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In your eyes

~ andere Titelvorschläge?^-^
von

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Mit in die Seiten gestützten Händen stand sein Vater vor ihm und maß ihn mit einem abschätzigen Blick.

„Wo bist du denn bitte heute Nacht wie so ein Bekloppter hingefahren? Und was war das für ein Penner den du da angeschleppt hast? Ich hoffe den hast du bereits wieder rausgeschmissen?“

Ohne auf die Fragen seines Vaters einzugehen wollte Lian an ihm vorbei und in sein Zimmer hochgehen, wurde jedoch am Arm festgehalten.

„Wenn ich mit dir rede hast du mir zu antworten!“

Lian war zwar stehen geblieben, sah aber verstockt weiter auf den Boden. Warum sollte er diesem Mann, der sich nicht im Geringsten für sein Leben interessierte, erzählen was er gemacht hatte und was mit Kacey los war?

Er wollte doch nur wissen ob er irgendwas gemacht hatte bei dem sein Ruf gefährdet war.

Kalte Verachtung stieg in Lian hoch und er senkte den Kopf noch weiter in der Hoffnung sein Vater wäre einfach zu genervt um weiter nachzubohren.

Der Griff um seinen Arm verstärkte sich jedoch und sein Vater drehte ihn ganz herum.

„Ich dulde solche Aufmüpfigkeiten nicht länger ist das klar? Ich hab dir seit je her freie Hand gelassen aber damit ist jetzt Schluss. Und vor allem hörst du auf dich mit diesem kleinen Möchtegern-Punk und seiner Schwester zu treffen, klar? Der schlechte Einfluss ist ja wirklich nicht mehr zu übersehen.“

Bei diesen Worten erstarrte Lian. Nach einer kurzen Schocksekunde riss er sich von seinem Vater los und starrte hin wutentbrannt an.

„Das kannst du nicht machen…“ Er flüsterte nur, aber der Hass verlieh seinen Worten mehr Nachdruck als wenn er geschrien hätte.

Es war auch keine Bitte, sondern eine Feststellung.

„Und warum nicht? Immerhin bin ich dein Vater.“

Entgeistert starrte Lian diesen von sich selbst so überzeugten Mann an. Wann war er ihm ein Vater gewesen? Er hatte nie mit ihm gespielt, ihn nie in den Arm genommen, gelobt, getröstet, irgendetwas.

Seine Hände zitterten vor Wut als er sie zu Fäusten ballte und die gletscherblauen Augen blitzten gefährlich kalt aber sein Vater schien das nicht zu bemerken.

„Ich weiß wirklich nicht was ich falsch gemacht habe…Ich hab dir doch jede Chance gegeben die man sich denken kann. Und trotzdem bist du so wie du bist. SO kannst du doch niemals den Betrieb übernehmen. Was soll denn überhaupt aus dir werden?“

Jedes Wort seines Vaters fachte die schwelende Glut seiner Wut weiter an und er fühlte sich als wenn er inwendig verbrennen würde.

Wie konnte dieser Mann es wagen über ihn zu urteilen? Wann hatte er das letzte Mal danach gefragt wie es ihm ging?

„Mensch Junge jetzt sag doch was! Oder hast du bei deinen seltsamen Freunden verlernt wie man richtig spricht?“

Er hatte ihn an den Schultern gepackt und schüttelte ihn leicht.

„Fass mich nicht an!“ Mit einer groben Handbewegung schlug er die Hände seines Vaters beiseite und starrte ihn mit brennenden Augen an.

Wie wollte er sich das Recht herausnehmen ihm seine Familie zu nehmen?

Auch wenn sie nicht blutsverwandt waren, waren Flo und Nisha ihm mehr Familie als sein eigener Vater es je gewesen war.

Zunächst erstaunt verwandelte sich das Gesicht seines Vaters zu einer vor Wut und Schmerz verzerrten Grimasse.

„Du bist wirklich das Undankbarste was mir je untergekommen ist! Nur damit du leben kannst ist deine Mutter gestorben…und was machst du??? Trittst ihr Andenken mit Füßen!!!“

Die letzten Worte schrie er seinem Sohn zornentbrannt entgegen, während ihm Tränen in den Augen standen.

Lian jedoch starrte ihn nur fassungslos an.“ Wegen…mir? Wieso…?“

Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und seine blassen Lippen formten nur halb geflüsterte Worte.

Sein Vater ignorierte wie sehr er ihn getroffen hatte. Ihm tat es gut zu sehen wie entsetzt sein Sohn war.

„Du warst schon als Kind so dermaßen beschränkt…Wärst du nicht einfach auf die Straße gelaufen hätte sie sich niemals vor das Auto geworfen und wäre nicht gestorben!! Ist dir eigentlich klar, was du mir damit angetan hast? DU bist schuld am Tod deiner Mutter!!! Verdammt du hast unser Leben zerstört!!!“

Benommen taumelte er einige Schritte zurück, drehte sich dann auf dem Absatz herum und rannte die Treppe hoch. Tränenblind rannte er fast in Kacey hinein, der auf dem Flur stand und ihn mit schreckgeweiteten Augen ansah. Ohne weiter auf ihn zu achten raste er in sein Zimmer und warf sich auf sein Bett.

Die Stimme seiner Mutter und ihr Lachen klangen in seinem Kopf wieder und ihm wurde speiübel. Verzweifelt krallten sich seine Hände in das Kissen, während er sein tränennasses Gesicht darin vergrub.
 

Kacey war schon eine ganze Weile fertig mit essen als er eine laute Männerstimme hörte. Die Tür stand noch einen Spalt breit offen und so verstand er irgendwas von „..Penner…schon rausgeschmissen…“.

Er war sich sicher, dass er damit gemeint war und sah sich hektisch um. Er wollte schnellstens verschwinden, um Lian nicht noch mehr Ärger zu machen. Alles was besaß hatte er am Körper und somit wohl auch nichts was er vergessen könnte. Vorsichtig schlich er zur Tür und lugte durch den Spalt nach draußen, um dann leise das Zimmer zu verlassen.

Die Stimmen unten wurden immer lauter, wobei die meiste Zeit nur die Stimme zu hören war, die nicht Lian gehörte.

Zögernd stand er am Ende des Ganges der zur Treppe führte als er die Beiden sah. Schnell huschte er wieder einige Schritte zurück, sodass er halb durch eine große Topfpflanze, halb durch eine Wand verdeckt wurde.

Lian stand einem älteren Mann, vermutlich seinem Vater, fassungslos gegenüber und dieser holte erneut tief Luft um weiterzuschreien. Den ersten Teil hatte Kacey nicht richtig verstanden, da er sich schnell versteckt hatte.

Aber Lians Gesicht nach zu urteilen musste es etwas Schlimmes gewesen sein, sodass der sonst so selbstbewusste schwarzhaarige Junge kalkweiß geworden war und seinen Vater nur entsetzt anstarrte.

Von seiner Position aus konnte er nicht hören was Lian sagte, da dieser kaum mehr flüsterte.

„Du warst schon als Kind so dermaßen beschränkt…Wärst du nicht einfach auf die Straße gelaufen hätte sie sich niemals vor das Auto geworfen und wäre nicht gestorben!! Ist dir eigentlich klar, was du mir damit angetan hast? DU bist schuld am Tod deiner Mutter!!! Verdammt, du hast unser Leben zerstört!!!“

Jedes einzelne Wort schien Lian wie ein Schlag ins Gesicht zu treffen und er taumelte rückwärts, bevor er die Treppe hoch und in seine Richtung rannte.

Verständnislos und verwirrt sah Kacey erst dem davonstürmenden Lian hinterher, der ihn gar nicht bemerkt zu haben schien, um dann noch einen kurzen Blick auf dessen Vater zu werfen. Dieser fuhr sich scheinbar unschlüssig durch die silbergrauen Haare.

Dann schien ihm etwas eingefallen zu sein, da er seine Aktentasche nahm, die er vergessen zu haben schien, noch mal kurz in die Richtung blickte in die Lian verschwunden war und nach kurzem Zögern das Haus verließ.

DU bist Schuld am Tod deiner Mutter.

Hätte man ihm so etwas vorgeworfen hätte er ähnlich heftig reagiert wie Lian. Wusste sein Vater nicht was er ihm damit antat?

Unschlüssig sah er zu Lians Zimmer.

Langsam setzte er sich in Bewegung und schob die Tür, die Lian zuvor zugeknallt hatte auf.

Lian lag auf dem Bauch und bewegte sich nicht.

Außer dem leichten Zucken seiner Schultern verriet nichts, dass er weinte.

Unsicher kam Kacey näher und achtete sorgsam darauf nicht in irgendetwas reinzutreten was auf dem Boden lag, da Lian das Tablett anscheinend einfach von seinem Bett gefegt hatte.

Langsam setzte er sich neben Lian aufs Bett.

Es tat ihm weh, dass der sonst so strahlende und lachende Lian jetzt weinend, verzweifelt und voller Schuldgefühle in seinem Bett lag.
 

In seinem Kopf hämmerten unablässig die gleichen Worte.

Du bist schuld am Tod deiner Mutter.

Sie war seine warme Erinnerung, sein Halt und der Grund warum er seinen Vater noch nicht in Grund und Boden geschrien hatte. Und er war schuld, dass sie tot war?

Sein ganzer Körper fühlte sich bleischwer und taub an, während ihm das Blut durch die Ohren rauschte.

Eine warme Hand legte sich vorsichtig auf seine Schulter und riss ihn aus seinen Gedanken.

Kacey.

Seine Atmung wurde langsam wieder ruhiger und seine verkrampften Hände lösten sich ein wenig als Kacey begann ihm sanft, wenn auch zögerlich, über den Rücken zu streichen.

Er wusste nicht wie lange er so dagelegen hatte aber irgendwann hörte er auf zu weinen und drehte den Kopf zur Seite. Kacey saß neben ihm und sah ihn besorgt an.

Lian setzte sich schnell auf und fuhr sich seufzend durch die Haare.

„Eigentlich sollte ich dich trösten und nicht umgekehrt…Hab mich schließlich nur ein bisschen mit meinem Vater ge…“

Er stockte als er es in Kaceys Bernsteinaugen kurz aufblitzen sah.

„Du hast genauso gut das Recht dich mies zu fühlen wie jeder andere auch.“

Der Jüngere hatte schüchtern den Kopf gesenkt und sah auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen, dennoch hatte seine leise Stimme einen bestimmten Klang.

Verunsichert drehte Lian das Gesicht zur Seite. Er mochte es nicht, wenn irgendjemand seine schwache und verletzliche Seite sah. Aber der Stachel saß einfach zu tief.

Er fühlte sich als hätte sein Vater ihm das Wertvollste genommen was er besaß. Die Erinnerung an seine Mutter. Allein schon der Gedanke an ihr melodisches, weiches Lachen ließ sein Inneres fast erstarren, da er die Schuld am Verstummen dieses Lachens trug.

Aufstöhnend ließ er den Kopf in die Hände sinken und schloss die Augen.

Als sich zwei warme, schlanke Arme um seinen Oberkörper legten wollte er eigentlich nicht, dass der Jüngere versuchte ihn zu trösten, dann aber lehnte er dankbar den Kopf an Kaceys Schulter. In seinem Hinterkopf blitzte immer wieder das schlechte Gewissen auf, schließlich war Kacey erst in der vergangenen Nacht schwer misshandelt worden und brauchte mit Sicherheit eher Zuspruch und Trost als er selbst, aber sein ganzer Kopf war viel zu voll mit wirren Gedanken als dass er diesen einen Gedanken hätte umsetzen können.

Kaceys schlanker Körper strahlte eine beruhigende Wärme aus und das gleichmäßige Heben und Senken seines Oberkörpers ließ Lian langsam abdriften. Die Erschöpfung durch seinen Gefühlsausbruch trug ebenfalls dazu bei, dass er sich nicht dagegen wehren konnte, als er langsam aber sicher wegdämmerte.
 


 

Obwohl er sich zunächst nicht sicher war rang er sich doch dazu durch Lian in den Arm zu nehmen. Der Ältere wirkte total aufgelöst und verwirrt auch wenn er versuchte sich vor ihm zusammenzunehmen und er wollte ihm einfach irgendwie helfen.

Lian sperrte sich erst ein wenig lehnte sich dann aber an seine Schulter.

Als habe man einen Schalter umgelegt stieg Kacey das Blut ins Gesicht und sein Gesicht glühte förmlich. Er wusste nicht was es war aber Lian hatte etwas an sich was sein Herz kurz stolpern ließ bevor es ein wenig nervös weiter schlug.

Vollkommen darauf konzentriert sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen hatte er gar nicht gemerkt, dass Lian einfach eingeschlafen war.

Erst als das Gewicht des wesentlich Größeren ihn langsam aber sicher nach hinten drückte merkte er, dass der Ältere nicht mehr wach war.

Zu seinem Entsetzen hatte er dem nichts entgegen zu setzen und wurde rücklings aufs Bett gedrückt, obwohl er versuchte Lian von sich wegzuschieben.

Eine leichte Panik stieg in ihm auf als Lian halb über ihm liegend etwas in sich hineinmurmelte. Sollte er jetzt wach werden würde die ganze Situation nur noch komplizierter werden.

Erst als er sich sicher war, dass Lian nur im Schlaf gesprochen hatte entspannte er sich wieder. Er sah mit zusammengezogenen Augenbrauen resigniert an die über ihm liegende Decke.

„Na ganz toll…“

Lian bewegte sich und Kacey sah ihn erschrocken an. Hatte er ihn jetzt doch geweckt?

Der Schlafende jedoch drehte nur den Kopf ein Stück und lag jetzt so, dass sein warmer Atem über Kaceys Hals strich.

Dessen Herzschlag setzte fast aus und eine Gänsehaut zog sich über seinen ganzen Körper.

Oh mein Gott…Was mach ich hier eigentlich?

Krampfhaft kniff er die Augen zusammen.

Lieber schlafen als noch weiter so aus dem Konzept gebracht und verwirrt zu werden.
 


 

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Sou wer Fehler findet darf sie erstmal behalten^^

Ne ne Version mit richtiger Zeichensetzung folgt noch...Aber im Mom bin ich im HochladefieberxDDD

*knuddel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inan
2009-09-05T23:11:46+00:00 06.09.2009 01:11
Es war toll, mal Lians schwache seite zu sehen!
Okay, das klingt jetzt fies, aber ist so
Seine Vater hätte ihm sowas aber nie an den kopf werfen dürfen,
das zeigt eindeutig, dass er kein Vater, sondern nur ein Erzeuger ist
Super Kapitel,
ich steh total auf drama und trgik!
Von:  Misuzu
2008-05-25T11:59:23+00:00 25.05.2008 13:59
waiii wie süß!!!!
sry dass ich erst ejtzt Kommi mache, aber ich war nich eher am PC!

voll süß!!!!!
*mehr will*

und trotzdem traurig
*den vater schlag*
wie kann er nur?????!!!!

mach weiter so!!!

lg
~Misu
Von:  ReinaDoreen
2008-05-24T18:30:06+00:00 24.05.2008 20:30
Mit der Kaltherzigkeit seines Vaters konnte Lian leben, aber das er von diesem vorgeworfen bekommt das er das Leben seiner Mutter auf dem Gewissen hat zerbricht etwas in ihm. Damit hat er nie gerechnet. Und die Schuldgefühle der er daraufhin hat lassen ihn verzweifeln.
Kacey der ja eigentlich verschwinden wollte, sieht das Lian in dieser Situation nicht alleine sein kann bleibt um ihm den Halt zu geben den er kurz zuvor von Lian bekommen hat.
Jetzt sind zwei zerstörte Jungen zusammen.
Reni
Von:  RayDark
2008-05-24T14:53:51+00:00 24.05.2008 16:53
Wow, ich will unbdeingt wissen, wie es weitergeht!
Den Vater hasse ich - jemand der noch nicht mal weiß, wie sein eigenes Kind fühlt.... und ihm dann noch solche Sachen an den Kopf zu werfen.... *grml*
Das ist Verantwortungslos!
Von:  -Fluffy-
2008-05-23T17:09:36+00:00 23.05.2008 19:09
es war ein sehr bewegendes Kapitel. Es ist furchtbar, was Lians Vater ihm vorgeworfen hat. So etwas sollte man nie sagen.... Das Kasey sich Lians angenommen hat war klasse. Obwohl er selbst Zuspruch brauchte, hat er schnell erkannt, das Trost für diesen jetzt ganz wichtig ist.

Klasse geschrieben!

*Knuff/Knuddel*, das Fluffel
Von: abgemeldet
2008-05-23T14:59:32+00:00 23.05.2008 16:59
schnell weiter machen ja mein kind?
hast wieder ein tolles kapi *-*

aber warum erinnert lian sich nicht an den unfall?
Von:  Tragedy
2008-05-23T14:26:40+00:00 23.05.2008 16:26
*___* wai...jetzt geht es hier auch weiter^o^
*flausch*
;-; ohje..da gabs ja richtig Zoff
aber müsste sich Lian nicht eigtl an den Unfall erinnern können??


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