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Geister der Vergangenheit

Jinchuuriki und Rächerin
von

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Sai shuppatsu (Neubeginn)

Die Sonne ging blutrot auf an diesem Morgen und Hidan war später der Ansicht, dass lediglich dieser Sonnenaufgang gut war. Den restlichen Tag hätte man, wenn es nach ihm gegangen wäre, genauso gut streichen können. Gestern Nacht noch hatten sie den Leader über Samui informiert und sie war Itachi zugeteilt worden. Kisame war darüber zwar nicht besonders glücklich, aber er sah ein, dass er als ehemaliger Bewohner Kirigakures definitiv mehr Ahnung davon hatte wie mit der Jinchuuriki umzugehen war, als sonst jemand. Inzwischen saßen alle Akatsukimitglieder in der Küche beim Frühstück – jedenfalls fast alle. „Sagt mal, wo ist eigentlich Itachi?“, fragte Kisame zwischen zwei Ladungen Reis. Sasori zuckte mit den Achseln:„Keine Ahnung.“ „Ich glaube ich weiß wo er ist.“, meinte Konan während sie sich ein paar Eier unter den Reis mischte. „So?“, fragte Deidara verdutzt. Zetsu und Hidan sahen sie ebenfalls verwundert an. „Was denn? Er wird wohl bei der Kleinen sein und ihr das Frühstück bringen. Dadurch dass sie sich gestern selbst geheilt hat, hat sie viel Chakra verloren. Ihr habt euer Chakra doch auch erst vor kurzem wieder vollständig aufgebaut. – Allerdings ist er jetzt tatsächlich schon ein wenig lange weg…“ Als Itachi auch nach einer weiteren halben Stunde nicht auftauchte wurde es Kakuzu zu bunt:„Verdammt noch mal, ich warte doch nicht ewig auf den Kerl!“ „Ist ja schon gut, ich seh’ halt mal nach ihnen, un.“, meinte Deidara gereizt. „Was ist denn los? Tobi is a good boy!“ Deidara verdrehte die Augen:„Jaja, Tobi is a good boy. Und jetzt lass mich gefälligst los.” Deidara machte sich energisch von Tobi los und schob die Tür zum Wohnzimmer auf. „Itachi, ich will ja nicht nerven, aber wo blei… - Hä?“, er unterbrach sich verdutzt. Das Wohnzimmer war bis auf einen ordentlich zusammengefalteten Futon leer. Keine Samui und kein Itachi weit und breit. „Itachi?! Samui?! Yuki?!“, brüllte er durchs Haus. Keine Antwort. „Was brüllst du denn hier so rum?!“, fauchte ihn Hidan gereizt an. „Sieh doch selbst, un!“, Deidara deutete auf das leere Wohnzimmer. „Suchtrupp!“, sagte Hidan nur knapp, als er es sah. Deidara starrte ihn verdutz an:„Hä?“ „Sasori! Kakuzu! Tobi! Kisame! Konan! Zetsu! Antreten!“, bellte Hidan. Weniger als eine Minute später standen sie auf der Matte. „Was soll das hier, Hidan?!“ „Nun, warum wir weder Itachi noch Samui noch Yuki gesehen haben, dürfte jetzt wohl jedem klar sein, oder?!“, fauchte Hidan und zeigte auf das Wohnzimmer. „Himmel noch mal und wo sollen die drei jetzt sein?“ „Frag mich nicht! Auf jeden Fall müssen wir sie wieder finden, sonst stecken wir womöglich bald ziemlich tief in der Tinte!“ „Die üblichen Teams?“ „Ja.“ „Gut.“

Wenig später lag das Hauptquartier verlassen da und die Akatsukimitglieder suchten auf dem Boden, in der Luft und im Wasser. Aber da sie nicht wussten, wie lange Itachi, Samui und Yuki schon weg waren, war es ihnen nicht möglich zu sagen wie weit sie gekommen sein konnten…

Itachi jagte währenddessen atemlos durch den Wald. Samui lag in seinen Armen und Yuki rannte neben ihm. Was geschehen war konnte er selbst nicht genau sagen. Das Mädchen war mitten in der Nacht aufgewacht und hatte ihn leise geweckt. Ihre Worte hatten ihn aufgewühlt und er war gemeinsam mit ihr und Yuki lautlos verschwunden. Samui hatte nicht genug Chakra um ihm zu folgen, also hatte er sie getragen. Doch offensichtlich war die Anstrengung zu groß gewesen, denn sie war in seinen Armen eingeschlafen. Itachi fühlte sich Samui gegenüber seltsam verantwortlich. Wie der kleinen Schwester gegenüber, die er nie gehabt hatte. Sie schien so hilflos und unschuldig. Sanft sah er zu ihr hinunter. Was hältst du davon aufzuwachen, Samui-chan…? In diesem Moment schlug Samui die Augen auf. Sie brauchte ungefähr eine Viertelsekunde um zu realisieren wo sie war und eine weitere Viertelsekunde um ihre Möglichkeiten zu analysieren. Noch bevor Itachi überhaupt gemerkt hatte, dass sie wach war, sprang sie aus seinen Armen, schnappte sich dabei ihren Fächer von seinem Rücken und öffnete ihn in der Luft, um kurz danach neben dem zu Tode erschrockenen Itachi zu schweben. „Wie du siehst bin ich wieder bei Kräften, Itachi-niichan.“, meinte sie grinsend. „S-Samui!“ „Es ist nicht mehr weit, Itachi-niichan. Wir sollten unser Tempo verringern.“, meinte sie ohne seinem Verhalten Beachtung zu schenken. Fast sofort hielt sie an. Itachi landete ein paar Meter weiter und wartete auf Samui, die schon bald neben ihm schwebte. Er sah sie und Yuki an:„Sag mal… Ich habe es immer noch nicht richtig verstanden. Du bist doch erst seit gestern Nacht Mitglied der Akatsuki. Warum weißt du bereits über uns alle Bescheid? Warum weißt du, was ich vorhabe und hilfst mir sogar noch dabei?!“ „Du hast mich gerettet. Zu mir war nie jemand nett. Sie alle haben mich verstoßen und gehasst. Ich war allein. So schrecklich allein. Selbst meine Eltern behandelten mich wie ein Monster. Ich bin bereit Rache zu nehmen und zum Fluch derer zu werden, die mich verachten. Du hast mein Leben gerettet und daher diene ich dir bis zu meinem Tod. Und ich bin deshalb bestens informiert, weil ich… Nun ja, das Erbe meines Clans. Gedanken zu lesen ist eine sehr nützliche Gabe. – Aber bei dir habe ich sie nicht angewandt. Ich habe lediglich deinen Bruder ein wenig ausspioniert. Reicht dir das als Erklärung?“, fragte sie. Itachi starrte sie verdutzt an. Dieses Mädchen, eine Jinchuuriki, wollte ihm dienen?! Bis in den Tod?! „Samui… Du bist doch… Ich meine…“ Er wollte sagen, dass sie ein kleines Mädchen war, aber er konnte nicht. Zwar war sie das, ganz ohne Zweifel, aber normal war sie auch nicht. Itachi hatte das Gefühl, das sie es mit ihren Worten mehr als ernst meinte. „Itachi. Sie sind dort vorne.“, sagte sie plötzlich.

„Ähm… Du bist dir sicher, das es dir gut geht, ja?“, wagte Sasuke zu fragen. Das junge Mädchen sah ihn nicht an, sondern starrte weiter in die Ferne. Langsam ging die Sonne auf und wenn er sie nicht gekannt hätte, wäre er davon ausgegangen, dass sie den Sonnenaufgang beobachtete. Wobei von kennen ja eigentlich keine Rede sein konnte. So leise er konnte kletterte er auf einen benachbarten Baum, um sie besser im Blick zu haben. Sie saß immer noch genauso da, wie als er eingeschlafen war. Er konnte nicht erkennen, ob sie überhaupt geschlafen hatte. Die Beine angezogen und mit den Armen umklammert, das Kinn auf die Knie gelegt, starrte sie geistesabwesend stur geradeaus. Sasuke blinzelte. Ihr Blick erschien ihm ziemlich melancholisch und einsam. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er das wirklich tun wollte. „Ähm… Ist es nicht Zeit aufzubrechen?“, fragte er vorsichtig. Sie schreckte aus ihren Gedanken auf und sah ihn an:„Was…?“ Sasuke starrte sie mit aufgerissenen Augen an. Größer hätte seine Überraschung nicht sein können. Sie weint… Tatsächlich glänzten ihre Augen feucht und eine einzelne Träne rann lautlos über den kleinen Teil der freien Wange und verlor sich im Stoff ihrer Maske. „Du… Du bist eine Shinzoaya, nicht wahr?“, fragte er behutsam. Sofort riss sie den Kopf herum und sprang vom Baum. „H-Hey!“, hastig sprang auch Sasuke herunter und landete neben ihr. Sie drehte sich nicht zu ihm um. „Ich wollte dir nicht wehtun, ehrlich nicht. Du musst nicht antworten, aber bitte, sei nicht sauer. Es tut mir Leid, ich werde dich nicht wieder fragen, versprochen.“ Sie drehte sich mit einem Ruck um:„Du Baka!“ Die Ohrfeige, die sie ihm verpasste, würde er so schnell nicht mehr vergessen. Aber ihren Anblick danach auch nicht. Tränen rannen über ihre Wangen, verloren sich in der Maske und in ihren Augen lag ein verzweifelt gequälter Ausdruck. „Natürlich bin ich eine Shinzoaya! Ich bin die Letzte! Die allerletzte Angehörige des Shinzoaya-Clans! Verdammt, verstehst du denn nicht, warum ich das niemandem erzähle?!“, ihr Gesicht war Tränen überströmt und ihr Blick so gequält und so von Schmerz und Verlust gezeichnet, das Sasuke nicht anders konnte, als sie voller Mitleid und Verständnis anzusehen. Sie war einsam. Von den Erinnerungen an die Geschehnisse vor langer Zeit gequält. Schluchzend sank sie auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Hat sie das etwa… Hat sie das etwa elf Jahre lang unterdrückt…? Hat sie elf Jahre lang ihren Schmerz und ihre Trauer für sich behalten und in sich hineingefressen…? – Orochimaru… Wie kann man einem Menschen so etwas antun?! „Sasuke… Deshalb will ich mich an ihm rächen…! Ich will nicht, dass noch ein Mensch so leidet wie ich…!“, es war ein heisere, aber zorniges Flüstern, fast von den Tränen erstickt, drang es doch deutlich zu ihm hinauf. Ohne zu wissen, was er tat kniete er sich vor sie und hob ihr Kinn an, so dass sie ihm in die Augen sehen musste:„Es tut mir Leid, was ich getan habe. Bitte verzeih mir.“ Sie konnte nichts sagen. Seine Bitte war zu ehrlich gemeint und zu liebevoll. Sanft nahm Sasuke sie in die Arme und drückte sie ganz fest an sich. Das Mädchen wusste nicht, was sie tun sollte. So viel Liebe und Zärtlichkeit war sie nicht gewohnt. In ihrem Leben gab es zuvor nur Schmerz und Hass. Doch sie war noch nicht bereit. Sie war noch nicht bereit ihm alles zu erzählen. Vielleicht würde sie irgendwann jemandem genug vertrauen, um ihm alles zu erzählen. Vorsichtig löste sie sich aus der Umarmung. Als Sasuke sie ansah, hatte sie wieder ihr übliches, undurchdringliches Pokerface aufgesetzt. Keine Spur mehr von den Tränen, von Verzweiflung und Schmerz. „Wir brechen auf.“, sagte sie knapp. Hastig nickte er und schüttete Wasser über die glimmende Asche. Das Mädchen stand bereits ein paar Meter vor ihm:„Komm endlich!“ „Wer wird denn meinen kleinen Bruder so hetzen…?“ Sasuke und das junge Mädchen fuhren herum. „Itachi!“, entfuhr es Sasuke. „Hör auf zu schreien. Ich weiß sehr gut, wie ich heiße.“, meinte Itachi trocken, während er aus dem Schutz der Bäume auf die Lichtung trat. Links neben ihm stand Samui, das Gesicht zu einem diabolischen Lächeln verzogen, die linke Hand lässig auf dem zusammengeklappten Fächer gelegt. Zwischen ihnen trat Yuki aus dem Gebüsch hervor, die Zähne gebleckt. „Sasuke… Ich würde mir mehr Sorgen über das Mädchen machen! Sie ist die Jinchuuriki!“, flüsterte die Assasine ihm alarmiert zu. „Was willst du?“, fragte sie laut. 20 Meter. Hinter ihm sind drei Bäume in jeweils ca. 5 Metern Abstand, die ich nutzen kann. Gegen das Sharingan wird mir das aber wohl nicht viel bringen… Plötzlich fing das Kind an zu lachen. Es war kein gutes Lachen. „Ein netter Plan, meine Liebe. Dumm nur, dass ich ihn jetzt kenne…“, spöttisch grinsend öffnete sie den Fächer. Du bist unser Hauptziel. Oder besser gesagt das Hauptziel der Akatsuki. Deine Fähigkeiten sind legendär... Was soll das heißen…?“, fragte Sasuke unsicher, doch seine Begleiterin hatte bereits verstanden. Sie wusste, was sie tun musste und was sie unter keinen Umständen tun durfte. Denken war tödlich. „Nun gut! Kira! Du bist diejenige, die uns die Arbeit abnimmt. Warum trittst du uns nicht einfach bei…?“, Itachis Frage war direkt. Sehr direkt, doch das war Absicht. Wenn sie ablehnte, konnte er sie sofort töten. Schnell und ohne Spuren zu hinterlassen. Das junge Mädchen zuckte unmerklich zusammen. „’Kira’? Was soll das heißen?“, fragte Sasuke. „Verwirrt“, war gar kein Ausdruck um seine derzeitige Situation und Gefühlslage zu beschreiben. „Du weiß also was ich bin, Itachi. Dann weißt du auch, dass dieses Angebot für mich absolut inakzeptabel ist. Ich töte aus rein persönlichen Gründen. Offensichtlich bin ich eine gewöhnliche Mörderin, deren Dienste du dich nicht Anspruch nehmen kannst, wenn du nicht zufällig die gleichen Feinde hast. Ich denke damit ist diese Sache geklärt.“ Na gut, es war einen Versuch wert… Itachi seufzte:„Samui. Du hast freie Bahn. Kümmere du dich um diese moralische Mörderin und ich teste derweil wie gut mein kleiner Bruder sich schlägt…“ Samui grinste:„Mit dem größten Vergnügen…!“ „Das Getuschel gefällt mir nicht… - Sasuke. Egal was passiert, sieh Itachi niemals direkt in die Augen. Niemals. Tust du es doch, hält er dich in einer Phantomwelt gefangen. Für Außenstehende sind es wenige Sekunden, für dich fühlt es sich an wie mehrere Tage, ja Wochen. - Sei vorsichtig.“ Erstaunt starrte Sasuke seine Begleiterin an. Die Warnung war eindringlich und offenkundig besorgt. In ihrer Stimme lag etwas Sanftes und Liebevolles, als sie ihn erneut ansprach, jedoch ohne ihren Blick von Samui zu wenden:„Sasuke. Du hast gesagt du würdest mich nie wieder fragen wer ich wirklich bin. Ich kann dir jetzt nicht alles erzählen, dazu fehlt mir die Zeit. Aber meinen Namen solltest du kennen, für den Fall, dass das hier mein letzter Kampf wird.“ Mit jedem ihrer Worte vergrößerte sie sein Erstaunen. Es war ein letzter Moment, ein letzter Blick, die letzten Worte in Frieden:„Mein Name ist Tsume Shinzoaya.“ Es waren leise gewisperte Worte, die er nie vergessen würde. Und erst recht würde er nicht vergessen, was danach geschah. Ihr Blick wandte sich wieder Samui zu, die ein paar Meter auf sie zu trat. Sasukes Augen hefteten sich auf Itachi. Sharingan! Rei! Komori!!“ Das Sharingan der Uchiha-Brüder, die Fähigkeit Samuis Gedanken zu lesen und Tsumes Verwandlungsfähigkeiten prallten ungebremst aufeinander. „Jutsu der Windsense!“,. Samuis Fächer fegte durch die Luft und hätte die Fledermaus Tsume beinahe erfasst, hätte die sich nicht in letzter Sekunde in einen Jaguar verwandelt und auf den vier Tatzen gelandet. Itachi und Sasuke versuchten es zunächst beide nur mit Tai-Jutsus, aber rasend schnell wurde ihnen klar, das sie dieses Spiel immer weiter spielen könnten und es wäre bloßer Zufall, das einer verletzt wurde. Katon Goukakyuu no Jutsu!! Die Hitze der Flammen ließ Samui noch zorniger werden und die eisige Kälte Samusas übernahm ihre Techniken. Die Finger des Mädchens flogen zu den wohlbekannten Fingerzeichen. Tödlicher Eishauch! Aber egal womit sie gerechnet hatte, Tsume wurde dem nicht gerecht: Das Mädchen war wieder sie selbst und stand ruhig, scheinbar verankert im eisigen Sturm der kleinen Kunoichi, die Augen geschlossen. Um sie herum ein Schutzwall aus Chakra. Und den löste sie genau in dem Moment auf, in dem Samui fassungslos zu den nächsten Fingerzeichen ansetzte und stürmte auf sie zu, in der rechten Hand ein Kunai. Gerade noch rechtzeitig schaffte Samui es mit einem Kunai aus Eis ihren Angriff abzuwehren. Aber Tsume war zu schnell. Sie war viel zu schnell für Samui. Doch in diesem Moment rettete Itachi sie: Sasuke war zu nah, um Itachis Angriff richtig auszuweichen, so dass er für einen winzigen Moment nicht anders konnte als Tsumes Warnung zu missachten und Itachi in die Augen zu sehen. Tsukiyomi Sharingan! Er versuchte die Augen zu schließen – aber es war zu spät. Tsume spürte sofort, das etwas nicht stimmte und als sie sah, wie Itachi seelenruhig vor Sasuke stand, wusste sie, was geschehen war. „Nein!!“, das Kunai flog und der überraschte Itachi konnte nicht anders, als den direkten Blickkontakt zu Sasuke abzubrechen. „Gen-Jutsu lösen!!“, Tsume schrie so laut, dass Itachi sich unwillkürlich die Ohren zu hielt, als sie auf ihn zustürmte. In diesem Moment war es für ihn vollkommen unmöglich rechtzeitig zu reagieren, aber auf Samui war Verlass. Das Eiskunai durchbohrte Tsumes rechte Schulter. Katon Karyuu Endan no Jutsu!! Tsume sprang in letzter Sekunde zur Seite und landete direkt neben Sasuke, der regungslos am Boden lag. Blut lief aus seinem Mundwinkel. Als Samui und Itachi nebeneinander standen und Sasuke keine Anstalten machte sich zu bewegen, war eines für Tsume klar: Sie würde nicht mehr angreifen können, ohne Sasuke schutzlos zurück zu lassen. Und genau das würde sie nicht tun. Es gab keine andere Chance, als ihn und sich zu schützend, bis sowohl Itachi als auch Samui ihr Chakra soweit aufgebraucht hatten, das sie verschwanden. Tsumes Reaktion war eine Verzweiflungstat. Da du dich ja so sehr auf meine Gedanken konzentrierst, meine kleine Samui, lausche meinen unausgesprochenen Worten! Ich werde Sasuke Uchiha niemals im Stich lassen. Wenn ihr ihn wollt, müsst ihr mich töten! Und ich werde nicht aufgeben! Samui biss sich zornig auf die Lippe. „Was ist los, Kira? Keine Kraft mehr?“, spottete Itachi. Tsume lachte hohl:„Frag deine kleine Jinchuuriki doch mal!“ „Ich fürchte sie hat noch Kraft. Und zwar eine ganze Menge. Sie wird nicht zulassen, das wir Sasuke töten.“, meinte Samui grimmig. „Wo hast du das denn wieder her?“ „Sie benutzt ihre Gedanken, um mit uns zu kommunizieren.“, grummelte Samui. Dem Mädchen war vollkommen klar, was ihre Gegnerin damit bezweckte. Wenn sie Chakra verbrauchten, konnte sie einen Moment abpassen, in dem sie unaufmerksam waren und mit Sasuke fliehen. „Na schön. Die Grillparty kann beginnen.“, grinste Itachi. Amataresu Sharingan! Schwarze Flammen schlugen hoch hinaus, ein Meer aus pechschwarzem Feuer. Dieses Jutsu hätte Tsume und Sasuke eigentlich töten müssen, aber… Die schwarzen Flammen verschwanden und auf dem Boden lag, immer noch an der gleichen Stelle, doch auf verbranntem Gras, Sasuke. Neben ihm stand Tsume. Im Gegensatz zu Sasuke schien das Inferno an ihr nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Sie keuchte und Blut rann aus der Wunde an ihrer Schulter und einer neuen Verletzung an ihrem linken Arm. Sie hat das… Überlebt?! Wie ist das möglich…?! „Ich kann… Zwar keine Gedanken lesen… Aber… Ich weiß, was du dich fragst… Itachi…“, das junge Mädchen atmete schwer. „Es ist eine Sache, ein so gefährliches Jutsu anzuwenden… Eine ganz andere aber ist es… Dieses Jutsu abzuwehren… Ich habe mein Chakra konzentriert und die Flammen um Sasuke und mich so abgelenkt… Allerdings…“, Tsumes Beine knickten ein und fiel neben Sasuke auf die Knie. „Warte hier, Samui. Ich erledige das.“, sagte Itachi langsam. Samui nickte gehorsam, während Itachi auf seine beiden Feinde zutrat. Er hockte sich neben Tsume hin und half ihr sich so aufzurichten, dass sie ihn ansehen konnte. „V-Versuche nicht, meine Maske abzunehmen…!“, wisperte sie. Itachi lächelte müde:„Keine Sorge. Du hast Unmengen an Chakra verbraucht, um meinen Bruder zu retten, obwohl du einfach aus der Gefahrenzone hättest verschwinden können.“ „J-Ja. Das machen Freunde eben so…“ Ja, so machen das Freunde… „Hör mir zu…“, Itachi flüsterte Tsume etwas ins Ohr. Ungläubig starrte sie ihn an:„D-Das meinst du…?“ „Sh! – Ja, das meine ich ernst. Und jetzt verhalte dich ruhig.“, seine Hand berührte kurz ihre Stirn, bevor er sich erhob und zu Samui ging. „Was ist?“ „Sie sind noch nicht tot. Allerdings werden sie das wohl bald sein. Sollen sie als Strafe für ihren Widerstand einen qualvollen Tod erleiden!“, Itachis Stimme war eiskalt und spöttisch. Samui lächelte süffisant:„Nichts lieber als das.“ „Dann.“ Wortlos räumten sie die Lichtung und ließen Tsume und Sasuke auf dem verbrannten Waldboden liegen. Verletzt und hilflos. Jedenfalls nach Samuis Ansicht. Tsume kniete sich mühsam hin. Itachis geflüsterte Worte klangen ihr noch immer in den Ohren und sie spürte noch immer die Wärme seiner Hand auf ihrer Stirn. Auf einmal fragte sie sich wie das sein konnte, als ihr einfiel, dass das Band bei Itachis Amataresu etwas abbekommen hatte und zu Boden gefallen war. Ihre Finger tasteten suchend umher und stießen an etwas Kaltes. Überrascht sah sie hin und entdeckte ihr Stirnband. Seltsam, wie kommt das denn da… - Itachi! „Samui kann deine Gedanken nicht lesen, wenn sie sich nicht voll auf dich konzentriert und keinen Sichtkontakt hat. Sobald wir weg sind, kannst du also wieder denken was du willst. – Ich habe eine Bitte: Versprich mir, das du versuchen wirst meinen Bruder nach Hause zu bringen. Ich helfe dir so gut ich kann, aber versprich mir das.“ Itachi… Ja, er hatte ihr ein Geschenk hinterlassen. Ein wenig Chakra. Sanft legte sie die Hände zu Fingerzeichen zusammen:„Taka!" Dieses Mal verwandelt sich allerdings nicht Tsume in einen Falken, sondern sie rief ihren treuesten Gefährten. Vor ihr erschien ein Falke, der sich die Situation etwas verwirrt ansah:„Was ist denn hier passiert?“ „Ich glaube das willst du lieber gar nicht wissen, Kisei.“ „Du willst nicht, dass ich es weiß, formulieren, wir es doch einfach mal so.“, berichtigte er sie und sah sie misstrauisch an. „Kann sein. – Hör mir zu: Flieg nach Konohagakure und sag Sakura und Naruto Bescheid, das wir Hilfe brauchen. Möglichst schnell.“ „Muss ich wieder Brieftaube spielen?“, beschwerte sich der Falke. „Kisei, bitte! Ich habe nicht genug Chakra, um bis nach Konohagakure zu kommen und Sasuke dabei nicht im Stich zu lassen!“ „Schon gut.“, eilig flatterte Kisei über die Wipfel der Bäume, prägte sich die Lichtung ein und flog los. Wenn alles glatt ging würde er in wenigen Stunden dort sein. Nachdenklich und schmerzhaft interessiert begutachtete Tsume das Kunai in ihrer Schulter. Es fing bereits an zu schmelzen. „Diese Eiskunais, die Samui wirft sind vergiftet. Denke daran, bevor du etwas tust.“ Also darf ich es nicht heraus ziehen. Wenn ich es entferne schmilzt es sofort und das Gift kommt schneller in den Blutkreislauf… Tsume betrachtete den immer noch ohnmächtigen Sasuke und drehte ihn jetzt vorsichtig auf den Rücken, um nach Verletzungen suchen zu können. Anscheinend hat das Tsukiyomi Sharingan den größten Schaden angerichtet. Die anderen Verletzungen sind alt und schon verkrustet… Sie schloss die Augen und legte beide Hände sanft auf Sasukes Stirn. Naori! Chakra floss sichtbar aus ihren Händen in seinen Körper, bis Tsume den Fluss keuchend abbrach. Sie hatte nicht mehr viel Chakra und war selbst verletzt, doch Sasuke begann dennoch aufzuwachen. Hustend öffnete er langsam die Augen und sah sich um. Als er Tsume entdeckte richtete er sich hastig auf, sank aber sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zurück. „S-Sasuke! Nicht bewegen!“, erschrocken half Tsume ihm dennoch sich aufrecht zu halten. Er lächelte müde:„Danke. Tsume…“ „Sasuke… Hör mir zu. Das ist vielleicht die letzte Gelegenheit bei der ich es dir sagen kann…“ Sasuke zuckte zusammen:„W-Was…?! Tsume! Was meinst du damit?!“ Sein Gesicht war kreideweiß. „Dieses Kunai… Ist vergiftet. Außerdem habe ich kaum noch Chakra. Ich habe Kisei, meinen Falken, los geschickt, damit er Hilfe holt. Sasuke, ich habe versprochen, das du nach Hause kommst. Weißt du wem ich das versprochen habe?“, fragte sie ernst. „Ich nehme an Sakura und Naruto?“, brachte er mühsam hervor. Tsume nickte:„Den beiden auch. Aber deinem Bruder habe ich es ebenfalls versprochen. – Ja, du hast schon richtig gehört. Ich habe es Itachi versprochen, denn er hat mich darum gebeten. Ohne ihn, würde ich jetzt nicht mit dir reden, er hat mir etwas von seinem Chakra gegeben und mir so geholfen.“ Sasuke sah sie nachdenklich an:„Es ist wohl wirklich Zeit ihm zu vergeben…“ Tsume sagte nichts und ihr Blick war leer. Sasuke berührte ihre Wange mit der Hand und fuhr über den feinen Riss an ihrer Maske. Blut rann daran herunter. „Tsume…? Es tut mir Leid, das ich unaufmerksam war. Es ist meine Schuld, das du verletzt wurdest.“, flüsterte er. „Sasuke. Das hätte mir genauso gut passieren können. Aber… Ich möchte dir etwas zeigen…“, langsam bewegte sich ihre rechte Hand zur Maske und zu Sasukes Erstaunen zog sie sie allmählich herunter. „Ich möchte nicht, dass du mein wahres Gesicht das erste Mal siehst, wenn ich tot bin, sondern dass du es siehst, wenn sich meine Lippen noch bewegen.“ „Weißt du eigentlich, dass du wirklich schön bist…?“, fragte er sanft. Tsume errötete leicht:„Ich habe seit elf Jahren vermieden in Spiegel zu sehen.“



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