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Geister der Vergangenheit

Jinchuuriki und Rächerin
von

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Kako ga genzai (Vergangenheit und Gegenwart)

Ein typischer Herbsttag in dem kleinen Dorf an der Küste in Konoha. Die Blätter der Ginkobäume waren leuchtend gelb, die Ahornbäume leuchteten in einem wunderschönen tiefrot, eingerahmt von Bambussträuchern. Ein kalter Windhauch ließ die Wipfel der Bäume wiegen und die Blätter auf den Straßen tanzen, als ein junges Mädchen in einem langen schwarzen Mantel auf eine Bar zuschritt. Als sie den Stoffvorhang zur Seite schlug und eintrat kehrte schnell Ruhe in der Bar ein. Sie wurde misstrauisch beäugt, aber das schien sie nicht zu stören. „Hey, Kleine, was willst du hier?“, lallte ihr ein schon ziemlich angetrunkener Mann entgegen. Das Mädchen wandte ihm ihr Gesicht zu. Zwar konnte er durch die Maske nur ihre Augen sehen, aber das reichte. Ihr Blick war eiskalt und gefühllos und ihre Stimme brachte ihn so leicht zum Schweigen, wie ein kaltes Messer, das durch warme Butter schneidet. Es waren leise gemurmelte Worte, die nur der Barkeeper und der Mann hören konnten, aber beiden wich alle Farbe aus den Gesichtern. Zufrieden räusperte sie sich und stand auf:„Ich suche jemanden. Kennt jemand von euch einen gewissen Sasuke Uchiha?“ „Diesen Verbannten?“ „Was willst du von ihm?“ „Der Kerl soll ja unglaublich süß sein!“ „Was ich von ihm will ist allein meine Sache. – Übrigens kann ich der Meinung er sei süß nicht zustimmen. Jemand der seinen Bruder töten will ist nicht wirklich süß. – Also, hat irgendjemand von euch ihn gesehen? Ist er vielleicht vor kurzem hier gewesen?“, antwortete sie kalt. „Nun ja… Ich habe ihn gestern auf dem Platz gesehen…“, meinte ein Mann zögern. Das junge Mädchen kam auf ihn zu:„Wann?“ „Es wird wohl so um 10 gewesen sein, ich bin mit einer Lampe raus gegangen um meinen Hund zu suchen, da hab’ ich ihn gesehen.“ „Ich danke dir. Wenn sich deine Information als richtig herausstellt werde ich mich erkenntlich zeigen.“ Mit diesen Worten verschwand sie aus der Bar. Draußen sah sie auf die Uhr. Viertel nach 6 Uhr abends. Seufzend suchte sich einen Baum am Platz aus, der noch nicht allzu viele Blätter verloren hatte und von dem man leicht alles überblicken konnte ohne selbst gesehen zu werden. Dank ihrem geschulten Blick war ein solcher Baum schnell gefunden und rasch schwang sie sich ins Geäst. Nach ihren Informationen müsste Sasuke Uchiha wieder auftauchen, denn er konnte nicht gefunden haben was er suchte – oder besser wener suchte… Das Warten zog sich hin – wenn man es denn so nennen wollte, denn eigentlich wusste sie nicht auf was genau sie wartete. Aber als sie gegen halb elf leise Schritte hörte, wusste sie, dass es Sasuke war. Die Melodie der Schrittfolge hatte sich nach etlichen Erzählungen in ihr Gehirn eingebrannt und die Informationen waren zweifelsohne korrekt, wenn man bedachte von wem sie sie hatte. Die Gruppen kreischender Mädchen hatten den Jungen pausenlos beobachtet und ausspioniert. Für das Mädchen nicht gerade eine Art sich gegenüber des Schwarms zu verhalten. Eher abschreckend als anziehend – wobei sie generell sehr wenig anziehend fand. Ein Schatten tauchte am Rand ihres Blickfeldes auf. Ein Schatten der schnell Gestalt annahm und den sie sogleich erkannte. Er ging nur ein paar Meter an ihrem Baum vorbei, als sie katzengleich auf den Boden sprang und vor ihm landete. Ihr Kunai an seinem Hals sah sie ihm in die Augen. Sasukes Blick war geschockt. Noch nie war ihm ein Mädchen so nahe gekommen, abgesehen davon, das ihn noch nie jemand so bedroht hatte und er völlig wehrlos gewesen wäre. „Keine Angst, Sasuke. Ich bin hier um dich über gewisse Dinge in Kenntnis zu setzen. Und außerdem würden dich ein paar Leute sehr gerne wieder sehen…“, ein Wispern, so leise wie der Wind, doch bedrohlich, die Aussage „freundlich“ mit dem Messer an seiner Kehle unterstrichen. Regungslos stand er da und starrte sie an:„Wer bist du…?“ „Das brauch’ dich erst einmal nicht zu interessieren. Aber… Das Kind, das du suchst, die Jinchuuriki… Sie wurde verbannt. Vor einem Jahr schon. Sie ist heute noch einmal hier gewesen, doch sie wurde verjagt und angegriffen. So wie es aussieht sind die Akatsukis deinem Team zuvor gekommen…“, sie verzog das Gesicht zu einem hämischen Lächeln. Zwar konnte er es nur an ihren Augen erahnen, aber das genügte. „Woher…?“ „Das Ziel der Akatsukis ist es doch 9 Jinchuuriki zu bekommen, bzw. zu töten, wenn sie ihnen zu gefährlich werden oder nicht für sie arbeiten wollen, nicht wahr? Und da du von dem Wunsch nach Rache getrieben wirst deinem Bruder in allen möglichen Formen zu schaden und ihm Steine in den Weg zu legen, wirst du wohl kaum mit ansehen, wie er sein Ziel erreicht. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass du deinen Bruder töten möchtest…? - Übrigens kann ich diesen Wunsch sehr gut nachvollziehen, denn auch ich bin auf Rache der tödlichen Natur aus…“, fügte sie hinzu und steckte langsam, das Kunai wieder weg. Er grinste:„Du weißt, das du gerade dein einziges Druckmittel entfernt hast…?“ „Ja. Aber du wirst auch so bleiben, denn was ich dir zu sagen habe interessiert dich, nicht wahr? Ich scheine eine ganze Menge über Dinge zu wissen, die dir noch verborgen sind, was, Sasuke Uchiha…?“, flüsterte sie hämisch. „Dir ist hoffentlich klar, dass ich dich töten werde, wenn ich die Informationen habe?“, Sasuke grinste überlegen. „Wir werden sehen, denn denk daran wie ich dich überrascht habe. Ich habe dich gefunden, was sonst noch nie jemand vermochte und im Allgemeinen bin ich meinem vorzeitigen Ableben eher abgeneigt. Außerdem gibt es nur Informationen im Austausch für andere Informationen.“, antwortete das Mädchen schelmisch grinsend. „Hm. Punkt für dich. Also, was weißt du über Itachis Aufenthaltsort und was weißt du über diese Jinchuuriki…?“ „Nun… Das Hauptquartier der Akatsuki befindet sich nicht weit weg von Kirigakure, ca. 4 Stunden dort entfernt. Und Kirigakure befindet sich von hier aus ca. 5 Stunden entfernt – Jedenfalls dann, wenn du wirklich ohne Pause rennst. Allerdings ist es durch zahlreiche Gen-Jutsus und Fallen gesichert. Nur Mitglieder und deren „Gäste“ können es betreten bzw. sehen. Aber es gibt einen Trick, einen kleinen Schwachpunkt, der es einem ermöglicht dort einzudringen. – Du bist dran. Die nächste Frage beantworte ich dir erst danach: Ich suche jemanden. Oder besser gesagt etwas, denn wo sich diese Person aufhält und wie ich an sie heran komme ist kein Problem. Ich suche einen Beweis. Was weißt du über den Shinzoaya-Clan und das Dorf zwischen den Grenzen?“, antwortete sie ernst. „Der Shinzoaya-Clan? Das Dorf zwischen den Grenzen? Du redest in Rätseln. Ich habe keinen Schimmer wovon du redest! Wenn du willst, das ich dir deine Fragen beantworte, dann stell sie gefälligst präziser!“, erwiderte er verständnislos und aufgebracht. „Nicht so laut, du Baka! – Der Shinzoaya-Clan wurde vor 11 Jahren ausgelöscht und das Dorf zwischen den Grenzen verschwand mit ihm. Spurlos. Als wäre es nie da gewesen. Ich vermute deinen Boss dahinter. Deshalb will ich wissen ob er etwas erwähnt hat. Irgendetwas.“, erklärte das Mädchen in zornigem Flüsterton. Lange herrschte Schweigen. Sasuke starrte das Mädchen an, angestrengt wühlte er in seinen Erinnerungen. „Warte mal, da war was… Es war… Zufall, das ich das mit bekommen habe, er hat sich mit Kabuto unterhalten… Orochimaru sagte so was wie: Die Schlangen haben mir schon vor elf Jahren gute Dienste geleistet. Warum haben sie das Dorf nicht so zerstört wie damals…?! Den Rest konnte ich nicht mehr hören, die anderen haben zu viel Lärm gemacht.“, murmelte er geistesabwesend. Sie biss die Zähne zusammen und fixierte mit mörderischem Blick das Mal an seinem Nacken:„Dann war er es also…! Er hat sie tatsächlich auf dem Gewissen…!“ „Wen? Wen hat er getötet?“, fragte er drängend. Sie riss ihren Blick von dem Mal weg und starrte in die Dunkelheit:„Ich rede nicht gerne über mein Vergangenheit. Eigentlich wollte ich sie vergessen, aber als ich merkte, dass das nicht geht, habe ich beschlossen sie zusammen mit diesem Mann zu begraben. – Doch das hat Zeit. Er wird zu mir kommen… Ich brauche ihn nicht zu suchen… - Du wolltest wissen, was ich über die Jinchuuriki weiß?“ „Ja…“, bestätigte Sasuke . Sein Blick war nachdenklich. Das Ziel Itachi zu töten, war in seltsame Ferne gerückt. So wie das Mädchen das Lager beschrieben hatte war es uneinnehmbar. Und den Trick würde sie ihm ganz sicher nicht verraten. Er hatte das Gefühl sie wollte nicht, das er Itachi tötete. Doch ihre Worte stimmten ihn nachdenklich. „Dann war er es also…! Er hat sie tatsächlich auf dem Gewissen…!“ „Eigentlich wollte ich sie vergessen, aber als ich merkte, dass das nicht geht, habe ich beschlossen sie zusammen mit diesem Mann zu begraben. – Doch das hat Zeit. Er wird zu mir kommen… Ich brauche ihn nicht zu suchen…“ Du willst es vergessen, aber der Wunsch nach Rache lodert in dir. Du willst die Erinnerung mit ihm zusammen begraben… Sieht so aus als hätte ich gerade eine Seelenverwandte getroffen… „Hey, was ist los mit dir? Willst du deine Informationen nicht mehr?“, ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Doch… Aber du scheinst mir ziemlich zu ähneln…“ „Was ändert das denn daran?! Nur weil wir uns ähneln heißt das nicht, dass du mir helfen kannst! – Und ich kann dir wohl auch nicht helfen… Ich weiß, wie man in das Hauptquartier gelangt, ich kenne die Gewohnheiten der Akatsuki und mir sind Daten und Fakten über die Jinchuuriki bekannt, von denen du nur träumen könntest. Aber ich will dir nicht sagen wie du dort hinein gelangst. - Ich will nicht, dass du zu einem solchen Monster wirst wie ich…“, flüsterte sie. „Du willst nicht, dass ich ihn töte, oder?“ „Zu morden ist falsch.“ „Du klingst, als ob du damit Erfahrung hättest.“ „So ungern ich es zugebe: Ja, die habe ich. Ich bin zu einem mordenden Wesen ohne Gewissen geworden…“ „Das stimmt nicht.“ Überrascht starrte sie ihn an:„Was?“ „Es stimmt nicht, dass du kein Gewissen hast.“, wiederholte er fest. Traurig sah sie ihm in die Augen:„Woher willst du das wissen? Du hast keine Ahnung wie viele ich schon getötet habe.“ „Hättest du kein Gewissen, kein Mitgefühl, dann hättest du mir verraten wie man in das Hauptquartier kommt oder mich getötet als du die Gelegenheit dazu hattest. Doch du hast es nicht getan. Ob aus Rücksicht auf mich oder die Leute, die mich laut dir gerne wieder sehen würden ist dabei gleich.“, meinte er. „Du… Du hast… Du hast Recht… Ich konnte dich nicht töten… - Hah. Es liegt wohl an meinem Versprechen…“, sie lächelte grimmig. Woran er das erkennen konnte war ihm selbst ein Rätsel, da die Maske ihren Mund verdeckte. „Jetzt bin ich aber gespannt. Was denn für ein Versprechen?“, Sasuke lehnte sich grinsend an den Baum auf dem sie gesessen hatte. „Ich denke einfach mal, das du dich noch an Sakura Haruno und Naruto Uzumaki erinnerst?“ Er antwortete nicht, aber sein Blick wurde nachdenklich. Naruto und Sakura. Natürlich erinnerte er sich. Wie könnte er auch nicht? Schließlich hatten beide versucht ihn zurück zu bringen. „Die beiden suchen dich immer noch. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als dich zurück zu holen. Und als ich gehört habe… - Du hast Recht. Wir ähneln uns sehr. Das ist der Grund warum ich den beiden versprochen habe zu versuchen dich zurück zu bringen. Gesund natürlich und ohne Gewalt anzuwenden. Irgendwie habe ich geglaubt, dass das möglich ist. Warum weiß ich selbst nicht. - Aber du möchtest nicht zurück, oder?“, seufzte sie. Das Mädchen schloss Schicksals ergeben die Augen. Warum sollte er mitkommen wollen? Das hatte doch alles keinen Sinn. „Was würdest du tun, wenn ich dir widerspreche?“ „Was?“, sie riss die Augen auf und starrte ihn an. „M-Meinst du das wirklich ernst?!“ „Ich kann natürlich auch alleine nach Konohagakure gehen, wenn dir meine Gesellschaft nicht zusagt…“, sagte Sasuke und blickte unbestimmt durch die Gegend. Als er keine Antwort bekam ließ er sich doch dazu herab sie anzusehen:„Ähm… – Alles in Ordnung?“ Eigentlich hatte er sie bei ihrem Namen nennen wollen, als ihm bewusst wurde, dass er ihn nicht kannte. „Also eine Antwort hätte ich jetzt schon erwartet…“, meinte er etwas pikiert. „Tut mir Leid. Ich war nur etwas überrascht…“ „Habe ich gemerkt. Genau genommen könnten wir sofort aufbrechen, oder?“, ungeduldig tippte Sasuke mit dem rechten Fuß auf und ab. „Fast. Ich muss erst noch etwas erledigen. Ich habe gesagt wenn sich die Information als richtig herausstellt werde ich mich erkenntlich zeigen.“ „Die Information…? – Ah. Verstehe… Sag mal, wie viele hast du eigentlich getötet? Für eine Mörderin bist du ziemlich moralisch.“, er grinste. Schon wieder. Sasuke fing an sich über sich selbst zu wundern. „Ich habe aufgehört zu zählen. Aber es waren hauptsächlich Orochimarus Leute. – Komm mit.“, sie ging die Straße entlang und kletterte behände an einer Regenrinne auf ein Hausdach. Verdutzt folgte Sasuke ihr:„Wer waren denn die anderen?“ „Anbus. Ich möchte nicht gefasst werden. Sie starben in Ausübung ihrer Pflicht. Allerdings kann ich nicht behaupten, das ich es gerne getan hätte.“, antwortete sie, während das Mädchen über den Dachfirst lief. Der Mond beleuchtete das seltsame Spektakel kaum, da dichte Wolken ihn verdeckten, dennoch konnte das Mädchen etwas sehen:„Warte hier.“ Sie kletterte ein wenig nach unten und öffnete mit geübten Fingern ein Dachfenster, nur um kurz darauf in das Haus einzusteigen. Eine geschickte und lautlose Mörderin, hm? Er wusste nicht warum er sie nicht das Diebstahls bezichtigte. Eigentlich hätte das sehr viel näher gelegen, aber irgendetwas sagte ihm, dass das nicht ihr Stil war. Das Mädchen bestahl keine Leute. Das einzigste was sie stahl waren Menschenleben – und die auch nur widerwillig oder diese Leute hatten es verdient. Wobei man den letzten Aspekt sicherlich auch anders sehen konnte. Tatsächlich erwachte in dem Mädchen der alte Instinkt als sie den schlafenden Mann sah. Doch sie unterdrückte ihn und legte nur ein kleines Säckchen auf dem Nachtisch ab. Seufzend wollte sie schon gehen, aber da fiel ihr der Gruß ein. Sie lächelte in sich hinein. Vielleicht wurde das hier ja doch nicht so langweilig. Das Kunai ritzte wie von selbst in ihre linke Hand. Blut tropfte von der Spitze der Waffe. Grinsend schwang sie es zu einigen Zeichen und wischte es dann ab. Morgen früh würde der Mann froh sein, das er ihr geholfen hatte. Als sie wieder auf dem Dach auftauchte sah Sasuke sie verwundert an:„Was ist los? Warum so fröhlich?“ „Ach nichts. Ich habe mir lediglich einen kleinen Scherz erlaubt. – Hoffentlich gibt er das Geld nicht schon morgen aus.“ „Hm? Warum?“ „Naja, was er von mir bekommen hat, hat mich viel Arbeit und Zeit gekostet. Das kleine Säcken, das ich ihm auf den Nachtisch gelegt habe enthält das Geld für das ich ein ganzes Jahr gearbeitet habe.“, meinte sie achselzuckend während sie wieder vom Dach herunterkletterten und sich auf den Weg machten die Stadt zu verlassen. „Was?!“ „Nun, ich stehle nicht. Und wenn ich unerkannt bleiben will, dann muss ich in kleinen Geschäften arbeiten, wo ich kaum Lohn bekomme. Dafür kriege ich ein warmes Mittagessen. Ich habe nicht viel Geld, weißt du. Deshalb lebe ich auch nicht in Pensionen oder Hotels, sondern größtenteils im Wald. Wenn es allerdings regnet ist das mehr als unerfreulich. Ohne Zelt wird man so schnell nass und die Sachen trocknen ja nicht gerade innerhalb von Sekunden.“ Der Wind brachte die Wipfel der Bäume des nahe gelegenen Waldes zum Rauschen. Sasukes Augen hatten sich schon lange an die Dunkelheit gewöhnt, aber er konnte dennoch kaum etwas erkennen außer der undurchdringlichen Schwärze des Waldes in den die Nacht ihn hüllte. „Sollten wir nicht lieber hier übernachten? Im Wald sehen wir in dieser Dunkelheit nichts und die Straßen sind zu unsicher.“, warf er unsicher ein. So ungern er es zugab, es machte ihn nervös, wenn er seinen potentiellen Angreifer nicht sehen konnte. „Reizender Vorschlag. Wir brauchen ohnehin Schlaf. Komm nur noch ein Stückchen in den Wald hinein, ich kenne eine Quelle. Die Wasservorräte müssen aufgefüllt werden. – Jedenfalls meine.“ „Ähm… Wie du meinst…“, er wollte sich nicht anmerken lassen, das er nichts sah. Aber auf einmal fühlte er sich allein. Er hatte sie verloren. Ihre Schritte konnte er nicht hören, sie verstand es sich geräuschlos zu bewegen. Obwohl er wusste, dass es nichts bringen würde blieb er stehen und sah er sich um. Zu seinem Glück bemerkte sie sehr schnell, dass er nicht mehr bei ihr war und blieb ebenfalls stehen. Resigniert schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf ihn. Durch die geschlossenen Augen konnte sie sich von nichts ablenken lassen, was sie sonst noch gesehen hätte. Ihr Geist drang durch die Bäume und fand Sasuke ungewöhnlich schnell wieder. Vielleicht lag es daran, das sein Herz so schnell schlug und sie leichte Panik in ihm aufsteigen fühlte. Heftige Gefühle lösten in ihrem Bewusstsein kleine Schocks aus, die sie ihre Gegner leicht wieder finden ließen - jedenfalls spürte sie mit dieser Technik normalerweise Gegner auf und nicht verloren gegangene Freunde. Als ihre Hand ihn am Handgelenk berührte zuckte er unwillkürlich zusammen. „Beruhige dich. Ich führe dich. Entschuldige bitte, dass ich vergessen hatte, das du ja nicht über Nachtaugen verfügst.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „W-war es so offensichtlich…?“, stammelte er etwas betreten und peinlich berührt. „Nur für mich. Aber das muss dir nicht peinlich sein. Ich hatte es lediglich vergessen, da ich die Gesellschaft von mir freundlich gesinnten Menschen nicht gewöhnt bin…“, ihre linke Hand schloss sich fester um sein rechtes Handgelenk. Wortlos zog sie ihn hinter sich her und die nächsten Minuten war es still, da Sasuke sich darauf konzentrieren musste nicht hinzufallen. Er sah nicht das geringste bisschen und stolperte andauernd über Wurzeln und Steine, bis er mit dem Fuß an einer besonders hartnäckigen Wurzel hängen blieb und er endgültig das Gleichgewicht verlor. Aber anstatt hinzufallen fand er sich in den Armen des Mädchens wieder. „Was zum…?“, er war froh, dass man in der Dunkelheit sein Gesicht nicht sehen konnte. Sasuke konnte sich nicht daran erinnern jemals so rot geworden zu sein. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Das Mädchen hatte gespürt wie er strauchelte und ihn instinktiv aufgefangen. Das er ihr dabei allerdings so nah kommen würde war nicht beabsichtig gewesen. Da sie ihm nicht zu nahe treten wollte erwähnte sie mit keinem Wort sein rotes Gesicht als sie ihn ansprach:„Glück gehabt. Ich werde etwas langsamer gehen, dann kannst du dich mehr auf den Boden konzentrieren.“ Wie genau soll ich das machen, wenn meine Gedanken immer wieder zu deiner Hand abschweifen…?! Hatte sie noch nicht bemerkt wie verlegen sie ihn machte? Sasuke konnte nicht umhin über seine eigenen Gedanken den Kopf zu schütteln. Woran dachte er da eigentlich?! Als sie etwa fünf Minuten später sein Handgelenk losließ, seufzte er erleichtert. Ganz in der Nähe hörte er Wasser plätschern. „Sasuke?“ „J-Ja?“ Ihre Stimme kam aus der Richtung in der er das Wasser hörte. „Du weißt immer noch nicht wer ich bin.“, stellte sie fest. Es klang nicht so ernst wie auf dem Platz in der Stadt. Eher sanft und zärtlich. Viel mehr nach einem Mädchen. „Nein, aber willst du es mir überhaupt sagen?“, er trat ein paar Schritte auf die Quelle zu und setzte sich auf den Waldboden. „Es wäre das erste Mal, dass jemand meinen Namen erfährt.“, flüsterte sie geistesabwesend. Überrascht runzelte Sasuke die Stirn:„Das heißt weder Sakura noch Naruto kennen deinen Namen?!“ „Genau das. Aber es macht auch keinen Unterschied. Denn wer erkennt mich nicht wieder, wenn er mich einmal gesehen hat?“, fragte sie nachdenklich.Deine mysteriöse Art und deine Nachdenklichkeit vergisst zumindest keiner. Genauso wenig wie deine geheimnisvolle Erscheinung. Die Unauffälligkeit in Person bist du jedenfalls nicht. - Und gewöhnlich schon gleich gar nicht. „Ich weiß nicht ob das klug ist…“, murmelte sie. „Es ist auch nicht klug ewig einsam zu bleiben. Glaub’ mir, ich weiß wovon ich rede.“, meinte Sasuke ernst. „Würdest du mir den Gefallen tun und ein Feuer machen?“ Oha. Das war ein abrupter Themenwechsel. Offensichtlich möchte sie nicht darüber reden…„Wenn du Holz hast…“ „Es liegt vor deiner Nasenspitze, Sasuke.“, stellte sie trocken fest. „Oh.“ Wenige Minuten prasselte ein kleines Feuer und Sasuke war dankbar für das Licht, das es abgab. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob das Mädchen tatsächlich gerne ein Feuer gehabt hätte oder es nur gesagt hatte, damit er etwas sah und um vom Thema abzulenken, denn sie saß auf einem Ast, ca. 2 Meter über ihm und sah irgendwie überhaupt nicht glücklich aus.



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