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Of what we really are

The worst part of you is me II
von

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And soon the world will cease to be

Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Fanfic eine etwas zeitversetzte Fortsetzung zu "The worst part of you is me" http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/72226/178798/ darstellt. Man muss die Vorgeschichte nicht zwingend gelesen haben, natürlich wäre es für das Verständnis einiger Geschehnisse sicherlich von Vorteil ;) Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen!
 

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1. Kapitel - And soon the world will cease to be
 

Ein greller Blitz erhellte den Abendhimmel St. Erpelsburgs und tauchte Eddie Erpels Wohnzimmer in ein schwaches Licht. Starker Regen prasselte gegen die Fensterscheiben. Es war inzwischen April.

„Ich verstehe wirklich nicht, was du an dieser hirnverbrannten Sendung findest“, seufzte Eddie resigniert und fuhr sich durch die Federn. Auf der Mattscheibe flimmerte ein großes Kreuzfahrtschiff nahe einer Lagune auf.

„Aber Eddie, das ist die brandneue Staffel von „Schaumschiff“! Endlich wird sich entscheiden, ob die Heirat des zweiten Steuermannes an Bord gefeiert, und der Kapitän seinen Schiffskoch wirklich feuern wird!“, erklärte Quack euphorisch.

„Ergreifend!“, seufzte Eddie und streckte theatralisch den Arm aus, „wenigstens kommen Herb und Binky nicht wieder auf die wahnwitzige Idee, sich die Sendung bei uns anzusehen“, knurrte er.

Ein wohlbekanntes Geräusch ließ ihn herumfahren. Einer seiner blauen, dem Transport dienenden Sessel hatte sich gedreht und im nächsten Moment erhob sich ein Erpel in gelben Anzug daraus.

Fiesoduck.

Seit er ihn bei sich aufgenommen hatte waren vier Monate vergangen, dennoch kam es ihm wie gestern vor, dass er mit ihm in der einsamen Lagerhalle gestanden hatte. Fiesoduck nickte ihm grüßend zu und bahnte sich seinen Weg in die Küche. Eddie seufzte erneut. Die meiste Zeit hielt Fiesoduck sich im Darkwing Tower auf und er selbst bekam ihn nur selten zu Gesicht. Er wusste nicht wo er sich sonst noch rum trieb oder was er den ganzen Tag lang tat. Er wusste nur eins: Fiesoduck war noch nie einsamer gewesen.
 

Kaum war der Abspann von „Schaumschiff“ über den Bildschirm geflimmert, klingelte das Telefon. Darkwing nickte Quack zu, sodass dieser zum Hörer griff. Er selbst machte sich auf den Weg in die Küche. Langsam drückte er die Türe auf und lugte hinein.

„Hey Fiesoduck, hast du vielleicht Hunger? Wir haben noch Kotelett vom Abendessen übrig, Quack hat zwar gekocht und es ist auch etwas scharf, aber man kann es diesmal zur Abwechslung wirklich essen…“

Doch Fiesoduck war verschwunden.
 

„Wirklich? Also wissen sie, ich habe in St. Erpelburg eine Arbeitsstelle gefunden und mein Erscheinen dort ist wirklich enorm wichtig…“, brabbelte Quack entschuldigend in den Hörer. „Ja ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ich zurückkehren werde, wenn sie mich benötigen. Ja… als Aushilfe? Acht Monate?“, runzelte Quack die Stirn und schien ernsthaft zu überlegen. „In Ordnung“, stimmte er schließlich zu, „erwarten sie mich morgen früh in Entenhausen.“
 

Kalter Regen prasselte auf seinen Schnabel und lief in dünnen Rinnsalen an ihm hinab. Seine blauen Augen blickten leer in den dunklen Abendhimmel und betrachteten gebannt die düsteren Wolken, die ein Spiegel seiner Seele zu sein schienen. Vier Monate waren seit dem Wendepunkt seines Lebens vergangen. Er schluckte und starrte weiter zum Himmel hinauf. Nun, da er bei Darkwing wohnte, war ihm mehr den je bewusst geworden, wie er sein Leben vergeudet hatte. Dass Darkwing all das verkörperte, was er in seinem Dasein missen musste. Er musste zugeben, dass ihm sein jetziges Leben durchaus gefiel, dennoch fühlte er sich… unwohl. Unfähig mit anderen zu kommunizieren. Befehle hatte er gegeben und mit Freude gesehen, wie sie furchtsam befolgt worden waren. Er konnte nicht auf andere eingehen, deswegen flüchtete er vor ihnen. Und vor sich selbst. Nahezu den ganzen Tag trieb er sich in Darkwings Geheimversteck rum, nicht selten zog es ihn auch zurück in die verruchten Viertel der Stadt; Orte seiner verbrecherischen Vergangenheit. Doch er musste aufpassen, langsam sprach es sich rum, dass er Darkwing gefolgt war und seine ehemaligen Gefährten verraten hatte. Von den einen akzeptiert, von den anderen auf Grund seiner Wandlung gehasst, verbrachte Fiesoduck sein neues Leben in tiefer Unsicherheit. Und voll dunkler Ahnungen.

Ein lautes Donnern erfüllte die Nacht.
 

Eddie sah sich irritiert um. War Fiesoduck nicht in die Küche gegangen?, wunderte er sich und fuhr aus den Federn als die Tür, welche hinaus zum Garten führte, vom starken Wind getrieben gegen den Rahmen schlug.

„Fiesoduck?“, rief er und streckte irritiert den Kopf durch die Tür. Fiesoduck würde doch bei diesem Unwetter nicht in den Garten gegangen sein?

Doch seiner unberechenbaren Natur entsprechend hatte er genau das getan, Eddie sah ihn nicht unweit der Tür entfernt auf einer Bank sitzen. Langsam näherte er sich ihm, betrachte ihn aus der Nähe. Was war nur aus seinem einstigen Erzfeind geworden? Er war ein skrupelloser, grausamer Verbrecher gewesen… und nun war er lediglich ein fahles Abbild des Erpels, den er Jahre lang bekämpft hatte. Der Regen durchnässte Fiesoducks schwarzen Umhang und tropfte seine Hutspitze hinab auf seinen Schnabel.

„Fiesoduck?“, fragte er noch mal, doch seine Stimme wurde vom grollenden Donner verschluckt. Er packte ihn an der Schulter. Zunächst rührte er sich nicht, dann drehte er sich schließlich zu ihm herum. Darkwing blickte in die blauen Augen seines Ebenbildes. Eine stille Träne rann Fiesoducks Wange hinab.
 

„Und du hast "Ja" gesagt?!“, empörte sich Eddie, nachdem Fiesoduck und er zurück im trockenen Haus waren. Dieser hatte auf seinen Befehl sofort den Weg ins Badezimmer eingeschlagen, um sich abzutrocknen. Fiesoduck erging es schlecht genug, Eddie wollte nicht, dass er sich auch noch den Tod holte. Oder wünschte sich Fiesoduck diesen etwa so sehnlich herbei? So sehr die beiden auch miteinander verbunden waren, vermochte Eddie sich nicht in ihn hineinzuversetzen. Dafür war sein Leben zu anders verlaufen.

„Ich habe es ihm damals versprochen“, versuchte Quack sich zu verteidigen und holte Eddie damit aus seinen Gedanken zurück.

„Dein früherer Arbeitgeber ruft hier einfach so an, fragt dich nach Jahren ob du zurückkommst und du stimmst einfach zu?“, fuhr er ihn harsch an. „Wer soll denn den Donnerquack fliegen?!“

„Es sind doch nur acht Monate und…“

Acht Monate?“, schrie Eddie entsetzt auf und ließ sich aufs Sofa fallen. “Entschuldige Quack. Aber die üblen Missetäter St. Erpelsburgs werden mir meine schöne Stadt auseinander nehmen und ich kann mich nicht auf die Hilfe meines Gefährten verlassen“.

„Aber Darkwing, früher hast du doch auch allein gearbeitet. Außerdem hast du den Rattenfänger und allein dein Name versetzt Schurken in Angst und Schrecken!“, beschwichtigte Quack ihn.

„Ja ja ja, ach… natürlich bin ich auch allein gegen alle räudigen Raubzüge der ruchlosen Ruhestifter und ihren vermeintlichen Verbrechen gefeit!“, beweihräucherte Eddie sich sogleich selbst und sprang auf den Sofabezug, sich in heroische Posen werfend.

„Immerhin bin ich der Schrecken, der die Nacht durchflattert, ich bin der festgedrehte Verschluss deiner Colaflasche, ich bin… dann vollkommen allein zu Haus“, stelle er abschließend seiner heldenhaften Rede nüchtern fest. Seine Kiki und auch Alfred besuchten seit den Weihnachtsferien ein Internat. Zuerst war er sehr skeptisch gewesen, Kiki alleine zu lassen, denn er brauchte seinen kleinen Wirbelwind um sich. Auch wenn diese oftmals nichts Besseres zu tun hatte, als ihre favorisierten Sportarten in seinem Wohnzimmer zu betreiben und dabei die Einrichtung in Mitleidenschaft zu ziehen. Doch er wollte natürlich auch das Beste für sie und eine gute Ausbildung würde einmal einen wichtigen Bestanteil ihres zukünftigen Lebens darstellen. Nur deshalb hatte er sie schweren Herzens ziehen lassen. Aber nun auch noch Quack? Die nächsten Monate würden für ihn gewiss einsame Stunden werden.

Mit dieser Vermutung lag er nur bedingt richtig.
 

Die große Standuhr in Eddies Wohnzimmer schlug Punkt 6 Uhr morgens, als das blaue Auto vor seinem Heim vorfuhr.

„Quack, da ist dein Abholdienst“, rief Eddie leicht spöttisch die Treppe hinauf.

„Ich komme schon!“, hörte er Quack die Treppe hinunter rufen und ein Poltern verkündete dessen Aufbruch. Eddie schüttelte den Kopf; er vermutete, dass dies der Blumentopf mit den neuen Begonien gewesen war, den er erst letzte Woche gekauft hatte.

„Da bin ich auch schon!“, rief Quack freudestrahlend. „Ach Eddie, der Blumentopf dort oben auf der Fensterbank…“

„Kein Problem, Gefährte“, seufzte Eddie und lächelte unwillkürlich. Quack würde ihm fehlen, das wusste er ganz bestimmt.

„Nun ja Quack, dann lass deinen Fahrer nicht warten!“, muntere Eddie ihn auf. „Aber du meldest dich in der Zwischenzeit doch sicher, oder?“

„Ach Eddie!“, fiel Quack ihm schluchzend in die Arme, „ich bin so schlecht im Abschied nehmen!“, schniefte er und drückte Eddie derartig fest an sich, dass dieser schon drauf und dran war sich nicht nur von Quack, sondern auch von seinem restlichen Leben zu verabschieden.

„Ist ja gut… du hast zu viele von deinen schnulzigen Seifenopern gesehen“, klopfte er ihm beschwichtigend auf die Schulter, während Quack ihn mit verweintem Gesicht ansah. „In acht Monaten stehen wir hier und die Welt sieht schon wieder ganz anders aus!“

Quack zwang sich zu einem leichten Lächeln und mit einem letzten lauten Schniefen verabschiedete er sich von Eddie und marschierte die Tür hinaus.

Eddie lehnte sich an den Türrahmen und sah dem blauen Auto hinterher, bis es in die Hauptstraße abgebogen war.

Und er sollte Recht behalten.

In acht Monaten sollten sie tatsächlich wieder hier stehen und die Welt würde anders aussehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Darkflyduck
2008-03-25T22:49:04+00:00 25.03.2008 23:49
Kann ich nur bestägigen depriemierter Fieso.
Habe auch schon vor längerer Zeit deine Vorgängergschichte gelesen und die hatte es mir schon angetan also habe ich nicht gezögert und auch gleich dieses Kapitel gelesen, supi. Weshalb ich jetzt erst jetzt ein Kommi dazu gebe ist da mich doch endlich entschlossen habe mich doch hier anzumelden.
Schreib bitte die Fortsetzung ich warte schon gespannt.
Von:  LammL
2008-03-20T23:07:50+00:00 21.03.2008 00:07
Armer Fiesoduck, der is ja total deprie.
Hoffentlich kann Darkwing ihm helfen.

Bitte schreib ganz schnell weiter
XD


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