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New Chance

7 Jahre hab ich dich vermisst (Aeris+Cloud)
von

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Es wird Zeit

Es wird Zeit
 

New Chance
 


 

Zwei Tage und zwei Nächte waren vergangen, seit Cloud und Vincent bei Barret in Kalm untergekommen waren. Trotzdem hatte Cloud nicht viel Schlaf bekommen. Man sah ihm an, dass er sich pausenlos um Aeris sorgte. Selten war er so still gewesen, wie in den letzten Stunden. Jetzt schulterte er sein Schwert und blickte stumm zu Vincent, der seine Waffe mit Munition lud. Auch Barret machte sich fertig, um endlich die kleine Reise nach Midgar anzutreten.

Marlene kam die Treppen herunter, mit einer kleinen Tasche in der Hand, die sie Cloud reichte. „Hier“, sagte sie. „Da ist etwas Wasser drin und ein paar Brote. Mit leerem Magen ist nicht gut Kämpfen.“ Sie lachte kurz, blickt dann Barret an. „Du kommst mir heil wieder, ja?“

Barret kratzte sich am Hinterkopf und nickte dann bestimmt: „Geht klar, was denkst du denn?!“

Cloud blickte kurz in die Tasche hinein, die er nun festhielt, und betrachtete die in Folie eingewickelten Brote. Er würde sicher keinen Hunger haben, aber Barret und Vincent würden sich garantiert darüber freuen, wenn sie unterwegs was zu Essen haben könnte. Lässig hängte er sich die kleine Tasche an seinen Gürtel und schritt zur Tür.

„Hey, warte gefälligst!“, dröhnte es hinter ihm von Barret. Aber Cloud hörte nicht und ging hinaus. Die Sonne stand bereits hoch, es war Mittag und es wurde höchste Zeit, dass sie losgingen. Sie bräuchten sicher ein wenig, um nach Midgar zu gelangen und sie sollten da sein, ehe die Nacht abrechen würde. Im Dunkeln waren die Ruinen der alten Stadt kaum zu durchschreiten, man würde über alles Mögliche stolpern und vielleicht unter Schutt begraben werden.

Vincent und Barret tauchten neben Cloud auf. „Der Herr hat wirklich keine Geduld!“, knurrte Barret wieder, ging dann aber mit einem starken Schritt ein wenig voran. Cloud schüttelte den Kopf. As ob er jetzt noch weitere Zeit vertrödeln würde…

„Barret? Hängen hier eigentlich noch immer so viele Monster herum?“, fragte er.

Barret grummelte: „Leider sogar noch mehr. In Midgar sorgt ja keiner mehr für Ruhe und deswegen machen die sich da breit wie nichts anderes. Midgar ist so eine Art Nest. Umso seltsamer finde ich es, dass Sephiroth Aeris gerade nach dort bringen wollte.“

„Eine Art Nest?“, seufzte Vincent. „Na, toll, und wir müssen genau durch diesen zentralen Punkt durchlaufen. Vielleicht ist Sephiroth gerade DESWEGEN nach Midgar gegangen.“

Cloud schaute nachdenklich zu Boden, während sie inzwischen außerhalb von Kalm über die Wiesen schlenderten. „Stimmt… Sephiroth sieht diese Monster sicher als eine Art Schutz vor Eindringlingen wie uns an.“

Kurz warf er einen Blick zurück zum Flugschiff und erinnerte sich, warum sie eigentlich zu Fuß gingen. Vincent hatte das vorgeschlagen, weil er der Ansicht war, dass sie mit so einem Fluggerät mehr Aufsehen erwecken würden. Würden sie zu Fuß gehen, so hatte er behauptet, würde Sephiroth sie sicher weniger bemerken und sie könnten Aeris besser aus seinen Fängen retten. Cloud gefiel es nicht, weil sie so nur noch mehr Zeit vertrödelten, aber er musste Vincent auch Recht geben, in dem, was er erklärt hatte.

Dann schaute Cloud wieder nach vorne und betrachtete die Ruinen von Midgar, die weit entfernt am Horizont lagen. Irgendwo dort war Aeris… in Sephiroths Gewalt. Was auch immer er mit ihr machte, dort tat er es und dort würde Cloud ihn stellen und dafür richten. Hass breitete sich in seiner Brust aus, er merkte nicht, dass er knurrte, er war darauf konzentriert, einen Schrei aus Wut zu unterdrücken.

Vincent schaute aus dem Augenwinkel zu ihm, sagte aber nichts. Er verstand, was in Cloud vorgehen musste, und er musste sich auch eingestehen, dass es in ihm selber nicht viel anders aussah. Auch er hatte gelernt Aeris zu schätzen. Und sollte sie es wirklich sein… war er umso froher, dass sie tatsächlich wieder lebte. Und Barret? Vincents Blick schweifte nun zu ihm und bemerkte, dass der Braungebrannte ebenso einen angespannten Gesichtsausdruck hatte, wie Cloud. Hoffentlich würden die beiden nicht unkontrolliert herumwüten, wie Vincent sonst zu früheren Zeiten. Warum hatten sie eigentlich keinen mitgenommen, der die drei beruhigen würde, wenn sie aufbrausen würden? Sie könnten in der Tat jemanden bei sich gebrauchen, der einen kühlen, klaren Kopf behielt, wenn es ums Ganze ging. Aber da das nicht der Fall war, würden sie sich wohl bei jedem einzelnen Kampf zusammenreißen müssen.

Jetzt stoppte Vincent abrupt, schaute ernst zur Seite, wo das Gras etwas höher wuchs.

Cloud wäre beinahe in ihn hinein gelaufen. „Wah, pass doch auf, was ist denn los?!“, fragte er ein wenig entnervt.

„SCH!“, zischte Vincent, um Cloud zum Schweigen zu bringen. Das Gras raschelte, einige seltsame Zacken wurden sichtbar, die sich direkt auf die Dreiergruppe zu bewegte. Dann ragte ein Kopf vorne aus dem höheren Grasteppich, es war ein gigantischer Varan, der mit seinen Schultern so hoch war, wie Clouds Hüfte. Das große Tier brüllte aggressiv auf und starrte Vincent an. Dieser zog seine Waffe und schoss dem Wesen zweimal direkt in den Kopf. Es brüllte wieder, schüttelte seinen Kopf, stolperte kurz rückwärts, aber dennoch schien es ihm nichts weiter auszumachen.

„Äh… Das hält uns zu sehr auf, wir sollten einfach laufen…“, schlug Cloud vor, ohne die Augen auch nur eine Sekunde von dem Vieh abzuwenden.

„Hast du eine Ahnung, wie schnell diese Biester sind?!“, lachte Barret und stellte sich neben Vincent. „Der würde uns verfolgen, bis er stirbt. Diese Dinger sind inzwischen hier total häufig.“

Cloud grummelte und zog sein Schwert. Wenn das so war, musste er den Varan einfach nur so schnell wie möglich erlegen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Aber wenn zwei Schüsse von Vincents Waffe in den Kopf nicht bereits reichten, wo lag dann der Schwachpunkt?

Mit einem Male sprang das Tier auf Vincent zu, sodass er einen Satz zur Seite machen musste. Barret zielte nun auf den beschuppten Körper und schoss etliche Kugeln ab. Aber der Varan sprang dann auf IHN zu.

Jetzt war Cloud an der Reihe. Er stürmte zum Monster und holte mit dem Schwert aus. Da es aber überraschend schnell reagierte und sich umdrehte, erwischte er statt dem Hals nur dessen Schwanz und schnitt ihn so ab. Das blut spritzte und das eist grüne Gras färbte ich tiefrot.

Im nächsten Moment hörte Cloud ein Gurgeln, ein Zischen, ein Schnappen und spürte ein Ziehen an seinem Hosenbein. Ein Blick erklärte ihm, dass der Varan nach seinem Bein beißen wollte seine Zähne sich in den Stoff gebohrt hatten. Ein Glück, dass das Wesen nicht noch mehr erwischt hatte.

Vincent schoss abermals, zeitgleich mit Barret, und der Körper des kleinen Monsters wurde mit Munition durchlöchert, bis es schreiend zu Boden ging und sich nach und nach auflöste.

Cloud wischte sich den Schweiß von der Stirn, der Schock saß ihm in den Gliedern. „Ich frage mich, wo in letzter Zeit deine Konzentration geblieben ist“, sprach Vincent die Gedanken aus, die der Blondschopf gerade hatte. „Beinahe hätte dein Bein dran glauben müssen…“

Auch Barret gab seinen Senf dazu: „Diese Viecher können wirklich gut zubeißen. WO zur Hölle bist du mit deinen beschissenen Gedanken?!“

„Ach!“, knurrte Cloud beleidigt und schritt an beiden vorbei, weiter in Richtung Midgar. Warum sollte er mit den beiden noch darüber diskutieren? Glaubten sie wirklich, er konnte sich auf so nebensächliche Kämpfe konzentriere?

„Hm“, hörte er, wie Vincent zu Barret murmelte. „Ich denke, er ist mit seinen Gedanken bei Aeris…“

Stille, keiner sagte jetzt mehr etwas. Die Sache schien fürs erste geklärt. Es waren ja auch keine weiteren Fragen zu klären. Zwar kamen Barret und Vincent nicht immer so sensibel rüber, aber sie wussten ganz genau, wie es Cloud zumute war und wollten ihn nicht weiter provozieren. Und das war ihm nur recht.
 

Nach etwa drei Stunden Fußweg erreichten sie schließlich die Tore von Midgar. Cloud blickte sich nach einer Stelle um, an der sie am besten hineinkommen würden. Die Ruinen boten nicht wirklich viel Einlass. Ein paar Schritte um die alte Stadt herum ließen Cloud jedoch dennoch eine Möglichkeit entdecken „Hey, Vincent, Barret, hier!“, rief er und winkte die beiden herbei. Sie hatten auch gerade gesucht, waren aber in die andere Richtung gegangen. Als Cloud sie rief kamen sie zu ihm gerannt und blickten auf einen großen Riss in der Außenmauer.

„Sieht gut aus“, meinte Vincent und trat in die Ruinen herein. Cloud und Barret folgten im direkt. Es war dunkel zwischen all dem Schutt, aber wenn man sich bemühte, konnte man die einzeln durchbrechenden Sonnenstrahlen nutzen, um den vor einem liegenden Weg dennoch gut zu erkennen. Die Luft war stickig und staubig, überall wuchsen kleine Pflanzen, Unkraut, zwischen den Stein- und Schuttbrocken und hier herrschte eine leicht unangenehme Kühle.

Cloud schob sich an Vincent vorbei und bahnte sich seinen Weg. „Verdammt, ist da eng. Passt auf, dass ihr euch an nichts schneidet, hier ragen zum Beispiel überall abgebrochene Eisenstangen hervor.“, rief er zu seinen Freunden, die immer hinter ihm blieben. Als Antwort hörte er zustimmendes Gemurmel. Weiter ging es, die Hände immer zum Tasten voraus, bis sie alle bald auf eine Stelle stießen, an der es etwas aufgeräumter aussah. Ein großer Pfeiler ragte in die Höhe, er hatte wohl noch so einiges vor dem endgültigen Einstürzen bewahrt. Von hier an wurde es leichter, weiter zu gehen; die Wege waren freier.

Es krackte… War das die Säule, an der sie gerade eben vorbeigelaufen waren? Cloud drehte sich hektisch um und auch Barret und Vincent schauten über ihre Schultern zurück. Doch jetzt war nichts mehr zu hören. Misstrauisch verharrte Cloud noch einen Moment an Ort und Stelle und beobachtete, ob sich auch wirklich nichts rührte, was sich nicht rühren sollte. Vincent und Barret schritten wieder an ihm vorbei und da weiterhin nicht unauffälliges zu bemerken war, drehte auch er sich wieder um und ging weiter.

Und als ob das Unglück nur auf diesen Moment der Unachtsamkeit gewartet hätte, brach die Säule in der Mitte durch und bröckelte auseinander.

„MIST!“, wirbelte Cloud herum und sah sich das Problem an. „Los, lauft, sonst haben wir ernste Schwierigkeiten!“ Uns ohne Widerworte taten sie, was er gesagt hatte, selbstverständlich, sie wollten mit Sicherheit nicht unter Ruinen begraben werden. Und Cloud folgte ihnen, sah sich immer wieder um und biss sich auf die Unterlippe, als er nach oben blickte, zu der Platte, die nun immer weiter nach unten sank und drohte, die drei Reisenden zu erschlagen. Einzelne Betonbrocken und Stahlteile rasten auf den Boden zu und Barret, Vincent und Cloud mussten immer wieder schnell reagieren und ausweichen.

„Das fängt ja GANZ toll an“, beschwerte sich Barret, der sichtlich die Nase davon voll hatte. Staub war inzwischen aufgewirbelt und es war schwer, die Umgebung noch zu erkennen.

„Uff“, klang es durch den dreckigen Nebel und beinahe wäre Cloud über etwas gestolpert… Ein Blick zu Boden verriet ihm, dass es Vincent war, der dort lag.

„Vinc, alles in Ordnung?!“

„Ja doch, nur hingeflogen“, murmelte dieser, rappelte sich wieder auf und klopfte sich den Schmutz ab. Inzwischen war der Krach vorüber und jeder in Sicherheit. Die andere, untere Hälfte er Säule hatte noch so einiges abgefangen, was an größeren Stücken von oben herabstürzen wollte. Zum Glück, dachte sich Cloud, sonst wären sie verloren gewesen.

Grimmig blickte Barret zurück, er war misstrauisch: „Was ist, wenn das jemand mit Absicht gemacht hat?“

Cloud schüttelte den Kopf. „Nein“; murmelte er. „Die Säule ist von selber gebrochen, ich hab es gesehen!“ Dann ging er zügigen Schrittes wieder an beiden vorbei in die Richtung, die sie zu Hojos altem Labor führte. „Wir haben auch sowieso keine Zeit, darüber nachzudenken, also los jetzt!“, drängte er.

Der Staub hatte sich allmählich gelegt und die drei wussten wieder, wo es lang ging. Also zogen sie schweigend weiter, dicht zusammen.

Cloud versank unterwegs in Gedanken. Was war Aeris wohl in den letzten Tagen passiert? War sie überhaupt noch hier? Oder hatte sie Sephiroth abermals an einen anderen Ort gebracht, nach den etlichen verschwendeten Stunden, in denen Cloud an Kalm gebunden war? Sicher ging es ihr mit jeder Minute schlechter. Cloud konnte sich nicht zusammen reißen, er konnte nicht verhindern, dass ihm all diese Gedanken wieder und wieder durch den Kopf rasten, all die Bilder von Dingen, die Aeris bereits passiert sein könnten. Er hatte Angst um sie, aber da er vor seinen anderen Freunden nicht weiter zeigen wollte, wie sehr er litt, verschwieg er jeden Schmerz, den er verspürte. Seine Gefühle bedeuteten für ihn nur Schwäche und er entschied sich, dass er eben diese nicht Preis geben sollte.

Barret murrte stets vor sich hin, er hatte Marlene wieder mal alleine lassen müssen. Dabei hatte er ihr versprochen, solche gefährlichen Missionen nicht mehr zu übernehmen. Aber Vincent hatte erst um seine Hilfe gebeten und auf ihn gezählt. Und wenn Barret ehrlich war, freute er sich sogar darüber, dass ein wenig Abwechslung in den Alltag kam. Nur der Grund, dass Aeris entführt wurde, war nicht so erfreulich.

Vincents Gedanken drehten sich um Sephiroth. Fieberhaft überlegte er, wieso dieser wieder am Leben war? War etwas geschehen, das auch mit Aeris passiert war? Müsste dann nicht auch… Zack… Ein Blick schweifte zu Cloud, ob dieser den Gedanken vielleicht auch schon gefasst hatte. Aber dann blickte Vincent wieder geradeaus. Er entschied sich, lieber nicht nachzuhaken, vielleicht würde er damit nur unnötig Staub aufwirbeln, und davon hatten sie wirklich schon genug für heute gehabt.

So unterbrach nicht einer die momentane Stille. Wortlos gingen sie einfach voran, weiter und weiter…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akami_
2007-02-04T12:09:27+00:00 04.02.2007 13:09
super kappi wieder mal bin schon gespannt ob cloud sie findet schreib schnell weiter bin schon total gespannt wie es weiter geht Ps: könntest du mir eine ENS schreiben wenn das neue kappi kommt
danke


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