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Sorglospunks forever

von

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Wunderland

Werwölfe! Wer bitte konnte ahnen, dass es sich bei dem Club mit Namen ‚Wolfshöhle’ um den Lieblingstreffpunkt von Werwölfen handelte? Okay, zugegeben, vielleicht sollte ich aufhören die Spam-Mail-Schreiber nach guten Auftrittsorten zu fragen, aber hey, mit irgendwas muss man als Manager ja schließlich arbeiten. Und leider waren die Spam-Mailer die einzigen, die bislang mein Postfach entdeckt hatten. Abgesehen davon hatte ich die singenden Pilze aber irgendwie süß gefunden… Nun ja, hinterher die Bandmitglieder von dem fauligen Modergeruch des Beetmists, den diese Pilze mit sich rumgeschleppt hatten, befreien zu müssen, während Easy, Jack und Chris ihren Rausch ausschliefen, war nicht ganz so süß, aber egal.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Die Sorglospunks brauchten einen neuen Ort, an dem sie auftreten und einen neuen Versuch starten konnten, die musikalisch ignorante Welt des Massenpops von der unschlagbaren Qualität des Sorglos-Punks zu überzeugen. Nur, wenn die Spam-Mail-Kontakte für die Wirklichkeit so unbrauchbar waren…

Kurz seufzte ich, denn es gab durchaus ein paar von den Mailern, die ich gern hatte. Zum Beispiel Hot JaCOb, der mich regelmäßig mit Pillen versorgen wollte… Okay, natürlich gehe ich nicht auf das Angebot ein, schließlich bezweifle ich, dass Kiwi gerne Versuchstier spielt (außer natürlich es geht um Motivationsschokolade, und das auch nur, weil Easy es an ihr testet).

Moment mal, bevor ich wieder abgelenkt werde und den eigentlichen Faden verliere… Vielleicht… Ein genialer Gedanke durchzuckte mein Gehirn! Wenn wir die musikalisch ignorante Welt des Massenpops in der Realität nicht überzeugen konnten, dann konnten wir sie vielleicht auf anderem Wege infiltrieren. Quasi virtuell, nur viel besser! Und dabei konnten mir Hot JaCOb und Konsorten wirklich behilflich sein.

„Muahahahahahahahahaha!“

Okay, ich glaube, gerade eben habe ich Jacks Triangel den Schock ihres Lebens verpasst, aber was soll’s, schließlich bin ich die einzige, die weiß, dass die Instrumente der Sorglospunks sprechen können. Die Bandmitglieder müssen schließlich nur auf ihnen spielen können, nicht mit ihnen über Shakespeare diskutieren.

Jetzt galt es aber erst einmal zu planen. Im Geiste ging ich alle möglichen Orte durch, die sich zwecks Realitätsinfiltration eigneten. Da wären vornehmlich Nimmerland, Narnia, Mittelerde und natürlich das Wunderland. Hm, für Nimmerland müsste ich Peter Pan erreichen… ob Robin Williams noch dessen Telefonnummer hatte? Narnia schied vorerst aus, denn mit gerade mal einem von sieben verfilmten Bänden war die Massenerreichbarkeit noch nicht ganz gegeben. Und was Mittelerde betraf, so war ich zwar persönlicher Fan der Schlacht von Helms Klamm, und ich war auch sicher, dass Easy Eowyn mit Vorliebe ihre Zeile klauen würde („Die Mitglieder der Sorglospunks haben gelernt, dass auch jene, die kein Instrument spielen, von der Musik infiziert werden können“ oder so ähnlich), bezweifelte ich, dass die angreifenden Orks je die höheren Weihen des Sorglos-Punks erreichen würden und somit ein Auftritt vor ihnen Verschwendung von Bandtalent wäre. Blieb also nur noch das Wunderland. Gar keine so schlechte Idee. Mir vielen spontan mindestens zwei Filme, eine Zeichentrickserie und natürlich das Buch selbst ein. Einschließlich des Merchandise, das wir mittels geschicktem Product-Placement (was meines Wissens nach im Wunderland noch nicht verboten war) auch mit einbeziehen konnten, war es eigentlich die perfekte Breitbandbasis. Also nichts wie ran an die Anfrage. Auf gut Glück schrieb ich eine E-Mail an concerts@wunderland.gov, beschloss aber sicherheitshalber auch noch bei Lewis Carroll höchstpersönlich nachzufragen. Zwar glaubte ich nicht wirklich an Seancen und Geisterbeschwörung, aber was tat man nicht alles für die Band, die man managte.
 

Na ja, irgendwie war diese Madama Estrella leider nicht in der Lage Lewis Carroll zu erreichen. Vermutlich weil sie gar kein echtes Medium war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie vergessen hatte, im Vorfeld ihr Geister-Beschwörungs-Wikipedia zu benutzen, denn sonst hätte sie gewusst, dass der Geist, den wir suchten, eigentlich Charles Lutwidge Dodgson heißt.

Egal, mussten wir also ohne Erlaubnis von ihm ins Wunderland, denn mittlerweile hatte ich eine Antwort auf meine E-Mail erhalten. „Blablabla, die Herzkönigin, blablabla, wenn nicht gerade mit Flamingo-Krocket beschäftigt, blablabla…“ Auf jeden Fall, die Band hatte einen Auftritt! Im Garten der Herzkönigin. Yesssah!

Dann rief ich abranka auf ihrem Handy an, damit sie Jack, Easy und Chris dazu inspirierte, mal bei mir nachzufragen, ob es denn einen neuen Auftritt gäbe. So etwas ist nämlich viel netter, als die Bandmitglieder einfach zu sich zu bestellen, als wäre man der Boss oder so. Denn zugegeben, eine Band ohne Manager hat es schwer, aber in Manager ohne Band genauso. Und außerdem, mit einer so netten Bandmuse wie abranka, wer konnte da schon widerstehen?

Wie gut abranka war, zeigte sich, als die drei kurz darauf, gefolgt von der Muse höchstpersönlich auf ihrer Wolke, in mein Büro kamen, wobei Easy die Fetzen eines Liedes mit dem Titel ‚Ich gehe jetzt zum Bandmanager’ vor sich hin summte.

„Kinder, wir haben einen neuen Auftritt! Im Wunderland, bei der Herzkönigin“, verkündete ich auch gleich die großartigen Neuigkeiten.

„Yeah! Wir gehen ins Wunderland. Hey, dann können wir auch gleich Kiwi mit dem Grinsekater verkuppeln“, war Easys Reaktion, Jack hingegen fragte nur nach, ob auch die Triangel mitkäme, was ich ihr versicherte, einzig Chris sah ein wenig skeptisch drein.

„Ähm, und wie sollen wir dort hingelangen? Wenn ich mich recht erinnere, musste Alice einen Schrumpfungstrank trinken, um durch die Tür zu passen.“

Nein, wir fragen nicht Snape! Falsches Fandom! „Ich hab da so meine Kontakte, die haben mir versichert, dass sie mir rechtzeitig eine ganze Ladung Schrumpf- und Wachstumspillen schicken werden.“ (Ihr erinnert euch an meinen Kumpel Hot JaCOb? Genau!)

„Gut, aber wie sollen wir uns im Wunderland zurecht finden?“

Ich rollte mit den Augen. Wie schön, dass die Organisation in meine Hände fiel und nicht der Band selbst überlassen war. „Ihr bekommt euren eigenen Führer von der ‚weiße Kaninchen kommen nie zu spät-Agentur’“, erklärte ich, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt. Nun ja, für mich war es das auch. Denn wie sonst sollten die drei rechtzeitig von der Tür zum Wunderland bis zur Herzkönigin kommen, ohne unterwegs ewig und drei Tage mit dem verrückten Hutmacher so viel Tee zu trinken, dass das Konzert ausfallen musste, weil die Bandmitglieder ständig aufs Klos mussten?

„Alles was ihr also tun müsst, ist dem weißen Kaninchen folgen…“
 

***
 

In diesem Moment beschloss Kiwi auf meinen Schoß zu springen und mich damit aufzuwecken. Wieso nur musste diese Katze immer dann schlafen, wenn alle anderen wach waren, und hielt man selbst mal ein Nickerchen plötzlich aktiv werden? Aber halt, Moment! Ich hatte die Idee… Das Wunderland! Oder noch besser: Wir nannten gleich die ganze nächste Tour die ‚Weiße Kaninchen-Tour’ und die Fans würden den Sorglospunks folgen. Wenn das nicht genial war…!



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