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Move on to new Frontiers

Auf zu neuen Grenzen
von

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Holy Castle

~Kommissar Inukage~
 

Grübelnd brütete der Kommissar über seinen Unterlagen.

Draußen wurde es bereits dunkel, ein weiterer Tag erfolglosen Suchens ging zu Ende.
 

Vor ihm auf dem Schreibtisch lagen die Steckbriefe der sechs Kinder, die vor etwa drei Wochen über Nacht verschwunden waren. Sechs Kinder, der Jüngste unter ihnen zehn, der Älteste dreizehn Jahre alt, die einfach so spurlos aus ihren Zimmern verschwunden waren.

Noch einmal ließ sich Kommissar Inukage die Fakten durch den Kopf gehen.
 

Der älteste Junge, Shibayama Junpei, 13 Jahre alt. Etwa 1,50m groß und leicht übergewichtig, strubbelige hellbraune Haare und braune Augen.

Er ging seit einem Jahr auf die Mittelschule, seine Noten waren relativ gut. Er hatte keine Geschwister, dafür aber noch beide Eltern. Sein Vater war berufstätig, ebenso seine Mutter, aber beide waren oft genug zu Hause.

Inukage hatte mit den beiden gesprochen, Frau Shibayama hatte sich nicht erklären können, warum ihr Sohn von zu Hause weglaufen hätte sollen. Er war den Angaben nach ein sehr fröhlicher, etwas rundlicher Junge, der andere gerne mit seinen Zaubertricks unterhielt und eine Schwäche für Schokolade hatte.

An und für sich schien es nicht, als hätte es familiäre oder schulische Probleme gegeben, die eine Erklärung für sein nächtliches Verschwinden gaben.
 

Dann war da Minamoto Kouji, 12 Jahre alt. Seine Größe betrug ca. 1,35m, er war relativ schlank, hatte lange, schwarze Haare und blaue Augen.

Er hatte gerade die Grundschule abgeschlossen, seine Noten waren in den meisten Fächern recht gut. Seine Eltern waren getrennt, er lebte bei seinem Vater und dessen zweiter Frau, die gerade schwanger war. Sein Vater hatte ihn lange Zeit in dem Glauben gelassen, seine richtige Mutter sei gestorben, weswegen der Junge die erneute Hochzeit eher schlecht aufgenommen hatte.

Zwar war dieser Streit vor etwa einem Jahr scheinbar beigelegt worden, doch die Schwangerschaft der Frau konnte möglicherweise erneut Differenzen hervorgerufen haben.

Zumal der Junge wohl schon seit einiger Zeit wusste, dass sein Vater ihn im Bezug auf seine Mutter und vor allem seinen älteren Zwillingsbruder belogen hatte.

Alles in allem fanden sich in diesem Falle genug Gründe, von zu Hause auszureißen; Kouji war ein recht selbstständiger, verantwortungsbewusster Junge, der gut auf sich selbst achten konnte.

Allerdings war das Zimmer, aus dem er verschwunden war, von innen abgesperrt gewesen, Herr Minamoto hatte die Türe aufgebrochen, als sein Sohn gegen Mittag noch immer nicht herausgekommen war. Es schien also unmöglich, auf normale Umstände das Zimmer zu verlassen…

Zwar glaubte Kommissar Inukage durchaus an die Existenz übersinnlicher Dinge, doch konnte er diese in seinem Beruf nicht in Betracht ziehen, selbst, wenn es Beiwese gäbe. Die Öffentlichkeit glaubte niemals an die Möglichkeit, dass sich ein Kind einfach in Luft auflöst oder durch einen Raum-Zeit Tunnel aus einem von innen verschlossenen Raum verschwindet.
 

Koujis Zwillingsbruder, Kimura Kouichi, war ebenfalls in dieser Nacht verschwunden. Er sah genauso aus wie sein Bruder, hatte aber kürzere Haare.

Auch er hatte vor kurzem die Grundschule hinter sich gebracht, seine Noten waren ebenfalls recht in Ordnung. Er lebte bei seiner Mutter, die sich sehr um ihn bemühte obwohl ihr wenig Geld zur Verfügung stand.

Frau Kimura war schwer betroffen vom Verschwinden ihres Sohnes, sie konnte sich nicht erklären, weshalb er hätte weglaufen sollen. Zwar hielt sie es für möglich, dass er gegangen war, um sie zu entlasten, aber gleichzeitig wisse er doch auch, wie sehr sie an ihm hing.

Kouichi war ein freundlicher, eher zurückhaltender Junge. Seit einem Unfall vor etwa einem Jahr hatte er Angst vor Treppen, weshalb ihn ein paar Mitschüler teilweise übel fertig machten. Möglicherweise konnte auch das ein Fluchtgrund sein, allerdings hielt Inukage das wegen des bevorstehenden Wechsels auf die Mittelschule für eher unwahrscheinlich.
 

Der vierte war Kanbara Takuya, ebenfalls 12 Jahre alt, etwa 1,30m groß, normal gebaut, mittellange, strubbelige dunkelbraune Haare und braune Augen.

Er hatte ebenfalls gerade die Grundschule hinter sich, seine Noten waren jedoch weniger gut. Aus diesem Grund hatte er sich auch kurz vor seinem Verschwinden mit seinen Eltern gestritten, die seine mangelnde Lernmotivation beklagt hatten.

Sein Vater war berufstätig und oft längere Zeit außer Haus, seine Mutter war dafür den ganzen Tag für ihn und seinen jüngeren Bruder Shinya da.

Frau Kanbara hatte ebenfalls ziemlich geweint, als sie mit Inukage gesprochen hatte, offenbar gab sie sich die Schuld an Takuyas Verschwinden. Sie machte sich ziemlich fertig deshalb und hatte mehrmals erwähnt, wie schrecklich es sei, wenn ihrem Jungen nun etwas passiert wäre und das letzte, was er von ihr gehört habe, seien diese furchtbaren Vorwürfe bezüglich seiner Noten gewesen.

Takuya wurde als lebhafter, begeisterungsfähiger Junge beschrieben, der oft handelte, ohne nachzudenken und gerne mal seine eigenen Möglichkeiten überschätzte.

Gut möglich, dass er den Streit zum Anlass genommen hatte, abzuhauen, und nun nur nicht zurückkehrte, weil ihm etwas zugestoßen war.

Auch, wenn Inukage sich pessimistische Gedanken wie diesen Verbot; es galt schließlich zu hoffen, dass die Kinder lebend wieder auftauchten.
 

Unter den Kindern war auch ein Mädchen, Orimoto Izumi, ebenfalls 12 Jahre alt. Sie war etwa 1,30m groß, ausgesprochen schlank, hatte lange, blonde Haare und grüne Augen.

Sie hatte mit ihren Eltern eine Zeit lang in Italien gelebt und war erst seit zwei Jahren wieder in Japan. Aus diesem Grund hatte sie anfangs Probleme gehabt, Freundschaften zu schließen, doch vor einem Jahr hatte sich das plötzlich gebessert.

Sie hatte die Grundschule erfolgreich abgeschlossen und bereitete sich auf die Mittelschule vor. Sie hatte keine Geschwister, kam mit ihren Eltern aber recht gut klar.

Probleme hatte es keine mehr gegeben, eine Erklärung für ihr Verschwinden gab es auch nicht.
 

Der Jüngste war Himi Tomoki, 10 Jahre alt, etwa 1,05m groß. Er hatte kurze, dunkelbraune Haare und grüne Augen.

Er hatte gerade die vierte Klasse hinter sich gebracht und einigermaßen durchschnittliche Noten. Sein Vater war berufstätig, die Mutter war im Haushalt tätig und kümmerte sich liebevoll um Tomoki und seinen älteren Bruder. Mit diesem hatte Tomoki sich früher oft gestritten, doch seit etwa einem Jahr waren diese Differenzen plötzlich aus der Welt gewesen.

Frau Himi hatte sich nicht erklären können, weshalb Tomoki weglaufen sollte; er war noch jung und leicht beeinflussbar, niemals selbstständig genug, um alleine irgendwo hinzugehen.
 

Kommissar Inukage vermutete deshalb, dass die Kinder wenn überhaupt gemeinsam fortgelaufen waren. Offensichtlich kannten sie sich alle untereinander und waren eng genug befreundet, um gemeinsam irgendwo hinzugehen.
 

Auf der anderen Seite jedoch war fraglich, ob die Kinder überhaupt weggelaufen waren.

Dagegen sprach zum Beispiel, dass jemand, der längere Zeit weggehen wollte, sich einige Dinge einpackte, die ihm am Herzen lagen, und zumindest etwas Proviant und vielleicht Kleidung.
 

In diesem Falle jedoch waren die Kinder ohne irgendwelches Hab und Gut verschwunden – bei einer genauen Bestandsaufnahme hatte sich sogar herausgestellt, dass nicht einmal bei jedem ein kompletter Satz Kleidung fehlte.
 

Inukage ging die Liste der mit den Kindern verschwundenen Gegenstände noch einmal durch.
 

Frau Shibayama vermisste einen blauen Overall, den Junpei sehr gerne trug, und seine Turnschuhe. Junpeis Handy war ebenfalls mit ihm verschwunden, ebenso eine große Menge Schokoladentafeln, die sich in den Taschen des Overalls befunden hatten.
 

Herr Minamoto hatte nach ausgiebigem Suchen festgestellt dass außer Koujis Turnschuhen und seinem Handy nur sein geliebtes Kopftuch und eine blaue Jacke fehlten, die ihm eigentlich längst zu klein war. Was wiederum bedeuten musste, dass der Junge fast nackt durch die Gegend lief.
 

Frau Kimura vermisste dagegen durchaus einen ganzen Satz Kleidung. Dieser bestand aus einer langen, weißen Hose, einem langärmligen weinroten Shirt, einer kurzärmligen grünen Jacke und Turnschuhen. Zwar waren die Kleidungsstücke auch schon ein wenig zu klein, doch für neue war nicht genug Geld da und der Junge hing an diesen Kleidungsstücken. Kouichis Handy war ebenfalls verschwunden.
 

Frau Kanbara vermisste nur ein gelbes T-Shirt mit schwarzem Aufdruck, eine hellbraune Schirmmütze mit demselben Muster und einer darüber gezogenen Fliegerbrille. Außerdem waren Takuyas Handy und seine Turnschuhe verschwunden.
 

Frau Orimoto fehlte außer dem Handy nur eine violette Mütze, die Izumi vor ein paar Monaten als einziges Kleidungsstück vor einer ausgiebigen Ausmistungsaktion verschont hatte. Zwar trug das Mädchen die in ihren Augen eher kindische Mütze schon seit Monaten nicht mehr, hing aber dennoch irgendwie an dem Stück.
 

Frau Himi schließlich vermisste nur eine Orangefarbene Ballonmütze und ein Paar roter Hosenträger, sowie das Handy, dass Tomoki seit Jahren beinahe immer bei sich trug.
 

Nachdenklich kratzte sich der Kommissar mit dem Kugelschreiber am Kopf. Jedes der Kinder musste ein Handy bei sich haben, doch war keines von ihnen erreichbar – vielleicht befanden sie sich in einem Funkloch.

Ein Kollege versuchte seit der Vermistmeldung, die Kinder zu erreichen, auch wenn er bis jetzt immer nur die Information bekommen hatte, der Benutzer sei nicht zu erreichen.
 

Dann stellte sich noch das Problem, dass die meisten der Kinder kaum bis gar keine Kleidung bei sich hatten – Unterwäsche trug keines von ihnen.

Außer Junpei hatte auch keiner von ihnen Proviant dabei.
 

Alles in allem war das doch sehr mysteriös.

Seufzend lehnte sich Inukage in seinem Stuhl zurück. Diese ganzen Umstände ergaben einfach keinen Sinn, wenn auf der einen Seite ein paar Fakten zusammenpassen, fehlte es doch wieder an einem Punkt.

Von einer Entführung war auch nicht auszugehen, in keinem der Kinderzimmer waren Spuren eines Kampfes zu sehen gewesen. Nur Takuyas Zimmer war furchtbar durcheinander gewesen, aber dort sah es nach Angaben seines kleinen Bruders immer so aus, dass jeder Kidnapper beim Einbruch stolpern müsste.

Und auch die Kidnappertheorie bot keine Erklärung dafür, dass eines der Kinder aus einem verschlossenen Raum verschwunden war.
 

Letztendlich brachte alles Nachdenken doch nichts. Wichtig war nicht, herauszufinden, warum die Kinder verschwunden waren, wichtig war, sie zu finden.

Das Wie und Warum sollte die Suche doch lediglich erleichtern, nicht komplizierter machen.
 

Niedergeschlagen blickte Inukage auf den großen, schwarzen Schäferhund, der zusammengerollt mitten im Zimmer lag und fest schlief. Wulfen hatte wieder den ganzen Tag an allen möglichen Orten nach den Kindern gesucht, hatte die geruchlichen Spuren von den Zimmern der Kinder in deren Schulen, auf Spielplätze und zu Spielzeugläden verfolgt. Sogar nach Shibuya waren sie mit ihm gefahren, weil sich die Kinder dort oft im Stadtpark trafen, aber gefunden hatten sie nicht die kleinste Spur.

Und das, obwohl Wulfen mit einer noch nie da gewesenen Begeisterung suchte und seine große, feuchte Nase fast in jede Ritze gesteckt hatte.
 

Wo konnten die Kinder nur sein? Warum und wie waren sie verschwunden, und, das Wichtigste überhaupt, waren sie wohlauf?
 


 

~Kouji~
 

Dampfend und schnaufend führ das Trailmon Worm die Digiritter zurück nach Holy Castle. Es machte auf Angewomons Befehl hin eine Sonderfahrt, da außer Bumbelbee normal niemand in diese Gegend fuhr und in diesem Fall nicht so viel Zeit verschwendet werden sollte.
 

Die Stimmung in dem altmodischen Waggon war gedrückt.

Es herrschte größtenteils betretenes Schweigen, dass nur von Tomokis Schluchzern unterbrochen wurde.

Die Kinder waren wieder zurückdigitiert; sie alle trugen die Kleidung, die sie schon bei ihrem ersten Aufenthalt in der Digiwelt angehabt haben, nur ein paar Nummern größer.

Kouji war recht froh darüber, zumal er sonst wohl nur seinen Schlafanzug angehabt hätte.
 

Auf der anderen Seite fragte er sich, wie er plötzlich auf diesen Gedanken gekommen war.

Vor nicht mal zwei Stunden hatten sie noch gegen Deemon gekämpft, nun saßen sie in einem Trailmon zurück nach Holy Castle.
 

Deemon war letzten Endes fast zu schnell gestorben, und bis jetzt war sich keiner von ihnen sicher, woran und warum.

Hinzu kam noch Takuyas plötzlicher Tod.

Kouji konnte noch immer nicht richtig fassen, dass der sonst so laute, nervige Junge einfach so nicht mehr unter ihnen war… Auch, wenn die drückende Stille im Raum fast schon Beweis genug sein sollte.
 

„Ich fasse es immer noch nicht, dass Takuya einfach tot sein soll...“, sprach Izumi aus, was alle dachten, „Das ging alles so furchtbar schnell…“

„Er muss der Explosion zu nahe gewesen sein.“, vermutete Renamon, „Immerhin hatte Deemon ihn verschluckt… Wenn ihn das allein noch nicht getötet hat.“
 

„Ich finde das furchtbar…“, murmelte Junpei, „Ausgerechnet Takuya… Was sollen wir seiner Mutter erzählen, wenn wir heimkommen?“
 

„Es ist noch nicht alles verloren, oder?“, fragte Izumi gezwungen optimistisch, „Wir haben doch sein Digiei… Also kommt er auch zurück.“
 

„Schön, wenn wir das sicher wüssten.“, murrte Kouji. Er wusste selbst nicht warum, er konnte diese gezwungen optimistische Atmosphäre einfach nicht mehr schweigend hinnehmen, „Immerhin ist Takuya kein Digimon, sondern ein Mensch. Es könnte genauso gut sein, dass in dem Ei nur der Teil von Agunimon ist, der schon immer ein Digimon war; also eine Reinkarnation von AncientGreymon. Und selbst wenn Takuyas Bewusstsein noch in ihm ist, ist nicht gesagt, dass er wieder genauso wird, wie wir ihn kannten. In jedem Fall schlüpft er als Digimon, wie willst du das dann seiner Mutter erklären?“
 

Tomoki schluchzte laut auf und drückte das Digiei unter seinem T-Shirt fester an sich.

Kouji hatte gar nicht gemerkt, wie hart sein Tonfall ungewollt geworden war. Er hatte Tomoki nicht zum Weinen bringen wollen.
 

„Nun reicht’s aber!“, fuhr Junpei ihn an, „Nur weil dir scheißegal ist, was aus Takuya wird, musst du uns nicht so niedermachen weil wir noch Hoffnung haben, ja? Hier sind vielleicht auch noch Leute, denen Takuya etwas bedeutet!“

„Führ dich nicht so auf, ja? Ich sag nur, was ich denke, und das ist nun mal, dass nicht feststeht, ob Takuya wieder lebendig wird. Tut mir ja Leid, dass ich so ein elender Pessimist bin!“

Ohne es zu merken war Kouji aufgesprungen.

Natürlich war ihm nicht egal, ob Takuya wieder zurück kam oder nicht, aber er sah keinen Sinn darin, sich Illusionen zu machen.

Bevor er etwas tun konnte, hatte ihn Junpei am Kragen gepackt und grob hoch gezerrt.

„Hast du immer noch nicht genug? Wir wissen alle, dass du Takuya nie leiden konntest, aber das gibt dir nicht das Recht, hier so rumzuschreien, kapiert?“
 

„Hör auf!“, fuhr Kouichi verzweifelt dazwischen und versuchte, Junpei von Kouji abzuhalten, „Lass Kouji bitte los, er hat dir nichts getan!“

„Junpei bitte, das macht es nicht besser!“, warf nun auch Izumi ein und endlich ließ Junpei los.
 

„Tut mir Leid…“, murmelte er, „Ich hab die Nerven verloren.“

„Mir tut es auch Leid.“, entschuldigte sich Kouji, „Ich hätte nicht so grob werden dürfen. Takuya hat mir selbst Mal gesagt, ich soll nicht immer den anderen die Hoffnung nehmen…“

Den letzten Satz hatte er mehr zu sich selbst gesagt als zu den anderen.
 

Es war nicht wahr, dass er Takuya hasste; okay, er war nie wirklich mit ihm klargekommen, aber irgendwo mochte er ihn schon. Und dass Takuya tot war traf ihn nicht weniger als die anderen. Er zeigte es nur nicht so… und er konnte sich nicht verzweifelt einbilden, dass alles gut werden würde.
 

„Irgendwie hat Kouji-san ja auch Recht…“, drang Tomokis verweinte Stimme aus seiner Ecke hervor, „Im Grunde können wir nicht wissen, ob Takuya Oniichan je wieder so wird wie früher.“ Seine Hände zitterten, als er das Ei beschützend streichelte. „Alles, was wir machen können, ist das Ei ausbrüten und hoffen…“
 

Kouji sah betreten zu Boden. Er hatte Tomoki nicht verletzen wollen… Er schaffte es nur einfach nie, so was wie Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen. Traurig blickte er auf Tomoki, der immer noch verzweifelt gegen seine Tränen kämpfte.

Das Ei unter seinem T-Shirt ließ ihn aussehen, als sei er schwanger.

Genau wie Koujis Stiefmutter es im Moment war.

Er war auch zu ihr nicht besonders nett gewesen. Kouji kam nicht wirklich damit klar, dass er eine kleine Halbschwester bekommen würde, aber es war nicht gerecht, die Frau deshalb so anzufahren. Sie konnte nun wirklich nichts für seine Situation…

Und erst recht nicht dafür, dass er Kouichi fast nur im Geheimen treffen konnte.
 

Sanft spürte er dessen Hand auf seiner Schulter.

„Alles in Ordnung bei dir, Kouji?“

„Nein… Seh ich so aus?“

Kouichi sah ihn mitleidig an, dann drückte er seinen Bruder mit sanfter Gewalt zurück auf den Sitz. Tröstend legte er ihm einen Arm um die Schultern.

„Es wird schon alles gut werden. In dieser Welt, und zu Hause auch.“, versicherte er ihm, „Ich weiß, du magst diese optimistische Einstellung nicht so… Aber ich kann dir versprechen, dass ich bei dir bleibe. Wir sollten Vater vielleicht einfach mal eröffnen, dass wir längst voneinander wissen; er kann uns nicht verbieten, uns zu treffen.“

Kouji rang sich ein schwaches Lächeln ab.

„War denn so deutlich zu sehen, was ich gerade gedacht habe?“

„Ziemlich.“

Kouichi grinste, und Kouji konnte nicht anders, als die Geste zu erwidern. Es fühlte sich gut an, in Kouichis Nähe zu sein… Es war gut, einen großen Bruder zu haben, der einfach für ihn da war, wenn man ihn brauchte.
 


 

~Tomoki~
 

Es kam Tomoki vor, als sei kaum Zeit vergangen, seit sie Deemon besiegt hatten, und doch standen die Kinder schon wieder vor den Toren Holy Castles.

Das Schloss war so prunkvoll wie zuvor, doch der Junge hatte keinen Blick für die schönen, goldenen Verzierungen und die matt schimmernden Wände. Beschützend drückte er das warme Digiei an seinen Bauch.
 

Das Ei war warm, und etwas schien in seinem Inneren zu pulsieren wie ein winziges Herz. Dennoch gab es nicht im Geringsten dieselbe Wärme wieder, die Takuya ausgestrahlt hatte… Und ohne die feurige Aura ihres Freundes fehlte ihrem Team einfach irgendwo die gute Laune.
 

Das große Flügeltor schwang auf und ein weiblicher Engel erschien auf dem Gang. Sie bat die Kinder freundlich herein und wies sie in den Speisesaal, um sich nach den harten Kämpfen erst einmal zu stärken.

Tomoki nahm am Rande wahr, dass die Frau Orphanimons Stimme hatte. Vermutlich hatte auch sie nun ihr Perfect-Level erreicht.
 

„Nun schau bitte nicht so traurig, mein Kleiner.“, meinte sie mit sanfter Stimme. Sie legte dem Jungen mitfühlend die Hand auf die Schulter und hob sein Gesicht etwas, sodass er sie ansehen musste. Ihr zartes Gesicht war wie das Angemons zur Hälfte hinter einer Maske versteckt, sodass ihre Augen nicht sichtbar waren. Dennoch spürte Tomoki deutlich, dass sie ihn ansah.

„Aber Takuya ist gestorben… und er kommt vielleicht nicht wieder, weil… weil…“

„Weil Menschen normalerweise für immer sterben, nicht wahr?“, beendete Orphanimon – oder wie immer sie jetzt hieß – den Satz für ihn.

Tomoki nickte traurig.

„Aber Takuya war zur Hälfte ein Digimon… vielleicht auch mehr als nur das. Dürfte ich Agunimons Ei bitte kurz sehen?“
 

Zögernd holte Tomoki das Digiei unter seinem T-Shirt hervor, weigerte sich jedoch, es komplett aus der Hand zu geben. Angewomon musterte es einen Moment, während er es noch in den Armen hielt, dann legte sie eine Hand auf die rotschwarze Schale. Forschend fuhren ihre Finger das goldene Feuersymbol nach, dann nahm sie Tomoki das Ei sanft, aber bestimmt weg und wog es mit beiden Händen.

Abwartend sahen die Kinder, die noch immer in der Eingangshalle auf ihren jüngsten Begleiter warteten, die Frau an.
 

„Ich fürchte, ich kann euch selbst nicht genau sagen, ob euer Freund unverändert zurückkehrend wird.“, sagte sie schließlich und gab Tomoki das Ei zurück. Der Junge schloss es sofort beschützend in die Arme, bemüht, nicht wieder loszuweinen.

„Aber fest steht, dass das Baby im inneren dieses Eis AncientGreymons vollständige Reinkarnation ist… Also ist auch der Teil seiner Seele, die in Takuya gelebt hat, hier. Auch vermute ich, dass er im Vollbesitz seiner Erinnerungen ist… Die Frage ist nur, ob er Takuyas Willen und Bewusstsein beibehält oder zu dem Agunimons – oder besser, AncientGreymons – zurückfindet. Und, ob er in der Lage sein wird, wieder seine menschliche Gestalt anzunehmen.“
 

„Was heißt das, ein Teil von AncientGreymon hat in Takuya gelebt?“, fragte Kouji nach, „Und seit wann?“

„Etwa seit ein paar Minuten nach seiner Geburt.“, beantwortete Angemon die Frage für sie, „Ebenso wie bei euch. Aber das ist eine längere Geschichte, und ihr solltet nun wirklich erst einmal zu Tisch kommen. Wir erzählen euch alles, während ihr esst.“
 

So fanden sich die Kinder dann auch schnell im Speisesaal ein.

Irgendwie schien es den drei Heiligen Engeln gelungen zu sein, Speisen herbeizuschaffen, die die Kinder aus ihrer Welt kannten und mochten. Aus diesem Grund fiel es ihnen nicht schwer, trotz ihrer miesen Verfassung genug zu essen.

Dabei hatten die Kinder bis eben gar nicht gemerkt, wie hungrig sie tatsächlich waren.

Als Angemon sicher war, dass die Kinder das Essen bereitwillig zu sich nahmen, fing er an zu erzählen:

„Vor langer, langer Zeit, noch bevor der Krieg zwischen Beast- und Human-Typ Digimon ausgebrochen ist, erschienen in der Digiwelt neun Eier, auf denen die Symbole, die wir heute als die der zehn Elemente kennen, abgebildet waren. Aus diesen Eiern schlüpften insgesamt zehn Baby-Digimon, die dieselben Symbole trugen.

Das Auffällige an diesen Kindern war, dass jedes von ihnen von Geburt an über die Macht eines speziellen Elementes gebot und dieses durch seine bloße Anwesenheit manipulieren konnte. Die Kinder digitierten wie ihre Altersgenossen, und ihre seltsamen Fähigkeiten und die Zeichen fielen lange Zeit niemanden mehr weiter auf.“
 

„Als der Krieg ausbrach, waren die zehn gerade auf dem Child-Level und hatten keine andere Wahl, als sich den Entscheidungen ihrer Eltern zu fügen.“, fuhr Antylamon für ihn fort, „Familien rissen auseinander, die Zwillinge Spinxmon und Garurumon wurden getrennt, weil Spinxmon immer ein Tier und Garurumon ein Mensch war, Greymon wurde von seinen Eltern verstoßen, als er vom Mensch zum Tier digitierte. Andere verloren ihre Familie und Freunde in den zahllosen Schlachten oder erlitten ähnlich schlimme Schicksale, die ich nicht alle kenne und schon gar nicht aufzuzählen vermag.“
 

„Aus diesen und anderen Gründen hat keiner der zehn je die Hand oder Pfote im Kampf erhoben.“, übernahm wieder Angemon das Wort, „Obwohl bekannt ist, dass es zwischen Greymon und Garurumon anfänglich oft Streitereien gegeben hatte, die jedoch nichts mit den Kriegsgründen zu tun hatten; wie Antylamon sagte, war Greymon in seiner Kindheit ein Human-Typ, ebenso wie Garurumon.

Dennoch erreichten sie das Ultimate-Level innerhalb extrem kurzer Zeit. Jeder von ihnen wurde mehrmals gebeten, an den Schlachten teilzunehmen, um die jeweils andere Seite endgültig zu vernichten, da sie mit ihrem ungeheuren Einfluss auf die Elemente über unglaubliche Kraft verfügten.“
 

„Aber keiner von ihnen hat zugestimmt, oder?“, hakte Izumi nach. Angemon nickte.
 

„Wie es dann weiter ging, ist euch bekannt.“, übernahm Angewomon die Erzählung, „Lucemon beendete den Krieg durch seine reinigende Energie und seine bewegenden Worte und brachte die Digimon dazu, einander als gleich zu akzeptieren.

Die negative Energie, die er dabei in sich aufnahm, und die Macht, die er durch seine alleinige Herrschaft über die gesamte Digiwelt innehatte, beeinflussten ihn letztendlich so stark, dass er sich der Finsternis nicht erwehren konnte; er wurde grausam und tyrannisch.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Zehn Krieger der Elemente einander bereits gefunden und Freundschaft geschlossen. Sie alle waren dem Krieg aus eigenen Gründen abgeneigt gewesen und keiner von ihnen zeigte sich den anderen gegenüber voreingenommen oder feindselig, obwohl fünf von ihnen Beast- und fünf Human-Typen waren.“
 

„Als Lucemon seine Tyrannei begann, schlossen die zehn sich zum ersten Mal als Gruppe von Kriegern zusammen.“, fuhr Antylamon fort, „Obwohl sie ihre Kräfte nie gegen andere Digimon eingesetzt hatten und Lucemon aus tiefstem Herzen dankbar waren, dass er den Krieg beendet hatte, wussten sie alle, dass sie den Engel mit vereinten Kräften besiegen würden.

Wie ihr wisst, gelang es ihnen, Lucemon zu besiegen, auch, wenn sie dafür ihre Körper verloren.“
 

An dieser Stelle übernahm wieder Angemon das Wort: „Wir haben euch damals erzählt, dass die Seelen der Zehn Legendären Digikrieger in den Spirits eingeschlossen wurden.

Das war keine Lüge, jedoch auch nicht die ganze Wahrheit; die Zehn hatten selbst beschlossen, ihre Seelen aufzuteilen. Eine Hälfte sollte mit der Erinnerung und der Kraft der Elemente in der Digiwelt zurückbleiben; als das, was ihr nun als Spirits kennt.

Zunächst sollte es nur einen für jedes Element geben, doch hatte Trojamon, das Holz, berechtigt eingeworfen, dass das vielleicht nicht genügen würde. Zwar war genau die Hälfte von ihnen menschlicher und die andere tierischer Natur, doch konnte das noch als purer Zufall abgetan werden.

Es war also sein Vorschlag, zu jedem Element zwei unterschiedliche Spirits zu schaffen, um deutlich den Willen zum Frieden zu zeigen.“
 

„Die andere Hälfte“, ergänzte Angewomon ruhig, „Begab sich in eure Welt.“

Sie machte eine Pause, in der sie die Kinder eines nach dem anderen ansah.

„Jeder der zehn Legendären suchte sich ein neugeborenes Kind aus, das seinen Ansprüchen entsprach und dem eigenen Charakter möglichst nahe lag. Sie ließen den Teil ihrer Seele, der übrig war, mit euren Seelen verschmelzen und machten euch so zu einem Teil ihres Selbst.

Nach welchen genaueren Kriterien ihr ausgewählt wurdet, ist mir nicht bekannt; vermutlich war viel Willkür im Spiel.

Ich selbst wusste nur den ungefähren Zeitraum, in dem die Seelen in eurer Welt sich ihre neuen Körper gewählt haben mussten. Deswegen habe ich an jeden, der in Frage kam, geschrieben, in der Hoffnung, möglichst viele der Auserwählten in die Digiwelt zu rufen.“
 

„Verstehe.“, meinte Kouji, „Dann war es also kein Zufall, dass gerade wir die Spirits bekommen haben?“
 

„Nein, bestimmt nicht.“, meinte Antylamon, „Die Spirits haben nur darauf gewartet, dass der andere Teil ihrer Seele zurückkehrt. Die Spirits der Dunkelheit gingen sogar so weit, jeden anderen Anwärter zu verweigern und zu töten, bis es mir durch Zufall gelang, den wahren Erben der Finsternis zu finden.“

Entschuldigend blickte der Hase Kouichi an.

„Es tut mir Leid, was ich dir damit angetan habe…“
 

„Ist schon in Ordnung.“, wehrte Kouichi ab, „Immerhin wurdest du selbst auch beeinflusst. Außerdem… Hätte ich wohl sonst auch nie den Mut gehabt, Kouji anzusprechen. Vielleicht sollte ich dir dankbar sein…“

Liebevoll lächelnd sah er seinen kleinen Bruder an. Kouji erwiderte den Blick sichtlich gerührt.

Antylamon schien erleichtert über Kouichis Reaktion.
 

„Aber was ist jetzt mit Takuya?“, stellte Tomoki die Frage, die schon die ganze Zeit über still im Raum schwebte.

Die drei Engel sahen sich einen Moment schweigend an, als wollten sie entscheiden, wer die Frage beantworten solle, dann sprach erneut Angewomon:

„Genau wissen wir das wie gesagt leider nicht. In dem Ei befindet sich AncientGreymons vollständige Seele, also auch der Teil, den Takuya in sich trug. Was nun aus eurem Freund werden wird, vermag ich nicht zu sagen… Ihr solltet das Ei einfach ausbrüten, dann werden wir es sicher irgendwann erfahren.“
 

Tomoki nickte still und drückte das Ei unter seinem Shirt wieder fest an sich. Er hätte es in jedem Fall ausgebrütet, das brauchte ihm niemand zu sagen. Solange er den leisen Herzschlag im Eiinneren spüren konnte, würde er das ungeborene Baby beschützen… egal, ob es nun Takuya war oder doch nur der Teil von ihm, der schon immer ein Digimon gewesen war.
 

Die drei Engel boten ihnen an, die Nacht im Schloss zu verbringen, und nur kurze Zeit später fanden sich die Kinder in einem großen Schlafsaal wieder, in dem mehrere riesige Himmelbetten für sie bereit standen.

Tomoki drückte das Ei unter der warmen Zudecke an sich wie einen wertvollen Schatz, den er um jeden Preis beschützen musste.

Während er schlief spürte er noch, wie die Bewegungen unter der Schale langsam zunahmen.
 


 

~Takuya~
 

Der Kampf gegen Deemon schien aussichtslos. Sosehr sich die Krieger bemühten, keine ihrer Attacken zeigte auch nur die geringste Wirkung auf das riesige Monster.

Verzweifelt sammelte Agunimon seine verbleibenden Kräfte und stürzte sich auf seinen Gegner, hoffend, dass dieser letzte Angriff den Kampf für sie entscheiden würde.
 

Doch Deemon reagierte schneller, als Takuya erwartet hätte. Sein Schlag traf ins Leere, die Luft zum Atmen wurde knapp. Deemons riesiges Maul schloss sich hinter ihm, etwas drückte ihn hinunter in dessen Schlund.

Die Luft im Inneren des Dämons war erdrückend und so dick, dass Agunimon nicht mehr atmen konnte. Hilflos bemühte er sich, die grausam stinkenden Gase nicht einzuatmen.
 

Gase? Vielleicht war das eine Lösung… vielleicht war das ihr Weg zum Sieg.

Takuya war keine große Leuchte in Chemie, aber einige der Versuche waren doch in seinem Gedächtnis hängen geblieben. Wenn er sich nicht irrte… und wenn er zumindest ein klein wenig Feuer hervorbrachte…

Es würde ihn sicher sein eigenes Leben kosten, doch das musste es wert sein.

„Lauft weg, Freunde… Schnell! Solange ihr es noch könnt…“, schrie er verzweifelt in Gedanken, hoffend, das sein D-Tector die Nachricht an die anderen weiterleiten würde.
 

Dann schloss Agunimon die Augen. Mit aller Macht konzentrierte sich der Krieger auf sein Element, spürte nach der Kraft in seinem Innersten und ließ die Hitze nach außen strömen. Inmitten all des schwarzen Rauches löste sich ein winziger Funken aus Agunimons Körper.

Doch dieser winzige Funken reichte aus, das Gas zur Explosion zu bringen.
 

Das Letzte, was Takuya mitbekam, fühlte sich an als würde es ihn zerreißen. Gas und Feuer kombinierten sich zu einem ungeheuren Überdruck, der seinen Weg nach außen nicht erst suchte, sondern mit Gewalt erzwang. Die Hölle schien mit einem Schlag von ihren Ketten befreit, Teufel und Dämonen ließen ihre Kräfte spielen.

Dann wurde es plötzlich still.
 

Schwerelos und weit weg von jedem Schmerz schwebte Takuyas Seele in der Finsternis. Angenehm warme, sanfte Flammen umloderten seinen geisterhaften Körper, liebkosten ihn mit sanftem Streicheln.

Er fühlte sich wohl und geborgen wie seit langem nicht mehr. Das Feuer war wie ein Teil von ihm, ein zweites Ich, das ihn von Geburt an begleitet hatte, ein Freund, der ihn immer beschützt hatte, immer für ihn da war.
 

„Wo bin ich hier?“, fragte er leise in die Finsternis.

Niemand antwortete ihm. In der Ferne leuchtete ein helles Licht, wie das Ende eines Tunnels.

Es schien ihn zu sich ziehen zu wollen, doch das Feuer hielt ihn zurück.

„Geh nicht… Du musst nicht dorthin.“

„Warum nicht?“, fragte Takuya die Stimme, die aus den Flamme zu kommen schien, „Ich bin doch tot, oder?“

Die Flammen streichelten weiter beruhigend seinen Körper.

„Du bist tot… Aber du musst nicht gehen.“

„Warum nicht? Kann ich noch zurück?“

„Willst du den nicht? Du kannst zurückkehren, wenn du es möchtest.“

„Natürlich will ich zurück, was denn sonst? Aber wenn man stirbt, kann man doch nicht zurück…“

„Als Mensch ist man für immer tot, das ist wahr.“, bestätigte die Stimme.
 

Das Licht schien Takuya zu rufen, doch jetzt wollte er nicht gehen.

Nicht nur das Feuer hielt ihn jetzt zurück, er konnte noch weitere Stimmen spüren, die nach ihm riefen. Andere Elemente, die auf ihn warteten…

„Deine Freunde vermissen dich.“, meinte die Stimme des Feuers leise.

„Kann ich denn zurück?“, fragte Takuya unsicher.

„Wenn du das willst.“, antwortete die Stimme, „Dann kannst du es.“

„Aber wie?“

„Du bist ein Teil von mir. Und damit bist du ein Digimon.“

„Also… Kann ich auch wie ein Digimon wiedergeboren werden?“

„Genau. Wenn es sich jemand für dich wünscht, darfst du zurück.“

„Ich möchte zurück.“, entschied Takuya ruhig, „Die anderen warten auf mich.“
 

Das grelle Licht verschwand. Auch die Dunkelheit zog sich zurück, wurde sanfter, wie ein ruhiger Schleier, der ein anderes, wärmeres Licht durchließ. Ein sanfter Wind schien ihn zu umspielen, wartete auf ihn. Eine schwache elektrische Ladung lag in der Luft, schien ihn zu rufen.

Und vor allem anderen war da das beruhigende Gefühl von Schnee, der wunderbar kühl auf ihn herabrieselte, einen angenehmen Kontrast zu den Flammen schuf und deren Wärme stärkte.
 

Takuya spürte deutlich die Anwesenheit seiner Freunde, wusste, dass sie auf der anderen Seite auf ihn warteten.
 

Neugierig versuchte Takuya, die dünne Wand zu berühren, die ihn umgab, doch er konnte seine Arme nicht spüren. Er versuchte, seinen Körper zu bewegen, doch nichts tat sich.

Erst, als er versuchte, sich mit seiner ganzen Kraft gegen die Wand zu werfen, kam er voran.

Der Raum, in dem er sich befand, bewegte sich, schien zu rollen wie ein Fass oder etwas Ähnliches.

Noch einmal warf sich der Junge gegen die Wand. Diesmal gab es einen Ruck, als wäre sein Gefängnis irgendwo heruntergerollt, vielleicht eine große Stufe oder einen kleinen Abgrund.

Etwas benommen blieb Takuya erstmal am Boden liegen.

Die Wände waren ganz leicht transparent, Licht schimmerte hindurch wie durch Papier und er konnte schwache Schatten dahinter erkennen. Dennoch waren sie stabil genug, seinen Angriffen zu trotzen; eher rollte das ganze Gefäß.
 

„Es bewegt sich!“, rief Tomokis Stimme gedämpft von außen. Er musste recht Nahe sein, doch Takuya konnte kaum etwas erkennen.

Erneut warf er sich gegen die Wand, diesmal etwas stärker und schnell nacheinander. Sein Gefängnis rollte schnell voran, Takuya wurde von der Bewegung mitgenommen und überschlug sich mehrmals.

Hastige Schritte waren von außen zu hören, Stimmen riefen durcheinander.

Takuya rappelte sich hoch und sprang erneut gegen die Wand, diesmal gefasst auf die Bewegung. Er sprang in so rascher Folge, dass die Drehung ihn nicht mitreißen konnte, fast wie in einem Laufrad.
 

„Vorsicht, die Treppe!“, rief Kouichis Stimme erschrocken.

‚Was für eine…’, dachte Takuya, doch noch bevor er das Wort „Treppe“ zu Ende denken konnte, verstand er bereits, was Kouichi gemeint hatte.
 

Mit mehreren, unangenehm harten Schlägen prallte das Gefäß auf den Stufen ab, sprang unkontrolliert abwärts und überschlug sich ein paar Mal.

Takuya konnte nichts dagegen tun, hilflos wurde er zwischen den Wänden hin und her geworfen und wusste bald nicht mehr, wo oben und unten war.
 

Benommen blieb er schließlich liegen und wartete erstmal, bis das Schwindelgefühl nachließ.

Er hörte die Schritte der anderen, die ihm wohl gefolgt waren. Jemand hob den Raum hoch, in dem Takuya sich befand. Entweder handelte es sich um einen sehr großen Jemand, oder der Raum und damit auch Takuya war einfach sehr klein.

Es musste wohl eher Letzteres sein, denn derjenige, der ihn hochgehoben hatte, war der Stimme nach Tomoki.

„Da ist ein Riss drin!“
 

Takuya blinzelte.

Tatsächlich: In der Wand direkt vor seinen Augen war ein Riss, durch den das Licht deutlich stärker hereinkam.

Noch einmal warf sich Takuya mit aller Kraft gegen die Wand, diesmal gezielt auf die Bruchstelle. Ein paar Splitter brachen heraus, der Riss vergrößerte sich. Nun, da Tomoki ihn festhielt, rollte das Gefäß nicht mehr davon; Takuyas Angriffe wurden Effektiver.

Der nächste Stoß öffnete das Gefängnis vollständig, die Hülle sprang auf.
 

Neugierig steckte Takuya den Kopf über den Rand. Er sah direkt in Tomokis Gesicht, das Tatsächlich viermal so groß war wie Takuyas gesamter Körper.

Er musste ganz schön geschrumpft sein, nachdem er gestorben war…
 

Takuya hüpfte behände aus dem unteren Teil seines Eis auf den plüschigen Teppich, dessen Fasern ihm fast bis zu den Augen reichten. Gerade wollte er sich auf die Suche nach einem Spiegel oder etwas Ähnlichem machen, da hob Kouji ihn einfach hoch.

Prüfend sah der Junge ihn an.
 

„Sieht aus wie eine Flamme mit Augen.“, stellte er fest, „Ob das wirklich Takuya ist?“

‚Natürlich bin ich Takuya, wer sonst?’, wollte dieser rufen, doch stattdessen kam nur ein Schwall Seifenblasen hervor.

Einen Moment war der Junge verwirrt, doch dann verstand er. Natürlich, er war als Digimon wiedergeboren worden… also musste er jetzt wohl ein Babydigimon sein.

Das erklärte auch, warum er so klein war. Und warum Kouji ihn so zweifelnd ansah.
 

„Ist doch jetzt egal ob oder ob nicht, gib her, du machst ihm ja Angst!“, protestierte Tomoki.

„Ist ja gut…“, brummte Kouji und gab Tomoki das etwa handgroße Digimon.

Dieser drückte es sofort beschützend an sich.

„Solange wir nicht wissen, ob das wirklich Takuya ist, müssen wir eben Geduld haben…“, murmelte der Kleine, „Und du sei bitte nett zu ihm.“

„Ich hab ihm nichts getan.“, widersprach Kouji und drehte sich demonstrativ weg.

Takuya sah ihm etwas mitleidig nach. Kouji hatte ihm nichts tun wollen, er war sonst ja auch nicht sehr sanft ihm gegenüber. Tomoki war doch sonst nicht so aufbrausend… was war nur los mit ihm?
 


 

~Kouji~
 

Bemüht ruhig wandte sich Koji wieder der Treppe zu, die das Ei eben heruntergepoltert war.

Er hatte dem Babydigimon wirklich nichts getan, es war unfair von Tomoki, ihn so anzuschreien. Auf der anderen Seite verstand er natürlich auch, warum der Kleine das Baby nicht aus der Hand geben wollte.

Er hatte von allen am meisten gelitten, als Takuya gestorben war, da war es wohl normal, dass er das Ei, das von Agunimon übrig geblieben war, um jeden Preis beschützen wollte.

Selbst, wenn es nicht Takuya war.
 

Zögernd kam nun auch Kouichi die Treppe herunter. Er hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest und schien sich ziemlich zusammennehmen zu müssen, um nicht stehen zu bleiben.

Es war nicht nur der lebensgefährliche Unfall von damals, der Kouichi so verunsicherte, aber außer Kouji wusste niemand der Anwesenden die ganze Geschichte.
 

Sicher, Kouichi hatte kurz nach seinem Unfall damals schon gezögert, Treppen all zu schnell herunterzugehen, aber so schlimm wie jetzt war es da noch nicht gewesen.

Nur hatten Kouichis Schulkameraden es leider ausgesprochen amüsant gefunden, den Jungen mit seiner Angst aufzuziehen und ihn nur so zum Spaß gelegentlich die Schultreppen herunter geschubst. Zwar hatte Kouichi sich dabei noch jedes Mal rechtzeitig fangen können, aber die scherzhaften Angriffe hatten dafür gesorgt, seine Angst vor Treppen zu einem ausgewachsenen Trauma zu steigern.
 

Helfend hielt Kouji seinem Bruder die Hand hin, als dieser das Ende der Treppe fast erreicht hatte. Kouichi zögerte erst, die Hand anzunehmen, dann siegte doch sein Vertrauen über die Angst und die schlechten Erfahrungen.

Kouji zog ihn nicht herunter, er hielt nur ruhig seine Hand und bot ihm damit zusätzliche Sicherheit.
 

„Danke…“, murmelte Kouichi leise, als er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte.

„Kein Problem.“, wehrte Kouji ab, „Du hilfst mir ja auch, wenn du es kannst.“
 

„Ob das Ding auch einen Mund hat?“, fragte Izumi, den Blick noch immer auf das rotgelbe Baby in Tomokis Händen gerichtet.

„Muss ja wohl, wenn es was essen muss, oder?“, meinte Tomoki.

„Das lässt sich bestimmt ganz leicht rausfinden.“, kündigte Junpei an und zog eine Tafel Schokolade aus seiner Tasche.

Er entpackte die Leckerei und brach eines der Stücke heraus. Auffordern hielt er es dem Baby vor das winzige Gesicht.
 

Schneller, als einer von ihnen schauen konnte, war das Stück verschwunden und das Kleine gab kauende Geräusche von sich. Junpei glotzte etwas verblüfft.

„Das ging schnell…“

„Also muss es einen Mund haben, wenn es die Schokolade essen kann… Nur gesehen hat man nichts.“, stellte Izumi fest.

„Das haben wir gleich.“, versicherte Junpei und brach ein weiteres Stück Schokolade ab.

Dieses Mal hielt er es jedoch nur kurz in Reichweite des Flämmchens, dann zog er es schnell weg.

„Sag schön ‚Aaaa’“, befahl er.
 

„Aaaa“, machte das Kleine. Unter seinen Augen tat sich ein Mund auf, der zuvor wohl von seinem weichen Flaum verdeckt worden war. Die Öffnung war gerade groß genug für das Schokoladenstück, das Junpei ihm hineinwarf.

Das Digimon schmatzte glücklich.
 

„Meinst du, das könnte wirklich Takuya sein?“, fragte Kouichi leise.

„Möglich. Manieren hat es jedenfalls keine.“, stellte Kouji fest, während das Baby sich weiter mit Junpeis Schokolade füttern ließ.

„Wollten wir nicht langsam mal frühstücken?“, fragte er dann etwas lauter, sodass auch die anderen ihn hören konnten, „Damit der Kleine auch was halbwegs gesundes zu Essen bekommt.“

„Ja, wär vielleicht besser.“, stimmte Izumi zu, „Abgesehen davon hab ich auch Hunger.“

„Der Kleine scheinbar auch noch.“, meinte Junpei, „Frag mich echt, was der für nen Magen hat… der hat ne ganze Tafel Schokolade verdrückt, die passt da doch eigentlich gar nicht rein…“
 

Der Speisesaal war liebevoll für sie gedeckt.

Offensichtlich hatte sich bereits herumgesprochen, dass das Baby geschlüpft war, denn es war auch für Takuya ein Teller vorhanden. ShadowRenamon saß bereits am Tisch und frühstückte. Er nickte den Kindern freundlich zu, als sie ankamen, unterbrach aber sein Essen nicht.

Bookmon und BigNeemon kamen den Kindern am Eingang entgegen.
 

„Aah, das Kleine ist also geschlüpft.“, stellte Neemon mit seiner üblichen Emotionalität fest, als er das Flämmchen auf Tomokis Mütze sitzen sah.

„Kannst du uns sagen, was das für ein Digimon ist?“, fragte der Junge an Bookmon gewandt.

Dieser starrte das Kleine eindringlich durch sein Monokel an, was dieses dazu verleitete, ebenso intensiv zurückzustarren.

Dann zog der Bibliothekar gewichtig sein großes Buch aus dem Nierenwärmer und schlug es mit geradezu ritueller Feierlichkeit auf. Das Buch war größer geworden, seit sie das letzte Mal in der Digiwelt waren, vermutlich war auch sein Inhalt mit Bokomons Digitation umfangreicher geworden. Nach einigem Blättern hatte das Digimon dann gefunden, was es wissen wollte:

„Das ist Chaudmon, AncientGreymons Baby I Level. Im Gegensatz zu seinen Altersgenossen ist es jedoch im Stande, Feuer zu verursachen, wenn es will.“

Er tippte mit den Krallen gegen das Feuersymbol auf Chaudmons Stirn und kassierte eine Ladung Seifenblasen. Ein paar davon zerplatzten auf seiner Perücke und steckten diese in Brand.
 

Zum Glück war das Feuer nicht stark, so dass es dem in Panik geratenen Digimon schnell gelang, seine Perücke zu löschen.

Kopfschüttelnd setzten sich die Kinder zu Tisch und machten sich über das leckere Essen her, dass für sie bereitstand.
 

Sie hatten noch nicht lange gegessen, als von unten plötzlich verzweifelte Schreie zu ihnen durchdrangen. Alarmiert sprangen die Kinder auf, Renamon rannte sofort die Treppen herunter. Die anderen folgten ihm eilig, nur Tomoki hielt noch kurz an und drückte Kouichi sein Baby in die Hand.

„Warte hier auf uns, ja?“

Dann rannte er den anderen hinterher.
 

Ein paar hundert Stufen weiter unten gelangten die Digiritter in einen hochgewölbten Kellerraum. Renamon kniete auf dem Boden und beugte sich besorgt über Angewomon, die schwer verletzt zu sein schien.
 

„Was ist hier passiert?“, fragte Kouji sofort.

Agewomon bemühte sich, sich aufzurichten. „Wir… wurden angegriffen…“, presste sie mühsam hervor. Das Sprechen schien ihr schwer zu fallen.

„Angemon und Antylamon sind…“

Renamon stützte den Engel besorgt, während die Kinder den Raum nach hinweisen absuchten. Der Boden war voll mit Blutspritzern, die vermutlich von Angewomon stammten, eines der großen Bogenfenster war eingeschlagen.
 

„Was ist mit den beiden?“, wollte Junpei wissen. Zwar sah er, dass Angewomon kaum sprechen konnte, doch wollte er zumindest sicher sein, ob die Engel noch lebten.

„Sie… wurden mitgenommen… entführt.“, murmelte der Engel.

„Schon dich besser.“, meinte Renamon ruhig, „Wir werden versuchen, sie zu finden, in Ordnung?“

Er sah zu den Kindern, die einstimmig nickten. Klar würden sie versuchen, die Engel wieder zu finden. Und die Entführer besiegen, wenn es sein musste.
 

Kouji prüfte seinen D-Tector. Außer den beiden Lichtspirits befanden sich auch die ihrer ehemaligen Gegner, Wasser, Stahl, Holz und Erde darauf.

Er sollte also problemlos in der Lage sein, bis zum Ultimate-Level zu digitieren, wenn es die Situation erforderte.
 

„Sagen wir erstmal Kouichi Bescheid, dann suchen wir gemeinsam nach Hinweisen.“, bestimmte Kouji. Nachdem Takuya nicht hier war, fühlte er sich verantwortlich, den Part des Anführers zu übernehmen. „Wenn wir zumindest wissen, wo wir die Suche beginnen sollen, werden wir sie sicher finden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kyuuo
2009-01-29T22:05:12+00:00 29.01.2009 23:05
super ff
tolle kapis
wird der kommisar was herrausfinden können
ich find babytakuya süß hoffe aber dass er bald digitiert um seinen freunden helfen zu können
wer hat die engel entführt
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo
Von:  Child_of_Time
2009-01-26T18:47:35+00:00 26.01.2009 19:47
uuuuuh ein neues Kapi!!!!!!
wie süüüüüüüüß~
Takuya als kleines Mini-Flämmchen^^ Ein Schnuddelknuddelpupsimups, um es in der Sprache meiner Freundinnen zu sagen^^
Du hast den Übergang in sein Digiei, also da wo er entscheiden konnte, ob er sterben oder wiedergeboren werden soll, echt gut rübergebracht.......... echt supi^^
Freu mich schon total aufs nächste Kap.........
weiter so!!!!!
Engel-chan
Von:  _Roxy-Roku_
2009-01-26T10:21:58+00:00 26.01.2009 11:21
nicht schlecht ^^
hab die Geschichte mit einem schlag durchgelesen ^^
hoffe das bald wieder ein Kapitel folgt ^^
würde mich dann auch sehr über eine ens freuen 3

liebe grüße das Rokuleinchen xD
Von:  MissSilverspoon
2009-01-24T19:09:27+00:00 24.01.2009 20:09
Moin~

Yay, neues Kapitel is da |D *Jubel*

Den Anfang fand ich zwar zuerst extrem verwirrend, jedoch war recht schnell klar, was du geschrieben hast und dass es ein Ortswechsel ist. Ich finde die Idee gut, jedoch finde ich passt dieser Part nicht soo zum Kapitel wie der Rest. Aber schön geschrieben isser ;3
Dann den Rest... HImmlisch *___* Ich finde es einfach lustig, dass Takuya ein kleines Flämmchen ist XDDD Knuddääääln xD
Und Kouji's kleine Ausraster haben es mir angetan ûu Vor allem die Tatsache, dass er ja nun Takuya's Part als Anführer übernehmen muss. Na, wenn er sich damit mal nicht übernimmt. Kann mir vorstellen, dass er noch das eine oder andere Mal ausrasten wird xD Und wenn er das tut, dann freu ich mich drauf xDDD
Und auf das nächste Kapitel erst recht <3

Salút!
X-Sroboda
Von:  Melodya
2009-01-24T18:28:21+00:00 24.01.2009 19:28
hey...^^
echt klasse... freu mich schon auf das nächste kapitel von dir^^...

grüssle
angel


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