Montag oder der Anfang einer schrecklichen Woche
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir. Alle Ereignisse dieser Fanfiction sind frei erfunden. Ich verdiene auch kein Geld damit, aber ihr könnt mir welches schicken, falls ihr zuviel habt.
P.S.: Alle Fehler, die ihr findet, könnt ihr behalten. (falls das überhaupt jemand liest)
Manchmal frage ich mich wie viel Pech in einer Woche normal sei. Wie hoch die Standartdosis einer Woche auch sein mag, diese Woche hat sie eindeutig übertroffen. Eigentlich sollte ich glücklich sein. Ich habe ein absolutes Traumjob und tolle Freunde….
Zum Traumjob: Eben dieser Traumjob beansprucht manchmal viel zu viel meiner Zeit und wenn man mit manchen Fans konfrontiert wird, fragt man sich echt, wer die Irren aus der Klapsmühle gelassen hat und noch schlimmer: Dir en grey CDs in die Hand gedrückt hat. Über Journalisten will ich erst gar nicht sprechen…
Zu den tollen Freunden: Eben diese tolle Freunde tun alles um mich auf die Palme zu bringen. Besonders ein gewisser rothaariger Gitarrist (ich will ja keine Namen nennen) hat sich das anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht.
Vor einer Woche hatten wir ein Interview gegeben und was las ich an nächstem Tag in der Zeitung?
“Shinya scheint immer noch eins auf Mysterious Girl zu machen…”.
Ich wusste ja nicht, dass ich ein Mädchen bin! Oh nein, ich hab mir mein Leben lang die falsche Unterwäsche gekauft! Das ist der Schock meines Lebens! Das mir meine Eltern mein Geschlecht verheimlicht haben! Das verzeih ich ihnen nie! Genug mit der Ironie. Okay, stimmt schon, ich hatte öfters Frauenkleider an, aber zeigt mir einen Visual Kei Künstler, der das noch nie gemacht hat! Und nur weil ich nicht so viel quatsche (ich habe schließlich Recht auf Privatsphäre!) wie gewisse Andere, heißt es nicht, dass ich schüchtern oder gar autistisch bin! Ich habe einfach kein Bock den Reportern mehr als nötig zu erzählen, da ich genau weiß, dass sie aus einer der harmlosesten Aussagen wilde Spekulationen machen oder mir irgendwelche Probleme andichten. Wahrscheinlich denkt ihr, ich sollte mich langsam an so was gewöhnen, kommt ja schließlich öfters vor. Wahrscheinlich habt ihr auch Recht. Nur mit der Zeit nervt dich dieser ganzer Quatsch mehr und mehr. Ich kann euch versichern, dass ich nicht magersüchtig bin, nicht unheilbar krank, noch nie von irgendwelchen Alliens entführt worden bin, nie etwas mit Ayumi Hamasaki oder Kumi Koda hatte und schwul bin ich auch nicht .
Was ich immer noch nicht glauben kann ist es, wie sehr die Menschen Promis auf ihren Image eingrenzen. Oder glaubt ihr etwa wirklich, dass Kyo so psychisch labil ist? Oder dass Die nur aus roten Haare und einer roten Gitarre besteht?
Wahrscheinlich sollte ich, wenn es die Band schon lange nicht mehr gibt und ich das verdiente Geld schon lange ausgegeben habe, ein Enthüllungsbuch schreiben.
Aber ich weiche ab. Vielleicht sollte ich einfach erzählen wieso ich glaube der größte Pechvogel ganz Japans zu sein.
Alles fing vor drei Tagen an. Denn vor drei Tagen zogen ein Drum-Genie (also ich für alle rothaarige Gitarristen unter euch), ein Kontrollfreak und drei Idioten oder kürzer gesagt Dir en grey in eine Wohnung zusammen. Eine gemeinsame Wohnung war so ziemlich die dümmste Idee, die unser werter Leader-sama je hatte! Eigentlich meinte Kaoru, dass wir ja sooo schlecht mit dem Material für unser neues Album vorankommen, also müssen wir halt zusammenziehen um einander besser kennen zu lernen (als ob wir einander nicht gut genug kennen!), damit wir besser und vor Allem enger zusammenarbeiten können. Mittlerweile bin ich jedoch der Meinung, er wollte einfach nur seinen jetzigen Drummer (also mich, für alle “schnelldenkende” Daisukes unter euch) loswerden. Ich bin nun 24 Stunden lang drei Rauchern ausgesetzt, die wie ihr es wahrscheinlich erraten habt, in meiner Gegenwart rauchen, außerdem tritt ein gewisser rothaariger Idiot… Äh, Gitarrist ständig auf Miyus Pfoten! Was hat ihm das arme Tier getan? Doch das ist noch nicht alles! Sie alle, sogar Kaoru, sind unordentlich. Ich habe einen Putzfimmel. Ich hasse Unordnung, also renne ich nun wie eine besorgte Mutti vier großen Kleinkindern hinterher und räum ihren Müll weg. Wahrscheinlich fragt ihr euch, wieso ich einwilligte in diese Hölle einzuziehen. Ganz einfach: Kaoru hätte mich sonst umgebracht oder ich wäre von Groupies, die aus einem unerfindlichem Grund meine Adresse rausgefunden hatten und vor meiner Haustür auf mich warteten, in viele kleine Shinyas zerstückelt worden. Dabei hätte ich wissen müssen, dass das Zusammenleben mit Verrückten nichts Gutes mit sich bringt.
Ich schlief an einem Montagmorgen um neun Uhr friedlich in meinem Bett, zumindest versuchte ich es, denn bei dem Lärm, den Kyo und Toshiya machten, erwies es sich als sehr schwer. Später gab ich meine Schlafversuche auf und hörte worum es ging. Die Frage war: ”Welcher Arschloch hat Kyos neue Texte, die er gestern auf Küchenpapierstücken geschrieben hat, weggeschmissen?”. Toshiya behauptete er sei es nicht. Das war er auch nicht. Ich war es nämlich, da ich unbrauchbares Küchenpapier wegschmeiße. Küchenpapier, wo was draufgekritzelt ist, fällt bei mir unter die Kategorie ”Unbrauchbar”. Als ich aufstand, zu den zwei Streithähnen ging und ihnen das erklärte, wurde Kyo sauer. Er hat gedroht sich selbst umzubringen. Ich sagte zu ihm, dass es kein so großer Verlust für die Band wäre. Wir könnten ja alle zusammen die Texte schreiben und Kaoru könnte ja den Singpart übernehmen. Jetzt ist Kyo echt böse auf mich. Das könnte ich aus dem schließen, dass er auf meine Hündin Miyu zwei Mal trat. Wieso müssen immer die armen Tiere leiden? Kaoru meinte, ich solle mich bei Kyo entschuldigen, aber das sehe ich nicht ein. Wenn die Texte so wichtig wären, hätte er sie ja auf normales Papier abschreiben oder sofort auf normales Papier schreiben sollen! Ich war so dumm mich zu freuen, als Die auf meine Seite trat und mich vor Kaoru verteidigte! Ich hätte wissen müssen, dass Die nie etwas einfach so macht. Selbst wenn er eine Katze streichelt, will er sich bloß die Hände abwischen und findet kein Handtuch dafür. Als ich mich schließlich bei ihm bedankte, meinte er, er bräuchte meine Hilfe. Manchmal frage ich mich, ob Dummheit abfärbt. Wenn ja, dann sollte ich meinen Kontakt mit Die schleunigst abbrechen. Eigentlich müsste ich dann meinen gesamten Kontakt zu der Außenwelt abbrechen, aber mit Die zuallererst. Wisst ihr wobei er meine Hilfe wollte? Bei einem kindischem Streich! Er wollte über der Zimmertür von Kaoru einen Wassereimer deponieren und wenn der Eimer über dem Kopf von dem Leadgitarristen unserer Band kippt, ist seine Frisur im Eimer. Für unseren Leader gleicht eine versaute Frisur dem Weltuntergang. Zwar tat mir Kao Leid, aber ich hab Die schließlich meine Hilfe versprochen. Also half ich ihm das Wassereimer über der Zimmertür zu stellen. Doch es war nicht Kaoru, der eine solche Dusche bekam, sondern der arme Toshiya, der Kaoru fragen wollte, ob er mit dem Tellerwaschen dran sei. Er tat mir so Leid. Wie Totchi so dastand, von Kopf bis Fuß durchnässt und mit diesem klagendem Bambi-Blick in den Augen. Es sah so aus, als würde er gleich losheulen. Also ging ich zu dem Bassisten, erklärte ihm alles und versuchte ihn zu trösten. Ein großer Fehler. Wieso wird meine Gutherzigkeit immer ausgenutzt? Wieso bringt die gute Erziehung meiner Mutter nur Probleme? Und letztendlich wieso bin ich Drummer bei diesem Haufen von Idioten und nicht Arzt oder Rechtsanwalt, wie meine Mutter es wollte? Ich war dumm, jung und wollte berühmt werden. Zumindest auf die dritte Frage hatte ich eine Antwort.
Totchi stand also da, wie ein begossener Pudel und ich versuchte ihn zu trösten. Nachdem ich ihm alles erklärt habe und die ganze Schuld auf Die schob, lächelte unser Bassist wieder. Er fragte mich, ob ich mit ihm in die Stadt gehen wollte. Da ich ja eine gute Erziehung (möge sie verdammt sein) habe, bejahte ich seine Frage. Wie gesagt die gute Erziehung bringt nichts außer Probleme mit sich! Sollte ich irgendwann mal Kinder haben kriegen sie eine schlechte Erziehung oder noch besser. Ich überlasse Kyo ihre Erziehung. Vielleicht werden sie es dann leichter in ihrem Leben haben.
So kam es, dass ich mit einem glücklichem Totchi neben mir durch die Stadt schlenderte. Das hinterlistige glückliche Totchi zerrte mich zu einem ganz normal und ungefährlich erscheinendem Cafe, wo ich nichts Böses erwartet mit ebendiesem glücklichem und hinterlistigem Totchi eine Tasse Kaffee trank. Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei:” SHINYAAAAAAAA!!!!!! TOSHIYAAAAAAAA!!!!”. Danke, aber ich wusste ja auch schon vorher wie ich heiße, ich musste nicht extra daran erinnert werden. Ich drehte mich langsam zu dem Schreiendem um und sah (welch eine Überraschung) einen Mann. Scheinbar wusste Toshiya sogar wer dieser Mann war, denn er stand auf, begrüßte ihn und stellte ihn mir vor.
- ”Shinya, darf ich vorstellen, Mana von Moi dix Mois”
- “ Mana, darf ich vorstellen, Shinya von Dir en grey”.
Ich blickte den Mann vor mir ungläubig an. Das sollte Mana sein? Also ohne
Make-up sah er nicht mal halb so gut aus, wie auf den Fotos. Das Erstaunlichste war jedoch, dass er weder ein Kleid noch ein Rock, sondern eine Hose und ein T-Shirt (!), so wie die meisten Personen männlichen Geschlechts trug. Toshiya wunderte sich sehr gekünstelt über dieses Zusammentreffen. Wäre Toshimasa Hara nicht Bassist, sondern Schauspieler geworden, wäre ihm der Preis für die schlechteste Schauspielleistung gesichert. Denn wie es sich ziemlich bald herausstellte war dieses Treffen schon lange geplant. Toshiya hat mal mit Mana gewettet, die Wette verloren und sein Wetteinsatz war Mana mit mir bekannt zu machen. Toshiya, du Kameradenschwein, warum konntest du nicht um Geld wetten? Später meinte Mana: “ Weißt du Shinya, ich bin wahrscheinlich dein größter Fan”. Ob er wohl ‘ne Ahnung hatte, wie oft ich diese Aussage von unterschiedlichsten Menschen hörte?
Als er anfing etwas über sich zu erzählen, wurde mir auch schlagartig klar, warum er es vorzieht bei den Interviews nichts selbst zu sagen. Ich habe schon viele unangenehme und ätzende Stimmen gehört, ich meine ich höre Kyo ja auch beim Singen zu, aber eine solche Stimme, bei der man sich am liebsten die Ohren zu halten würde, habe ich noch nie gehört. Je mehr Mana und Toshiya miteinander redeten und lachten, desto mehr fühlte ich mich fehl am Platz. Da mir meine gute Erziehung es verbot einfach so zu gehen, ohne mich zu verabschieden, sagte ich schnell “Sayonara”, bezahlte für meinen Kaffee, wollte schon gehen, als mich diese Nervensäge namens Mana am Arm packe, traurig anschaute und fragte: “ Warum gehst du schon, Shinya? Langweilst du dich etwa in meiner Gesellschaft?”. Jeder andere Mensch hätte ihm irgendwas entgegengegrummelt und einfach gegangen, aber ich als Sklave der guten Erziehung lächelte den Gitarristen vor mir lieb an und versicherte, dass ich mich kein bisschen langweilte und wenn er es so wollte ich noch etwas bleiben werde.
Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, aber wenn es einen geben sollte, dann hatte er heute etwas gegen Drummer. Mana saß neben mir, zwitscherte fröhlich, erzählte lauter unwitzige Anekdoten aus seinem Leben, während ich Toshiya böse Blicke zuwarf. Wahrscheinlich wäre es für euch interessant zu wissen, dass ich derjenige war, der Kyo seinen bösen Warumono Blick beigebracht hat, aber im Falle “böse schauen” hatte der Schüler wohl den Meister übertroffen. Der Bassist lächelte mich entschuldigend an, na wenigstens tat es ihm Leid! Schließlich kam der Moi dix Mois- Gitarrist zum Punkt. Er brauchte noch einen Supportdrummer für das anstehende Event, da der jetzige jetzt krank war. “ Du bist einer der besten Shinya!”, sagte er. Tsss, als ob ich das nicht wüsste! Nein, ich bin nicht eingebildet, nur ich schätze mein Können objektiv ein. Ich habe keine Ahnung, warum man Bescheidenheit zu den Tugenden eines Menschen zählt. Was ist am schlechter Reden des eigenen Talents oder eigenen Verdienste gut?
Als ich versuchte ihm ganz höflich klar zu machen, dass es nicht ginge, begann Mana noch mehr zu nerven. Er wedelte wild mit den Armen um sich herum (eine Zeit lang dachte ich, dass er, wenn er so weitermacht, empor fliegt) und bewies mir fast schon mit Schaum vor dem Mund, warum es ganz sicher gehen wird und was für eine tolle Möglichkeit das für mich sei. Dann sagte ich, dass ich ja gar nicht dem Styling der Band entsprach und überhaupt keinen ihrer Songs konnte. Dieser Irrer (Also Mana, ich erwähne es lieber extra für alle, die auf den Namen Andou Daisuke hören) erwiderte, es sei ja kein großes Problem. Ich bekäme all die Noten, könnte vorher mit der Band proben und umstylen könne man mich ja immer. Mir wurde klar, dass ich ihn nicht eher loswerden würde, bis ich zusagte, was ich auch tat. Nun bin ich mal gespannt, wie Kaoru diese Neuigkeit aufnehmen wird.
Ich verabschiedete mich von Mana und Toshiya und ging geradewegs nach Hause. Dort wurde ich von laut durch die ganze Wohnung schallende “Ai no Uta” von Psycho le Cemu begrüßt. Für alle, die es noch nicht wissen: dies ist Kyos Art Texte zu schreiben, wenn er gerade keine Ideen hat. Ihr fragt euch wie das geht? Na ganz einfach: Kyo macht ein optimistisches und lebensfrohes Lied ein und versucht ein komplettes Gegenteil daraus zu machen. Geht es im Lied um Liebe, schreibt er über Hass, geht es um Hoffnung, schreibt er über Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Da ich weder Die, noch Kyo, noch Kaoru sehen wollte, verkrümelte ich mich in mein Zimmer. Schließlich musste ich mir noch überlegen, wie ich Kaoru am besten erzähle, dass ich in ein paar Monaten für Moi dix Mois drummen werde. An dieser Stelle endeten die außergewöhnlichen, wichtigen und/oder außergewöhnlich unangenehme Ereignisse dieses Montags.
Kleine Zusammenfassung der unwichtigen Ereignisse:
- Miyu wurde ca. 55 Mal auf die Pfoten getreten
- Kyo hat sich “unabsichtlich” drei Mal auf Miyu hingesetzt
Die und Toshiya ein Mal
Kaoru kein einziges Mal (welch ein Wunder!)
- In meiner Anwesenheit wurden 19 Zigaretten geraucht ( sonst könnte ich zum Glück flüchten)
- Toshiya war mit abwaschen dran und machte meine Tasse kaputt. Jetzt schuldet er mir eine Neue.
- Kyo will mich zu einem Psycho le Cemu- Konzert schleppen. Mal sehen, ob ich eine Ausrede finde oder es mir wirklich antun muss.
Ende KApitel 1.
An dieser Stelle danke ich Dir fürs Lesen (wenn das überhaupt jemand liest) udn ersprare dir die Kommibettelrei, wa snicht heißt, dass Kommentare unerwünscht sind.