Ignoranz
Trunks legte seinen Schlüssel auf den Abstelltisch neben der Eingangstür und zog seine Jacke aus. Er hing sie an die Garderobe.
Gerade wollte er sich die Treppe hochschleichen, da rief ihn schon seine Mutter in die Küche.
Nicht wehrend, weil es eh nichts bringen würde, ging er ihrem Ruf nach und stand in der Küche. Er erwartete schon eine erschrockene Reaktion seiner Mutter und einen Ausraster seines Vaters. Anders lief es ja eh nicht in dieser Familie.
Noch kurz bevor Trunks in der Küche stand, hörte man Bulma und Vegeta reden, doch nun war plötzliche Stille, als sie den Anblick ihres Sohnes sahen.
Beide weiteten die Augen und Bulmas Kinnlade reichte, etwas übertrieben, fast bis auf den Küchenfließen.
Nachdem sich alle wieder gefasst haben, ging es auch schon los - Der Stress.
"TRUNKS!" Bulma war schon wieder auf 180 "WAS...WOHER.....WIE SIEHST DU ÜBERHAUPT AUS!!!!"
Sie sprach keiner ihrer Sätze vernünftig zu Ende. Vegeta beobachtete die Lage und schaute seinen Sohn immer wieder entsetzt an.
"Sieht ja schlimmer aus, als Freezer..." dachte er sich.
"Wo ist mein süßer, kleiner Trunks geblieben?!Wie..Was....." Bulma konnte ihre Gedanken nicht formulieren. Ihr schwirrte zu viel im Kopf herum.
Vegeta fing an bedrohlich zu sprechen :
"Wenn du dich nicht sofort wieder einkriegst, dann gibt's mächtigen Ärger!"
Trunks zuckte mit den Schultern und antwortete ohne weitere Emotionen :"Mir egal."
Das fand Vegeta gar nicht witzig, denn er war der Prinz der Saiyajins. Er ließe sich nichts gefallen.
"Du bist MEIN Sohn!Aber so ein Abschaum ist nicht mein Sohn!So einen will ich nicht!"
"Denkst du etwa, ich benehme mich so, wie du's gerne hättest?Warum akzeptierst du mich nicht einfach so, wie ich bin?"
Sein Vater ballte die Fäuste und konnte keine Antwort darauf finden. Er knurrte und hoffte, seine Frau wurde nun endlich mal etwas sagen.
"War ja klar." meinte Trunks wissend.
"Ach, Trunks!Wenn du Probleme hast brauchst du doch nur zu uns zu kommen!Du musst doch nicht gleich so herumlaufen!"
Bulma ging auf ihren Sohn zu. Sie wollte seine Hand nehmen und ihn darum bitten, ihr alles zu erzählen, doch Trunks schlug leicht ihre Hand weg.
"Lass mich!"
Er flitzte schnell die Treppe hinauf, in sein Zimmer und hoffte darauf, seine Eltern würden ihm nicht wieder hinterher scheißern.
Vegeta und Bulma ließ er wie bestellt und nicht abgeholt in der Küche stehen. Bulma war sehr verzweifelt. Vegeta tat kühl, doch man konnte die Wut in seinen Augen sehen.
Oder war es vielleicht sogar Besorgnis?
Bra rannte die Treppe hinunter, in die Küche.
Es war ein totales Hin und Her an diesem Abend.
Bulma saß auf einen Küchenstuhl und rauchte vor Verzweiflung eine Zigarette. Vegeta stand nachdenklich und ,mal wieder, mit den Armen vor dem Brustkorb verschränkt, am Fenster.
Es war eine Totenstille.
Als Bra in die Küche gestürmt kam, schauten ihre Eltern sie erschrocken an.
"Was ist denn hier los?" wunderte sich Bra.
"Dein Bruder ist jetzt völlig bekloppt!" fing Vegeta an.
"Ach, Vegi-Lein..." Bulma wintke ihrem Mann zu, er solle ruhig sein. "Er....sieht nur etws anders aus...Mehr ist es nicht.."
"Häh?Und darum seid ihr so komisch?Naja...Wollte eigentlich nur schnell fragen, ob ich mich mit C17 treffen darf?"
Bra schaute ihre Mutter mit großen, glänzenden Augen an.
Da wurde Vegeta sofort wieder aufmerksamer und beantwortete die Frage für Bulma mit einem eindeutigem "NEIN!"
"Aber Papa!" Bra schaute enttäuscht zu ihrem Vater.
"ICH-SAGTE-NEIN!"
"Mama!" So schaute sie auch ihre Mutter an. Sie wusste, dass diese verständnisvoller als Vegeta ist.
"Ja, okay, du darfst..Aber sei bitte spätestens um 10 Uhr wieder hier!" befahl ihr ihre Mutter.
Bra freute sich und nickte. Sie hüpfte fröhlich aus der Gartentür und setzte sich in ihren Helikopter, mit dem sie dann auch sofort in Richtung Zentrale Hauptsadt flog.
"Warum lässt du sie gehen?!"
"Reicht es nicht, dass wir Trunks' Leben schon versaut haben?!"
Plötzliche Stille kehrte wieder ein.
Die beiden Eltern schienen wieder nachdenklicher über das Verhalten ihres Sohnes zu werden.
Wütend schloss Trunks seine E-Gitarre an den Verstärker und drehte diesen auf.
Er fing an zu spielen und sang laut :
"Ich wär' so gern bei Verstand!
In meinem Handeln frei!
Doch in meinem kleinen Leben bestimm' ich nicht allein!
Ihr sagt, ich wäre frei!
Und hab' so manches Recht!
Doch glaube ich euch nicht, wenn ihr es wieder brecht!"
[Shit Lives On - Weil Ihr]
"Grrrrr......Dieser Bengel tut echt nur noch, was er will!" meckerte Vegeta vor sich hin, als er den Gitarrensound hörte.
Bulma blieb stumm.
"C17!!"
Bra rief seinen Namen, als sie ihn auf einer Bank in der Stadt sitzen sah und winkte ihm zu.
C17 stand sofort auf und ging auf sie zu.
Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich.
"Du hast mir gefehlt.." brachte er mit aller Mühe heraus.
Bra lief rot an und kalmmerte sich an ihn.
"Du mir auch.."
Aneinanderklammernd standen sie nun da. Sie wollten sich nicht mehr los lassen.
Dann ließ C17 sie los und nahm ihre Hand. Er fragte :"Und...Wollen wir jetzt ein wenig in den Stadtpark?"
Bra schaute zu ihm hinauf, nickte und lächelte.
Sie machten sich langsam und gemütlich auf den Weg zum Park.
"Wie läuft's zu Hause?Haben sich deine Eltern wieder richtig versöhnt?"
"Ja, das schon..Aber irgendwie gibt's jetzt Stress mit Trunks. Wegen der dummen Marron!"
"Was ist denn passiert?"
"Marron hat Trunks nur ausgenutzt, deswegen benimmt er sich komisch. Und Mama hat gesagt, er sähe jetzt anders aus."
"Aha?"
C17 wusste nicht so Recht etwas dazu zu sagen und hoffte, sie würde etwas zur letzten Nacht sagen.
"Achja.....Du.....Wegen gestern....."
C17s Herz fing schneller an zu pochen.
"...Ich glaube, es war einbisschen zu früh...oder?"
"Für die Liebe ist es nie zu früh!" konterte er und versuchte sie zu überzeugen.
Bra lief rot an und wusste nicht, was sie noch dazu sagen sollte.
Also liefen sie wieder stumm nebeneinander, Hand in Hand, in Richtung Stadtpark, an einem schönen, sternenreichen Abend.
