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Herbe Schokolade und süßer Tee

Was sich neckt, das liebt sich nicht!
von

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machtlos

Wer hätte gedacht, dass es weiter geht. Ihr sicher nichtXD Ich schon. Ihr müsst wissen, ich will diese Fanfic unbedingt beenden. Das Problem war nur eine Schreibkrise, die allerding auch technische Hintergründe hatte. Ich hatte bereits 16 1/2 Kapitel geschriebn gehabt, aber dann ging mein PC kaputt und alles war weg. Die ersten 14 Kapitel waren ja hier, aber die restlichen 2 1/2 musste ich neuschrieben.

Uff... das war eine Qual. Es ist echt nicht toll, ganze Kapitel noch mal nachschreiben zu müssen. Vor allem, wo man inzwischen teils vergessen hat, worüber man alles geschriben hat.

Aber Kapi 15 ist nun geschafft. Das war eine schwere Geburt. Es ist allerding kürzer, als die ursprüngliche Version, weil ich nicht alles in mein Gedächtnis wiederrufen konnte.
 

Genug gelabert, viel Spaß mit Kapi 15.
 

Kapitel 25 - machtlos
 

Die Menschen wollen dauernd etwas bewirken, etwas an ihrer Situation ändern. Sie schuften wie verrückt, um dieses zu erreichen. Schließlich weiß jeder Mensch bescheid: Fleiß wird belohnt.

Wie naiv! Denn so läuft es ganz und gar nicht. Fleiß wird nicht immer belohnt, er wird nämlich auch nach der Qualität und dem Nutzen bewertet.

Was sich daraus also schließen lässt: falls man fleißig war und sein bestes gegeben hat und doch nichts erreicht hat, dann ist man zur Verzweiflung verdammt, zur Machtlosigkeit. Man ist in der Situation gefangen und kommt nicht weiter. Mann kann rein gar nichts dagegen tun. So kann vergangene Taten nicht rückgängig machen, verbrannte Bücher nicht wiederherstellen, einen Schwulen nicht dazu bringen sich in ein Mädchen zu verlieben und auch keine verstorbene Menschen ins Leben zurückholen. Es ist zwecklos es zu versuchen, gegen manche Mächte ist man eben machtlos.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Ein kleines, grünes Blatt riss sich vom Baum, wollte mal unabhängig sein und landete sanft auf dem Boden. Gleich darauf latschte jemand unsanft auf das junge Blatt und trampelte ohne großer Rücksicht weiter durch den Wald und zerstörte dabei Gräser, Blümchen und sogar eine kleine Raupe, die sich gerade einen Weg durch das Dickicht schlug.

Haru war aufgebracht. Ihr kompliziert gewordenes Leben wuchs ihr über den Kopf und langsam verlor sie sowohl den Überblick als auch die Geduld.

Wie sollte sie nur Takato loswerden? Oder ihn zumindest etwas besänftigen, damit er ihr seine Gründe nennt. Warum verflucht noch mal, wollte er, dass die Verlobung bestehen bleibt? Da stank etwas verdächtig nach einem Geheimnis, hinter das sie nicht kommen sollte.

Konnte Takato nicht wie ein normaler Mensch sein und mit ihr reden? Warum musste er ihr das Leben schwer machen? Und die Tatsache, dass Ryo ihr Leben auch komplizierter machte, besänftigte nicht gerade Harus Wut.

Ohne ihre Schritte zu verlangsamen steuerte sie auf einen Baum zu und schlug heftig gegen den Stamm. Die Haut an ihren Handknöcheln schlürfte sich dabei an der Rinde auf. Die Rothaarige löste die Hand ab und schaute auf die verwundete Stelle. Das brennende Gefühl vom Schmerz und der Anblick des Blutes beruhigten sie auf eine unheimliche Art.

>Ich bin ja doch ein blutrünstiges Monster. < dachte Haru. Und es stimmte. Jedes mal, wenn sie wütend war, verprügelte sie jemandem oder war kurz davor. Und danach, nachdem das Opfer auf dem Boden lag, kehrte eine angenehme und doch Angst einflößende Ruhe sie ein.

Sie wollte sich diese Eigenschaft abgewöhnen, scheiterte aber immer wieder daran, wie es sich auch jetzt bewies. Sie schien einfach machtlos gegen diesen bestialischen Charakterzug zu sein. Dagegen anzukämpfen war einfach sinnlos. Haru seufzte, ließ ihre Arme fallen und schloss die Augen. Dann flüsterte sie zu sich selbst:

„Beruhige dich, Haru. Es gibt Menschen, die ein viel schlimmeres Leben als du haben. Das, was du als schlimm empfindest, sind noch rosa Blüten. Du muss immerhin nicht hungern und eine Familie mit 12 Kindern ernähren, indem du auf den Strich gehst.“

Die Methode wirkte und schon fühlte sich Haru so, als ob sie nie wütend gewesen wäre.

Sie musste die Gelegenheit allein und konzentriert zu sein ausnutzen und einen Weg aus dem Schlamassel finden. Aber wie? Es schien so, als ob sie rein gar nichts ausrichten konnte. Nicht gegen ihre Eltern… obwohl…

>Hatte meine Mutter nicht gesagt, sie würde mir helfen?< sie erinnerte sich an das Gespräch im Auto. Ihre Mutter sagte zu ihr, dass sie Haru unterstützen würde, wenn diese etwas gegen die Verlobung hätte. Wenn sie das jetzt so bedachte, war sie sich auch sicher, dass ihre Mutter durchaus nicht machtlos war. Umgekehrt – sie schien einen sonderbaren Einfluss auf ihren Mann ausüben zu können. Sie schaffte es des öfteren die Strafen für Haru zu besänftigen, nachdem diese mal wieder Mist angestellt hatte. Auch war es schon beinahe ein Kunststück, wie leicht ihr Gatte neue Schuhe spendierte. Männer waren in solchen Sachen meist sehr unliebsam. Sogar in beruflichen Entscheidungen hatte Harus Mutter öfter ihr Händchen drin.
 

Während Haru über die eigenen Probleme und die Lösungen von diesen nachdachte, grübelte ein Mädchen in Tokio über andere Sachen nach. Ihre schwarzen Haare lagen Zerstreut über dem Tisch, ihr Kopf ruhte auf einen Arm und der Blick war schnurstracks auf ein Handy gerichtet.

>Irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor.< Genau, denn sie war wieder dabei eine SMS an Haru zu senden und konnte sich aber nicht vollkommen dazu entschließen. Tatsujas Methode sie abzulenken, hatte auch wieder nachgelassen und nur noch eine leichte Röte tauchte beim Gedanken daran auf den Wangen des Mädchens als Beweiß dafür dass es passierte, auf.

„Mann!“ sie vergrub ihr Gesicht in den eigenen Haaren. Sie konnte sich unmöglich irgendwann vor Tatsuja blicken lassen.

Sie sollte endlich aufhören so egoistisch und eifersüchtig zu sein. Sie sollte endlich mal eine wahre Freundin werden und Haru aus der Patsche helfen. Seit ihrem Geburtstag kamen sie zwar nicht dazu miteinander zu reden, aber wusste, dass Haru niemals Takato heiraten wollen würde. Das bemerkte sie an ihren Augen, als Haru an ihr Vorbeilief, an der Seite ihres zukünftigen Ehemannes. Zum Glück hat Herr Anazawa noch mal verkündigt, dass die Hochzeit erst stattfinden würde, wenn die beiden selbstständig seien. Es sei denn, sie haben es ganz eilig. lachte er damals. In dem Augenblick hatte Karin eine unglaubliche Wut gegenüber dem Vater ihrer besten Freundin verspürt. Als Vater hätte er den Schock seiner Tochter merken müssen, als er die frohe Botschaft verkündet hatte.

Okay, damit wäre es beschlossen. Sie würde Haru anrufen und mit ihr reden. Und sie würde kein Wort über das „Haru-Ryo-Problem“ verlieren. Damit wurde das Handy aufgeklappt und die Nummer innerhalb von einer Sekunde eingetippt.
 

Haru war noch immer im Wald und verspürte einen unangenehmen Schauer. Sie schaute sich um. Plötzlich kam sie sich nicht mehr allein vor. Jemand schien sie aus irgendeinem Blickwinkel zu beobachten. Vielleicht bildete sie es sich nur ein.

Doch dann raschelte es hinter ihr. Also doch.

Sie beschloss sich nicht umzudrehen und so zu tun, als ob sie nichts gemerkt hätte. Damit würde sie denjenigen, wer auch immer es sein möge, ermutigen und dieser würde der Annahme sein, ungestört näher kommen zu können.

Doch gerade als sie für einen Überraschungseffekt sorgen wollte, wurde sie selber überrascht. Ihr Handy klingelte und entlockte ihr damit einen wütenden Schrei.

„Wer zum…“ als sie auf das Display blickte, verschwand die Wut. Sie hob sofort auf: „Karin?“

„H… Hey!“

„Ist irgendwas los?“

„Hä? Warum?“

„Erstens, weil du normalerweise SMS schreibst, zweitens, weil du bei dem Hey gestottert hast und drittens, weil ich so ein Gefühl habe.“

Karin verstummte. Ihre Freundin schien ihr gerade wie ein Detektiv. Es gab Momente, in denen Haru außergewöhnlich aufmerksam war und aus den kleinsten Dingen Verhaltensweisen oder Stimmungen herauslesen konnte. Das waren Momente im Kampf. Haru war nur so hochkonzentriert, wenn sie mitten oder kurz vor einem Kampf war.

Prügelte sie sich gerade mit Ryo rum? Stopp! Sie wollte nicht an das „Haru-Ryo-Problem“ denken.

„Ist bei dir alles in Ordnung?“ Fragte sie endlich. „Wie geht’s dir? Nach all dem. Und wo jetzt auch Takato zu euch zugestoßen ist?“

„Mach dir keine Sorgen um mich, sag mir lieber, was mit der los ist.“

Typisch. Haru war überfürsorglich wenn es um schwächere und im Besonderen um Karin ging.

„Bei mir ist alles bestens. Ich rufe dich an, weil ich dir helfen will und nicht von dir getröstet werden will.“

„Was? Du musst getröstet werden? Hat dir jemand was angetan?“

„Beruhige dich Haru, es ist alles okay. Wie gesagt, ich mache mir Sorgen um dich.“

Am anderen Ende der Leitung wurde es still. So als ob Haru überlegte, ob sie ihrer Freundin glauben soll oder nicht.

„Na dann.“ Sie seufzte. „Aber wobei willst du mir überhaupt helfen?“

„Na, Takato loszuwerden, wobei denn sonst.“

„Das ist nicht so einfach. Hast du etwa einen Plan?“

Karin überlegte. Hatte sie einen Plan? Nicht wirklich, sie hatte einfach beschlossen Haru anzurufen und ich ihre Hilfe anbieten, ohne wirklich zu wissen, wie sie helfen sollte.

„Nein. Aber wir denken uns gemeinsam was aus.“

„Ich glaube ich habe da sogar schon was.“

„Ehrlich?“ Karin stützte sich aufgeregt auf die Ellenbogen und führte eine Hand vor dem Mund.

„Ja. Meine Mutter hat gesagt, sie würde mir helfen, wenn ich was gegen die Verlobung haben sollte. Sie sagt, sie hat da ein ungutes Gefühl. Ich dachte erst, das bringt nichts – das wird vielleicht auch so sein – aber ein Versuch ist es wert.“

„Das ist doch toll. Deine Mutter ist eine gute Verbündete.“

„Ja, ich hoffe bloß sie verhindert mehr Unheil, als wie viel sie selber anstellt.“ Haru setzte sich in Bewegung, sie war bereits lange genug unterwegs. Wenn sie zu lange wegbleiben würde, würden sich alle unnötige Sorgen machen. Es konnte allerdings auch sein, dass auch allen egal war und keinem ihre Abwesenheit auffiel.

„Ich gehe gleich zu ihr rüber und rede mit ihr. Vater ist gerade mit Herrn Henji unterwegs.“

„Ja, okay. Ist vielleicht wirklich besser so gleich zu handeln. Ruf mich an, wenn ihr irgendwas beschlossen habt.“

„Mach ich.“ Damit wanderte das Handy in die Tasche.

Haru fühlte sch durch eine seltsame Entschlossenheit erfüllt, jedoch war da noch ei anderes Gefühl, das sie nicht ruhen ließ: das Gefühl beobachtet zu werden. Die ganze Zeit über hielt es an. Haru holte tief Luft um sich von diesen Gefühl nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. Mit der Zeit klang es sogar ab, was dennoch nicht beruhigend war.
 

Karin saß regungslos, wie von einem Zauber belegt, dar und starrte einen imaginären Punkt an. Sie konnte es nicht dabei belassen, sie sollte noch etwas machen, um Haru zu helfen, denn dazusitzen und abwarten bis Haru mit den Ergebnissen des Gespräches anrief, war nicht wirklich hilfreich und konnte sie nicht befriedigen. Sie musste etwas auf die eigene Faust machen, ihren eigenen Kopf nach Lösungen durchforsten.

„Das Problem ist bloß meine Birne ist für nichts zu gebrauchen.“ Sprach sie heiser und in der Stille schien ihr Stimme beinahe schon unwirklich. Sie lief zum Bett über und ließ sich darauf sinken, das Handy neben sich legend. „Wenn doch nur Nodame da wäre, sie hätte sicherlich eine Idee.“

„Das kommt ganz auf das Thema an. Worum geht es denn?“ sprach jemand und die Stimme klang verdächtig nach einem blonden Wesen, das gerade auf Hawaii Urlaub machte.

„Jetzt höre ich schon Stimmen.“ Sagte Karin zu sich selbst und starrte zur Decke.

„Das will ich doch hoffen, sonst müsste man dich frühzeitig pensionieren, weil du taub bist“ Lachte die Stimme wieder, und Karin erhob sich mit einem Leichten verdacht, dass sie sich doch nichts einbildete. Ruckartig drehte sie ihren kopf zur Tür und erblickte ihre Hoffnung: Nodame.

„Nodame!“ schrie Karin beinahe heraus. „Bist du nicht auf Hawaii?“

„Sieht nicht so aus.“ Sie schenkte ihrer Freundin ein strahlendes Lächeln. „Jetzt bin ich hier.“
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Wie flüssiger Honig schimmerten die roten Haare in der Sonne und wippten leicht auf und ab bei jedem Schritt. Wie zwei tropfen Waldmeister leuchteten die grünen Augen, während sie unruhig die Gegend erkundeten. Haru war bei der Villa angelangt und hielt sofort nach einem schwarzen Schopf Ausschau.

Dieser war nicht zu sehen. Haru atmete erleichtert auf. Takato durfte nichts mitkriegen, sonst würde er ihr auf der Stelle den Hals umdrehen. Das ihre Hand brannte und dass hauchdünne, rote Spuren ihren Handgelenk runter liefen bemerkte sie nicht. Ihre Gedanken waren mit anderen Sachen befasst, viel wichtigeren Sachen.

Mit einem heftigen Schwung wurde die vordere Tür aufgerissen und das Mädchen trat herein, sich nach jemandem ausschauend.

„Hey!“ erschrak sie das Dienstmädchen, das gerade die Treppen runterkam. „Weißt du, wo meine Mutter ist?“

„Im Arbeitszimmer.“ Ein Ferienhaus mit Arbeitszimmer, manche nutzten eben die Ferien um noch mehr zu arbeiten. Haru schwor sich flüchtig nie so zu enden. Man musste das Leben wenigstens etwas genießen.

„Danke.“ Nickte Haru dem Dienstmädchen zu und verschwand durch die Tür rechts. Oben an der Treppe erschien ein junger Mann und schaute dem Mädchen hinterher. Sein Arm lag in einer Schlinge und wurde durch einen Gips umschlossen.

„Ah, Tsukimori-san.“ Bemerkte ihn das Dienstmädchen und wurde gleich darauf etwas rot. „Wie geht es ihrem Arm.“

Ryo schenkte ihr einen nichts sagenden Blick. „Beschissen.“ Warf er ihr entgegen und drehte sich um. Das Mädchen konnte nicht anders, als verwundert hinterher zuschauen.
 

Haru überrannte ein seltsames Empfinden. Je näher sie dem Arbeitszimmer kam, umso größer wurde dieses Gefühl. Jedoch war dieses eher einer angenehmen Art. Es war wie eine Aufregung, die man vor einer Achterbahnfahrt empfand. Diese Aufregung ließ den Puls höher Schlagen und den Stressfaktor steigen und doch war dieses Gefühl angenehm, denn man wusste, dass einem bald etwas Gutes passieren würde. Der Adrenalinspiegel würde steigen und wir würden so viel Spannung in uns verspüren, dass wir niemals in der Lage wären diese für längere Zeit auszuhalten. Natürlich wusste Haru, dass ein Gespräch mit ihrer Mutter nicht wie eine Achterbahnfahrt sein würde, im Gegenteil es würde ruhig werden… und beruhigend. Das erhoffte sich Haru. Die Aufregung, die sie verspürte, war eine Vorfreude und zwar eine Vorfreude auf eine mögliche Lösung aus dem Schlamassel, indem sie gerade wie in einem Käfig gefangen war.

Es trennten sie nur noch zwei Türen vor dem Zimmer. Warum musste das Haus so viele Türen haben. Da war ja eine nach der anderen. Man verlor kostbare Zeit dadurch dass man dauernd Türen öffnen musste.

Mit Ungeduld drückte Haru die Türklinke herunter und stieß die Türpforten auf. Ihre Augen erfassten schnell das nächste Zimmer und blieben fest auf einem Punkt haften.

Vorfreude darf man nie empfinden, denn sie wird einem in den meisten Fällen verdorben.

Jegliches positive Gefühl in Harus Innerem stürzte sich in eine dunkle Tiefe. Ihre Augen wurden weit aufgerissen, in dem Unglauben, das Gesehene wirklich vor sich zu haben.

Im Zimmer stand Takato, locker an die Wand gelehnt.

Er schaute direkt auf sie, so als ob er Haru erwartet hatte.

In dem Augenblick wurde Haru klar: er wusste es. Er wusste, dass sie zu ihrer Mutter wollte. Aber woher? War er wirklich ein Teufel? Konnte er die Zukunft voraussagen? Konnte er Gedanken lesen, und das auf Distanz?

Absurd.

Doch dann erinnerte sich Haru an das Gefühl, als sie mit Karin am Telefon sprach – das Gefühl beobachtet zu werden.

So war das also. Er war ihr gefolgt.

Stalker! Daran hatte sie gar keine Zweifel mehr.

Takato stieß sich von der Wand ab und schritt auf Haru zu. Die Rothaarige zuckte leicht zusammen, als sie realisierte, dass er sich in Bewegung gesetzt hatte.

>Bleib fern, komm ja nicht näher.< befahl sie mit ihrem Blick und wusste gleichzeitig, dass er sie niemals erhören würde, und falls doch, würde er es ignorieren. Takato kam inzwischen näher: „Was auch immer du vorhattest, du solltest es lassen.“

Sie wollte etwas sagen, ihm irgendeine trotzige Antwort geben, jedoch blieben die Worte ihr in der Kehle stecken, Panik griff über sie und sie verspürte das Bedürfnis zu fliehen, konnte sich allerdings keinen Millimeter rühren. Ihre Kehle fühlte sich unglaublich trocken an, so dass sie unwillkürlich schlucken musste, um das unangenehme Gefühl zu vertreiben.

„Hatte ich dich nicht gewarnt, nichts in Bezug zur Auflösung der Verlobung zu unternehmen?“ Die Frage war natürlich nur rhetorisch gemeint. Er blieb einen Schritt entfernt von ihr stehen, und Haru atmete sogar erleichtert auf. Sie schaute nach oben und sah, dass er ihr einen nichts sagenden Blick schenkte. Beinahe schon so, als ob er ganz tief in seinen Gedanken versunken war, so als ob er darüber zögerte, was er als nächstes machen sollte. Haru war auf das Schlimmste vorbereitet. Sie dachte er würde rüberkommen und ihren Hals umdrehen, so wie er es versprochen hatte. Aber er blieb stehen und verharrte in einer regungslosen Pose. Jedoch wusste Haru nicht, ob es wirklich eine Erlösung war, denn seinen Blick standzuhalten, war eine größere Qual als jede erdenkliche Strafe.

Sie stand da, Schultern leicht angezogen, wie ein Kind, das etwas verbrochen hatte. Auf ihrer Stirn bildeten sich winzige Schweißtröpfchen. Die Zeit verstrich in einem unglaublich langsamen Tempo. Angespannt wartete Haru auf Takatos Regung, traute sich nicht die Situation auszunutzen und Flucht zu ergreifen. Er war ihr überlegen, das wusste sie. Sie fühlte sich wie eine Maus, die in den Käse rein gebissen hatte und nimmer loslassen kann, weil die Mäusefalle sonst zuschnappen wird.

Plötzlich ertönte lautes Poltern, das sich verdächtig nach Schritten anhörte. Haru erwachte aus ihrem Trancezustand, als sie eine Stimme hinter sich hörte: „Hey, Anazawa, weiß du wo…“ es war Ryo der anscheinend auf der Suche nach jemandem oder etwas war. Er blieb stehen, als ihm die Figur auffiel, die vor dem rothaarigen Mädchen stand.

Haru drehte sich hastig um. Als der Braunhaarige in ihr Blickfeld kam, fühlte sie unglaubliche Erleichterung, ja, beinahe schon Freude, das er aufgetaucht war.

Ryos Augen wanderten von Haru, die er leicht verwundert anstarrte, zu Takato. Dann änderte sich seine Miene zu einem gleichgültigen Ausdruck.

„Stör’ ich euch bei irgendwas?“ Seine Hände wanderten in die Hosentaschen.

„Nicht im Geringsten.“ Es war Takato der Sprach. Er löste sich endlich von der Stelle, schlängelte sich erst an Haru und dann an Ryo vorbei und schritt dann aus dem Zimmer.

Haru folgte ihm noch kurz mit dem Blick und atmete erleichtert auf, sich n die Wand lehnend. Ryo, dessen Ausdruck sich nicht geändert hatte, musterte sie, so als ob er dadurch erfuhr, was in dem Raum vor seinem Eintreten passiert war.

Harus Blick traf auf seinen. Sofort veränderte sich ihre Miene: „Was wolltest du vorhin fragen?“ Ihr Ton klang genervt und ungeduldig. So, wie er eben immer klang, wenn sie mit Ryo sprach.

„Hab ich vergessen.“ Das tat er wirklich, er wusste auf einmal nicht mehr, wonach er gesucht hatte. Die Tatsache Takato und Haru gestört zu haben, schien seine Erinnerung ausgelöscht zu haben.

„Du bist echt bescheuert.“ Seufzte Haru und ließ ihre Hand nach oben wandern, um sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht zu entfernen.

Die beiden hatten eigentlich nichts mehr zu bereden. Es stand den beiden frei, sich einfach zu entfernen und doch blieben beide an einer Stelle. Ryo beobachtete Haru immer noch und sein Blick fiel auf ihre Hand. Diese war aufgeschlürft und blutete.

„Was ist mit deiner Hand passiert?“ fragte er sofort. Haru schaute ihn überrascht an. Dann blickte sie kurz zu ihrer Hand. >Stimmt ja.< Die Verletzung hatte sie ganz vergessen. Hatte jetzt aber auch nicht wirklich sich um diese zu kümmern. Sie hatte gerade andere Gedanken im Kopf.

„Nichts. Das geht dich nichts an.“ Sie versteckte ihre Hand und wand den Blick ab.

Sie dachte damit Ryo loszuwerden aber er reagierte eher unerwartet. Er schritt auf sie zu und schnappte nach der Hand. Leicht skeptisch betrachtete er die Wunde.

Haru glaube währenddessen ihren Augen nicht. Diese wanderten von ihrer Hand zu Ryo. Empörung und Überraschung standen ihr ins Gesicht geschrieben.

„Du solltest es reinigen, sonst entzündet es sich.“ Ryo klang wie ein Arzt, der gerade eine Diagnose aufstellte.

Haru entriss ihr Handgelenk seinem Griff. „Ich sagte, das geht dich nichts an.“ Damit beschloss sie wegzugehen, doch Ryo schnappte sofort wieder nach ihrem Handgelenk und drehte das Mädchen wieder zu sich um. Dann, ohne große Rücksicht auf sie zu nehmen, zog er sie hinter sich her, Richtung Küche. Hinterherziehen war eigentlich nicht der richtige Ausdruck, hinterher schleifen würde es eher treffen, denn vor lauter Verwirrung, wollten Harus Beine nicht richtig mitlaufen.

„Wo gehst du hin?“

„Küche, dort ist…

>Ein Messer? Eine Bratpfanne? Ein Fleischwolf?<

„…ein Verbandskasten. Ich musste ihn in letzter Zeit dank einer gewissen Person öfters benutzen.“

Haru starrte ihn ungläubig an. Hä? Er wollte ihre Hand verarzten? Wo er selbst Halbkrüppel war? Ihr Blick fiel auf den Gips an seinen linken Arm: na ja die Finger konnte er noch durchaus bewegen, aber…

Moment! Nicht die Tatsache, dass er einen Gips trug, war hier ein Problem. Dass er ihre Hand verbinden wollte, war es eher. Was war denn in ihn gefahren? War er plötzlich zu einem guten Samariter mutiert? „Liebe deinen Nächsten“? War es zu seinen Vorsatz geworden? Oder ignorierte er gerade die Tatsache, dass sie Haru war? Vergaß er es, genauso, wie er vergaß, was er gesucht hatte, bevor er auf sie und Takato traf?

Nein, da musste irgendwo ein Hacken sein.

Haru riss ihre Hand aus seinem Griff und blieb stehen. „Was hast du vor?“

Sofort und ohne zu zögern drehte sich Ryo um, rollte mit den Augen, so als ob er es mit einem ungeduldigen Kind zu tun hat und ergriff sofort wieder ihr Handgelenk: „Ich stopf dir Watte in den Mund, damit du endlich ruhig bist.“

Haru würde ihm normalerweise in die Fresse schlagen, aber sie war zu verwirrt um jetzt irgendwie zu reagieren. Stattdessen vergrößerte sich ihre Verwirrung nur noch.

Sie starrte auf Ryos Rücken, als sie ihm hinterher trottete und versuchte ihn mit ihrem Blick zu durchbohren, umso eventuell in sein inneres zu gelangen und kapieren, was in diesem Menschen vorging. Normalerweise war er doch total primitiv und es war nicht schwer zu erraten, was dieser selbstgefälliger, perverser Psychopath und Frauenherzensbrecher (Karinherzensbrecher genauer gesagt) dachte. Nun war Haru aber in Ratlosigkeit versunken.

Die Beiden waren in der Küche angekommen. Ryo drückte Haru auf einen Stuhl, und als sich diese wieder erheben wollte, brüllte der Braunhaarige sie an: „Bleib sitzen.“

Gerade als er zum Schrank weggehen wollte, rührte Haru sich aber wieder.

„Ich sagte, du sollst sitzen bleiben, sonst setz ich mich auf dich drauf.“

Der Gedanke war nicht besonders entzückend, also blieb Haru sitzen, während sie Ryo bei jeder Bewegung beobachtete. Sie konnte nur raten, was er vorhatte. Bestimmt wollte er sie mit einer Nadel aufspießen.

Als er den Verbandskasten rausgeholt hatte, stellte er einen Stuhl gegenüber von Haru und setzte sich drauf, so dass sein Knie ihres berührte. Aus reinem Reflex zog Haru ihr Bein weg.

Ryo beugte sich nach vorne, betupfte einen Wattepad mit Desinfektionsmittel und wollte sich gerade daran machen, Haru zu verarzten, als diese ihre Hand wegzog.

„Ich kann das selbst machen.“

„Mit Links? Das könnte dauern.“

„Und du hast einen Gips.“

„Ja, aber auf dem linken Arm. Und außerdem kann ich die Finger bewegen.“ Als Demonstration wackelte er mit den Fingern vor ihrem Gesicht. Auf seinen Lippen spielte dabei ein Grinsen. Das verwirrte Haru nur noch mehr.

Überzeugt davon, dass sie nicht mehr aufmucken würde, presste Ryo den Wattepad auf die Wunde. Haru zischte vor Schmerz auf.

„Und mich nanntest du einen Weichei.“ Damit meinte er seinen Besuch beim Arzt, nachdem sie die Treppen runtergestürzt waren. Damals hat er auch vor Schmerz aufgestöhnt.

Mit den Fingern der linken Hand umfasste er ihr Handgelenk, mit der rechten betätigte er das Stück Watte.

Haru sagte nichts. Sie wartete einfach bis er fertig wurde und versuchte das Brennen so gut wie möglich zu ertragen. Während dessen starrte sie direkt auf Ryo, fixierte ihn mit ihrem skeptischen Blick, blinzelte nicht einmal, um ja keinen Hinweis auf den versteckten Hacken hinter dieser Situation entgehen zu lassen.

>Der sieht ja sogar mal intelligent aus.< dachte sie, während ihr Blick über seine Züge strich. Grüne Augen, sie hatten dieselbe Farbe, wie ihre, waren halb durch die Wimpern bedeckt. Seine Wangenknochen verliehen seinem Gesicht eine gewissen Härte und doch eine angenehme Ausdrucksstärke. Karin empfand Ryo als gut aussehend. Das taten viele Mädels, auch die Hausmädchen dieser Villa. Haru verstand nichts von Schönheit, sie hat noch nie auf diese geachtet. Sie hatte Kazuma aus vielen Gründen geliebt, aber ob sein Äußeres eins dieser Gründe war…? Sie wusste es nicht. Sie konnte die Leute nicht einfach in „schön“ und „unschön“ einteilen.

Ryo drückte etwas fester auf die Wunde und Haru stöhne leise auf, teils aus Schmerz teils vor Überraschung. Sie wurde aus ihren Gedanken entrissen.

„Jetzt fehlt nur noch der Verband. Du musst etwas mithelfen, sonst wird es zu locker.“ Er packte die weiße Binde aus und legte ein Ende auf ihre Hand: „Halt mal.“ Wies er sie an und sie gehorchte. Dann fing er an, sorgfältig das Band um die verletzten Knöchel zu wickeln.

„Was würdest du bloß ohne mich machen?“ sagte Ryo, ohne aufzublicken.

„Hm, das Leben genießen vielleicht.“ Antwortete Haru ohne lange zu überlegen. Ryo schaute zu ihr hoch, ihre Blicke trafen sich. Haru schreckte dabei innerlich auf. Jedoch drang dabei nichts von dem Schreck nach außen. War er wütend?

Doch zu ihrer Überraschung grinste Ryo nur und setzte das Verbinden fort. So, als ob er keine andere Antwort erwartet hätte. Was hätte denn auch sonst kommen sollen?

Plötzlich wurde Haru die Situation zu eigenartig, zu friedlich. Beinahe so, als ob die beiden Freunde wäre. Aber sie wollte mit diesem Mistkerl keine Freunde sein. Außerdem lag sein Knie schon wieder an ihrem. Sie starrte auf die Stelle, wo sie sich berührten und Ryo schien ihr Blick aufgefallen zu sein. Er schaute ebenfalls dort hin und räusperte sich, während er sein Knie entfernte.

„Warum machst du das?“ kam eine Frage und Haru war überrascht, dass diese ihren eigenen Mund entwich.

„Was?“

„Das!“ sagte Haru mit einem zickigen Ton und bewegte die Hand, die gerade verbunden wurde.

„Hm, gute Frage. Muss daran liegen, dass ich dich nicht gerne blutend sehe.“ Seine Augen verfinsterten sich für einen Augenblick. Bilder schossen ihm durch den Kopf. Bilder, wo Haru sich blutend nach ihm streckte.

„Das sagt der Kerl, der versucht, mich bei jeder Gelegenheit umzubringen.“ Harus Stimme vertrieb zum Glück die dunklen Bilder. Ryo schaute auf und grinste ihr entgegen:

„Unsinn, ich wollte nur zärtlich zu dir sein. Das musst du missverstanden haben.“

Haru zuckte erschrocken zurück. „Sehr witzig.“ Und ihr Gesicht fühlte sich plötzlich etwas warm an. Beinahe so, als ob sie rot werden würde.

„Fertig.“

„Hm.“ Der Laut klang abwertend. „Sieht ja nicht sehr stabil aus. Wird bestimmt bald abgehen.“

„In solchen Situationen bedankt man sich.“ Ryo stand auf, klopfte seine Hose ab, so als ob er gerade Mordsarbeit geleistet hätte und wollte wieder etwas sagen, als plötzlich hinter ihm ein Geräusch ertönte. Es hörte sich nach Kratzen an. Gleichzeitig, drehten sich Haru und Ryo in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

Was sie erblickten war eine Tür. Alt, zerkratzt, aus Holz. An einigen Stellen sah man noch die Überreste der Farbe, mit der die Tür irgendwann gestrichen wurde.

„War die Tür schon immer da?“ fragte Haru und Ryo schien nicht einmal überrascht über diese Frage zu sein, denn er stellte sich gerade dieselbe Frage.

Das Geräusch ertönte wieder. Und jetzt war es eindeutig als Kratzen erkennbar. So als ob menschliche Nägel gegen das Holz kratzen würden. Haru konnte sich bildlich vorstellen, wie dabei zig von Holzsplittern unter die Nägel gerieten und sich in das Fleisch bohrten.

„Das muss die Katze sein.“ Flüsterte Ryo und wusste dabei selbst nicht, warum er seinen Ton so leise hielt.

„Oder ein Geist.“ Flüsterte Haru zurück.

„Fängst du schon wieder damit an…?“ Ryo drehte sich wütend zu ihr um, erstarrte jedoch so gleich, weil ein Klicken ertönte. Die Türklinke wurde runtergedrückt und die Tür ging einen Spalt weit auf. Dieser war so klein, dass man nicht im Geringsten erkennen konnte, was sich dahinter befand.

Gespannt starrten zwei Paar grüne Augen auf das Brett vor ihnen und warteten auf die nächsten Geschehnisse. Zunächst geschah nichts, doch dann schien sich etwas hinter der Tür zu bewegen. Langsam erschien eine Hand aus dem Spalt. Die Nägel waren lang und grau, beinahe schwarz. Die Haut war ebenso dunkel, und hatte an einigen Stellen geronnenes Blut.

Sowohl Haru als auch Ryo taten einen Schritt zurück. Ryo ergriff die Pinzette, die im Verbandskasten lag.

Die Hand tastete sich langsam auf der Außenseite der Tür vor, so als ob sie nach etwas suchte. Dann ging die Tür weiter auf, so dass dort jetzt ein Mensch durchpassen könnte.

Haru und Ryo schritten wieder ein Stück zurück. Dabei stolperte der Braunhaarige fast über die Füße des Mädchens.

Ein Geräusch ertönte. Ein tiefer, kaum hörbarer Ton, der sich wie ein leises Stöhnen anhörte und doch komplett unmenschlich klang. Dann hörten die Beiden ein Atmen. Und hinter der Tür war immer noch nichts als Dunkelheit erkennbar.

„Was ist das denn?“ flüsterte Haru und zeigte in Richting Tür. Aus dem Spalt tauschte plötzlich eine lange, schwarze Haarsträhne auf und als nächstes tauschte ein ganzer Kopf auf, der unnatürlich zur Seite geneigt war, so als ob…

…das Genick gebrochen wäre.

Gleichzeitig schrieen beide los. Ryo streckte die Pinzette nach vorne, als ein Versuch das Ding, was auch immer es war, fern zu halten.

„Bist du Harry Potter, oder was?“ schrie Haru ihn an und zupfte dabei an seinen T-Shirt, versuchte ihn dadurch zurückzuziehen. „Willst du es wegzaubern? Lauf lieber weg.“

Damit wurde die Pinzette fallen gelassen und die Beiden liefen so schnell los, wie sie nur konnten. Dabei schrieen sie wie verrückt, so dass ihre Schreie durch das ganze Haus erhallten.

Eine nach der anderen wurden Türen aufgerissen, bis Haru und Ryo letztendlich nach draußen gelangten.

„Was hab ich dir gesagt? Es war ein Geist! Ich hatte Recht.“ Haru war komplett aus der Puste.

„War es nicht! Das war bestimmt die Tochter der Köchin!“ Ryo schmiss sich auf den Rasen und schnappte nach Luft.

„Ach, und du hast eine Tochter-der-Köchin-Phobie, oder was? Darum bist du so gerannt.“

„Halt’s maul. Das war ein Reflex.“ Das Reden fiel ihm schwer, darum versuchte Ryo erst gar keine weiteren Ausreden zu finden.

„Du hast gekreischt, wie am Spieß.“ Haru lachte los und musste dabei aufpassen, nicht an Luftmangel zu ersticken.

„Das sagt die Richtige.“ Ryos Brustkorb ging auf und ab. Er starrte gegen den Himmel, dieser war außergewöhnlich blau.

Haru setzte sich neben ihm, jedoch behielt sie genug Abstand um ja nicht von seiner Blödheit angesteckt zu werden.

„Ich sollte zurückgehen und noch mal nach dem Geist sehen. Mit dem Wegrennen habe ich mir den ganzen Spaß verdorben.“

„Warum bist du dann weggerannt?“

„Es war ein Reflex.“ Grinste sie ihn an, er grinste zurück. Die Stimmung war echt entspannt.

Zu entspannt.

Gesichtsmuskel beider erstarrten.

>Irgendwie… gefällt mir diese Stimmung nicht.< Das Grinsen auf Harus Gesicht blieb zwar, jedoch sah es jetzt unglaublich verzerrt aus.

Ohne lange zu zögern und wieder aus reinem Reflex, holte Haru aus und klatschte Ryo eine. Sein Gesicht wurde zur Seite geschleudert.

„Autsch.“ Schrie er auf und hielt sich die Wange. Er starrte ungläubig zu Haru. „Was sollte das denn?“

„Da, die Stimmung ist doch schon viel besser.“ Murmelte sie eher zu sich selbst und stand auf.

„Danke.“

„Hä?“ Ryo schien genervt zu sein. Warum wohl?

„Hier für.“ Haru hob ihre rechte Hand. Ryo erblickte den weißen Verband. Seine Gedanken hielten für einen Augenblick still. Stand by.

Haru steckte sich die Hand in die Tasche und schritt wieder zum Haus. Ob sie dabei auf dem Weg zur Geisterjagt war, war nicht bekannt. Sie fuhr sich durch die Haare, fasste sie mit einer Hand und holte sie nach vorne, um das Genick frei zu machen. Somit konnte sie sich etwas abkühlen, denn durch das Rennen, war sie leicht verschwitzt. Die kühle Luft im Nacken tat gut.

Ryos Blick lag gerade auf diesem Nacken. Irgendwas schien dieser an sich zu haben, denn der Braunhaarige konnte einfach nicht den Blick von ihm lösen.

Das Hirn weggepustet, die Gedanken wie verschollen. In seinem Kopf schien rein gar nichts zu sein. Nur die Gestalt, die vor ihm lief, von ihm gemachtes Verband trug und ihn aufs tiefste hasste. Und danke sagte. Und ihn sogar kurz anlächelte. Ehrlich anlächelte.

„Was zum…?“ entwich es seinen Lippen.

Und die Gedanken schienn noch immer auf stand by zu sein.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Wir sitzen öfters da, sind in unsere Gedanken versunken. Wir denken: Mein Leben ist scheiße, mein Leben ist langweilig. Ich sollte es mal ändern.

Und als nächstes taucht die Frage auf: aber wie? Tja, wenn wir das wüssten, dann würden wir nie versunken in unseren Gedanken da sitzen, sondern handeln.

Aber das „wie“ ist nicht das einzige Problem. Ein weiteres Problem ist das Zögern. Sogar wenn wir wissen wie, können wir uns nicht überwinden etwas zu tun. Schließlich bringt es ein gewisses Risiko mit sich.

Also sitzen wir weiter hin da, versunken in unseren Gedanken, machtlos etwas zu tun. Machtlos gegen uns selbst und die fehlende Fairness dieser Welt.

_______________________________________________________________
 

Na, habt ihr euch über die vielen Rechtschreibe- und Grammatikfehler gewundert? Meine Beta-Leserinnen haben zu tun, darum müsst ih weiterhin mit dieser miesen Qualität leben. Wenn ihr Fehler findet, sagt mir ruhig bescheid. Ihr würdet mir sogar einen Gefallen damit tun^^
 

Zur guter letzt möchte ich noch erwähnen, dass ich dieses Ende besser mag, als von der vorherigen Version von Kapi 15. Das andere hat mich mit seinem Beschissen-sein einfach wahnsinnig gemacht.
 

P.S. Mein Gott, ich sollte meine Ausdrucksweise ändern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Naomi9
2010-03-22T18:23:17+00:00 22.03.2010 19:23
Wo soll ich anfangen? Endlich ein neues Kapitel!!! Ich bin begeistert!^^
Nun bin ich aber mal echt gespant, was Karin und Nodame sich einfallen lassen. Und ob Haru wohl noch mit ihrer Mutter sprechen wird?
Vielleicht klingt es gemein, aber ich bin echt froh, dass Takato diesmal nur so kurz aufgetaucht ist! XD Mann, nervt der! Lass Haru in Ruhe!!!
Und so viel Haru und Ryo! das find ich super! <3 Und tatsächlich, sie behandeln sich fast normal! *lach* Gefällt mir sehr gut, wie du das geschrieben hast, ich kann mich nämlich gut in Haru einfühlen. Also ich verstehe, warum sie so verwirrt ist und so!
Dieses Machtlos-Gefühl kennt wohl echt jeder! Wir müssen etwas ändern! Starten wir unsere kleine Revolution! XD Ändern, aber wie? Machen statt rumsitzen lautet die Deviese! Soll heißen: Verdammt Ryo! Komm endlich und mach hinne! >.< Rette Prinzessin Haru vor dem Takato-Drachen! XDD

Das Kapitel hat mir wieder mal echt gut gefallen und ich bin jetzt schon mehr als nur gespannt, wie es enden wird! Sobald diese Fanfic beendet ist, werde ich alles nochmal lesen! *lach*
Lg Naomi9

P.S.: Sorry, dass es mit meinem Kommentar dies Mal so lange gedauert hat! >.<
Von: abgemeldet
2010-02-27T12:54:15+00:00 27.02.2010 13:54
Das Chappi war mal wieder super...das lange warten lohnt sich immer! =)
Ich bin begeistert und will umbedingt weiterlesen...
Schade, dass die die Chappis gelöscht wurden...
War bei mir auch so...bei mir waren es aber nur 3 Seiten oder so...aber seitdem hab ich nimma viel geschrieben...genug von mir...
Mir kommen Haru und Ryo voll wie Freunde vor...ich konnte sie mir richtig gut vorstellen, wie sie aus der Küche gestürmt sind...

=) Bis zum Nächsten mal
Von:  CatariaNigra
2010-02-22T16:32:33+00:00 22.02.2010 17:32
Die Schreibblockade hat sich gelohnt. Es ist doch oft so, dass bei erneutem Schreiben (wegen Datenverlust etc.) die Gedanken viel geordneter und strukturierter sind - und damit auch der geschriebene Text. Und Rechtschreibfehler gibt es im Vergleich zu früher sehr wenige... Hut ab ;)
Von:  mitsuki11
2010-02-21T18:56:32+00:00 21.02.2010 19:56
Super du hast endlich weiter geschrieben!!!

Die beiden sind echt süß!! Hoffe Ryo und Haru kommen sich bald sehr viel näher!!

LG
Mina
Von: abgemeldet
2010-02-13T21:08:04+00:00 13.02.2010 22:08
zu allererst: ich fühl mich unheimlich schlecht. ehrlich. weil ich mich nie bei dir melde und weil ich dieses kapi nicht betagelesen hab >.<
es tut mir leid.

und dann bin ich begeistert. ich musste mir erst nochmal kapi 14 durchlesen, um zu wissen, was vorher passiert ist.^^
ryo is ja so lieb zu ihr. ich hoffe er macht das rennen. und es wurde wirklich mal zeit, dass karin versucht ne gute freundin zu sein!!! haru hat so viel um die ohren, da kann sie ein bisschen unterstützung schon gebrauchen. tatsuja könnte haru auch helfen. und die andern typen von ihrer gang auch. die sollten alle mal takato gemeinsam verprügelnXDDD
achja. takato. er macht mir iwie angst. was zum teufel ist mit dem denn los??
und zum schluss der geist. da hab ich eh grad erst nen psychothriller angeschaut und dann kommt so ne szene. jetzt kann ich bestimmt nicht mehr schlafen!!! hoffentlich ist es kein geist. und wenn dann ein guter!!!

also, mach weiter so. du bist tollXD
Von:  Sin
2010-02-13T20:54:13+00:00 13.02.2010 21:54
du hast es geschafft.. ich bin absolut konfus:
er will sie heiraten, sag aber nicht warum... Rätsel Nr.1
er war mit ihrer Freundin zusammen, prügelt sich aber gerne mit ihr und steht auf sie Rätsel Nr.2
ihre freundin steht auf er Nr.2
und Sie? sie hat keine Lust auf alle beide.. aber... mag sie doch irgendwie... Rätsel Nr.3
ok soweit bin ich.. oder nicht?
:D und nun bin ich gespannt für wen sie sich entscheidet und warum Er Nr.1 zu mafia ge3hört und Sie heiraten muss. :D


Von:  -fluffi-
2010-02-13T11:30:33+00:00 13.02.2010 12:30
haaalllooo =)

ein super kapitel echt!!
Hat mich wieder voll in den bann gezogen!
da weiss ich garniht was ich sagen soll!!
und ich hab keine fehler endeckt, ich achte mich
auf die geschichte nich auf fehler... =)
die ideen war mal wieder super!!
ohje was war das in der küche?!!
so bisschen the ring mässig xD
nein, wirklich echt genjal!!
weiter so!

*knuddel*
Von:  fraeulein_moehre
2010-02-12T13:52:22+00:00 12.02.2010 14:52
ach übrigens stört zwar nicht hat mich anfangs zwar etwas verwirrt aber gut egal.

du hast die falsche kapitel zahl angegeben nämlich "Kapitel 25" ist doch 15? xD Tippfehler - ich kenn das xD nicht zu schnell schreiben *gg*
Von:  fraeulein_moehre
2010-02-12T13:50:33+00:00 12.02.2010 14:50
Ahh ich habe so lange drauf gewartet bzw. gehofft das es weiter geht xD schon fast verzweifelt.
ich liebe dise Fanfic! Sie ist der Wahnsinn! (ohne übertreiben zu wollen aber ich liebe sie einfach xD)

Es ist echt krass das ich wirklich davon schonmal grtäumt habe xD ich habe mir deine geschcihte selbst weiter gesponnen wie ich sie mir hätte vorstellen können und du überrascht dann hier mit :D

echt klasse - ich mag deinen stiel zu schreiben sehr.
ja ich drifte immer mit meinen gedanken ab xD *ah toll*
einfach abschalten.
Von:  Jule19
2010-02-12T12:53:10+00:00 12.02.2010 13:53
Süße wie Ryo Haru die Hand verbunden hat, vlt. werden die beide ja noch Freunde, wenn sie es ohne zu merken nicht schon sind. Das mit der Schreibblockade kenne ich, geht mir momentan nicht anders. Komischer Weise kann ich am besten Schreiben, wenn ich Lernen sollte. Hihi. Mach weite so und lass dich nicht von Geistern erschrecken...


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