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The Dreams must stay alive

The Tribe - sechste Staffel
von

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Katz-Maus-Spiel

Es waren schon drei Tage nach der Begegnung mit Kyle vergangen. Drei Tage ohne das Jay wieder was von seinem alten Freund gehört hat. Jay wartete jeden Tag darauf dass sein alter Freund in besuchte. Deswegen begleitete er Lex und Slade auch nicht mehr in die Stadt, weil er eben auf Kyle warten wollte.

Amber und er hatten seit dem erst mal nicht wieder über das Thema `Schwangerschaft´ gesprochen. Sie gingen sich auch nicht direkt aus dem Weg, aber es fiel dem Tribe schon auf, das zwischen den Beiden etwas nicht stimmte.

China, die gerade mit Mouse und Lottie aus dem Waldstück kam, sah Jay auf der Veranda sitzen. Er war alleine. China wusste, das Amber mit Trudy einen gemeinsamen Nachmittag haben wollte, deswegen hatte Jay wohl auch Klein Bray in seinem Arm. „Geht schon mal rein. Und zeigt Ruby und Salene was wir gefunden haben.“

Mouse und Lottie nickten.

China war mit den Kleinen im Wald gewesen und sie haben wilde Beeren gesammelt und auch ein paar frische Pilze gefunden. Die Blonde setzte sich zu Jay auf die Veranda. Sie sagte nichts, sondern blickte ihn nur an. „Amber und du…“, fing sie dann doch ein Gespräch an.

„Oh, China.“ Er hatte sie gar nicht kommen hören und blickte sie erstaunt und überrascht an.

Sie lächelte ihn liebevoll an. „Ich kenne dich nicht wirklich gut, aber ich kenne meine Cousine und ich weiß, wenn sie etwas aus dem Weg geht.“

Jay nickte. „Ja vermutlich.“

„Nicht nur vermutlich.“ China steckte eine ihrer blonden Strähnen hinter ihr Ohr. „Ich kann gut zuhören.“

Jay lächelte. Er blickte auch Klein Bray, der auf seinem Schoss saß. „Amber ist wieder schwanger.“

„Aber das ist doch wundervoll. Ich freue mich so für euch.“

„Sie tut es anscheinend nicht“, sagte Jay schnell und stoppte somit Chinas Freude.

„Was meinst du damit?“

„Na ja, ist sie dir in letzter Zeit fröhlich vor gekommen? Nein“, beantwortete er sich seine Frage selber.

„Das nicht“, sagte Ambers Cousine.

„Ja, eben. Sie freut sich nicht.“

„Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie hat mir so vor geschwärmt von ihrer Schwangerschaft von dem Kleinen hier.“

„Ja, da war ich auch nicht der Vater.“

China blickte ihn ein wenig entsetzt an. „Denkst du, dass ist Ambers Problem?“, dachte er das wirklich? „Denkst du wirklich, dass Amber sich nicht über ein Kind von dir freuen würde?“

„Ich weiß es nicht.“

„Dann sag ich dir mal was.“ Er blickte sie an. „Amber liebt dich. Sie liebt dich mehr als alles andere. Die letzten drei Tage waren für mich wundervoll und ich habe alle hier in dem Tribe kennen gelernt. Amber hat mir viele Geschichten erzählt, was ihr gemeinsam schon alles durchgemacht hat und soll ich dir was sagen, sie hat am liebsten von dir gesprochen.“ Jay lächelte sie an. „Sie liebt dich. Sie hat bestimmt einfach nur Angst.“

„Meinst du?“

China hob und senkte die Schultern. Sie wusste es nicht. „Wenn ich mir vorstelle hier in dieser Welt ein Kind auf die Welt bringen zu müssen. Ich liebe Kinder, weiß Gott, mehr als alles andere. Aber ich hätte schreckliche Angst, mein Kind hier in diese Welt zu schicken. Wir können gerade so auf uns aufpassen, wie soll ich mich dann da noch um ein Kind kümmern. Und ihr habt nun auch noch euer altes zu Hause verloren.“ Jay nickte. Er verstand, was China ihm sagen wollte. „Rede mit ihr. Amber ist jemand, mit der man reden kann über alles. Aber das weißt du bestimmt eigentlich selbst. Sie hat mir gesagt, dass sie mit dir besser reden konnte als mit Bray. Bei dir weiß sie, dass du immer für sie da bist. Bei Bray hatte sie wohl schon immer Angst, dass er einfach wieder abhauen würde. Das hat er wohl immer wieder mal bewiesen gehabt.“

„Ich danke dir.“

„Gern geschehen. Ich will hier doch auch was in dem Tribe leisten können.“

„Wo kamst du denn mit den Kleinen her?“, fragte er China.

„Ich war mit ihnen im Wald. Durch meine Reise mit den Nomaden habe ich eine Menge über die Natur kennen gelernt. Wir haben Beeren und Pilze gesammelt. Von den Beeren können wir dann Marmelade machen und aus den Pilzen eine leckere Suppe.“

Jay stand auf. „Und du meinst du tust Nichts für den Tribe?“ Seine Frage war sarkastisch. Aber es war nett gemeint, sehr sogar. Der Blonde ging mit Klein Bray zurück ins Haus und ließ China auf der Veranda sitzen. Aber sie lächelte.
 

Amber und Trudy gingen am Strand spazieren. Sie redeten viel. Sie hatten das lange nicht mehr gemacht, einfach nur für den Anderen dazu sein. „Es ist schön hier“, schwärmte Trudy und drehte sich um sich selbst.

Die Blonde blickte ihre Freundin an und lächelte. Es fiel ihr ein Stein vom Herzen, dass Trudy gut drauf war. Amber wollte Trudy nun von ihrer Schwangerschaft erzählen. Sie hatte es bisher noch nicht geschafft gehabt und einfach nicht den richtigen Moment dafür gefunden gehabt, aber nun, an ihrem gemeinsamen Nachmittag sollte der Moment sein. „Wollen wir eigentlich in dem Hotel bleiben?“

„Was meinst du?“ Amber war gerade noch in ihren Gedanken gewesen und hatte die Frage ihrer Freundin gar nicht vernommen gehabt.

„Amb, wo bist du nur bei deinen Gedanken.“ Trudy nahm es ihr aber nicht übel, fragte auch nicht weiter nach. „Haben Lex und du euch schon darüber unterhalten ob wir in dem Hotel bleiben werden?“

„Nein, Lex und ich haben uns noch nicht darüber unterhalten. Es wäre eh eine Entscheidung des Tribes. Nicht nur eine von Lex und mir.“

Trudy nickte. „Ich finde es hier wundervoll, nur damit du Bescheid weißt.“

„Ja, es fast wie in einem Traum.“

„Schon alleine wegen dem warmen Wasser.“

Amber lächelte ihre Freundin an, welche gerade die Sonne genoss. „Trudy, ich muss dir was sagen.“

„Ja, schieß los.“ Sie setzte sich gerade hin und ließ den weichen und warmen Sand durch ihre Finger fließen.

Amber setzte sich neben sie und blickte Trudy an. „Ich bin schwanger.“

Überrascht blickte Trudy ihre Freundin an. Sie wusste gar nicht was sie sagen sollte, dann strahlte sie aber bis über Beide Ohren. „Das ist ja wundervoll.“ Sie warf sich Amber um den Hals. „Das ist super.“ Amber nickte, drückte Trudy an sich und fing an zu weinen. Trudy löste sich aus der Umarmung blickte ihre beste Freundin fragend an. „Warum weinst du? Das ist doch toll? Ist was mit Jay? Freut er sich etwa nicht?“

Amber schluchzte und Trudys Worte machten alles noch schlimmer. „Doch… Er Freut sich… Riesig.“

Trudy versuchte die Tränen ihrer Freundin weg zu wischen, doch Amber wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen. „Amber… Was ist denn los?“

„Ich kann das nicht.“

„Was kannst du nicht?“

„Das Kind zur Welt bringen.“

Trudy blickte sie überrascht an. „Warum denn das nicht?“

„Ich habe schreckliche Angst.“

„Aber wovor denn? Wir fangen hier neu an. Du hast Jay und du hast mich und Salene und auch deine Cousine. Warum hast du denn Angst?“

„Dass Jay wie Bray verschwindet.“

Nun verstand Trudy Ambers Sorge. Nun sagte sie gar nichts mehr und drückte ihre Freundin einfach an sich. Sie streichelte der Blonden über den Rücken und tröstete sie allmählich.
 

„Ich möchte einen Ausflug machen.“

„Wohin?“ Cassie ahnte wo er hin gehen wollte. Er hatte sich bestimmt in ein Mädchen verliebt und war nun auf den Weg dahin. Aber das würde sie nicht zu lassen. Aber sie wusste auch, dass sie ihn nicht länger hier behalten konnte. Drei Tage war er schon bei ihr, weil sie ihn brauchte. Sie hatte sich alles mögliche einfallen lassen, nur damit er bei ihr blieb, doch sie wusste, dass sie ihn nun gehen lassen musste, sonst würde er Fragen stellen und vor allem Sie in Frage stellen.

„Zu einem neuen Tribe.“

„Verstehe.“

„Darf ich?“

„Kyle, mein Lieber.“ Sie war von ihrem Stuhl aufgestanden. „Ich würde dich doch nie zu etwas zwingen, was du nicht machen wolltest.“ Sie stand vor ihm und streichelte ihm über die Wange. „Du weißt doch, ich würde dir eh alles erlauben.“

Kyle griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Er hasste die Spielchen, die sie oft mit ihm trieb, doch gerade war er nicht in der Stimmung für so etwas. „Danke Cassie“, sagte er dann einfach nur noch, ließ ihre Hand fallen, drehte sich um und ging.

Dass er eine wütende und aufgebrachte Cassie hinterließ, bekam er gar nicht mehr mit. Doch Cassie war wütend, sehr sogar.

„Soll ich ihn verfolgen?“

Cassie drehte sich um und blickte in das immer freundlich-grinsende Gesicht von Nick. Sie ohrfeigte ihn. Entsetzt fasste er sich an die Wange. Dafür würde Kyle irgendwann mal büßen müssen, dachte Nick im Stillen bei sich. Cassie hatte ihm den Rücken zugedreht. „Ich will wissen, was ihm wichtiger ist, als Ich.“

Nick verstand sofort und ging aus dem Raum. Cassie, die Anführerin, warf sich wütend auf den Boden.
 

„Jay?“ Amber fand ihren Freund im gemeinsamen Schlafzimmer.

Er wickelte gerade Klein Bray. „Wie waren die Stunden mit Trudy?“ Statt ihm zu antworten, umarmte Amber Jay von hinten. „Hey, was ist denn mit dir los?“, fragte er überrascht.

„Wir sollten reden.“

„Ja?“ Natürlich wusste er das, aber er war froh, das Amber nun auf ihm zu kam. Sonst hätte er heute eh noch die Initiative ergriffen. Er streichelte die Arme, die ihn umfassten.

„Es tut mir Leid.“

„Was tut dir Leid?“

„Hey, ich will dir was Wichtiges erzählen, also unterbreche mich nicht“, bat die Blonde. Er hörte, dass sie nicht wirklich sauer war, sondern nur gespielt.

Jay drehte sich in ihrer Umarmung und blickte seine Freundin an. „Ich höre.“

Amber lächelte. „Ich wollte dir nicht das Gefühl geben, dass ich mich nicht auf unser Kind freuen würde. Ich freue mich sogar sehr. Aber…“

„Aber du hattest Angst“, sprach Jay ihren Satz weiter. Sie nickte und schmiegte sich an seinen Oberkörper. „Ich versteh dich Amber. Wir werden es nicht leicht haben, aber ich bin für dich da.“

Die Blonde nickte und küsste ihn für diesen Satz. „Danke“, hauchte sie ihm zu.

„Nein, Amber, ich muss dir danken. Durch dich werde ich Vater.“ Der Blonde legte nun die Arme um sie und drückte sie an sich. Er küsste sie liebevoll. „Wir sollten mehr reden.“

Amber nickte lächelnd. „Tut mir Leid, dass ich dich in letzter Zeit nicht wirklich an mich heran ließ.“

Der Blonde lächelte nur, nahm dann Klein Bray in die Arme und setzte sich mit ihm aufs Bett.

„Lass mich ihn ins Bett bringen.“

Der Blonde lächelte und reichte Amber ihren Sohn. Er küsste sie auf die Stirn und verließ das Zimmer. Klein Brays Mutter wiegte ihren Sohn leise singend in den Schlaf und lächelte ihn immer wieder liebevoll an.
 

Cassie war wütend. Aber nicht mehr ganz so wütend wie zu dem Zeitpunkt als Kyle gegangen war. Irgendetwas störte sie daran, dass er zu diesem neuen Tribe gehen wollte. Etwas sagte in ihr, sie sollte wachsam sein. Sie seufzte, stand schließlich auf. Die blonde Cassie, Anführerin der Catz ging durch ihr Haus in Richtung eines bestimmten Zimmers. Sie klopfte nicht an, sondern ging direkt herein.

„Ich wusste, dass du kommen würdest.“

„Gut, dann gib mir die Antworten, die ich brauche.“ Cassie blickte die schwarzhaarige Asiatin vor sich an.

Diese lächelte sie an. „Du willst wissen, was das für ein neuer Tribe ist, von dem die Stadt redet.“ Die Asiatin lächelte die Anführerin an.

Cassie blickte diese nur fordernd an. Sie konnte diese Eso-Tante, wie sie gerne nannte, nicht davon überzeugen dem Tribe der Catz beizutreten, aber sie konnte wenigstens ihre Dienste anbieten. Was Cassie oft nutzte, wenn sie nicht mehr weiter wusste. Kyle war eigentlich ihr Berater für alle wichtigen Dinge, aber wenn es um Beratung in Sachen Kyle ging, ging sie zu Ihr. „Der Tribe ist etwas Besonderes“, sagte die Asiatin.

„Was willst du damit sagen? Pass auf was du sagst.“

Doch die Asiatin ließ sich von Cassies Drohungen nicht beeindrucken. „Die Mall Rats sind anders als ihr.“

„Ja, sie sind Ratten, während wir Katzen sind.“ Cassie grinste. „Katzen jagen Ratten.“

Die Asiatin blickte auf. „Wenn du dich da mal nicht täuschst.“

Cassie hatte dies aber überhört. „Ich will wissen, was mit Kyle ist.“

Die Asiatin nickte wieder, schloss die Augen. „Kyle, hat einen alten Freund wieder gefunden.“

„Er ist nicht wegen einer Frau da?“

Die Asiatin schüttelte den Kopf. „Er besucht die Mall Rats wegen einem Freund. Doch was danach passiert, kann ich dir noch nicht sagen.“ Genervt stürmte Cassie wieder aus dem Zimmer der Asiatin.
 

„Jay, kann ich mal mit dir reden?“

Jay, der gerade die Treppe herunter kam, blickte den Rothaarigen Jack an. „Klar, wo hängt der Schuh?“

„Nicht hier. Unter uns.“

Jay sah Jack an, dass ihm etwas unangenehm war oder das ihn etwas sehr bedrückte. „Okay.“ Er legte den Arm um Jack und ging mit aus dem Haus, zum Strand.

Sie setzten sich auf eine Bank. „Also hier sind wir unter uns.“

Jack nickte, seufzte und holte tief Luft. „Ellie… also sie ist…“

„Ja?“

„Jay, ich hab gehört, das Amber schwanger ist.“ Der Blonde nickte und grinste. Ja, sie war von ihm schwanger. Sie erwartete ein Kind von ihm. Er würde Vater werden. Das Gefühl das in ihm war, konnte er gar nicht beschreiben, so glücklich war er.

„Ja, das ist sie. Also? Was ist mit Ellie?“ Er hatte ja keine Ahnung, dass es Jack darum ging, dass der Sprung von Ambers Schwangerschaft zu Ellie was zu bedeuten hatte.

Jack zögerte. „Sie ist…“

„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll Jack. Frauen sind nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich komme gerade so mit Amber aus…“

„Nein, darum geht es auch nicht.“

„Nein? Gut, darüber hättest du wohl eher auch mit Slade oder Lex reden sollen.“

Jack nickte nur. „Ellie ist schwanger und ich weiß nicht wie ich reagieren soll.“

„Ellie ist schwanger?“

Jack nickte. Jetzt verstand Jay Jacks Problem und er konnte sich auch nun auch vorstellen, warum die Beiden sich die ganze Zeit aus dem Weg gingen. Sie sprachen nicht mal mehr mit einander. „Hast du ihr denn gesagt, dass du dich freust?“ Der Rothaarige schüttelte den Kopf. „Warum denn nicht?“ Wenn Jay etwas davon verstand, dann das gerade dieser Satz sehr wichtig war.

„Weil ich sie ja sonst angelogen hätte.“

Der Blonde war überrascht über die Ehrlichkeit von Jack. Wusste aber, dass das Ellie vermutlich nichts gebracht hätte, hätte er das gesagt. „Und hast du auch mal an Ellie gedacht?“

Der Rothaarige blickte Jay fragend an. „Wie meinst du das?“

„Na ja, es ist ihr sicherlich nicht leicht gefallen, es dir zu sagen. Oder? Ich kenne Ellie noch nicht sehr lange, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie selber bei dieser Nachricht nicht glücklich an die Decke gesprungen ist.“

Jack nickte nur. Er wusste nun was Jay ihm sagen wollte. „Nein, es fiel ihr schwer.“

„Vielleicht solltest du auch mal an sie denken, Jack. Sie ist nun schwanger. Dagegen kannst du jetzt nichts mehr tun. Und Ellie auch nicht. Wenn ich etwas aus der Beziehung zu Amber gelernt habe, dann, dass es ist wichtig ist, sich gegenseitig zu zuhören, sich gegenseitig zu unterstützen. Wirklich mit beiden Ohren für sie dazu sein. Keiner sollte sich dem anderen verschließen, dass tut der Beziehung alles andere als gut. Also hör ihr zu und nimm sie in den Arm. Du bist doch ihr Freund. Du bist doch derjenige, der sie auffangen sollte oder?“

Jack blickte ihn an. „Freust du dich denn? Ich meine über das Kind?“

Jay nickte und strahlte Jack an. „Es wird mein Kind sein. Ich liebe Amber und ich liebe dieses Kind in ihr jetzt schon auch wenn ich es noch gar nicht kennen gelernt habe.“

Der Rothaarige nickte. „Danke.“ Er stand auf und ging ins Hotel zurück. Jay blickte ihm nach, nickte aber zuversichtlich.
 

„Was macht die Marmelade?“ Salene kam in die Küche, wo sie China, mit Lottie und Mouse fand.

„Schmeckt lecker“, sagte Mouse und leckte an ihren Fingern die sie eben in den Topf gesteckt hatte.

„Wir haben drei Gläser voll bekommen“, sagte die blonde China und reichte die Gläser Salene.

„Wow echte Marmelade. Ich kann es jetzt schon nicht mehr erwarten, bis wir sie essen.“

China lächelte. „Die Pilzcremesuppe ist fürs Abendessen übrigens auch fertig.“

Salene staunte nicht schlecht. „Wow, mal keine Suppen aus der Dose.“

„Ich koch doch auch richtig“, sagte Ruby die nun in die Küche kam.

„Das stimmt. Früher haben wir allerdings nicht richtig frische Sachen gegessen“, meinte Salene und lächelte China an.

„Das mit der Marmelade musst du mir mal zeigen.“

China nickte Ruby zu. „Gerne.“
 

Slade kam in das Schlafzimmer und fand wonach er gesucht hatte, Ebony. „Wo warst du denn?“

Ebony legte ihre Zeitschrift auf ihren Bauch und blickte Slade fragend, aber mit einem Lächeln an. „Du hast mich doch wohl nicht gesucht?“ Sie musste schmunzeln.

Slade legte sich neben sie und blickte sie einfach nur an. Er genoss die Zeit sehr, die er mit ihr hatte. „Was ist?“

„Nichts!“

„Gut.“ Sie schaute wieder in ihre Zeitschrift, konnte sich aber nicht wirklich konzentrieren, denn Slades Blicke von der Seite störten ein wenig.

„Slade.“ Sie knirschte mit den Zähnen.

„Ja, Süße?“ Er wusste, dass sie nicht mochte, wenn er sie so nannte, aber er neckte sie einfach zu gerne. Genervt legte Ebony die Zeitschrift weg, auf diesen Moment hatte Slade nur gewartet. Der Schwarzhaarige zog Ebony zu sich und küsste sie leidenschaftlich.
 

„Jay!“

Besagter drehte sich um und stand sofort von der Bank auf. „Kyle.“ Er ging auf seinen Freund zu und umarmte ihn.

Beide setzten sich schließlich auf die Bank. „Wie geht’s dir?“ Jay war froh, seinen Freund zu sehen. Die letzten Tage hatte er sich immer wieder Gedanken gemacht, warum Kyle ihn noch nicht besuchen kam.

„Mir geht’s gut, Jay. Sehr sogar.“ Kyle legte seine Hände auf die Hose, die auf dem Armeegrün ruhten.

„Der Tribe in dem du bist…“

„Die Catz.“

Jay nickte. „Beherrscht er diese Stadt?“

Kyle nickte mit einem kleinen Seufzer. „Ja, wir sorgen für Ordnung und Ruhe.“

Jay blickte ihn forschend an. Er musste sofort an seine Zeit als Techno denken. So hatte er damals auch geantwortet.

„Ich mach das nicht alles…“ Er seufzte. „Ich bin dabei, wegen Cassie.“

„Cassie?“, fragte Jay.

Kyle nickte. „Ich kenne sie schon sehr lange. Sie ist nun die Anführerin der Catz. Ich bin ihr stiller Berater.“

„Stiller Berater?“

„Cassie und ich sind uns in vielen Dingen uneinig. Sagen wir, ich stehe nicht hinter allem, hinter dem sie steht. Ich mag nicht all ihre Ansichten und ihre Methoden. Aber wenn ich ihr nicht immer wieder zureden würde, würde es wohl gar niemand mehr in der Stadt aushalten.“

Jay sah in Kyle plötzlich sich selber. Wie er selber noch vor ein paar Monaten war. Er versuchte damals auch immer alles zu entschuldigen, aber irgendwann sind ihm die Entschuldigungen ausgegangen.

„Essen ist fertig!“

Jay blickte zum Haus. China stand auf der Veranda und hatte sie gerufen. „Möchtest du mit uns essen? Ich würde dir gerne den Tribe und meine große Liebe vorstellen.“

Kyle nickte mit einem Lächeln. „Sehr gerne.“
 

Alle Mall Rats saßen zusammen am Abendtisch. Es war ein heiteres und fröhliches Beisammen sein. Es wurde über die Erlebnisse vom Tag gesprochen und über die Pläne vom nächsten Tag gesprochen. Kyle lernte so alle kennen und er spürte sofort, dass dieser Tribe etwas Besonderes hatte. Hier saßen so viele verschiedene Charaktere, verschiedenen Alters, mit verschiedenen Geschichten. Und sie saßen friedlich zusammen. Sie aßen alle gemeinsam an einem Tisch und lachten.

Bei den Catz war das ganz und gar nicht so. Cassie aß meistens nur mit Kyle. Sie wollte nicht, dass er bei seinen Freunden und den anderen Catz aß. Es ziemte sich ihrer Meinung nicht.

Kyle merkte, dass er sehr offen empfangen wurde und ihn alle etwas fragten, was sie interessierte, außer eine Person, sie hatte sich ihm als China vorgestellt. Das war auch das Einzige gewesen, was sie mit ihm gesprochen hatte. Es fiel Kyle sofort auf. Sie war es auch, die als Erstes aufstand und alles Geschirr in die Küche brachte.

Sie hatte sich zum Abwasch freiwillig gemeldet.

„Hey“, sie blickte vom Abwasch auf und erblickte den Neuankömmling Kyle, der in die Küche trat. China sagte aber nichts, sondern wusch das Geschirr weiter ab. „Ich hab hier noch 2 Teller, wo soll ich sie denn hinstellen?“

„Stell sie einfach irgendwo hin.“ China wollte und konnte gar nicht anders mit ihm reden. Warum, hatte sie noch keinem der Mall Rats gesagt. Es war ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit und schon bei dem Gedanken daran, schmerzte eine Narbe auf ihrem Rücken.

Kyle stellte die Teller auf den Küchentisch. „Ich kenne dich.“ Er wollte sich gerne mit ihr unterhalten und suchte das Gespräch auf direkten Weg.

„Wenn du meinst“, war ihre schroffe Antwort.

„Wenn du mich nicht kennen würdest, würdest du wohl offener und freundlicher mit mir umgehen. Jay sagte, dass du ein ziemlich freundliches und offenes Wesen normalerweise hast. Aber du bist dennoch abweisend zu mir, obwohl du mich nicht zu kennen vorgibst.“

Sie blickte ihn an, sagte aber zuerst nichts, holte dann aber tief Luft.„Nein, ich kenne dich nicht. Ich kenne deinen Tribe.“

„Sicher?“ An der Art wie sie mit ihm sprach, wusste er, dass etwas vorgefallen sein musste. Aber irgendwie glaubte er ihr nicht. Er fand es außerdem sehr interessant dieses Necken, auch wenn es wohl nur einseitig war. Er wollte sie gerne näher kennen lernen. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn so ignorierte und ihn das einfach nur störte, er wollte vielleicht auch einfach nur weiterhin Katz und Maus spielen. Vielleicht faszinierte ihn China aber wirklich. Als Frau, Person. Er hatte noch nicht wirklich darüber nachgedacht, was es wirklich war, warum er jetzt bei ihr in der Küche stand.

„Ja, ich kenne deinen Tribe. Ich kenne diese Uniform…“ und zeigte auf die seine, die er trug.

Kyle blickte sie fragend an. Irgendetwas sagte ihm, dass sein Tribe, in dem er lebte und Freunde hatte, sie wohl verletzt haben musste, auf welche Art und Weise auch immer. „Du bist falsch“, sagte sie dann noch nachträglich.

„Was meinst du damit?“

„Du trägst diese Uniform und sagst gleichzeitig, dass du nicht immer der Meinung deiner Anführerin bist, aber dennoch ihre Befehle ausführst.“

Kyle nickte. „Ja, das stimmt schon…“

„Das finde ich falsch“, sagte sie zu ihm. Ihr Blick, der an ihn gerichtet war, war sehr fordernd.

„Und du scheinst wohl die perfekte Person zu sein.“

„Ja, mag sein. Ich stehe jedenfalls für das, was ich für richtig halte und handle auch dementsprechend.“

Kyle nickte. „Ich würde gerne wissen, warum du mir so kalt gegenüber trittst.“ Sie blickte ihn an, sagte aber nichts mehr. Zu sehr schmerzte diese Erinnerung, die sie wegen den Catz hatte. „Willst du es mir nicht doch sagen?“

„Damit du dich für etwas entschuldigst, was du nicht getan hast?“

„Findest du dass dann wieder auch Falsch?“ Es machte ihm irgendwie Spaß und diese Frau, mit ihren sanften Locken, faszinierte ihn.

„Vergiss es“, sagte sie dann nur noch.

Kyle schmunzelte sie an. „Vielleicht magst du es mir ja doch irgendwann mal sagen. Ich würde dich nämlich sehr gerne näher kennen lernen.“ Erstaunt blickte sie ihn an, doch er ging schon wieder in Richtung Tür. „Ich werde euch öfters besuchen kommen, weil ich dich gerne wieder sehen würde.“

Nun blickte sie wieder runter und hörte nur noch die die Tür, die zu fiel als er hinausging. Sie seufzte. Sie wusste, dass Kyle nicht an der Narbe auf ihrem Rücken Schuld hatte. Aber schließlich trug er diese Uniform. Menschen in dieser Uniform hatten ihr schließlich weh getan. Und dann stand er nicht mal zu den Sachen der Catz, was war das nur für ein Mensch. Sie verstand ihn nicht. Er war falsch, das wusste sie. Vermutlich war er sogar nett, aber sie hatte es wegen ihrer Schroffheit ihm gegenüber gar nicht mitbekommen wollen.
 

„Alles okay?“ Amber war in die Küche getreten.

„Klar ich bin gleich fertig.“ Sie lächelte ihre Cousine an.

„Dieser Kyle ist sehr nett, findest du nicht? Jay, ist froh, ihn wieder gefunden zu haben. Und ich freue mich für ihn.“ Sie lächelte.

„Habt ihr euch ausgesprochen? Jay und du?“ Sie wollte das Thema schnell wechseln.

„Ja, habe wir.“

„Und?“

„Wir freuen uns auf unser Baby.“

China ging zu ihrer Freundin und umarmte sie. „Das freut mich für euch.“
 

„Wo warst du solange?“

„Cassie, ich habe dir gesagt, dass ich zu diesem neuen Tribe gehen wollte und ich war da.“ Er setzte sich an den Tisch. Sie hatte wohl mit dem Essen auf ihn gewartet.

„Warum so lange?“

„Ich habe einen alten Freund wieder gefunden.“

„Was du nicht sagst.“

„Cassie, was möchtest du von mir hören?“ Er seufzte.

Sie spielte wieder mit ihm und er hatte jetzt genauso wenig Lust drauf, wie sonst. Diese China war immer noch in seinem Kopf und ihre Worte wollten einfach nicht verschwinden. Die Anführerin der Catz stand auf und setzte sich auf seinen Schoss. „Aber das weißt du doch, Kyle.“ Sie streichelte ihm über die Wange. „Ich will dich.“

Kyle seufzte. „Ich dachte, darüber haben wir oft genug gesprochen?“

Genervt stand Cassie von seinem Schoss auf. „Liebst du eine Andere?“

„Was?“ Er war entsetzt von dieser Idee. Aber er seufzte nur. „Nein.“

„Was ist es dann?“, fragte sie ihn fordernd. Kyle stand auf und ging aus dem Zimmer. Er konnte dieses Schauspiel nicht mehr mit ansehen. Es nervte ihn einfach nur noch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kaya17
2008-02-27T22:21:00+00:00 27.02.2008 23:21
Schönes Kapitel^^ du wirst auch immer länger. Mach weiter so ^^ bin gespannt wie es zwischen Kyle und China weiter geht


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