Zum Inhalt der Seite

Zwei Seiten einer Medaille

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Im Dunkeln lauert das Böse

Also war es entschieden. Hinata ließ sich beim Training von Neji helfen, was sie nie gedacht hätte, dass er das tun würde. Gleich am nächsten Morgen machten sich die beiden auf den Weg zum Übungsgelände, wo Tenten und Rock Lee schon warteten.

„Nanu? Du hast ja Hinata mitgebracht“, wunderte sich Lee.

„Ja. Sie ist ab jetzt beim Training dabei“, erklärte Neji, „und ich werde ihr helfen.“

Er klang so zufrieden, was Lee und Tenten völlig irritierte.

Die Brünette forschte nach: „Ähm! Hab ich das richtig verstanden? Du willst Hinata beim Training helfen?“

„Sehr richtig.“ Der Braunhaarige war etwas genervt. „Habt ihr irgendein Problem damit?“

Seine beiden Teamkameraden schüttelten den Kopf. Sie sahen den beiden Hyuga` s hinterher, wie sie sich ein ganzes Stück von ihnen entfernten.

„Sag mal, verstehst du das?“, fragte Lee seine Teamkollegin verwirrt, „ich dachte er kann Hinata nicht leiden. Warum hilft er ihr auf einmal?“

Tenten zog die Schultern hoch. „Ich habe keine Ahnung.“ Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass das irgendwas mit der Sache zutun hatte, als er diesen Zusammenbruch neulich bei der Pyjamaparty hatte. Doch diesen Gedanken verwarf sie ganz schnell wieder. Die dachte schmunzelnd: „Ach was, Blödsinn! Damit kann das nun wirklich nichts zutun haben. Er hatte ja schließlich nur Kopfschmerzen.“

Und wehrend sie und Lee nun mit ihrem Training begannen, hatten sich Hinata und Neji auf eine große Fläche des Übungsplatzes gegenüber gestellt. Für die Blauhaarige war das noch immer nicht richtig zu bereifen. Ihr Cousin, der sie seelisch immer so fertig gemacht und bloß gestellt hatte, bot ihr plötzlich an sie zu trainieren. Sie hatte sich das alles drei Tage lang intensiv durch den Kopf gehen lassen, doch auch jetzt, wo sie sein Angebot angenommen hatte, war das nicht begreifbar für sie. Mit meinem Schlag wurde sie durch das Rufen ihres Cousins aus ihren Gedanken gerissen. „Was ist los? Willst du nun, dass ich dir helfe, oder willst du da noch länger Wurzeln schlagen?“

Hinata schreckte hoch und schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein. Es… es kann losgehen.“

Aus seinem neckischen Lächeln wurde großer Ernst. Er erklärte: „Also. Eine der wichtigsten Lektionen ist, dass du die Byakugan beherrschst. Du musst jeden Winkel, in dem sich etwas verbirgt, klar erkennen können.“

Hinata fühlte sich etwas angegriffen. „Das weiß ich doch.“

Sie hielt ein Fingerzeichen vor sich, mit dem sie ihr Bluterbe aktivierte und ihren Cousin mit geweiteten Augen durchleuchtete. Sie konnte den Chakrafluß ihn ihm klar erkennen und die Chakra - Punkte, die man mit Juken angreifen und verschließen kann. Der Braunhaarige schmunzelte und gab seiner Cousine angeberisch zu verstehen: „Du magst deine Augen vielleicht besser trainiert haben, aber meine sind sehr viel geschulter als deines.“ So mit aktivierte er auch sein Bluterbe. „Ich erkenne jede Person die sich versteckt hält. Aber auch ich, mit einem Können, habe mich schon oft täuschen lassen. Du darfst deine Gegner in keinem Fall unterschätzen. Es ist völlig gleich ob wir zwei, Hiashi, oder andere aus unserem Clan. Unsere Augen können uns immer einen Streich spielen“, warte er sie.

Doch Hinata wusste das und verfinsterte ihren Blick.
 

Naruto kam zum Platz gelaufen und rief, als er Lee und Tenten sah: „Hallo! Guten Morgen!“

„Hey Naruto!“, der Schwarzhaarige wirbelte erfreut herum.

Der Blondschopf lief zu den beiden rüber und verschnaufte erstmal. Dann sagte er ungeduldig: „Also los. Lasst uns mit dem Training anfangen.“ Doch nun fiel ihm, aus dem Augenwinkel, Neji und Hinata auf und drehte sich ganz zu ihnen. Verwundert fragte er: „Was macht Hinata denn bei Neji? Trainiert sie gar nicht mit ihrem Team?“ Und Lee klärte ihn auf: „Ich weiß zwar nicht, was Neji dazu geritten hat, aber er will Hinata unbedingt trainieren.“

„Was?“ Der Fuchsjunge begriff nicht ganz. „Was soll das heißen er will Hinata trainieren? Hat er nicht immer gesagt, dass er sie nicht ausstehen kann?“ Tenten kam nun dazwischen und zischte: „Du siehst doch, dass es jetzt anders ist! Lass ihn also in Ruhe!“

Das sie Neji immer verteidigte, kannte Lee ja schon. Aber er begriff nicht, warum sie die Sache mit Hinata auf einmal unterstützte. Er zog die Schultern hoch. „Ach was. Neji wird schon seine Gründe haben“, dachte er lächelnd. Er wandte sich Naruto zu und fragte bereit: „Okay! Naruto? Wollen wir loslegen?“ „Aber klar doch!“, rief dieser aufgeregt. Die beiden entfernten sich von Tenten und begannen mit dem Training. Doch die Brünette konnte sich nicht aufs Training konzentrieren. Sie fand es viel interessanter was die beiden Hyuga` s da machte und ging zu den beiden. Sie setzte sich unter einen Baum und beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung.

Neji und Hinata standen die ganze Zeit regungslos da. Doch nun öffnete Neji blitzschnell seine Kunai – Tasche am rechten Bein und warf eines der scharfen Waffen auf seine Cousine. Diese erkannte den Angriff und wich rasch aus. Sie hockte da und er schmunzelte zufrieden. „Deine Reaktion war nicht schlecht“, fand er, „aber noch lange nicht gut genug.“ Sie erhob sich und er befahl ihr: „Greif mich an. Los! Mach schon!“

Das zierliche Mädchen griff in die Waffentasche hinten an ihrer Hose und sah ihren Cousin bereit an. Dieser ging in Kampfhaltung und nun warf sie mit mehreren Shuriken nach ihm. Der junge Hyuga begann sich zu drehen und setzte eine gewaltige Menge Chakra um sich frei, womit er die Shuriken abwehrte. „Rotation“, dachte Hinata erstaunt. Der Junge kam zum Stehen und die Shuriken lagen um ihn herum verstreut. Er klärte sie auf: „Rotation wird von der Hauptfamilie mündlich überliefert. Aber ich habe sie mir selbst beigebracht. Du gehörst zur Hauptfamilie, also solltest du diese Kunst auch lernen können, wenn du stark genug dafür bist.“

Sein Gegenüber mochte es nicht, wenn man sie über etwas aufklärte was sie doch eh schon wusste. Doch entmutigt dachte sie: „Die werde ich doch niemals können.“

Neji lächelte verschmitzt, doch auf einmal hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Es klang so als würde er das zu sich selbst sagen, denn es war seine eigene Stimme. „Was machst du da Neji? Was kümmert dich dieser kleine Loser? Du solltest dich lieber auf deine eigene Kraft konzentrieren.“ Er war von einer Sekunde auf die andere total panisch und ging auf die Knie. Es war als würde ihm jemand die Kehle zudrücken, so sehr rang er nach Luft. Dieser stechende Schmerz in seinem Kopf hatte ihn wieder völlig überrumpelt. „Schon wieder dieser Schmerz. Er kommt immer dann, wenn ich ihn nicht gebrauchen kann. Was ist das bloß?“ Die Zähne zusammen beißend hielt er sich den Kopf.

Tenten sprang erschrocken auf die Füße, als sie sah, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Rasch eilte sie zu ihm. „Neji! Was ist mit dir?“ Ihr Herz raste wie Wild. So sehr als würde es jeden Moment zerplatzen. Vor ihm schmiss sie sich auf die Knie und fragte entsetzt: „Hast du schon wieder diese Kopfschmerzen?“ Doch der Braunhaarige antwortete nicht. Er rang furchtbar nach Luft und stützte sich an der Schulter seiner Teamkameradin ab. Doch als er sich aufstellen wollte, knickte er halb wieder um. Sein ganzer Körper bebte. Er wusste einfach nicht was mit ihm los war. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht hielt er sich seinen Kopf.

„Du solltest dich setzen Neji“, verlange Tenten von ihm. Es war unschwer zu erkennen, dass sich große Sorgenfallen auf ihrer Stirn breit gemacht hatten. Doch der Angesprochene schüttelte den Kopf und röchelte: „Nein. Ich muss mit Hinata weiter trainieren.“ Doch diese konnte Tenten nur zustimmen: „Tenten hat Recht Neji. Lass gut sein. Ruh dich aus. Wir machen weiter, wenn’s dir besser geht.“

Aber der Hyuga war einfach zu störrisch und zu eigensinnig, um sich einzugestehen, dass die Mädchen Recht hatten. Er drückte Tenten von sich und ging auf seine Cousine zu. Doch seine Beine wollten nicht so wie er. Sie zitterten unaufhaltsam und er schwankte von einer Stelle zur anderen. Es sah so aus als wäre er Sturz betrunken. Da plötzlich kippte er um und fiel unsanft auf seine linke Schulter.“ „Neji!“, Tenten erschrak und eilte zu ihm. Ihr verzweifeltes Rufen hatten Naruto und Rock Lee mitbekommen und sahen zu dem Geschehen hinüber. Als sie registrierten, dass mit Neji etwas nicht stimmte, eilten sie rasch zu ihnen. Lee fragte, ganz außer Atem: „Was ist passiert?“ Seine Teamkollegin war sehr besorgt und erklärte: „Er hat wieder diese Kopfschmerzen und ist plötzlich einfach zusammengeklappt.“ In ihren Augen konnte man Glanz von Tränen erkennen, die sie aber schnell wieder runterschluckte. Sie stellte sich auf und versuchte Neji hochzuheben. Lee kam dazu. „Warte, ich helfe dir.“ Die beiden halfen ihrem Teamkollegen auf die Beine und schleppten ihn zu dem kleinen Wäldchen, am Rand des Übungsplatzes.

Dort ließ der junge Hyuga sich unter einem Baum nieder und ließ seinen Kopf nach vorn fallen. Er saß völlig erschöpft da, so als ob er grade einen schwierigen Kampf hinter sich hatte. Er blickte auf den Boden und sagte kein Wort. Nicht mal ein „ Danke für die Hilfe“. Ständig hielt er sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht den Kopf und das machte seinen Freunden große Sorgen. Rock Lee und Naruto standen etwas weiter weg und Lee dachte angestrengt nach. „Irgendwas stimmt da nicht“, glaubte er.

Der Fuchsjunge sah ihn verdattert an. „Was meinst du?“ Lee war in Gedanken versunken und erinnerte sich: „Das Gleiche ist wehrend der Pyjamaparty neulich auch passiert. Neji bekam ganz plötzlich diese Kopfschmerzen und ist vor Tenten regelrecht Kraftlos zusammengesackt. Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu.“ Der Blondschopf fand das auch merkwürdig. „Du hast Recht. Jetzt wo du es sagst. Normalerweise würde Neji sich nie von so bisschen Schmerzen unterkriegen lassen, aber jetzt…“

Die beiden blickten zu dem Hyuga, der völlig erledigt dasaß und auf keine von Tenten` s besorgten Fragen antwortete. „Wirklich sehr merkwürdig“, dachte sich Lee. Doch plötzlich wurde er durch lautes Meckern aus seinen Gedanken gerissen. „Jetzt hör endlich auf mich mit Fragen zu löchern! Du gehst mir auf den Wecker!“ Neji war total genervt von den endlosen Fragen seiner Teamkollegin. Diese schreckte zurück. In so einem Tonfall hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Erschrocken stand sie auf und ging zu Naruto und Lee. „So aggressiv hab ich ihn schon lange nicht mehr erlebt“, bemerkte Lee, „lassen wir ihn einfach in Ruhe.“

Hinata stand etwas weiter weg von Neji und beobachtete ihn. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte sie Sorge um ihn in seinem Herzen. Wie er so dasaß, völlig am Ende seiner Kräfte, hatte sie irgendwie das Bedürfnis ihm zu helfen. Aber was konnte sie schon tun? Ganz besonders jetzt wo er so angefressen war und mit seiner Laune sogar schon Tenten angemotzt hatte. Sie zog sich zurück und ging zu den anderen. Lee wies Neji nun darauf hin: „Wir gehen jetzt wieder trainieren. Wenn es dir besser geht, kannst du ja wieder dazu kommen.“

Der Angesprochene drehte den Kopf weg und antwortete nicht.

„Kommt“, sagte Lee und setzte sich in Bewegung. Naruto und Hinata folgten ihm, doch Tenten drehte sich noch einmal um und blickte Neji deprimiert an. Er machte keine Anstalten ihr auch nur einen Blick zu zuwerfen. Sie wollte grade gehen, da hörte sie ihn sagen: „Es tut mir Leid.“

Verwundert drehte sie sich wieder zu ihm, der immer noch seinen Kopf weggedreht hatte. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Nein Neji, mir tut es Leid. Ich hätte dich nicht so mit meinen Fragen zutexten dürfen. Aber… ich hab mir halt Sorgen gemacht.“

„Das musst du nicht“, machte er ihr klar. Nun endlich drehte er seinen Kopf zu ihr und schaute sie an.

Ein leichter Windhauch kam auf und wehte durch ihre Haare. Wehrend der Braunhaarige das junge Mädchen vor sich so betrachtete, waren seine Schmerzen irgendwie wie weggeweht. Wie sie da stand und ihm ein warmes Lächeln schenkte. Er fühlte sich als müsste er jede Sekunde vor Freude einen Riesen Satz machen. Doch dieses Gefühl schluckte er schnell hinunter. Aber eines konnte er sich nicht verkneifen. Ein leichtes Lächeln fuhr ihm über die Lippen und ein unverkennbares Glänzen füllte seine lavendelfarbenen Augen. Das Herz der Brünetten schlug vor Freude einen Salto. Sie seufzte vor Erleichterung, wehrend sie sein gefühlvolles Lächeln teilte. Doch plötzlich durchfuhr ein grässlicher Schmerz seinen Kopf und unterbrach so die idyllische Stille. Er biss die Zähne zusammen vor Schmerzen. Sein Schädel brummte so gewaltig, dass er sich die Haare raufen musste und nach vorn, auf alle Vier, fiel. „Neji!“ Tenten wollte zu ihm laufen, doch er sagte: „Ist schon gut, ich komm klar. Geh ruhig trainieren.“ Das Mädchen war sich aber nicht so sicher ob sie ihn jetzt wirklich allein lassen sollte. Doch sein abweisender Blick zwang sie schließlich dazu zu gehen. Ihr war schrecklich mulmig bei dem Gedanken ihn allein zulassen, aber im Moment blieb ihr nichts anderes übrig.
 

Nach dem alle am Nachmittag eine längere Pause eingelegt hatten, fühlte sich Neji wieder fit genug, um mit Hinata weiter zu trainieren. Tenten war sehr froh, dass es ihm wieder besser ging, aber auch sie wurde das Gefühl nicht los, dass da irgendwas faul war.

Der junge Hyuga versuchte seiner Cousine die Rotation beizubringen, aber da das erst der erste Tag war, funktionierte das natürlich nicht.
 

Es war Abend und Lee und Naruto hatten sich schon auf den Weg zurück ins Dorf gemacht.

Tenten beobachtete die beiden Hyuga` s. Sie war fasziniert von Hinata` s Durchhaltevermögen. Sie wollte einfach nicht aufhören mit dem Training. Neji stand ihr zufrieden grinsend gegenüber, wehrend sie in die Knie gebeugt da stand und völlig erledigt nach Luft rang. Er war zwar sehr geduldig in seiner Trainingsweise, aber auch sehr streng. Doch genau das wollte das Blauhaarige Mädchen ja. Um stark zu werden, brauchte sie eine strenge Hand. Sie hielt tapfer durch, bis Neji schließlich sagte: „Wir sollten für heute Schluss machen. Lass uns nachhause gehen.“

Sie fiel total erschöpft auf die Knie und keuchte: „Ja!“ Sie atmete tief durch und ließ sich von Tenten aufhelfen. Neji kam zu ihnen. „Kommt. Gehen wir.“

Die beiden Mädchen nickten und folgte ihm zurück ins Dorf.
 

Die Nacht war für Neji unerträglich. Er konnte kaum schlafen. Ständig hörte er diese Stimme in seinem Kopf, die ihm Befahl, dass er damit aufhören soll Hinata zu trainieren. Dabei hatte er rasend Kopfschmerzen und seine Stirn brannte unerträglich. Immer wenn er eingeschlafen war, wachte er nach kurzer Zeit wieder auf und hatte fürchterliche Schweißausbrüche. Selbst in seinen Träumen verfolgte ihn diese Stimme. Irgendwann aber, war er vor Schmerzen so erschöpft, dass er in einen tiefen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen waren seine Kopfschmerzen weg, aber seine Stirn brannte noch immer.

„Warum passiert das bloß?“, fragte er sich. Er machte sich fürs Frühstück fertig und nahm sein Stirnband zur Hand. Neben der Tür hing ein Spiegel an der Wand und als er hin sein, er schrak er fürchterlich. Da war es wieder. Dieses eigenartige Zeichen vor seinem Bannmahl.

„Was ist das nur?“, fragte er sich und fuhr mit einem Finger über dieses Zeichen. Doch nachdem er darüber gestrichen hatte, war es verschwunden und auch das Brennen hörte auf. Er schüttelte den Kopf und glaubte, sich das nur eingebildet zu haben.
 

Beim Frühstück, in der Küche, bemerkte Hiashi, dass sich Neji sehr merkwürdig verhielt. Er war sehr schweigsam und nachdenklich. Manchmal legte er sogar Hand an sein Stirnband. Irgendwann harkte Hiashi dann nach: „Was ist los Neji? Stimmt etwas nicht?“

Hinata fiel sein Verhalten auch auf, doch ihr Cousin sagte ausweichend: „Nein, nein. Alles in Ordnung.“

Das Clanoberhaupt glaubte das Gegenteil, doch er ließ ihn in Ruhe.
 

Dieses Mal, wehrend des Trainings, hielt Neji durch. Egal wie stark seine Kopfschmerzen und das Brennen auf seiner Stirn auch waren, er kämpfte dagegen an und ließ sich nichts anmerken.

Hinata` s Chakra wurde langsam immer größer, umso mehr sie sich darauf konzentrierte. Selbst ihr Byakugan nahm an Sehstärke zu. Der Braunhaarige war sehr zufrieden, aber umso zufriedener wäre er, wenn sie die Rotation beherrscht. Er trainierte harte mit ihr, sogar wehrend der Pausen und Naruto, Rock Lee und Tenten schauten ihnen fasziniert zu.

„Unglaublich, dass sie nicht mal eine Pause machen“, sagte der Blondschopf beeindruckt, „Hinata hält wirklich tapfer durch.“

„Ja. Sie hat einen starken Willen“, fand Lee, „sie gewinnt immer mehr an Stärke dazu.“

„Unglaublich.“ Naruto fehlten richtig die Worte vor Staunen.

Neji und Hinata attackierten sich nun mit Juken und es wurde ein kleiner Kampf daraus. Tenten hatte die ganze Zeit ihren Blick auf Neji gerichteten. Sie konnte sich gar nicht mehr von ihm abwenden. Nicht mal, als Lee und Naruto mit ihrem Training fort fuhren. Irgendetwas war mit ihr geschehen. Sie fühlte sich anders als früher, wenn sie ihn ansah. Sie fühlte sich von ihm angezogen, so sehr, dass sie ihm am liebsten sofort in die Arme fallen möchte. Ein eigenartiges Gefühl.
 

Die nächsten zwei Tage verlief alles normal ab. Ganz besonders war Neji erleichtert, weil seine Schmerzen weg waren und hoffte, dass sie auch nicht noch einmal wieder kommen.

Doch dieses Zeichen auf seinem Bannmahl bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er wusste einfach nicht was es zu bedeuten hatte. Einmal hatte er sogar das Verlangen danach, Hiashi zu fragen, doch er ließ es bleiben, als er merkte, dass es nicht wieder aufgetaucht war.
 

Als er an diesem Abend mit Hinata vom Training heim kam, wollten sie sich nicht ausruhen. Im Gegenteil, sie machten auf dem großen Hof weiter. Sie kämpften mit Juken gegeneinander und Hiashi und Hanabi beobachteten die beiden.

„Hinata ist besser geworden“, stellte Hanabi fest.

„Ja. Neji hat sie gut im Griff“, entgegnete ihr Vater stolz, „und eines Tages, da bin ich mir sicher, wird sie mal genau so stark sein wie er.“
 

Die beiden trainierten noch sehr lange, doch beim Dunkelwerden gab Hinata schließlich auf. Sie war völlig erledigt und ging auf ihr Zimmer. Auch Neji zog sich zurück. Er trat, in seinem Zimmer, vor den Spiegel und nahm das Stirnband ab. Er blickte auf sein Bannmahl und dachte verbittert: „Wenn dieses verdammte Bannmahl bloß nicht wäre. Es erinnert mich immer wieder daran, dass ich die Hauptfamilie einmal gehasst habe.“ Er schmunzelte und fuhr fort: „Ja. Ich habe sie gehasst, aber das ist jetzt vorbei. Seit dem ich Hinata trainiere, weiß ich dass alles anders ist. Ich bin stolz auf sie, weil sie schon nach drei Tagen hartes Training, so an Stärke zugenommen hat. Früher hätte ich es nicht mal gewagt ihr auch nur einen Blick zu zuwerfen. Ich habe sie immer bloß gestellt und behauptete sie sei zu schwach um eine richtige Kunoichi zu sein. Das war falsch von mir. Sie ist wirklich gut.“

Doch mit einem Mal wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sein Schädel wurde wieder von diesem unerträglichen Schmerz erfüllt und seine Stirn begann erbarmungslos zu brennen. Er zuckte zusammen und hielt sich den Kopf. „Da ist er wieder. Dieser unerträgliche Schmerz“, dachte er und biss die Zähne zusammen. Um sich davon zu überzeugen, dass dieses Zeichen wieder auf seiner Stirn war, stürzte er beide Hände an die Wand und hob den Kopf zum Spiegel. Und tatsächlich. Es war da. „Ich verstehe das nicht“, quälte er heraus, „was bedeutet dieses Zeichen nur?“

Sein gesamter Körper wurde plötzlich von diesem stechenden Schmerz erfüllt. Ihm wurde schwindlig und taumelte zum Bett. Rückwerts fiel er auf die weiche Bettdecke. „Verdammt“, fluchte er Zähne fletschend und zitterte unwillkürlich. Da, auf einmal sprach wieder diese innerliche Stimme zu ihm: „Du willst wissen was das alles zu bedeuten hat? Das kann ich dir sagen.“

Wie als wäre jemand neben ihm, spürte er plötzlich einen heftigen Schlag am Kopf und alles wurde schwarz.
 

Als er die Augen öffnete, befand er sich in völliger Finsternis. Es befand sic kein Boden unter seinen Füßen und doch stand er aufrecht. In dieser endlosen Dunkelheit tat sich nun ein Bild vor ihm auf. Er sah Bilder aus seiner Vergangenheit. Der Kampf gegen Hinata, den er wehrend der Ausscheidungskämpfe des Chunin – Examens bestritten hatte. Dann der Kampf gegen Naruto bei den Finalkämpfen, den er unvorsichtig geworden, verlor. Aber dann tauchten Bilder der Pyjamaparty bei Sakura auf. Wie sie alle gemeinsam saßen und Flaschendrehen spielten. Er und Tenten wurden ausgewählten und küssten sich. Wehrend der junge Hyuga diese Szene betrachtete, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ihn ihm tat sich so ein wohliges Gefühl auf. So sehr, dass er sehnsüchtig nach diesem Bild greifen wollte. Doch als er seine Hand ausstrecke, hörte er plötzlich jemanden höhnisch lachen. Damit war das Bild verschwunden und er blickte sich um. „Wer ist da?“, fragte er grimmig. Aus dem Nichts kam eine Gestalt auf ihn zu, die sagte: „Ich hätte nie gedacht, dass du so schnell vom rechten Weg am kommen würdest Neji.“ „Wer bist du?“, wollte der Angesprochene mürrisch wissen. Die Gestalt trat mehr und mehr aus dem Dunkel hervor und offenbarte ihm sein Gesicht. Ihm blieb fast das Herz stehen vor Schreck. War er durch diese fürchterlichen Schmerzen etwa verrückt geworden? Er sah sich selbst, in seiner ganzen Gestalt. Dasselbe weiße Shirt und die dunkelbraune kurze Hose. Das dunkelbraune Haar, zu genau demselben Zopf zusammen gebunden und verkennbar auch die lavendelfarbenen Augen. Doch diese Augen drückten so einen Hass aus, solch eine Wut und Lust jemanden richtig weh zu tun.

Hatte er etwa sein vergangnes Ich vor sich? So wie er vor einiger Zeit noch war? Er versuchte sich zu fassen, um seine Verwirrtheit abzuschütteln und starrte mies gelaunt drein. „Was soll das? Warum zeigst du mir nicht wer du wirklich bist?“, forderte er. Die Person vor sich legte ein hinterhältiges Lächeln auf die Lippen und sagte: „Aber dies ist meine wahre Gestalt. Ich bin du.“

Neji hatte also scheinbar doch Recht mit seiner Vermutung dies sei sein vergangenes Ich. Doch er schluckte seinen Schreck runter und sagte mit finsterem Blick: „Blödsinn! Du trägst nicht das Bannmahl. Du bist nicht ich.“

Ihm war auf den ersten Blick aufgefallen, dass die Person vor ihm dass Bannmahl nicht auf der Stirn hatte. Also konnte er gar nicht sein Ich aus der Vergangenheit sein. „Ich bin ein Gezeichneter und weil du es nicht trägst, kannst du nicht Ich sein.“

Die Person grinste: „Glaub es, oder nicht. Ich bin Du. Wir zwei sind eine Person. Na ja… wir waren es, bis du dich für die andere Seite entschieden hast.“ Neji sah ihn irritiert an und sein Gegenüber erzählte nun: „Es ist klar, dass du dich nicht erinnerst. Du warst damals noch viel zu klein, um zu begreifen was in dir vorgeht. Als du damals deinen Vater verloren hattest, hast du geglaubt die Hauptfamilie hätte ihn ermordet und du bist daraufhin so wütend geworden, dass du deine Familie angegriffen hast. So hast du mich erschaffen. Der, der dich 9 Jahre lang geführt hat.“

„Niemand hat mich geführt“, machte Neji seinem Gegenüber grimmig klar, „es stimmt, ich bin den Weg des Hasses gegangen und hätte am liebsten jeden aus der Hauptfamilie getötet. Ich war getrieben von Mordgier, schon wegen dieses Bannmahls auf meiner Stirn. Aber dann erfuhr ich die Wahrheit über Vaters Tod. Seit dem nehme ich mein Schicksal selbst in die Hand.“

Die Person schmunzelte: „Tja, dass ist halt dumm gelaufen. Wenn dieser Naruto dir nicht die Augen geöffnet hätte und Hiashi dir nicht die Wahrheit offenbart hätte, wärst du heute immer noch so wie früher. Du hast dich von deinem Hass lenken lassen. Bist dadurch stark und das Genie des gesamten Clans geworden. Alle aus deinem Clan fürchten deine Kräfte, denn du hast dir jede Geheimkunst selbst beigebracht. Und das nur wegen deiner unersättlichen Mordgier. Nicht mal Freunde hast du wahrgenommen und positive Gefühle in dein Herz gelassen. Doch jetzt bist du gezähmt. Hast Freunde gewonnen und dich sogar verliebt.“

„Schwachsinn!“, protestierte Neji, „ich bin nicht verliebt.“

„Ich weiß was in deinem Inneren vorgeht Neji, schließlich bin ich Du“, sagte die Person schmunzelnd,

„es war nur ein Kuss, ein Spiel und dabei hast du plötzlich gemerkt, dass du mehr für sie empfindest.“

Der Hyuga wusste was er meinte und stritt alles ab: „Tenten ist meine Teamgefährtin und außerdem eine sehr gute Freundin. Ich bin nicht in sie verliebt.“

Sein anderes Ich aber lachte und sagte: „O doch und das musste ich verhindern. Ich konnte auf keinen Fall zulassen, dass du noch mehr positive Gefühle entwickelst und habe für etwas Ablenkung gesorgt.“

Neji wusste sofort worauf er hinaus wollte und erschrak. „Du warst das? Du bist der Grund weshalb ich immer diese Schmerzen hatte?“ Sein anderes Ich grinste zufrieden.

Neji war eigentlich nicht der Typ, der nachharkte, aber er wollte es wissen. „Und was hat dieses Zeichen zu bedeuten, dass immer auf meinem Juin auftauchte?“

Sein anderes Ich erklärte: „Das Zeichen auf deiner Stirn? Das kann ich dir sagen. Wie gesagt, du warst noch fiel zu klein, um zu begreifen was in dir vorgeht. Hiashi und die anderen der Hauptfamilie merkten, dass Kräfte in dir waren die du unmöglich als so kleines Kind kontrollieren könntest. Also entschlossen sie sich diese Kräfte zu versiegeln. Ich war diese Kraft. Du hast mich erschaffen, nachdem du diese unendliche Wut in dir aufgestaut hattest. Als sie mich in dir einschlossen, entstand das Siegel auf deiner Stirn. Die Hauptfamilie dachte, wenn sie mich versiegeln, wärst du gezähmt, aber das war ein Irrtum. Ich habe dich all die Jahre unter Kontrolle gehabt. Durch mich bist du ein Genie geworden. Und als ich merkte wie du mir entgleitest, wäre ich am liebsten ausgebrochen. Aber ich glaubte lange das wäre nur eine Fase die sich schnell wieder legt. Doch da habe ich mich wohl geirrt.“

Neji war geschockt darüber was er ihm erzählte und doch begriff er etwas nicht. „Moment mal. Du hast gesagt du bist in mir versiegelt worden, weil deine Kräfte zu groß für mich waren. Was meinst du damit, dass wäre ein Irrtum, dass die Hauptfamilie mich so gezähmt hat?“

Sein Gegenüber lächelte kalt und erläuterte: „Diese Narren haben allen Ernstes geglaubt, sie könnten mich für immer unter Verschluss bringen. Die haben ja überhaupt keine Ahnung von meinen Kräften. Ich hätte jeder Zeit aus meinem Gefängnis ausbrechen können, aber ich habe es nicht getan, weil ich ja dich hatte. Ich habe immer deinen Körper übernommen, wenn du gekämpft hast. Ohne das du es gemerkt hast. Dein Hass hat mich genährt.“

Neji sagte nichts. Er musste erstmal alles verdauen, was ihm sein anderes Selbst eben alles gesagt hatte. Er konnte das nicht richtig begreifen. „Ich finde du solltest aufhören Hinata zu trainieren, dass bringt eh nichts. Sie wird niemals so stark werden wie Hiashi es sich wünscht. Und auch deine Freunde solltest du sausen lassen. Komm lieber wieder zurück zu mir. Gemeinsam könnten wir der stärkste Shinobi überhaupt werden“, versuchte seine böse Hälfte ihm einzubläuen.

Der junge Hyuga wurde nachdenklich. Es stimmt, er will stark werden, stärker als alle anderen. Aber musste er deswegen den Weg des Bösen einschlagen?

Sein anderes Ich glaubte gewonnen zu haben, weil sein Gegenüber den Kopf senkte und sich wohl geschlagen fühlte.

„Nein“, hörte er ihn sagen und entfernte sein Lächeln.

Neji blickte auf und sagte grimmig: „Ich werde nicht zurückkehren. Ich bin frei von der Finsternis, aus der mich Naruto befreit hat. Durch dieses Ereignis habe ich gelernt mein Schicksal selbst du lenken. Ich habe mich geändert. Ich empfinde keinen Hass mehr gegenüber der Hauptfamilie. Es ist vorbei mit Hass und Rachegelüste.“ Nachdem er sich das anhören musste, begann sein böses Ich lauthals zu Lachen. Dann sagte er verachtungsvoll: „Du bist so ein Narr. Ohne mich bist du ein Nichts, ein jämmerlicher Schwächling. Du wirst es bereuen, wenn du nicht zu mir zurückkehrst.“

Neji trat einen Schritt vor und wiederholte: „Ich werde nicht zu dir zurückkehren.“

Sein böses Ich schmunzelte und machte ihm einen Vorschlag: „Ich gebe dir noch einen Tag Zeit über deine Entscheidung nachzudenken. Ich würde dir raten keinen Fehler zu machen. Das könnte dir übel zu stehen kommen.“ Er drehte seiner guten Seite den Rücken zu und verriet ihm etwas: „Ach, eins noch. Mein Name ist Don – Neji.“ Dann verschwand er.
 

Neji schlug die Augen auf. Mit einem Ruck setzte er sich auf. Er war schweißgebadet und rang furchtbar nach Luft. „So ist das also. Durch meine endlose Wut habe ich eine dunkle Kraft in mir geschaffen und die hat meine Gestalt angenommen. Mein böses Selbst, Don – Neji, will mit aller Kraft versuchen mich zurückzubekommen. Aber das funktioniert nicht. Ich führe jetzt ein anderes Leben als früher. Ein besseres. Ich lasse mich nicht mehr von ihm kontrollieren. Niemals“, dachte er entschlossen.

Er konnte allerdings nicht schlafen, weil er immer an die Worte seines bösen Ichs denken musste. Ständig tippte er sich auf die Stirn und versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu verjagen. Es bereitete ihm Sorgen, wie er ihm gedroht hatte, es würde ihm übel zu stehen kommen, wenn er nicht zurückkehrt. Aber er blieb eisern. Niemals mehr wollte er die Schwelle der Finsternis ein zweites Mal durchschreiten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2008-09-27T17:10:58+00:00 27.09.2008 19:10
*applaudier*
das war der hammer
und teni wird eifersüchtig "Die Brünette forschte nach: „Ähm! Hab ich das richtig verstanden? Du willst Hinata beim Training helfen?“

neji is troz der schmerzen immer noch so ``gut gelaunt``
neji also echt ^^
Von: abgemeldet
2008-07-01T21:54:57+00:00 01.07.2008 23:54
WAHHHNNNSINNN!
*Staunt*
Das Kappi fand ich echt Mega Hamma Hart
*Applaus Klatsch*
Wie du das so schreibst als ob man mitten drin wäre XD
Von:  ChaoticMiwa
2008-05-03T20:55:17+00:00 03.05.2008 22:55
wieder so ein klasse klapitel :3
ich finde es einfach toll wie du alles bis ins detail beschreibst.
man kann sich förmlich in die geschichte reinversetzen ^.^
*ins nächste kapitel düs*
Von:  Phoenixfedern
2008-04-23T12:46:26+00:00 23.04.2008 14:46
O.o ein anderes Ich? Neji ist schizophren xDDD
Schönes Kapitel ^^ Endlich kommt mal Action in die Bude ^^
*sofort zum anderen Kapitel flitz*
*weiter lesen möcht*
*dir vorher Kekse hinstell*
^^
lg
Mizu <3


Zurück