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Vlad

von

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3.Kapitel-Verwirrende Botschaft

3.Kapitel- Verwirrende Botschaft
 

„Ich muss mit dir reden.“ Mina sah sie hilfesuchend an, während Shanya sie stirnrunzelnd betrachtete.

„Aha. Um was geht’s denn?“

Mina sah die große Frau mit den langen, dunkelblonden Haaren in ihren grünen Augen, wobei Mina fast eine Genickstarre bekam, weil Shanya ungefähr drei Köpfe größer war als Mina. Sie atmete tief durch, ehe sie antwortete.

„Heute ist etwas äußerst seltsames passiert. Ich hoffe, du glaubst mir. Wenn du es nicht tust, dann tut es keiner. Unterbrich mich bitte nicht.“

Shanya nickte. Sie merkte, dass Mina es ernst meinte und dass sie verzweifelt war.

„Dann fange ich jetzt an. Heute Morgen habe ich erfahren, dass wir einen neuen Rechtskundelehrer bekommen. Schön und gut, aber er ist nicht normal. Irgendetwas stinkt da gewaltig...“ Mina zitterte leicht und spielte nervös mit ihren Fingern, während sie ausdruckslos den braunen Holtisch, auf den ein paar Brotkrümel lagen, betrachtete.

„Tschuldigung...das war der Hund...“ Diesen Kommentar konnte sich Shanya nicht verkneifen, sie musste lachen. Mina blickte zu ihr auf und lächelte ein wenig, dann wurde sie wieder Ernst. Auch das kannte Shanya nicht von Mina, die eigentlich andauernd lachte.

„Das meine ich jetzt nicht... Also, als ich ihn sah, fing mein ganzer Körper an zu zittern, ich konnte das nicht verhindern. Er ist groß, breitschultrig, hat schwarze Haare, ist irgend so ein Professor und hat einen östlichen Akzent. Sein Name ist Vladimir T.D. Graves.“ Sie legte eine Kurze Pause ein, um sich zu sammeln und Shanya Zeit zum Nachdenken zu geben.

„Und weiter?“

Hm...Alles schön und gut...mal sehen, was sie zu berichten hat. Vielleicht gibt es ja bald wieder was zum Metzeln, aber bisher ist ihre Geschichte langweilig, obwohl... sie scheint die Sache ziemlich Ernst zu nehmen, so kenne ich sie gar nicht. Was es nicht alles gibt...

„Das Merkwürdige an ihn ist aber seine Aura. Sie ist nicht menschlich. Auch so allgemein... irgendwie ist das falsch. Er ist falsch. Dämonen, Geister und so`n Zeug sind normalerweise nicht aus Fleisch und Blut, sie sind Wesen, die aus Energie bestehen und man sieht sie normalerweise neblig. Richtig?“

„So in etwa.“ Langsam wurde es für sie interessant.

„Er aber ist ein Dämon aus Fleisch und Blut! Ich kann es nicht erklären, aber es ist so! Die ganzen Mädels stehen auf ihn, doch ich habe eher Angst vor ihm. Konnte er mich nicht in seinen Bann ziehen, weil ich um seine Existenz weiß oder weil ich mich schon automatisch von so was nicht mehr beeinflussen lasse? Ich weiß es nicht. Jedenfalls war ist dann noch etwas merkwürdiges passiert. Als ich in der nächsten Pause rausging, stand hinter mir plötzlich ein Wolfswelpe.“

„Ein Wolfswelpe?“, fragte Shanya ungläubig.

Ist sie jetzt total durchgeknallt? Na ja, wäre bei ihr auch nicht weiter verwunderlich, so wie ich sie kenne...

„Ja. Das Besondere aber war, dass er mit mir gesprochen hat.“ Mina war total aufgeregt. Sie konnte die ganze Sache selber noch nicht glauben, wie konnte sie dann verlangen, dass andere ihr Glauben schenken würden? Aber sie musste es versuchen.

„Er hat mit dir gesprochen...?“ Sie sah Mina etwas verdutzt an.

Jetzt wird’s bunt...was für Drogen sie wohl genommen hat? Oder war sie wieder in Trance und befand sich zu dem Zeitpunkt in einer anderen Welt?

„Wenn ich’s doch sage!“, rief sie verzweifelt aus. Tränen standen ihr in den Augen, auch das war für Shanya fremd. Das erste und letzte Mal, dass sie gesehen hatte, dass Mina weint, war schon fast ein Jahr her. Damals hatte sie eine schwere Zeit, viel Stress und zwei Tage keinen Schlaf, weil sie sich um ihr Baby, einen Wolfswelpen, der gerade geboren worden war und Verletzungen, die ihn seine Mutter zugefügt hatte, als sie dessen Nabelschnur versucht hatte durchzubeißen, gekümmert hatte. Sie hatte ihn gefüttert, gewärmt und mit ins Bett genommen und behütet, zwei Tage lang hatte sie deswegen nicht geschlafen und als sie ihn wieder zu der Mutter gab und schlafen ging, wurde er ohne ihres Wissens nach wenigen Minuten verstoßen. Drei Stunden später wachte Mina mit riesigen Augenringen auf und rannte zu ihrem Baby. Mit großer Trauer musste sie feststellen, dass er halbtot in der Ecke lag. Er erlag den hohen Blutverlusten. Sie nahm ihn in den Arm, wickelte ihn in ihrem Pullover ein und brachte ihn schnell in die warme Küche. Er wollte nichts fressen, auch bewegte er sich kaum noch. Mina fing an zu schluchzen. Dann, eine halbe Stunde später, starb er in ihren Armen. In diesem Moment rief Shanya sie an. Als sie hörte, was passiert war, eilte sie schnell zu Mina. Das war das erste Mal, dass Mina ihre Gefühle, die sie verletzlich machen konnten, jemanden gezeigt hatte. Es war eine schlimme Zeit. Und der nächste Schultag raubte ihr die letzten Nerven: Gleich in der zweiten Unterrichtsstunde musste sie einen Test über Euthanasie(Sterbehilfe) schreiben. Es hatte ihr einiges an Mühe gekostet, die Tränen zu unterdrücken. Natürlich ging die Arbeit total in die Hose, aber das war ihr relativ egal. Als sie später ihren Lehrer aufsuchte und ihn von den Welpen berichtete, sagte er nur: „Das Leben ist hart.“ Dafür hasste sie ihn.
 

„Was hat er denn gesagt?“, wollte Shanya wissen. Sie glaubte nicht so recht daran, dass ein Wolf mit Mina sprach.

„Dass ich mich zusammenreißen soll und er nachforschen will, was der Dämon vorhat. Seine Pläne wollte er mir nicht verraten“, antwortete Mina wahrheitsgemäß. Sie zündete sich eine Zigarette an. Shanya tat es ihr gleich. Während sie sprach hob sie eine Augenbraue.

„Ist ja höchst interessant. Und was hat er noch gesagt?“

„Nichts weiter. Wir wurden von Angy gestört.“

„Dein Hund?“ Shanya sah sie etwas ungläubig an.

Jetzt dreht sie total frei. Ein Wolf, der mit ihr spricht, dann kommt ihr Hund zur Schule und stört sie bei dem Gespräch und ich bin Gott.

Doch Mina blieb noch immer ernst und sachlich, sie ignorierte Shanyas Spott in der Stimme.

„Nein, eine Klassenkameradin, die auch so heißt.“

„Ach so.“

„Und glaubst du mir?“ Mina sah sie flehend an.

„Ich weiß nicht so recht. Das klingt eher wie eine schlechte Fantasy-Geschichte.“

Sie verschränkte die Arme.

„Ist es aber nicht. Shanya, ich brauche Hilfe!“ Mina war schon fast am Verzweifeln. Was heißt fast, sie war es!

„Was schaffst du nicht?“

„Alles...einfach alles! Ich muss herausfinden, was der Dämon will und ihn je nach dem vernichten! Aber alleine...“ Sie war den Tränen nahe.

„Schon gut. Lass mich nachdenken... Das klingt alles... etwas merkwürdig, Lass uns die Runen befragen.“

Na ja, da werde ich mal nicht so sein und so tun, als ob ich ihr glaube. Vielleicht stellt sich ja raus, dass sie Recht hatte.

„Ja.“ Durch diesen neuen Hoffnungsschimmer steigerte sich Minas Laune nach oben.

Nachdem Shanya das Runenbrett herausgeholt hatte und beide neues Blut den Runengötter geopfert hatten, was gar nicht so einfach war, da sie beide damit ein Problem hatten, sich selber zu verletzen, doch als sie es gegenseitig taten, funktionierte es. Dann befragten sie die Runen. Mina schrieb auf und Shanya machte den Rest. Sie wählte intuitiv die Runen dafür aus und warf sie auf das Brett. Mit Hilfe eines Buches deutete sie diese.

„Hm...Schutz....etwas unerwartetes wird geschehen... neue Spieler...etwas Glück...neues Glück...der Wind...einiges wird sich ändern...hm...“ Shanya überlegte.

„Und was bedeutet das alles?“, fragte Mina stirnrunzelnd. Sie verstand da jedes Mal nur spanisch.

„Weiß ich noch nicht... Aber mit der Zeit werden die Botschaften deutlicher“, antwortete Shanya gelassen. Sie bekam meistens nur verworrene Antworten.

„Das Brett?“, fragte Mina lächelnd.

Shanya holte das Brett heraus und legte zwei Finger auf den Stein. Mina tat es ihr gleich.

„Lain, kannst du mich hören?“

Nach ungefähr zwei Minuten bewegte sich der Stein in Richtung „Ja“. Mina kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie hasste es zu warten. Außerdem war es anstrengend, schließlich musste sie dabei ständig Energie freisetzen und halten.

„Ja.“ Lain war also da. Er war ein alter Bekannter, der sie öfters half und ihnen immer mit Rat zur Seite stand, jedoch musste man seine Worte meistens auch erst entschlüsseln.

„Weißt du, was der Dämon aus Fleisch und Blut hier will?“, fragte Mina.

„Einiges wird sich fortan ändern. Der Stein, der fließt wie Wasser wird erwachen. Ein neuer Weg wird eingeschlagen und das Tor öffnet sich.“

„Was hat das zu bedeuten?“, wollte Mina wissen.

„Ich weiß, was ich.“, erwiderte Lain. Dann war das Gespräch beendet.

Mina lehnte sich zurück und rauchte eine, während sie nachdachte.

„Scheint doch ernst zu sein und vor allem Dingen war.“, sagte Shanya stirnrunzelnd.

„Sagte ich doch!“, meinte Mina leicht wütend.

„Lass uns drüber schlafen, ich brauche Zeit.“

„Du hilfst mir also?“

„Ja, ich muss nur noch mit ein paar Leuten reden.“

„Tu das. Und was soll ich machen?“

„Bereite dich auf das Schlimmste vor! Es könnte die größte und härteste Schlacht unseres Lebens werden! Schließlich hat es was mit dem Tor zu tun. Trainiere! Und Morgen... beobachte ihn. Tu nichts unüberlegtes. Schließlich soll ihm nichts auffallen. Such den Wolf und bring ihn her, oder zum Reden.“

„Gut.“

Sie fuhr nach Hause, aß kurz was und ging ins Bett. Da sie einfach nicht aufhören konnte, über die Geschehnisse des heutigen Tages nachzudenken, konnte sie ewig nicht einschlafen. Dann, als es endlich so weit war, wurde sie von Kharn geweckt. Er jaulte und kratzte an der Tür.

„Was ist denn nun...?“

Eine hochgewachsene Gestalt stand plötzlich vor ihr. Minas Augen weiteten sich.

„...wer bist du?!“

„Die bessere Frage ist, wer bist du?“, Die Gestalt musterte Mina.

„Nun, du dringst in mein Haus ein, betrittst unerlaubt mein Zimmer und störst mich bei meiner nächtlichen Ruhe. Also wäre es angebrachter, wenn du mir verraten würdest, wer du bist!“, sprach Mina mit zorniger Stimme.

„Da ist was dran. Ich bin...“, meinte er gelassen.

„Du bist...?!“ Mina wurde immer ungeduldiger und zorniger, während er es genoss, wie die Zeit langsam verstreicht.

„Tut mir leid, ich muss weg.“

So plötzlich, wie die Gestalt gekommen war, verschwand sie auch wieder.

Was soll das alles?! Andauernd passieren heute so merkwürdige Dinge! Ich versteh das nicht... War das ein Energiewesen oder war er auch echt? Hm... schwer zu sagen, schließlich war es dunkel. Aber seine Aura war merkwürdig...

Ob ich heute überhaupt noch schlafen kann?

Sie legte sich auf die Seite, schloss die Augen und schlief ein...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sturmfeder
2006-12-25T09:07:06+00:00 25.12.2006 10:07
gel.. schreib weiter schreib weiter ^^


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