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Trusting

Yami x Yugi
von

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Ein neuer Freund

**Yami**
 

Nach dem Unterricht beginnt endlich die lange Mittagspause.

Freudig gehe ich in die Cafeteria um meinen hungrigen Magen zu füllen.

An der Tür treffe ich auf Joey und Tristan, die mich zu ihrem Tisch mitschleifen.

Ich habe zwar keine Lust bei dem schönen Wetter in der Cafeteria zu bleiben, aber zum Essen setze ich mich doch zu den Beiden.

Recht schnell wandert unser Gespräch vom heutigen Unterricht zu dem Neuen, Yugi, der gar nicht so neu zu sein scheint, wenn man die Reaktion unseres Erdkundelehrers betrachtet.

Ich habe mir noch kein Bild von ihm machen können, weil er sehr verschlossen ist.

Mich interessiert besonders, warum er im Rollstuhl sitzt, aber weder Joey noch Tristan wollen darüber reden.

„Wo steckt er eigentlich jetzt, Joey?“

„Yugi wollte seine Ruhe haben. Lass ihn besser mal alleine, Yami!“

Ich nicke und esse erst einmal mein Mittagessen.
 

Auch nach einer halben Stunde ist Yugi noch nicht aufgetaucht und Joey wird langsam unruhig.

In der mittlerweile gefüllten Cafeteria fehlt Marik mit seinem Schlägertrupp, was kein gutes Zeichen ist. Normalerweise sind sie bei den Ersten in der Cafeteria.

Wenn sie in der Cafeteria abwesend sind, findet man sie meistens auf den Schulhof, wo sie jemanden verprügeln. Da Yugi ebenfalls fehlt, kann ich mir denken, wer diesmal ihr Opfer ist.

Joey ist dies auch gerade aufgefallen und er springt mit der Entschuldigung auf, dass er Yugi suchen geht, obwohl er noch nicht mal mit dem Essen fertig ist wie ich. Also halte ich ihn zurück und werde Yugi selbst suchen gehen. Außerdem kann ich ihm besser helfen, wenn etwas passiert ist.

„Lass, Joey, ich mach das schon. Iss du erst einmal fertig.“

Ich verlasse die Cafeteria als mir Marik mit seinen Freunden entgegen kommt, die lautstark über einen »Krüppeln« lachen.

Damit ist klar, wo Yugi steckt und was mit ihm passiert ist.

Irgendwo auf dem Schulhof.
 

Nach längerem Suchen finde ich ihn endlich in der verlassensten Ecke des Schulhofs.

Er sitzt ziemlich benommen an die Wand gelehnt und hat eine Platzwunde am Kopf.

Sein Rollstuhl steht neben ihm und sieht noch einigermaßen normal aus, aber diesem Schein traue ich nicht. Garantiert haben sie auch an dem Ding herumgebastelt.

Doch bevor ich an den Rollstuhl, sollte ich mir Gedanken um Yugi machen.

Langsam um ihn nicht zu verschrecken komme ich auf ihn zu und gehe vor ihm in die Knie.

Sein Gesicht, welches er gesenkt hält, hat einige leichte Schürfwunden und eine blutige Nase.

Sein Anblick erschreckt mich sehr.

Wie könne sie Yugi so etwas überhaupt antun?

Er ist behindert, braucht einen Rollstuhl und kann sich nicht wehren.
 

Wenn sein Gesicht schon so aussieht, ist er wahrscheinlich auch an anderen Stellen verletzt. Vielleicht sogar an inneren Organen.

Ich ziehe mich leise wieder zurück und rufe zu aller erst einen Krankenwagen. Alleine traue ich mir nicht zu ihn zu versorgen, weil ich kein Arzt bin, aber die Wundversorgung erledige ich natürlich schon mal. Wozu bin ich sonst Sanitäter.

Damit er überhaupt versorgt werden kann, muss ich ihn aus seiner Starre holen, damit er mir sagen kann, wo es ihm weh tut und wo nicht.

Während ich ihn gemustert habe, hat er keine Regungen gezeigt, aber an seinen Augen habe ich gesehen, dass er mich die ganze Zeit beobachtet hat.

„Wo hast du Schmerzen, Yugi?“
 

Yugi deutet auf sein Gesicht, seinen Bauch und seine Rücken.

Ich nicke verstehend und verschwinde in die Schule um den Verbandskasten zu suchen.

Dieser Kasten hat in unserer Schule Beine und verschwindet dauernd von seinem Platz, obwohl er oft benötigt wird.

Dann verarzte ich Yugis Gesicht, aber den Bauch und Rücken überlasse ich lieber den Experten.

Obwohl ich als Sanitäter in meiner Freizeit für das Krankenhaus arbeite, bin ich keine Notarzt.

Ich setze mich also vor ihn, bewaffne mich mit Jod, Wattestäbchen und Pflastern aus dem Kasten und beginne vorsichtig Yugi zu verarzten.

„Ich habe noch den Krankenwagen gerufen. Den Rücken und den Bauch muss sich ein Experte ansehen, da kann ich nichts für dich tun. Es könnten Organe verletzt sein. Wird es besser?“

Von Yugi kommt nur ein Nicken. Das Sprechen scheint ihn anzustrengen.

Mittlerweile habe ich die Verletzungen verarztet und wende mich jetzt Yugis Nase zu.

Damit ich mir die Nase anschauen kann, hebe ich Yugis Kopf vorsichtig an.

Dabei begegne ich seinem Blick, der Verwirrung ausstrahlt, und er fragt mich plötzlich zögernd:

„Warum hilfst du mir, Yami? Wir kenne uns doch kaum.“

Kurz mustere ich ihn und widme mich schweigend seiner Nase.

Die Antwort bleibe ich ihm schuldig, obwohl ich darüber lange nachdenken.

Yugi scheint fremde Nähe nicht sonderlich zu mögen und Hilfsbereitschaft überhaupt nicht zu kennen.
 

Yugis Nase hat in der Zwischenzeit aufgehört zu bluten, sodass ich einfach nur das Blut abwischen muss.

Dann taste ich vorsichtig die Nase nach Bruchstellen ab, jedoch finde ich zum Glück keine.

Ein Seltenheit bei Marik und seine Freunden.

Die Nase trägt normalerweise die schlimmsten Verletzungen davon, aber Yugi sieht schon schlimm genug aus.

Beruhigter nehme ich jetzt Yugis Rollstuhl unter die Lupe und sehe meine Vermutung bestätigt.

Die Stangen sind verbogen, die Sitzfläche so manipuliert, dass selbst ein Federgewicht wie Yugi darin einbricht und wichtige Schrauben herausgedreht.

Fazit: Der Rollstuhl ist nicht mehr zu gebrauchen.

„Kannst du mich in meinen Rollstuhl setzten?“

Ich zeige Yugi wie es um seine Rollstuhl steht, in dem ich meine Hand kurz auf die Sitzfläche setzte und der Rollstuhl schon bei dieser kleinen Belastung zusammen bricht.

„Der ist nicht mehr zu gebrauchen. Marik hat ganze Arbeit geleistet.“

„Niemand hat etwas mit meinem Unfall zu tun. Ich bin hingefallen.“

Sicher, Yugi! Natürlich hat der Boden dir diese ganzen Verletzungen zugefügt. Erzähl mir was besseres, Kleiner.

Ich behalte diese Gedanken für mich, damit sich Yugi nicht aufregt.

Hoffentlich kommt der Krankenwagen bald.
 

Endlich höre ich das erlösende Martinshorn, welches sich der Schule nähert.

Yugi und ich sind immer noch alleine auf dem Schulhof, aber kaum ist der Krankenwagen zu sehen, füllt sich der Hof mit neugierigen Schülern.

Uns haben sie schnell gefunden, aber seine Hilfe biete niemand an, sondern sie gaffen nur.

Einige fangen an zu tuscheln, während andere Yugi auslachen und dumme Sprüche klopfen.

So etwas habe ich echt noch nie erlebt.

Liegt das nur daran, dass Yugi im Rollstuhl sitzt, oder ist er einfach nur unbeliebt?

Das Zweite kann ich gar nicht verstehen, er wirkt doch so unschuldig, aber vielleicht kapselt er sich auch von den anderen ab.

Ich lasse meine Blick über die Menge schweifen und bemerke Joey in Mitten der Schüler, der verzweifelt versucht einen Weg zu uns zu finden, doch keiner der Schüler lässt ihn zu seinem Freund.

Ich gebe ihm ein Zeichen, dass alles in Ordnung ist und er sich keine Sorgen machen muss.

Stimmt zwar nicht ganz, jedoch brauche ich nicht auch noch einen aufgeregten Joey hier.
 

**Joey**
 

Ich kann nicht glauben, was ich hier grad erlebe.

Gaffende und tuschelnde Schüler stehen um Yami und Yugi und lassen jemanden, der helfen will nicht einmal zu seinem Freund.

Schlimmer noch: Sie fahren mich böse an.

Ich könnte allen eine kräftige Ohrfeige geben, aber ich beherrsche mich, denn ein Verletzter ist für heute genug.

Was ist da nur passiert?

Yami gibt mir ein Zeichen, dass alles unter Kontrolle ist und versucht Yugi vor den gaffenden Blicken ein wenig zu schützen.

Dabei fällt mir auf, dass Yami und Yugi ein schönes Paar abgeben würden. Bei Yami weiß ich, dass er auf Jungs steht. Die Frage wäre nur noch wie Yugi dazu steht.

Schnell verwerfe ich den Gedanken Yugi mit Yami zu verkuppeln, denn mein kleiner Freund braucht erst etwas mehr Selbstvertrauen bevor ich an so etwas denken darf.

Um nicht ganz zerquetscht zu werden ziehe ich mich aus der Menge zurück und sehe wie Yugis Vater aus dem Rettungswagen springt.

Voll beladen rennt er auf die Menge zu, wobei sich ihm ein Lehrer in den Weg stellt, der schnell mit einigen Geräten beladen wird.
 

Ich versuche mit Hilfe einiger Klassenkameraden eine Gasse für den Notarzt zu bilden, damit er schnell zu seinem Sohn, dem Verletzten kommt.

Diese Vorhaben erweist sich als schwierig, denn die sensationslüsternen Kleinen wollen etwas sehen.

Zum Glück klingelt es zum Pausenende, sodass sich alle in ihre Klassenräume begeben und somit genug Platz und Ruhe entstehen.

Wird auch langsam Zeit!

Auch ich gehe in meine Klasse, denn Yugi ist jetzt in guten Händen, und begegne einer panischen Kagome, die wohl von ihren Freundinnen gehört hat, was passiert ist.

Bevor sie so ihrem wahrscheinlich wütenden Vater in die Arme läuft, halte ich sie auf und beruhige sie.

„Vater wird mich umbringen! Ich sollte doch auf ihn Acht geben.“

Ich verspreche ihr nachher sie ins Krankenhaus zu bringen und schicke sie zurück in ihre Klasse.

Den späteren Ärger gibt es für mich.
 

**Yami**
 

„Yugi!“

Entsetzt ruft Dr. Muto den Namen des Kleinen.

Woher kennt er Yugi?

Fragen kann ich ihn nicht mehr, denn sofort kriege ich die ganze Notfallausrüstung in die Arme und Befehle.

„Leg einen Zugang! Zieh ein Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel auf.“

Während ich meine Aufgaben erledige, kontrolliert der Arzt Yugis Puls und schaut sich sein Gesicht an.

„Gute Erstversorgung, Yami. Gab es irgendwelche Komplikationen?“

„Nein, die ganze Zeit bei Bewusstsein. Jedoch hat er Schmerzen im Rücken und im Bauch.“

Dann wendet er sich erneut Yugi zu, der ihm auch etwas sagen will.

„Ich habe kein Gefühl mehr in den Beinen, Dad.“
 

Dad?!

Überrascht mustere ich die Beiden unauffällig, während Dr. Muto seinen Sohn vorsichtig auf den Rücken legt und ihn abtastet.

Ab der Hüfte zeigt Yugi keine Reaktion mehr auf die durchaus festen Griffe seines Vaters.

Mit Samthandschuhen fasst er seinen Sohn absolut nicht an.

Auch die Füße kann Yugi nicht bewegen.

Der Arzt verlangt nach der Vakuummatratze und mit Hilfe einer speziellen Trage bringen die Fahrer des Rettungswagen Yugi zum Auto.

Wir sammeln unsere Utensilien ein und ich helfe Dr. Muto noch beim Tragen.

Am Wagen steht der Direx, der sich für den Vorfall entschuldigt und verspricht, dass sich so etwas nicht wiederholt.

Super, er hätte dafür sorgen sollen, dass es gar nicht dazu gekommen wäre.

Das Versprechen hält er nicht ein, denn was auf dem Schulhof während der Pausen passiert, ist ihm und den anderen Lehrern total egal.
 

Der Direx redet auch noch von anderen Dingen, die er verändern und verbessern will, aber ich kann mich nicht mehr beherrschen und unterbreche ihn kalt:

„Wo waren die Lehrer, als Yugi von Marik so zugerichtet wurde? Wo waren sie danach, zum Helfen oder um ihn vor den gaffenden Schülern zu schützen? Sie standen alle am Fenster des Lehrerzimmer uns haben ebenfalls nur zugesehen.“

Der Direktor mustert mich ziemlich sauer, während Yugis Vater sich an ihn wendet.

„Das wird ein Nachspiel haben. Komm, Yami!“

Ich will zu Yugi in den Rettungswagen steigen, aber der Direx hält mich entschieden am Arm fest.

„Mr. Anub hat noch Unterricht. Das gilt als Schwänzen.“

Ziemlich gereizt entgegnet Dr. Muto:

„Ich brauche einen Sanitäter im Wagen. Yami hat Yugi schon erstversorgt und uns gerufen, jetzt soll er auch seinen Patienten abliefern. Eine Entschuldigung des Krankenhaus genügt doch sicher, Herr Direktor.“

Widerwillig lässt er mich nach einiger Zeit der Diskussion schließlich fahren.
 

Im Wagen lässt Dr. Muto uns im hinteren Teil alleine, sodass wir uns ungestört unterhalten können.

Er hat wahrscheinlich gemerkt, dass wir noch kurz miteinander reden wollen.

Ich gebe ihm jetzt eine Antwort auf seine Frage von vorhin.

„Ich habe dir geholfen, weil du Hilfe gebraucht hast, Yugi. Das gehört zu meiner Erziehung wie einiges andere auch.“

„Danke, Yami! Du bist sehr freundlich zu mir gewesen. Vielen Dank.“

„Keine Ursache, Yugi. Freunden helfe ich immer gern.“

Verwirrt schaut mich Yugi und ich lächele einfach zurück.

„Heißt das, du willst mit mir befreundet sein?“

„Ja. Natürlich nur, wenn du auch nichts dagegen hast.“

Er schüttelt auch nur den Kopf und reicht mir seine Hand, die ich ergreife.

„Freunde!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Judari
2008-05-01T11:14:39+00:00 01.05.2008 13:14
Sehr schöne Geschichte, wann gehts weiter ???^^
Von:  Koala
2008-02-05T13:29:13+00:00 05.02.2008 14:29
*sniiiif*
das war ja soooo rürend
*taschentuch raushol*
sowas kenn ich auch zu genüge
dof gaffen aber nich helfen...-nur im weg rumstehen!!
ist an meiner schule genauso -.-
ich halte mich aber immer dann fern.. erstens weil ich die ferletzten eh nich helfen kann und weil ich dann eh nur im weg stehen ...

"Die beiden würden ein hübsches Paar abgeben!" by Joey
xDDD da stimm ich dir zu joey xDDD
*________________*
*yamixYugi-Fahne schwenk*
was mich aber ein bissel verwirrt ist das der direx yami "Mr.Anub" genannt hat... ich dachte er heißst "Athem"?
naja egal xDD

ich hoffe das nächste kappi kommt ganz bald^^
is ja jetzt auch schon gut ein halbes jahr seid dem alten hin^^

lg Buki Akuma
Von:  mayluu
2008-02-04T20:29:03+00:00 04.02.2008 21:29
*Zunge rausstreck* Zweite! (mit <ein bisschen> Verspätung XD)
Oh je, armer Yu-chan T.T
Aber Atemu ist ja der Retter in der Not ^^ Hhm, würde der es merken, wenn ich nen Beinbruch simuliere? *smirk*

Ah ich freu mich auf zukünftig Kappis... *mit Zaunpfahl winkt* XD Schreib bitte schnell weiter, ja?

MfG
Mayluu
Von:  Leuchtender_Mond
2007-07-06T08:58:46+00:00 06.07.2007 10:58
Oh, der arme Yuugi! Marik ist aber auch ein Arsch!! Und der Direktor auch...
Aber Yami ist voll süß! Ich fand das sooo lieb, wie er sich um Yuugi gekümmert hat! Da lässt man sich doch glatt ein bisschen lieber verkloppen, wenn man so einen Sanitäter hat. ^^
Das Kapitel ist echt süß, hoffentlich geht es Yuugi schnell wieder besser!
Freu mich schon aufs nächste Kapitel!
Hdgdl
Nadine

PS: Erste! ^^


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