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Missverständnisse

Wer liebt jetzt eigentlich wen?!
von

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Kapitel 2 (1/3)

Kapitel 2 (1/2)
 

Zorros PoV
 

Ich bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Sanji auf mich zu kam, allerdings stehen blieb, bevor er ganz bei mir war.
 

„Schon fertig mit der Küche?“, fragte ich leicht außer Atem nach. Sanji nickte, setzte sich dann mit dem Rücken zur Reling, sodass er nicht weit von mir entfernt war.
 

Er holte eine seiner Zigaretten aus der Brusttasche, steckte sie sich an und wandte seinen Blick wieder zu mir, nachdem er den ersten Zug in die Luft geblasen hatte.
 

Ich lächelte leicht, aufmunternd, hätte gerne, dass er es genauso ehrlich erwiderte, aber das tat er nicht, nicht in letzter Zeit. Sein Blick richtete sich stattdessen schnell wieder auf die Planken. Ich seufzte innerlich. Es beschäftigte ihn immer noch, dass wir uns vor einer guten Woche, in Anführungszeichen, gestritten hatten.
 

„Und wie lange brauchst du noch?“
 

Ich antwortete nicht gleich, betrachtete ihn nur.
 

Eigentlich konnte ich es ihm nicht verdenken, dass es ihn noch beschäftigte. Ich wusste, dass ich mich anders verhielt, vielleicht sogar komisch, was größtenteils daran lag, dass ich so gut wie jede Nacht von ihr träumte.
 

Sie war zwar nicht noch einmal so wie im ersten Traum erschienen, aber ich kam jede Nacht zurück auf die Insel mit dem glitzernden Sand. Ich konnte immer ein Stückchen näher zum Gipfel des Berges gehen, hatte es aber bisher nicht geschafft, oben anzukommen.
 

Das Einzige, was ich festgestellt hatte, war, dass man, wenn man durch das Steingebilde an der Klippe blickte, Ruinen im Wasser sehen konnte. Soweit ich das einstufen konnte, bestanden diese Gebäude größtenteils aus tempelähnlichen Anlagen, die bestimmt schon vor einer halben Ewigkeit im Meer versunken waren.
 

Auf alle Fälle machten sie dem Sand, was Schimmern und Glitzern anging, locker Konkurrenz. Es war ein faszinierender Anblick; Ich hatte noch nie ein Meer gesehen, dass nachts so klar und blau war, wie an dieser Stelle. Man sah bis auf den Grund, jedes Detail der Ruinen – es war einfach atemberaubend.
 

Aber ich wusste verdammt noch mal nicht, was sie bedeuteten!
 

Vor allem, weil ich, wie gesagt, noch nie ganz oben gewesen bin. Ich kam zwar immer etwas weiter, aber dann brachen die „Insel-Sequenzen“ ab und ich fand mich in verschiedenen Situationen wieder, die ich mit ihr erlebt hatte.
 

Langsam erinnerte ich mich wieder an alles, obwohl ich mir solche Mühe gegeben hatte, es zu vergessen, nachdem sie… Wie auch immer. Eigentlich wollte ich es nicht mehr wissen.
 

„Zorro?“
 

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, sah Sanji leicht verwirrt an, bis mir wieder einfiel, dass ich ihm noch nicht geantwortet hatte.
 

„Bin fertig“, lächelte ich nur schnell, sprang von der Reling, auf der ich im Schneidersitz gesessen hatte, und schulterte die Hanteln. „Ich geh eben duschen, bin gleich bei dir.“
 

Sanji nickte, beobachtete mich, als ich unter Deck ging.
 

Als ich mit duschen und allem fertig war, kam ich wieder nach oben, setzte mich neben meinen blonden Smutje und legte einen Arm um seine Schulter. Sanji lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.
 

Ich sah ihn an, lächelte leicht, während ich durch seine Haare fuhr.
 

„Müde?“
 

Er schüttelte den Kopf, öffnete die Augen, die er zuvor noch geschlossen hatte. „Nein.“ Er schmiegte sich enger an mich. „Du nimmst mich in letzter Zeit nur so selten in den Arm. Ich vermisse das…“
 

Ich sah ihn überrascht an: „Wirklich?“
 

Ein leichtes Nicken war die Antwort, ehe er versuchte, sich noch enger an meinen Körper zu drücken.
 

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich sein Kinn hoch drückte. Er sah mich leicht verwundert an, begann aber ebenfalls zu Lächeln, als ich meine Lippen sanft auf seine bettete und mit der Zunge darüber strich.
 

Erst jetzt merkte ich, dass er wirklich Recht hatte, irgendwie war mir das hier auch abgegangen.
 

Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander. Schmunzelnd strich ich ihm über die Wange, hauchte noch einen kurzen Kuss hinterher.
 

„Reicht das vorerst als Wiedergutmachung?“, fragte ich dann, küsste nochmals kurz seine weichen, nach Tabak schmeckenden Lippen.
 

Er lächelte ebenfalls und dieses Mal hatte ich wieder das Gefühl, dass es ein ehrliches Lächeln war: „Ich denke schon – für den Anfang.“
 

Ich schüttelte grinsend den Kopf, beugte mich nach unten um ihn erneut zu küssen, als die Stimme unseres Kanoniers vom Krähennest aus übers Deck hallte.
 

„Hey, ihr Turteltauben!“
 

Ich drehte meinen Kopf zu ihm nach oben: „Was ist?!“
 

Sanji fand es scheinbar sehr belustigend, wie ich Lysop anfauchte, da er anfing zu kichern.
 

„Was ist witzig“, grummelte ich nur und piekte ihn in die Seite.
 

„Land in Sicht!“, hörten wir dann wieder die Langnase schreien. Ich zog verdutzt eine Augenbraue hoch.
 

„Land?“, fragte ich an Sanji gewandt, aber dieser war, ehe ich irgendwas tun konnte schon aufgestanden und zum Bug gegangen, wo Ruffy, sobald er das Wort Land gehört hatte, auf dem Schafskopf saß.
 

Ich stellte mich neben meinen Blonden und lehnte mich mit den Armen auf die Reling.
 

„Ich wusste gar nicht, dass wir schon so bald welches erreichen sollen.“
 

Sanji zündete sich eine neue Zigarette an: „Doch, Nami hat es heute Morgen gesagt, aber du warst schon weg.“
 

„Oh“, machte ich nur, da mir auffiel, dass dieser Gedanke Sanji scheinbar wieder traurig machte.
 

Er schüttelte nur den Kopf, scheinbar um ein paar Gedanken zu vertreiben und lächelte mich dann an: „Ich freu mich, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.“
 

Ich hob ebenfalls meine Mundwinkel, nickte leicht.
 

„Du, Sanji“, kam dann Ruffys Stimme dazwischen, der das Land scheinbar angesichts der Anwesenheit seines Schiffskochs nicht mehr halb so interessant fand.
 

Der blonde Smutje zog eine Augenbraue hoch: „Ja?“
 

„Wann gibt’s essen?!“
 

Sanji klatschte sich die Hand gegen die Stirn: „Es gab gerade erst was, du Vielfraß!“
 

Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf.
 

Das wird sich auch nie ändern…
 

„Also, wer bleibt beim Schiff?“, fragte Nami in die Runde, als wir etwas später am Tag an der kleinen Insel, ich gebe zu, wie sie hieß, habe ich vergessen, angelegt hatten.
 

„Ich brauch neue Werkzeuge!“, rief Lysop sofort ein und sprintete runter auf die Docks.
 

„Und ich müsste meinen Medizinvorrat auffüllen“, kam es dann auch von unserem kleinen Maskottchen in Elchform, allerdings um einiges kleinlauter.
 

„Lebensmittel“, hob Sanji nur die Hand und warf mir einen enttäuschten Blick zu.
 

Wir wussten alle, was das bedeutet: Der liebe Zorro bleibt beim Schiff.
 

Ich zuckte nur mit den Schultern: „Bis später.“
 

Gerade, als ich mich um drehen und meine Trainingssachen von unten holen wollte, spürte ich Sanjis weiche Hand an meinem Gelenk.
 

„Ich will aber mit dir auf die Insel“, murmelte er leise und warf einen Blick über die Schulter zu der kleinen Stadt, an dessen Hafen wir angelegt hatten.
 

Ich lächelte, strich ihm über die Wange und küsste ihn kurz. „Wir gehen heute Abend auf der Insel spazieren, ja? Nur wir zwei.“
 

Meine Finger fuhren nochmals durch die blonden Strähnen, da er mich immer noch leicht schmollend ansah.
 

„Versprochen?“
 

Ich nickte: „Versprochen. Und jetzt mach, dass du wegkommst.“
 

Er grinste, nickte, drehte sich, nachdem ich noch einen kurzen Kuss bekommen hatte, auf dem Absatz um und rannte zu den anderen, die schon vorgegangen waren.
 

Meine Augen folgten ihm noch einen Moment lächelnd, ehe ich mich abwandte.
 

Lange konnte das ja nicht dauern, bis sie wieder da waren.
 

Ich stand auf Deck, die anderen waren schon ein paar Stunden weg, aber das kümmerte mich eigentlich nicht wirklich. So konnte ich auch mal Untertags und nicht nur irgendwann bevor die Sonne selbst aufsteht in Ruhe trainieren.
 

Da ich, meiner Ansicht nach, für heute genug Liegestützen gemacht hatte, stand ich auf, streckte mich leicht. Mein Nacken knackte, als ich den Hals drehte.
 

Ich bückte mich, hob meine drei Schwerter auf, die neben mir auf dem Boden lagen und band sie an meiner Stoffhose fest, die ich zum trainieren angezogen hatte.
 

Gerade, als der Knoten saß, hörte ich hinter mir Schritte, die die Planke zu den Docks hoch führte.
 

Ich zog eine Augenbraue hoch, drehte mich aus Reflex um, hörte fast im selben Moment, wie sich ein Schuss löste. Schmerzen zogen sich durch meinen Bauch, während ich spürte, wie das warme Blut über meinen unbekleideten, verschwitzten Oberkörper rann.
 

Ich knickte leicht ein, keuchte kurz, spürte daraufhin den metallenen Geschmack der roten Flüssigkeit in meinem Mund.
 

Das werden sie büßen.
 

Ich hörte hämisches Lachen, hob meinen Kopf und sah drei Kerle auf der Planke stehen, die sich offensichtlich königlich über ihren Treffer amüsierten.
 

„Was ist so lustig?“, hakte ich nur nach, stellte mich aufrecht hin. Ich ignorierte die Schmerzen, die sich von meinem Bauch aus in meinem Körper ausbreiteten, genauso wie die Tatsache, das das Blut mittlerweile aus meinem Mund meinen Mundwinkel hinunter lief.
 

„Der steht noch?!“, stieß einer der vermeintlichen Schiffsräuber schockiert aus, hob erneut eine Pistole. Ich schätzte mal, dem hatte ich das nicht unerhebliche Loch in meinem Bauch zu verdanken.
 

„Verschwindet“, knurrte ich, zog eines der Schwerter und deutete damit auf den Schützen.
 

„Du spinnst doch, Junge! Du bist so gut wie tot!“ Wieder dieses hämische Lachen und meine Laune sank noch etwas weiter nach unten.
 

„Schnauze“, fuhr ich den bärtigen Idioten an, preschte nach vorne und erledigte die Sache mit einem gezielten Schwertstreich.
 

Das, unpassender Weise, ziemlich vorlaute Etwas von einem Pseudopiraten starrte mich noch einen Moment geschockt an. Ich griff nach seiner Schulter, rammte ihn die Klinge in den Bauch, sodass das schmale Metall am Rücken wieder hinaustrat. Ich spürte, wie die Klinge das Fleisch, die Muskeln und Adern zertrennte, die Haut wieder durchstach.
 

Die Augen weiteten sich noch ein Stück, während ich nur grinsen konnte, bevor ich das Schwert in einer fließenden, schnellen Bewegung wieder aus dem Körper zog.
 

Er spuckte Blut, fiel um und landete in dem Salzwasser unter uns, da mittlerweile alle Beteiligten auf der Planke standen.
 

„Sonst noch wer?“, fragte ich nur, fuhr mit der Zunge über meine Lippen, um den Blutstrom etwas zu stoppen.
 

Die zwei noch verbliebenen Freunde meines Angreifers schienen leicht geschockt, starrten auf den roten Nebel, der sich langsam im Wasser ausbreitete.
 

„Das… das geht doch gar nicht.“
 

„Ach?“, fragte ich nur, zeigte mit der Klinge auf die Beiden. „Weg jetzt, aber schnell.“
 

Der eine, vermutlich der Vernünftigere von beiden, wollte schon dazu ansetzen, wegzulaufen, doch sein Partner war scheinbar etwas mehr darauf aus, sich heute noch ins Grab befördern zu lassen, denn er hob seine Schusswaffe und feuerte.
 

Ich konnte, hauptsächlich wegen der sowieso schon genug schmerzenden Bauchwunde, nicht mehr richtig reagieren, fühlte nur die brennenden Schmerzen, als sich eine Kugel in meine linke Schulter bohrte, dabei die Knochen zersplitterte, und die andere sich in den rechten Oberarm drückte.
 

Gerade noch so konnte ich mich beherrschen, das Schwert nicht fallen zu lassen, umklammerte es mit rechts so stark ich konnte.
 

„Verdammter… Bastard“, knurrte ich leise, schielte ihn von unten herauf böse an.
 

„Verdammt, du kannst nicht mehr stehen! Verrecke endlich!“, brüllte er, schoss noch ein paar Mal, genauer gesagt vier Schüsse, die alle ins Leere gingen, bis seine Munition leer war.
 

„Ich bin dran“, konnte ich die zynische Bemerkung nicht zurück halten und stürzte nach vorne. Schneller als er schauen konnte, stand ich hinter ihm, sodass meine Brust seinen Rücken beinahe berührte, zog fließend ein zweites Schwert und ließ beide Klingen über den Brustkorb des Gegenspielers gleiten, wobei ich tief genug in das weiche Fleisch drückte, dass sich die Blutfontäne, die hinaus trat, als ich die Bauchschlagader durchschnitt, bis auf die Holzdielen unseres Decks hin ausbreitete.
 

Gerade, als ich die Klingen zurück nahm um den leblosen Körper auf den Boden gleiten zulassen, ertönte ein erneuter Schuss, dessen Kugel sich beißend durch das Fleisch meines Rücken bahnte. Den Schmerzen nach zu urteilen, die dabei meinen Körper hoch in mein Gehirn strömten, um sich dort festzusetzen, durchbrach sie Dank ihrer Schlagkraft auf dem Weg weiter in meinen Körper noch eine Rippe.
 

Ich schrie auf, drehte mich blitzschnell um und erledigte auch den letzten mit einem gezielten Hieb über die Kehle.
 

Ein Keuchen drang über meine Lippen, gefolgt von einem Bluthusten.
 

Die Sicht verschwamm vor meinen Augen, meine Beine wackelten.
 

„Shit“, zischte ich nur, versuchte mich dagegen zu wehren, das Gleichgewicht zu verlieren. Zu viel meines Blutes lag auf dem Boden, tränkte meine Hosenbeine, während es vom Bauch hinab lief. Einige Tropfen fielen von meinen Händen, da die Arme den Strom aus Schulter und Oberarm nach unten leiteten.
 

Ich atmete tief durch, legte meinen Kopf in den Nacken, um mehr Luft zu bekommen, nicht den Geruch der roten Flüssigkeit in der Nase zu haben.
 

„Zorro! Wir sind wieder da!“, hörte ich auf einmal Sanjis Stimme, blickte in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Jetzt können wir…“ Er blieb schockiert stehen, unterbrach sich selbst mitten im Satz. „Oh mein Gott!“
 

Ich lächelte nur, sah, wie er die Lebensmittel, die er auf den Armen hatte, fallen ließ, und auf mich zu rannte.
 

Mein Körper wurde schwächer, meine Beine gaben nach, ehe er auch nur in meiner Nähe war. Ich fühlte, wie ich nach hinten fiel, kurz darauf das kalte Wasser, das mich umschloss.
 

Ich wusste, dass das Salzwasser in den Wunden brannte, spürte aber nichts, sank einfach hinab. Meine Augen waren geöffnet, blickten nach oben zu der Sonne, die schimmernd durch das Wasser drang, sich auch den Weg durch den roten Nebel bahnte, der von mir ausging.
 

„Zorro“, erklang dann auf einmal der altbekannte Singsang in meinem Ohr und ich musste lächeln.
 

Sie erschien vor mir und das war das erste Mal, seit langem, dass ich sie wirklich sah.
 

Ihre Haare waren lang, schwarz, schwebten durch das Wasser, schienen aber nicht den Eindruck zu machen, als seien sie nass, wie sie eigentlich sein müssten. Im Allgemeinen schien sie das Wasser nicht mal zu spüren.
 

Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich nach unten beugte, zur mir hinab tauchte und nach meiner Hand griff, die ich ihr automatisch entgegen gestreckt hatte.
 

Ich spürte eine Wärme durch meine Gliedmaßen laufen, wie ich es nur selten fühlen durfte.
 

Mein Blick lag erst noch auf ihrem Gesicht, sah in diese meerblauen, lächelnden Augen, ehe ich auf ihre Hand blickte. Sie steckte in einem weißen Handschuh, der, wie mir erst auf den zweiten Blick auffiel, ihr bis zu den Oberarmen reichte.
 

Ansonsten hatte sie nur ein langes, weißes Kleid an, das keine Ärmel hatte sondern am Nacken zusammengebunden war.
 

Ich merkte, dass ich das Kleid kannte, die schwarze Schleife, die sich als Band um die Taille wand, das ungleichmäßige Ende, das mal weiter oben mal weiter unten war. Ich kannte es wirklich, aber es sah anders aus, sie sah anders aus. Siebzehn, so alt wäre sie jetzt und so alt schien sie zu sein. Aber das konnte nicht sein.
 

In diesem Kleid hatte ich sie kennengelernt, hatte sie immer gekannt. Sie hatte es als Kind getragen, damals. Vor etwas mehr als zehn Jahren. Sie hatte es getragen, als ich sie zum letzen Mal gesehen hatte, damals. Vor zehn Jahren.
 

Sie hatte es getragen, als sie damals vor zehn Jahren darin gestorben war.
 

„Keine Angst, ich beschütze dich“, hörte ich ihre Stimme, sah auf ihre rosa glänzenden Lippen aber sie bewegten sich nicht und ich wusste, dass die Stimme nur in meinem Kopf war. „Dir passiert nichts.“
 

Ich wollt meinen Mund öffnen, fragen, wie das möglich war, wie ich ihre Hand an meiner Haut spüren konnte, die Wärme, die davon ausging, obwohl sie tot war, aber sie wandte ihren Kopf ab, sah nach oben.
 

Meine Augen folgten ihrem Blick, sahen Sanji, der gerade ins Wasser gesprungen war und auf uns zutauchte.
 

Er schien sie gar nicht zu bemerken, beachtete sie nicht, obwohl sie es war, die mich am Absinken hinderte, dafür sorgte, dass er mich erreichte bevor das Wasser um mich herum die letzte Luft in meinen Lungen unnütz machte.
 

Ich spürte seine Hand an meinem Gelenk, genau dort, wo sie mich festhielt, aber er griff durch sie durch, als wäre sie gar nicht da. Als wäre sie nur ein Geist.
 

Ein Ruck und Sanji hatte mich an seinen Körper gedrückt, paddelte so schnell er konnte wieder in Richtung Sonne. Ich fühlte seinen Herzschlag, hektisch, schnell, unregelmäßig, ängstlich.
 

„Ich beschütze dich, hab keine Angst, Zorro.“
 

Meine Augen legten sich nach unten, sahen sie dort an der Stelle noch immer im Meer schweben, sich langsam auflösen.
 

Meine Finger streckten sich ihr entgegen, aber sie winkte nur, lächelte noch leicht, ehe sie vollends durchsichtig wurde und einfach wieder verschwunden war.
 

Keine Sekunde später spürte ich die Luft um mein Gesicht, atmete automatisch ein.
 

„Helft mir!“, hörte ich Sanjis Stimme undeutlich an meinem Ohr, obwohl ich wusste, dass er schrie. Kurz darauf lag ich wieder auf den Holzplanken, hustete Blut. Ich versuchte meine Augen offen zu halten, meine Freunde, die um mich herum standen, vor allem Sanji, der neben mir kniete, anzulächeln, aber etwas lenkte meine Aufmerksamkeit hinter den Blonden..
 

Dort stand sie, wieder dieses sanfte Lächeln, das mich irgendwie beruhigte.
 

Ich sah Chopper in seiner Menschgestalt, wurde hochgehoben und keuchte dabei nochmals Blut, sah sie aber immer noch an.
 

Sie nickte nur, grinste leicht: „Dass du dich auch immer wieder so in Schwierigkeiten bringen musst!“ Sie hob ihre behandschuhte Hand, wedelte tadelnd mit dem Finger, grinste mich aber weiter irgendwie fröhlich an.
 

Ich erwiderte es schwach: „Blöde… Kuh.“
 

Ich wusste nicht, ob sie dann weiterhin hier war, bei den anderen, obwohl diese sie nicht bemerkten, fiel einfach in eine Schwärze. Ich hatte nicht mehr die Kraft, mich dagegen zu wehren, ließ mich davon verschlingen und irgendwie war ich dankbar für diese Schwärze.
 

Stille, schmerzfreie, endlose Schwärze…
 


 

***
 

Ich weiß, ich kann keine Kampfszenen schreiben. T^T Hoffe es passt trotzdem. ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-05-13T16:27:30+00:00 13.05.2007 18:27
Du kannst keine Kampfszenen schreiben?
Da darf ich ja wohl noch mitreden!
Natürlich kannst du Kampfszenen schreiben oder hab ich mich da gerade verlesen?
xD xD xD Sadistisch bist du aber gar nicht, oder? ^^
Die Beschreibungen mit dem Blut, das auf die Planken tropft, hat mir sehr gut gefallen
Ich bin auch immer so nett xP

UNd wer zum Geier ist SIE?! Kuina????
Kommt mir irgendwie so vor...*grüel*
*.......*
Egal, jedenfalls fürs erste. Dieses Blöde Kuh war einfach zu genial ^^
Bin ja mal gespannt was Sanji von dieser äußerst interessanten Wortwahl gehalten hat
Bei einer Grabrede kommt das doch sicherlich gut!
"Ich habe ihn geliebt. Seine letzten Worte, die er mir unter Schmerzen zumurmelte, das letzte, was wir je von seinen Lippen vernehmen sollten, waren zwei einfache, aber ausdrucksstarke wörter: Blöde Kuh. Jetzt weiß ich, dass auch er mich geliebt hat."
Wuääää? ^^
Sanji ist bestimmt ziemlich angepisst xD
Kein romantischer Strandspaziergang unter dem Sternenhimmel....tja, das hat der Gute wohl Pech!
Und jetzt schreib schnell weiter, ich will lesen!!!
*hug*


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