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School of life

von

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2.8

Woooha~

Das hat echt lange gedauert, bis ich dieses chap hochladen konnte. Ich hatte zwar gesagt, dass länger nix kommt, aber so lange hatte ich selber nicht erwartet. Durch den Umzug hat sich meine Betastruktur verändert und als unmöglich herausgestellt, weil ich nicht mehr weiterhin hinter meine Betas herrennen und ihnen dabei Mordrohungen an den Kopf werfen konnte. Ö.ö

Nein, scherz. Es ist nunmal ne mordsmäßig lange betareihe gewesen und über mail hat des nit so fuktioniert. Ich glaub die brauchten was handfestes xD Na ja, ich hab jetzt frisch meinen Beta-Wechsel hinter mir. Und bin guter Dinge, dass das zweite Kapitel in absehbarer Zeit beendet werden kann. Auf meinem pc ist es jedenfalls schon fast komplett.
 

Ich entschuldige mich jedenfalls bei allen Lesern, dass sie so unendlich lange warten mussten. *verbeug*
 


 


 

~~~2.8~~~If two lives crash~~~2.8~~~
 


 


 

Turteldidu, Turteldida.

Kyo verdrehte die Augen und krabbelte aus dem Bett. Ja, wahrscheinlich war Kaoru gerade wieder dabei Toshiya anzuhimmeln. Die letzten Tage hatte Kyo durchgängig beobachten können, wie Kaoru Toshiya verliebt lächelnd durch die bläulich schimmernden Haare streichelte oder ihn küsste, mit ihm rumkuschelte, sich eine Kippe mit ihm teilte und ihm dann neckisch mitteilte, dass das ein indirekter Kuss war, als wenn das nicht allen klar gewesen wäre. Darauf lief es doch hinaus. Sonst hätten sie sich ja auch jeder eine eigene Kippe nehmen können. Aber neeeeein~, das musste er natürlich nochmal betonen.

Kaoru benahm sich schlicht und ergreifend so lächerlich kindisch verliebt, dass Kyo sich das überhaupt nicht mehr anschauen konnte.

Deswegen ließ er die heutige Show „Kaoru präsentiert der Welt, wie glücklich er mit seiner großen Liebe Toshiya ist“ einfach mal aus und schwänzte Schule. Was hatte er schon für einen Grund hinzugehen?

Er war immer nur hingegangen, weil er dann Zeit mit seinem besten Freund verbringen konnte.

Kaoru und Kyo. Unzertrennlich. Er hatte Kaoru genervt, Kaoru hatte das akzeptiert und sie konnten gemütlich ihre Kippen rauchen und ein wenig über Gott die Welt herziehen. Also Kyo zog her und Kaoru grinste einfach nur in sich hinein. Sie waren einfach zusammen und das war gut so gewesen. Kaoru hatte nie erwähnt, dass er da noch einen Toshiya zum betütteln brauchte.

Wenn Kyo das gewusst hätte, dann er hätte er Kaoru einen Teddybären besorgt und dann wär’s gut gewesen. Nun war es aber zu spät. Kaoru hatte nichts gesagt und sich einfach einen Toshiya besorgt, war kurz darauf auch dazu übergangen, seine Zeit lieber mit diesem als mit Kyo zu verbringen.

War das fair? Vielleicht wäre es fair, wenn Kyo darüberhinaus nicht einfach vergessen werden würde.

Es war, als würde er nicht einmal mehr existieren. Er saß neben Kaoru und fühlte sich wie Luft. Oder eher wie ein störender Gegenstand, schließlich wurde er ab und an mal bei den Rangeleien der Beiden angestoßen, bekam aber nicht einmal ein „Gomen“ von Kaoru.

Es war sowieso immer ein grotesker Anblick, den sie dort abgaben. Kaoru und Toshiya amüsierten sich verliebt in der Mitte. Auf der rechten Seite neben Kaoru saß Kyo und starrte die beiden böse, aber stumm an und auf der linken übernahm Daisuke diese Aufgabe. Und einige Stufen höher thronte Yuuichi, immer mit einem relativ besorgten Blick, ließ sich aber sonst nichts anmerken, und, wie könnte es anders sein, gab nicht einen Ton von sich.

Nun, heute sah das wohl etwas anders aus. Kyo war nicht zur Schule und Daisuke wahrscheinlich auch nicht. Der war nämlich gestern auch schon nicht dort gewesen. Hatte sicherlich auch schon die Nase voll.

Doch Kyo bezweifelte, dass Kaoru seine fehlende Anwesenheit überhaupt bemerkte. Es war gerade Schulschluss und er würde bestimmt mit Toshiya beschäftigt sein.

Er hatte sich inzwischen aus der Decke befreit, in welche er sich über Nacht und Morgen verknotet hatte und ging auf sein Fenster zu, um die Vorhänge mit einem Ruck aufzureißen. Er hatte die Augen vorsichtshalber schon verengt und nur einen Spalt offen gehalten, damit ihm das gleißende Licht nicht so stark blenden konnte, doch entgegen seiner Erwartung, war es düster draußen.

Dicke Regenwolken hingen über dem Himmel, versteckten die Sonne so gut, dass nicht mal der beste Versteckspieler noch einen Hinweis auf ihr Versteck finden konnte. Kyo war eh immer besser im selber Verstecken, klar, er wurde halt schnell mal übersehen, als im Suchen gewesen und kam sowieso erst gar nicht auf die Idee.

Er seufzte und öffnete ein Fenster, damit der Mief aus seinem Zimmer getrieben werden konnte. Er hatte die letzten Tage nämlich meistens Vorlieb damit genommen, dort drin vor sich hin zu vegetieren und weder Luft noch Licht hineinzulassen.

Obwohl es schlechtes Wetter war, kam nun auch keine kühle Luft hinein, sondern nur schwül-warme und Kyo entfernte sich leise knurrend vom Fenster, warf nur noch einen kleinen Blick auf die Straße unten, über die vereinzelte Leute mit vorzugsweise bunten Regenschirmen flanierten.

Sie lebten, oder besser er, denn obwohl sein Vater nun relativ regelmäßig vorbei kam, um ihn davon zu überzeugen, dass er mit ihm auf Geschäftsessen ging, weigerte Kyo sich anzuerkennen, dass er nicht mehr allein lebte, in einer teuren Gegend. Sie waren nicht im Teil der kleinen süßen Häuschen, wie Kaoru, sondern schon ein wenig weiter in Richtung Stadt. Zwar gehörten sie noch zum Vorort, doch die Häuser wuchsen hier schon weit aus stärker in die Höhe und waren modern und teuer. Kyo wohnte in einem Hochhaus mit 15 Stockwerken. Er lebte im 13.. Unglückszahl. Nun gut, seine Mutter hatte es ausgesucht. Im Flugzeug gab es nicht mal eine Reihe 13. Dumme Feststellung, dachte Kyo sich, weiter im Text!

Das ganze Stockwerk wurde von seiner Wohnung eingenommen und wenn er sonst auf die breite Straße unten schaute, dann sah er meist mehr Leute. Es war wohl eine der größten Straßen, aus dem Nest hier raus in Richtung große Stadt. Viele Leute gingen in den schönen Geschäften im Erdgeschoss schon mal einkaufen und die Straße war meistens von der arbeitenden Gesellschaft befahren. Dies war auch heute der Fall, doch nur wenige Menschen schienen sich bei dem Wetter raus zutrauen.

Es war wahrlich kein schönes Wetter. Die letzten Wochen hatte es zwischen sonnig, warm, kalt und regnerisch in jeder erdenklichen Kombination hin und her gewechselt und kaum jemand wusste morgens, wie man sich anziehen sollte. Vorher hatten sie immer durchgängig schönes Sommerwetter gehabt und von einen Tag auf den anderen hatte es auf stürmisch und kalt umgeschwungen.

Kyo, der nun eine Kostprobe von der heutigen Klimakombination bekommen hatte, entschloss sich für eine lange, schwarze Hose und ein einfaches kurzärmeliges Shirt. Wenn er rausging würde er wohl unweigerlich nass werden, denn er fand sicherlich nicht seinen bunt-gesprenkelten Schirm und wenn er ehrlich war, dann wollte er den auch nicht unbedingt finden. Da wurde er dann doch lieber nass.

Aus dem Schlafzimmer trottete er weiter in die Küche, in welche sein knurrender Magen ihn getrieben hatte, stopfte sich etwas essbares in den Mund, was nicht unbedingt noch frisch und gesund war, spülte mit etwas Wasser nach und fühlte sich wenigstens schon ein bisschen besser.

Weiter ging sein Weg ins Bad. Morgenwäsche, hatte er sich überlegt, würde heute wohl dürftig ausfallen, er war nicht in der Stimmung und momentan sah ihn ja eh niemand an.

Er hatte den Kontakt zu Ruiza abgebrochen. Ruiza war wahrscheinlich schon länger wieder

aus Europa zurück, doch Kyo hatte sich wider seiner Gewohnheit nicht bei ihm gemeldet.

Er hatte all seine Kommunikationsmittel in eine Schublade gelegt und seit ihrem letzten Treffen nicht mehr in diese hineingeblickt.

Wie sollte er Ruiza auch vergessen, wenn er mit ihm redete, sich mit ihm traf und immer vor Augen hatte, wie perfekt er war? Er würde sich immer weiter damit quälen und sogar vielleicht noch Gefahr laufen rückfällig zu werden.

Kyo putzte sich die Zähne und spuckte bei dem Gedanken an Ruiza die Zahnpasta ins Waschbecken. Es war tatsächlich nahezu wie eine Krankheit. Das „Ruiza-Fieber“. Kyo hatte es einmal befallen und nun, auf dem Weg der Heilung, war sein Körper geschwächt und anfällig.

Er wusch sich noch einmal das Gesicht und war zufrieden. So musste es gehen.

Kaoru sah ihn eh nicht mehr. Und Uruha...

Kyo ging in den Hausflur und setzte sich dort einfach auf dem Boden, um sich die Schuhe anzuziehen.

Uruha weigerte sich mit Kyo zu reden, ihn anzusehen oder gar ihm weiter Nachhilfe zu geben.

Er hatte es tatsächlich einmal versucht. Wahrscheinlich ein kurzer Anflug von Schwäche, ein Rückfall. Doch er hatte einsehen müssen, dass er keine Chance hatte. Er hatte sich den Weg verbaut, das wusste er.

Doch er wusste auch, dass es besser so war. Er war Uruha gegenüber nicht aufrichtig gewesen und hatte ihn als Ruiza-Ersatz benutzt.

Ihm war klar, dass er sich schäbig verhalten hatte und es ihm nun nicht mehr zu stand Uruhas Wohlwollen zu erhalten. Er hatte vorgehabt sich bei ihm zu entschuldigen, doch allein schon so weit zu Uruha vorzudringen war ein Ding der Unmöglichkeit.

Der Jüngere hatte einen Schutzwall um sich aufgebaut, der höher schien als die chinesische Mauer. Niemand konnte die überwinden.

Wahrscheinlich war der einzige Weg an Uruha ran zu kommen, diese Mauer mit Gewalt einzureißen, doch Kyo fühlte sich dazu erstens nicht in der Lage, er war momentan bei weitem zu depressiv, und zweitens auch nicht berechtigt.

Allerdings hatte Kyo keine Ahnung von dem tatsächlichen Ausmaß der Gefühlsverwirrung, den sein Verhalten bei Uruha ausgelöst hatte. Er nahm einfach nur an, das er an Uruhas Stolz gekratzt hatte, was ihm seine Heiligkeit wohl niemals verzeihen würde.

„Wohin gehst du?“

Die Zeit, die sein Vater sich momentan dafür nahm, Kyo von der Schönheit des Lebens arbeitender, verantwortungsvoller Menschen zu überzeugen, war schon fast beängstigend.

Kyo verließ kommentarlos die Wohnung, der Schlüssel klimperte in seiner Hosentasche und er streifte sich eine Lederjacke über die Schulter. Diese war alt und abgenutzt, würde ihn aber wenigstens etwas vor dem Regen schützen. Er sollte nur aufpassen, dass die später wieder gut trocken wurde.

Kyo trottete durch die nassen Straßen. Sein Haar war von dem fisseligen Regen schon feucht und fiel ihm störend ins Gesicht, als er bei Kaoru ankam.

Grummelnd drückte der Kleine den Klingelknopf und wartete, dass ihm die Tür geöffnet wurde. Er hatte vor, bei Kaoru das einzuverlangen, was ihm zustand. Als Kaorus bester Freund durfte er ja wohl erwarten, dass man ihn beachtete. Und nicht nur das. In einer solch schwierigen Phase, wie die, in der er sich befand, müsste Kaoru ihn nicht nur beachten, sondern sollte ihm beistehen, ihm helfen, das zu überstehen. Etwas Trost wäre nicht schlecht.

Kaoru öffnete die Tür und sah Kyo abweisend an. War wohl kein gutes Zeichen, aber Kyo ließ sich nicht so schnell abschrecken.

„Was los? Toshiya da?“ Murrte er also und zog eine Augenbraue hoch.

Kaoru wurde schnell klar, dass Kyo die Antwort eh egal war, denn noch bevor er den Mund öffnen konnte, war die nasse Gestalt schon an ihm vorbei ins Haus rein und machte den Boden dreckig.

„Schuhe aus.“ Murrte Kaoru also ebenso unfreundlich zurück und hielt Kyo am Kragen fest, bevor der mit seinen Dreckspfoten das ganze Haus beschmutzte.

Widerwillig streifte Kyo seine Schuhe ab und tauschte sie gegen ein paar flauschige Totoro-Hausschuhe aus. Dann erst schlurfte er weiter in Richtung Wohnzimmer.

„Nein, Toshiya ist nicht da.“ Antwortete letztendlich auch Kaoru, ihm folgend.

„Nach der Schule geht er meistens sofort mit Yuuichi nach Hause. Die beiden teilen sich eine Wohnung und er kümmert sich halt um Yuu.“

„Ah..“

„Also, was willst du?“

Kyo hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und schnaubte nun leicht gereizt.

„Kaum hast du einen Freund, beachtest du mich nicht mehr! Vor Toshiya kam ich auch öfters vorbei und wurde wesentlich herzlicher begrüßt! Ich steh gefühlsmäßig am Abgrund und du scharwenzelst nur um Toshiya herum. Das kann ich echt nicht gebrauchen!“

„Und warum sitzt du dann jetzt auf meinem Sofa und machst es dir gemütlich? Wenn du das nicht gebrachen kannst, solltest du wohl besser gehen.“

„Verdammt, ey! Ich warte auf eine Entschuldigung, a lá ‚Tut mir Leid, ich war so verliebt, da hab ich‘s ein wenig übertrieben und war vorübergehend blind. Aber du bist mir mindestens so wichtig wie mein Toto-Schätzchen’. Dann darfst du mir noch sagen, dass du mich aber auf eine andere Art und Weise magst, weil sorry, du bist echt nicht mein Typ, Kao. Überhaupt, wieso hast du mir nie gesagt, dass du in Toshiya verliebt bist? Wieso wusste ich nichts davon? Wieso war ich der festen Überzeugung, dass du ‘ne Hete bist?“

Stille.

Kyo sah Kaoru wutentbrannt an und dieser blinzelte fassungslos zurück.

„Hab ich das gerade richtig verstanden?“

„Kommt drauf an. Wenn ich deiner Meinung nach gesagt habe, ich will ein Kind von dir, dann solltest du dir Sorgen machen.“

Kaoru lachte ironisch auf und musterte Kyo unbarmherzig.

„Ich denke, du solltest wirklich gehen. Wenn du nämlich der Überzeugung bist, dass ich mich bei dir entschuldigen muss, dann solltest du jetzt echt gehen.“

„Ja, natürlich solltest du dich bei mir entschuldigen!“

„Da ist die Tür.“

Kaoru nickte in Richtung Hauseingang.

„Und lass meine Hausschuhe hier.“

„Waaaaas?“

Kyo sprang auf und funkelte Kaoru halb entsetzt, halb wütend an.

„Ich mag meine Totoro-Schluffen...“

„Du schmeißt mich raus?“

„Ja! Ich schmeiß dich raus! Ich werde mich nicht bei dir entschuldigen. Vergiss es! Wenn sich wer entschuldigen muss, dann bist du das! Du hast seit Ewigkeiten kein vernünftiges Gespräch mehr mit mir geführt. Du warst nie gedanklich da, sondern immer bei deinen geliebten Brüdern. Du hüpfst von einem Liebescrash in den nächsten und erwartest von mir permanenten Beistand. Ich hab mich IMMER bemüht dir den auch zu leisten. Da kannst du mir rein gar nichts vorwerfen. Doch dann hab ich bemerkt, dass mir Toshiya was bedeutet und ich konnte nicht mit dir darüber reden, weil du mit Ruiza oder vielleicht auch Uruha beschäftig warst, so genau weiß man das bei dir ja nie, und mir nicht zugehört hast. Dann sind Toshiya und ich zusammengekommen und ich wollte es dir sagen, doch du hast mir einfach das Wort abgeschnitten. Und sogar das hab ich noch akzeptiert. Aber nun billigst du meine Beziehung nicht mal! Du betrachtest Toshiya wie einen Eindringling und wirst von Tag zu Tag unausstehlicher zu mir und ihm. Du erwartest auch noch, dass ich weiterhin Vollzeit für dich da bin und nicht die begrenzte Zeit, die ich mit ihm habe, mit meinem Freund verbringe! Ich hab mir alles gefallen lassen, aber das geht zu weit! Ich bin dir absolut keine Entschuldigung schuldig! Du stehst nämlich immer gefühlsmäßig am Abgrund, wie du das so schön ausdrückst. Jeder wartet nur noch darauf, dass du mal endlich springst! Und jetzt: RAUS!“

Entsetzt starrte Kyo Kaoru an, senkte dann langsam seinen Blick und trollte sich in die Richtung, in die Kaorus hocherhobener Arm deutete.

Er wechselte die Totoro-Hausschuhe wieder gegen seine nassen Straßenschuhe und verließ das Haus. Kurz bevor er die Tür hinter sich schloss, drehte er sich nochmal um und sah Kaoru an.

„Es tut mir leid.“

Es kam keine Reaktion zurück, also setzte Kyo reuevoll seinen Heimweg fort.

Kaoru schien außergewöhnlich wütend. Eigentlich war er von sanfter, friedlicher Natur mit einer Engelsgeduld. Wie gesagt, er ließ sich von Kyo immer so einiges gefallen.

Vielleicht hatte Kyo deswegen vergessen, dass eine Freundschaft nicht so einseitig sein konnte. Er hatte sich immer um Ruiza und seine Freundschaft bemühen müssen, aber bei Kaoru hatte er es einfach als selbstverständlich angesehen.

Kaoru hatte für all das, was er für Kyo getan hatte, nie etwas zurück bekommen. Kyo an seiner Stelle hätte sich selbst wohl schon viel früher die Hölle heiß gemacht oder hätte sich einfach fallen gelassen.

Er musste zugeben, dass er sich selbst wahrscheinlich nicht ertragen könnte.

Doch Kaoru konnte es und Kyo hatte es sich nun verspielt. Er hatte die Grenze nicht erkannt, er hatte nicht mal gewusst, dass es eine gab und er sich ihr im Laufschritt am nähern war.

Er konnte nur hoffen, dass Kaoru sich seine Entschuldigung zu Herzen nahm. Von Herzen kam sie auf jedenfall.

Er lief einfach durch die Gegend. Dieser Rückschlag, seinen einzigen Freund zu verlieren, hatte ihn wieder furchtbar depressiv werden lassen. Erst gab er Ruiza auf und dann zerstritt er sich mit noch Kaoru. Er war sich nicht sicher, ob er damit zurecht kam.

„...hm, nein Shizumi und Ruka kamen letztens noch vorbei. Allerdings haben sie mir Shizumis Bruder mitgebracht. Hizumi heißt der.....“

Kyo erstarrte. Dieser Name löste in seinem Inneren immer eine Wallung der Wut aus, die er nicht kontrollieren konnte.

Er wirbelte herum und erblickte Miyavi, der mit einem anderen kleineren, Brünetten sprach.

Er kannte zufällig den Namen des Großen, weil Miyavi auf der ganzen Schule berühmt war. Nicht einmal Kyo hatte das ausblenden können. Miyavi war die Schlampe, die Diva, jemand der sich nicht unterkriegen ließ.

„Hast du gerade Hizumi gesagt?“

Miyavi erschrak, als Kyo plötzlich vor ihm stand und die circa 20 cm Höhenunterschied zu ihm hochblickte, ein wütendes Blitzen in den Augen.

Etwas unsicher nickte er. Eigentlich ließ er sich nicht schnell einschüchtern, doch die Tatsache, dass Kyo ihn gerade ansprach, war doch höchst seltsam. Schließlich sprach dieser mit Ausnahme einiger Besonderheiten kaum mit seinen Mitschülern und wenn man ihn irgendwo sah, dann machte es meist den Anschein, als wäre Kyo in einer ganz anderen Welt und ließ bei allen Anwesenden unweigerlich das Gefühl aufkommen, dass sie schrecklich unwichtig waren.

„Und sein kleiner Bruder mit dem Namen Shizumi hat ihn zu dir mitgebracht?“

Wieder nickte Miyavi, hatte sich aber langsam mit der Situation angefreundet. Er war wohl wichtig genug, um von dem Kleineren bemerkt zu werden. Darauf bildete er sich jetzt was ein. Er war süchtig danach, die Blicke der Leute auf sich zu ziehen. Er liebte es aufzufallen, auf was für eine Art und Weise auch immer. Und jetzt hatte er auch Kyos Aufmerksamkeit, die doch so schwer zu erlangen war. Überheblich warf er die Haare zurück und schenkte Kyo ein strahlendes Lächeln.

„Ja. Das war er. Sein kleiner Bruder hat ihn mitgebracht, weil...“

Miyavi brach ab. Die Freude hätte ihn fast dazu gebracht etwas auszuplaudern, was Hizumis Privatsphäre verletzt hätte. Er schloss betroffen wieder den Mund, war aber erleichtert, dass er Kyos Interesse nicht verloren hatte.

Nach kurzem Nachdenken hatte Kyo sich entschlossen, Hizumi nicht von vornerein her zu verurteilen. Ursprünglich hätte er dies wohl ohne weitere Umschweife prompt getan und über Hizumi die Todesstrafe verhängt, ohne es zu einem Prozess kommen zu lassen. Doch ausnahmsweise, Ruiza zu liebe, wollte er ein wenig Gerechtigkeit walten lassen.

Nur weil Hizumi bei Miyavi war, hieß das ja nicht gleich, dass die beiden etwas miteinander hatten. Und selbst wenn, war der Zeitpunkt auch noch wichtig. War es vor Ruiza? Dann konnte man ihm nichts vorwerfen.

„Wann war er bei dir und habt ihr miteinander geschlafen oder so?“

Miyavi verwirrte die Frage inzwischen doch etwas, aber er antwortete gleichgültig. Sein Ruf eilte ihm nun mal voraus und er hatte keine Probleme, das zuzugeben. Dementsprechend ehrlich war seine Antwort und dementsprechend schnell durfte Hizumi seine Freifahrtsschein für Ruiza wieder abtreten.

Kyo knurrte ein „Danke“ zu Miyavi und stampfte kurz darauf auch schon wieder wütend in Richtung Heimat.

Wie konnte Hizumi es wagen, nachdem er und Ruiza sich geküsst hatten, loszugehen und mit Miyavi zu ficken?! Wie konnte er so respektlos sein und Ruizas Gefühle so ignorieren? Wie konnte er danach noch Kyo entgegentreten und behaupten, dass Ruiza ihm etwas bedeute.

Dass Hizumi nie etwas in diese Richtung gesagt hatte, ignorierte Kyo momentan einfach mal befließlich.

Wenn er etwas von Ruiza wollte und dieser sich auch noch dazu durchrang. ihm zurückhaltend und schüchtern seine ersten wahren Gefühle entgegen zu bringen, dann sollte er den Respekt haben und nicht zu dem nächstbesten Flittchen laufen und rumvögeln!

Kyo hatte ernsthaft vorgehabt Ruiza für Hizumi aufzugeben, aber nun war sein Rückfall beschlossene Sache. Niemals würde er Ruiza an diesen Kerl übergeben.

Er konnte schon praktisch vor seinem inneren Auge sehen, wie Ruizas Herz einen weiteren Riss bekam.

Niemals konnte Hizumi seinen Engel glücklich machen. Niemals würden Ruizas Schmerzen nachlassen und er konnte frei sein, so wie er es verdiente, wenn er ihn Hizumi überließ. Er würde ihn nur noch mehr leiden lassen.

Das konnte er nicht zulassen. Davor musste er ihn mit aller Macht beschützen.

Bei Uruha hatte er aus Unachtsamkeit falsch gehandelt. Noch einen Fehler würde er sich nicht erlauben. Ruiza würde er vor diesem Hizumi beschützen können.

„Woher kommst du?“

Kyo stampfte in sein Zimmer und warf seinem Vater vor der Nase die Zimmertür zu.

Er schloss das Fenster, zog die Vorhänge zu und überlegte wie er Hizumi von Ruiza wegzerren konnte.

Besessen wie er war von seinem Vorhaben, hatte er Kaoru schon fast wieder vergessen. Doch tatsächlich nur fast. Vielleicht war das ganze ja auch nur ein Versuch, sich von dem persönlichen Unglück abzulenken, um sich nicht direkt damit konfrontiert zu sehen.
 


 

Polieren bis es glänzt. Uruha machte das mit unendlicher Ausdauer. Er war nun mal perfektionistisch veranlagt und diese Striemen auf den Gläsern machten ihn geradezu wahnsinnig. Irgendwas stimmte mit der Spülmaschine im Café nicht. Hide ließ es kalt.

Die paar Striemen störten den Älteren nicht im Geringsten. Aber Uruha war nicht so gelassen wie sein Kollege. Wenn er die Striemen nur sah, griff er schon automatisch zu einem Tuch und dem entsprechenden Glas.

Jedesmal wenn er also niemanden zu bedienen hatte, stand er hinter der Theke und polierte endlos Gläser, während Hide-Zou fröhlich Pause machte.

Heute war nicht viel los und so stand Uruha schon seit geschlagenen 10 Minuten, um genau zu sein, seit 10 Minuten und 24 Sekunden hinter Theke und polierte. Er brauchte durchschnittlich für ein Glas 2,17 Minuten, hatte er bemerkt.

„Es tut mir leid.“

Uruha sah auf, ohne aufzuhören an seinem Glas zu polieren und blickte Shou genau in die Augen. Er lächelte leicht und senkte den Blick wieder aufs Glas.

„Ich hab es ziemlich übertrieben, ich weiß. Wir haben uns zwar im Einverständnis getrennt...“

Uruha blinzelte zu beiden Seiten, um zu schauen, ob sie jemand hören konnte. Doch das Café war leer, bis auf einen Kerl, der ganz in der Ecke saß und in ein dickes Buch vertieft war.

„...doch irgendwie konnte ich es nicht aushalten, dass er den Ring hatte und so. Ich hatte irgendwie die Idee, dass er nicht gut für dich sei und dass ich das nicht zulassen durfte.“

Uruha, der bisher immer fleißig weiter poliert hatte, hielt nun inne und sah nachdenklich auf seine Hände.

„Da hattest du Recht. Er ist auch nicht gut für mich. Aber du brauchst mich nicht beschützen, weißt du? Ich bin stark genug, ich kann das selber.“

Shou lächelte sanft, schob eine Hand vor und legte sie auf Uruhas Wange. Sanft hob er Uruhas Kopf an und sah ihm in die Augen.

„Du kannst super lügen, das weiß ich. Du belügst dich ja auch regelmäßig selber.“

Er grinste leicht.

„Du bist nicht so stark, wie du immer sagst. Eigentlich bist du schwach und deswegen ziehst du so einer Mauer um dich. Darum lässt du niemanden an dich ran. Deine einzigen Freunde kennst du schon seit Jahren. Du hast mit niemand Kontakt außer mit den beiden, weil es dir so schwer fällt Vertrauen aufzubauen. Du hast Angst vor anderen Leuten, Angst dass sie dich vielleicht verletzen. Und gerade das macht dich erst verletzlich. Du hast mit Rückschlägen so wenig Erfahrung, weil du dich mit allen Mitteln versuchst vor ihnen zu schützen und meistens recht erfolgreich. Wenn du Rückschläge gewöhnt wärst, dann würdest du jetzt vielleicht nicht so sehr leiden.“

Uruha blinzelte.

„Woher weißt du...?“

„Man sieht es dir an. Du hast Schwierigkeiten deine sonst so makellose Fassade aufrecht zu erhalten. Mir war sofort klar, dass irgendwas passiert sein muss.“

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Shous Züge und Uruha konnte gar nicht anders, als zurück zu lächeln.

Shou hatte ihn gut kennengelernt, als sie noch ein Paar gewesen waren. Doch trotzdem hatten sie Schluss gemacht. Ihnen war beiden klar gewesen, dass sie nicht füreinander bestimmt waren. Sie verstanden sich blendend und teilweise auch wortlos, doch sie liebten sich nicht. Sie fühlten sich zueinander hingezogen, doch viel mehr war da nicht.

„Danke...“ murmelte Uruha und lächelte.

Er war wirklich dankbar, dass Shou für ihn da war. Er war überhaupt dankbar, dass alle für ihn da waren. Shou, Sakito und auch Aki.

Alle hielten ihn immer für so intelligent, aber trotzdem bekam er ständig diese guten Ratschläge von seinen Freunden, die immer die größten Wahrheiten enthielten.

Wie kam es, dass sie meistens mehr über ihn wussten, als er selbst?

Jeder wusste Einzelheiten über ihn, die ihm selber noch gar nicht so aufgefallen waren. Es waren immer unterschiedliche Aspekte, doch wenn man alles zusammenfügte, dann bekam man wohl ein ziemlich deutliches Bild von Uruha und seinen Gefühlen.

Wenn es einem einzigen Menschen möglich wäre, solch ein Bild von einem anderen Menschen zu erhalten, dann musste er wohl ziemlich intelligent sein.

Uruha erleichterte es, dass wenigstens niemand alleine ihn durchschaute, sondern immer mehrere nur teilweise.

„Und? Was ist jetzt?“

Uruha senkte prompt wieder seinen Blick und polierte weiter.

„...was hat er getan?“

Uruha seufzte. Er wollte nicht schon wieder darüber sprechen. Umso mehr er darüber sprach, desto schlimmer und dümmer fühlte er sich. Wie hatte er es zulassen können, dass es so weit kam?

„Ich will nicht darüber sprechen.“

„Du hast den Ring wieder?“

Uruha nickte. Ja, der Ring. Kyo hatte ihm zurückgegeben. Er lag wieder an seinem Platz im Portemonnaie. Der Ring, der Kuss, die 14 Punkte.

Uruha stellte das Glas beiseite und stützte sich auf der Theke ab.

Ja, der Kuss. Er seufzte. Eigentlich besser die Küsse.

Was war da bloß in ihn gefahren?

Wie war er auf die Idee gekommen, Kyo zu küssen?

Er hatte selbst gar nicht verstanden, warum er es getan hatte, genausowenig, wie er sofort kapiert hatte, dass er es getan hatte. Er hatte es einfach getan, er hatte nicht nachgedacht.

Uruha konnte sich jetzt noch sehr lebendig an die Situation erinnern.

Kyo hatte ihm den Ring in die Hand gelegt und ihn dann so angesehen. Aber wirklich so, nicht einfach irgendwie. Es war so ein besonderer Blick gewesen.

Uruha hatte sofort bemerkt, dass irgendwie was anders war und dann hatte Kyo ihn geküsst.

Vorher war er ja schon verwirrt genug gewesen. Erst klaute Kyo ihm den Ring und dann gab er ihn einfach zurück, ohne irgendwie einen Grund dafür zu nennen. Höchst seltsam. Der Moment war einfach günstig für Kyo gewesen. Uruha war so verwirrt, dass er ihn nicht rechtzeitig zurückstoßen konnte, so wie er es sonst immer sofort tat.

Diese weichen Lippen auf seinen. Das Gefühl würde er wohl niemals vergessen. Es war wie kleine Stromschläge, die seinen Körper durchzuckten. Er hatte gewusst, dass es nicht richtig war und sein erster Reflex war die Ohrfeige gewesen.

Der Kuss hatte so schnell geendet, wie er begonnen hatte. Uruha selber hatte diese ganze abstrakte Situation nicht wirklich verstanden, ebensowenig wie er es schaffte, sie zu kontrollieren.

Seine Hand hatte von alleine reagiert, während seine Lippen sich eigentlich noch nach der Berührung der anderen sehnten. Streit zwischen Kopf und Herz? Er wusste es nicht. Erst nach dem Klatschen, hatte er mitbekommen, dass er geküsst wurde und wie er diesen Kuss beendet hatte.

Er hatte ab diesen Moment ein schreckliches Gefühl von Bodenlosigkeit gehabt. Nicht vor und nicht zurück gekonnt. Er hatte nicht gewusst, was Sache war und die verwirrenden Ausführungen von Kyo hatten auch nicht geholfen.

Wie sehr hatte er sich bemüht Kyo zu hassen und dieser Hass war in seinem Kopf schwer verankert, doch in ihm war plötzlich das Bedürfnis entflammt Kyo zu küssen. Sein Innerstes war schrecklich wütend gewesen über diesen plötzlichen Abbruch des Kusses.

Und von einem Moment auf den anderen hatte er sich schon vorgebeugt, seinem Bedürfnis nachgegeben und Kyo wieder geküsst.

Er hatte nicht nachgedacht, er hatte einfach gehandelt. Gehandelt ohne zu wissen, was er tat. Er hatte auch nicht wirklich registriert, dass er Kyo geküsst hatte. Ihm fiel nur plötzlich auf, dass diese Lippen wieder auf seinen lagen und dass das einfach nicht richtig war.

Seine Reflexe hatten sich selbstständig gemacht und Kyos Wange hatte nach diesen zwei Ohrfeigen schon ein hübsches Rot angenommen.

Dieses einfach nicht denken, das nicht kontrollieren können, was man tut, einfach verliebt zu sein, wie Uruha inzwischen festgestellt hatte, war ihm zu viel gewesen.

Er hatte nicht ein und aus gewusst. Er hatte nicht erkannt, was er tat und wieso er es tat und er hatte auch nicht gewusst, wie er damit umzugehen hatte. Überfordert mit der Situation, mit sich selbst und mit Kyo, hatte er einfach das getan, was ihm am nächsten lag. Er hatte Kyo geohrfeigt.

Natürlich absolut unberechtigt, aber in dem Moment, hatte er nur gedacht ‚Das ist falsch. Schluss damit!’ und schon war es geschehen.

Uruha war es gewöhnt, die Kontrolle zu haben. Sein Leben war geordnet, durchgeplant. Keine Minute war zu viel. Selbst seine Pausen waren genau berechnet.

Dieser kurze Moment mit Kyo war in diesem Plan ein absolutes Desaster gewesen. Abgesehen davon, dass er absolut nicht eingeplant war, hatte er Uruhas Denkvermögen für eine ganze Zeit lang abgeschaltet und er war Kyo und seinen eigenen Gefühlen schutzlos ausgeliefert gewesen.

Das mag lächerlich klingen, aber in Uruhas Leben waren selbst Gefühle durchgeplant, soweit es nun mal möglich war. Das heißt, sie waren entstellt, kontrolliert und absolut überwacht.

Wenn der Gefangene sich befreit und die Macht erhält, ist das niemals gut für den ehemaligen Unterdrücker.

In diesem kleinen Moment, übermannt von seinen Gefühlen, hatte Uruha die Kontrolle abgegeben und die absolute Verwirrung über diese ungewohnte Situation plus die hinzukommenden Begebenheiten, hatten bestimmt zu den 14 Punkten beigetragen. Zurück in der Klasse, hatte er es einfach noch nicht ablegen können.

Immer wieder war ihm durch den Kopf geflogen, was draußen auf dem Gang passiert war. Seine Hand hatte alle paar Minuten ihren Weg zu seinem Mund gefunden, um sich über die Lippen zu streichen. Genau dort, wo kurz zuvor noch Kyo Lippen gelegen hatten.

Dann hatte er sich gefragt, was er getan hatte, wieso er es getan hatte und er hatte keine Antwort darauf gefunden.

Jetzt wusste er es. Er war verliebt.

Doch an diesem Tag, in solch einer Lage, wie hätte er da auch 15 Punkte schreiben können?

„Ich habe 14 Punkte geschrieben...“ murmelte Uruha und Shou blickte überrascht auf.

Eigentlich hatte er nicht mehr damit gerechnet, dass Uruha nochmals mit ihm redete. Seit geschlagenen fünf Minuten starrte Uruha nun schon vor sich hin, schien in Gedanken und hatte sich nur ab und an mal an die Lippen gefasst.

„Was?“

Uruha schmunzelte über das entsetzte Keuchen und nickte nochmal bestätigend.

„Wegen Kyo?“

Erneutes Nicken.

„Er hat mich geküsst. Ich war so schrecklich verwirrt...ich habe vergessen ein Fachwort zu nennen.“

Shou nickte verstehend und Uruha sah wieder auf das Glas, welches er vor kurzem bei Seite gestellt hatte. Immer noch Striemen. Er nahm es wieder in die Hand und stellte fest, dass er jetzt wohl die Durchschnittszeit um einiges anheben musste, außer er rechnete die Pause aus.

„Du kannst immer zu mir zurückkommen.“

Uruha musste nicht aufsehen um zu wissen, dass Shou wieder grinste und lachte leise zustimmend.

„Ja, klar.“ Antwortete er also nur ironisch und schnaubte leise.

„Wir hatten doch sowieso nur so eine Pseudo-Beziehung. Du hast dich nie getraut, ehrlich mit mir zu reden, weil du Angst hattest, mich zu verschrecken.“

„Du warst erst 15!“

„Ich weiß, aber ich wollte trotzdem nicht verhätschelt werden.“

Uruha verdrehte die Augen.

„Klar, alles was ich mir damals unter einer Beziehung vorgestellt habe, waren kleine Bussis und Händchen halten, viel mehr nicht, aber trotzdem...ernst genommen werden, wollte ich schon.“

„Ich hab dich ernst genommen...“

„Du hast aber gleichzeitig geglaubt, du müsstest mir fulltime Honig ums Maul schmieren.“

Uruha grinste leicht. Darauf wusste Shou nun keine Antwort mehr. Ein Punkt an ihn.

Man konnte meinen, dass eine Welt zwischen 15 und 16 lag, so wie sie darüber sprachen.

Uruhas Verhalten im Alltag hatte sich in dem einem Jahr nicht wirklich verändert, wenn er genau darüber nachdachte, aber unterschwellig fühlt man sich mit dem Alter 15 für vieles noch nicht reif. Die 15 brachte einfach die unreife Assoziation automatisch mit sich.

Teilweise kam das von außen, zum Teil aber auch von der Person selber. Wenn Uruha damals Shou geküsst hatte, dann hatte er immer gedacht, dass der andere vielleicht bemerkte, dass Uruha noch unerfahren und unsicher war.

Es hatte ihn nun mal verunsichert, dass er mit einem damals noch 17jährigen zusammen war und dieser sicherlich mehr Erfahrung hatte.

Mit Kyo war das anders. Natürlich, Kyo war nur ein Jahr älter, aber Uruha fühlte sich auch sicherer in seiner Position.

Er war sich seiner Wirkung auf andere immer mehr bewusst geworden. Vor einem Jahr hatte er sich mehr darum gekümmert, einfach nur sich selbst zu gefallen, inzwischen gefiel er sich selbst und ließ das seine Umwelt mit Erfolg spüren.

„Es ist schon okay, Shou.“

Uruha lächelte leicht und Shou erwiderte das Lächeln.

„Es war eine gute erste Beziehung. Nicht perfekt, aber ich werde das auch niemals bereuen und den Ring werde ich in Ehren halten, weiterhin.“

Shou beugte sich über die Theke nach vorne und gab Uruha schnell einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

„Das wollte ich hören.“

Er lachte leise, stand dann auf und verabschiedete sich mit einem Grinsen, bevor er das Café wieder verließ.

Uruha blickte ihm kurz lächelnd nach, warf dann einen prüfenden Blick durchs Café, stellte fest, dass sie Gott sei Dank unbeobachtet gewesen waren und konzentrierte sich wieder darauf alle Striemen auszulöschen!
 


 


 

~~~tbc~~~
 


 


 

Hier erscheint Uruha schon fast so, als hätte er ein seltsames zwangsverhalten, ne wa?

Obwohl...so kam er auch schon früher rüber irgendwie. Tja...damit ist es offiziell. Uruha ist verrückt!

Gut, egal.

Ja, irgendwie kommt man in diesem Kapitel nicht besonders vorwärts, das is mir auch schon aufgefallen. ^^°

Nach so langem warten, tuts mir echt leid nicht irgendsoein Hammerkapitel zu präsentieren.

Und nunmal abgesehen davon, ist die hälfte des Kapitels auf nachfrage entstanden. Und zwar gab es viele, die Uruhas Verhalten nicht verstanden hatten im Bezug auf die zwei Küsse und die Ohrfeigen. Also hab ich gesagt, das wird auf jedenfall noch mal näher geklärt und tadaaaaa~!

Ich wollte das auch nicht viel weiter hinten bringen, weil ich ja mal langsam zur sache kommen muss...irgendwie.

Jaaa~ der erste teil...teeeheee xD der ist in sofern wichtig, damit erstmal der Sex von Hizumi und Miyavi seine Bedeutung erhält und zweitens Kaoru näher charakterisiert wird.
 

Bla~ ich halt jetzt mal die Klappe.

Thaaaaaaank ya~!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  klene-Nachtelfe
2009-11-13T20:07:49+00:00 13.11.2009 21:07
Ich machs mal kurz und knapp:
KLASSE!!!!
So bin dann auch mal das Nächste lesen! xD
LG -^.^-
Von:  Shimizu-chan
2009-11-08T19:11:59+00:00 08.11.2009 20:11
also das war doch schon vorher klar das uru n bischen verrückt is
jeder der sooo pervektionistisch is wie er muss verrückt sein, HALLO er plant sein ganzes leben durch von morgens bis abends sogar seine gefühle O.o wenn das nich krank is weis ich auch net....
ja ja und kaoru hat echt ma ne geile predikt gehalte
is auch richtig so *grins* ^^ man darf kyo nich alles durch gehen lassen er is selbst schuld
belästigt seinen freund mit seinen problemen und hört sich nich die probleme von kaoru an, das is nich net *kopf schüttel*
und das er auch noch von kaoru verlangt sich zu entschuldigen, hallo tickt bei ihm noch alles richtig
na ja, kyo hat eigentlich schon genug abbekommen XDDDD *grins*
aber was solls, dass er aber so schnell wieder auf hizu sauer is nur weil er mit miyavi geschlafen hat (war ja noch nich mal hizus idee, er wollt ja auch eigentlchi gra nich^^), aber warum muss er sich dann wieder einmischen, die sind doch nich mal richtig da zusammen gewesen
also was war daran so schlim, hizu wuste ja nich was ruiza für ihn empfindet, die beiden sind voll süüüß >////<
ja ähmm, zurück zum thema *grins*
er is doch selbst nich besser, er hat sich einfach so in uruha verliebt und um sich von dem abzulenken taucht er die ganze zeit bei ruiza auf, das is auch nich net
er hat nich nur ruiza ausgenutzt sonder auch uru, da hat ers zum glück eingeshen (aber leider zu spät selbst schul XP)
aber ich fands trotzdem toll vor allem shou und uruha die waren soooo was von knuffig >////< *kuff knuff* da wäre kyo wieder eifersüchtig XDDD
LG
shimi-chan^^
Von:  Ya-Yu
2008-10-24T13:58:03+00:00 24.10.2008 15:58
Also zuerst mal XDDD
Ich war total happy, als ich die Ens bekommen hab, für das neue Kapi ^^
Ich hab nämlich schon sehnsüchtig darauf gewartet und freue mich schon daauf weiter zu lesen. ^.~

Zum Kapi.
Also erst mal ein Hoch auf Kaoru. Ich hab mich schon gefragt, warum er das alles eigentlich mit sich machen lässt. Oke, ich hatte schon meine Theorie dafür. Hat sich ja auch zur Hälfte bewahrheitet. Naja, jedenfalls finde ich gut, dass Kyo so einen kleinen Denkzettel erhalten hat. Schade nur, dass alles später wieder so gut wie umsonst war.
Was mich aber schon interessiert ist: wie Kyo's Gefühle um Uruha bestellt sind. Also im Moment sieht es ja so aus , als ob er ihn nur als Ersatz für Ruiza benutzt hat. Das kam ja bis jetzt nicht so wirklich raus. Aber ich denke, das ändert sich mit den nächsten Kapiteln. Also für mich sieht es so aus, als ob er sich da total in diese Sache mit Ruiza verrennt, ohne dabei auf andere zu achten oder zumindest sie total falsch zu verstehen. Hat man ja bei Kaoru gesehen.
Und dann fand ich die Szene mit Shou und Uruha total niedlich. Vor allem wie sie miteinander umgegangen sind. Aber irgendwie hab ich im Gefühl, dass Shou sich doch nicht so wirklich von Uru los reißen kann. Naja, kann mich aber auch irren XDDDD
Na gut ^^
Das wars erst mal von mir
Kann sein, dass das im Moment ziemlich verwirrend klingt. Ich kann mich momantan nicht so wirklich gut ausdrücken XDDD
Also Bai bai
Ps. Hoffentlich kommen die nächsten Kapi's bald!
Von: abgemeldet
2008-10-22T19:58:35+00:00 22.10.2008 21:58
Aaalso~
XD
Wo fang ich bloß an?

Irgendwie hat mich der Anfang von diesem Kapi an den Anfang vom vorigen erinnert... Wir tauchen wieder einmal sehr tief in Kyos Gedankenwelt ein. XD Nicht übermäßig spannend (Kyo denkt zu viel!), aber wahrscheinlich doch irgendwo wichtig.
Dafür fand ich Kaorus Wutausbruch sehr überraschend. Hätte ich ihm so gar nicht zugetraut und nachdem er seinen Standpunkt erläutert hatte, fand ich das sogar logisch.^^
Der zweite Teil hat mir besser gefallen. *Uruha ohnehin viel lieber mag*
Uruha ist sooo lustig und hat sooo viele Marotten, einfach nur toll!^^ Schade, dass die Eifersuchtsnummer zwischen ihm und Sho jetzt vorbei ist... XD

Ich will jetzt jedenfalls unbedingt mal wissen, wann und wie Kyo und Uruha mit sich wieder ins Reine kommen. Im Moment sieht es ja so aus als hätten sie mit dem jeweils anderen abgeschlossen... Ein Aufeinandertreffen der beiden wäre bestimmt sehr interessant.^^
Von:  Kyo_without_love
2008-10-22T19:45:43+00:00 22.10.2008 21:45
hamma kap
bin gespannt wies weiter geht x3
Lg
Von:  Keyjahn
2008-10-22T18:57:05+00:00 22.10.2008 20:57
mauz...
noch immer kein treffen mit kyo und uruha's eltern und den zweien...

aber doch intressant wieder mehr aus anderen perspektiven zu hören...


bin gespannt wie es weitergeht!

ganbatte....

dir eine muse schenk...

(meine ist leider momentan ab handen gekommen...hat sich nach japan verdrückt, dumme muse...)


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