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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 33 – Im Grab von Akunumkanon

Phase 33 – Im Grab von Akunumkanon
 

„Das ist es… Das Grab meines Vaters…“, Atemu stand mit Isa vor dem Eingang und sah in den dunkeln Schacht, der unter den Berg führte. Er war nur einmal hier gewesen, als sein Vater ihm den Platz für dein Grab gezeigt hatte. Damals war der Schacht nur einige Schritt weit in den Berg getrieben worden und jetzt schien er wie ein langer Weg in den Mittelpunkt der Erde zu sein. Ganz weit hinten, konnte man das Licht einer Fackel glimmen sehen. Die Arbeiter waren wohl dabei die letzten Bilder fertig zustellen, denn in knapp 20 Tagen würde hier der mumifizierte Leichnam seines Vater hier zur Ruhe gebettet werden.

Isahra griff nach seiner Hand und sah ihn an: „Du musst da nicht rein…“

„Doch, ich will da rein. Ich will sehen, wie es aussieht. Die Pläne zum Grab hab ich im Kopf und ich weiß wo wir hin müssen. Shimon hat das Grab entworfen und hat mir erklärt, wo jede einzelne Kammer hinkommt und warum“, schüttelte Atemu den Kopf und lächelte Isa dann an: „Ich weiß schon was ich tue. Hast du Angst?“

„Ein wenig schon…“, gab Isahra zu: „Ich bin immer noch nicht sterblich und die Vorstellung in ein Grab zu gehen, dass im Moment noch frei ist, ist mir unheimlich. Das Ach deines Vaters ist noch nicht hier und daher ist es mir unheimlich…“

„Ich bin doch da und die Arbeiter auch. Die Medjas haben mich doch erkannt, sonst wären wir hier nicht rein gekommen. Die Künstler sind auch noch in den Kammern. Du bist ja nicht alleine dort drin, aber wenn du willst, kannst du auch warten… Ich kann das auch alleine machen.“

„Nein!“, sie umklammerte seine Hand: „Ich lass dich nicht alleine… Das ist immerhin das Grab für Akunumkanon und ich hab keine Lust das du noch mal zusammenbrichst… auf seelische Art gesehen, natürlich.“

Atemu lächelte sie an: „Schon gut, ich bin stabil, deine Sorgen sind nicht nötig…“

„Mir egal…“, brummte Isa vor sich hin.

„Aber mir nicht. Wenn du…“

„Willst du jetzt mit mir streiten?“, unterbrach die ihn und ging einen Schritt in den Gang, der zu den Kammern führte: „Verbieten kannst du es mir doch sowieso nicht, also versuch es gar nicht erst mir auszureden. Ich liebe dich und ich hab beschlossen mit dir hier einzugehen. Oder willst du mich gar nicht dabei haben?“

„Doch, ich will schon, aber du hast Angst, oder? Ich möchte nicht, dass du Dinge tust, die dir Angst machen…“, erwiderte Atemu und sah ihr nach. Auch ihm war nicht ganz so wohl und er freute sich das Isa in nicht alleine in den Gang lassen wollte. Er würde ihre Gegenwart sicher brauchen, wenn er die Grabkammer sah, in der sein Vater zur Ewigen Ruhe gebettet werden sollte und auch die seitlichen Kammern, die für seine Stiefmütter gedacht waren. Seine eigene Mutter war mittlerweile sicher auch schon hierher ungebettet worden. Das Grab war zu der Zeit, in der Arisis verstorben war noch in Planung gewesen und daher hatte man sie man übergangsweise in ein Grab gelegt, dass ursprünglich Shimon gehört hatte. Aber es war notwendig gewesen der Großen Königlichen Gemahlin ein angemessenes Grab zu überlassen. Shimon hatte sich ein Neues gebaut, obwohl es eigentlich nur eine Kammer war, die auch hier in Akunumkanons Grab zu finden war. Der alte Freund des Pharaos war sicher davon ausgegangen das er vor seinem Herren zu den Göttern gerufen werden würde und daher war es ein Problem, aber da auch die beiden Königinnen noch am Leben waren musste das Grab so verschlossen werden, dass man es jederzeit wieder öffnen konnte um die Drei später, wenn ihre Zeit um war, im Grab des Pharaos beisetzen zu können.

Atemu stockte plötzlich. Seine Mutter lag ja hier in einer der Kammern, die vom Gang abzweigten…

„Ati?“, Isahra ging wieder zu ihm: „Du bist so blass, was hast du denn?“

„Ich… Meine Mutter… sie ist sicher schon hier…“, meinte er leise.

„Willst du sie besuchen?“, Isa sah ihn an und küsste ihn dann sanft: „Ich bin da und halt dich fest. Du kannst gern hin, immerhin hast du keine Erinnerungen an sie, oder?“

„Nein, keine… sie starb als ich etwa ein Jahr als war“, Atemu fuhr sich durch die Haare: „Wird sie nicht sauer sein, dass ich ihren Wunsch missachte? Ich meine wegen Tepi…“

„Ich glaub nicht, dass sie dir das nachträgt. Tepi und du, ihr liebt euch nicht und wenn sie dich wirklich so sehr liebt, wie immer alle sagen, dann wird sie es verstehen. Eine Mutter will immer nur das Glück ihrer Kinder und auch wenn wir uns mal anderes entscheiden, als unsere Eltern es uns vorgeben, werden sie es uns nachsehen, wenn unsere Entscheidung uns glücklich macht. Du brauchst keine Angst zu haben, sie ist deine Mutter nicht dein Feind“, lächelte Isahra ihn sehr mild an und zog ihn in den Eingang des Grabes: „Komm, nutz die Chance, bevor sie ungenutzt an dir vorbeifliegt und du es bereust.“

„Ich dachte du hast Angst…“, wandte Atemu ein.

„Hab ich, aber so wichtig ist das nicht… und wenn deine Mutter schon hier ist, dann kann ihr Ach uns beschützen. Vertrau einfach auf das, was in deinem Herzen ist. Du liebst deine Mutter, auch wenn sie schon so lange nicht mehr in unsere Welt ist, aber sie weiß es. Du bist ihr Sohn, ihr einziges Kind. Wenn sie dich nicht liebt und stolz auf dich ist, dann ist sie nicht Ansatzweise so klug, wie man sagt. Und jetzt geh mit mir, denn je länger du zögerst, desto kleiner wird die Chance, dass du hineingehst!“, sie nahm seine Hand und zog ihn leichthändig in den Gang, der unter die Erde führte.

Atemu atmete noch mal tief ein und folgte ihr dann. Er sah in dem dünnen Licht die Malereien die von den Erfolgen und dem Leben seines Vaters erzählten, aber erst gute zwanzig Meter entfernt vom Eingang begannen. Die Götter, waren ebenfalls verewigt worden und der ganze Gang zeugte von der Macht der Götter die mit ihrer Macht Akunumkanon zu seinen Taten befähigt hatten. Fackeln in großen Abständen erhellten den immer dunkleren Gang bis Atemu etwa zweihundert Meter vom Tageslicht entfernt die beiden Statuen der Göttin Isis sah. Sie waren aus feinsten Stein gehauen, gute 2 Meter hoch und sahen lebendig aus, aber das war es nicht, was Atemu anhalten hielt. Die beiden Stauten Flankierten den Eingang einer Kammer. Der Grabkammer seiner Mutter. Arisis war eine glühende Verehrerin der Göttin Isis gewesen, was auch in ihrem Namen zum Ausdruck gekommen war. Daher war es nur logisch das diese Göttin in doppelter Ausführung den Eingang zur Kammer bewachte. Nur die Kammer war auch noch mit dicken Steinen zugemauert und so war es unmöglich in die Kammer zu gehen. Allerdings musste es einen Weg geben. Atemu wusste, dass sein Vater jedes Jahr hierher gekommen war, um seiner Mutter zu erzählen was alles vorgefallen war. Der Eingang musste also verborgen sein. Aber wo er war, dass wussten jetzt wohl nur die Priester die den Totenkult durchführten.

„Schön…“, Isahra sah sich die Statuen an und fuhr mit den Fingersitzen über den angeschliffenen Stein. Er war eben und man sah mit wie viel Liebe diese Isis-Statuen geschaffen worden waren. Akunumkanon hatte sich allein schon hier, keine Kosten gescheut um Arisis` zu Erinnerung wach zuhalten. Die Haltung der beiden Statuen war edel und auch doch sehr sanft. Das Gesicht war so fein, dass es alleine sicher ewig gedauert hatte, diesen milden und bestimmten Ausdruck zu erarbeiten. Die eine Statue wirkte liebevoll, wie man sich die Göttin als liebende Mutter und Gemahlin vorstellte. Mit offenen Armen und verzeihenden liebenden Blick. Die andere etwas Steifer, die Königin, mit einem allumfassenden Blick und einer milden Strenge… Sie waren von einem Meister gehauen worden und scheinen jeden Moment lebendig werden zu können.

„Wir kommen leider nicht rein… Aber ich hätte dich gern vorgestellt…“, seufzte Atemu, dem das eben eingefallen war. Nach dem Glauben der Ägypter war das Ach der Verstorbenen in ihrer Grabkammer und man konnte ihnen Botschaften übermittelten durch Texte und Briefe, aber Atemu war sich sicher, dass seine Mutter ihn hier, ihn ihrem Grab auch hören würde, wenn er etwas sagte.

„Willst du denn rein?“, Isahra sah ihn an.

„Ja… ich will ihre Bilder sehen und ihr Grab. Ich war noch nie hier… ich durfte nie zu ihrem Grab und als ich älter wurde, vergaß ich es… Ich war mit mir selbst beschäftigt und mit den Frauen und Mädchen…“, gab Atemu zu: „Ich hab an sie gedacht, aber nicht genug und nicht so, wie ich sollte. Am Anfang dachte ich das Ahmea meine Mutter wäre…“

„Ist sie doch auch. Sie blieb anfangs deinetwegen in der Residenz. Aber ich kann uns hier reinbringen… wenn du das möchtest…“, sie griff nach seiner Hand und wartete auf eine Antwort, die aber gut fünf Minuten auf sich warten ließ.

„Wie willst du da rein? Die Priester werden im Moment nicht da sein, da die Arbeiten und der Lärm, den sie verursachen, die Totenzeremonie unmöglich macht“, wandte Atemu ein.

„Ich bin nicht normal, das weißt du doch. Ich finde immer ein Weg, wenn ich etwas will und eine Grabkammer zu öffnen ist mit ein wenig Magie nun wirklich keine große Sache. Es würde auch keine Schäden am Grab geben… Ich lass dich mal durch Wände gehen“, grinste Isa ihn an und zog ihn zwischen die Statuen.

„Was?“, Er starrte sie an: „Gibt es was, das du nicht kannst?“

„Das kann ich eigentlich auch nicht, aber da Isis hier offenbar zugegen ist, sollte es kein Problem sein, mit ihrer Hilfe in die Grabkammer zu kommen. Ihre Magie würde reichen, ich muss sie nur bitten, mich mit ihrer Macht ein wenig spielen zu lassen. Oder, was besser wäre, sie zeigt uns den Eingang in die Kammer!“, schmunzelte sie ein wenig und drehte sich zu den beiden Statuen, die im Schatten schlagartig unheimlich wirkten und die Augen der rechten Figur schienen kurz zu blitzen.

„Ähm… und was verlangt sie dafür?“, fragte Atemu nach, dem das nicht wirklich geheuer war. Immerhin hatte Isa mal gesagt, dass Götter sehr selbstsüchtig seien.

„Nichts!“, Isahra ging an die rechte Statue und sah zu ihr auf: „Isis, liebe Tante, Königin des Osiris und er Welt die unter seiner Herrschaft steht. Mutter der Götter, zeig uns den Weg…“

„Sicher… ich will nicht das du etwas… Was ist das?“, Atemu zeigte auf die steinerne Wand, zwischen den Statuen die zu flimmern begann.

„Meine Tante hat uns den Weg geöffnet…“, Isahra trat einfach durch die Steine und hielt Atemu die Hand hin: „Trau dich nur, ich bin da, dir droht von den Göttern her kein Unheil. Denn wer unter meinen Schutz steht, steht auch unter dem Schutz der Götter, zumindest hat man mir das du versprochen.“

„Hm…“, Atemu zögerte kurz, doch dann folgte er Isa in die Kammer seiner Mutter.

„Es ist stockdunkel…“, stellte Atemu fest, der gegen Isahra gerempelt war und sich an ihren Schultern festhielt.

„Ja… noch…“, Isahra klang ruhig und Atemu konnte ein paar Zentimeter von ihrer Brust entfernt ein feines Glimmen sehen, dass anfing erst Funken zu spüren, aus den Funken wurden dann kleine Feuerzungen die sich am Ende zu einem hellen Feuerball verschlangen, der über Isas Händen schwebte.

„Wow… ist das jetzt deine Macht oder die einer Gottheit?“, wollte Atemu erstaunt wissen und sah dem Feuerball nach der sich verdoppelte. Die beiden Feuerkugeln stiegen auf und erleuchteten den Raum.

„Meine… Alles was Feuer betrifft ist meine Magie, die in meinem Blut ist und ihn meinen Adern fließt“, sie lächelte ihn über die Schulter zurück an und drehte sich dann zu ihm um: „Jetzt sieh dich in Ruhe um. Lass dir alle Zeit die du brauchst.“

„Danke…“, Atemu nickte und hob den Blick. Die ganze Kammer wirkte unwirklich, nie hätte er gedacht, dass sein Vater so eine Kammer hatte schaffen können. Alle Wände waren mit Ibisen und Göttinnen in Papyruswäldern, an Seen und in anderen idyllischen Gestanden bemalt. Die Beigaben waren die schönsten Möbel und Kunstwerke, die Atemu je gesehen hatte. Das nubische Gold war zu Statuen gegossen, die wohl die damalige Königliche Familie darstellen. Sein Vater, seine Mutter, Nefert, Ramoses, erselbst, Akunadin, Seth und dessen Mutter, sowie Tohor und dessen Frau. Er hätte die Namen nicht zuordnen können, wenn sie nicht am Fuß der Figuren gestanden hätten und dann sah er auf. An der Stirnseite der Kammer prangte ein Bildnis. Es füllte die ganze Wand aus und zeigte eine wunderschöne Frau, die blonde Strähnen im schwarzen Haar hatte und auch noch amethystfarbende Augen, die mild auf ihn heruntersahen. Die Frau hatte ein feingeschnittenes Gesicht, das so voll Güte war, dass Atemu fast versucht was zu glauben, es würde sich um eine Isis handeln, doch dann waren da diese Haare und die Augen.

„Arisis… Große Königliche Gemahlin…“ las Isahra die Hieroglyphen vor, die am Rand in einem gemalten Papyruswald eingearbeitet waren.

„Meine Mutter…“, schluckte Atemu. Er wusste, dass sein Vater immer gesagt hatte, das Arisis wunderschön gewesen war, aber nicht das sie so schön gewesen war.

Arisis war sicher umschwärmt worden und sein Vater hatte sich seine, um so viele Jahre jüngere Schwester, zur Frau erwählt. Bis jetzt hatte er nicht verstanden, wie man seine eigene Schwester zur Gemahlin haben konnte, aber jetzt, da er sah, wie atemberaubend schön seine Mutter gewesen war, verstand er es.

Arisis feine Gesichtszüge, die noch leicht kindlich, aber auch schon erwachsen wirkten, diese gütigen, liebevollen Augen, die anmutige Gestalt und der hellere Teint…

„Du hast ihre Augen…“, meinte Isa und lehnte sich an seine Schulter.

„Ja und zum Großteil ihre Haarfarbe…“, Atemu zupfte an einer seiner Haarsträhnen und sah zu Isahra… „Ihr habt eine gewisse Ähnlichkeit.“

„Was?“, Isahra starrte ihn an: „Wie soll ich das verstehen?“, skeptisch verzog sie das Gesicht.

„Das sag ich dir nicht!“, grinste Ati sie an.

„Bitte? Ich bin deine Freundin und du vergleichst mich mit deiner Mutter! Das ist nun wirklich nicht sehr schmeichelhaft…“, brummte Isa vor sich hin und drehte sich von ihm weg. Das war nun wirklich die Höhe… Er verglich sie mit seiner toten Mutter, an die er sich nicht mal erinnerte… Das war schon fast eine Beleidigung für und zwar eine sehr Große…

Atemu schmunzelte und umarmte Isa: „Guck nicht so, ich meinte das in einem sehr erwünschten Sinn. Ich finde das ihr Beide eine warme Ausstrahlung habt.“

„Du sprichst von einem Bild…“, schnaubte Isa beleidigt.

„Nein, von etwas woran ich mich erinnere… Etwas das man eigentlich nie vergisst.“

„Was?“, Isahra drehte sich nun doch zu ihm um.

„Ja… die Wärme die man spürt, wenn einer bei einem ist, der einen liebt. Sie hat mich geliebt und du tust es jetzt, wenn auch auf eine andere Art und Weise“, erwiderte Atemu.

„Schleimer! Versuch dich jetzt ja nicht rauszureden!“, drohte Isa ihm an.

„Das tu ich nicht!“, gab Atemu zurück und lächelte sie einnehmend an: „Du wirst sicher auch eine gute Mutter.“

Isahra riss die Augen auf: „Ich glaub du drehst durch! Ich bin achtzehn und ich will noch gar keine Kinder! Ich bin selbst noch eines!“

„Achtzehn?“, Atemu zog eine Augenbraue hoch: „Seit wann? Ich dachte du bist siebzehn.“

„Ähm… ja, also… der Tag meiner Geburt hat sich eben auch mal gejährt, was ist daran denn so ungewöhnlich?“, winkte Isa an und huschte an ihn vorbei, zum Sarkophag.

Der Sarkophag war aus Ebenholz gearbeitet und mit Gold beschlagen. Er war zur Hälfte in einem Steinsarg versengt, der mit Reliefs verziert war. Es waren zu einem die vier Göttinnen, die die Königin in das nächste Leben geleiten sollten: Isis, Selket, Nut und Hathor, dazwischen Zaubersprüche, die ihr im Jenseits helfen sollten und Ratschläge um vor dem Gericht der Maat zu bestehen. Auf der Fußseite standen ihr Name in Hieroglyphen und ihr Titel.

„Wann?“, fragte Atemu stur nach. Warum hatte sie denn nichts gesagt? Es war doch wichtig für ihn, wann sie geboren worden war. Zumindest hätte er ihr was schenken können und wenn es nur ein Versprechen gewesen wäre. Seinen hatte sie ja auch nicht einfach übergangen.

„Ist doch egal… ich bin eben ein Jahr älter und damit ist gut“, winkte sie ab und sah ihn an: „Außerdem bist du hier in der Grabkammer deiner Mutter, also nerv mich nicht mit Kleinigkeiten.“

„Kleinigkeiten? Ich will dich zur Frau und sagst mir nicht mal wann du geboren bist?“, runzelte Atemu die Stirn: „Dann frag ich Cheph…“

„Tu das…“

Atemu sah sie an, eigentlich hatte er was Anderes erwartet, aber so was auch okay, spielte sie eben die Beleidigte, das würde sich sicher wieder ändern. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass sie beleidigt war. Aber wirklich verstanden hatte er es nicht. Er hatte doch nichts Schlimmes gesagt, oder doch?

„Isa… was hab ich angestellt?“

„Du hast mich mit deiner Mutter verglichen… dir würde es doch sicher auch nicht gefallen wenn ich sagen du erinnerst mich an Chephren“, gab Isa zurück.

„Ähm… Nein, aber das ist was anders. Cheph lebt doch noch und ich kenne meine Mutter nicht mal…“

„Nein, dass ist das Selbe! Ich will nicht wie deine Mutter sein! Ich bin nicht deine Mutter, außerdem hätte ich dann das Gefühl, dass du nur deswegen mit mir zusammen bist, weil ich dich an deine Mutter erinnere…“, knurrte sie vor sich hin und verließ die Kammer.

„Warte!“, Atemu rannte ihr nach: „Tut mir leid… aber ich dachte…“

„Du hast gar nicht gedacht!“, winkte Isa ab und sah der Wand zu, die wieder zu einem massiven Gemäuer wurde.

„Ich wusste gar nicht, dass du auch kompliziert bist. Was ist denn auch so schlimm, wenn ich dich mit meiner Mutter vergleiche? Im Grunde hab ich nur ein Bild mit dir verglichen und wenn ich ehrlich bin, gefällst du mir besser, auch wenn sie wunderschön war. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich in sie zu verlieben. Es ist meine Mutter und du bist nun mal …“, Atemu seufzte und kratzte sich am Hinterkopf, er hatte sich gnadenlos verredet und widersprach ja auch noch selbst.

„Lass es… versprich aber, dass du mich nie mehr mit irgendjemand auf eine Stufe stellst, oder sagst ich wäre wie jemand Anderer. Ich will ein Einzelstück bleiben, verstehst du das denn nicht?“, fragte Isa nach: „Und dann auch noch deine Mutter… das ist schon fast zu viel, als ich überhaupt ertragen will.“

„Jaa…“, Atemu nickte und runzelte die Stirn: „Sag mal, bist du heute aggressiver als sonst?“

„Kann schon sein…“, Isahra stampfte an einem der Maler vorbei, der ihr verwirrt nachsah.

„Schon gut, mach nur weiter!“, meinte Atemu zu ihm und rannte Isa nach: „Süße… was ist wirklich los… Warum spinnst du jetzt rum?“

„Was geht dich das an?“ fauchte sie ihn an und blieb einfach nicht stehen.

„Okay, jetzt weiß ich das was nicht stimmt…“, dachte er nach und kratzte sich am Hinterkopf. Gestern war sie noch normal gewesen, aber heute Früh war sie schon wach und angezogen gewesen, als er wach geworden war. Was hatte sie denn? Bis jetzt war sie noch nie so krätzig und aufbrausend gewesen. Eigentlich hatte sie sich bis eben auch relativ normal verhalten, aber jetzt…

„Du ich geh wieder raus und warte doch, ja?“, fiel es Isa plötzlich ein und wollte sich an ihm vorbeidrücken und zurück ins Licht.

„Warte mal… Was ist los? Sonst hast du doch auch keine Probleme mit dem bisschen Dunkelheit. Ich lass dich hier nicht raus, ehe ich weiß, was in dich gefahren ist“, er hielt sie am Arm fest und versperrte ihr den Weg.

„Es ist nicht die Dunkelheit, aber du willst sicher keine Blutflecken auf dem Weg hierein haben, oder?“ zischte sie ihn eisig an: „Lass mich raus!“

„Blutflecken?“, fragte Atemu verwirrt nach.

„Ja, Blutflecken…“, grummelte Isahra vor sich hin.

„Versteh ich nicht… wo blutest du?“, Atemu konnte ihr nicht folgen.

„Mein Mondblut… Ich hab es bekommen, in der Grabkammer deiner Mutter… lässt du mich endlich raus. Ich hab das Bedürfnis meinen Vater zu verfluchen!“, schnaubte Isa und schaffte es endlich sich an ihm vorbeizudrücken und verließ schon fast fluchtartig das Grab.

„Mondblut…“, wiederholte Atemu und dachte nach. Bis jetzt hatte er nie bemerkt, dass sie eines bekommen hätte… Noch nie und das sie krätzig gewesen wäre auch nicht…

„Mein Prinz!“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter Atemu und als es ich umdrehte sah er Shimon. Sein alter Lehrer und Freund.

„Shimon!“, Atemu umarmte ihn und lächelte: „Wie geht es euch?“

„Gut, wenn man das Alter und die Umstände bedenkt. Warum seid ihr hier? Ich dachte es ist euch verboten hierher zukommen“, wollte Shimon wissen.

„Nein, es ist mir nur verboten an den Bestattungsriten teilzunehmen, aber ich werde von der Ferne aus zusehen“, erklärte Atemu.

„Und jetzt wollt ihr das Grab sehen? Kommt mit, ich zeig euch alles“, schlug Shimon verständnisvoll vor und ging vor: „Gebt acht das ihr nur auf die helleren Steine tretet, die Anderen verschlucken euch sonst.“

„In Ordnung…“, Atemu folgte dem alten Mann, bis er in der Grabkammer seines Vaters stand. Erst jetzt war Atemu aufgefallen das er am Anfang durch einige große, weiträumige, aber leere Kammern hatte gehen müssen. Es waren wohl die falschen Kammern, die am Ende, jede für sich, zugemauert werden würden, damit sein Vater in aller Ruhe seinen ewigen Schlaf antreten konnte.

„Du Shimon… kennst du dich mit Frauen aus?“

„Ich weiß nicht… Ich hab immer mit meiner Frau geschritten, aber ich denke, dass es am Ende ganz okay war. Warum fragt ihr?“, wollte Shimon wissen und blieb mitten in der Grabkammer stehen.

„Isa… ich versteh nicht, was sie auf einmal hat, nur weil ihr Mondblut fließ!“, seufzte Atemu vor sich hin. Er wusste es wirklich nicht, da er eigentlich nie mitbekam, wenn seine Mütter oder eine andere Frau am Hof ihr Mondblut hatten.

„Nun das ist verschieden. Es kann sein das sie Schmerzen hat, oder das einfach ihre Hormone ein wenig spinnen. Das gibt sich aber nach ein oder zwei Tagen wieder. Da braucht ihr euch keine Gedanken machen. Es ist normal, wenn sie in dieser Zeit ein wenig unnormal ist“, winkte Shimon ab: „Aber für euch ist es gut, zu wissen, wann es in etwa fließt. So könnt ihr davon ausgehen, dass sie in etwa zwei Wochen schwanger werden kann, aber darauf geb ich keine Garantie. Ich weiß nur, dass eine Frau meistens zwischen zwei Mondblutungen Schwanger werden kann. Aber auch das ist immer bei allen ein wenig anderes.“

„Achso… Deswegen ist sie sauer…“, Atemu hielt sich den Kopf: „Da hab ich mir ja was eingebrockt…“

„Hättet ihr sie denn nicht gewollt, wenn ihr es gewusst hättet?“, fragte Shimon nach.

„Nein, das macht keinen Unterschied, aber ich wäre zumindest vorgewahrt gewesen“, grinste Atemu frech und zwinkerte ihm zu: „Meine Gefühle wären doch nichts wert, wenn mich ihre Launen abstoßen würden.“

„Da habt ihr Recht. Euer Vater hat übrigens noch sein Einverständnis gegeben, das ihr Frei wählen könnt. Er hat euch offiziell von allen Zwängen der Wahl euerer Königin und Gemahlinnen befreit“, erinnerte sich Shimon.

„Im Ernst?“, Atemu starrte ihn an: „Das wusste ich nicht… Wann denn?“

„Kurz vor seinem Tod, beschloss er es und schrieb es nieder. Er wollte euch damit Leid ersparen, da er sah das Ramoses und Tepi ihr Kind verloren hatten und dabei fast zerbrachen. Er hatte wohl Angst das es euch ähnlich ergehen würde, wenn er euch zwingt eine andere zur Frau zur nehmen. Das Schriftstück habe ich archiviert und auch alle davon in Kenntnis gesetzt. Aber ihr seid ja nun selbst bald Pharao und braucht es nun nicht mehr. Es liegt nun in euerer Hand, wenn ihr an eure Seite holt.“

„Ja… jetzt schon…“, Atemu nickte und sah sich dann die Grabkammer an. Die enthielt die Bildnisse der Familie und auch Ahmeas Kinder, Isahra und Chephren waren schon an die Wände gezeichnet. Er grinste ein wenig: „Hast du das Machen lassen?“

„Hm?“, Shimon folgte seinem Finger, der auf ein Bild wies, dass Atemu zeigte und Isahra neben ihm, als wären die schon ein Ehepaar, oder zumindest ein Liebespaar.

„Ja… Chephren half mir seine Schwester zu zeichnen und da ich wusste, dass ihr…“

„Hat er das… aber es ist gut geworden… aber kannst du ihre Augen noch mit einem richtigen Sonnengoldgelb nachfärben lassen?“, bat Atemu.

„Sonnengoldgelb? Wenn ihr das wollt…“, nickte Shimon ein wenig und ließ Atemu sich weiter umsehen. Die Mundöffnung war auch schon dargestellt nur wunderte es Atemu, das er selbst diese bildhaft durchführte.

„Nun… Auch wenn ihr nicht da seid, so haben es euere Stiefmütter so gewollt. Ihr seid der nächste Herrscher und daher sollt ihr auch vor den Göttern, als dieser hier so verewigt werden. Der Sarkophag wird hier am hinteren Ende aufgebahrt werden. Dort auf dem Steinpodest und wird dann mit Steinplatten umschlossen und mit einer Granitplatte zugedeckt. Die Beigaben, werden ab Morgen hierher gebracht. In der kleinen Vorkammer werden dann die Priester die Rituale abhalten, bis alle Königinnen verstorben sind. Dann werden wir die Kammern alle zumauern“, fuhr Shimon dann fort.

„Das hört sich gut an… Es ist hier sicher und mein Vater und meine Mütter, werden ihre Ruhe finden und zusammen sein… auch wenn Steine sie trennen“, nickte Atemu und sah sich die Malereien nochmals an. Alle waren meisterlich und es fehlte nicht ein Verwandter, zumindest soweit er selbst wusste.

„Das ist nun mal so vorgesehen, stört es euch?“, wollte Shimon wissen.

„Ja“, gab Atemu zu: „Shimon… du hast gesagt, dass du schon angefangen hast, mein Grab zu planen…“

„Mein Prinz…“, Shimon starrte ihn an: „Ja, aber das ist doch noch nur eine Idee. Wollt ihr denn schon streben?“

„Nein!“, Atemu lachte ein wenig: „Natürlich nicht, aber ich habe eine Bitte. Mach den Sarkophag so groß, dass zwei dort zur Ruhe gebettet werden können. Ich möchte das meine Frau die Ewigkeit so nah wie möglich bei mir verbringt und näher geht es wohl nicht, oder?“

„Oh… nein, aber das ist noch nie da gewesen…“

„Dann bin ich eben der Erste!“

„Das würde auch heißen, dass der Sarkophag einmal wieder geöffnet werden muss, denn ich glaube nicht, dass Ihr und Eure Königin so kurz nacheinander sterben werdet. Die Ruhe würde gestört werden…“, wandte Shimon ein.

„Mir ist das egal. Ich will es so und ich denke das du es einrichten kannst, nicht?“, fragte Atemu nach.

„Natürlich…“, Shimon nickte langsam.

„Danke… aber ich muss dann wieder gehen“, Atemu deutete eine Verbeugung an und drehte sich zum Gehen um: „Ach ja… kannst du das meinem Vater noch hinlegen?“ Er zog eine Papyrusrolle heraus und gab diese dann Shimon.

„Natürlich, aber wo werdet ihr jetzt hingehen?“, wollte Shimon wissen.

„Ich denke, dass wir im Dorf der Wahrheit bleiben, bis mein Vater hierher gebracht wird. Wenn ich die Prozession bemerke werde ich von einer der Dünen aus zusehen und die Gebete mitsprechen. Dann werden Isahra und ich weiterziehen und in etwas mehr als vier Monaten bin ich in der Residenz und trete meine Pflichten an“, meinte Atemu: „Natürlich nur, wenn alles gut geht. Aber unterrichte bitte die Medjas, dass Isa und ich da sind. Ich hab keine Lust, von ihnen verhaftet zu werden.“

„Sicher, das ist auch nicht in meinem Interesse, mein Prinz!“, Shimon folgte Atemu wieder nach draußen in die Sonne.

Isahra saß einige Meter vom Eingang bei den beiden Pferden und Horus. Sie saß im Schneidersitz im Sand und schien sich beruhigen zu wollen. Ihr Atem war ruhig, aber irgendwie schien die Luft um die herum etwas mehr zu flimmern, als die Andere.

„Isa… Was ist denn?“, fragte Atemu vorsichtig nach.

„Sprich mich nicht an“, gab Isahra kühl zurück und atmete tief ein.

„Ein wenig angespannt, oder?“, stellte Shimon fest und sah dann den Wolf und schrak zurück: „Was ist das denn?“

„Horus, komm her!“, Ati kniete sich hin und Horus rannte auf ihn zu und schleckte ihn dann ab: „Na mein Kleiner, passt du auf unseren Sonnenschein auf? Weißt du was mit ihr ist?“

„Mein Prinz, ihr sprecht mit einem wilden Tier und streichelt es!“, meldete sich wieder Shimon: „Und Horus ist ein Falkengott, es ist Blasphemie einem Wolf diesen Namen zu geben. Das wird den Göttern nicht gefallen!“

„Bis jetzt stört es sie nicht und ich weiß, dass er nicht richtig antworten kann. Allerdings kenn ich sein Verhalt inzwischen so gut, dass ich einen Teil von ihm schon verstehen kann. Und er ist kein wildes Tier, sondern ein guter und treuer Freund“, wandte Atemu ein und sah wieder den Wolf an, der mit dem Schwanz nur auf Halbmast leicht wedelte und etwas traurig wirkte, aber zur Sonne sah.

„Und weiß er was?“, fragte Shimon schon leicht scherzhaft.

„Nein… diesmal nicht genau, aber ich glaub Isa hat mit Ra gestritten…“, seufzte Atemu.

Horus wedelte postwendend wilder und schneller mit dem Schwanz und schleckte Atemus Hand zufrieden ab.

„Mit Ra? Unseren Sonnengott? Warum sollte sie sich mit ihm streiten? Was hat sie mit ihm zutun?“, wunderte sich Shimon.

„Das ist nicht so wichtig. Ich bleib hier, bis sie gewillt ist wieder aufzustehen, ja? Machs gut, mein Freund!“, forderte Atemu Shimon unmissverständlich, aber sehr freundlich auf zu gehen und ihn mit Isa alleine zu lassen.

„Wie ihr wünscht, mein Prinz“, Shimon verneigte sich und folgte dann der Aufforderung zum Gehen. Allerdings schlug der den Weg ins Dorf der Wahrheit ein, das Dorf, in dem die Bauarbeiter lebten, die die Grabanlagen in den Stein unter dem Sand trieben und ausschmückten. Er wollte zumindest, dass der Prinz ein eigenes Zimmer hatte und nicht mit anderen in selben Zimmer schlafen musste.

Atemu sah seinerseits wieder zu Isahra und dann zu Horus: „Glaubst du ich kann mich ihr nähern, ohne eine Fackel zu werden?“

Horus sah ihn etwas unsicher an und machte einen ahnungslosen Eindruck. Der Wolf wusste es auch wirklich nicht, da er Isa so nicht kannte. Auch der Geruch von Blut war ihm aufgefallen, aber er hatte keine Wunden entdeckt.

„Hm…“, er seufzte und ging dann doch auf sie zu: „Isa, krieg dich wieder ein, du kannst doch nicht sauer sein, weil dein Mondblut fließt. Es wird ja nicht das erste Mal sein…“

„DOCH!“, fauchte Isa ihn eisig und auch feurig zugleich an. Wie sie das allerdings machte, war ihm schleierhaft.

„Was? Du bist sieb… achtzehn, man bekommt das erste Mondblut doch zwischen elf und dreizehn…“, widersprach Atemu ihr.

„Ich nicht! Ich bin anders… ich bin ein Halbkind, da ist das nun mal anderes. Und mein Vater hat Schuld. Er als mein Vater kann den Anfang bestimmen…“, zischte sie unwillig.

„Aber… das ist doch gut, oder?“, fragte Atemu noch.

„Was soll daran gut sein? Ich blute!“

„Aber das heißt, dass du ab heute auch in der Lage bist Kinder zu bekommen. Ist doch nicht so schlimm das du körperlich jetzt auch eine Frau geworden bist“, meinte Atemu und setzte sich ungeachtet der heißen Luft, die ihn den Schweiß auf die Stirn trieb, neben sie.

„Und wer fragt mich, ob ich das will? Es war abgemacht, dass ich den Zeitpunkt bestimme und im Moment kann ich das wirklich nicht brauchen! Wenn ich schon ein Halbkind bin, dann will ich auch über meine Reife selbst bestimmen!“, knurrte sie vor sich hin.

„Isa… wo ist das Problem?“, wollte er wissen und zog sie an sich.

„Das ich schwanger werden kann? Ich will kein Kind! Jetzt nicht und wir müssen verhüten und auspassen, dass ist nur lästig!“, antwortete Isahra ziemlich sauer.

„Also wegen mir kannst du nicht früh genug schwanger werden… umso leichter tu ich mir dann deinen Vater dazu zubringen dich freizugeben“, Atemu küsste sie auf die Schläfe: „Was macht es für einen Unterschied, wann du unser erstes Kind empfängst. In etwas mehr als vier Monaten sind wir in Theben und du wirst dann Königin. Als diese erwartet man doch sowieso von dir, dass du sehr bald …“

„Atemu, wann und ob ich schwanger werde, ist meine Sache. Bei aller Liebe die ich für dich hab, dass ist meine Sache! Du musst ja nicht dick werden und deine Hormone werden auch nicht total verrückt spielen. Ich muss das Kind schließlich gebären und in mir haben…“, brummte sie stocksauer: „Das macht er nur um mir eins Reinzuwürgen…“

„Jetzt beruhig dich erstmal wieder. Das Frauen Kinder zur Welt bringen ist schon immer so gewesen und es ist selten, dass dabei die Mütter sterben. Und ich bin ihm dankbar, dass er es getan hat. Er schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn du wirklich schwanger wirst und selbst wenn nicht, so gibt er mir die Möglichkeit dazu, dich zu schwängern. Wenn du unbedingt willst, dann verhüten wir eben, aber …“

„Wir könnten auch einfach keinen Sex mehr haben…“, unterbrach sie ihn.

„Bitte?“, Atemu zog eine Augenbrauche hoch: „Das ist nicht dein Ernst, zudem hältst du das selber nicht mehr aus.“

„Mag ja sein, aber ich bin nicht verantwortungsvoll genug um ein Kind großzuziehen. Ich mag Kinder, ja, aber ich bin nicht dazu gemacht um jetzt schon ein Kind zu bekommen. Ich bin immer noch unsterblich und ich hab keine Ahnung was dabei rauskommt, wenn ich ein Kind bekomme. Du bist eigentlich schon ein menschlicher Gott und solange ich nicht weiß, wie sich meine Gene auf ein Kind auswirken, will ich kein Kind. Am Ende hat es dasselbe Problem wie ich und du willst sicher keinen Nachfolger der unsterblich ist…“, zählte Isahra auf und drückte sich dann an ihn: „Solang ich noch nicht frei bin, kann ich das nicht machen…“

„Ich bin aber sterblich und kein Gott, es ist nur ein Titel den ich bekomme und ich glaub einfach, dass du keine unsterblichen Kinder bekommst, alleine schon weil ich sterblich bin und du es nicht gerne bist. Vertrau doch ein bisschen mehr in uns, außerdem, wenn dein Vater über deine Sterblichkeit entscheidet, dann du doch über die deiner Kinder. Jetzt mach dir darüber doch keine Sorgen. Wenn es passiert, dann passiert es eben und wenn nicht, dann muss ich eben noch länger warten“, erwiderte Atemu und lächelte die mild an: „Ich würd gern schnell Vater werden. Am Besten wär´s wenn ich bei meiner und deiner Krönung schon verkünden das Nachwuchs bevor steht.“

Isahra seufzte und kuschelte sich an ihn: „Ich werde dann aber dick und rund wie eine Kugel und vielleicht auch unausstehlich. Zudem, willst du mich wirklich mit einem Runden Babybauch als deine große Königliche Gemahlin vorstellen?“

„Sicher, warum denn nicht? Soll doch jeder sehen, das wir beide uns wirklich lieben“, zuckte Atemu mit den Schultern: „Und ein Babybauch ist doch durchaus schön.“

„Idiot!“, Isa knuffte ihn in die Seite: „Du willst doch nur Druckmittel gegenüber meinem Vater haben. Aber das kann auch nach hinten losgehen, wenn mein Vater das Kind zu sich holt. Vergiss nicht, Cheph und ich durften auch nicht bei unserer Mutter bleiben.“

„Aber du hast mehr Möglichkeiten als deine Mutter und selbst wenn es so wäre macht das keinen Unterschied aus. Ich liebe dich und ich will sowieso Kinder mit dir. Da spielt es keine Rolle, wann die kommen, nur das sie kommen. Meine Gefühle sind immer da und unser Kind wird immer ein Kind der Liebe sein und es ist erwünscht und gewollt. Ober willst du wirklich kein Kind, wenn du …“

„Doch, irgendwann, aber nicht so schnell…“, unterbrach Isa ihn: „Ich hab heute erst erfahren, das ich ab jetzt Kinder bekommen kann. Wie soll ich mich denn so schnell umstellen. Dazu werden ich jeden Monat bluten und das ist einfach nur Mist…“

„Du gewöhnst dich dran“, meinte Atemu und zog sie auf die Beine: „Jetzt lass uns erstmal ins Dorf gehen und dann kannst du dich mal untersuchen lassen, wenn du das für nötig hältst, oder dir Tipps geben lassen, wie man mit dem Blut umgeht.“

„Blää…“, Isa streckte ihm die Zunge raus: „Das weiß ich doch… Ich bin nicht ganz bescheuert und Tepi hatte ihres ja auch schon.“

„Umso besser. Komm schon, oder willst du noch weiter sauer sein?“

„Nein…“, Isahra sah in den Sand und streichelte Horus, der sich nun wieder zu ihr traute: „Will ich nicht, aber … Okay… Ich geb erstmal ruhe… Obwohl, wann hab ich gesagt das ich dich heirate?“
 

~ Phase 33 End ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kari-Asakura
2015-11-25T13:55:59+00:00 25.11.2015 14:55
Oochhhhh nö... :/
Jetzt hab ich wieder alle neuen Kapitel durch..
Menno -.-
Naja muss ich halt bis zu den nächsten warten..
Hoffe du schreibst schnell weiter ;)


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