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Wo ist mein Platz, wo gehöre ich hin?

Prinz Zukos Weg zur Selbstbestimmtheit
von

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Kapitel 1: Einsames Erwachen

Es war ein wunderschöner Morgen im Erdreich. Die Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin, der Wind wehte leicht durch eine lang gezogene Berglandschaft. Mitten in dieser besagten Landschaft stand ein kleines Holzhaus, abgelegen von jeder Zivilisation.

Ein warmer Sonnenstrahl fiel durch ein kleines Fenster des Hauses und direkt auf das Gesicht von Zuko. Dieser öffnete langsam seine Augen und streckte sich.

Und wieder beginnt ein Tag, an dem ich mich verstecken muss. Langsam kotzt mich das an.

Zuko und sein Onkel Iroh wurden seit einiger Zeit von der Feuernation als Verräter angesehen und befanden sich jetzt auf der Flucht.

Der Prinz wusste, dass sein Vater der Feuerlord nicht viel von ihm hielt. Das war ihm spätestens nach dem Kampf klar, dem er seine Narbe zu verdanken hatte. Aber das er ihn verfolgen lassen würde, um ihn gefangen zu nehmen und danach vielleicht….

Weiter wollte und konnte er nicht denken denn just in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein lachender Iroh stand in der Tür.

"Guten Morgen Prinz Zuko. Kommt schon, steht auf. Das Wetter ist herrlich, die Vögel ziehen gut gelaunt ihre Runden, es ist einfach perfekt."

"Onkel wie könnt Ihr nur so locker drauf sein? Unsere Situation ist alles andere als berauschend."

"Ihr dürft das nicht allzu eng sehen mein Prinz."

"Wie denn sonst?"

"Jetzt müsst Ihre schließlich eurem Vater nichts mehr beweisen, Ihr könnt euren eigenen Weg gehen."

Beweisen… Ja das hatte er jahrelang versucht, selbst als er verbannt wurde war er davon besessen gewesen. Unendliche Male hatte er versucht den Avatar zu fangen und jedes Mal war er mehr oder weniger knapp gescheitert.

"Stimmt was nicht Prinz Zuko?" Der Angesprochene wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Nein, nein. Alles in Ordnung."

Zuko stand auf, ging zur Tür und sog einen tiefen Zug der frischen Luft ein. Danach drehte er sich zu seinem Onkel um. "Kommt wir gehen."

Kapitel 2: Wanderung in der Einöde und ein Traum

Inzwischen war es bereits weit nach Mittag, die Sonne schien unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel auf eine karge Steinwüste herab.

"Oh mann! Diese Hitze bringt mich noch um!" sagte Zuko. Er und sein Onkel quälten sich jetzt schon seit zwei Stunden durch die glühenden Felsen. "Ich brauch' dringend einen Schluck Wasser. Onkel habt Ihr noch etwas Wasser übrig?" Zuko drehte sich zur Seite doch Iroh war nicht dort anzutreffen. Daraufhin blickte der Prinz zurück und was er sah erfreute ihn nicht besonders.

"Onkel! Was zum Teufel tut Ihr da?!" Er rannte zu dem Fleck, an dem Iroh hockte.

"Dieses kleine Pflänzchen war ziemlich vertrocknet und da dachte ich…." Zuko packte seinen Onkel und schüttelte ihn.

"Das war unser letztes Wasser!!!!!!! Das könnt Ihr doch nicht einfach über eine halb vertrocknete Blume gießen!!!!!"

"Mein Prinz, auch eine Blume lebt und wir müssen jedes Leben mit gebührendem Respekt behandeln.", sagte Iroh gelassen und grinste.

"Ihr macht mich noch wahnsinnig!!", er ließ von ihm ab und trottete mit hängendem Kopf und unzähligen ausgesprochenen Flüchen zu einem großen Felsen, der einen kühlen Schatten warf. Dort ließ sich Zuko nieder.

Nach einigen Minuten traf auch sein Onkel ein und tat es dem Prinzen gleich.

"Wir dürften bald aus dieser Einöde heraus sein. Ruht euch ein wenig aus, der Marsch hat ganz schön an unseren Kräften gezehrt."

"Ihr habt wahrscheinlich recht.", meinte Zuko, der sich wieder etwas beruhigt hatte. Er lehnte sich zurück und schloss sein Augen, kurze Zeit später war er eingeschlafen.
 

"Wacht auf mein Prinz."

"Was gibt es denn? Es ist ja noch dunkel. Wo bin ich überhaupt?"

"Ich verstehe euch nicht so recht eure Hoheit."

Schläfrig erhob Zuko sich und blickte in das Gesicht eines seiner Kammerbediensteten. "Ihr seid selbstverständlich in eurem Schlafgemach, wo denn sonst?"

"In meinem…", verunsichert schaute er sich um.

"Ich lasse euch jetzt allein, damit Ihr euch in Ruhe ankleiden könnt." Der Diener verneigte sich und verließ den Raum.

Zuko stand auf und sein erster weg führte ihn zum Fenster. Ihm bot sich ein vertrauter Anblick, die königlichen Gärten des Feuerlords. wie oft hatte er damals mit seinem Onkel in ihnen gespielt, als er noch ein kleines Kind war. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Danach ging er in den Waschraum. Er war aus dem Tiefschlaf gerissen wurden und musste nun erst einmal die Müdigkeit mit kaltem Wasser vertreiben. Während er sich abtrocknete hob er seinen Kopf und schaute in den Spiegel. Irgendetwas war anders, es fehlte etwas, seine Narbe sie war verschwunden. Er berührte mit seinen Fingerspitzen die Stelle, an der sich die große Brandwunde befunden hatte.

"Wie kann das sein? Hab ich mir alles nur eingebildet? War das alles nur ein Traum?"

"Seid Ihr fertig mein Prinz?", hörte er den Diener vor seiner Tür rufen.

"Ja ich komme." Kurz darauf öffnete er die Tür und trat hinaus in die weitläufigen Gänge des Palastes. "Es tut mir sehr leid, dass ich euch so früh wecken musste, aber euer Vater wollte euch unverzüglich sehen."

"Mein Vater?!"

"Ja. Warum seid Ihr so überrascht?"

"Ach es ist nichts. Mach dir keine Gedanken darüber."

"Wie Ihr meint. Seine Majestät erwartet euch in seinem Thronsaal." Der Diener verneigte sich erneut und ging dann seinen eigenen wegen nach.

"Was er wohl von mir will…"
 

Ein paar Minuten später stand Zuko vor der großen Tür, die zum Saal führte. Er hob zögerlich seine Hand, fasste dann jedoch all seinen Mut zusammen und drückte die Klinke nach unten.

"Da bist du ja Zuko. Ich habe schon auf dich gewartet."

"Ihr wolltet mich sprechen Vater?"

"Ja. Komm her." Der Feuerlord deutete neben sich und Zuko ging zu dem riesigen Bogenfenster an dem sein Vater stand.

"Was siehst du mein Sohn?"

"Die Hauptstadt des Feuerreichs und ihre Bewohner."

"Ganz genau. Sie ist die Seele der Feuernation. Und bald wird sie die Seele der ganzen Welt sein. Unser Reich vergrößert sich von Tag zu Tag genauso wie unsere Macht und unser Einfluss. Ich, der König muss darauf achten, dass alles was uns schaden könnte vernichtet wird, damit dieses Welt in Ordnung weiter existieren kann.

Eines Tages wirst du an meiner Stelle sein. Du würdest mich stolz machen…."

Zuko glaubte nicht was er gerade hörte, sein Vater lobte ihn. Er kam nicht umhin zu Lächeln.

"Du würdest mich stolz machen…", setzte der Feuerlord noch einmal an " … wenn du nicht so ein erbärmlicher Versager und Schwächling wärst!!"

Das Lächeln verschwand vom Gesicht des Prinzen, alles um ihn herum wurde schwarz und er sah nur noch einen gigantischen Feuerball auf ihn zukommen.
 

"NEIIIIIIN!!!"

Iroh schreckte hoch und erblickte einen nach Luft schnappenden und zitternden Zuko.

"Was ist geschehen Prinz?"

"Ich…ich hatte nur einen Traum."

Kapitel 3: Auch Prinzen weinen Tränen

Nach weiteren 2 Stunden in der brennenden Sonne erreichten Zuko und sein Onkel eine größere Stadt.

Das Willkommenschild informierte die beiden auch sogleich, wo sie waren - Tobanshu.

"Von der Stadt habe ich noch nie gehört."

"Das liegt daran, dass Tobanshu eine der unpolitischsten Orte überhaupt ist. Ihr müsst wissen Prinz Zuko, die Bevölkerung dieser Stadt hält nichts davon sich in internationale Angelegenheiten einzumischen. Für sie ist allein ihr Alltag hier wichtig."

"Wie kann man nur so desinteressiert sein. Bekommen die hier eigentlich mit, was in der Welt abgeht?"

"Und ob wir das tun junger Wanderer." Zuko und Iroh drehten sich erschrocken um.

Hinter ihnen stand ein groß gewachsener Mann, der sie ausgiebig musterte.

"Wir mögen zwar nicht so viel mit Politik am Hut haben, aber blind für die Geschehnisse außerhalb unseres Ortes sind wir dennoch nicht."

Zuko wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als sein Onkel ihn zur Seite schob.

"Es tut mir leid, falls mein Neffe sie beleidigt haben sollte."

"Ist schon gut, das passiert uns häufiger. Ihr zwei seht sehr erschöpft aus, wenn ihr wollt könnt ihr in meinem Haus etwas essen und übernachten."

"Oh, die Einladung nehmen wir gern an."

"Aber, Onkel…" Doch Zuko konnte nichts mehr an der Entscheidung ändern.
 

Das Haus des Mannes unterschied sich nicht wirklich von den Holz- und Steinhütten in seiner Umgebung, es war lediglich etwas größer.

"Willkommen in meinem bescheidenem Heim." Mit einer einladenden Geste zeigte er Zuko und Iroh, dass sie eintreten sollten.

"Oh! Du hast ja Gäste mitgebracht Liebling." Eine Frau mit schwarzen langen Haare kam um eine Ecke herum.

"Ja. Die zwei hier sind Wanderer. Ich hab sie eingeladen."

"Es freut mich sie kennen zu lernen. Mein Name ist Alana." Sie verbeugte sich höflich und Zuko und sein Onkel taten es ihr gleich.

"Und ich bin…ähm…Ozamu und das ist mein Neffe…"

"Shin.", kam Zuko Iroh zuvor.

"Oh wie dumm von mir! Ich habe ganz vergessen mich euch vorzustellen.", sagte der Mann leicht beschämt.

"Mein Name ist Shu. Und ich bin der Bürgermeister von Tobanshu."

"Ich dachte ihr wärt nicht politisch interessiert."

"Wir haben aber dennoch gern ein wenig Ordnung in unserer Stadt lieber Shin."

"Hmpf…"

"Ich bin gerade mit dem Abendessen fertig. Habt ihr Hunger?"

"Natürlich Alana Schatz. Kommt ich zeige euch den Weg ins Esszimmer."
 

"Das ist wirklich vorzüglich.", lobte Iroh das Essen der Hausherrin.

"Vielen Dank. Es freut mich, dass es euch schmeckt."

"Was haltet ihr zwei davon, wenn wir dann alle zum jährlichen Stadtfest gehen.", schlug Shu vor.

"Was denn für ein Fest?", wollte Zuko wissen.

"Es ist eine Art Gedenkfest. Vor genau 50 Jahren, hat unser damaliger Bürgermeister seine Familie gegen ein paar Feuerbändiger mutig verteidigt. Jedoch musste er dafür mit seinem Leben bezahlen. Ich weiß nicht warum, aber es muss aus einem politischen Grund dazu gekommen sein. Die Leute der Feuernation ließen uns zwar am Leben, aber sie brannten das ganze Dorf nieder. Damals haben wir uns an diesem Ort hier niedergelassen und haben uns ein neues Dorf gebaut. Und seit diesem Zeitpunkt haben wir uns entschlossen, nie wieder Teil der internationalen Politik zu sein. Für uns ist der familiäre Zusammenhalt sehr wichtig und deswegen feiern wir jedes Jahr dieses Fest, als Ehrung für unseren Bürgermeister."

"Und am Ende gibt es noch ein riesiges Feuerwerk.", fügte Alana noch hinzu.

"Das klingt ja großartig!", sagte Iroh begeistert.

"Na dann ist es ja beschlossen.", lachte Shu.

"Ja. Ich räum nur noch schnell den Tisch ab. Wärt ihr vielleicht so nett mir zu helfen?", fragte Alana ihren Mann und Iroh. Beide nickten nur, erhoben sich und schafften die Reste und Teller in die Küche.

Zuko blieb allein am leeren Tisch sitzen. Er fragte sich langsam warum er immer noch hier saß. Seine Meinung schien ja keinen zu interessieren.

"Oh mann…." Er hatte nicht wirklich Lust auf ein Fest. Er machte sich vielmehr Gedanken darüber, wie sein Leben in nächster Zeit aussehen wird.

"Ich kann doch nicht immer nur wegrennen."

"Bist du bereit Shin? Dein Onkel und meine Frau warten bereits draußen auf uns."

"Wenn's unbedingt sein muss." Widerwillig stand Zuko auf und folgt dem Bürgermeister ins Freie.
 

Das Fest war bereits in vollem Gange. Es wimmelte nur so von Familien, Schaubuden und allerlei Läden, die kleinen Grimmsgrams verkauften.

Wie erwartet amüsierte sich der Prinz kein bisschen. Er suchte mit seinen Blicken nach Iroh. Dieser hatte jedoch anscheinend einen Stand gefunden, an dem es ihm gefiel. Einen Paischo-Stand.

"Na wunderbar! Das kann ja dauern.", seufzte Zuko.

Auch der Bürgermeister und seine Frau waren nirgends zu sehen. Zuko entschied sich, sich einen Platz zum Hinsetzen zu suchen. Diesen fand er auch schon bald relativ am Rand des ganzen Geschehens. Ihm war schrecklich langweilig. Er suchte nach irgendeiner Möglichkeit sich zu beschäftigen und da er nichts wirklich interessantes fand entschließ er sich letztendlich dazu, die Menschenmenge ein wenig zu beobachten. Auf dem Fest liefen lauter glückliche Familien umher, die lachten, spielten und sich amüsierten.

Bei diesem Anblick wurde in Zuko ein Gefühl ausgelöst, das er nicht beschreiben konnte. Es war ihm völlig fremd.

"Papa!Papa!"

Der Prinz schreckte zusammen, als neben ihm ein Kind anfing zu schreien.

"Papa! Das Feuerwerk fängt gleich an. Wir müssen uns beeilen!"

"Du hast recht mein Kleiner. Komm her ich nehm dich auf die Schultern damit du besser sehen kannst."

Und schon war sie zu hören, die Fontäne der ersten Raketen.

Zuko achtete jedoch nicht auf das Feuerwerk, er war fiel zu sehr in Gedanken versunken. Er stellte sich die ganze Zeit vor, wie es wohl gewesen wäre, wenn sein Vater sich genauso um ihn gekümmert hätte. Wenn er ihm ein klein wenig Liebe geschenkt hätte.

Unbemerkt von allen Anwesenden die nur das farbenprächtige Feuerwerk betrachten, stahlen sich Tränen aus den Augen des Feuereich-Prinzen.

Kapitel 4: Aufbruch ins Ungewisse

Am nächsten Morgen stand Zuko müde vor der Tür des Bürgermeister. In der letzten Nacht hatte er wieder schlecht schlafen können, da ihn erneut dieser Albtraum geplagt hatte. Im Moment wünschte sich Zuko nur, dass sich sein Onkel beeilen würde, denn er wollte so schnell wie möglich weiter.

Iroh trat gerade zusammen mit Shu nach draußen. "Wir danken euch für eure Gastfreundlichkeit.", bedankte sich Iroh freundlich und verbeugte sich. Dabei legte er seinem Neffen eine Hand auf den Rücken und drückte ihn ebenfalls in eine Verbeugung.

"Aber gerne doch. Ihr beide könnt jederzeit wieder kommen."

Daraufhin wanden sich Zuko und Iroh von ihnen ab und verließen die Stadt Tobanshu.

"Wo wollen wir jetzt eigentlich hin Prinz Zuko?"

"Da fragt Ihr noch? Das ist doch selbstverständlich. Wir setzen die Suche nach dem Avatar fort."

"Ihr wollt diese Sache immer noch durchziehen? Ich dachte Ihr hättet eure Meinung geändert."

"So kann man sich eben täuschen Onkel. Ich bin mir sicher diesmal wird die Suche Früchte tragen."

Iroh konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen. "Wie Ihr meint Prinz Zuko. Wie ihr meint."
 

Shu blickte den beiden noch so lange hinterher bis sie aus seiner Sichtweite verschwanden.

"Ist alles in Ordnung Schatz?", fragte Alana.

"Unsere Gäste waren nicht die, für die sie sich ausgegeben haben."

"Wie meinst du das?"

"Ozamu kam mir von Anfang an bekannt vor. Und jetzt weiß ich auch warum. Er ist General Iroh von der Feuernation."

"Der der Ba Sing Se 600 Tage lang belagern ließ?!"

"Ja, Alana. Und der Junge….ich glaube, dass war der Sohn des Feuerlords."

"Und denen haben wir geholfen, sie bei uns bewirtet?!" Man konnte Alana deutlich ihre Empörung ansehen.

"Das war ein großer Fehler. Wer weiß, was die jetzt anstellen werden."

"Nein es war kein Fehler Alana. Ich denke es war genau das Richtige."

Alana sah ihren Mann verwirrt an.

"Bitte? Ich verstehe dich nicht ganz."

"Das wirst du bald, mein Schatz."

"Wie du meinst Shu." Daraufhin ging Alana ins Haus zurück.

Der Bürgermeister sah noch einmal in Richtung Stadtausgang.

"Ich bin mir sicher du wirst noch eine wichtige Rolle spielen, junger Prinz."

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Danach folgte er seiner Frau.
 

"Ich glaube es wird bald ein Gewitter geben.", sagte Iroh und blickte in den Himmel, der bereits vollständig mit dunklen Wolken bedeckt war.

"Und es ist auch schon spät. Wir sollten uns irgendwo einen Unterschlupf suchen Prinz Zuko." Der Angesprochene wollte eigentlich keine Pause einlegen, da ihm das wieder wertvolle gekostet hätte, aber das Gewitter, das sich mit lautem Donner ankündigte hätte die beiden sowieso am Weitergehen gehindert.

"Ihr habt Recht Onkel."

Sie konnten von Glück reden, Dass sie nicht mehr in dieser Steinwüste, sondern in einem kleinen Wald waren. Hier gab es einige Höhlen, in die man sich zurückziehen konnte. In einer von diesen ließen sich Zuko und Iroh nieder. Und just in diesem Moment begann das Gewitter so richtig zu toben.

"Tja, bei diesem Wetter wären wir ohnehin nicht weit gekommen.", meinte Iroh.

Wie der Zufall es so wollte, war in der Höhle etwas Holz vorhanden und da es sich bei den beiden ja um Feuerbändiger handelte, war es für sie eine Kleinigkeit ein warmes Feuer zu entzünden.

Zuko setzte sich an die Flamme, während sein Onkel in seiner Tasche herumkramte.

"Was sucht Ihr?"

"Ach wisst Ihr…zu einem gemütlichen Abend am Feuer gehört auch ein köstlicher Tee!" Iroh zog eine Teekanne sowie ein paar Teemischungen aus seinem Gepack, stellte die Kanne kurz vor die Höhle, die nach kurzer Zeit bereits randvoll mit Wasser gefüllt war und erwärmte es bis es kochte.

"Ihr seid wirklich unverbesserlich Onkel." Dabei musste Zuko leicht schmunzeln.

Einige Zeit später war Iroh eingeschlafen. Der Prinz saß immer noch am Feuer und blickte abwechseln nach draußen und in die Flamme. Der Sturm tobte mit unverminderter Stärke schon seit drei Stunden.

"Hoffentlich hört es bald auf.", murmelte Zuko kaum hörbar. Kurz darauf legte auch er sich hin um zumindest ein bisschen Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen wurde er von seinem Onkel geweckt.

"Ist mich euch alles in Ordnung Prinz Zuko? Ihr habt sehr unruhig geschlafen.

Hattet ihr einen schlechten Traum?"

"Nein nicht schlecht, eher merkwürdig."

"Wie meint Ihr das Prinz?"

"Ach ist nicht so wichtig. Vergesst es." Zuko stand auf und schaute ins Freie. Der Sturm war vorbei und die Sonne schien vom Himmel. Sie tauchte den gesamten Wald in ein farbenfrohes Lichtspiel.

"Lasst uns gehen Zuko. Nutzen wir das gute Wetter." Der Prinz nickte nur, packte seine Sachen zusammen und verließ die Höhle. Auf dem Weg durch den Wald geriet Iroh ins Schwelgen und erzählte von Erlebnissen, die schon einige Jahrzehnte zurücklagen.

Zuko bekam von alledem nichts mit. Er war in Gedanken versunken, die sich um den Traum drehten, den er letzte Nacht hatte. Zuko wusste nicht, wie er ihn deuten sollte. Es war nicht der mit seinem Vater, sondern er träumte vom Avatar. Er sah den kleinen Mönch gegen eine dunkle Gestalt kämpfen, die er nicht erkennen konnte. Und dann erschien noch ein riesiger Drache, auf dessen Rücken ein alter Mann saß. Zuko konnte erkennen, dass er Kleidung der Feuernation trug. Er kannte den alten Mann jedoch nicht, hatte ihn noch nie gesehen. Er schien Zuko irgendetwas sagen zu wollen, aber auf einmal war er verschwunden und mit ihm auch der Avatar und die dunkle Gestalt.

Jetzt stand der Prinz allein in einer schier endlosen Schwärze. Er drehte sich nach allen Seiten um, doch da war niemand.

Was sollte das nun wieder bedeuten? Ich hab die Faxen dick von diesen andauernden Träumen.

"….ko. Prinz Zuko?" Der Angesprochene zuckte unmerklich zusammen.

"Was ist mit euch los?"

"Nichts Onkel. Es ist alles in Ordnung."

"Das glaube ich euch nicht. Irgendetwas beschäftigt euch, das merke ich doch."

"Es ist wirklich nichts. Macht euch keine Gedanken."

Iroh kannte seinen Neffen gut genug, um zu wissen, dass er jetzt nichts mehr von ihm erfahren würde und so setzten die beiden ihren

Kapitel 5: Der Weg den man gehen muss

Nach weiteren fünf Tagen und Nächten unter freiem Himmel erreichten Zuko und sein Onkel ein altes Tempelgelände. Man konnte ihm ansehen, dass hier schon seit Jahrzehnten kein Mensch mehr gewesen war. Steine und Holz waren mit Moos bedeckt, überall wuchsen Pflanzen wild durcheinander, Fensterscheiben waren zerbrochen und hier und da hingen Spinnweben an den verschiedensten Ecken.

"Nicht grade sehr einladend hier."

"Ihr dürft nicht vom äußeren Schein ausgehen Prinz Zuko. Das hier ist ein sehr spiritueller Ort."

"Woher wollt Ihr das wissen Onkel?"

"Das spürt man einfach. Geht tief in euch hinein und Ihr werdet es fühlen."

"Wie Ihr meint. Aber auf jeden Fall ist dieser Tempel ein guter Unterschlupf für die Nacht. Lasst uns hier bleiben."

"Ganz eurer Meinung Zuko. Ich bringe unsere Sachen in das Hauptgebäude da drüben und setzte uns einen schönen Tee auf."

"Was würdet Ihr nur ohne euren Tee machen?" Beide mussten lachen.

"Ich bin dann mal weg." Und so machte Iroh auf der Sohle kehrt und begab sich in den Tempel.

"Ein spiritueller Ort also. Das seh ich mir mal an."

Zuko erkundschaftete die ganze Tempelanlage, was auch nicht viel Zeit einnahm, da der ganze Komplex relativ klein gehalten war. Überall waren Statuen von irgendwelchen Heiligen aufgestellt, die dem Prinzen alle unbekannt waren. In den zwei Nebengebäuden gab es außer zusammengebrochener Altäre und Götzen nicht wirklich viel zu entdecken. Zuko beschloss daraufhin zu seinem Onkel zurückzugehen. Auf dem Weg dahin kam er an einem merkwürdig gewachsenen Strauch verschiedenster Pflanzen vorbei.

Der Prinz betrachtete ihn kurz, nahm dann eines seiner Doppelschwerter und hieb kräftig auf das Gebüsch ein. Mit der Zeit gab es nach und legte einen kleinen Weg frei. Dieser führte geradewegs zu einer Art Brunnen. Zuko schaute sich auf dem kleinen Platz um, der den Brunnen umgab.

"Oh man! Reinste Zeitverschwendung." Darufhin drehte er dem Steingebilde den Rücken zu und ging Richtung Hauptgebäude.
 

"Und habt Ihr etwas interessantes gefunden?"

"Überhaupt nicht Onkel. Dem Tempel hier haben weder die Zeit noch Räuber gut getan."

"Tja. Daran kann man nichts ändern. Da hätten wir wohl ein paar Jahre eher kommen sollen. Wollt Ihr einen Tee?"

"Ja gerne Onkel."
 

Inzwischen dämmerte es bereits und die Abendsonne legte den Tempel in ein wunderschönes rotes Licht.

Zuko stand auf einem Außengang des Hauptgebäudes und betrachtete das Szenario.

"Sehr spannend ist es hier ja nicht, aber der Tempel ist wirklich unglaublich schön."

"Ja nicht wahr." Zuko zuckte kurz zusammen, er hatte nicht bemerkt, wie sein Onkel zu ihm getreten war. "Es hätte mich wirklich interessiert, wie der Tempel in seinen besten Jahren ausgesehen hätte.", meinte Iroh.

"Mich auch."

"Ich denke ich werde mich jetzt hinlegen, war ein langer Tag. Ich wünsche euch eine gute Nacht Prinz Zuko."

"Euch auch Onkel."
 

Das rote Licht der Abendsonne waren schon seit langem einem tiefen schwarz gewichen und in der Tempelanlage lag ein junger Mann schon seit geraumer Zeit wach.

"Was ist nur los mit mir? Ich kann schon seit Tagen nicht mehr richtig schlafen."

Zuko stand auf und ging auf den Innenhof des Tempels.

"Es muss schon weit nach Mitternacht sein. Es wäre wirklich nett wenn ich zumindest ein wenig Schlaf bekommen würde!!!!! Hm?"

Zuko wurde auf ein schwaches Leuchten aufmerksam, dass aus der Richtung des Brunnes kam, den er am Nachmittag entdeckt hatte.

"Was ist das?" Langsam näherte er sich dem Leuchten und als er am Platz angekommen war sah er, dass das Licht direkt aus dem Brunnen kam.

Neugierig verringerte der Prinz den Abstand zwischen sich und der Erscheinung.

Als er jedoch in den Brunnen blicken wollte, wurde er von einer leichten Druckwelle zurückgeschoben.

"Was zum Teufel war das?"

"Falsch. Nicht was sondern wer." Eine tiefe männliche Stimme ertönte.

"Wer hat das gesagt."

"Ich." Aus dem hellen Licht erschien plötzlich eine Gestalt, ein älterer Mann.

"Wer bist…Moment! Du bist derjenige, den ich vor kurzem in einem Traum gesehen habe. Der, der auf dem Drachen geflogen ist. Was willst du von mir und wie heißt du überhaupt?"

"Langsam, langsam junger Prinz. Alles zu seiner Zeit. Mein Name ist Roku und ich war einmal Avatar."

"Wie bitte was?!" Zuko konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte.

"Wenn es stimmt was du sagst. Warum suchst du mich dann auf und woher weißt du wer ich bin?"

"Ich sagte doch langsam. Ich erkläre dir alles."

Roku setzte sich zu Zuko, der inzwischen mehr oder weniger fassungslos auf dem weichen Gras saß.

"Also. Am besten du hörst mir einfach nur zu Prinz. Fragen kannst du am Ende stellen, falls du welche haben solltest."

Zuko nickte nur und zeigte so das sein Gegenüber jetzt beginnen konnte.

"Was ich dir zu sagen habe ist sehr wichtig. Ich weiß, dass du nach deiner Bestimmung suchst, dem Grund warum alles so passiert ist, wie es passiert ist.

Du musst wissen, auch ich gehörte der Feuernation an. Ich kenne jede Seite der Feuerbändiger, aber du bist anders. Die Narbe auf deinem Gesicht zeugt davon, dass in dir ein Kampf tobt. Du wurdest enttäuscht von deinem Vater, wurdest verbannt und gedemütigt. Du willst um jeden Preis beweisen, dass du es würdig bist den Titel Feuerlord irgendwann tragen zu dürfen. Aber auf der anderen Seite verurteilst du langsam das, was die Feuernation vielen Menschen angetan hast. Du hast Mitleid.

Und außerdem ist dein Verlangen danach den Avatar zu fangen schwächer geworden. Du zweifelst daran, ob es dir den gewünschten Erfolg bringt."

Zuko hörte Roku aufmerksam zu. An manchen Stellen zuckte er innerlich zusammen.

Wie konnte dieser Fremde nur so gut über ihn bescheid wissen, Dinge, die er sich selbst noch nicht eingestanden hatte.

"Ich kann dir nur eins sagen. Du bist die Hoffnung der Feuernation. Du musst dem Avatar helfen, deinen Vater zu besiegen. Ohne deine Hilfe wird er es nicht schaffen können. Das ist der Weg den du gehen musst."

Die ersten Sonnenstrahlen fielen bereits durch die Wolken. "Ich muss jetzt gehen Zuko. Ich vertraue dir du wirst dazu beitragen diese Welt zu retten."

Mit diesem Satz verschwand Roku und der Prinz der Feuernation sah dem verschwindenden Licht still hinterher. Nach einer Weile stand er auf und verließ den Platz. "Der Weg, den ich gehen muss." Diese Worte gingen Zuko

immer wieder durch den Kopf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  JD1990
2008-02-24T20:35:24+00:00 24.02.2008 21:35
oh...armer Zuko...er tut ir so leid -.-

Von:  JD1990
2008-02-24T20:24:31+00:00 24.02.2008 21:24
Bah das war super beschrieben echt.. ich hab erst gedacht er und Iroh hätten ne unetrschlupf gefunden.Als er dann aber mit Prinz angeschprochen wurde,kam mir die idee das er träumt
Von: abgemeldet
2007-07-03T10:00:00+00:00 03.07.2007 12:00
schalt mal was frei damit ich hier alles kommentieren kann.... aber ich muss zugegben du wirst besser... ^^

nee ehrlich ist gut bis jetzt!
Von: abgemeldet
2007-06-09T16:39:44+00:00 09.06.2007 18:39
Schreib weiter!!! Bitte!!!!
Ich will wissen wie es weiter geht!
Was machen Iroh und Zujo noch alles?
Schreib bitte schnell weiter!
Ach ja: Die anderen Kapitel sind auch total cool!
lg Ren-chan1


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