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Licht und Dunkel auf der Jagd

*~Pflicht und Ehre~*
von

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Vertrauen

Jashin hört mit einem zufriedenem Grinsen im Gesicht, den Aufschlag des schweren Körpers hinter sich. Das war mehr als einfach diesen Youkai zu töten, aber dennoch spaßig. Einige klügere seiner Art waren in letzter Zeit geschickt genug sogar ihm, Jashin, zu entkommen, aber dafür hat dieser mehrfach bezahlt. Dieser Youkai hier hatte das allerdings auch mehr als verdient, denn er litt an maßloser Arroganz und purer Selbstüberschätzung. Er hatte den Kerl aussprechen lassen aber ihm war danach so langweilig, dass er eine ordentliche Ablenkung brauchte und die hat ihm dieser Youkai ja netterweise geboten. Jashin dreht sich zu der Leiche um. Es ist zwar vergnüglich andere in Streifen zu schneiden, aber er macht das bei Youkai schließlich nicht `nur´ zu seinem Spaß. Wie schon öfters in letzter Zeit, legt er die Handgelenke über Kreuz, die Handfläche offen auf sein Opfer gerichtet. Ein Sog entsteht um Jashin, goldene Blitze zucken um ihn herum, während seine Streifen an den Wangen sich verbreiten und seine Augen rot aufleuchten. Das Spektakel dauert nicht lang: Ein Ruck geht durch seinen Körper und danach ist alles Außergewöhnliche wieder verschwunden. Die neue Youkaiseele ist, wie zu erwarten war, erst verwirrt, doch als sie die Situation dank seiner Erklärung versteht, ist sie auch schon auf ihrer Seite und für alle Schandtaten bereit. Die Aussicht auf die Chance ein Teil des mächtigsten Youkai ganz Japans zu werden, ist allemal besser als der Tod. Wie üblich stellt Jashin auch ihren Wirt Inuyasha vor, von dem man in den letzten Tagen aber nichts anderes mehr hört, als eine düsteres Schweigen. "Vermutlich hat er sich seinem Schicksal ergeben." Die Gedanken des Hanyou sind zu leer, nichtmal er erhascht die wenigen Fetzen die ab und an mal wahrzunehmen sind. "Schade dass er schon aufgibt, es war zuvor viel spaßiger." Dann spürt er aber etwas: Die Energie dieser Kikyou und das Youki von Sesshoumaru. "Sie werden besser", denkt Jashin für sich. Er hat es diesmal erst ziemlich spät bemerkt, gegenüber ihren letzten Versuchen. Sie unterdrücken mehr und mehr ihre Macht bei der Annäherung. Das strapaziert langsam aber sicher seine Nerven, da er so ständig auf der Hut sein muss. Er hat nichtmal mehr Zeit um die vereinzelten Teile des vernichteten Youkai zur Tarnung seiner Absichten einzuäschern. Bevor er sich aber weitere Gedanken macht sollte er lieber ein Dimensionportal erschaffen und verschwinden. Gesagt getan und ein paar Augenblicke später ist er an einem gänzlich anderen Ort Japans.
 

Jashin keucht nach dieser Aktion - das war sehr anstrengend. Haben seine Verfolger etwas damit zu tun? Seine Macht ist doch inzwischen schon ein Stück gestiegen und schon vor seiner Sammelaktion, hatte er keinerlei Probleme mit einem Dimensionsportal! Er fühlt sich auch insgesamt sonderbar und das ist einfach seltsam. Ein Blick zum Himmel verrät ihm, dass es später Nachmittag ist und dann fällt ihm etwas ein, was er nur halbwegs bewusst im Hinterkopf behielt. "Verdammter Bastard von einem Hanyou!"

"Ich hab weder etwas gesagt noch etwas getan, Jashin." Normalerweise hätte Inuyasha gelächelt, doch er ist aus zweierlei Gründen nicht mehr dazu fähig: Sein Körper steht nicht mehr unter seiner Kontrolle und seine Gefühle sind kaum mehr als eine vertrocknenden Trauerweide - am Sterben. Es stimmt ihn aber zumindest zufrieden, dass dieser scheinbar perfektere Mischmasch Jashin, etwas sehr Wichtiges beinahe vergessen hätte

Eben dieser ist nicht nur den gedanklichen Worten von Inuyasha gefolgt sondern auch seinen hintergründigen Gedanken "Du...!"

Inuyasha spürt den Zorn dahinter und er spürt gleich darauf einen stechenden Schmerz, der ihn aber nichtmal annähernd die Besinnung raubt. "Interessant..."

Jashin findet das alles andere als das. "Glaub ja nicht dass dir das irgendetwas bringt! Ich werde dich für die Nacht ruhigstellen, du wirst schon sehen."

Der Hanyou glaubt ihm das sogar, denn er bekommt dessen Idee mit. "Rutsch ruhig ein wenig mit deiner Hand aus, dann muss ich das selbst nicht mehr erledigen."

"Tss Inuyasha wenn du denkst dass ich wegen dieser Nacht vor Angst schlottere, liegst du im Irrtum. Du hingegen wirst dir nun aus einem Grund mehr wünschen, dass es den Neumond nicht gibt."

Das wird vermutlich sogar der Wahrheit entsprechen, aber selbst wenn Jashin es bis zum Äußersten treibt, dieser will sich ja nicht umbringen und schlimmer als die zwei Nächte bei Bokusenô, vor der Zeit mit diesen Youkai in ihm, wird es kaum werden können. Es gibt zudem kein Leid mehr, dass er nicht kennt... oder?

"Wir werden sehen, Inuyasha." Jashin fühlt die Gleichgültigkeit des Hanyou. Dort ist aber auch noch ein Rest von Inuyasha, eine vereinzelte größere Scherbe, die noch intakt ist und diese bekommt nun Angst. "Oh was haben wir denn da? Ein negatives greifbares Gefühl? Danke Inuyasha. Das hab ich schon richtig vermisst!"

"Ich nicht..."
 

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Sesshoumaru und Kikyou sind derweil bei einer zerstückelten Leiche eines Youkai. Bei ihrer Verfolgungsjagd nach Jashin haben sie davon gehört, dass ein Wahnsinniger alles tötet was ihm in die Quere kommt. Sie haben natürlich vermutet dass er es ist, aber sicher sein konnten sie nicht. Das einzige was von den Leichen übrig blieb, waren verkohlte Aschehäufchen, gegenüber diesem.

Sesshoumaru schnauft unhörbar. Sie verfolgen Jashin nun schon einige Tage und diesmal waren sie nahe dran ihn zu überraschen. Er sah immerhin noch für einen Moment das Dimensionsportal.

"Etwas ist seltsam." Kikyou kniet neben einem größeren Rest der Leiche. Sie fährt mit ihrer Hand leicht über das leblose Stück Fleisch, doch mit ein paar Zentimetern Abstand, um es nicht zu berühren.

Sesshoumaru dreht sich zu ihr, versucht etwas wahrzunehmen. "Weißt du was es ist?" Er spürt zwar dass hier eine Menge Youki aktiv war, mehr, als man für diesen Youkai hier gebraucht hätte, aber das ist auch schon alles.

"Nein, ich kann es nicht einordnen."

"Dann finden wir es anders heraus." Sesshoumaru zieht Tensaiga. Wenn jemand sagen kann was passiert ist, neben Jashin, dann sicher der Umgebrachte selbst. Gut möglich dass auch sein Schwert hier nichtmehr helfen kann, doch vielleicht gibt es ihm Aufschluss über das was passiert ist - und er soll Recht behalten. Als er sich konzentriert sieht er nichts, bis auf die schemenhafte Umgebung, aber das ist immer so, wenn er mit Tensaiga umgeht. "Da ist nichts."

"Nichts?"

"Ja." Wieso ist sie deshalb denn überrascht?

Sie sieht die Frage in seinen Augen. "Es kann noch nicht lange her sein und deshalb dürfte die Seele auch noch nicht weg sein..."

"Hier sind jedenfalls keine Boten des Jenseits."

"Auch nichts anderes?"

"Was meinst du?"

"Es gibt durchaus noch andere Seelenfänger aus dem Jenseits, als schwarze Wolken könnte man sie am ehesten beschreiben. Sie kommen in solchen Fällen wie diesem, wo kaum noch etwas beieinander ist"

"Nein dort ist absolut nichts Kikyou - komm auf den Punkt.".

Sie merkt ihren Fehler. Er mag es nicht wenn sie sich nicht kurz fasst, gerade was Fakten betrifft. Detailliert ist eine Sache, lang eine andere. "Verzeiht." Sie überlegt einen Moment um ihre Überlegungen noch etwas mehr zu beleuchten zu können. "Ich denke es gibt nur zwei Möglichkeiten hierfür: Die eine ist, dass dieser Youkai aus irgendeinem Grund keine Seele hatte und der andere, dass sie jemand vor unserem Eintreffen geraubt hat." Sie sieht zu ihm. Er weiß sicher genauso gut was das heißen kann wie sie.

Sesshoumaru weiß es, ja. An diesem Youkai ist nichts besonderes und es wäre ungewöhnlich wenn dieser einfach von vornherein seelenlos gewesen wäre. Die Alternative dafür ist aber beunruhigend. Er kann deutlich riechen dass der einzige der vor ihnen hier war, Jashin war. "Kann er so etwas?" Naraku hatte früher ganze Körper verschlungen, also ist es so abwegig nicht, auch wenn es doch etwas anderes ist.

"Ja." Kikyou schluckt unwillkürlich. Wenn Inuyasha, nein, Jashin, das schon eine Weile macht, bei diesen ganzen Morden, können sie nicht im geringsten einschätzen wie stark er jetzt ist. "Sesshoumaru?"

Er hat durchaus verstanden, hegt ähnliche Gedankengänge wie sie. Ihr Blick ist auf ihn gerichtet und er sieht zwar keine Furcht, aber Ratlosigkeit. "Verständlich." Selbst wenn es ihnen nächstes Mal gelingt ihn einzuholen, woher wissen sie ob er sich nicht hat einholen lassen, sie sogar in eine Falle tappen lässt? Die Macht von Jashin könnte sich so gesteigert haben, dass sie ihm bei einer magischen Falle tatsächlich hilflos ausgeliefert sind. "Nein", berichtigt er sich. "Er wäre nicht vor uns geflohen, wenn er glaubt uns schon so überlegen zu sein."

"Ihr habt recht." Kikyou ist froh darüber. Es stimmt. Ein Youkai wie Jashin, würde die erstbeste Gelegenheit nutzen sie niederzustrecken, wenn er schon solcherlei Macht hätte.

"Ja, gehen wir."
 

Kikyou setzt sich auf Ah-Uhn und schließt kurz die Augen. Es fällt ihr aber noch schwerer als auf den Weg hierher, seine Richtung auszumachen.

"Was ist?", fragt Sesshoumaru nach, der es merkt.

"Ich kann seine Präsenz kaum noch spüren." Sie überlebt was das heißen könnte, aber dann schießt ihr ein Gedanke durch den Kopf, den sie noch gerade zu Fassen bekommt und sieht Sesshoumaru an.

"Neumond", spricht er aus, was sie beide denken. Jashin konnte also nicht die Natur von Inuyasha einfach aufheben, zumindest noch nicht. "Schaffen wir es?"

"Nein, er ist zu weit weg, selbst für Euch allein."

Sesshoumaru sieht in die Ferne. Würde Jashin heute zu Inuyasha werden? Ist sein Halbbruder überhaupt noch irgendwo da? "Sicher." Die Youkai waren ja am Anfang auch da, aber Inuyasha hatte die Kontrolle. Jetzt ist es bestimmt nur andersherum. "Wir sollten uns dennoch beeilen." Sie können das vielleicht ausnutzen denn mit etwas Glück ist Jashin nach der Nacht noch nicht wieder auf der Höhe. Sie fliegen los.

Kikyou fällt aber etwas ein. "Sesshoumaru."

"Ja?"

"Inuyasha wollte sich schon einmal selbst umbringen und wenn er jetzt die Chance dazu hat..."

Sesshoumaru zuckt zusammen. An so etwas hatte er jetzt überhaupt nicht gedacht. Könnte das sein? Der Gedanke ist... unschön. Allerdings kommt ihm auch ein anderer und er weiß nicht ob er sich darüber freuen soll oder nicht: "Jashin will aber leben."

Kikyou versteht. Ja dieser Youkaizusammenwurf ist nicht dumm, er würde daran denken. Etwas anderes beunruhigt sie jetzt aber mehr. Sie hatten von den vielen Toten gehört, die es hier in der Gegend gab und es waren nicht nur Youkai, sondern auch Menschen. Wenn Inuyasha noch genug Kraft gehabt hätte, hätte er sich gegen diese Morde gewehrt. Anscheinend ist der Kampfgeist ihres Freundes gebrochen, oder spart er sich nur die Kraft auf? Das glaubt sie weniger, auch wenn sie darauf hofft. Wie auch immer, es würde schwer werden ihn zurückzuholen.
 

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Die Sonne ist am untergehen und Jashin hat in der Tat alles vorbereitet. Er hat einen sicheren Platz gesucht, denn auch wenn er von Inuyasha indirekt weiß, dass er letzte Neumondnacht auch irgendwie noch eine gewisse Macht inne hatte, will er nichts riskieren. Er ist in einer Höhle, die er mit einem Stein blockiert hat und sie ist hoch oben in den Bergen, wo sich kaum jemand hinverirrt. Selbst mit seiner seltsamen Macht sollte Inuyasha ihn als Mensch nicht beiseite räumen können. Allerdings ist ihm das noch nicht der Vorsicht genug. Er hat ein Seil aus einem Dorf mitgehen lassen und das gedenkt er gleich einzusetzen. Zuvor jedoch muss er etwas anderes erledigen. Jashin muss ein gutes Stück Willenskraft aufbringen, doch die hat er und so verletzt er sich selbst. Für einen Youkai nicht schwer, für einen Menschen schon, der er gleich werden würde. Dann bindet er sich selbst noch mit dem Seil fest. Erst die Füße, dann die Hände. Letzteres ist etwas schwierig, da er ja auch nicht will dass Inuyasha sich einfach losmachen kann. Es gelingt ihm aber und mit dem Zähnen zieht er den Knoten fest, der ihn zum einen die Hände hinter dem Rücken zusammenhält und zum anderen, in der Nähe der Felswand hält. Jashin sieht sich noch einmal um, doch Inuyasha hat keine Möglichkeit sich hier mal eben selbst umzubringen. Wenn er sich den Schädel an der Wand einschlagen will, soll er es versuchen; aber dafür wird er, verletzt wie er ist, nicht genug Kraft aufbringen können, schließlich wäre das ein langer und schmerzhafter Prozess. Dann spürt er wie er und alle seine Kameraden in dunkle Schwärze gerissen werden und dann ist er weg.
 

Inuyasha öffnet schwach die Augen. Er hatte alles mitbekommen was Jashin veranstaltet hat um ihn vor Gefahren zu schützen, ja auch vor sich selbst und der Kerl hat recht: So wie es jetzt um ihn steht kann er sich abrackern wie er will, er könnte sich bis zum Sonnenaufgang nicht umbringen. Er stöhnt als er schmerzhaft seine Wunde spürt. Wieso ist das alles nur so gekommen? Er hat sich doch bemüht, wirklich bemüht alles richtig zu machen und doch scheitert er immer wieder! Es mag ja sein dass er tatsächlich geholfen hat, dass Kikyou und Sesshoumaru zusammenkommen, aber was war der Preis dafür? Sein Leben dafür zu geben wäre akzeptable gewesen, aber nicht dieses Monster von Jashin zu erschaffen! Alles was er, Inuyasha getan hat, war umsonst, sein Leben war wertlos - wie es alle schon immer gesagt hatten. Seine Freunde würden noch leben, wäre er nicht, denn Kikyou wäre nie auf Naraku hereingefallen, dementsprechend hätte Miroku sein Vater vermutlich nicht verloren und kein Kazaana gehabt dass ihne inzusaugen drohte. Sangos Dorf stünde noch immer und Kohaku wäre bei ihr, während Kagome ein ganz normales Leben in ihrer Zeit führen würde. Seine Gefühle die er schon verloren zu haben glaubte, schwappen über ihn hinweg. Als Mensch war er schon immer mehr mit ihnen verbunden und er konnte es nie ändern. In seinen Augen sammeln sich Tränen wenn er an seine Freunde und seine jämmerliche Existenz denkt. Das einzige was er in seinem Leben vollbracht hat, war Chaos und Tod über alle zu bringen und der Beweis dafür ist Jashin. Die einzigen die noch leben und ihm etwas bedeuten werden auch bald dran glauben müssen und diesmal sogar durch ihn!
 

Wie gerne würde Inuyasha einfach ersticken, doch er weiß genau dass er es bis zum Morgengrauen probieren könnte die Luft anzuhalten und scheitern würde. In diesem Körper würde er einfach bewusstlos werden und das will er nicht. Er hat es nicht verdient, dass die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit ihm die Sinne raubt! Ja, das steht ihm wahrlich nicht zu. Wenn der Tod ihn schon nicht richten kann, für all das was er schon jetzt getan hat, sollte er es wenigstens selbst tun, denn das ist er all seinen Opfern schuldig. Dabei denkt er weniger an die Youkai, die sich Jashin noch freiwillig nach ihrem körperlichem Tode angeschlossen haben. Nein, er denkt an die Menschen; An all jene, die den Weg von Jashin zufällig kreuzten und dabei ihr Leben ließen. Sie hatten nichtmal Zeit schockiert zu sein oder Panik zu empfinden; dort war kein Platz für Todesangst, denn ehe die daran hätten denken können, waren sie schon Tod. Das einzige was sie noch tun konnten, war ihr Leben auszuhauchen, ob mit einem letztes Keuchen, Röcheln oder qualvollem Schrei. Seine Brust schnürt sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen. Er hatte schon so viele getötet, auch vor Jashins Auftauchen, aber das waren meistens fiese Youkai oder Menschen, die es wirklich verdient hatten in die Hölle geschickt zu werden. Noch nie zuvor hatte er aber bei Bewusstsein und klarem Verstand grundlos Unschuldige ermordet. Es war deutlich anders und sein Gewissen protestiert noch immer aufs heftigste.
 

Inuyasha kann sich das nicht verzeihen. Es ist seine Schuld, denn es waren seine Fehler die zu so vielen unschuldigen Opfern führten! Eine Leere macht sich in ihm breit, kalt und dunkel. Er kennt dieses düstere Gefühl, er hatte es in letzter Zeit oft genug und Jashin leckte sich geradezu die Finger nach jedem Häppchen das er davon ergattern konnte: Verzweiflung. Nichtmal Kagome könnte ihm verzeihen, was er in letzter Zeit tat und noch tun wird. Kaum hat er diesen Gedanken gedacht, hat er aber das Gefühl einen warmen Luftzug an seinem Gesicht zu spüren. Er sieht auf, doch erkennt er nichts. Kann es sein...? "Kagome?" Der Gedanke an sie ist trotz all des Schmerzes der auch damit verbunden ist geradezu erholsam und wie Balsam für seine Seele. Obwohl das nicht so sein sollte, fällt eine unglaubliche Last von seinen Schultern , aber er ist zu froh darüber, um sich zu wehren. Seine düsteren Gedanken verpuffen zumindest vorübergehend in völlige Nichtigkeit. Er ist so müde, unsagbar müde und ohne dass er es so recht merkt, holt sich sein völlig erschöpfter Geist die Ruhe, die er so lange nicht mehr bekommen hat - Schlaf.
 

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Sesshoumaru und Kikyou sitzen inzwischen zusammen auf Ah-Uhn. Da sie in der Nacht sowieso nicht mehr ankommen werden, hatten sie sich mit wenigen Worten darauf geeinigt, dass sie zumindest auf der Höhe ihrer Kräfte sein sollten, wenn sie Jashin erreichen. Aus diesem Grund hält Sesshoumaru die schlafende Kikyou vor sich in seinem Arm und die Zügel von seinem Reitdrachen locker in der Hand, denn sein treuer Freund hier hatte ihm noch nie Schwierigkeiten gemacht. Sesshoumaru hat seine Wange leicht an den Kopf von Kikyou geschmiegt und genießt ihre Nähe. Dass sie schläft stört ihn dabei nicht im geringsten und zeigt ihm auch wie viel Vertrauen sie ihm schon schenkt. Immerhin ist sie trotz allem eine Miko, hat gelernt Youkai zu misstrauen und immer wachsam zu sein. Sie ist aber im Tiefschlaf, könnte also nicht reagieren wenn er auf die absurde Idee kommen sollte sie hinunterzuwerfen oder aufzuschlitzen. Allein der Gedanke daran lässt ihn erschauern. Es ist für ihn so abwegig geworden ihr auch nur im entferntesten etwas antun zu wollen, dass ihn allein die Vorstellung daran mehr als nur anwidert. Sesshoumaru drückt sie fester an sich, um diese Verirrungen seines Geistes schnellsten wieder los zu werden.
 

Die letzten Tage waren trotz des klaren Zieles welches sie verfolgen, gar nicht so leicht für ihn. Sie hat trotz ihrer beider Liebesbekenntnisse, stets einen gewissen Abstand eingehalten. Ja sie hat ohne Worte einen Punkt gesetzt, den er nicht überschreiten darf und er hält ihn ein. Das einzige was sie bisher getauscht haben, waren kleine Gesten des Vertrauens und die Nähe des anderen, wenn sie sich im Arm hielten. Er muss zugeben, dass er sich geradezu nach dem ersten gemeinsamen Kuss sehnt. Doch so verführerisch es ist sich diesen einfach in ihrem Schlaf zu stibitzen, so tut er es nicht. Das wäre falsch und unehrlich. Er hat es ihr freigestellt, ihr die Wahl gelassen und wenn sie nach dem Kampf mit Jashin tatsächlich nein sagen sollte, müsste er es akzeptieren, um sich nicht selbst jeglicher Würde zu berauben. Allerdings fühlt er eine innere Gewissheit, dass sie ihm nicht einfach sein Herz stehlen und ihn allein zurücklassen wird, ihn nicht enttäuscht - er vertraut ihr. Dieser Gedanken führt dazu, dass er die nötige Ruhe findet um die Augen zu schließen und sich darauf konzentriert sein Youki zu sammeln und aufzufrischen. Hier oben würde sie kaum plötzlich etwas bedrohen und selbst wenn, würde er noch immer früh genug darauf aufmerksam werden.
 

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Einige Zeit später, als die Dämmerung schon naht, erwacht Kikyou. Sie ist ausgeschlafen, wenn ein Reitdrache auch nicht gerade den idealen Schlafkompfort bietet. Sie lächelt, da sie den Arm um sich spürt, der ihr Geborgenheit schenkt, wie sein Fell an dem sie anlehnt. Es ist so warm und es sieht nicht nur schön aus, sondern fühlt sich auch so an. Sie dreht leicht ihren Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen und merkt, dass er zwar äußerst entspannt aber auch irgendwie sehr konzentriert wirkt. Kikyou hat davon gehört, dass starke Youkai nicht unbedingt schlafen müssen um sich zu regenerieren; es zu sehen ist aber auch für sie neu. Ihre Gedanken wandern kurz zu dem bevorstehenden Kampf, denn sie spürt geradezu dass Jashin ihnen diesmal nicht entkommen wird. Sie weiß noch nicht wieso aber sie würde es sicher bald feststellen. Sie fühlt sich plötzlich gedrückt und sie lächelt, als sie in das Gesicht von Sesshoumaru blickt. Es wirkt etwas unwillig, als ob er gemerkt hätte dass ihre Gedanken nicht bei ihm sind. Nun bald werden sie sich beide auf Jashin konzentrieren müssen, ob es ihnen gefällt oder nicht.
 

"Die Dämmerung setzt gleich ein, Sesshoumaru", flüstert sie leise. Sie will ihn nicht stören, wenn das was er tut vor diesem Kampf wichtig für ihn ist, aber sie hat schon bemerkt dass er diese Zeit sehr gern hat.

Sesshoumaru beendet seine Konzentration und sieht diesen unendlich kostbaren Schatz an, der vor ihm sitzt. "Danke", meint er nur leise, denn sie bestätigt ihm damit auch nochmal wie aufmerksam und klug sie ist.

Kikyou lächelt einfach nur, ehe sie ihren Blick etwas wehmütig nach vorn richtet. Sie vertraut inzwischen auf ihr beider Können und in ihren Sieg - dank den Worten von Sesshoumaru damals - wäre es nicht so, würde sie ihn nicht auf Abstand halten, denn sie hat das Verlangen in seinen Augen gesehen und ihr ergeht es nicht anders. Sie will es aber nicht so aussehen lassen als würde sie zweifeln und die letzten Momente noch mit ihm auskosten wollen, ehe einer von ihnen stirbt, oder gar beide. Einzig deshalb gibt sie sich ihm nach wie vor nicht hin. Waren es zu Anfang die Zweifel die sie abhielten, so ist es nun das Vertrauen, dass sie dafür noch genug Zeit haben werden um es in Ruhe zu genießen.

"Ist alles in Ordnung?" Sie wirkt auf Sesshoumaru recht nachdenklich und in einem Kampf kann man so etwas nicht gebrauchen, ohne bei einem solchen Gegner wie Jashin einen hohen Preis dafür zu bezahlen.

Kikyou dreht ihm wieder ihr Gesicht zu und da er sie mit offenen Augen ansieht, erkennt sie auch schnell wieso er fragt. "Ja, Sesshoumaru, macht Euch keine Sorgen, diese Lektion habe ich schon gelernt." Ja für ihre erste Unaufmerksamkeit im Kampf - die sie ihren einstigen Geliebten indirekt zu verdanken hat - musste Kaede einen hohen Preis zahlen. Es hatte ihrer Schwester ein Auge gekostet und das in so jungen Jahren. "Ruhe in Frieden, Kaede", ihr Tod ist Kikyou nicht entgangen.
 

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Eine kleinere Gestalt streunt ziellos und kurz vor der Dämmerung umher. Er hat genug geschlafen und keine Lust all diesen Schnarchnasen bis zum Sonnenaufgang zuzuhören, wo sie nur widerwillig auf den Ruf ihres Anführers hin erwachen, ehe dieser `ihn´ sucht. "Wieso die bloß alle immer so viel pennen müssen?" Er zuckt mit den Schultern, denn im Grunde ist ihm das egal. Seine kindliche Neugier hat er vor einer Weile gezügelt, da sie ihn halb wahnsinnig machte. Eine Frage tauchte nämlich dadurch nur allzu oft in seinem Geist auf: "Wie es Inuyasha wohl geht?" Nun viel geholfen hatte es nicht, er denkt immernoch öfters daran. Shippo seufzt. Sein Freund hat sich seit ihrem Abschied nicht mehr blicken lassen. Er hat den Verdacht, dass Kouga ihn irgendwann zwischen damals und jetzt gesehen hat, da dieser mal was gesagt hatte, was ihm sehr geraten erschien. Wenn die beiden sich aber getroffen haben, verliert der Wolf nicht ein Wort darüber. "Irgendwie ist er ganz nett" Ja Shippo mag Kouga tatsächlich. Die schroffe abweisende Art in gewissen Dingen ist er von Inuyasha schon gewohnt und sie sind sich auch insgesamt sehr ähnlich. Der große Unterschied ist, dass Kouga meist ein winzigen Tick mehr nachdenkt als sein Freund, aber das ist auch schon ziemlich alles. Sie sind beide stur, dickköpfig, eingebildet, besserwisserisch und, und, und. "Sie sind sich wirklich ähnlich", stellt er für sich nochmal fest. Kein Wunder also das beide hinter Kagome her waren.
 

Ein warmer Hauch streift Shippo. "Was war das?" Er war trotz all seinen Gedanken aufmerksam und weder kann er etwas riechen noch hören, aber... was fühlt er da? Sein Blick schweift den Berg hinauf. Ist da etwas was er wissen müsste? Es ist aber außerhalb der Grenze, die er mit Kouga vereinbart hatte, damit ihn dieser nicht stundenlang suchen muss. Ein inneres Gefühl drängt ihn aber sie zu überschreiten und dieser Windhauch... Shippo sprintet los, denn er muss einfach da hin! Sein Weg führt ihn hoch in die Berge wo schon das erste Licht der Sonne zu erahnen ist, denn es dämmert. Ein Geruch steigt ihm in die Nase und er erstarrt. "Inuyasha?" Das ist es aber nicht was ihn sorgt. Er riecht Blut, Menschenblut und das kann nur heißen dass sich sein Freund in dieser Neumondnacht mal wieder verwandelt hat. "Und wie üblich hat er sich in Schwierigkeiten gebracht." Das war schon immer so, er konnte nie zurückstehen. Shippo folgt der Spur doch vor einem Steinblock muss er halt machen. "Was soll `das´ denn?" Wollte sich Inuyasha damit schützen? Möglich denn zumindest kleinere schwächere Youkai ist er damit los und hier oben kommt sicher kaum jemand vorbei. "Inuyasha?", ruft er in die Höhle hinein die dahinter sein muss.
 

Dieser erwacht. Er fühlt sich so erholt, beinahe kräftig, trotz seiner körperlichen Schwäche, die seine Wunde verursacht. Erneut hört er einen Ruf, aber von wem? Kennt er die Stimme nicht? "Shippo?", fragt er nach einem weiteren Ruf leise und ungläubig nach.

"Ja!", ruft selbiger begeistert aus. Es ist wirklich Inuyasha. Hmm er kann den Stein nicht ganz beiseite schieben aber vielleicht ein kleines Stück damit er sich durchquetschen kann? "Was hast du nur wieder angestellt? Ich rieche Blut!"

Inuyasha hätte lachen können. Das ist nun wirklich seine kleinste Sorge. Er merkt an einem kleinen Spalt zwischen Fels und Eingang, dass es kaum merklich heller geworden ist. "Dämmert es?", fragt er nach, denn vielleicht spielen ihm seine Sinne ja auch nur einen Streich.

Shippo ist kurz verwirrt, antwortet dann aber: "Ja, aber gerade erst. Was zum Kuckuck machst du da drin?"

Inuyasha weiß er hat keine Zeit für lange Erklärungen. Jashin würde schnell in seinem Geist lesen können wer hier war und er würde ihn mit vergnügen nachjagen und zur Strecke bringen. Der Gedanke schnürt ihn fast die Luft ab. "Shippo, schaffst du es in die Höhle?"

"Vielleicht..." Wieso ist Inuyasha denn so ausweichend? Na gut das ist eigentlich normal aber irgendwie ist seine Stimme so seltsam, wie belegt. Er versucht probehalber den Fels zu bewegen. Es ist anstrengend aber es geht.

"Wenn du nicht sicher bist, lass es und lauf, wenn du es aber kannst, beeil dich, komm her und töte mich."

Nach diesen Worten von Inuyasha herrscht sicher einminütiges Schweigen.

"Bei dir piepts wohl!", bringt Shippo nun endlich heraus. Er denkt gar nicht daran, schiebt den Stein aber so weg, dass er sich noch gerade und mit einem Keuchen hineinquetschen, oder eher hineinfallen lassen kann, da er es am oberen Rand versucht hat.

"Du hättest nicht kommen sollen, wenn du es nicht tun kannst..."
 

Shippo rappelt sich auf und sieht Inuyasha an. Seine Menschengestalt sieht eigentlich aus wie immer, doch mehr als eine Sache lässt ihn die Augen aufreißen. Sein Freund ist gefesselt, deutlich bewegungsunfähig, seine Wunde sicher schmerzhaft, aber vor allem ist er sprachlos über Inuyashas Gesicht. Die Züge daran wirken so... so... gebrochen. "Inuyasha?" Er glaubt er träumt!

Diesem tut es weh Shippo zu sehen. Er sieht die Fassungslosigkeit und er würde viel dafür geben, hätte derKitsune ihn nicht so gesehen. Es ist eine Sache wenn er ein Monster in ihm sieht, das kennt er ja irgendwie schon, aber ein andere wenn er ihn im Leid seiner Niederlage erblickt. "Bind mich los." Vielleicht hat er ja noch eine Chance ihm wenigstens den Tod zu ersparen.

Shippo ist noch verdattert tut es dann aber natürlich. Er sieht wie sein Freund darauf sofort ein Stück weg krabbelt und nach einem spitzen Stein greift. Trotz aller Schockiertheit, schnellt er vor, als er das Unfassbare sieht, Er bekommt den Arm seines Freundes noch gerade rechtzeitig zu fassen, um ihn davon abzuhalten sich den Stein ins Herz zu rammen. "Bist du verrückt geworden?!"

Inuyasha seufzt. Sein volles Potenzial hat Shippo schon immer dann gezeigt, wenn Freunde in Gefahr waren. "Ist es dir lieber wenn du stirbst? Wenn du mich das nicht tun lässt werde ich dich bei Sonnenaufgang töten. Ist dir das lieber?!" Er kann seine Stimme nicht die Gleichgültigkeit geben, die er gehofft hat zu besitzen, um Shippo das Gefühl zu geben es sei ihn so etwas von egal, wenn er, Inuyasha, sich umbringt.

"Das würdest du nie tun!" Da ist sich Shippo einfach ganz sicher. Er nimmt den Stein gewaltsam aus Inuyashas Hand, wirft ihn ins hinterste Eck der Höhle. Was er nicht fassen kann ist das sein Freund dem Stein geradezu sehnsuchtsvoll hinterherblickt. "Du spinnst!", kommentiert er erschüttert.

"Shippo-kun, es ist viel passiert. Ich weiß ich habe dir und Myouga versprochen nicht mehr an so etwas zu denken, geschweige denn es zu tun, aber das ist etwas anderes. Ich will euch und alle anderen schützen!"

"Was ist denn los?" Er versteht das nicht, aber er kennt Inuyashas Beschützerinstinkt.

"Du erinnerst dich wie ich war als ich mich in einen Youkai verwandelt haben, ohne Hirn und Verstand und nur darauf aus zu töten, bis mich jemand stoppen konnte?"

"Natürlich", flüstert Shippo geradezu. Das war ihm immer ein Graus.

"Das passiert bei Sonnenaufgang wieder, nur dass `dieser´ Youkai zu meinem Bedauern Hirn und Verstand besitzt und sogar einen Namen hat: Jashin!"

"Aber wie...?"

"Völlig egal ich kann dann nur hilflos zusehen also gib mir jetzt den verdammten Stein wieder ehe ich dich in Stücke schneide!" Inuyashas innere Unruhe wächst. Er hat die Chance bekommen dem ein Ende zu setzten, alle zu beschützen und Shippo, sein junger Freund soll es sein der ihm alles zunichte macht? Wie Myouga letztes Mal?! "Los doch!"
 

Der Kitsune denkt nichtmal daran. Egal was los ist, er würde jemanden der sich umbringen will nie eine Waffe reichen, sei sie auch noch so banal und erst nicht Inuyasha! Wo käme er denn dahin?! "Nein, niemals und schreist du mich auch noch so sehr an. Du hast es bei deinen Verwandlungen in einen Youkai auch schon geschafft dich wieder selbst zurückzuverwandeln mit der Hilfe Tessaigas, also probier das gefälligst aus!"

Inuyasha ist verdattert, spürt aber wie die Wut in ihm wächst. Er dachte sie wäre schon völlig verpufft, wäre der Hoffnungslosigkeit gewichen, die jedes Mal in ihm aufkeimte wenn er sah wie Jashin Unschuldige tötete. "Das ist was völlig anderes du Idiot!"

"Ist es sicher nicht. Du willst nur wieder abhauen weils dir hier zu schwer geworden ist. Du hast eine schöne passende Ausrede gefunden und willst jetzt dein Versprechen brechen!"

Inuyasha kann über diesen Gedanken von Shippo einen Moment lang nur staunen. Das ist so hirnrissig! Und doch... Hat er vielleicht etwas übersehen? Wollte er nur irgendetwas nicht sehen? Seid dem einen Mal als er die Kontrolle über sich verlor, diese neue Youkaiseele in sich aufnahm, sah er nur einen Ausweg, als Schutz für alle und zum Schutz seiner Selbst: den Tod. "Ich hab aber doch schon alles versucht Shippo-kun. Ich habs versucht!"

"Dann versuch es weiter." Shippo kann kaum glauben dass Inuyasha überhaupt irgendwann mal aufgegeben haben soll, aber das er es tat ist offensichtlich.

"Das ertrag ich nicht. Die ganzen Stimmen, dieses Durcheinander, diese Lautstärke in meinem Kopf! ... Ich kann das nicht."

"Seit wann hörst du auf andere?"

Inuyasha bringt dieser Satz so aus der Fassung, dass er unwillkürlich anfängt zu lachen. "Shippo-kun", meint er belustigt als er aufhören kann - aber dann wird er ernst. Durch den Spalt sieht er, dass die Sonne jeden Augenblick aufgehen kann. "Es tut mir Leid."

"Was denn?", fragt dieser erstaunt nach und überhaupt benimmt sich Inuyasha einfach nur seltsam.

"Dass ich dich gleich töten werde."

Einen Moment verschlägt es Shippo die Sprache aber dann lächelt er. "Wirst du nicht."

"Und was ist wenn doch? Verzeihst du mir dann?"

"Ich verzeihe es dir nicht, weil du es nicht tun wirst."

"Shippo-kun..." Wie kann sein Freund in ihn Vertrauen setzen, wo er selbst keines mehr bezüglich sich selbst besitzt? Er wird ihn enttäuschen, so jämmerlich enttäuschen, denn Jashin kann er nicht standhalten! Er sieht in die Augen seines Freundes, als er die Veränderung spürt. Dieses feste Vertrauen weicht einfach nicht aus Shippos Augen und er hat sogar ein Lächeln auf den Lippen. Der Kleine ist wirklich erwachsen geworden, aber irgendetwas muss da noch kindlich sein sonst würde er ihm, Inuyasha, nichtmal ein Fünkchen Vertrauen schenken. Sein letzter Gedanke, ehe er mit ihnen nicht mehr allein ist, ist dass er es Shippo schuldig ist, zumindest zu versuchen gegen Jashin anzukommen und sei es noch so hoffnungslos.
 

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Kouga ist mit einem unguten Gefühl in der Magengegend aufgewacht und hat die Weckzeit seiner Wölfe einfach mal auf die Dämmerung vorverlegt, ehe er ging. Shippo macht ihn wirklich jedes Mal aufs neue Sorgen. Aus Angst dass es der Kleine doch irgendwie schafft sich zu verlaufen und umbringen zu lassen, geht er jeden Morgen los um ihn persönlich von seinem Streifzug zurückzuholen. Wieso muss der Junge aber auch immer so früh aufwachen? Er geht schlafen wie sie alle aber ist schon putzmunter während alle anderen gerade erst Müde die Augen öffnen. Jedenfalls würde Inyasha ihn filetieren wenn er nicht auf Shippo aufpassen würde. Also folgt er der Spur und kommt zu seiner Überraschung zu der Grenze, die er und Shippo ausgemacht haben. "Das gibt es doch nicht!" Jetzt hat er die Nase wirklich gestrichen voll. Der Lümmel hat eine Tracht Prügel verdient und zwar eine ordentliche! Grimmig macht er sich daran den Berg zu besteigen oder eher emporzuhüpfen. Er ist noch nicht weit, als er wie inne hält, als wäre er von einem Augenblick zum nächsten zu Stein erstarrt. "Inuyasha." Das ist eindeutig sein Geruch und er riecht dessen Blut, aber auch, dass Shippo genau dorthin gegangen ist woher es kommt. Sein Zorn verpufft gänzlich, denn jetzt macht er sich wirklich Sorgen. Das letzte Mal als er Inuyasha sah, war dieser kaum in der Lage sich zu beherrschen. Natürlich, sie waren auch von jeher so etwas wie Konkurrenten und Shippo ist dagegen sein Freund, aber dennoch erscheint ihm das äußerst riskant. Sein Instinkt sagt es ihm und auf diesen konnte er schon immer blind vertrauten. Wäre es anders, hätte er die erste Begegnung mit Inuyasha vermutlich nicht überlebt, immerhin wollte dieser ihn wohl gerade mit dem Kaze no Kizu erledigen, als er die Flucht ergriff. Er beeilt sich zu Shippo zu kommen. Dann spürt er aber etwas Warmes auf seiner Haut, schwach aber da. Das macht ihn darauf aufmerksam, dass die Sonne wohl vor kurzem aufgegangen ist. Kouga ist nicht mehr weit weg, als er einen Rums hört, der den Berg erzittern lässt und ihn fast von den Füßen holt. Das lässt ihn nach einen Moment der Gleichgewichtsfindung, nur noch schneller den Berg hinaufeilen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-05-22T08:28:54+00:00 22.05.2008 10:28
Oh...der arme Shippou...
Ob Inu ihm wirklich was tut? Ich hoff es nicht. Aber immerhin scheint Inu wieder etwas mehr Mut gefasst zu haben. Und wenn Koga jetzt auch noch kommt, dürfte er bestimmt lange genug beschäftigt sein, damit Sess und Kikyo ihn einholen können, oder?
Freu mich schon auf dein nächstes Kap^^
Bye,
_Corchen_
Von:  Hotepneith
2008-05-20T10:58:53+00:00 20.05.2008 12:58
Schönes Kapitel..sehr schön beschrieben, wie immer, diese ganzen Gefühlswelten.
Ich habe versucht, herauszufinden, an welchem Teil du solange herumprobiert hast, aber es ist eindeutig dein Stil geblieben, ich konnte es nicht finden^^.

Das wird noch eine nette Überraschung für Jashi, wer da alles in der Morgendämerung auf Besuch kommt.
Shppous Kommentar: seit wann hörst du auf ander?
War wirklich nett und so passend:)
Danke für die ENS

bye

hotep


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