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La haine de l'amour

[dt.: Der Hass der Liebe]
von

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Maat

Vorwort:

So, ich hatte zwar gesagt, dass ich bis Mittwoch nichts mehr uppen werde, aber die Prüfungen scheinen leichter als gedacht zu sein, also hab ich das nächste Kapi doch schon beendet, voila, hier ist es!

Gewidmet ist es angelwater als "Willkommen", Hasi-Yugi für die netten Tipps und PharaoTeam für die Unterstützung und die Bitte ums uppen. ^^

Hab euch alle lüüb!!

Viel Spaß beim Lesen!
 


 


 

Atemu saß vor seinem Frisiertisch.

Sein persönlicher Leibdiener näherte sich vorsichtig, das Messer in der Hand.

Nun ja, es musste sein.

Atemu war ziemlich stolz auf seine Haare.

Aber das war ein kleines Opfer.
 

Er erinnerte sich noch gut, damals, als er das Knabenalter überschritten hatte und endlich in den größeren und komfortableren Teil des Palastes hatte umziehen dürfen. Seine Spielsachen und Kleidungsstücke aus seiner Kindheit waren eingeschlossen und versiegelt worden, in diesem Leben würde er sie nicht wiedersehen, erst, wenn er als Ba – Seele [Seelen Verstorbener] sein Grab verließ, würden sie sich in seiner Grabkammer wiedersehen.

Dann hatte er die Jugendlocke angeschnitten bekommen und man hatte sie verbrannt. Nein, was hatte das gestunken!

Aber seit dem hatte er seine Haare wachsen lassen, und er war doch immer stolz auf seine Frisur gewesen.

Einzigartig wie er selbst.
 

Aber Schluss damit.

Haare wuchsen ja schließlich nach.

Er winkte den Diener näher heran und bedeutete ihm, anzufangen.

Vorsichtig wurde das Messer angesetzt, es war ziemlich kalt, auf seiner Haut.

Noch viel vorsichtiger machte sich der Diener dann daran, Atemu die Haare abzuschneiden. Stück um Stück fielen sie um ihn herunter, wie Blätter im Herbst. Wie sein altes Leben von ihm abfiel.

Überall um sie herum auf dem Boden lagen Haare.

Sie waren doch ziemlich lang gewesen. Atemu spürte einen Anflug von Trauer, der aber recht schnell von Vorfreude verdrängt wurde.

Kritisch musterte er sich im Spiegel.

Es war lange her, dass er sich zuletzt mit Glatze gesehen hatte.

Sein Kopf wirkte so groß, ohne seine Haare. Er drehte ihn nach allen Seiten, um ihn besser sehen zu können.
 

Dann stand er auf.

Straffte die Schultern.

Die Tageszeremonie begann gleich.

Er war bereit.

Die Krone wartete auf ihn.
 

Yuugis’ Gemächer:

Noch jemand hatte in dieser Nacht keine Ruhe gefunden. Auch Yuugi hatte sich unruhig hin und her geworfen, und schon den Diener an der Tür geweckt, mit seiner Schlaflosigkeit.

Aber wie sollte er auch schlafen können?

Morgen würde ein verrückter Irrer mit wunderschönen Augen den Thron Kemets’ besteigen!

Ah, Nein!

Morgen würde ein verrückter Irrer den Thron Ägyptens besteigen!

Was sollten die wunderschönen Augen?

Ja... sie waren wunder- Nein! Sie gehörten einem Verrückten!

Was war denn nur los mit ihm?

Das war doch nicht normal!

Aber er dachte ständig an ihn....
 

Tageszeremonie:

Atemu atmete tief ein und aus. Der Duft von Ölen lag in der Luft.

Er genoss es.

Aber sein Gesicht war eine Maske aus Kälte, wie immer.

Die Zeremonie hatte begonnen – endlich!!

Die neunfache Salbung war in vollem Gange.

Die Priester wuselten um ihn herum, aber Atemu nahm sie kaum war.

Dies war der Augenblick, in dem er seine göttlichen Eigenschaften erhielt, der Augenblick, in dem er zum Sonnengott selbst wurde.

Macht, sie war ihm.
 

Die Luft im Allerheiligsten war getränkt von Weihrauch. Atemu spürte, wie seine Augen zu tränen beginnen wollten, aber er kämpfte die Tränen zurück, er war doch kein Schwächling!

Tatsächlich schaffte er es erfolgreich, mit eiskalter Miene die Schmuckstücke entgegenzunehmen und dabei ziemlich erhabne auszusehen.

Seine Hände krallten sich begierig um Was-Zepter, Djed-Pfeiler und das Ankh. Zeichen für Herrscherwürde, Dauer und Leben.

Seine Füße schlüpften in die weißen Ledersandalen, seine Hände umschlossen den Stab der fremden Länder.

Ein unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl durchströmte ihn. Ja, hier gehörte er her, hier war er, er, der baldige Pharao.
 

Die Zeremonie ging weiter.

Er wurde eingekleidet, und dann sah er sie, die Kronen. Seine Kronen.

Er zitterte vor lauter Aufregung und Vorfreude.

Zuerst wurde ihm die weiße Krone des Südens aufgesetzt, dann, die rote Krone des Nordens. Er hatte Mühe den Kopf grade zu halten, diese verdammten Dinger waren schwerer als gedacht.

Moment-!

Hatte er grade „diese verdammten Dinger“ gedacht?

Diese wundervollen Insignien seiner Macht.... waren scheiße schwer.

Doch reckte den Kopf.

Egal wie schwer, sein Herz war so leicht, dass es davonfliegen könnte.
 

Die ersten Schritte, die er mit der gewaltigen Krone auf dem Kopf machte waren etwas mühsam und holperig, was er durch möglichst viele kalte Blicke in alle Richtungen zu überspielen suchte. Es war gar nicht so einfach, mit so einem großen, schweren ding auf dem kopf hoch erhobenen Hauptes erhaben durch den Palast zu schreiten.

Und genau das tat er nun.

Langsam gewöhnte er sich an das Gewicht auf seinem Kopf, doch drücken tat es trotzdem.
 

Sein Weg führte ihn durch die Kapellen, Zeichen für das große Haus, das alte Heiligtum der Nechbet [Schutzgöttin der Pharaonen, Göttin Oberägyptens’], und das Haus der Flamme, das Heiligtum der Wadjet[Schutzgöttin der Pharaonen, Göttin Unterägyptens’].
 

Er war ziemlich erleichtert über die hier ständig wechselnde Kopfbedeckung – das Nemeskopftuch trug sich doch wesentlich leichter als die beiden schweren Kronen!!
 

Yuugis’ Gemächer:

Die Sonne wanderte über den Himmel, und Yuugi war das Herz schwer, so schwer. In einem anderen Teil des Palastes, irgendwo, wurde Atemu grade zum Pharao.

Natürlich war es Yuugi nicht gestattet, hierbei anwesend zu sein, aber seine Gedanken weilten dennoch bei Atemu.

Und obwohl er versuchte, nur an den nun sicherlich folgenden Schrecken Atemus’ Herrschaft zu denken, ertappte er sich immer wieder und immer öfter dabei, wie er sich eher fragte, wie Atemu wohl aussah, wenn er die Insignien der Macht trug, wenn er auf dem Thron saß, wenn das Licht auf sein weiches Haar fiel, die Sonne sich in den Rubinen seiner Augen brach oder wie Licht und Schatten auf seinen muskulösen Beinen tanzten.

Er hasste sich.

Für diese Gedanken.

Für diese Schande.

Er liebte es.
 

Tageszeremonie:

Atemu stand da, das Kinn stolz nach vorne gereckt, während seine Namen verlesen wurden.

Geburtsname, Thronname, Horusname, Nebtiname und Goldname.

Seine Namen, seine Macht.

Nie würde die Welt sie vergessen, dafür würde er sorgen.
 

Atemu folgte Djedchonsiuefanch, was er sehr ungern tat, aber als oberster Priester war es natürlich seine Aufgabe, die Inthronisierung zu vollziehen. Na schön. Wenn’s denn sein musste.

Noch eine Salbung.

Und dann kniete Djedchonsiuefanch vor ihm – was Atemu besonders genoss – und legte die aus Harzbrot gebackenen Hieroglyphen in seine Hand.

Als er sie schluckte, hätte er sich zwar fast übergeben müssen – warum mutete man ihm zu, so etwas widerliches zu schlucken? Er war ein Gott! – aber damit war die Tageszeremonie beendet.
 

Nachtzeremonie:

Atemu befand sich erneut im Allerheiligsten.

Allerdings mochte er es nicht zu liegen, wenn alles um ihn herum stand. Das gab ihm ein Gefühl von Ausgeliefertsein und wenn er nicht die Kontrolle über alles hatte, was das ein erstes Anzeichen von Schwäche.

Und ein schwacher Pharao war nicht mehr lange Pharao.

Die Priester gewannen an Einfluss.

Und die lybischen Söldner, die seit neustem angeworben werden mussten bereiteten ihm ebenfalls Sorge.

Ägypten war ein Pulverfass, und er saß auf dem Deckel.

Es musste einiges getan werden!
 

Seine Gedanken drifteten ab.

Wie sollte er sich auch konzentrieren können, wenn er mit Mohn vollgestopft war?

Na ja, dass hier sollte ja seinen Tod darstellen. Dennoch – ihn mit Drogen vollgepumpt und in den Händen machthungriger Priester zu liegen war wirklich nichts, was Atemu Freude breitet hätte.

Die vier harten Siegel aus Holz nahm er kaum war, verdammter Mohn!

Und diese Nachtzeremonie von nun an jedes Jahr!

Er musste höllisch aufpassen.

Und er brauchte neue Priester.

Seine Gedanken wollten nicht bei ihm bleiben.
 

Seine Priester enthaupteten irgendwelche Pflanzen, Atemus’ Bewusstsein kam nur langsam wieder zurück, er erwachte wieder von den Drogen.

Rituelle Wiederbelebung von den Toten.

Bannen der bösen Mächte.

Und dafür die ganzen Drogen....
 

Atemu war schon etwas wohler, als sie sich darauf hin ins Lebenshaus begaben, wo ihm die neun verschieden Vögel dargereicht wurden.

Die Schwingen des Falken und des Geiers auf seinen Wangen kitzelten unangenehm.

Es wurde Zeit.

Atemu verließ die verschlossenen Türen des Tempels und begab sich zu seinem neuen, goldenen Wagen, in dem er sich nun auf den Weg durch die Stadt machen würde.

Feierlicher Umzug.

Zeitverschwendung.
 

Auf Yuugis’ Balkon:

Yuugi lehnte sich aufgeregt über seinen Balkon.

Hinter ihm rückten die Wachen ein Stück näher – er wollte sich doch nicht von seinem Balkon stürzen, was dachten die denn??

Nun ja, sie machten ihre Arbeit.

Sollten sie das nicht tun, würde Atemu sie vermutlich einen Kopf kürzer machen lassen.
 

Yuugi sagte nichts und suchte weiter die von Hunderten und Aberhunderten von Kerzen erleuchtete Nacht ab.

Atemu müsste gleich kommen, die Zeremonie sollte nicht mehr allzu lange dauern.

Und obwohl er sich eigentlich vor dem Anblick fürchten sollte, schlug sein Herz schneller bei dem Gedanken, Atemu gleich wiederzusehen.

Immerhin hatten sie sich seit Yuugis’ Schicksalsschwerer Gerichtsverhandlung nicht mehr gesehen.
 

Da!

Der goldene Waagen blitze im Licht der vielen Feuerscheine auf.

Die Gestalt darauf leuchtete nicht weniger.

Atemu.

Yuugi starrte ihn unverhohlen an.

Musste wohl etwas seltsam aussehen, aber Yuugi war das im Augenblick ziemlich egal, er genoss diesen Augenblick, Atemu noch einmal wiederzusehen – wer wusste schon, wann das nächste mal sein würde?

Atemus’ Gesicht war so erhaben, gottgleich, feierlich.

Ausnahmsweise einmal nicht voller Hass, obwohl Yuugi ja schon wusste, dass Atemu auch zu anderen Gefühlsregungen im Stande war, war es doch schön, dies hier noch einmal bestätigt zu sehen.

Seine edle Kleidung umwehte ihn beim schnellen Tempo der Pferde.

Der Anblick hatte etwas magisches, eine Magie, der Yuugi sich nicht entziehen konnte und wollte.

Atemu.

Yuugi sah nichts und niemanden sonst.

Nur Atemu.
 

Hilfe!!

Was war denn los mit ihm? Das war doch nicht normal!

Atemu...

Er war sein Feind.

Er musste ihn doch hassen.

Nur, was war das für ein Gefühl, tief in seiner Brust?

Es war sicher kein Hass, Yuugi wusste, wie sich Schmerz anfühlte, jahrelang hatte er ihn in seiner Brust gegen Ägypten und den Pharao geschürt. Und nun gab es einen neuen Pharao. Konnte er diesen auch hassen?

Er glaubte es nicht.

Er wollte, aber er konnte nicht.

Und das machte ihm Angst.

Was war das für ein Gefühl?
 

Königliche Gemächer:

Atemu sank auf sein Bett.

Seine erste Nacht in diesen Gemächern.

Doch er fühlte sich nicht dazu im Stande, alles genau in sich aufzunehmen, nicht mehr.

Der Tag hatte ihn geschlaucht und die Nachwirkung der Droge war noch nicht ganz abgeklungen.

Obwohl er es eigentlich nicht wollte, fiel er fast augenblicklich in einen für ihn erstaunlich ruhigen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen:

Obwohl Atemu nicht viel geschlafen hatte, fühlte er sich hellwach, als er in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf schreckte.

Die morgendlichen Lobgesänge der Priesterschaft klangen zum Fenster herein. Endlich galten sie ihm, nur ihm.

Er stand auf, trat vor den Spiegel und musterte sein nacktes Ebenbild.
 

Pharao.

Er war da, wo er hatte sein wollen.

Pharao.

Die Macht war sein.

Pharao.

Er war der Herr, der Gott.

Pharao.

Sein, alles war sein.

Pharao.

Er war der Pharao.
 

Atemu – Maat – Re.

Pharao.
 


 

To be continued.....
 


 


 


 

Nachwort:

Oh ja, Panki_Ponk,. Du hast mich erwischt. Da haben wir ja schon wieder einen Toten. Zwar einen zeremoniellen Scheintoten, aber einen Toten. Ich bin ja sooooo krank... *sich verdrückt*

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.

Ab nun kommt Fahrt in die Story, dass bisher war mehr oder weniger die Einleitung. ^^

Cuu!

Eure Miss Hellfire



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  viky
2007-05-07T20:50:40+00:00 07.05.2007 22:50
ich liebe es wie du atemu beschreibst, weil ich denke, das er so war, bevor er den kleinen yu kennen lernen durfte und das er macht bessesen ist, ist ja wohl klar... stolz halt auch XD

so.. ich muss weiter lesen..
find ich auch toll, die worte für yugi^^
ja, was hat er wohl ??? *dumm frag*
*lach*
so,., ich lese weiter
Von:  co-neko
2007-05-05T19:21:11+00:00 05.05.2007 21:21
Meine fresse, ich weiß gar nich mehr was ich noch sagen soll ^^°
Du schreibst so was von schön, die intensionen kommen klasse rüber. die beschreibungen sind spitze...einfach super! ich kann gar nich mehr aufhören weiter zu lesen *lach*
aber sag ma, ati und glatze o.O????!!!!!
wie kannst du bloß? *sich schüttelt*
allein die vorstellung ><
naja, aber sehr schön. hoffe das sich die beiden bald ma wieder begegnen *~*
ok, bis denne ^^
Von: abgemeldet
2007-04-29T12:42:42+00:00 29.04.2007 14:42
*kopfschüttel*
war ja klar, dass du das nich lange aushälst *seufz*
Aber nagut, den Toten nehm ich dir einfach mal nich übel^^!
Och, den Yugi hätt ich ja mal so knuddel können, jetzt is der arme total verwirrt und leidet(i-wie totaaaaaaaal untypisch für dich)
Deine Beschreibung, gerade die am Ende, wo yugi so total hingerissen vom pharao ist, sind dir wirklich gut gelungen!!!
Freu mich schon gleich das nächste Kappi lesen zu können (3 Kapis an einem stück von dir zu lesen is ja schon fast wie weihnachten!)
*noch mal knuddel*, die Panki
Von: abgemeldet
2007-04-28T18:35:46+00:00 28.04.2007 20:35
Schönes Pitel^^
Mal sehen was Atemu jetz mit Kemet anstellt

Aba mein armes Yugi
der hat so Kummer *heul*
Und er versteht seine Gefühle nich *noch mehr heul*
Aber er kommt schon noch drauf, was das is^^

Freu mich schon aufs nächste Kapi
*knuddel*
Von:  angelwater
2007-04-28T09:09:04+00:00 28.04.2007 11:09
das kapitel war super. yugi hat es echt nicht leicht. er hat sehnsucht nach dem pharao. hoffe er sieht atemu bald wieder :)
schreib schnell weiter.

angelwater

PS: danke für die widmung.
Von:  Otoya-Ittoki
2007-04-28T07:47:34+00:00 28.04.2007 09:47
das kappi wer klasse. aber yugi tut mir leid *seufs*.
Wann die sich wider sehen ist eine gute frage???
Naja du weis es bestimmt^^.
Ich freue mich schon auf das nägste
HDL
PharaoTeam


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