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Angst vor Gefühlen

von

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Shizuoka

Note: Man glaubt es kaum, aber bei AvG ist doch tatsächlich ein neues Kap erschienen :P Ist ziemlich lang geworden, bin allerdings nicht wirklich zufrieden damit ^^‘ Vielleicht gefällt es euch ja besser XD Viel Spaß!
 

Nach dem Abendessen gingen Kojiro und Genzo zurück in ihr Zimmer, setzten sich auf den gegenüber liegenden Betten. Hyuga wartete unruhig auf diesen Moment, fragte sich, wie der weitere Verlauf des Abends aussehen würde. Ob Genzo die Situation ansprechen wird, in der sie sich kurz vor dem Abendessen befanden? Zu dem Zeitpunkt wollte Kojiro seinen Freund wirklich küssen, aber jetzt... jetzt bildete sich wieder eine Mauer zwischen ihnen, die er nicht durchdringen konnte. Er hoffte inständig, dass Genzo dieses Thema nicht anspricht, er wußte einfach nicht, wie er darauf reagieren sollte...

Auch Wakabayashi war in seinen Gedanken versunken. Auch er spürte erneut die Distanz zwischen ihnen und hatte keine Ahnung, wie er diese überwinden sollte. [Kojiro hat mich beinahe geküsst, um ein Haar wäre es passiert... Ich sehne mich doch so sehr nach ihm, diese Distanz zwischen uns treibt mich noch in den Wahnsinn...] Die angespannte Atmosphäre wurde durch das laute klingeln von Genzos Handy unterbrochen. Verwundert blickte er auf das Display, nahm dann den Anruf entgegen. Kojiro hörte dem Gespräch aufmerksam zu. „Schön das du wieder anrufst, mir geht‘s gut und euch?... Was für eine Überraschung meinst du?... Wirklich?!“ Wakabayashi lächelte. „Ihr kommt nach Shizuoka?!... Ja, ich bin noch eine Zeit lang in Japan, ich hab hier noch...“ er blickte kurz zu Hyuga „ich muss hier noch etwas wichtiges erledigen, bevor ich nach Deutschland fliege... Natürlich können wir uns treffen! Ich bin gerade in Saitama, aber ich fahre gleich morgen früh zurück... Ja, ich freu mich auch darauf... Ja, die Spiele sind wirklich gut verlaufen, aber das erzähle ich euch alles, wenn wir uns sehen... Gut, bis morgen dann.“ Er legte auf und sah zu seinem Freund rüber.

„Wer war das?“ fragte Hyuga, versuchte dabei möglichst gleichgültig zu klingen, auch wenn er das nicht so ganz schaffte.

„Das war mein Vater. Meine Eltern kommen heut Abend für drei Wochen nach Japan zurück.“

„Ach so, verstehe” stellte Hyuga beruhigt fest. Für einen Moment machte er sich schon Sorgen, dass sie sich gleich wieder wegen Misaki streiten werden. „Du willst also morgen zu ihnen fahren?“

„Ja, unbedingt. Das letzte mal haben wir uns...“ er überlegte kurz „vor einem halben Jahr gesehen. Da will ich die Chance natürlich nutzen, um mich mit ihnen zu treffen.“

Hyuga fühlte sich ein wenig enttäuscht. Es war nur selbstverständlich, dass Genzo sich mit seinen Eltern treffen wollte, aber das bedeutete auch, dass sie in den nächsten Tagen wieder keinen Kontakt zueinander haben würden... Auch wenn zwischen ihnen noch längst nicht alles in Ordnung war, fühlte sich Kojiro allein schon dadurch besser, dass Genzo in seiner Nähe war... und jetzt mussten sie sich wieder trennen.

„Kojiro, ich...“ fing der Keeper nach kurzem schweigen an, „ich hab mich gefragt ob du... ob du vielleicht Lust hättest... Ich meine... würdest du mit mir fahren?“

„Mit dir? Wohin denn?“

„Nach Shizuoka natürlich! Bitte sag ja! Ich will mich nicht wieder für Tage oder sogar Wochen von dir trennen! Bitte fahr mit mir!“

„Ich weiß nicht so recht... Ob das eine gute Idee ist... Du willst doch sicher ein paar Tage allein mit deinen Eltern verbringen...“

„Warum denn allein? Klar, ich will mich mit ihnen treffen, will auch Zeit mit ihnen verbringen... aber ohne dich...“ plötzlich stand er vom Bett auf, lief zu Hyuga rüber und hockte sich neben ihn. „Kojiro, ich möchte unbedingt, dass du mitkommst! Bitte, zwing mich nicht dich anzuflehen!“

Sie starrten sich für einige Sekunden direkt in die Augen, dann legte sich wieder eine verlegene Stille zwischen ihnen und beide guckten zur Seite. Hyuga war in dem Moment bereit allem zuzustimmen, nur um dieser Stille endlich ein Ende zu setzen:

„Also gut, wenn du darauf bestehst..“ antwortete er schließlich ohne Überzeugung. Es freute ihn zwar, dass er weiterhin in Genzos Nähe sein konnte, hielt seinen Vorschlag aber immer noch für keine gute Idee.

„Danke Kojiro, ich bin so froh darüber...“ Wakabayashi wollte ihm die Hand auf die Wange legen, zog sie dann aber auf halbem Wege wieder zurück. Sie schauten sich unsicher an, bis Hyuga es endlich schaffte seinen Blick von dem Keeper zu wenden.

„Ich werde dann mal... meiner Mutter Bescheid sagen, dass wir morgen fahren.“ Er stand vom Bett auf und ging so schnell wie möglich aus dem Zimmer.
 

Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg, waren dann am Nachmittag auch endlich in Shizuoka. Kojiro überkam immer mehr ein mulmiges Gefühl, als er mit seinem Freund die Straße entlang spazierte. Zusammen mit Genzo und seinen Eltern für die nächsten paar Tage unter einem Dach zu wohnen... Die Perspektive hatte irgendetwas beunruhigendes an sich. Er wußte immer noch nicht, wie er jetzt mit seinem Freund umgehen sollte, noch dazu das Bewusstsein, dass er bald seine Eltern kennenlernen würde... [Ob Genzo ihnen sagen wird, was zwischen uns ist? Ich hab es meiner Mutter ja gesagt, vielleicht wird er also auch... Wenn er sich dazu entscheidet, wie werden sie dann wohl darauf reagieren?]

„Wir sind da.“ Durch den Klang von Wakabayashis Stimme wurde Kojiro sofort aus seinen Gedanken gerissen. Er blickte zur Seite... und erstarrte.

Sie standen vor dem zweifellos größtem Gebäude in der Gegend – eine riesige, weiß gestrichene Villa, umringt von einem großen Garten. Hyuga verschlug es bei diesem Anblick die Sprache.

„Hier... hier wohnst du?“ fragte er schließlich leise.

„Ja“ antwortete Genzo lakonisch und sah Kojiro aufmerksam an. „Was ist mit dir?“

„Ich... wußte nicht... ich hatte keine Ahnung...“ Er hat geahnt, dass Genzos Eltern reich sind, aber auf so etwas war er nicht vorbereitet. [Das Haus in Deutschland... Seine Eltern haben ihm einfach so ein ganzes Haus gekauft... Das kam mir ja schon zu dem Zeitpunkt seltsam vor... aber dass sie auch noch in so einer Villa leben...]

„Was wußtest du nicht?“

„Du... du hast mir nie gesagt, dass du in so einem großen Haus wohnst. Es ist... wirklich beeindruckend.“

„Ich hab‘s dir nie gesagt? Na ja, es ist ja auch nicht wichtig. Gehen wir jetzt endlich rein?“

Hyuga nickte leicht und folgte Wakabyashi. Während sie durch den Garten gingen, überfielen Kojiro plötzlich ziemlich deprimierende Gedanken. [Er hat mir nie gesagt, dass seine Familie so reich ist... Was er sich wohl gedacht hat, als er mein Haus sah? Wir haben ja nicht einmal ein Gästezimmer...]

An der Haustür drehte sich Genzo noch mal um, blickte seinen Freund durchdringend an. „Warum bist du denn so niedergeschlagen?“ Er grinste leicht. „Hast du etwa Angst vor meinen Eltern?“

„Sollte ich die etwa haben?“

„Du musst dir keine Sorgen machen, die werden dich schon nicht beißen. Und jetzt hör auf ein so ernstes Gesicht zu machen, wird schon nicht so schlimm werden.“ Wakabayashi wollte die Tür öffnen, aber Kojiro hielt ihn am Arm fest.

„Genzo... hast du vor deinen Eltern zu sagen... dass wir...“

Der Keeper wurde wieder ernst.

„Nein. Ich glaube... Es wird besser sein, wenn wir ihnen nichts davon erzählen. Ich... bin mir nicht sicher, wie sie darauf reagieren würden.“

„Gut“ Hyuga war erleichtert das zu hören. Er hat schon ein paar mal versucht sich so ein Gespräch vorzustellen, aber keine dieser Visionen hatte ein glückliches Ende. Sie könnten ihn doch rausschmeißen, oder auslachen, oder als ‚pervers‘ beschimpfen.. oder sogar töten? [Nein, soweit würden sie wohl nicht gehen. Andererseits... wenn sie wirklich so stinkreich sind, dann könnten sie sich vor Gericht ja die Freiheit erkaufen... Moment! Ich glaub meine Fantasie geht grad mit mir durch...]

Das Haus schien von Innen noch größer zu sein, als es von Außen wirkte. Der Innenraum, den sie betraten, hatte einen elegant gemusterten Marmorboden, die Decke wurde von reich verziehrten Säulen gehalten. Kojiros Erstaunen wuchs immer mehr, als Genzo ihn die Treppe hinauf zu ihren Zimmern führte. [Das alles hier hat doch ein Vermögen gekostet... ich hatte keine Ahnung...]

Im zweiten Stock blieb Genzo stehen.

„Hier ist dein Zimmer“ er zeigte Hyuga die zweite Tür von rechts. „Dort ist meins“ er deutete aufs andere Ende des Flurs. „Gleich nebenan ist das Badezimmer. Ich geh jetzt erstmal auspacken, du solltest das gleiche machen. Dann gehen wir gemeinsam in den Salon runter und ich stell dich meinen Eltern vor.“

Hyuga gab nur ein leises „OK“ von sich und ging in sein Zimmer rein. Es war ein großes, helles Zimmer mit pastellfarbenen Tapeten an den Wänden und hatte sogar einen eigenen Balkon. Sofort schmiß Kojiro sein Gepäck in die Ecke und öffnete die Balkontür, lehnte sich gespannt an den Rahmen und bewunderte den Ausblick. [Wie‘s den Anschein hat, ist mein Freund stinkreich] er grinste. [Davon hatte ich bis jetzt keine Ahnung, man hat ihm das ja auch nie angemerkt... wie denn auch...] Wieder überfielen ihn trübselige Gedanken: [Aber stört es ihn nicht, dass ich... im Gegensatz zu ihm... Ich könnte doch finanziell nie mit ihm mithalten...]

Ein paar Minuten später klopfte es an seiner Tür und ohne auf eine Antwort zu warten, spazierte Genzo hinein.

„Bist du immer noch nicht fertig?“ verwundert blickte er seinen Freund an, der gerade dabei war auszupacken.

„Ich hab erst jetzt angefangen, ich war wohl viel zu begeistert von dem Ausblick hier“ Hyuga lächelte leicht.

„Schon gut, das kannst du auch später machen, lass uns jetzt erstmal nach unten gehen.“

„In Ordnung.“

Sogleich machten sie sich auf den Weg. Unten angekommen spazierten sie den Flur entlang, bis sie zu einer Tür aus Eichenholz kamen. Der Keeper klopfte kurz an und ging hinein.

„Genzo, mein Junge!“ Frau Wakabayashi lief sofort auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.

„Hallo Mutter.“ Genzo lächelte sie an. „Vater, es ist schön euch wiederzusehen.“

„Wir haben uns schon sehr auf dich gefreut mein Sohn“ Genzos Vater legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn leicht an, dann fiel sein Blick auf Kojiro, der ein Stück weiter stumm dastand. „Und wer ist das?“

„Das ist Kojiro Hyuga, ein guter Freund von mir. Wir haben zusammen in der Nationalmannschaft gespielt. Ich war gerade in Saitama um ihn zu besuchen, als ihr angerufen habt, also hab ich ihm einfach vorgeschlagen mitzukommen.“

„Hyuga? Hast du uns nicht schon mal von ihm erzählt?“ Frau Wakabayashi blickte ihren Gast interessiert an.

„Ja, das hab ich bestimmt“ Genzo lachte. „Früher war er einer meiner härtesten Gegner.“

„Nicht so schüchtern Hyuga, komm doch ein wenig näher“ forderte ihn Herr Wakabayashi auf. Kojiro wurde erst in dem Moment bewusst, dass er die ganze Zeit wie versteinert dagestanden hat und bis jetzt noch kein einziges Wort sagte. [Ich wollte wohl zu sehr einen guten Eindruck auf ihnen machen, jetzt erreiche ich langsam das genaue Gegenteil.] Mit zögernden Schritten ging er zu der Familie rüber.

„Frau Wakabayshi, Herr Wakabyashi, es freut mich sehr ihre Bekanntschaft zu machen.“ Genzo kannte ihn gut genug, um die leichte Nervosität in seiner Stimme zu bemerken und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Die Freude ist ganz unsererseits. Ich hoffe du wirst ein paar Tage bei uns bleiben?“

„Ja... wenn sie nichts dagegen haben.“

Genzos Grinsen wurde noch breiter – Kojiro benahm sich alles andere als normal.

„Natürlich nicht. Genzos Freunde sind bei uns immer willkommen. Setzt euch doch, in einer Stunde wird das Abendessen serviert, bis dahin können wir uns ein wenig unterhalten.“
 

So eingeschüchtert und absolut fehl am Platz fühlte sich Kojiro noch nie in seinem Leben, fragte sich dabei, ob Genzo sich auch so unkomfortabel gefühlt hatte, als er bei ihm wohnte. Sehnsüchtig wartete er auf das Abendessen, nicht nur weil er Hunger hatte, sondern weil er auch hoffte danach endlich in sein Zimmer gehen und sich von alledem ausruhen zu können. Als sie sich dann zu viert in den Speisesaal begaben, verging ihm jedoch sofort wieder der Appetit. [Haben die etwa noch nie was von Stäbchen gehört?] Vollkommen perplex setzte er sich an den Tisch und sah auf seinen Teller, an dessen Seiten vier unterschiedliche Gabeln und Messer lagen. [Soll ich mir jetzt etwa aussuchen welches Besteck mit am besten gefällt? Oder mit jedem abwechselnd essen? Mist, Savoir-vivre war noch nie meine Stärke...] Er wußte absolut nicht, was er mit den ganzen Gabeln anstellen sollte, also guckte er die ganze Zeit möglichst unauffällig zu Genzo rüber und versuchte genau so zu essen, wie er. [Das ist so verdammt demütigend... Geht dieser Abend endlich zu Ende?]

Irgendwann war das Alptraum-Abendessen vorbei, Genzo verabschiedete sich von seinen Eltern und machte sich mit Hyuga auf den Weg zu ihren Zimmern. Hyuga fühlte sich so unwohl, wie schon seit langem nicht. Er kam sich wie ein ungezogener Idiot vor, der in solchen Kreisen nichts zu suchen hat. Darüber hinaus hatte er irgendwie den Eindruck, dass Genzos Eltern ihn nicht mögen. [Vielleicht wäre es doch besser, wenn ich morgen früh zurück nach Saitama fahre... Das hat doch alles keinen Sinn...] Wakabayashi warf immer wieder kurze Blicke auf seinen Freund und musste innerlich über sein Verhalten lachen. [Er war so schüchtern und nervös, als ich ihn meinen Eltern vorgestellt hab... und wie süß er ist, wenn er schüchtern wird... Von der Seite kannte ich dich noch nicht Tiger...] Als sie im zweiten Stock ankamen, sah Hyuga zum ersten Mal seit längerer Zeit in Genzos Gesicht und bemerkte erst dann sein breites Grinsen, wodurch er sofort wütend wurde.

„Du fandest den heutigen Abend wohl sehr amüsant, was?! Hat‘s dir Spaß gemacht dabei zuzusehen, wie ich mich blamiere?!“

Wakabayashi wurde wieder ernst.

„Wovon redest du?“

„Hör bloß auf mich zu verarschen! Hast du mich deswegen den weiten Weg nach Shizuoka mitgeschleppt? Um einen Affen aus mir zu machen?!“

Der Keeper sah sich im Flur um, öffnete dann Hyugas Zimmertür und deutete ihm mit reinzukommen. Beide gingen ins Zimmer, Genzo schloß die Tür und sah seinen Freund ernst an.

„So, und nun erklär mir bitte in aller Ruhe, worin das Problem liegt.“

„Du hättest mich ruhig warnen können, dass du aus solchen Schicki Micki Kreisen kommst! Oder hast du es bewusst nicht getan um zu sehen, wie ich mich darin behaupte?! Tja, tut mir Leid, aber ich bin es nunmal nicht gewohnt mit zehn verschiedenen Bestecken zu essen! Ich bin nicht so stinkreich wie du, wovon du dich ja selbst überzeugen konntest, also hatte ich nie das Bedürfnis mich diesen pseudo-adeligen Kreisen anzupassen! Wenn ich dir dadurch nicht gut genug bin, kein Problem, ich werde morgen...“

„Jetzt sei doch mal still!“ unterbrach ihn der Keeper erbost. „Wie kommst du überhaupt auf diesen Mist Kojiro? Nicht gut genug... Glaubst du mich kümmert‘s mit wie vielen Bestecken du klarkommst?! Meine Eltern leben in Europa, sie speisen öfters mal so und dachten wohl, sie würden mir mit diesem Abendessen ne Freude machen. Wenn das ein Problem für dich ist, sag ich ihnen morgen, dass ich die japanische Küche bevorzuge und wir werden normal mit Stäbchen essen, so wie wir beide es gewohnt sind. Denk bloß nicht, dass ich dich mitgenommen habe um dich vor meinen Eltern lächerlich zu machen oder mit deren Geld angeben wollte. Es stimmt, an Geld mangelt‘s mir nicht, aber das ist nicht wirklich wichtig, meinst du nicht auch? Vielleicht bist du ja nicht so ‚stinkreich‘ wie ich, aber deine Mutter liebt dich wenigstens wirklich und ist immer für dich da. Das einzige, was ich von meinen Eltern meine ganze Kindheit über bekommen habe, war Geld.“

Nach dem letzten Satz wurde es komplett still im Raum. Kojiro starrte seinen Freund nun nicht mehr wütend, sondern erstaunt an. Auf so was war er nicht vorbereitet. Genzo blickte irgendwo zur Seite, versuchte sich wieder zu beruhigen. [Hat er allen Ernstes gedacht, dass ich mich über ihn lustig machen wollte? So ein Unsinn! Er weiß doch wie wichtig er mir ist, wie kann er dann so etwas denken...!] Nach einer Weile sprach schließlich Wakabayashi:

„Ich will dich zu nichts zwingen. Wenn du hier so unglücklich bist, dann fahr morgen besser wieder nach Saitama zurück. Ich sehe meine Eltern höchstens einmal im Jahr, also würde ich hier gerne noch bleiben, so lange sie da sind. Ich meld mich dann später bei dir.“ Er drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, bliebt jedoch stehen als er Hyugas Stimme hörte.

„Genzo, warte bitte...“

„Was ist?“ fragte der Keeper, ohne seinen Freund dabei anzusehen.

Hyuga brauchte einen Moment um sich dazu durchzuringen, stand dann auf und ging zu Wakabayashi rüber.

„Es tut mir leid...“ flüsterte er sanft. Genzo reagierte nicht, also sprach er weiter: „Ich... wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich...“ seine Hände legten sich sanft auf Wakabayashis Armen „ich würde gerne hierbleiben.“

„Bist du sicher dass du das willst Kojiro?“ fragte Wakabayashi mit milder Stimme nach.

„Ja, ganz sicher. Wenn du mir erlaubst...“

Genzo drehte sich mit dem Gesicht zu ihm und lächelte leicht.

„Ich würde mich freuen, wenn du bleiben würdest.“

Auch auf Kojiros Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. Sie sahen sich eine Zeit lang an, dann zog Hyuga seinen Freund zu sich und umarmte ihn. Die Umarmung dauerte nur einige Sekunden, aber Genzo genoß diesen kurzen Augenblick mehr, als alle Nächte, die sie früher mal zusammen verbrachten. Wie sehr er sich doch nach Kojiros Nähe sehnte...

Als Hyuga ihn wieder losließ, bemerkte er Wakabayashis hoffnungsvollen, beinahe bettelnden Blick... aber für mehr war er im Moment einfach noch nicht bereit.

„Ich... ich bin ziemlich müde, war ein anstrengender Tag heute“ murmelte Hyuga. „Ich werd mich gleich schlafen legen.“

„Sicher doch“ der Keeper versuchte wieder einmal so gut es geht seine Enttäuschung zu unterdrücken. „Ich glaub ich leg mich heut auch früher schlafen. Also dann... wir sehen uns morgen. Schlaf gut.“

„Ja... bis morgen dann...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Yranna
2008-08-11T21:51:39+00:00 11.08.2008 23:51
Hm, mich hat mit einem Mal so ein Verlangen nach dieser FF gepackt, da musste ich einfach weiterlesen. Bin leider selten in Stimmung für Fanfics seit einigen Monaten... warum auch immer. Wie gut, dass mein PC nicht in meinem Zimmer steht (wow, normalerweise beteuere ich immer das Gegenteil ;P), in meinem Bett liegt nämlich meine schlafende Cousine, die mich andernfalls daran gehindert hätte, hier endlich weiterlesen zu können ^^
Wie auch immer, das hat eigentlich gar nichts mit dem Kapitel hier zu tun. Zeit, das zu ändern.

Ich muss zugeben, dass ich kurzzeitig sehr angenehm von Genzo überrascht war. Wie gesagt, kurzzeitig. Dass er den kurzen Moment der Umarmung mit Kojiro als schöner empfand als sämtliche Male, die sie zuvor miteinander geschlafen hatten, ist etwas, das ich von ihm nicht erwartet hätte. Entsprechend erstaunt und gleichermaßen erfreut war ich. Bis ich einen Moment später von seinem "hoffnungsvollen, fast bettelnden Blick" (oder so ähnlich) gelesen habe, da war's vorbei mit dem leichten Anflug von Sympathie. Das sah ihm schon wieder ähnlicher. Wobei man's ihm ja auch nicht wirklich verdenken kann, dass er sich mehr wünscht. Er sollte nur so umsichtig sein, Kojiro damit nicht zu bedrängen, denn für den armen Tiger ist es sicher auch kein Vergnügen, ihn wieder und wieder zurückzuweisen.

Hm, ansonsten.... Genzo's Eltern sind komisch. Unsympathisch. Auch ohne die Tatsache, dass sie ihrem Sohn stets nur Geld statt Liebe schenkten. Die mocht ich schon beim Vorstellen nicht.

Ja. Dann werd ich mich gleich mal über das nächste Kapitel hermachen *schon freu* =)
Von: abgemeldet
2008-07-05T09:47:01+00:00 05.07.2008 11:47
Gomeeen .. ich hab mich Ewigkeiten nicht mehr blicken lassen, aber deine FF ist immer noch so schön wie "damals" <33 Bin sehr gespannt, wie's nun weitergeht .. der arme Kojiro mit den ganzen Gabeln und Messern XDD"
Cu <3
Von: abgemeldet
2008-06-24T10:23:13+00:00 24.06.2008 12:23
*Lach*

hab schon ne Ewigkeit nicht mehr...ne CT-FF gelesen XDDD

wuah..und dann auch noch mein Hass-Pairing XDDD *grusel*

na, ich fands ganz lustig XDDD

doofer Genzo *Lol*
ich hoffe das dauert noch SEHR LANGE! bis sich sich mal küssen oder so.....so ein paar Jahre......XDDDDDDD

ansonsten wars wie immer toll geschrieben ^^

*knuff*
Von:  Ithiliya
2008-06-23T18:12:41+00:00 23.06.2008 20:12
schön, dass es weiter geht, ich hoffe, du schreibst den ff auch zu ende *.* ich würde mich da so drüber freun, man hat bis jetzt echt mit den jungs mitgelitten T_T
ich kann kojiro auch gut verstehen, dass er echt zweifel bekommen kann, wenn er den reichtum von genzo sieht. hast du echt gut eingebracht...
ABER kann sich der doofe sturkopp mal endlich nen ruck geben und den armen genzo mal an sich ranlassen? aber so richtig!!!! mannnn, kann man sich ja nicht mit ansehen! o.ô
XD
wenn kojiro das nicht tut, schnapp ich mir genzo X3 *auf der lauer liegt*
lg ithiliya ^^v


p.s. geil geschrieben!!!!!!! ^3^
Von:  AngelCastiel
2008-06-23T17:29:52+00:00 23.06.2008 19:29
Hallo^^
Bin ich froh das es weiter geht, dachte schon die CT Flut ist bei dir auch vorbei.
Ich mag das Chap. Ist doch super. Ich meine, ich kann Kojiro verstehen, dass er so denkt und auch seine Reaktion.
Mal schauen, wann er wieder für mehr bereit ist.
Im Moment sieht es ja gut aus, zwischen den beiden.^^
Freu mich wie immer auf das nächste Chap.
LG Ruki


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