Es beginnt...
Hallo Zusammen,
heute mal ohne große Vorrede. (Hab nicht viel Zeit)
Viel Spaß
Am nächsten Morgen war Harry einer der ersten die im Esszimmer saßen.
Lustlos stocherte er, wie schon so oft, in seinem Müsli. Heute war der Tag.
Heute sollte Bellatrix sterben.
Nach und nach fanden sich alle am runden Tisch ein. Alle bis auf Remus, der sich noch immer nicht aus seinem Zimmer wagte. Tief in sich drin war Harry eigentlich auch froh darüber, denn wie sollte er Remus erklären was sie hier vorhatten, vor allem wenn es nicht funktionierte.
"Guten Morgen Schatz." Draco hatte sich langsam genähert und drückte ihm sanft einen Kuss auf die Lippen. "Morgen.", erwiderte Harry ein wenig neben der Spur.
Als schließlich auch Tom und Severus als letzte den Raum betraten waren es totenstill. Harry war näher an Draco gerückt und strich ihm sanft über den Handrücken.
Als alle Blicke auf Voldemort gerichtet waren, fing dieser an zu erklären.
"Man wird Bellatrix heute Nachmittag hierher bringen. Rockwood und McNair werden sie begleiten. Severus und ich haben alles für das Ritual vorbereitet. Wenn alles glatt läuft sollte es nach Beginn keine Stunde dauern bis Sirius wieder unter den Lebenden weilt."
Er lächelte Harry fast schon scheu an.
"Allerdings solltest du wissen, Harry, dass Sirius nie zu meinen Leuten gehört hat. Er war zeit seiner Existenz immer ein Mann Dumbledores. Es wird uns einiges an Überzeugung kosten ihn zu gewinnen.", gab er Harry und den anderen zu denken.
Harry schüttelte den Kopf. "Das glaube ich kaum. Wenn er erfährt was Dumbledore getan hat wird er ohne zu zögern zu dir stehen."
Severus erhob sich von seinem Stuhl und neigte kurz den Kopf. "Bitte verzeiht, dass ich das Treffen vorzeitig verlassen muss Mylord, aber der Trank für heute muss kontinuierlich überwacht werden." Noch einmal neigte er den Kopf.
Voldemort nickte ihm zu. "Geh Severus."
"Mylord, erlaubt mir zu sprechen." Lucius hatten den Kopf gesenkt und wartete auf eine Reaktion seines Herrn. Der Wandel von Tom zu Voldemort war für Harry noch immer sehr gewöhnungsbedürftig. Eben war er noch Tom Riddle mit den hellbraunen schelmisch glänzenden Augen und eine Sekunde später war er Lord Voldemort mit den leuchtend roten Schlangenaugen, dessen Anwesenheit noch jedem einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
"Sprich Lucius."
"Bitte verzeiht mir meine Direktheit, aber ich denke ihr sollten Harry aufklären wie ein richtiges Todessertreffen abläuft. Es gibt Regeln, die auch er befolgen sollte." Lucius sprach klar und deutlich, aber auch er war innerlich angespannt.
Voldemort sah Lucius durchdringend an.
"Klär ihn auf Lucius! Ich werde den Salon vorbereiten. Narcissa hilf mir." Und damit verließ er, gefolgt von Narcissa das Esszimmer.
Leise ausatmend widmete sich Lucius Harry und seinem Sohn. Auch Draco war noch nie bei einem Todessertreffen dabei gewesen, da Voldemort darauf bestand das seine Anhänger alle volljährig waren. Er wollte keine Minderjährigen Zauberer auf seiner Seite.
Nicht so wie Dumbledore es immer darstellte.
"Du bist ziemlich nervös wegen heute oder?", fragte Lucius. Harry nickte.
"Das brauchst du aber nicht zu sein. Du stehst unter Voldemorts Schutz und das heißt keiner wird dich auch nur schief ansehen. Aber es gibt trotzdem ein paar Dinge die du beachten solltest.
Heute Abend werden nur die Todesser des Innersten Zirkels anwesend sein. Das heißt: Severus, Rabastan und Rodolphus Lestrange, Crabbe, Goyle, Nott, Avery, Parkinson, die Zabinis und ich selbst. Narcissa ist keine Todesserin, sie trägt keine Mal. Aber dieses mal wird sie wohl dabei sein." Lucius erschauderte leicht bei diesem Gedanken.
Bei den Namen Lestrange musste Harry sichtlich schlucken. Sein Hass allein auf diesen Namen war unglaublich.
Lucius fuhr fort.
"Alle werden in Umhängen und Masken erscheinen. Also erschreckt bitte nicht wenn ihr nicht sofort erkennt wer von uns wer ist. Sobald der dunkle Lord den Salon betreten hat und uns ein Zeichen gegeben hat werden wir alle unsere Masken abnehmen.
Wahrscheinlich wird er wie immer zuerst die Fortschritte hören wollen und dann irgendwann zu Bella wechseln."
Harry hob fragend eine Augenbraue. "Wird sich Rodolphus nicht gegen die Hinrichtung seiner Frau wehren?"
Lucius schüttelte den Kopf. "Er und Bella sind nur noch auf dem Papier verheiratet, frag Draco. Rodolphus hat sich unsterblich in eine junge Hexe aus Irland verliebt. Die Beiden wohnen auch schon seit einiger Zeit zusammen. Seit Bellatrix dem Wahnsinn verfallen ist hat er sie verstoßen."
Draco nickte zustimmend. "Oh ja. Ich war dabei als er Bella hochkant aus dem Haus geworfen hat. Er war kurz davor ihr einen Crucio auf den Hals zu hetzen. Und sie ist völlig ausgeflippt."
Harry sah seinem Liebsten tief in die Augen. Der leichten Schmerz den er dort sah erschreckte ihn schon ein wenig. Wie sehr hatte Draco seine Tante wohl gemocht?
"Du hast sie gern gehabt oder?", fragte er zaghaft nach.
Erschrocken zuckte Draco ein wenig zurück.
"Was? Nein, ich hab sie schon als Kind gehasst. Sie hat mir immer nur Bücher über schwarze Magie geschenkt. Wenn ich ihr nicht böse genug erschien hat sie mir furchtbare Schauergeschichten über den dunklen Lord erzählt. Was er angeblich mit kleinen Kinder gemacht hat. Ich hab sie einfach nur gehasst." Harry drehte sich Draco zu und gab ihm zärtlich einen Kuss. Er wollte seinen Liebsten wieder aufheitern.
Wenn Draco so missmutig drauf war konnte Harry nicht anders als auch schlechte Laune zu bekommen. Es war als würde er genau spüren was mit Draco los war.
Ein räuspern lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dracos Vater.
"Bei so einer Versammlung musst du Tom immer mit Mylord oder Dunkler Lord ansprechen. Niemals mit Tom oder Lord Voldemort. Wenn du den anderen Todessern vorgestellt wirst sieh ihnen direkt in die Augen Harry. Du musst ihnen zeigen dass du keine Angst hast und das du auf Toms Seite stehst.
Wenn dich außerhalb des Kreises ein Todesser beleidigen oder angreifen sollte so hast du das volle Recht dich zu wehren. Weder du noch Draco seit oder werdet in absehbarer Zeit Todesser. Tom will keine Minderjährigen Zauberer in seiner Riege, wollte er noch nie.
Wenn Tom das Ritual durchführt um Sirius wieder zu holen seit bitte völlig still. Es wird ihn und Severus mehr als genug Kraft kosten. Und Bellatrix in Schach zu halten ist auch nicht gerade die liebreizendste Arbeit."
Er verzog angewidert das Gesicht. "Solltest du noch Fragen haben stell sie einfach. Weder Severus noch ich werden deswegen beißen.", witzelte er schließlich noch.
Grinsend schüttelte Harry den Kopf.
"Gut. Da wir alle sehr in den Vorbereitungen eingespannt sind gibt es heute Mittagessen für jeden wenn er Hunger hat bei Victoria in der Küche. Ich denke wenn alles gut geht werden wir heute Abend richtig gut essen."
Gegen Mittag ging Harry in die Küche und bekam von Victoria eine große Schüssel Eintopf für Remus.
Harry war sich sicher, dass wenn er Remus nichts zu essen brachte, der Werwolf überhaupt nichts essen würde. "Soll ich mitkommen?" Draco stand neben ihm und strich ihm langsam über den Rücken.
Harry nickte.
Daraufhin gab ihm Draco einen sanften Kuss auf die Wange. Seine Hand wanderte zum Türgriff und er öffnete langsam die Schlafzimmertür von Remus. "Na dann komm.", flüsterte er Harry ins Ohr.
"Remus? Remus ich bin's Harry. Ich hab Draco und was zu essen mitgebracht." Harry stand in dem völlig abgedunkelten Schlafzimmer. Die Vorhänge waren vorgezogen worden und alle Lampen waren gelöscht.
"Remus? Wo bist du?" Harry hatte das Tablett auf den kleinen Schreibtisch gestellt und Draco entzündete mit einem Schwung seines Zauberstabs ein paar Leuchter an der Wand. Ein schnelles Huschen links von ihnen zeigte ihnen dass sich Remus in der Ecke zwischen Kleiderschrank und Wand versteckt hielt.
Harry stellte das Tablett auf den kleinen Tisch und ging dann langsam auf die Ecke zu.
"Remus? Ich bin's Harry."
Vorsichtig, als näherte er sich einem verwundeten Tier, kam Harry näher. Draco blieb wissentlich bei der Tür stehen. Harry setzte sich im Schneidersitz vor Remus auf den Boden und sah ihn an. Remus hatte die Beine angezogen und hielt sie mit den Armen fest umklammert.
Das was die Werwölfe ihm angetan hatten hatte irgendetwas in Remus zerbrochen. Er reagierte panisch wenn man auch nur den Versuch unternahm ihn zu berühren. Bill zum Beispiel hatte heute morgen versucht ihm das Frühstück zu bringen und war mit einem knurrenden und um sich schlagenden Remus konfrontiert gewesen.
Severus und Tom schoben es auf Bills leichten Werwolfgeruch.
Denn als Bill gerade seine Stelle in Ägypten angetreten hatte war er dort von einem unverwandelten Werwolf einen Tag vor Vollmond angegriffen worden. Der Werwolf hatte ihn in die Schulter gebissen aber Bill hatte sich nie ganz verwandelt.
Er war unruhiger und nervöser, manchmal auch aggressiver bei Vollmond, aber noch nie war er zu einem vollen Werwolf geworden.
Nach einigen Minuten war Harry klar das sie hier jetzt nicht weiter kommen würden. Sie mussten den Abend abwarten und wenn alles gut ging konnte Remus schon heute Nacht in den Armen seines Liebsten schlafen.
Ebenso langsam wie er gekommen war, verließ er mit Draco wieder das Zimmer. Den Eintopf ließ er auf dem Tisch stehen.
Ein letztes Mal rührte Severus den leise vor sich hinbrodelnden Zaubertrank um. Lucius und Tom saßen schweigend auf der Couch und beobachteten den Tränkemeister.
Ein wenig erschöpft hob Severus den Trank vom Feuer. "Jetzt muss der Trank nur noch abkühlen Mylord."
Voldemort erhob sich und sah seine zwei treusten Diener ebenso erschöpft an.
"Ich bin müde Severus. Ich bin des Kampfes müde. Wie viele Zauberer und Hexen müssen noch leiden weil Dumbledore so besessen davon ist sämtliche Schwarzmagier auszurotten! Dieser Narr hat doch keine Ahnung wie wichtig ein Gleichgewicht zwischen schwarz und weiß ist. Das Gleichgewicht muss wieder hergestellt werden."
"Was würden die vier Gründer wohl dazu sagen?", flüsterte Lucius.
Der Weißblonde stand ebenfalls auf und half Severus den noch immer heißen Kessel ans Fensterbrett zu stellen.
Tom straffte seinen Umhang. "Heute bei Sonnenuntergang beginnt das Treffen. Narcissa ist entschuldigt wenn sie nicht will. Kommt nicht zu spät!" Mit diesen Worten verließ er Severus Labor und eilte in seine Räume. Er ließ zwei leicht nervöse Freunde zurück.
Den Frauen erging es in der Küche auch nicht viel anders. Narcissa saß bei Charlene, die eine unruhige May auf dem Arm hielt, und Victoria am Küchentisch.
"Wo sind denn Willy und Simon?", fragte Narcissa beiläufig bei einem Blick aus dem Küchenfenster.
Victoria stand auf um ihre Teetasse neu zu füllen.
"Draußen mit Frankie und Bill. Die vier toben ein wenig durch den Schnee um sich abzulenken."
"Denkst du der Plan des dunklen Lord wird gelingen?" Charlene trank einen Schluck ihres Tees und stellte die Tasse zittrig wieder ab. Narcissa nickte.
"Willst du hingehen?", fragte Charlene flüsternd. Sie wusste nicht wie Narcissa darauf reagieren würde. Eine einzelne Träne lief Narcissas Wange runter, aber sie nickte.
"Ja. Das bin ich Sirius schuldig. Diese Verrückte hat ihn entgegen jeden Befehls getötet. Sie hat es nicht anders verdient." Zittrig nahm sie erneut einen Schluck aus ihrer Tasse.
Wenig später betrat Lucius die Küche.
Er war noch blasser als sonst und trat direkt vor seine geliebte Frau. "Bist du dir sicher Cissa? Der dunkle Lord hat dich entschuldigt. Du musst dir das nicht ansehen."
Entschieden stand Narcissa auf. "Doch! Ich werde dabei sein." Etwas zaghafter fragte sie schließlich: "Ist es schon soweit?"
Lucius nickte schweigend und verließ schließlich mit ihr Seite an Seite die Küche.
Victoria und Charlene hatte heute beschlossen das Haus zu verlassen und zu Willi und Simon ins Nebenhaus zu gehen. Frankie und Bill würden auch bei ihnen bleiben.
Heute lag eine deutliche Bedrohung in der Luft. Und Victoria war bereit das erste mal in fast zwanzig Jahren zu zugeben, dass sie Angst hatte.
"Harry, kommst du?" Draco stand bereits in ihrer Zimmertür, während Harry noch immer nervös an seinem Umhang rumnestelnd auf dem Bett saß.
Schließlich blickte Harry auf. "Ich hab Angst Draco."
Mit verständnisvollem Blick kam Draco näher. "Ich doch auch Schatz. Aber wir schaffen das schon. Denk einfach an Remus."
"Das ist es ja, was wenn wir es nicht schaffen? Dann…dann muss ich Remus…" Das Wort 'töten' hing unausgesprochen in der Luft und doch wusste Draco sofort was Harry meinte. Er griff Harrys Hände und legte sie in seine eigenen.
'Hör mir jetzt mal gut zu Leannan. Was auch immer heute Abend passiert…wir werden am Ende des Abends deinen Patenonkel wieder haben. Remus wird seinen Gefährten wiederhaben.' Draco hatte gesendet und so nur die Intensität seiner Worte deutlicher gemacht.
Er glaubte fest daran dass Voldemort und Severus es schaffen konnten Sirius Black wieder hinter dem grauen Vorhang hervor zu holen.
Harrys Augen leuchteten kurz auf. 'Du hast recht mo gràdh. Heute Abend werde ich Sirius wieder in meine Arme schließen.'
Leidenschaftlich zog Harry den blonden Malfoysproß in einen Kuss, der ihnen Beiden fast den Atem raubte. Als sie sich wieder von einander lösten griff er sich seinen schwarzen Umhang vom Bett, zog ihn sich über und lief zur Tür. "Wollen wir?"
Severus stand in seinem Zimmer vor dem riesigen Spiegel an der Wand und betrachtete sich. Die schwarze Robe saß wie immer. Die Maske in seiner Hand war nach zwanzig Jahren noch immer die selbe und doch würde nach diesem Abend nichts mehr sein wie zuvor.
Ein letztes Mal straffte er seinem Umhang, zog seine Maske über und tat etwas was er noch nie getan hatte: er zögerte.
Seine Hand hatte bereits die Türklinke berührt und zitterte nun.
Ängstlich starrte er seine Hände an. Alles würde sich ändern!
Hoffentlich zum Guten.
Der Salon sah völlig anders aus als noch vor zwei Tagen.
Sämtliche Fenster waren verdunkelt worden. Die Tische und Stühle waren entfernt worden und in der Mitte des Raumes stand ein leicht erhöhtes Podest auf dem ein einziger Stuhl stand.
Durch einen Spalt in der Tür konnten Harry und Draco erkennen das schon einige Todesser anwesend waren, doch keiner rührte sich. Sie alle standen still auf ihren Plätzen und warteten.
"Lasst uns reingehen." Erschrocken zuckten Draco und Harry zusammen als ein Todesser hinter ihnen stand. Allein an seiner Stimme erkannten sie Severus. Eine schlanke fast schon filigrane Hand tauchte aus Severus Umhang auf und hielt den Beiden die Tür auf.
Wieso fiel Harry gerade jetzt auf was für filigrane Hände sein Onkel hatte? Das Leben war schon manchmal sehr merkwürdig. Vor allem wenn man Harry Potter hieß.
Mindestens genauso ängstlich wie Draco betrat er den Raum, nur um von sämtlichen anwesenden Todessern angestarrt zu werden.
Zwar hatten er und Draco keine Masken auf aber sie hatten die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gehoben. Wahrscheinlich dachten einige der Anwesenden dass hier zwei neue Todesser in den innerste Kreis aufgenommen werden sollten.
Severus führte die Beiden zum Podest und deutete ihnen sich rechts und links des Stuhl zu stellen. Sie taten wie ihnen geheißen und warteten.
Es dauerte nicht lange und Lord Voldemort trat aus einer der hinteren Türen. Für den Bruchteil einer Sekunde zuckte Harry erschrocken zusammen. Die Macht die Tom in diesem Moment ausstrahlte war unglaublich. 'Wie hat sich Dumbledore vorgestellt, dass ich diesen Zauberer besiegen sollte? Das würde ich niemals schaffen.'
Unbemerkt hatte er gesendet.
'Da siehst du mal wie wenig Dumbledore Tom kennt. Aber deine Macht ist auch nicht zu verachten. Ich glaube sogar Tom hat Respekt vor dir. Wahrscheinlich könntest du ihn besiegen.', antwortete ihm Draco.
Voldemort betrat, flankiert von Severus und Lucius das Podest und setzte sich. Ein Wink seiner Hand und Severus sowie Lucius nahmen ihre Plätze unter den restlichen Todessern des innersten Kreises ein.
Eine ganze Weile beobachtete Voldemort seine engsten Getreuen. Schließlich hob er die rechte Hand und sämtliche Masken verschwanden.
Harry konnte alle sehen die Lucius ihm noch heute morgen beschrieben hatte. Die Lestrange-Brüder standen ganz links, Crabbe und Goyle direkt daneben, Nott, Avery und die Parkinsons standen rechts und ein wenig weiter hinten, die Zabinis hingegen stand ganz rechts und Harry erkannte in ihnen eindeutig die Ähnlichkeit zu Blaise.
Neben Mrs. Zabini stand eine weitere zierliche Gestalt. Die Kapuze war ihr genauso tief ins Gesicht gezogen wie ihm oder Draco und Harry war sich sicher dass hier Narcissa stand.
Einzig Bellatrix konnte er nirgendwo entdecken.
'Wo ist sie?' Unbemerkt waren seine Gedanken zu Draco gewandert.
'Wahrscheinlich ist sie noch nicht hier…oder sie wartet mit Rockwood und McNair draußen.' Draco versuchte so viel Zuversicht wie möglich durch seine Gedanken zu Harry zu schicken. Er spürte dass sein Liebster davon jetzt so viel wie möglich gebrauchen konnte.
Schließlich erhob sich Voldemort.
Leise zischend hallte seine Stimme durch den Salon. "Ihr seit heute nur aus einem Grund hier. Um zu sehen was mit Verrätern passiert! Bellatrix hat meine Befehle nicht befolgt und wird dafür heute bestraft werden. Sie wird sterben!"
Sein Blick wanderte zu Rodolphus Lestrange, der keine Miene verzog. Im Gegenteil, er blickte eher noch grimmiger drein.
"Bellatrix hat ihren eigenen Cousin getötet. Familie! Den Patenonkel von Harry Potter, Severus Neffen." Damit war die Bombe gefallen.
Voldemort drehte sich um und wies auf Harry und Draco die daraufhin ihre Kapuzen zurückzogen. Ein leises Raunen ging durch die wenigen Todesser des innersten Kreises.
Voldemort hielt Harry seine Hand hin und holte ihn zu sich nach vorne.
"Und Harry ist nicht nur Severus Neffe, er ist mein Patensohn. Damit dürfte wohl jeder weitere Kommentar was seine Unantastbarkeit angeht sich erübrigt haben."
Die Todesser, auch Lucius und Severus senkten ergeben ihre Köpfe und antworteten alle mit einem lauten: "Jawohl Mylord."
Voldemorts Augen funkelten für einen kurzen Moment rot auf. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
"Dann ist das ja geklärt. Bringt sie rein!"
Ein Wink seiner Hand schickte Harry wieder seinen Platz zurück. Ein weiterer Wink und die große Flügeltür hinter den Todessern öffnete sich und eine schreiende und keifende Bellatrix wurde in den Salon gezerrt. Augenblicklich schoss eine unglaubliche Wut in Harry hoch.
Bei Draco blieb das nicht ganz unbemerkt.
'Ruhig Harry! Bleib ruhig. Sie wird ihre Strafe erhalten. Denk an Sirius!' Das genügte um Harry wieder ein wenig zu beruhigen.
Als Bellatrix schließlich in der Mitte des Raumes angelangt war wurde sie von Rockwood unsanft in die Knie gezwungen.
"Meister! Meister wie könnt ihr das zulassen? Ich war immer eure treuste Dienerin. Ich war es die immer an euch geglaubt hat und alles für euch getan hat. Meister ich…"
"SCHWEIG!"
Selbst Severus war bei diesem Wutschrei Voldemorts zusammengezuckt. Das letzte Mal als sie ihren Meister so wütend erlebt hatten war als er vom Tod der Potters erfahren hatte.
"Wie kannst du es wagen deine Stimme zu erheben? Du hast jeden meiner Befehle missachtet! Du hast deinen eigenen Cousin umgebracht! Deine eigene Familie! Und genau dafür wirst du bestraft werden Bellatrix."
Voldemort war wieder leise geworden, aber seine Stimme war zu einem gefährlichen Zischen verkommen. Harry erkannte dass er kurz davor war ins Parsel überzuwechseln.
Noch einmal erhob sich Bellatrix und starrte Voldemort verzweifelt an.
"Sirius war ein Blutsverräter. Ein Schlammblutliebhaber! Er hatte den Tod verdient!"
Jetzt konnte sich Harry nicht mehr zurück halten.
Mit erhobenem Zauberstab lief er auf Höhe des dunklen Lords und starrte die grausame Ex-Todesserin an.
Severus und Lucius waren gleichzeitig mit Draco aufgesprungen um ihn zurück zu holen.
Doch eine erhobene Hand von Voldemort hielt sie zurück. Gehorsam gingen sie zurück auf ihre Plätze.
"Wie kannst du es wagen! Wie kannst du es wagen Sirius Namen in den Mund zu nehmen? Was fällt dir Schlampe eigentlich ein? Du tötest deinen einzigen männlichen Verwandten und behauptest dann noch frech es im Namen des Dunklen Lords getan zu haben." Auch Harrys Stimme war zu einem leisen Zischen verkommen. Zeigte es doch wie ähnlich er und Voldemort sich doch waren.
Hinterher hatte keiner mehr sagen können ob die Todesangst oder der schiere Wahnsinn Bellatrix den Mut verliehen hatten sich auf Harry stürzen zu wollen.
Doch sie kam nicht einmal bis an die Stufe des Podests heran. Harry war schneller.
Blitzschnell war er bei ihr und hatte sie am Hals gepackt. Verzweifelt, wie eine Furie, versuchte sie seine Hände zu lösen. Doch Harrys Griff war wie Stahl.
"Hat dir der Dunkle Lord nicht eben noch beigebracht nicht so über meinen Paten zu reden?" Er hatte sich ganz nah ihr Ohr gebeugt.
"Und weißt du was? Du wirst heute Abend sterben um deinen verhassten Cousin wieder ins Leben zu holen."
Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Harry lachte kalt. "Ja… du wirst für ihn sterben. Und keiner hier wird irgendetwas dagegen tun. Nicht einmal Rodolphus hier wird dir helfen. Er hat dich verstoßen. Das ist doch für ein Reinblut wie dich schlimmer als für ein Schlammblut gehalten zu werden."
Schließlich ließ er sie wieder los und trat einige Schritte zurück.
In diesem Moment war ihm als würde er aus einer Trance erwachen. Erschrocken blickte er in die geschockten Gesichter Severus und Lucius. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals als er sich langsam umdrehte um sich Voldemort zu stellen. Langsam ließ er sich vor Voldemort auf die Knie sinken.
"Verzeiht mir Mylord. Ich weiß nicht was über mich gekommen ist."
Entgegen aller Vermutung allerdings war Voldemort anscheinend keineswegs wütend.
Er lächelte ihn an. Für einige Sekunden blickten sie sich tief in die Augen -Smaragdgrün traf Blutrot- dann nickte Voldemort kurz und schickte Harry damit auf seinen Platz neben Draco zurück.
'Harry?' Selbst in Gedanken zitterte Dracos Stimme wie Espenlaub. Seine Hände hatte er krampfhaft unter dem Umhang zusammengefaltet, in der Hoffnung so sein Zittern zu verbergen.
'Ich bin ok mo gràdh. Es ging mir selten besser.' Harry blickte kurz zu Draco und lächelte ihn sanft an. Er hatte sich wirklich lange nicht mehr so gut gefühlt.
Tja, der Cliffhanger tut mir jetzt furchtbar leid...^g^
Da müsst ihr wohl bis nächste Woche warten um zu erfahren wie es weiter geht.
(Ich hoffe da werd ich nicht geschlagen!!!)
Was ich damit meine seht ihr nächste Woche.
Bis dann Ulli
