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Fr!ends T!ll The End

Because ! Really Love You
von

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Chapter Eight

Somit verbrachten die beiden noch den restlichen Tag damit, sich zu unterhalten und in der Stadt spazieren zu gehen.
 

~*Sam’s POV*~
 

Es tat mir wirklich gut bei Isi zu sein. Sie hatte solch eine wunderbare Ausstrahlung. Ich fand es schade, dass sie ihr Lächeln immer hinter dieser traurigen Maske versteckte. Ihr Lächeln war so herzlich. Es war zum verlieben. Es war ansteckend. Ich hatte das Gefühl, dass sie bei mir richtig aufgehen konnte. Sie konnte alles sagen, was keiner hören wollte. Konnte sich einfach fallen lassen und wenigstens für eine Weile glücklich sein.
 

Wir liefen den ganzen Tag durch die Stadt, bis die Sonne unterging. Wir saßen auf den Schaukeln des Spielplatzes und unterhielten uns über Gott und die Welt. Einfach nur über alles und nichts. Über die sinnlosesten Dinge oder Dinge, die uns bedrückten.
 

„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“, kam es dann plötzlich leise und nachdenklich von Isi. Ich sah sie verwirrt an und fragte mich, wie sie nun plötzlich darauf kam. Ich überlegte eine ganze Weile und zuckte mit den Schultern.
 

„Keine Ahnung…ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass man eines Tages einfach seine Augen schließt und nie wieder aufwacht. Dass man dann einfach aus dem Leben gerissen wird. Das kann nicht das Ende sein. Vielleicht kommt danach noch was. Ein anderes Leben oder ein neues Leben. Ich weiß es nicht…“
 

Isi nickte kurz und wandte ihren Blick vom Boden ab um mich anzusehen. „Das habe ich mir auch immer gedacht. Manchmal versuche ich mir vorzustellen, wie es wäre, wenn man tot ist. Ich stelle es mir etwas wie schlafen vor. Du schließt deine Augen und siehst gar nichts mehr. Irgendwann tauchst du dann in eine Traumwelt ein, die wie ein zweites Leben ist. Für mich ist träumen das gleiche wie leben in einer zweiten Welt. Einer Welt in der alles möglich ist.“
 

„Ja, es kann schon sein, dass es so ist. Das werden wir Menschen niemals erfahren. Wenn wir sterben, dann können wir unseren Familien nicht mehr mitteilen, wie es ist, wenn man nicht mehr unter den Lebenden weilt.“ Ich dachte kurz nach und sah in den Himmel. „Aber ich glaube, dass es einem da oben besser geht, als hier. Hier wird man nur verurteilt und fertig gemacht. Man wird gezwungen sein Leben zu träumen, statt seine Träume zu leben. Man steht unter der Kontrolle anderer, die mit dir tun können was sie wollen und man selbst kann sich nicht wirklich wehren. Das Leben hier ist nicht fair, aber ich glaube, dass man im Himmel akzeptiert wird, wie man ist…man kann dort einfach sein, wer man ist...“
 

Isi sah ebenfalls in den Himmel und das Licht der untergehenden Sonne spiegelte sich leicht in einer Träne auf ihrer Wange. Aus dem Augenwinkel sah sie traurig aus, aber sie versuchte es mit einem Lächeln zu verstecken. Vor mir konnte sie es nicht geheim halten. Ihr Anblick brach mir das Herz.
 

„Alles okay?“
 

Sie sah mich nicht an. Sie zuckte nur leicht mit den Schultern, während sie ihre Augen schloss. „Ich vermisse nur jemanden…“
 

Verständnisvoll sah ich sie an und nickte leicht. „Achso…“, entwich es leise meinen Lippen. „Darf ich erfahren wen?“
 

Langsam ließ sie ihren Kopf sinken und drehte ihn zu mir. Sie wischte sich die kleinen Tränen weg und überlegte. „Ich…ich vermisse meinen besten Freund…er war immer der einzige der mich aufgeheitert hat, wenn es mir schlecht ging. Hat mir immer versprochen, dass alles irgendwann besser wird, ich muss nur fest daran glauben. Er wusste immer ganz genau wie ich mich fühle, ich musste es ihm nicht mal sagen. Er verstand mich…aber dann ist er vor drei Jahren verstorben…ich vermisse ihn so sehr…er war das einzige Gute in meinem Leben…“
 

Nun liefen ihr die Tränen in förmlichen Sturzbächen die Wangen hinunter. Sie tat mir Leid. Ich konnte irgendwie ihren ganzen Schmerz fühlen. Es war schmerzhaft einen geliebten Menschen zu verlieren, das wusste ich. Ich wusste es nur zu gut. Als meine Großmutter verstarb, da ist meine ganze Welt nur noch mehr zusammengebrochen. Meine kleine Welt zersprang in Millionen kleine Splitter und ich hatte alles verloren, was mich am Leben gehalten hatte. Dann musste ich mich alleine durchkämpfen. Es war schwer für mich, aber es hätte eh keinen interessiert, wenn ich nicht mehr da gewesen wäre. Trotzdem habe ich weiter gemacht. Warum wusste ich nie, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich leben muss. Vielleicht wurde alles irgendwann besser.
 

„Das tut mir Leid…Was ist denn passiert?“
 

„Da gibt es eine Gang…in der war er mal, aber dann hatte er versucht sein Leben zu ändern, als er mich kennen gelernt hat. Er ist ausgetreten, aber die anderen waren damit nicht gerade zufrieden. Sie haben ihn terrorisiert und alles. Und dann kam es vor drei Jahren soweit, dass sie uns verprügelten. Mit mir waren sie noch recht gnädig, aber sie haben ihn zusammengeschlagen bis er regungslos am Boden lag. Sie haben ihn da einfach liegen lassen und sind gegangen. Während ich auf den Notarzt wartete, starb er in meinen Armen…“ Sie machte eine kurze Pause und wischte sich die Tränen weg, die frei und wild über ihre Wangen liefen. Sie schluckte einen Kloß in ihrem Hals herunter und atmete tief durch. „Kurz bevor er gegangen ist, hat er gesagt, er hätte mich die ganze Zeit geliebt, aber Angst gehabt unsere Freundschaft zu ruinieren…“
 

Wow. Das war echt eine harte Geschichte. Es war echt erstaunlich, was ein Mädchen in ihrem Alter schon alles durchhatte. Fair war das keineswegs, aber man konnte das Schicksal nicht aufhalten. Langsam stand ich von meiner Schaukel auf, stellt mich vor Isi und legte meine Arme um sie. Ich zog sie ganz nah an mich und strich über ihren Rücken.
 

„Das tut mir Leid…“, war das einzige was ich sagen konnte. Isi klammerte sich fest an mich und fing noch heftiger an zu weinen.
 

„Ich…ich habe ihn…so sehr…geliebt…“, schluchzte sie leise in mein T-Shirt. Ich drückte sie mehr an mich und schloss die Augen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Was ich sagen sollte. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte. Dieses Mädchen war wirklich am Ende, das zeigte sie mir von Augenblick zu Augenblick mehr und ich konnte ihr nicht helfen. Ich wusste nicht, wie ich ihr helfen konnte. Alles was ich im Moment tun konnte, war, sie in meinen Armen zu halten um ihr zu zeigen, dass ich für sie da war.
 

~*Isi’s POV*~
 

Es war hart über Jon und seinen Tod zu reden, wieder über alles nachzudenken, aber andererseits tat es auch gut. Ich hatte lange alles in mich hineingefressen, weil ich nie jemanden hatte, mit dem ich darüber reden konnte. Dann habe ich mein Herz bei Sam ausgeschüttet. Es hat sich richtig angefühlt. Ich fühlte mich, als wäre eine riesige Last von mir gefallen. Ein verdammt großer Felsbrocken. Ich fühlte mich erleichtert.
 

Ich klammerte mich an Sams Shirt und war im Moment einfach nur dankbar, dass sie bei mir war. Dass sie da war, um mich festzuhalten. Um mich zu beschützen. Ich nahm ihren süßlichen Geruch wahr. Sie roch gut. Ihr Duft schien mich zu beruhigen. Langsam aber sich versiegten meine Tränen und man konnte ab und an nur ein Schluchzen von mir hören.
 

Dann löste ich mich von Sam, rieb mir die Augen und sah sie an.
 

„Geht’s wieder?“, fragte sie mich ruhig und sah mich dabei etwas besorgt an.
 

Ich nickte. Ja, es ging wieder und das hatte ich ihr zu verdanken. „Ja…danke…“, erwiderte ich kurz und schmerzlos auf ihre Frage und atmete ein paar Mal tief durch. Es roch nach Regen. Am Himmel zogen dicke schwarze Regenwolken auf. Irgendwie passten die gerade nicht wirklich zu meinen Gefühlen. Ich fühlte mich erleichtert, nur etwas traurig. Na gut, wenn man es so sah, dann passten sie doch, denn die Wolken fühlten sich sicherlich auch erleichtert, nachdem sie all das Wasser, ihre ganze Last, abwerfen konnten. Das Wetter passte mal wieder perfekt. Es war mal wieder total ironisch, aber das war ja im Moment eigentlich egal.
 

„Es heißt ja, dass es hilft über so was zu reden…ich hoffe es hat dir geholfen…?!“
 

Ich nickte noch einmal. „Ja, danke. Es tat wirklich gut, nach drei Jahren mal mit jemandem darüber zu reden, der nicht aus Papier besteht…“ Ich musste etwas grinsen. Fast mein ganzes Tagebuch war voll mit meinen Gedanken und Gefühlen für Jon. Über Jon. Was auch immer. Es tat zur Abwechslung verdammt gut, mit Sam darüber zu reden.
 

Ich hob meinen Arm und schaute auf meine Armbanduhr um die Zeit zu erfassen. Seufzend sah ich wieder zu Sam. „Ich muss dann mal nach Hause, sonst ticken meine Eltern wieder aus.“ Ich stand langsam von der Schaukel auf und schob meine Hose etwas nach unten, da sie beim Sitzen auf der Schaukel nach oben gerutscht war. Sams Hose war mir mehr als zu groß.
 

„Ja okay…ich geh dann auch mal nach Hause…Vielleicht sehen wir uns ja morgen wieder…du weißt ja wo ich wohne…“, lächelte sie mich sanft an. Ich nickte mal wieder. Ich war irgendwie nur am Nicken. War das mein neues Hobby? Nicken?! War mal was anderes.
 

„Ja klar…bis dann“, und mit einem kleinen Kuss, den ich ihr auf die Wange drückte, verschwand ich vom Spielplatz und rannte nach Hause. Ich wusste schon ganz genau was mich dort erwarten würde und Freude kam nicht gerade in mir auf bei diesen Gedanken. Ich rannte so lange, bis meine Lungen es mir verbaten. Ich hielt an und atmete ein paar Minuten tief durch, bis ich langsam weiter ging. Nur noch knappe zehn Minuten bis ich die Hölle erreichte. Nur noch knappe zehn Minuten, bis ich wieder angeschrieen wurde, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch geschlagen. Zehn Minuten, bis ich wieder in ein tiefes Loch fiel, aus dem mich Sam an diesem Tag gezogen hatte. Zehn Minuten bis das alles umsonst war. Ich wollte nicht. Ich wollte nicht in dieses Haus zurück, aber ich musste. Ich hatte keine andere Wahl, also lief ich einfach weiter. Weiter ins Verderben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-30T17:28:26+00:00 30.07.2008 19:28
hey^^
das kapitel war einfach klasse
ich bin jedesmal kurz davor zu weinen wenn ich deine ff lese...
und das sag ich jetzt nicht weil die geschichte traurig ist, sondern weil ich gerührt davon bin
*kiss*
freu mich schon auf das nächste kapitel
ldgggggggggggggggggggd
deine sammi


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