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~ lovers destiny ? ~
von

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Was hab' ich nur getan?

„Hallo mein Kleiner,
 

ich bin’s. Hab’ mir gedacht, ich meld mich mal von hier drüben.
 

Das Wetter hier ist im Winter echt schrecklich. T___T

Obwohl ich schon 4 Monate hier bin kann ich mich immer noch nicht daran gewöhnen.

Auch nicht daran, alleine zu sein. Also ohne die Band und alles... ich vermisse euch.

Und ob man es glaubt, oder nicht, aber manchmal gibt es Tage, da kann ich mich nicht mal auf den Unterricht konzentrieren, weil ich an euch denke. Obwohl der Unterricht wirklich gut und interessant gemacht ist.

... Den Lehrern ist das natürlich gar nicht recht, aber andererseits... ich wäre einfach nur gerne wieder bei euch...
 

Naja, wie du dir bestimmt schon denkst, schreibe ich nicht wegen solches Smalltalks...

Ich weiß, du wirst mir wieder vorhalten, dass ich dich ja auch anrufen könnte, aber in Japan ist es grad’ mal 2 Uhr morgens... vielleicht kommst du auch erst jetzt von einem Dreh zurück, aber ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass man dich dann am Besten einfach nur schlafen lassen sollte. ^ ^

... Ach, ich red’ schon wieder um den heißen Brei herum... vielleicht sollte ich mich nun doch endlich durchringen und zum Punkt komme.

Wäre ja auch blöd, wenn ich das nicht schaffen würde, nachdem ich schon fast 3 Tage gebraucht habe, nur um endlich den Mut aufzubringen, und mich zu melden.

(Ich weiß, das ist eigentlich ungewöhnlich für mich... much unlikely ... wie man hier sagen würde...)
 

Eigentlich schreibe ich, damit du immer etwas hast, um sicher zu wissen, dass ich es meine, wirklich so meine, und du dir in deiner Müdigkeit nichts eingebildet hast oder ich wegen der späten Stunde schon Quatsch rede.
 

Was ich sagen wollte ist...

Es... es tut mir Leid.

...
 

Ich hätte nicht einfach nach Amerika gehen sollen.

Und ich hätte es dir auch nicht am Telefon sagen sollen, sondern persönlich.
 

Ich hätte überhaupt so Vieles anders machen sollen...

Aber wahrscheinlich hatte ich einfach Angst, dir weh zu tun... und zu sehen, dass ich dir weh tat...

Im Endeffekt ist nun aber doch alles genau so gekommen, wie ich es eigentlich versucht habe, zu verhindern...

Es tut mir wirklich, wirklich Leid! m(_ _)m

Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.

Wenn nicht, kann ich es auch verstehen... an deiner Stelle wäre ich wahrscheinlich ziemlich sauer auf mich.
 

Ich wünschte, ich hätte für dich da sein können, als es dir so mies ging... aber ich bin ja der Auslöser von Allem... ich weiß nicht, was ich tun soll, Kame.
 

Kannst du es mir nicht sagen?

Ich weiß, dass das alles ziemlich dumm gelaufen ist und jetzt habe ich Angst, meinen besten Freund zu verlieren.
 

Bitte, kannst du mir noch einmal vergeben? (Ich weiß, ich hab viel Blödsinn gemacht, aber ich versuche wirklich, mich zu ändern.)
 

Love, Jin
 

PS: Ich habe den Countdown gesehen. Vermisse die „alten Zeiten“.

Ist es in Tokyo auch so verdammt kalt?

Hab zumindest an deinem Geburtstag ein paar warme Stunden, okay?

Hdl und happy Birthday.
 

20. Februar 2007“
 


 

Als ich das gelesen hatte, standen mir die Tränen in den Augen.

Einige Stellen auf dem Papier sahen aus, als wenn die Tinte verlaufen wäre. Aber kam das nun durch meine Tränen?? Oder hatte Jin...
 

Was weiß ich... Das war doch bestimmt nur Einbildung meinerseits...

Jedenfalls hatte er es mal wieder geschafft... „bester Freund“... wusste er denn immer noch nicht, dass er so viel mehr für mich war??

...

Klar, ich wusste doch, dass Jin es nicht so gemeint hatte, als er gegangen war, aber dass er so unsicher war, hätte ich nicht geglaubt, hätte ich es nicht eben selbst gelesen.
 

Und wieder einmal hatte er Recht... er hatte mich verletzt, indem er es mir nicht einmal persönlich gesagt hatte.

Es hatte so wehgetan, ihn gehen lassen zu müssen und nichts, aber auch gar nichts, tun zu können.

Deswegen war ich auch nicht noch einmal gekommen, um mich von ihm zu verabschieden.
 

Ich kann mich noch genau an die Tage zwischen dem Anruf und seinem Abflug erinnern.

Tagsüber ignorierte ich ihn, vermied es, mit ihm irgendwo alleine zu sein, oder ihm unnötig nahe zu kommen und nachts überkamen mich dann all meine Gefühle für ihn, die ich schon so lange für verdrängt und vergessen hielt, und heulte mir die Augen aus, bis ich erschöpft für knapp 2 Stunden einschlief... manchmal auch gar nicht.

Am Morgen führte mich mein 1. Weg dann immer zum Visagisten, damit man mir die schreckliche Nacht nicht ansah.
 

Jin sah auch jedes Mal, wenn ich ihn morgens sah, schlimmer aus.

Erschöpft, traurig, entmutigt, ausgebrannt... und jeder Tag war wie eine Steigerung des Vortages, doch er wusste es gut vor der Öffentlichkeit zu verstecken... fast bis zum Ende, als dann doch alle Dämme gebrochen waren... Aber davon hatte ich auch nur durch seinen Bruder erfahren, der mich kurz nachdem Jin weg war, angerufen hatte.

Die ganze Sache schien sehr an ihm zu nagen.

Wahrscheinlich war es für ihn so schwer, weil es niemanden gab, der wirklich zu ihm stand.

YamaPi sagte zwar, dass er ihn verstehe und als Freund hinter ihm stehe, aber trotzdem... niemand unterstützte ihn, oder machte ihm Mut, dass schon alles gut werden würde.

Und Jin ist einer dieser Menschen, die immer diesen gewissen Rückhalt brauchen. Wenn ich es mir jetzt so überlege... für ihn muss diese Zeit schrecklich gewesen sein... und in Amerika... war es dort etwa besser geworden??

...

In den letzten Tagen vor seiner Abreise muss er wohl genauso, wenn nicht sogar schlimmer, gelitten haben, wie all die, die sich nun von ihm distanziert hatten, weil sie sich enttäuscht oder betrogen fühlten... so wie ich.
 

Nach Monaten war ich nun wieder psychisch stabil und die Freude hatte angefangen, langsam in mein Leben zurück zu kommen.

Ich war sogar drauf und dran, ihn anzurufen... und jetzt hielt ich seinen Brief in Händen, der mich schon nahe an den Rand der Verzweiflung trieb.

Jin schrieb wirklich nicht oft. Anrufe hielt er für viel einfacher und praktischer. Das war schon immer so gewesen und würde sich wohl auch nie mehr ändern... und trotzdem hatte er mir geschrieben... Was wohl in ihm vorging, als er das schrieb?

Ich kann es mir gut vorstellen... und genau das war es, das mich jetzt so fertig machte.
 

Je länger ich nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass wir ihn alle ebenfalls verletzt und im Stich gelassen hatten... und ich fühlte mich schuldig... Schuld daran, dass er jetzt so weit weg von mir genauso litt wie ich und ich nichts tun konnte, damit er sich besser fühlen würde.
 

Seinen Brief in Händen und in Gedanken bei ihm schlief ich ein, wohl wissend, dass ich am nächsten Morgen kaum fit sein würde.
 

„Kame!“

Ich drehte mich um.

„Ah, Ueda.. hey....“, erwiderte ich matt.

„Hey, was ist denn los? ... Verkatert? Oder schlecht geschlafen?“, fragte er besorgt.

„Keins von beidem...“, antwortete ich leise und träge, ging aber weiter.

Plötzlich landete seine Hand auf meiner Schulter und er drehte mich zu sich um. „Kame, jetzt hör mal her! Ich weiß zwar nicht, was jetzt schon wieder mit dir los ist, aber komm mal in die Realität zurück! Du läufst den ganzen Tag schon rum, als wärst du gar nicht du selbst, geschweige denn geistig anwesend... Ich dachte, du wärst jetzt langsam über Jin hinweg!“

Ich sah ihn an. Es war selten, dass er laut wurde... oder überhaupt so viel auf einmal sagte.

Langsam sickerten seine Worte ein und mir wurde klar, was er damit sagen wollte. Daraufhin sah ich ihn leicht sauer an.

„Du... hast doch überhaupt keine Ahnung! Also lass mich in Ruhe!! ... Hör endlich auf, dich in mein Leben einzumischen!“

Jetzt war es an ihm, geschockt zu schauen. Seine Hand glitt von meiner Schulter und er wollte sich zum Gehen wenden.

Gerade noch rechtzeitig wurde mir klar, dass ich im Begriff war, einen Riesenfehler zu machen, sollte ich ihn jetzt gehen lassen, ohne mich zu erklären.

Deshalb meinte ich noch, auch wenn es mir schwer fiel, das zu sagen: „Tut mir Leid. Das war nicht so gemeint... ich hatte nur einfach eine schlimme Nacht...“

Er drehte sich noch einmal um, dann meinte Ueda: „Inwiefern... was meinst du?“

Ehe ich wirklich nachdenken konnte, wie ich es sage, hatten meine Worte auch schon ihren Weg gefunden.
 

„Jin hat geschrieben...“
 


 

:( oder :) ?

Kommis = ♥

Ohne Kommis schreib ich nicht weiter ^^



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