha! Wie wäre es, wenn ich einen Pfeil schieße? Vielleicht können meine Kräfte die Dunkelheit durchdringen…“, schlug sie vor.

Der Hanyou zuckte mit den Schultern. „Schaden kann es bestimmt nicht.“, brummte er und kurzentschlossen legte Kagome einen ihrer Pfeile an, spannte den Bogen und schoss einfach nach oben in die Dunkelheit. Der Pfeil begann wie üblich zu leuchten und erhellte den Schnee und die nähere Umgebung um sich herum. Man konnte auch schemenhaft kurz ein paar Bäume des Waldes erkennen. Als der Pfeil herunterkam und im Schnee steckenblieb, leuchtete er noch für einige Sekunden, bevor er erlosch.

„Kagome! Warum bist du nicht schon früher darauf gekommen?! Los, schieß nach da drüben, ich weiß jetzt, wo wir sind!“, rief InuYasha begeistert und jegliche Besorgnis fiel plötzlich von ihm ab. Kagome schoss in die angedeutete Richtung und dann gingen sie Hand in Hand schnell zum Pfeil bevor er erlosch. Viel schneller als erhofft und erwartet, erreichten sie mit dieser Methode das Dorf und Kaedes Hütte.
 

InuYasha sparte sich das Anklopfen und riss die Tür auf. Drinnen erstarrten zunächst alle vor Schreck. „Wir sind es doch nur.“, brummte InuYasha, aber als er sah, wie sehr sich seine Freunde erschreckt hatten, entschuldigte er sich leise. Kagome trat ebenfalls in die kleine Hütte, Kaede und Miroku boten keinen guten Eindruck, sie sahen sehr erschöpft aus und Sango und Shippou waren noch immer starr vor Schreck. Kirara stand mit aufgerichtetem Schweif als riesige Katze vor ihren Freunden in der kleinen Hütte und hatte gerade aufgehört zu knurren und zu fauchen, weil sie nun InuYasha und Kagome erkannt hatte.

Kagome begriff gleich, dass in der Hütte nur Licht war, weil Kaede und Miroku mühsam einen Bannkreis aufrechterhielten. Augenblicklich ließ sie sich neben ihnen auf dem Boden nieder, um sie dabei mit ihren Kräften zu unterstützen. Nach einigen Sekunden der Konzentration gelang es Kagome den Bannkreis zu stützen, so sehr, dass Kaede und der Mönch aufatmeten. Die junge Miko fühlte plötzlich, wie stark ihre Kräfte geworden waren, sie konnte den Bannkreis ganz alleine aufrecht erhalten und es strengte sie gar nicht so sehr an. „Was ist los mit mir?“, murmelte sie verwirrt, wenn auch erfreut.

Kaede musterte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Du bist viel stärker geworden, Kagome.“, brummte sie müde. Doch dann hielt sie inne und auch Miroku sah Kagome prüfend an. „Das stimmt schon, Kaede. Aber das ist es nicht allein.“, meinte er.

Die alte Frau nickte. Kagome verstand kein Wort und auch InuYasha, Sango und Shippou schauten verwirrt drein. „Was ist denn?“, fragte InuYasha besorgt. Auch Sango beugte sich gespannt vor.
 

Miroku und Kaede tauschten Blicke, dann blickten sie Kagome und schließlich die anderen an. „Es ist das Kind.“, sagte Miroku, der nun froh war, sich ausruhen zu können. Er lehnte sich an die Wand, das Aufrechterhalten des Bannkreises hatte ihn viel Kraft gekostet. Dabei war er ja außerdem noch leicht angeschlagen von Narakus Gift, was er mit dessen Bienen eingesaugt hatte.

„Das Kind?“, fragte Sango verwirrt. Kagome starrte auf ihren Bauch, dachte nach und verstand. Damals als sie im Kerker von Naraku festsaßen und es praktisch keine Hoffnung gab, da hatte sie nicht aufgeben wollen, ein kleiner Funke Hoffnung war in ihr gewesen. Ihr Kind war ein kleines leuchtendes Licht in der Dunkelheit, auch in dieser undurchdringlichen Dunkelheit.

Kaede nickte. „Es hat sicher deine Kräfte geerbt und hilft dir nun, Kagome.“

„Aber es ist doch nur ein Baby.“, warf InuYasha ein. „Es ist noch nicht mal geboren…“

Kagome schien von innen zu strahlen. „Aber es stimmt. Ich kann es spüren…“ Und wie zum Beweis wurde ihr Bannkreis stärker und das Licht in der Hütte heller.
 

„Nun, wir können nicht ewig hier tatenlos rumsitzen.“, brummte InuYasha. „Wir müssen etwas dagegen tun.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, waren aus dem Dorf wieder Schreie zu hören und dann das Wimmern und Jammern von Menschen jeden Alters und Geschlechts.
 

„Kaede, was ist das? Diese Dunkelheit, diese Kälte? Dieses Gefühl von etwas Bösem?“ fragte Kagome.

Kaede seufzte. „Ich bin nicht sicher. Aber ich habe eine Vermutung.“ Und sie erzählte dieselbe Legende, die auch InuYasha schon von seiner Mutter gehört hatte und die Kaede schon den Anderen zuvor erzählt hatte

„Aber wenn es ein Dämon ist, dann kann er auch besiegt werden.“, brummte InuYasha.

„Nur wie?“, fragte Sango.

„Vielleicht sind wir alle alleine nicht stark genug, aber zusammen…“, überlegte Shippou.

Die Anderen starrten ihn an. Die Idee war gar nicht so schlecht.

„Wollen wir es versuchen?“, fragte Shippou, ein wenig verunsichert über die Aufmerksamkeit, die ihm und seiner Idee zuteil wurde.

„Auf jeden Fall.“, gab InuYasha zurück und schulterte entschlossen Tessaiga. Kagome stand auf, konzentrierte sich aber weiter, um den Bannkreis zu halten. Sie nahm ihren Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Kirara verwandelte sich und Sango und auch Miroku standen auf. Nacheinander traten sie vor die Tür, Kagome erhielt weiter den Bannkreis. Auch die alte Kaede hatte sich mit Pfeil und Bogen bewaffnet.

„Also fangen wir an! Hier ist so gut wie überall.“, brummte InuYasha, bevor einen nach dem anderen musterte und dann sein Schwert schwang.
 

So, wie hat es euch gefallen? ich hoffe, gut! Freue mich über Kommentare, gerne auch Verbesserungsvorschläge. Danke im Voraus und liebe Grüße Eure Leni



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Kagome7
2013-12-22T23:01:28+00:00 23.12.2013 00:01
OMG!! Ich bin dir soooooooo unendlich dankbar das du weiter schreibst *-* . Hab deine ff das erst mal im Sommer 2013 gelesen und fand es echt schade das du nicht weiter geschrieben hast.. jetzt wollte ich deine ff nochmal durch lesen und hab dann das Kapi gesehen und ich konnte vor freude schreien !!! Ich liebe diese ff bitte schreibe schnell weiter!!

Lg Kagome 7
Von:  Kagome7
2013-12-22T23:01:28+00:00 23.12.2013 00:01
OMG!! Ich bin dir soooooooo unendlich dankbar das du weiter schreibst *-* . Hab deine ff das erst mal im Sommer 2013 gelesen und fand es echt schade das du nicht weiter geschrieben hast.. jetzt wollte ich deine ff nochmal durch lesen und hab dann das Kapi gesehen und ich konnte vor freude schreien !!! Ich liebe diese ff bitte schreibe schnell weiter!!

Lg Kagome 7
Von:  InuRa
2013-12-14T14:42:05+00:00 14.12.2013 15:42
juhuu ein neues Kapi !!
Ich musste zwar erst die ganze Geschichte nochmal lesen um den zusammenhang wieder zufinden aber es hat auch wieder spaß gemacht so eine tolle geschichte wieder zulesen.
Und jetzt platze ich schon fast vor Spannung ! :D
Von:  kagome97
2013-12-13T12:35:16+00:00 13.12.2013 13:35
Echt tolles Kapitel ;)
Du musst aufjedenfall weiterschreiben, denn ich halte es nicht aus vor Spannung ^^
Von:  nicoleherbster
2013-12-09T18:50:58+00:00 09.12.2013 19:50
Toll will mehr haben. Es ist eine echt toll Geschichte bin schon auf das nächste Kapitel gespannt.
Von: abgemeldet
2013-12-08T00:29:17+00:00 08.12.2013 01:29
ich freue mich sooo das es wieder weiter geht *vorfreudehüpfen*.
es gibt an diesem Kapitel nichts auszusetzen es ist wie immer perfekt .
aber bitte schreib schnell weiter *betteln*
ps: viel Glück mit deiner Familie
Von: abgemeldet
2013-12-08T00:29:17+00:00 08.12.2013 01:29
ich freue mich sooo das es wieder weiter geht *vorfreudehüpfen*.
es gibt an diesem Kapitel nichts auszusetzen es ist wie immer perfekt .
aber bitte schreib schnell weiter *betteln*
ps: viel Glück mit deiner Familie
Von:  Kagome0302
2013-12-06T17:20:57+00:00 06.12.2013 18:20
Endlich geht es mit der Geschichte weiter. *Freudensprung mache*
Ich habe selten so etwas Gutes gelesen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Ich war so in dem Kap drinnen, dass ich verwundert war, dass es schon wieder vorbei sein soll.

Ich fand die Szene mit InuYasha und Kagome unglaublich süß. Wo sich InuYasha hinkniet um eine Spur zu wittern. Wie Kagome dann mit dem Baby sprach und InuYasha fragte ob es auch geantwortet hat. Ganz besonders süß fande ich es, wie er dann vor Kagome kniete um den Babybauch zu küssen. Eine kleine romantische Szene in mitten der Dunkelheit und der Kälte.
Auch die Szene wie Sesshoumaru auf den Arm nimmt um sie vor der Kälte zu schützen, fand ich sehr süß.
Ich bin sehr gespannt wie es nun weiter geht. Ob sie es schaffen den Youkai zu besiegen und vorallen wie Kagomes Schwangerschaft weiter verläuft. Ich freu mich schon auf das nächste Kap^^

Liebe Grüße
deine Sandra
Von:  CloneDX
2013-12-06T13:32:28+00:00 06.12.2013 14:32
*freudenschrei* es geht weiter *freudrnsprünge* ich liebe dein ff und freu mich so das es witer geht :) Wenn ich fragen darf bringst du jetzt jede Woche ein Karpitel raus? :)


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