Gespräche auf dem Schulhof
Kapitel 26
Kagome stand mit Sesshomaru immer noch im Brunnen und sah verdattert auf den Boden. Warum ging es denn nicht. Sie zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht ist was schief gegangen... Lass uns es noch mal versuchen!", sagte Kagome und kletterte langsam die Wand hoch und sprang erneut. Doch es geschah nichts. Gar nichts.
"Warum geht das nicht?", fragte sie verärgert.
Sesshomarus Blick verfinsterte sich. //Inuyasha//, schoss es ihm durch den Kopf.
"Was sollen wir jetzt machen, Sesshomaru?", fragte das Mädchen verzweifelt.
"Ich weiß es nicht. Am Besten ist es, wenn wir erst mal wieder rein gehen", antwortete er ihr.
Sesshomaru sprang mit Kagome wieder aus dem Brunnen und ging mit ihr ins Haus.
"Nanu, wolltet ihr nicht los?", fragte Frau Higurashi verwundert.
"Ja, wollten wir ja auch, aber wir kommen nicht mehr durch. Irgendwas verhindert, dass wir wieder ins Mittelalter kommen", antwortete Kagome betrübt.
"Vielleicht braucht der Brunnen etwas Zeit. Dann bleibt doch noch ein bisschen hier. Dann kannst du heute auch noch deine Hausaufgaben nach holen!", sagte ihre Mutter und schickte die beiden in Kagomes Zimmer.
"Ich glaube nicht, dass der Brunnen Zeit braucht!", betonte Kagome, "Irgend jemand hat ihn versiegelt."
Sesshomaru sagte nichts, er überlegte gerade, wer das gewesen sein könnte.
//Wenn das Inuyasha war, dann ist das sein Todesurteil! Was wagt der sich eigentlich?//, dachte er mit finsterem Blick.
"Mach du deine Aufgaben für deine Schule. Wir werden schon wieder zurück kommen", sagte er etwas genervt zu Kagome.
Sie merkte die Veränderung und sagte etwas sarkastisch: "Sofort der Herr!"
Sesshomaru sah sie komisch an. Hatte er eben einen Unterton bei Kagome gehört? Er sah nur noch auf ihren Rücken, denn sie war schon am Schreiben. Zum Glück verstand sie diese Aufgaben zum Teil. Dennoch merkte sie, wie zwei Augen ihren Bewegungen nachgingen.
Sie sah fraglich in diese. Dennoch, diese Augen waren geschlossen. Sesshomaru hatte seine Augen zu. Aber welche waren es dann?
Sie stand auf und ging zum Fenster, da war nichts. Komisch, aber Kagome hatte doch gespürt, dass sie jemand beobachtet. Jetzt stand auch Sesshomaru plötzlich hinter ihr.
"Ist irgendwas?"
"Ja, ich dachte, wir werden beobachtet. Aber ich habe mich wohl geirrt."
Sesshomaru sah auch durch das Fenster hinaus. Dennoch konnte er auch nichts bemerken.
Kagome entschloss, weiter ihre Hausaufgaben zu machen. Schließlich musste sie früher oder später doch auch mal wieder in die Schule gehen.
Sango war gerade auf den Weg zu Kagomes und Sesshomarus Hütte. Als sie ankam war sie leer. Keiner war dort. Sie musste sich schon sehr wundern, da die Sachen von den Beiden noch in der Hütte lagen.
//Vielleicht sind sie nur spazieren gegangen, ich komme später wieder//, somit drehte sie sich um und ging wieder in Richtung eigenes Heim.
Keine halbe Stunde später kam Inuyasha an der Hütte an. Es war immer noch keiner da. Er roch auch weder Kagome, noch seinen Bruder. Das machte ihn nachdenklich.
//Sie werden doch nicht gegangen sein? Nein. Kagome hätte uns mit Sicherheit tschüss gesagt. Aber ihre Sachen liegen ja noch hier. Wo können die beiden nur sein?//, fragte Inuyasha sich, als er in der Hütte stand. Es war doch besser den Anderen Bescheid zu sagen. Er wollte nach Kagome suchen.
Also lief er so schnell er konnte zu Miroku. Dieser war in seiner Hütte und säuberte seinen Stab.
"Miroku, komm raus. Kagome ist verschwunden...!"
Dieser ging zu Inuyasha und sagte verwirrt:
"Ist das wahr? Vielleicht sind sie ja auch schon nach hause gegangen?"
"Nein, dann hätte sie uns doch Bescheid gesagt!", meinte Inuyasha schroff.
"Ja da hast du Recht, das hätte sie. Aber jetzt ist es schon zu spät um sie zu suchen. Lass uns morgen damit anfangen."
Inuyasha war mit dem Vorschlag nicht einverstanden, das sah Miroku sofort.
"Jetzt mach aber mal halb lang, ja. Sesshomaru ist wenn dann bei ihr, oder ist er da?"
"Nein, den kann ich auch nicht wittern!"
"Na dann wird er wohl bei ihr sein. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Und jetzt geh schlafen! Morgen werden wir alle nach den beiden suchen!"
Inuyasha musste sich wohl damit abfinden. Aber dass Sesshomaru bei ihr war, tröstete ihn gar nicht.
//Toll Sesshomaru ist bei ihr. Das beruhigt mich jetzt total!//, dacht er sarkastisch aber dennoch ging er nach Hause zu Kikyo. Morgen würde er Kagome suchen, koste es was es wolle.
Kagome hatte tatsächlich alle ihre Hausaufgaben noch geschafft. Dennoch ist sie am Schreibtisch eingeschlafen. Sesshomaru ging auf sie zu und trug sie in ihr Bett. Danach legte er sich hinter sie, um sie etwas zu wärmen. Kagomes Körper zeigt nämlich, dass ihr kalt war. Morgen muss sie wieder wohl in die Schule.
Am nächsten Morgen wurde sie von ihrer Mutter geweckt.
"Guten Morgen Kagome, du musst in die Schule", sagte ihre Mutter.
"Mmmh ja, ja, nur noch 5 Minuten!", sagte sie verschlafen und kuschelte sich an Sesshomaru.
"Nichts da, es wird aufgestanden, du Schlafmütze!", diese zog die Gardinen zur Seite.
Jetzt sah sie auch wie Kagome und Sesshomaru da lagen. Sie beschloss lieber raus zu gehen.
"Beeil dich, dein Frühstück wartet."
Langsam, aber sicher, rieb sie sich gähnend die Augen.
Sesshomaru, der durch die Sonnenstrahlen wach geworden war, mache jetzt auch die Augen auf.
"Guten Morgen!", sagte sie lächelnd, aber dennoch müde, und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund.
Jetzt sah sie auf die Uhr:
"Oh, nein, ich komme noch zu spät!"
Schnell sprang sie aus dem Bett. Sie nahm rasch eine neue Uniform aus dem Schrank und verschwand im Bad.
Wenige Minuten später kam sie sauber und gepflegt wieder raus.
"So, ich muss jetzt in die Schule. Ich bin bald wieder da, am Besten ist es, wenn du so lange hier bleibst", erklärte sie ihm während sie ihre Schulsachen in den Rucksack packte.
"Wie lange wirst du weg bleiben?", fragte Sesshomaru jetzt interessiert.
"Ach ich habe heute nur 6 Stunden, dann bin ich wieder zurück!"
Sie war gerade dabei aus dem Zimmer zu gehen, als Sesshomaru sie fest hielt und ihr einen Kuss auf ihre Lippen gab. Schnell entwickelte es sich zu einem kleinen Lustspiel.
Doch dieses Glück hielt nicht lange an, den Sota, der jetzt an Kagomes Hand zog, meinte: "Kagome, wir kommen zu spät!"
Sie warf ihren Bruder einen tödlichen Blick zu. Schließlich löste sie sich von Sesshomaru und verabschiedete sich von ihm.
Als sie dann endlich an der Schule ankam, wurde sie von Manchen teilweise sehr böse angeschaut, von Anderen eher Angstvoll. Was hatten sie bloß?
Da kamen ihre Freunde zu ihr angerannt und zogen sie erst einmal in eine Ecke.
"Also, jetzt erzähle mal?", fragte sie eine.
"Wieso, was soll ich denn erzählen?", sah sie ihre Freunde verdutzt an.
"Stimmt das, dass dein neuer Freund, Hojo eine verpasst hat? Er hatte nämlich 2 Wochen ein blaues Auge und einen gebrochenen Arm", fragten sie nun.
Kagome riss die Augen auf und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. //Oh stimmt ja. Sesshomaru hatte Hojo ja weggeschleudert. Ich kann ja auch schlecht sagen, dass Hojo mich begrapscht hat. Die stehen ja so auf Hojo, die würden mir das nie glauben.//
"Äähm verpassen kann man das nicht nennen? Also naja....!"
"Sag mal warum war dein Freund eigentlich geschminkt? Und hatte so altertümliche Kleidung an?", befragten sie Kagome jetzt.
"Ähm naja…das ist so. MEIN OPA...ja mein Opa, er wollte wieder eine seiner berühmten Beschwörungen machen. Und naja, da musste man halt so was über sich ergehen lassen."
Doch plötzlich klingelte die Schulklingel, es war Zeit in die Klasse zu gehen.
Er saß gelangweilt in Kagomes Zimmer und sah zum Fenster hinaus. Er entschied sich mal einen Ausflug in dieser Zeit zu machen. Obwohl Kagome ihm geraten hatte zu Hause zu bleiben, machte er sich trotzdem auf den Weg zu ihrer Schule. Er brauchte ein bisschen um ihren Geruch aufzunehmen und sprang nun von Dach zu Dach, bis er an der Schule angelangt kam. Er konnte vom Dach eines Hauses auf die ganzen Flure sehen, auf den ganzen Pausenhof und in vereinzelte Klassen. Doch da hatte Sesshomaru sie entdeckt. Da saß Kagome und hörte einem Lehrer zu. Er konnte alles verstehen, was sie dort drinnen sprachen. Da er ein ausgezeichnetes Gehört hatte, war es für ihn natürlich ein leichtes. Doch da ertönte die Schulglocke. Und es strömten Leute auf den Schulhof. Er beobachtete alles mit ruhigen Augen.
Kagome ging gerade aus ihrer Klasse. Doch plötzlich begegnete sie Hojo. Dieser sah sie nur belustigt an. Er hatte wohl den ganzen Mädchen gesagt, wer ihm den Arm gebrochen hatte. Kagome sah ihn kalt an und ging auf den Schulhof.
Doch da warteten auch schon ihre Freundinnen auf sie. Das versprach ein langer Tag zu werden.
"Kagome, komm, setzt dich zu uns! Nun erzähle mal. Hast du dich jetzt von deinem brutalen Freund getrennt?", fragte die eine.
//Oh sie meinen Inuyasha... mmh//, dachte sie.
"Ja habe ich!", winkte sie nur ab.
Sesshomaru zog die Augenbrauen hoch und fragte sich, wen die Weiber meinten. Doch er hörte weiterhin gespannt dem Gespräch zu.
"Und wie ist dein neuer Typ so. Schreit er dich auch zusammen? Oder macht mit einer anderen rum?", fragte eine davon.
Kagome grinste nur: "Ähm, nein er schreit gar nicht. Er ist eigentlich immer ziemlich ruhig. Aber sehr besorgt um mich!"
"Ich habe es voll mit der Angst zu tun bekommen, als er mich in deinem Zimmer so finster angeguckt hat. Nach dem was Hojo erzählt hat", schauderte eine ihrer Freundinnen.
"Echt? Was hat er den erzählt?", fragte Kagome nun voll interessiert.
"Er meinte, dein neuer Freund hätte rot- glühende Augen bekommen, als er ihm eine verpasst hat. Und dass er ihn angeknurrt hat, wie ein wildes Tier. Wie ein Hund oder so. Warum hat er eigentlich so helle Haare? Ist er ein Halbjapaner?", fragte ihre Freundin.
Kagome lachte aufgesetzt: "Oh ähm, ja ist er."
"Ja, dann kann ich mir das auch erklären, dass er so helle Haare hat. So was soll es ja geben: Und ist er besser als der Letzte? Wie ist er so zu dir? Hoffentlich ist er nicht so egoistisch, wie der Andere! Behandelt er dich gut?", fragten sie jetzt aufgeregt.
Sesshomaru, der natürlich alles mitbekommen hatte, fragte sich nun wer ihr alter Freund war. Dennoch lauschte er gespannt zu.
"Nein, er ist nicht so wie der Letzte. Er ist total lieb, er ist total niedlich. Vor allem, wenn er lächelt und er beschützt mich auch immer. Und egoistisch, weiß ich nicht. Glaube ich nicht. Es gab bis jetzt noch keine Situation wo einer von uns Egoismus zeigen konnte", schwärmte Kagome ohne das sie wusste, dass nicht nur Sesshomaru es mitbekam, sondern auch Hojo und ein paar Mädchen, die vorbei gingen.
"Na, da kannst du dich aber glücklich schätzen! Kann er den gut küssen?", fragte Hojo mit sarkastischer Stimme.
"Ja er kann wahnsinnig gut küssen. Und vor allem kommt auch richtig zum Zuge bei mir. Im Gegensatz zu dir", betonte Kagome ganz deutlich und würgte Hojo eine rein.
"Mit Sicherheit nicht so gut, wie ich!", gab Hojo jetzt an. Er strich sich durch die Haare und ging mit seinem Schweif von Mädchen weiter über den Schulhof.
"Nee, aber sag mal wie küsst er denn? Sabbert er dich an. Oder küsst er ehr so furztrocken?", fragten ihre Freundinnen jetzt neugierig und sahen sie an, wie kleine Hunde.
Kagome sah ihre Freundin an und wurde rot.
Kagome antwortete darauf: "Er sabbert mich nicht an! Er küsst wunderbar so!"
"Echt?"
"JA!", betonte Kagome unterstreichend.
Sesshomaru, der dem Gespräch mit größtem Interesse zuhörte, war echt überrascht über was sich die Mädchen da so alle unterhielten.
"Aber stimmt das wirklich? Bist du schwanger?", fragte Eri jetzt neugierig.
"Ist er den gut im Bett?", fragten sie danach noch neugieriger.
Kagome sah sie komisch an. Sie wurde etwas rot um die Nase.
"Nein...!", brachte sie nun heraus.
Nicht nur Kagomes Freunde sahen jetzt komisch aus der Wäsche. Sondern auch Sesshomaru. //Bin ich nicht gut im Bett?//, fragte Sesshomaru sich unglaubwürdig.
"Was jetzt ‘Nein’? ‘Nein’ du bist nicht schwanger. Oder ‘Nein’ er ist nicht gut im Bett."
"Nein ich bin nicht schwanger!", betonte sie jetzt noch einmal extra für ihre Freundinnen.
"UND wie ist er im BETT?"
"Ähm...", stotterte sie mit knall rotem Kopf.
"Ach du brauchst doch nicht rot zu werden...!", ärgerte sie Eri.
"Heißt das du hattest noch kein Sex mit ihm?", fragte die eine.
Kagome antwortete nicht darauf.
"Hattest du mit deinem Exfreund Sex!", fragte Eri.
Darauf antwortete Kagome erst recht nicht. Eri grinste.
"Aber so wie dein Freund aussieht, wird er schon gut bestückt sein!", lachten sie.
Kagome sah sie alle Komisch an. Und seufzte.
Doch da war die Pause schon wieder zu Ende.
Der restliche Tag war für Kagome echt nervig. In der nächsten Pause ging es dann weiter mit dem Verhör.
"Wie sieht denn sein Körper aus?", fragte die Drei.
Kagome sah ihre Freundinnen an und wurde rot. Sie wollte eigentlich gar nicht an Sesshomaru denken aber da wurde sie echt schwach.
"Er hat einen geilen Körper!", viel ihr aus dem Mund.
Sesshomaru guckte genauso erstaunt, als sie das so sagte, wie ihre Freundinnen.
"Erzähle mal!", forderten sie Kagome auf.
Kagome atmete durch.
"Er hat tolle Muskeln, einen total muskulösen Oberkörper und seine Arme, einfach zum anbeißen!", schwärmte sie.
Kagomes Freundinnen beobachteten sie so und meinten dann:
"Kagome du bist ja richtig verliebt!"
Kagome nickte nur.
"Schlaft ihr in einem Bett?", fragte Eri nur so am Rande.
Kagome nickte.
"Naja dann wird dir wenigstens sie kalt!", lächelten ihre Freundinnen.
Da war dann auch schon die zweite Pause vorbei. Die letzten Stunden vergingen wie nichts.
Als die Schule dann endlich zu Ende war, ging sie rasch nach Hause.
Sesshomaru, der schon wieder bei Kagome im Zimmer saß, war glücklich wie ein kleines Kind, das einen Lolly bekam. Auch wenn er es nicht so zur Geltung brachte. Es machte ihn richtig glücklich das ‘seine’ Kagome so von ihm sprach.
Sie betrat gerade den Flur und rief ins Haus:
"Ich bin wieder zu Hause!"
Die Freunde waren schon seit heute Früh unterwegs und hatten Kagome gesucht. Erst, als Shippo erwähnte, dass sie vielleicht nach Hause gegangen sein könnte, rannten sie sofort zum Knochenfressenden Brunnen. Und was sie da sahen, gefiel ihnen gar nicht.
