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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 35 – Tal der Könige

Phase 35 – Tal der Könige
 

„Ich hab… ich vermiss dich!“, antwortete Namo und sah auf.

„Mich?“, Atemu sah ihn verwirrt an. Namos Blick verunsicherte ihn jetzt schon ein wenig. Er wirkte so, als würde er gleich etwas tun, das nicht so gut sein und ihm nicht gefallen würde…

Namo kniete vor ihm und sah ihn mit feuchten Augen an: „Ja! Ich liebe dich! Du bist mein Bruder, du warst immer da und …“, dann tat er es. Anknamon beugte sich vor und küsste Atemu so schnell, dass Dieser gar keine Zeit hatte zu reagieren.

Atemu stockte als er registrierte, was sein kleiner Bruder da gerade tat. Er war zu geschockt, um zu reagieren.

Im selben Moment ging die Tür auf und Horus machte Isahra platz.

Isahra sah auf die Beiden: „Stör ich gerade?“

„Was?“, Anknamon schluckte und starrte sie an.

„Isa… ich… das hat…“, Atemu stammelte unverständlich vor sich hin und wusste nicht so recht, was er denn sagen wollte. Das war so plötzlich gekommen, zu plötzlich für ihn und immerhin musste jeder das eben missverstehen.

Isahra zog eine Augenbraue hoch: „Ob ich störe! Immerhin will ich euch beide nicht …“

„NEIN!“ Atemu versuchte auf die Beine zu kommen: „Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ich mit Namo…“

„Du hast doch selbst gesagt das du schon mal mit Jungs hast, oder nicht?“, wandte Isa ein, stütze ihn aber: „Du sollst nicht aufstehen! Ich will, dass du dein Bein heute nicht mehr benutzt! Das könnte sonst übel ausgehen!“

„Schon, aber das war ein Versuch und nicht besonders schön für mich. Ich…“

„Es tut mir leid… ich hab ihn überrascht…“, mischte sich Namo kleinlaut ein: „Ich wollte nicht das ihr streitet, nur das er weiß, das ich ihn liebe…“

„Aber Namo… ich dachte du liebst…“

„Seth?“, Anknamon sah Atemu an: „Ja, das hab ich und ich tu es noch, aber nicht mehr so, wie ich damals, als du aufgebrochen bist. Ich hab einen Freund, ja, aber ich will dich! Ich vermiss dich so, aber ich geb es nie zu und keiner weiß es. Daher wird niemand von dem Kuss erfahren… Tut mir leid, Bruder… ich muss weg“, Namo sprang auf und rannte dann aus dem Haus. Die Tür fiel zu und Atemu wusste nicht was er sagen sollte.

„Dein Bruder ist in dich verliebt“, Isahra sah zu Horus, der sich ins Nebenzimmer verzog.

„Offenbar… aber ich nicht in ihn. Isa, ich… Ich liebe ihn, als Bruder, aber nicht …“

„Das weiß ich doch!“, Isa lächelte ihn sanft an und setzte sich neben ihn: „Ich vertraue dir und auch wenn ich im ersten Moment gedacht hab, dass ich im falschen Schauspiel bin, so weiß ich, dass du nur mir gehörst!“

„Dann bist du nicht sauer…? Ich wäre durchgedreht, wenn ich das sehen würde…“

„Wirklich? Warum? Glaubst du ich steh auf Frauen?“, sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an: „Würdest du mir so was zutrauen?“

„Ähm… Nein natürlich nicht, aber…“, Atemu kratzte sich am Kopf: „Also auch wenn ich wüsste, dass es nichts bedeutet, würde ich eifersüchtig werden. Und da würde es keine Rolle spielen, wer es ist. Ich mein Namo hat mich auf den Mund geküsst… Das ist irgendwie zu viel… Wenn Chephren dich so küssen würde, dann würd ich ihn zum Schattenduell fordern. Ich will einfach nicht, dass du einen anderen Mann oder Frau küsst. Du bist meine Frau…“ Atemu fuchtelte dabei unbeholfen mit den Händen. Es war ihm etwas peinlich, dass alles zuzugeben, aber was sollte er denn sonst machen? Lügen? Nein, er wollte Isa nicht belügen und so wie sie ihn ansah, war das Ganze noch peinlicher.

Isahra krabbelte auf allen Vieren näher zu ihm und küsste ihn sanft: „Du bist echt süß, weißt du das? Keine Angst, ich will doch auch nur bei dir sein und deine Liebe spüren. Andere Menschen und Götter interessieren mich, in dieser besondern Beziehung, die zwischen uns herrscht, gar nicht.“

„Aber das Namo mich geküsst hat, stört dich nicht…“, brummte Atemu, der sich doch was anderes erhofft hatte, zumindest, dass sie sich aufregen würde, wäre doch wohl normal, oder nicht?

„Doch… Eigentlich schon, aber ….“, Isahra setzte sich zwischen seine Beine und lehnte sich an seine Brust. Sie nahm seinen Hand und begann mit seinen Fingern zu spielen: „Ich mag Namo eigentlich und ich weiß, dass du sehr attraktiv bist. Das er, da er schwul ist, sich auch mal in dich verlieben könnte, war mir klar. Es muss mir nicht gefallen, aber ich kann ihn nicht hassen, da er versucht. Sicher würd ich am liebsten alle, die sich an dich ranmachen umbringen, aber das kann ich nun auch wieder nicht bringen. Ich liebe dich, Atemu und ich vertrau dir. Du hast mir bis jetzt immer wieder beweisen, dass ich dir in allem vertrauen kann und Eifersucht… Ich bin eifersüchtig, auf alle die dich besser kennen als ich und dir nahe sein dürfen. Im Moment geht es mir noch gut und ich kann darüber hinwegsehen, wenn dir alle nachsehen, aber…“

„Aber was?“

„Aber wenn du wieder in der Residenz bist, werden deine Diener wieder um dich sein“, nuschelte Isa leise und fuhr seinen Finger nach.

„Meine Diener? Ja, sicher werden sie wieder um mich sein, das ist doch normal“, Atemu konnte ihr nicht folgen: „Was ist daran…“

„Sie werden dir beim Ankleiden helfen, dich waschen, sorge um dein Wohl tragen und dabei sehen sie dich auch immer… ohne Kleidung und fassen sich auch an…“ unterbrach sie ihn und hörte sich dabei an, wie ein schmollendes Kleinkind, dem man mitten im Spiel gesagt hatte, das es jetzt gehen musste.

Atemu lächelte und zog sie zu sich: „Ist das alles? Daran bin ich doch gewöhnt.“

„Aber ich nicht! Allein die Vorstellung, dass irgendwelche Hände dich wachsen, macht mich rasend vor Eifersucht…“, widersprach sie ihm und drückte sich an ihn.

Ati grinste in sich hinein: „ Jetzt bist du wie ein kleines Kind… Das ist dein Ernst, oder?“

„Ja…!“

„Also wenn ich das so bedenke… wie wär`s wenn du das dann machst? Das ich in deinen Händen gut aufgehoben bin, ist ja kein Geheimnis…“

„Ati… Ich liebe dich, aber ich glaub nicht, dass ich jeden Tag Lust hab, dich zu waschen und anzuziehen. Du bist ein erwachsener Mann und kein Kind“, wandte Isa ein: „Außerdem hab ich nicht vor dich zu verhätscheln.“

„Und was schlägst du dann vor? Also waschen kann ich mich selbst, aber bei einigen Roben, brauch ich Hilfe“, Atemu lehnte sich an die Wand und dachte nach. Er würde sicher diese langen unförmigen Roben tragen müssen, da es Tradition war. Und alleine kam er in die Dinger wirklich nicht rein.

„Keine Ahnung, du versprichst mir, dass du alles, was du alleine kannst, auch alleine machst?“, schlug sie ihm vor und schloss die Augen. Isahra spürte seine Hand auf ihrer Hüfte und seine Wärme. Eigentlich hatte sie ihm noch was zu sagen. Er war hier nicht sicher, aber wo sollten sie hin? Ati war verletzt und bis zum Ende der Woche, wollte sie ihn nicht mit dem Bein durch die Wüste hetzten. Dennoch wussten die Rebellen, das sie da hier waren und Ramoses würde sicher auch nicht untätig bleiben. Namo würde ihm sicher zutragen, dass Atemu einen Unfall hatte…

„Hast du was?“, Ati bemerkte das sie in Gedanken versunken war. Isa wirkte plötzlich abwesend und besorgt.

„Was? Nein… nicht wirklich… tust du mir einen Gefallen? Geh nicht mehr Arbeiten…. Es ist gefährlich und mit deinem verletzten…“

„Isa, es war ein Unfall. Mir passiert sicher nichts mehr!“, meinte Atemu.

„Du bist einfach zu leichtsinnig. Ich will nicht das sich dein Bein verschlimmert!“, widersprach Isa und küsste ihn sanft: „Bitte.“

„Also gut…wenn du dich dann bes…“, Atemu stockte, da in diesem Moment eine Schlange durch das Fenster geschmissen wurde.

Leider blieb es nicht bei dieser einen Kobra, es wurden immer mehr und gefährlich begannen sich Schlangen auf Ati und Isa zuzuschlängeln. Ihre spitze, gespaltene Zunge züngelte durch ihre Mäuler und sie gaben zischende Laute von sich.

„Oh… Verdammt…“, Isahra starrte auf die vielen Schlangen, die sich Eine nach der Anderen aufstellen. Hunger glitzerte in ihren Augen und Angriffslust.

„Kannst du nicht… Apophis rufen?“, schluckte Atemu und rührte sich nicht, da er den Schlangen keinen Grund zum Angriff geben wollte.

„Ati… bei aller Liebe, die haben hunger… ich sterb nicht, aber du... Und Apophis kann diese hier nicht mehr zurückpfeifen… Bleibst du hinter mir?“, Isahra versuchte sich zu beruhigen. Hier in diesem Raum, war es gefährlich die Schlangen mit Feuer anzugreifen. Atemu konnte nicht richtig laufen und so viele Schlangen…

„Sicher…“, unsicher runzelte er die Stirn und bewegte sich keinen Millimeter und versuchte auch die Schlangen nicht anzusehen, um sie nicht unnötig zu provozieren.
 

„Wenn der Kronprinz hier ist, will ich ihn sehen!“ brüllte Akunadin über den Steinbruch: „Ich weiß, dass mein Neffe hier ist. Bring mich zu ihm!!“

Baki schluckte hart und nickte dann zögerlich: „Natürlich Wesir… er ist… in der Hütte des Vorstehers… Er ruht sich aus, mit seiner Frau…“

„Das ist nicht seine Frau! Das ist eine Leibwächterin!“, fauchte Akunadin und stapfte in die Richtung des Hauses. Er wusste so es war, da er den Vorsteher schon oft aufgesucht hatte, wenn er sich vom Vorschritt des Grabes überzeugen wollte.

„Hoher Wesir! Der Prinz! Also ich glaube, die junge Frau meinte, das kein Besuch erwünscht…“

„Was?! Ich bin der Wesir! Ich lass mir von niemand…“, Akunadin wurde von einem explodierendem Dach unterbrochen.

Das Dach eines Hauses, wurde von einer Feuerfontäne ungebremst in den Himmel befördert und regnete in Einzelteilen wieder auf den Boden zurück. Akunadin wich einem Teil des Stützbalkens aus und starrte auf das Haus: „Was zum Henker war das denn?“

„Das ist das Haus des Vorstehers. Oh, bei allein Göttern…“, Baki wurde bleich und rannte dann Akunadin nach.

„Was ist…!“ Akunadin, sah das Haus, eben hatte es noch lichterloh gebrannt, aber jetzt war es nur noch ein schwarzer Haufen, der allmählich in sich zusammenbrach.

„HEY! Schnell! Unser Kronprinz ist da drin! Helft mir!“, brüllte Baki über das Dorf und jeder, der in ihn hörte kam auch gleich angelaufen.

„Na los! Macht schon!“, fuhr Akunadin den Erstbesten an.

„Aber Herr, es ist alles noch heiß, wir würden und Infektionen holen, und sterben können!“, erklärte einer der Männer, das Zögern Aller.

„Es geht um euren Pharao! Macht schon!“, orderte Akunadin an.

„Herr… Ja!“, Baki nickte unsicher und gab Order an die verwirrten Männer. Eine Verletzung hier konnte das Ende ihrer Karrieren bedeuten, oder auch ihres Lebens, aber sie konnten auch nicht tatenlos dastehen.

Die ersten Trümmer waren schon beiseite als sich plötzlich etwas im Inneren rührte.

„Was ist jetzt wieder?“, Akunadin der immer noch ungerührt dastand sah das aufblitzen einer Klinge unter den Trümmern und kurz drauf zerbarst das verkohlte Holz. Eine riesige Schwertschneide hatte sich durch die Trümmer geschnitten und einen Ausgang freigelegt.

„Ein Monster“, schluckte Baki, als er die Rüstung im Sonnenlicht glänzen sah.

„Nein… Das Ka des Prinzen!“, schnaubte Akunadin, der innerlich gehofft hatte, dass Atemu unter den Trümmern gestorben sei, zusammen mit diesem Weibsbild.

Der Soldat des Schwarzen Lichts sah die Arbeiter an, sie offenbar Angst hatten, dann machte er kehrt und holte Atemu und Isahra unter den Trümmern hervor.

Isahra hustete, während der Soldat Atemu absetzte.

„Atemu!“, Akunadin kniete sich neben ihn: „Was ist passiert? Warum ist das Haus hochgegangen? Hat das kleine Miststück versucht dich zu töten?“

„Onkel…?“, Atemu sah ihn etwas mitgenommen an: „Nein, Isa hat versucht uns zu retten. Ich bin nur etwas verwirrt… weil alles über mir zusammengebrochen ist…“

„Was? Aber wie soll ich das verstehen?“, Akunadin sah ihn entgeistert an.

„Schlangen… Kobras um genau zu sein“, Isahra fuhr sich schwer atmend durch die Haare. Sie hatte viel Kraft gebraucht um zuerst die Schlangen zu verbrennen und Atemu gleichzeitig zu beschützen, damit er keinen Biss oder Verletzungen irgendeiner Art von diesem Angriff davon tragen würde. Sie allerdings hatte er es erwischt, drei der vielen Kobras hatten sie noch gebissen und ihre Haut wies kleinere Verbrennungen auf.

„Bitte?!“, Akunadin starrte sie an: „Kobras?“

„Ja, sie kamen durch das Fenster. Irgendwer hat sie durch die Fenster des Hauses geworfen. Es waren gut hundert Schlangen am Ende“, erklärte Atemu seinen Onkel und sah zu Isa, die neben ihm kniete: „Du bis verletzt…“

„Lass nur, dass geht schnell vorbei. Ich bin das Feuer doch praktisch selbst und die Bisse sind ungefährlich für mich. Ägyptische Kobras gehören zu Wadjet, sie ist eine Schutzgöttin, also keine Angst. Das Gift nehm ich gar nicht wahr!“, lächelte Isa ihn an: „Was ist mit dir? Hast du was abgekriegt?“

„Nein. Mir geht’s gut…“

„Gut? Atemu du bist am Bein verletzt und ihr habt alles verloren das in diesem Haus war und der Wolf ist…“

„Rau!“, Horus war in das Bad geflüchtet und dort auf dem Fenster getürmt, bevor alles in die Luft gegangen war.

„Hey, mein Starker!“, Isahra streichelte den Wolf der sich an sie kuschelte und sichtlich froh war seine Herrin lebend wieder zu sehen: „Gut das dir nichts passiert ist. Das hätte ich mir nicht verziehen, wenn du wegen meinem Leichtsinn gestorben wärst.“

„Ha! Du gibst es also zu!“, trumpfte Akunadin auf.

„Onkel… Isahra hat getan, was ich wollte. Es ist sicher nicht ihre Schuld, dass man uns hier gefunden hat. Immerhin wusste es sicher halb Theben und in der Residenz so gut wie jeder. Ich will nicht, dass du meine Frau niedermachst. Sie wird mit mir zusammen den Thron besteigen“, wandte Atemu ernst ein.

„Was?!“, nicht nur Akunadin, sondern auch Isahra starrte Atemu entgeistert an..

„Mein Bruder, der verstorbene Pharao, hat doch klar gesagt, dass es nicht in Frage kommt, das du eine kleine Priesterin, ohne jeglichen Manieren zur Herrin der Beiden Länder machst und…“

„Atemu, das…“

„Nein, ich bring das mit dir zu Ende und dann wirst du offiziell meine Frau. Eigentlich bist du das doch schon. Mein Vater hat keine eindeutige Entscheidung getroffen, jetzt wird er zu Grabe getragen und eine Bessere find ich auf der ganzen Welt nicht mehr. Es liegt nun in den Händen meiner Mütter und ich bin mir sicher das weder Nerfert noch Ahmea sich uns in den Weg stellen. Ahmea ist auch deine Mutter, sie wird sich eher freuen, wenn ich dich als meine Frau mit in den Palast nehme. Onkel, ich werde keine andere Frau an meiner Seite akzeptieren und ich weiß, dass mein Vater das auch irgendwann eingesehen hätte“, unterbrach Atemu Isa und lächelte sie dabei sehr warm an.

„Eine Königin muss aber aus entsprechendem Hause sein. Edel, galant und zurückhaltend!“, zählte Akunadin entsetzt auf. Atemu durfte niemals Isahra zur Frau nehmen. Wenn er es täte, dann wäre Ramoses nicht mehr im Vorteil. Beide hätten dann wieder die gleiche Position, na ja, Isahra war nur Tepi wüstenweit überlegen.

„Atemu ich kann nicht… du weißt doch das mein Vater…“

„Ich weiß was ich tu und ich lass dich nicht mehr gehen. Aber jetzt sollten wir wohl lieber gehen!“, erwiderte Atemu und raffte sich auf.

„Lasst uns das später klären. Kommt erst einmal mit in die Residenz. Die Heiler werden sich euere Verletzungen ansehen und euch versorgen. Hier ist das alles andere als sauber und keiner ist ordentlich ausgebildet“, fiel Akunadin ein.

„Nein, wir ziehen uns an den Nil zurück. Wohin genau das ist egal. Ich werde zu den Feierlichkeiten da sein und zusehen!“, winkte Atemu ab: „Isa kümmert sich gut um mich.“

„Was? Aber du… Ihr, könnt doch nicht…“

„Onkel, ich hab mich entschieden und ich zeihe das jetzt konsequent durch. Ich habe meinem Vater mein Wort gegeben und Isahra bekommt auch Probleme, wenn ich nicht meine Reise beende. Damit ist die Sache für mich erledigt. Baki, holst du bitte unsere Pferde?“, bat Atemu den Arbeiter.

„Sicher!“, Baki verneigte sich und rannte dann auch schon los.

„Atemu, mein lieber Neffe, das ist gefährlich1 Ich kann das nicht erlauben.“

„Ich brauche deine Erlaubnis aber nicht!“, widersprach Atemu kühl. „Ich bin dir nicht verpflichtet. Ich würde mich freuen, wenn du meine anderen Verwandten lieb von mir grüßt.“

„Natürlich…!“, knurrte Akunadin wütend und sah Baki mit den Pferden kommen: „Sag mir zumindest wo genau ihr hinwollt. Dann schicke ich euch einen Arzt und Speisen.“

„Wir wissen noch nicht wo wir die nächsten Tage sein werden. Also besser nicht. Aber danke, Wesir!“, lächelte Isa ihn an.
 

Atemu und Isahra hatten die Tage am Nil zugebracht. Horus hatte gewissenhafter als zuvor Wache geschoben und auch Cheops war sehr wachsam gewesen. Doch niemand hatte sie gefunden, oder war zu ihnen gekommen. Es war Isa auch lieber, denn sie hatte mit Atemu noch einige Tage diskutiert und am Ende eingesehen, dass sie ihn nicht von seinem Entschluss abbringen konnte, sie zur Frau zu nehmen, oder besser es offiziell bekannt zu geben. Am Ende hatte er auch Recht, dass sie im Moment schon seine Frau war. Sie liebten sich und von seinen Plänen im Bezug auf ein Kind, war er such nicht abzubringen. Isa störte es eigentlich auch nicht mehr, dass er es so wollte. Ihr Mondblut war vorüber und die Bestattung würde morgen stattfinden. Atemus Bein war auch wieder okay und daher war es an der Zeit das Isahra mit ihm wichtigere Dinge besprechen musste.

Sie sah Atemu zu, wie er sich einen Fisch aus dem Nil fischte, was er mittlerweile sehr gut konnte. Noch sah er unbeschwert aus, aber Isa würde ihn jetzt Sorgen bereiten, auch wenn es so kurz vor der Beisetzung war.

Isahra hatte lange noch über Chephrens Vorwürfe nachgedacht und auch wenn sie dachte das Ati ihr nicht glauben oder auch ziemlich wütend werden würde, musste sie ihm wenigstens einmal sagen.

„Willst du auch was?“, fragte Atemu, der den Fisch am Ufer ausnahm.

„Nein… Ich esse keine Fische…“, Isa verzog da Gesicht.

„Doch heute schon! Du probierst zumindest ein wenig“, gab Ati zurück und bohrte eine Holzstab durch den Fisch und steckte ihn über das Feuer.

„Sicher nicht!“, gab Isa zurück: „Gehst du dich wohl waschen? Allein vom Geruch wird mir schlecht und ich muss dich hauen!“

„So schlimm riecht das nicht…“, meinte Atemu: „Hier riech mal!“

„Nein!“, Isa sprang regelrecht auf und ging einen Schritt zurück.

„Ist doch nur ein wenig Fischgeruch…“, Ati sah auf seinen Hände und roch dran: „Na gut… vielleicht doch ein wenig penetrant…“

„Danke!“, Isahra wartete bis Atemu wieder da war, dann atmete sie durch: „Du, ich glaub, dass du mehr Feinde hast, als du denkst...“

„Hm? Wie kommst du jetzt darauf?“, wunderte sich Atemu.

„Ich hab schon länger drüber nachgedacht und auch mit Cheph das vor einigen Wochen besprochen. Ich weiß das du es jetzt sicher nicht hören willst aber…“

„Hat das nicht Zeit bis morgen nach der Beisetzung?“, fragte Atemu nach.

„Nein!“, wandte Isa ein und setzte sich neben ihn: „Hat es nicht, denn wenn ich recht hab, sind wir morgen in Gefahr, wenn wir bei der Beisetzung zusehen wollen.“

Ati runzelte die Stirn: „Jetzt machst du mich direkt neugierig.“

„Es wird dir nicht gefallen, aber ich glaube das Ramoses deinen Tod will“, begann Isa erstmal mit dem, was im Moment am Wichtigsten war.

„Er ist mein Bruder, ich hab dir schon mal gesagt das er nic…“

„Er hat vermutlich den Tot eueres Vaters provoziert, wenn nicht geplant. Er ist ein gefährlicher Mann geworden und Akunadin ist entweder sein Werkzeug, oder sein Verbündeter… Er wird alles…“

„Hör auf mit diesen Unerstellungen! Mein Bruder ist ein Schwein, aber noch lange kein Mörder“, gebot Atemu Isahra laut und energisch Einhalt: „Mein Onkel ist ein ehrlicher Mensch, der nur Ägypten dient. Sicher ist er im Moment unentbehrlich in der Residenz und mein Bruder wird Wesir. Ich weiß das Rami sicher versuchen wird meinen Platz einzunehmen, aber er ist kein Mörder! Er hat Vater geliebt und mein Onkel auch. Keiner von beiden würde jemals meinen Vater umbringen können!“ Atemu wurde immer lauter und er sah sie fassungslos an. Wie konnte Isa nur so was überhaupt in Erwägung zeihen? Alleine so was zu behaupten war eine riesige Frechheit! Niemals würde sein Onkel seinen geliebten Bruder töten, oder Rami seinen Vater. Kein Mensch, der auch nur einen Funken Anstand besaß würde so etwas tun! Akunumkanon war ein guter, lieber und fürsorglicher Mensch gewesen und soviel Machtgier konnte kein Mensch im Leib tragen, dass er gleich zu solchen Mitteln greifen würde.

„Atemu… Ich weiß, es hört sich schrecklich an, aber…“

„Das ist nicht wahr!“

„Woher weißt du das? Glaubst du es ist Zufall, dass nach deiner Verletzung die Schlangen kamen? Irgendjemand ist an deinem Tod interessiert und ich weiß, dass du das auch weißt“, widersprach Isa ihm und hielt instinktiv seinen Hand fest.

„Rebellen, Isa. Du weißt das sie…“

„Atemu, jemand muss ihnen gesagt haben, wo wir sind. Der Unfall, das war keiner. Ich hab den gefunden, der es war, er ist Rebell und wollte damit nur meine Aufmerksamkeit. Shai will das ich zu den Rebellen gehe und glaub mir, der, den ich getroffen hab, der ist nicht blöd und weiß das man sich nicht mit mir anlegt. Ich kenne ihn und er wusste dass es Zeitverschwendung war, mich zu fragen. Wer auch immer hinter den Rebellen steht, er hat Infos aus der Residenz“, unterbrach Isahra Ati und sah ihn genau an.

„Das kann auch…“

„Nein! Niemand weiß so wir sind, nur deine Familie und Chephren. Mein Bruder verrät mich nicht. Deine Stiefmütter würden niemals dir in den Rücken lassen. Namo liebt dich und Mana ist dein größter Fan. Die Zwillinge interessieren sich nicht für so was und Seth ist treu. Es bleibt nur Ramoses und – oder Akunadin“, erklärte Isahra ihm so ruhig sie konnte.

„Isahra, weißt du was du da sagst?“, Ati sah sie an, aber er glaubte nicht was sie sagte, aber es klang so logisch, er verstand es doch, aber er begriff es nicht. Er wollte es nicht begreifen.

„Ja, ich weiß… Atemu, ich…“

„Wenn das… hast du Beweise?“, er hielt sich den Kopf und sah sie durcheinander an.

„Hab ich nicht, aber ich glaube Chephren. Er hat mich nie belogen oder ausgenutzt. Im Gegenteil, er macht sich sorgen um dich und darum sagte er es mir. Er macht keine Pferde scheu, wenn er sich sicher ist. Ich fleh dich an, setz dich mit dem Gedanken auseinander. Ramoses wird jetzt in den nächsten Monaten alles tun um zu beweisen, dass er besser ist als du und dazu noch… Er wird dich töten lassen wollen“, Isa fiel es schwer ihm das alles zu sagen, aber sie musste, denn morgen, so hatte sie das Gefühl, würden sie wieder auf Rebellen treffen, die ohne Zweifel an Atis Tod interessiert waren.

„Ohne einen Beweis… Er ist mein… Wenn ich dir glaube, dann werde ich meinem Bruder nie mehr vertrauen können. Ich kann ihn nicht länger als Wesir halten…. Das kann nicht sein. Er ist sicher nicht der Mörder unseres Vaters… Das…“, Atemu verstummte, Isahra hatte es schon mal angesprochen, aber so ernst wie jetzt, hatte sie es das erste Mal nicht ausgesprochen. Dass sie es genauso meinte, wie sie es sagte, dass war Atemu auch klar, aber sein Bruder… „Ramoses, ich weiß, das er scharf auf den Thron ist. Ich seh auch ein, dass er mich nur in Verruf bringen wollte, als er mich mit in die Stadt, zu den Freudenmädchen, genommen hat, aber so was? Isa, er würde doch nicht Vater töten… Er liebte Vater doch auch, auch kennt er sich mit Schlangen nicht aus. Wie hätte er auch eine so gifte Schlange bekommen sollen? Ganz zu schweigen, das er sie sicher nicht von Theben nach Elephantine bringen hätte können, ohne Verdacht zu erregen. Tepi hätte es doch gemerkt.“

„Ati, hör auf ja? Ramoses Schuld, kann ich dir nicht beweisen, aber glaub mir, dass ich weiß, das er über Leichen gehen würde, um auf den Thron zu kommen. Ich lass nicht zu das dir was passiert und will ja auch bei dir bleiben, aber am Ende steht das noch gar nicht fest. Ich beschütze dich solang ich kann, aber…“

„Du bleibst bei mir, egal was passiert. Ich brauch dich und dass nicht als Leibgarde, sondern als Frau. Und bis dieses Thema aktuell wird, haben wir Zeit. Bist du dir sicher, wegen Rami?“, winkte Atemu ab.

Isahra nickte langsam und küsste ihn dann: „Tut mir leid…“

„Ist doch nicht deine Schuld. Aber was soll ich jetzt machen? Namo hat gemeint das Ramoses sich auch schon in der Residenz aufspielt. Er könnte es …“

„Vertrau die Residenz ruhig deinem Rat an. Sie werden sich zu helfen wissen. Was jetzt wirklich wichtig ist, ist die Tatsche das wir beide auf den Dünen, wenn die Bestattung deines Vaters ist, in Gefahr sind. Wir sind alleine und mittlerweile dürfte es sich schon rum gesprochen haben, dass du nur zusehen wirst. Das Gebiet ist leicht zu überwachen und gegen ein Heer Rebellen haben auch die besten Medjas keine Chance. Horus und die Pferde können wir nicht mitnehmen, da die pralle Sonne zu viel wäre und wir unmöglich soviel Wasser ins Tal bringen können“, wandte Isahra ein. Sie hatte sich darüber schon viele Gedanken gemacht, aber was sie nun wirklich tun sollten, konnte sie nicht entscheiden.

„Ich soll, nicht hin?“, fragte Atemu stockend nach.

„Das hab ich nicht gesagt. Ich weiß, dass es ungemein wichtig für dich ist und ich will es dir weder ausreden, noch verbieten. Es ist die letzte Möglichkeit Abschied zu nehmen und das gerade, dass du die Riten nicht anführst wird auch hart genug“, Isa fuhr ihm durch ihm durch die Haare. Sie merkte, das Atemu nicht wohl war, wenn er alles zusammennahm.

Es wäre wohl am Sichersten nicht zu den Riten zu gehen und einfach weiter zu ziehen, aber es war einfach auch nicht richtig. Ati hatte sich weder von Akunumkanon, seinem Vater, im Guten verabschiedet, noch hatte er die Trauerzeit bei seiner Familie verbracht. er konnte die Bestattungsriten nicht mitmachen und jetzt war es auch nicht sicher das er wenigstens von der Ferne aus zusehen konnte.

„Sag mal… Hasst dein Vater mich so sehr?“, fragte Atemu nach und sah Isa an.

„Bitte? Ich versteh nicht…“

„Das alles… Ist das nicht ein wenig zu viel für einen Menschen und auf einmal? Ich hab das Gefühl das sich die ganze Welt gegen mich verschworen hat! Erst erfahr ich, dass ich eine Verlobte hab, die mir nicht gefällt und verlieb mich in dich. Ich muss mein Leben hinter mir lassen und verdammt viel in einem Jahr lernen, dann werden wir immer angriffen und kommen in unmögliche Situationen, ich muss alles in Bewegung setzen, damit ich bei dir landen kann. Dann hab ich dich zwar endlich, aber die Medjas wollen uns hinrichten, dann hintergeht mich Tepi und mein Bruder versucht mich auszubooten. Ich streite mich mit meinen Dad, du stirbst mir fast weg und mein Vater stirbt kurz danach. Ich kann nicht zurück nach Theben, weil meine Reise noch nicht zu Ende ist und verlier dich fast, weil ich in Trauer versinke. Dann sind wir da und du kriegst nen Koller, weil du schwanger werden kannst. Wir werden mit Schlangen angegriffen, mein Bruder küsst mich und jetzt kann ich nicht mal zu Riten, ohne um mein Leben zu bangen… Das kann doch kein Zufall mehr sein!“, zählte Atemu auf.

Isahra dachte einen Moment nach: „Weißt du, ich denke nicht das mein Dad so was tut, nur weil er dich nicht mag. Du könntest ein Gott sein, das non-plus-ultra des Kosmos, aber das würde nichts an seiner Einstellung ändern. Ich bin eher der Meinung, dass es alles einen Grund hat, den ich jetzt ermessen kann. An allem was du erlebt hast, bist du gewachsen. Du lernst immer noch, aber du bist nicht auf dich selbst gestellt. Wenn es wirklich eine Strafe von Ra sein sollte, dann erreicht er nur, dass ich näher zu dir komm. Ich liebe dich und beschütz dich, auch wenn es mein tot sein sollte. Wenn du zu den Riten willst, dann ist das okay, ich komm mit und werde vor allem, was dir schaden kann beschützen.“

„He… Wehe du wenn du wegen mir stirbst und mich hier alleine zurücklässt. Ich schwör dir, ich begeh Selbstmord! Ich muss aber die Riten zumindest sehen. Egal von wo… Ich muss dort hin…“, entgegnete Atemu.

„Okay… Machen wir und ich kann noch gar sterben!“

„Red auch nicht drüber… Aber wenn Ramoses wirklich seine Leute im Tal posiert, dann werden sie uns schnell finden…“, dachte Atemu nach.

„Schon, aber ich denke das es Schlimmeres gibt, oder nicht?“
 

„Schade…“, Atemu stand mit Isa auf einem der Felsen im Tal der Könige.

Die Bestattungszeremonie näherte sich ihrem Ende, zumindest dem, das man sehen konnte.

Es war ein herrlicher Zug gewesen, der von den Nilufern hierher gezogen war. Alles war edel und wenn die Klageweiber nicht so übertrieben geweint hätten, wäre es noch schöner gewesen, die Prozession zu sehen. Allein, wie viele Menschen dran Teilnahmen, war schon überwältigend. Die Priester in ihrer traditionellen Kleidung, die Königliche Familie, die, wie nicht anderes zu erwarten, von Ramoses angeführt wurde, Tänzerinnen und Musikerinnen, Klageweiber, Freunde das Pharaos, Beamte, Generäle, Soldaten und auch noch Arbeiter und einfache Menschen. Sie alle waren sehr feierlich und diszipliniert zum Grab gekommen. Die Kleider waren alle strahlend weiß und sechzehn Träger trugen den schweren Sarkophag, mit der Mumie des Akunumkanon. Die sechzehn nubischen Träger waren die einzigen die nur mit einem Schurz bekleidet waren, alle anderen, abgesehen vom Fußvolk, hatten sich von oben bis unten in weiße Stoffe gehüllt. Nefert und Ahmea standen nebeneinander und hielten sich an den Händen, wobei jede von ihnen auch noch einen der Zwillinge an der anderen Hand heilt. Mut stand bei ihrer Mutter und Amun hielt sich an Nefert fest. Auch wenn sie weit weg waren, so war es unübersehbar, dass die Königinnen weinten. Mana und Namo standen hinter den beiden, da sie keine festen Partner hatten, na ja, Mana hatte es wohl immer noch nicht geschafft, Mahado als Ehemann durchzuboxen. Teje hielt Seths Hand und Chephren, wirkte etwas abwesend. Warum sollte er sich auch traurig sein? Tepi stand neben ihm und sah nur auf den Boden, während Shimon und Akunadin ihren Ämtern Folge leisteten.

„Was ist schade?“, fragte Isahra ein wenig verwirrt nach.

„Das wir sie nicht hören können!“, Atemu zog sie zu sich und küsste sie auf den Kopf: „Er hat mich freigegeben… Vater hat noch per Gesetz veranlasst, das ich jeden, den ich will, auf den Thron der Königin setzen kann…“

„Das freut mich, dann hast du dir nichts vorzuwerfen, wenn du mich einführst…“, Isahra kuschelte sich an ihn und sah nach unten. Ramoses trat gerade vor und nahm eines der Rituellen Werkzeuge in die Hand um den Mund seines Vaters zu öffnen.

Isahra spürte das Atemu sich verkrampfte, als er zusah, wie Ramoses den Ritus vollzog.

„Es wird ihm nichts bringen. Du bist der Auserwählte…“

„Ist doch eigentlich egal, was dir Götter mit mir Vorhaben. Wenn ich einfach gehe und dich mitnehm… Werd ich nie Pharao, oder?“

„Was redest du da?“, Isa sah zu ihm auf. Was sollte das denn heißen?

„Ist doch so, oder? Aber keine Angst, ich kämpfe für mein Erbe!“, er lächelte sie an. Atemu war eben klar geworden, das Ramoses, indem er die Mundöffnung vollzogen hatte, jetzt alle Macht in den Händen hielt. Es war, als hätte Ati einen Schatten über Ramoses gesehen, der ihn eingeschlossen hatte. Eine dunkele Aura umgab seinen Halbbruder und er musste einsehen, dass er eine Natter auf dem Thron saß und er machtlos dagegen war. Er war ersetzbar… Auch wenn es Keiner glauben wollte. Ramoses war auch ein Prinz und so unmöglich ihn zu ersetzen, war es nicht.

„Gehen wir?“, Isahra nahm Atemus Hand und sah ihn an. Der Sarkophag wurde in das Grab gebracht, es war unnötig noch länger hier zu bleiben. Sie würden nichts mehr sehen und hören schon gleich gar nicht.

„Ja… Isa, warum bin ich es und nicht mein Bruder, der auf den Thron gehört?“

„Das ist eine Frage des Herzens. Dein Herz ist reiner als da deines Bruders und… manchmal sind es nicht Worte die einem zeigen warum etwas so ist, wie es ist, sondern die Welt an sich. Du wirst sehen, wie sich die nächsten Monate entwickeln“, Isahra zog ihn ein Stück weiter und blieb dann stehen: „Zweifelst du an dir?“

„Nein… Ich will mein Erbe ja, aber es könnte doch sein, dass er sich…“, Atemu stocke, als er in einen ganzen Trupp Männer auf sich zukommen sah: „Isa… wir bekommen Besuch…“

„Was?“, Isa drehte sich um und seufzte: „Rebellen…“

„Scheiße… ich hab gehofft das du dich irrst…“, Atemu dachte nach: „Glaubst du sie werden uns gleich töten woll…“ Atemu musste einem Pfeil ausweichen, der es offenbar auf sein Herz abgesehen hatte.

„Ich denke schon!“, Isahra sah den Männern entgegen und dann zu Atemu: „Soll ich?“

„Ja…“, Atemu nickte betreten. Er wusste, dass Isa jetzt alle diese Rebellen töten würde. Eine andere Wahl hatte sie leider nicht, da immer mehr Pfeile abschossen wurden.

Isahra stand vor Atemu, schloss die Augen und atmete durch: „Kerberos!“

Das Ka, der dreiköpfige, riesige, schwarze Hund erschien und schnaubte den Rebellen entgegen. Seine Augen spürten hungrig und er wartete nur noch auf einen Befehl.

„Schnapp sie dir!“, sagte Isahra hart und der Hund spurtete los.

Atemu drehte sich angewidert weg, Kerberos war wirklich nicht zimperlich und er schein die Pfeile und die Waffen der Rebellen nicht zu bemerkten. Dafür aber, jeden der an ihm vorbei wollte.

Isahra auch nicht zu. Das blutige Schauspiel war selbst ihr zu hart, aber sie wusste auch, dass Kerberos ein Teil ihrer selbst war, aber er war ja nicht alles. Ihr Ka war gespalten und Kerberos war ihre dunkele Seite, die immer variabel war. Ihre gute Seite, rief sie selten in eine Kampf…
 

~ Phase 35 End ~



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