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Schattenkrieger

Kreatief!
von

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Kapitel 20

//Mein Kopf…//

Mayra machte allmählich blinzelnd die Augen auf, ihre Hände glitten zu ihrem Kopf, rieb ihre Schläfe.

//Ich…was ist passiert…? Warum hab ich geschlafen…ja…ja genau, dieser Mann…und…// „SHINOKO!“

Abrupt saß sie kerzengerade, starrte nach vorne. Sie brauchte einen Moment um ihre Umgebung wahr zu nehmen und in diesem Moment setzte ihr Herzschlag kurz aus…

Wo war sie?

Im Dorf?

Nein…das wurde zerstört…oder war es nur ein Traum, ein schrecklicher Traum gewesen?

Nein…Hier war sie nicht im Dorf…Sie kannte diese Wände nicht…kein vertrauter Duft…

Wo war sie hier?!

Mayra wollte aufstehen, doch ihr Körper schmerzte, zitterte und sank wieder auf den weichen Platz zurück. Erst jetzt fiel ihr wieder die Wunde ein, der Grund, warum sie nicht kämpfen konnte…warum sie Shinoko und ihre Mutter nicht beschützten konnte…Es war ihre Schuld…nur wegen ihr wurde alles zerstört. Nur weil sie dort war, haben ihre eigenen Leute sie angegriffen…hätte sie nur nicht geschlafen…sie hätte sich stellen können und das Dorf, ihre Freunde…sie hätten weiter leben können…

Die Schwarzhaarige biss die Zähne zusammen, als abermals der Schmerz ihren Körper durchzuckte. Doch sie merkte, dass die Schmerzen nicht mehr allzu groß waren. Ihr Körper hatte sich schon etwas erholt. Wie lange sie hier wohl gelegen hatte?

Wieder versuchte sie aufzustehen, legte ihre Hand auf die Wunde, spürten einen weichen Stoff, sodass sie schließlich auf sich hinab blickte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht mehr in ihrem Umhang war, dass sie nur eine kurze Hose trug, die sie wohl bemerkt selbst nicht kannte, und frische Bandagen, die über ihren ganzen Oberkörper zog, so ihre Blöße verdeckte.

Frische Bandagen?

„Was…?“

Sie schüttelte den Kopf, wollte aufstehen und gehen, weit weg von diesem seltsamen Ort, doch ein laute Geräusch ließ sie zusammen zucken und sie sackte wieder auf den wichen Untergrund zusammen. Er schien aus Stroh und Wolle zu bestehen.

Ihr Kopf wandte sich um. Reflexartig wollte sie nach ihren Waffen greifen, die sie üblicher Weise immer an ihrer Hüfte, oder an ihrem Oberschenkel befestigt hatte. //Verdammt….// Hektisch sah sie sich in dem kleinen Zimmer um, dass nur schwach beleuchtet war, doch sie fand ihre Klingen nicht. Noch nicht mal ihren Umhang konnte sie sehen. Das einzige, was sie aus dem Augenwinkel sehen konnte, war wie die Tür langsam aufging. Und wieder griff sie reflexartig nach etwas, doch dieses Mal nach der Decke, die nur ihre Beine bedeckte.

Ein junger Mann trat ein. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, in den Händen hielt er eine Schale, die mit Wasser gefüllt war, ebenso wie einen Lappen, der darin lag. Noch hatte er nicht bemerkt, dass Mayra wach war, noch hatte sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite. Sie könnte sich auf ihn stürzen, oder…nein…das würde alles nicht funktionieren…ihr Körper gehorchte ihr dazu zu wenig. Immerhin konnte sie noch nicht mal aufstehen, wie sollte sie da zum Angriff übergehen. Momentan blieb ihr nichts anderes übrig, als die Decke enger an ihren sehr weiblichen Körper zu ziehen.

Endlich blickte der Fremde auf. Mayra konnte sehen, wie seine Pupillen sich kurz weiteten, doch seine Augenfarbe fiel ihr eher auf. Rubinrot. Solch eine Farbe hatte sie zuvor noch nie gesehen.

„Auch endlich mal wach, Kleines?“ Die Stimme des Fremden war warm und bewirkte etwas in ihr, was sie zuvor noch nie verspürt hatte, doch sie verdrängt dieses Neue. Er war ein Fremder…und er hatte ihr Gesicht gesehen…und so wie sie hier lag…sogar noch mehr als das…Wut kam in ihr hoch und zugleich in Schamgefühl.

„Wer bist du?“ Noch war ihre Stimme schwach und rau, doch der giftige Ton war darin stark zu vernehmen. „Und um Buddhas Willen…wo bin ich hier?! Was ist passiert?!“

Der Fremde zwang sich ein Lächeln auf, nein es war eher ein Schmunzeln. Es war kaum sichtbar, aber solche kleinen Details bemerkte sie immer.

Wortlos trat der Mann näher, blieb vor ihrem >Bett<, oder was es auch immer war, auf das sie da lag, stehen und hockte sich zu ihr hin. Unwirkürlich war sie einige Zentimeter von ihm weg gerutscht. „Ich habe gefragt, wo ich hier bin!“

„Wir sind hier weit weg von dem Ort, an dem ich dich gefunden habe. Wir im Reich des Phönixes, um genauer zu sein an den Grenzen zu deiner Heimat. Oder besser gesagt, deiner alten Heimat. Ich glaube kaum, dass du dort zurück kannst…Großmeisterin.“

Etwas verkrampfte sich in ihrem Inneren. Was hatte sie denn erwartet? Sie lag halb nackt vor ihm, er hatte ihre Tätowierung schon längst gesehen.

Der Fremde nahm den Lappen in die Hand, drückte das überschüssige Wasser ab. „Da du jetzt wach bist, kannst du deine Wunde auch sicher selbst reinigen, oder?“ Er drückte ihr den Lappen in die Hände und stand auf. „Du hast 4 Tage geschlafen. Ich bin froh, dass du endlich aufgewacht bist.“

„Ach, plötzlich scherst du dich darum, ob du mich sehen könntest? Ich bitte dich, den Helden brauchst du sicher nicht raus hängen zu lassen. Du bist nichts weiter als ein dreckiger Mistkerl, der jede Chance nutzt, einen weiblichen Körper zu betrachten.“ Endlich hatte ihre Stimme wieder an Kraft gewonnen, hatte ihren Bedrohlichen Klang wieder gefunden. Ja, sie war wütend, richtig wütend...solchen Zorn hatte sie schon lange nicht mehr in sich gespürt. Sie saß hier, halb nackt vor einem Fremden, wie ein Marktvieh preisgegeben zum Verkauf. Es war ein demütigendes Gefühl…Sie, als Großmeisterin ihres Landes, sie, als eine Frau, die sich niemals von einem Mann hat unterdrücken lassen…ausgerechnet sie lag jetzt hier…

Abermals bemühte sich der Fremde um ein Lächeln. Mayra bemerkte, wie viel Überwindung in das kostete. Sicher war er kein Mann, der oft lächelte.

„Als du geschlafen hast, hast du mir besser gefallen.“, murmelte er, blieb noch immer dicht bei ihr stehen. „Sei froh, dass ich dich überhaupt aufgenommen habe, Mädchen. Ich hätte dich dort auch liegen lassen können und du wärst elendig verregt. Was würde dir das bringen? Ich habe deine Wunden gepflegt, mehr nicht. Ich bin nicht einer von solchen Kerlen, die unbedingt ein Weib brauchen um es flach zu legen.“ Er legte eine kurze Pause ein, sah Mayra einfach in die Augen und wartete eine Reaktion von ihr ab, doch bis auf die Wut, die in ihren Augen aufblitzte, geschah nichts. Schließlich griff er sich an den Ärmel, zog dieses Hoch, bis die Schulter völlig frei war. Ein unscheinbares, kleines Tattoo kam zum Vorschein. Unscheinbar, aber dennoch erkannte Mayra es ohne Mühe. Es war dasselbe, was sie an ihrem Hals trug. Das Zeichen für Schatten. Das Zeichen eines Großmeisters…

„Ich bin ebenfalls ein Schattenkrieger und sicher nicht an irgendwelchen körperlichen Bindungen, oder Berührungen interessiert. So wie die meisten von uns.“

Mayra schwieg, starrte den Mann vor sich einfach nur an. Ganz allmählich wich die Wut von ihr und das Erstaunen nahm die Überhand. Niemals hätte sie gedacht, dass er einer von ihnen war…und dann auch noch ein Großmeister.

Stille trat ein und Mayra wandte endlich ihren Blick von den Fremden ab, sah auf ihre Wunde, die nun kein Blut mehr verlor. Er hatte sich anscheinend wirklich gut um sie gekümmert…aber dennoch änderte es nichts an der Situation. All das hier war eigentlich nur demütigend für sie. Ein Fremder hatte sie gepflegt, ihren ganzen Körper gesehen…ein Mann, niemals hatte sie ein Mann so gesehen und das so genau. Und dann war er auch noch ein Schattenkrieger, der anscheinend aus dem Reich des roten Phönixes stammt, den warum sonst hätte er sie in dieses Gebiet gebracht. Also wurde sie nicht nur von einem männlichen Ninja gepflegt, sondern auch noch von ihrem Feind…aber…war er noch ein Feind? Immerhin hatte Natsuya sie ausgestoßen…ihre eigenen Leute hatten sie gejagt, hatten ihr eine Falle gestellt und schließlich waren es auch ihre eigenen Leute, der Befehl von Natsuya, ihre Freunde, die schon wie ihre Familie war, zu töten…

Nun wandte sich der Fremde endlich von ihr ab, ging einige Schritte, doch noch bevor er die Tür erreichte, blickt Mayra auf und sah ihn an, wobei sie mit leiser Stimme sagte: „Ich…danke dir. Auch wenn es vielleicht angenehmer für mich gewesen wäre zu sterben…du hast es ja nur gut gemeint…“ Der Mann blieb mitten in seiner Bewegung stehen, wandte sich jedoch nicht um und Mayra sprach weiter, „aber ich weiß nun nicht mehr, wo ich hin soll. Zu meinem Fürsten…zu Natsuya und der Festung kann ich nicht mehr zurück…meine Freunde sind nun auch nicht mehr…ich habe niemanden zu dem ich könnte. Ich habe immer nur für meine Berufung gelebt…ich hatte nie etwas anderes…doch nun hab ich selbst das nicht mehr…“ Ihre Stimme, die schon anfangs sehr ruhig und leise war, nahm mit jedem Wort mehr und mehr ab, bis ihre Lippen völlig verstummten.

„Nun…wenn dem so ist, kannst du bei mir bleiben und vielleicht sogar bei meinem Fürst anfangen. Allerdings nur, wenn du mich nicht mehr pervers nennst, sondern nur noch bei meinem Decknamen: Ryu.“

Ein kaum sehbares, aber dennoch erleichtertes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen ein und innerlich seufzte sie leicht auf. „Gut, Ryu. Mir bleibt ja eh kaum was anderes übrig…ach…und falls es dich noch interessiert, man nennt mich Rengé, oder auch Ren. Ich meine, die meisten Männer verlieren ja die Interesse an Frauen, nachdem sie sie eindringlich begutachten konnten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Keiss
2007-10-28T14:04:07+00:00 28.10.2007 15:04
Hey..wie du weißt kann ich mich nur wiederholen die FF ist echt klasse..^^
Freu mich wenns weiter geht Ku-Ar
Von:  Phoenixfedern
2007-10-03T14:50:40+00:00 03.10.2007 16:50
*super dolle freu* ein neues Kapitel ^^ *freu* wunderhübsch ^^ ach ja mayra, süße? kann ich mir mal dein Wörterbuch Japanisch- Deutsch ausleihen? ^^ Hab hier was zum übersetzen liegen xDDD ^^
mach weiter so süße


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