Unerwartete Mission
(Betaleserin: Lani)
Ino Yamanaka war nicht gerade begeistert, als ihr Vater sie losschickte, um bei Tsunade, der 5. Hokage, seinen Missionsbericht abzugeben. Aber sie war ja eine brave Tochter und tat ihm den Gefallen. Vielleicht würde sie ja Sakura bei Tsunade treffen.
So klopfte sie schließlich an Tsunade´s Bürotür, die sie mit einem knappen „Herein!“ in ihr Büro bat: „Ino-chan!“ rief diese plötzlich voller Elan, „Gut, dass Du da bist! Ich habe eine Mission für Dich!“
- „Eine Mission?“, fragte Ino überrascht und überrumpelt
- „Genau!“ wurde sie von Tsunade unterbrochen. „Ich brauche jemanden, der Neji bei seinem Schmugglerjob begleitet!“
- „Schmugglerjob?!“ Ino verstand nicht ganz
- „Wir müssen diese Schriftrollen Master Tristan übergeben!“ erklärte Neji kühl und hielt Ino einige Schriftrollen vor die Nase, „Dieser lebt 10 km nördlich vom Hidden Village of Mist entfernt.“
- „Richtig!“ fiel Tsunade ihm ins Wort und ergänzte mit todernster Miene: „Dieser Auftrag ist streng vertraulich! Es versteht sich von selbst, dass ihr kein Wort darüber verliert oder die Schriftrolle öffnet!“
Neji starrte während Tsunades Worten ernst zu Ino herüber.
‚Der glaubt doch nicht, dass ich...’ dachte sie, als sie seinen Blick spürte. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie Neji und sie sich damals im Todeswald begegnet waren. Sie errötete gleich. Ihr war der Gedanke daran peinlich. ‚Der muss mich doch für eine dumme Kuh halten!’ dachte sie, doch dieser wunderte er sich nur, warum Ino plötzlich rot geworden war. Er hatte die Geschichte im Todeswald längst vergessen, kannte Ino aber noch von anderen Missionen her.
„Die Gegend dort ist alles andere als ungefährlich! Insbesondere das Waldgebiet.“ fuhr Tsunade fort, „Die Schriftrollen dürfen unter keinen Umständen in die falschen Hände geraten! Ich darf Euch noch nicht mal den Namen des Klienten nennen, so vertraulich ist der Auftrag!“ Ihr ernster Blick streifte erst Ino, dann Neji. „Ich muss mich hundert prozentig auf euch verlassen können!“
- „Das können Sie, Tsunade-sama!“ antwortete Neji einfach für beide und Ino nickte kurz.
-„Gut, Ich hoffe, nein, ich bete dafür, dass Ihr die Mission erfolgreich ausführt.“ Sie nickte kurz um anzudeuten, dass die beiden jetzt gehen könnten
- „Auf Wiedersehen, Tsunade-sama. Wir werden Sie nicht enttäuschen.“ sagte Neji kurz, steckte die Schriftrollen in seine Tasche und verlies das Büro. Ino nickte kurz und folgte ihm schnellen Schrittes. Draußen drehte sich Neji plötzlich um und bemerkte mit kalter Stimme: „Im übrigen werde ich die Mission leiten!“ Ino war baff. Wieso hob er das so heraus?
- „Natürlich!“ sagte sie knapp mit einen leicht patzigen Unterton, „Schließlich bist Du schon ein Jo-nin...“
- „Ich wollte das nur klarstellen.“ fuhr Neji sie mit bedrohlich ruhigem Tonfall an. Schließlich würde es eine harte Mission werden, und das letzte was er gebrauchen konnte, war ein dummes rechthaberisches Mädchen, das ihm widersprach. „Wenn mich nicht alles täuscht, scheuchst Du gerne mal Deine Teamkollegen - habe ich Recht?“ meinte er im Gehen, ohne sich zu Ino umzudrehen.
-„Wie bitte? Ich glaube, ich höre nicht Recht!“ keifte Ino als sie versuchte mit ihm Schritt zu halten. „Erstens ist Shikamaru Teamleader! Zweitens brauchen die zwei Faulpelze schon mal einen Tritt in den Hintern und drittens hat es unserem Team auch nicht geschadet!“
- „Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen!“ meinte er knapp und erklärte damit die Diskussion für beendet.
- „Pah, Du hast doch nur Angst mir mit Deinen Argumenten unterlegen zu sein...“ grinste Ino provozierend.
- „Ich habe vor nichts und niemandem Angst!“ zischte Neji leise und bedrohlich, „Das sollte selbst Dir sogar inzwischen bekannt sein...“ Seine Stimme nahm bei diesen Worten auf einmal einen leicht spöttischen Unterton an.
‚Arroganter Schnösel...’ dachte Ino nur, als sie nach draußen kamen. Im gleichen Augenblick drehte sich Neji erneut zu ihr um, als hätte er ihre Gedanken lesen können. Doch anstatt der erwarteten Zurechtweisung meinte er nur: „In fünf Minuten treffen wir uns hier. Und sei gefälligst pünktlich!“
- „Jawohl Sir!“ salutierte Ino um Neji zu provozieren und lief los.
Er sah ihr nach. ‚Verrücktes Mädchen...’ schoss es ihm durch den Kopf. Ino´s große Klappe war bekannt. Dennoch wusste Neji nicht, wie er sie einschätzen sollte. Dumm war sie mit Sicherheit nicht, denn immerhin war sie eine Chounin. Doch würde sie in der Lage sein diese Mission durch zu halten? Er war sich nicht sicher.
Ino fasste auf dem Weg nach Hause einen Entschluss: Sie werde ihm beweisen, dass sie kein dummes Blondchen war, wie er anscheinend annahm. Er war intelligent und seine arrogante, kalte Art reizte sie schon irgendwie. Sie würde ihm zeigen, dass sie es durchaus drauf hatte. Sie nahm sich vor ihn und Tsunade-sama nicht zu enttäuschen.
