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Beyblade Shadow - 6. Staffel

Back to Shadow
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Kapitel 53 - 56

Schuldgefühle
 

Es wurde Nachmittag. Janina lief über den Flur des Krankenhauses auf den Weg zu Trigers Zimmer. Als sie in das Zimmer trat, sah sie Triger an der Wand lehnend im Bett sitzen. Sie ging zu ihm.

„Hi, Triger.“

„Hi.“ Triger klang sehr betrübt.

„Hey. Was ist denn? Du scheinst so bedrückt.

Triger senkte etwas den Kopf. „Ich fühl mich so schuldig, dass Tranzer im Koma liegt.“

„Triger“, sagte Janina ruhig und setzte sich auf Trigers Bett. „Dafür kannst du doch nichts.“

„Und warum liegt er im Koma und nicht ich?“, fragte Triger noch mal voreilig nach. „Weil ich Tranzer nicht aufhalten konnte, seine ganze Kraft dafür zu opfern, Siffolion fertig zu machen. Er war so besessen davon, Zeon seine ganze Energie zu geben, um Siffolion zu vernichten. Ihm war da völlig egal, was aus ihm wird. Denn wenn er nicht bei Sandra sein kann, wollte er auch nicht mehr leben. Dann hätte er nämlich sein ganzes unendliches Leben lang daran denken müssen, dass er Sandra verlassen musste, weil er ein Shadow Bit Beast ist. Aber hätte Tranzer, ach, hätten wir beide nur gewusst, dass wir wieder zu Menschen werden und nicht nur so vermutet, dann wäre alles ganz anders gekommen.“

Janina versuchte zu lächeln. „Aber dich trifft keine Schuld, Triger. Das konntet ihr nun wirklich nicht sicher wissen…Aber Zeon sagte doch auch, dass er eure ganze Lebensenergie in sich aufgenommen hatte und denk doch mal daran, dass nut Tranzer diese höllischen Schmerzen hatte. Und Tamon sagte, dass Tranzer ein komplett anderes Gemüt hat, als ihr zwei. Das nur wieder alles heißen kann, dass Tranzer seine Kraft im Kampf ganz anders und mehr als du eingesetzt hatte. Wahrscheinlich hatte Zeon deshalb mehr Lebensenergie von Tranzer im Gebrauch als deine.“

Triger hob den Kopf wieder. „Du meinst, deshalb liegt Tranzer jetzt im Koma?“

„Man könnte schon sagen, dass Tranzer dich vor dem Koma bewahrt hatte.“

Triger erschreckte kurz und sagte dann etwas erleichtert: „Dann bin ich also doch schuld.“

„Triger…“

„Ich hätte nicht wieder zum Shadow Bit Beast werden sollen. Und Tranzer gefiel das auch nicht gerade. Er wollte nicht, dass ich wieder zum Shadow Bit Beast werde, nur um ihn im Kampf zur Seite zu stehen. Und dir hatte das ja auch nicht gerade gut gefallen.“

„Jetzt hör mal zu!“, brüllte Janina plötzlich und Triger fiel fast aus dem Bett vor Schreck. „Ich geb zu, dass es nicht gerade nett von dir war, dich von einer Sekunde auf die andere zu entscheiden, wieder zum Shadow Bit Beast zu werden! Aber du bist deshalb nicht daran schuld, dass Tranzer jetzt im Koma liegt! Und auch nicht, weil du ihn nicht davon abhalten konntest…sonst…was zu tun! Kapiert?!“

Triger war immer noch total verschreckt. „J-ja…“

„Gut.“

Triger setzte sich wieder richtig hin.

„Ach ja. Ich hab dir was mitgebracht.“

„Ja?“ Triger wurde hellhörig und wartete gespannt.

Janian hielt ihm eine Ritter Sport unter die Nase.

Er freute sich tierisch. „Wo hast die her?“

„Natürlich von zu Hause mitgenommen.“

„Danke.“ Triger nahm sie. Aber seine Freude war nicht von all zu langer Dauer. „Ich habe…“ Er stoppte kurz.

„Ja?“, fragte Janina noch mal nach.

„Ich war heute Nacht ganz kurz zu Sandra und Tranzer. Sandra war völlig aufgelöst. Sie konnte nicht aufhören zu weinen. Nicht mal trösten konnte ich sie. Das hat schon richtig wehgetan.“

Janina senkte etwas den Kopf, hob ihn aber schnell wieder. „Naja. Ich würde mir jetzt aber auch die Seele aus den Leibe heulen, wenn dir etwas Schlimmes passiert wäre.“

„Hoffentlich wacht Tranzer bald wieder auf, damit Sandra auch bald wieder lachen kann und Freudentränen weint.“

„Wollen wir es hoffen“, sagt Janina nachdenklich und rieb sich etwas am Kopf. „Denn Koma ist so eine unsichere Sache. Die Leute leben zwar noch, doch es ist sehr ungewiss, ob sie die Kraft dazu haben, wieder auf zu wachen.“

„Ich glaube dran, dass Tranzer es schaffen wird“, sprach Triger mit einem optimistischen Lächeln. „Denn wenn er schon all die Schmerzen für Sandra überlebt hat und auch dass Shadow Bit Beast in sich besiegt hat, nur für Sandra, dann wird er es auch diesmal schaffen, die Augen zu öffnen, um sie wieder zu sehen.“

„Ja, Triger. Das hoffen wir alle.“

„Und jetzt gibt ´s Mampf.“
 


 

Bitte lächel mal wieder
 

Wie Kai es gesagt hatte, war er am Nachmittag mit Mitch wieder im Krankenhaus zu sehen. Vor Tranzers Zimmer stand immer noch Dranzer.

Kai sah ihn mit scharfem Blick an. „Stehst du hier Wache, oder was?“

„Ach was“, antwortete Dranzer etwas gekränkt. „Ich habe nur gewartet.“

Mitch holte ihren Blade raus und sah Damon an. „Ich weiß nicht, wie es ihr geht. Sie hatte sich noch nicht wieder gezeigt.“

Dranzer nahm Mitch den Blade aus der Hand und sah ihn selber mal an. „Sie scheint es wohl etwas härter getroffen zu haben.“

Kai verkrümelte sich inzwischen in das Zimmer.

Mitch bekam ihren Blade wieder. „Ihr geht es sicher gut und bald lässt sie sich auch wieder blicken.“

„Mit Sicherheit.“ Dranzer merkte jetzt erst, dass Kai nicht mehr da war. „Sag mal. Ist dir auch aufgefallen, dass Kai sich verändert hat, seit er Sandra kennt?“

„Ich weiß ja nicht genau, seit wann sie sich kennen. Aber in den letzten Monaten war das schon sehr auffällig.“

„Er wird sich doch nicht etwa in Sandra verknallt haben?“, sagte Dranzer ruhig mit einem Lächeln, denn ihm gefiel der Gedanke.

„Volltreffer.“

Doch nach der Antwort von Mitch, ließ er seinen Kopf in seine Hand fallen, denn er wusste auch, dass das nicht gerade das Beste war, was Kai mit seiner Liebe hätte anfangen sollen. „Oh man.“

„Ich find ´s zwar süß“, gab Mitch zu. „Aber das geht nicht. Allein schon wehen Tranzer.“

„Deswegen ja.“
 

Kai hatte sich mit einem Stuhl zu Sandra gesetzt, die die ganze Zeit nur Tranzer ansah und Kai einfach ignorierte.

Kai stellte etwas neben das Stuhlbein und sagte dann: „Ich meinte eigentlich nicht mit, du musst jetzt bei Tranzer sein, dass du die ganze Zeit hier sitzen musst.“

Keine Reaktion von Sandra.

„Und dich selbst fertig machen, brauchst du auch nicht, weil dich keine Schuld trifft. Die hat niemand daran. Auch wenn man sich so was nicht gut eingestehen kann.“

Sandra regte sich immer noch nicht. Es blieb kurz still.

„Kai?“, fing Sandra nun doch an, schaute aber immer noch auf Tranzer nieder.

„Ja?“

„Glaubst du, dass ich irgendwas falsch gemacht habe?“

Kai war etwas überrascht von der Frage. „Du hast gar nichts falsch gemacht.“

„Aber du kannst auch nicht sagen, dass ich alles richtig gemacht habe.“

Kai verstand nicht ganz, was Sandra damit sagen wollte, und ehe er noch was drauf sagen konnte, redete Sandra weiter.

„Es war richtig, Tranzer zu sagen, dass er wieder zum Shadow Bit Beast werden soll. Aber es falsch, mit diese Entscheidung zu überlassen.“

„Wer weiß schon, was falsch oder richtig ist?“, meinte Kai und dachte kurz nach. „Außerdem. Wer hätte sich denn sonst für Tranzer entscheiden sollen? Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war, aber Tranzer hatte sich erhofft, dass du weißt, was für euch beiden am besten ist. Da bin ich mir sicher.“

„Soll das etwa heißen, dass du willst, dass Tranzer immer so bleibt?“, beschuldigte sie Kai, stand auf und drehte sich zu Kai um, der selber auch aufstand.

„Nein, Sandra. Da verstehst du ganz falsch.“

„Das du Tranzer noch nie leiden konntest, versteh ich! Aber das ist noch lange kein Grund, ihm den Tod zu wünschen!“

„Das tue ich doch gar nicht!“

„Und warum sagst du dann, dass es die richtige Entscheidung war?!“

„Weil wir sonst wahrscheinlich hier gar nicht stehen würden!“

„Das wäre mir jetzt aber lieber, als Tranzer so zu sehen!“

Kai schreckte etwas zurück, fing sich aber gleich wieder. „Das kannst du nicht ernst meinen! Wenn du dich selber reden hören könntest, dann-“

„Was?!“, unterbrach Sandra ihn unsanft.

Kai hörte auf zu reden, als er Sandra dann auch noch kurz schwanken sah.

„Was ist jetzt?!“, harkte Sandra noch mal nach.

„Du kannst jetzt nicht einfach aufgeben, nur weil alles hoffnungslos erscheint! Du musst weiter leben! Für Tranzer! Und all deine Freunde!“

„Aber…ich kann nicht…“ Sandra senkte den Kopf. „Ich kann einfach nicht mehr.“

Sandra fiel auf die Knie und sie wäre ganz auf den Boden gefallen, wenn Kai sie nicht aufgefangen hätte. Er hockte sich, Sandra haltend, mit ihr auf den Boden.

„Sandra. Alles okay?“

„Mir nur etwas schwindelig.“

Es wurde still.
 

Auf dem Flur war Mitch die ganze Zeit schon an der Tür am lauschen.

„Man. Warum ist das auf einmal so still?“, wollte Mitch wissen.

„Man lauscht nicht fremden Gesprächen nach.“

„Wow. Sie reden über dich“, sagte Mitch plötzlich.

„Wirklich?“, fragte Dranzer erstaunt und schon war er auch an der Tür.

Mitch griente fies, denn das war eine Lüge.

Dranzer war etwas verwundert. „Tun sie ja gar nicht.“

„Schade, was?“, griente Mitch weiter.

„Was macht ihr da?“

Janina stand plötzlich vor den beiden.

Mitch schreckte etwas auf. „Ach, gar nichts.“

Janina schaute skeptisch. „Das sieht aber nicht nach gar nichts aus. Was gibt es auch schon hier zu laschen? Sandra ist doch alleine bei Tranzer.“

„Nicht ganz“, sagte Dranzer.

„Nein?“
 

Sandra kniete sich hin.

„Geht ´s wieder?“, fragte Kai besorgt.

Sandra nickte.

„Du bist echt blass im Gesicht“, fiel es Kai auf.

Sandra schaute verwundert. „Wirklich?“

„Hast du etwa seit gestern nichts mehr gegessen?“

„Sehe ich denn so aus?“

„Aber gewaltig.“

Sandra blieb still und rieb sich verlegen den Arm.

Kai setzte sich mit seinem Seufzer hin. „Das kann doch nicht wahr sein…“

Kai hatte aus Versehen sein Mitbringsel umgeschmissen und ihn fiel ein, warum er eigentlich hier war. Er nahm es. Es war der Skizzenblock, den er ja gesucht hatte.

„Eigentlich wollte ich dich etwas aufmuntern. Aber das hat sich wohl ins Gegenteil gewandelt.“

Kai schaute den Block noch etwas an, dann hielt er ihn Sandra hin. Sie schaute verdutzt.

„Ich wollte dir gerne einen meiner Skizzenblöcke schenken. Die Bilder sind sehr privat. Nicht mal Mitch hat sie gesehen.“

Sandra fiel ein, dass Kai ganz hektisch seine Bilder versteckt hatte, als Sandra ihm über die Schulter geschaut hatte. Dann nahm sie den Block und schaute ihn an. Als sie die Aufschrift sah, die leider auf Japanisch war, aber sie deutlich an einer Stelle Kai Hiwatari lesen konnte, musste sie lächeln.

„Danke.“

„Das freut mich.“

„Was?“

Kai lächelte ihr zu. „Ich wollte dich gerne lächeln sehen. Ich konnte heute Nacht echt nicht schlafen, weil ich nur dein weinendes Gesicht vor mir sah. Da klang das auch noch, als ob du dich umbringen wolltest, weil Tranzer hetzt im Koma liegt.“

„Tut mir leid“, entschuldigte sich Sandra und hielt den Block fester. „Deswegen. Ich weiß selber nicht, was in mich gefahren war.“

„Mach das nie wieder.“

„Ich werde mich bemühen.“ Sandra lächelte wieder und schaute dann noch mal den Block an.

Kai folgte ihren Blick und fragte dann: „Soll ich es dir sagen, was da drauf steht.“

„Nein. Ist schon gut. Ich kann es mir schon denken.“
 

Auf dem Flur hörte man auf einmal ein sehr lautes Niesen. Es war Triger gewesen.

„Du Honk“, schimpfte Janina. „Vielleicht hätte Kai es doch noch gesagt.“

„Vielleicht hat er es gar nicht gehört“, hoffte Mitch.

„Das klang wie das Horn eines Luxusdampfers“, meinte Dranzer.

Triger lachte sich eins.

„Können wir das Thema wechseln?“, hörten sie dann ganz ruhig sagen und fügte mit einem etwas lauteren Ton hinzu: „Ich glaube, die Wände hier haben Ohren.“

„Er hat ´s gehört!“, hörte man nur noch Mitch fluchen.
 


 

Du musst was essen
 

Bei Tyson im Dojo…Traciel suchte immer noch ihre Schildkröte.

„Madura? Madura?! MADURA!!!“

„Kaum ist sie wieder wach…“, moserte Tyson. „…schon macht sie so ein Theater.“

Max schaute verständnisvoll zu ihm. „Das muss ich jeden Tag aushalten.“

„Madura…“, heulte Traciel, weil sie ihre Madura einfach nicht finden konnte.

„Traciel?“, kam Tragoon zu ihr.

„Ja.“ Traciel schniefte. „Tragoonileinchen?“

„Hattest du sie nicht in Okira Café vergessen?“

Traciel fing an zu schreien, dann rannte sie hektisch aus dem Dojo. „Der Koch macht aus Madura Schildkrötenmus!“

„Traciel!“, schrie Max noch hinter her, doch Traciel war nicht mehr zu bremsen.

„Man“, sagte Ray. „Als ob nichts gewesen wäre.“

Jemand gähnte neben Ray.

„Driger. Auch wieder wach?“

Driger sah aber ziemlich verschlafen aus und sie schaute auch total müde in Rays Gesicht. Sie kam ihm immer näher.

„Mama? Bist du das?“

„Hä?“

Jay, Tyson und Max mussten lachen.

Drigers Sicht wurde besser. „Hi, Ray.“

Sie setzte sich wieder gerade hin, doch dann blieb ihr plötzlich der Atem weg. Sie sprang schreiend auf und deutete hektisch mit dem Arm wedelnd auf Rays Haare.

„Ist ja gut, Driger“, versuchte Ray sie zu beruhigen, doch ohne Erfolg.

„Welche Sau war das?!“, brüllte Driger, doch dann stutzte sie plötzlich und sah Ray noch mal an. Sie ließ sich auf die Knie fallen. „Du schaust geil aus.“

Verstehe einer Driger.
 

Es wurde dunkel und Kai und Mitch waren auf dem Heimweg.

„Wie?“, fragte Mitch fassungslos. „Sie hat seit gestern Morgen nichts mehr gegessen?“

„Sie meinte, sie will nichts essen. Erst wieder, wenn sie das Essen von Tranzer wieder essen kann.“

„Bis Tranzer wieder aufwacht, ist sie schon längst verhungert.“

„Soll ich sie zwingen, oder was?“, fragte Kai mit mürrischen Blick.

Mitch seufzte. „Nein. Das nicht…Aber was machen müsste man da schon.“

„Was machen. Du bringst mich da auf eine Idee.“ Kai rannte Mitch einfach davon.

„Kai?! Hey! O-nii-chan!“ Mitch stemmte ihre Fäuste in ihre Seiten. „Was hat er jetzt wieder vor?“

Als Mitch nach Hause kam, ging sie zur Hintertür rein, weil das Café schon zu hatte. Dann sah sie Tokio durch das Café tänzeln.

„Was hast du denn?“

Tokio sprang zu Mitch rüber. „Es hat sich jemand beworben?“

„Auf die Annonce?“

Tokio nickte wild. „Jepp.“

„Dass sich das einer traut…“

Die Hintertür fiel zu.

„Was hat Kai hier gemacht?“, fragte Mitch nun Tokio.

„Dann war das eben Kai?“, fragte nun Tokio, denn er hatte nicht gemerkt, dass überhaupt einer von den beiden nach Hause gekommen war. „Aber ich weiß nicht so recht. Er rannte nur schnell in die Küche.“

„Ahh. Ich weiß schon. Alles klar.“ Mitch dachte schnell an jemand anderen. „Ist Tamon oben?“

„Ja. Mit Taqua und Blacky.“

Black Tranzer tauchte auf und schaute Tokio bedrohlich an. „Es heißt Black Tranzer.“

„Hilfe!“
 

Etwas später traute Sandra ihren Augen nicht. Kai hielt ihr schlagartig ein Bento unter die Nase und hielt ihr auch eine Gabel entgegen.

„Hier hast du was Selbstgemachtest, es ist zwar nicht von Tranzer und auch kein Gericht eines fünf Sterne Koches, aber dir wird es sicher gut tun.“

Sandra schaute etwas traurig. „Ich hab dir gesagt, dass ich nichts essen will, dass nicht von Tranzer ist.“

Sandra schaute wieder zu Tranzer.

„Ich will dich auch nicht zwingen“, erklärte Kai. „Aber wenn du nichts isst, dann wird Tranzer dich blass und vollkommen abgemagert hier finden. Und das wollen wir alle nicht.“

Jetzt kam Sandra ins Grübeln. Kai drehte ihren Kopf von Tranzer weg zu sich hin.

„Also mir würde das gar nicht gefallen.“

Sandra schaute in Kais etwas bedrücktes Gesicht. Dann nahm sie ihm das Bento und die Gabel aus der Hand.

„Na schön. Hunger hab ich ja.“ Sandra nahm einen Bissen.

Kai setzte sich erstmal hin. Sandra senkte etwas den Kopf.

„Ist es nicht gut?“, fragte Kai etwas erschrocken von Sandras Reaktion.

„Nein, ganz im Gegenteil. Es schmeckt sogar fast wie bei Tranzer.“ Sandra schaute Tranzer wieder an. „Ich wünschte nur, dass er bald wieder seine Augen öffnet und mich anschauen kann.“

„Und ich, dass er nicht gleich auf mich losgeht, wenn er sieht, dass du mein Bento isst.“

Sandra musste etwas lachen.

Kai schaute wieder mürrisch. „Ich find das gar nicht witzig. Immer krieg ich von ihm eines drauf. Eingebildeter Fatzke.“

*Ja, das ist schon schlimm*, dachte sich Sandra und aß weiter. *Aber wenn ich beide bei mir habe, dann bin ich nur noch glücklich. Und es gibt mir auch das Gefühl von Hoffnung, wenn Kai sich solche Sorgen macht, dass Tranzer bald wieder zu mir zurückkommt.“
 


 

Schlaflose Nacht
 

Es war schon fast elf Uhr nachts als Kai aus dem Krankenhaus kam. Aber bevor er sich auf den Heimweg macht, haute er sich erstmal mit dem Bentokästchen gegen die Stirn und schaute sie dann an.

*Ein Bento. Was Besseres ist mir auch nicht eingefallen. Wenigstens hat sie es aufgegessen.*

Kai machte sich auf den Heimweg.

In Trigers Zimmer.

„Nein! Nicht gehen!“ Triger hatte sich an Janina geklammert.
 

„Ich werde hier nicht auf dem Fußboden schlafen“, erklärte Janina lautstark. „Und außerdem hasse ich Krankenhäuser.“

„Du darfst auch in meinem Bett schlafen.“

„Wenn das die Schwestern sehen, dann drehen die durch.“

„Wir können ja abschließen“, griente Triger und brachte so Janina noch mehr in Rage.

„Dann drehen die erstrecht durch.“

„Ach menno.“ Triger ließ Janian beleidigt los.

„Du wirst Morgen doch sowieso entlassen. Dann hol ich dich ganz früh ab und gehen dann unten im Café ein Eis essen.“

Triger freute sich wieder. „Wirklich? Versprichst du es mir?“

Janina nickte.

„Danke.“ Triger fiel Janina um den Hals. „Das ist so lieb von dir.“

„Du bist manchmal echt noch so ein Klei-“

Auf einmal gab Triger Janina einen kleinen Kuss auf die Wange. Das hatte er noch nie gemacht. Janina stutzte.

Etwas später ging Janina dann aus dem Zimmer. Jetzt wurde sie knallrot und das merkte sie sofort.

„Mein Gott. War doch nur ein Kuss auf die Wange. Nicht rot werden…Aber er war doch von Triger.“
 

Sandra war auch noch wach. Sie saß wie immer auf dem Stuhl und schaute Tranzer an, der sich nicht rührte, nur zu schlafen schien.

„Ach, Tranzer. Warum machst du immer nur solche Sachen?“

Sandra lehnte sich etwas zurück.

„Ich weiß noch, wo du mal Angst hattest, dass ich dich nicht mögen würde. Du hast dich einen ganzen Tag wie ein Verrückter aufgeführt, nur um meiner Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei war ich doch tot müde und wollte nur schlafen. Oder wo ich diese kleine Grippe hatte. Du hast dir extra frei genommen, um mich zu pflegen. Und hast dreimal am Tag gestaubsaugt, weil du so nervös warst. Dabei war es nur eine leichte Grippe.“

Sandra musste etwas lächeln.

„Du bist mir echt einer…“

Ruhe trat wieder ein. Sandra nahm den Skizzenbloch vom Nachttisch und schaute sich noch mal das Cover an.

„Ich trau mich gar nicht rein zu sehen. Ich weiß, wie sehr Kai mich mag. Ich kann mir denken was da drin ist. Aber es hat auch noch nie jemand anders die gesehen außer Kai selbst. Aber ich bin so neugierig.“

Sandra atmete noch mal durch und machte den Block dann auf. Schon beim ersten Bild blieb ihr der Atem weg.

„Ich hab ja mich jetzt erwartet. Aber so…fast wie fotografiert. Sogar der Hintergrund.“

„Ich wollte dich lächeln sehen.“

Und genau das war auf dem Bild, Sandra mit dem freundlichsten Lächeln, das Kai je von ihr gesehen hatte. Sandra blätterte weiter und auf fast jedem Bild war Sandra mit dem Lächeln zu sehen und in verschiedenen Varianten. In dem Block war Sandra auch oft mit ihren Freunden drin und eines, wo Dranzer in seiner Bit Beast Gestalt sie beschützend mit den Flügeln umschlang. Sandra tat es jetzt schon fast leid, dass sie nicht so fröhlich sein konnte, wie auf den ganzen Bildern. Doch ihre Laune wurde gleich wieder besser, als sie bei dem vorletzten Bild loslachen musste. Drauf war Sandra, wie sie Kai die Bemalung quer durch das Gesicht schmierte.

„Das ist echt gut.“

Und dann blätterte sie auf das letzte Bild um. Erst staunte sie, doch dann lächelte sie wieder.

„Mensch, Kai. Langsam übertreibst du aber.“

Sandra als Engel in einem schneeweißen Kleid mit himmelblauen Rüschen.

„Er ist aber sicher nicht der einzige, der mich so sieht.“

Sie schaute Tranzer an.

„Ihr zwei seid euch so ähnlich. Aber dich hab ich Millionen Mal lieber und das weiß Kai auch.“

Sandra legte den Block weg und rückte etwas näher an das Bett, um ihre Arme auf die Bettkante zu legen.

„Wärst du doch nur schon immer ein Mensch gewesen. Dann würde das alles nicht so schwer für uns alle sein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Romana
2008-10-31T00:08:05+00:00 31.10.2008 01:08
Tja wehe sie wiederholt das die beiden sich ähnlich sind in deren Anwesenheit. Huii das würd nen streit geben.
Aber die STimmung is positiv. ICh hab das gefühl Tranzer wird uns schon bald wieder mti seiner anwesenheit beeren und TRiger mit der Pfanne haun. ICh hoffs zumindest.
Von:  Neflite
2008-07-03T19:54:38+00:00 03.07.2008 21:54
oh my god o.o kai is ja wohl völlig hin weg auf nimmer wieder sehen auf wolke 7 xDD
iwie ja mal voll geil, nech? aber das mit tranzer und sandra tut mir leid, du hast das alles so mitfühlend geschrieben ^^ das is echt klasse =) die ganze story bis jetzt is spitze und der neue schreibstil is auch klasse ;) man musste sich etwas umgewöhnen abba es ging ^^
tjaaa die pics von kai würd ich gern sehen xD ich würd auch gern so zeichnen wie er xDD
hoffe da kommt bald mehr ^^ weiß jetzt gar nich was ich lesen soll xDD tja denn ^^ schreib pls weiter =) bin sehr gespannt wann und ob tranzer wieder wach wird *mit sandra mitbang*
neviii
Von:  _Kyuubi_
2008-06-13T17:01:12+00:00 13.06.2008 19:01
wieder ein echt tolles kapie
hat mir wieder sehr gefallen
mach schnell weiter
freu mich shocn aufs nächste kapie


lg D-D-K
Von: abgemeldet
2008-06-08T09:44:54+00:00 08.06.2008 11:44
wow das ist richtig gut geworden
mach ja schnell weiter


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