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Parasitäre Lebensform

Schuldig & Aya
von

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Déjà vu

Schuldigs Bewusstsein dämmerte langsam dahin. Das erste, was er wahrnahm, war das viel zu helle Sonnenlicht, das ihm ins Gesicht fiel und ihn geweckt hatte. Das zweite warenhöllische Schmerzen, in der gesamten rechten Körperhälfte, als er sich wegdrehen wollte.
 

Er wurde schlagartig hellwach. Er lag auf dem Sofa, mitten in dem Wohnzimmer, in dem er gestern nacht zusammengebrochen war. Er konnte sich nicht wirklich dazu bringen, es als Ayas Wohnzimmer zu bezeichnen.

Das war unmöglich. Dann würde er nämlich nicht mehr leben. Was er aber nach seiner nicht unbedingt fundierten Einschätzung tat.
 

Die einzige logisch Erklärung war, dass der Hausherr nicht Aya war und er gestern Abend nur halluziniert hatte. Das war sogar ziemlich wahrscheinlich, aber er wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn wenn er jetzt Wahnvorstellungen von Aya analysierte, täten sich ganz neue Abgründe auf. Sein Leben war schon so beschissen genug.

Er hatte genug Probleme, auch wenn die Kugel in seiner Schulter offenbar nicht mehr dazugehörte. Zum Beispiel...
 

Er überlegte einen Moment. Nein, wenn er davon ausging, dass die Typen, die gestern in seiner Wohnung gewesen waren, ihn hier nicht fanden, war da eigentlich nichts Dringliches.

Er musste halt nur versuchen, eine Weile hier zu bleiben und keine Aufmerksamkeit zu erregen. Gut, das klang schwierig.
 

Er lauschte mal, wer so zu Haus war. Oh, offenbar keiner. Na ja, das machte im Grunde nichts. Er brauchte kein "Fühl' dich wie zu Haus", um sich wie zu Hause zu fühlen.

Er setzte sich auf. Allerdings war das nicht sehr vorsichtig gewesen, denn vor seinen Augen tanzten wieder diese nervigen Muster und eine leichte Übelkeit breitete sich in seiner Magengrube aus. Nach einigen Minuten wurde es aber besser und Schuldig wankte erst mal ins Badezimmer. Das heißt, erst öffnete er die Tür zur Küche, aber der zweite Versuch führte ihn dann ans Ziel.
 

Dort lehnte auch ein Erst-Hilfe-Kasten an der Wand und nachdem er dann geduscht und die Verbände gewechselt hatte, saß er in der Küche und plünderte den Kühlschrank. Blutverlust machte ihn immer hungrig.

Er überlegte gerade, warum zur Hölle, es in diesem Haus keinen Fernseher gab, als er von draußen Motorengeräusche hörte sowie einen Schwall von wüsten Verwünschungen. Die allerdings nicht laut, sondern nur gedacht.
 

Er verschluckte sich fast an seinem Kaffee. Diese Präsenz kam ihm doch verdammt bekannt vor. Dann hatte er also nicht deliriert. Scheiße auch. Jetzt war er verwirrt. Warum hatte der ihn am Leben gelassen? Und nicht nur das, ihn sogar gerettet?
 

Aus Ayas Gedanken bekam er im Augenblick nicht viel heraus. Der Rotschopf war viel zu sehr mit seinen nicht sehr netten Monologen über Autos, reißende Abschleppseile, wassergefüllte Straßengräben und Telepathen, die zu dämlich waren, auf der Straße zu bleiben, beschäftigt.
 

~Hey, versuch du mal, mit ner Kugel in der Schulter Auto zu fahren.~, unterbrach Schuldig diese Ausführungen mental.

Einen Augenblick stockten Ayas Gedanken. Dann hatte er sich offenbar von seinem Schrecken erholt und antwortete trocken. /Hab' ich alles schon mal durch. Und ich bin nicht in einen Straßengraben gefahren./
 

~Angeber!~

In dem Moment betrat Aya die Küche, durch eine Tür, die direkt zum Garten hinausging und warf Schuldig seine Tasche vor die Füße. Das Ding war offen und Aya warf einen angewiderten Blick hinein. "Das sieht aus, als hättest du deine Nachttischschublade da reingeleert."
 

Schuldig nickte, während er sich wieder unbesorgt seinem Frühstück zuwandte. Wenn der Rotschopf ihn gestern nicht umgebracht hatte, würde er es jetzt auch nicht tun.

"Hatte nicht viel Zeit zum Packen." Es war durch das gleichzeitige Essen nicht leicht zu verstehen. "Wo hast du die her?"
 

"Hm.", brummte Aya nur.

Gut, vielleicht auch eine etwas dumme Frage, denn wo sollte Aya sie schon her haben. Den Rest kramte er aus dessen Gedanken.
 

"Du hast meinen Wagen abgeschleppt? Bist du jetzt unter die Samariter gegangen? Bist du ein gelber Engel?"

"Hä?" Tja, die Werbesprüche deutscher Automobilclubs gehörten offensichtlich nicht zu Ayas Allgemeinbildung, aber wen wunderte das schon, der hatte ja nicht mal einen Fernseher.
 

"Also hör mir mal zu: Ich mach das hier nicht aus Freundlichkeit. Je eher der Wagen wieder fährt, umso eher bin ich dich wieder los."

Ach, so lief der Hase. Schuldig setzte ein extrem fieses Grinsen auf und schaute zu Aya hoch.

"Och, das ist aber gar nicht nett. Erst schmetterst du jeden Versuch, einer netten Unterhaltung ab und dann willst du mich auch noch loswerden? Ich glaub, ich möchte lieber noch ein bisschen bleiben."
 

"Wie bitte? Hast du Kopfverletzungen, oder was? Ich bin weder Mutter Theresa noch ein Hotel."

Schuldig fand den abstrusen Gedanken, hier eine Weile unterzutauchen immer unterhaltsamer, je länger er Ayas Gedanken verfolgte, die alle auf eine Frage hinausliefen:

/Warum hab ich ihn nicht einfach liegen gelassen?/
 

"Siehst du...", sagte Schuldig, bedächtig kauend. "Das hab ich mich auch schon gefragt. Bin ganz Ohr."

Aya gab etwas von sich, das wie ein Knurren klang und verließ die Küche. In seinen Gedanken fand Schuldig keine richtige Antwort, sondern nur bittere Selbstvorwürfe und die Erwägungen des vergangenen Abends.
 

"Ey, es ist nicht sonderlich nett, mich mit einem Hund zu vergleichen. Aber ich bin ehrlich erstaunt, dass du fünf Punkte gefunden hast, die für mich sprechen. Obwohl ich deinen Vergleich mit Jack the Ripper nicht ganz nachvollziehen kann. Ich hab noch nie ne Prostituierte getötet. Das erklärt aber alles immer noch nicht deine Entscheidung.", brüllte er durch die nur angelehnte Küchentür durchs Haus.
 

/Okay, sagen wir einfach, ich hab ein neues Leben angefangen und will es mir nicht gleich wieder von dir versauen lassen, weil du in meinem Wohnzimmer verblutest. Ich hatte gestern Abend übrigens ein ganz starkes Déjà-vue.

Das letzte mal, als mein Leben in die Brüche gegangen ist, hat's auch mit deinem Auftauchen angefangen./
 

~Äh... Und deshalb lässt du mich am Leben? Das ist absolut total unlogisch.~

Irgendwo im Haus knallte eine Tür oder eine Faust gegen eine Wand. Das war nicht so genau zu sagen.
 

/Sag mal, legst du's darauf an, dass ich dich umbringe?/

~Nicht wirklich. Du hast keine Chance. Tja, Gelegenheit verpasst, würd' ich sagen.~

/Warum bist du eigentlich ausgerechnet hier?/

~Zufall, denk' ich mal.~
 

"Oh Metze du, Fortuna.", sagte Aya trocken, der in diesem Augenblick wieder die Küche betrat.

"Hä?"

"Hamlet."

"Metze?"

"Veraltet: Hure/Schlampe. Tu was für deine Allgemeinbildung!"

"Cool, so was ähnliches hab ich gestern auch gedacht."

"Oh Gott, ich erschieß mich."
 

Aya machte sich schweigend Tee.

Schuldig sah ihn verblüfft an. "Wie denn? Gar nicht mehr wütend?"

"Was erwartest du? Soll ich die Wände hochgehen? Werd' ich dich dann los?"

"Nein, aber es wär' unterhaltsamer. Sag mal, warum hast du keinen Fernseher?"

"Weil ich nicht fernsehe."
 

Schuldig war ehrlich schockiert. "Bist du überhaupt ein Mensch?"

"Komische Frage... gerade von dir." Aya sah ihn über den Rand seiner Teetasse hinweg an.

"Hey, sag das nicht, so was nehm' ich sehr persönlich!"

"Ach, selber schon mal gezweifelt? Der Verband ist übrigens schlecht gemacht."

"Hallo? Versuch du dir mal mit Schulterverletzung einen Verband anzulegen!"

"Hab ich alles schon durch. Bei mir sah das besser aus."

"Echt, du nervst."

"Prima. Gehst du?"
 

Schuldig grinste ihn nur besonders breit an. "Nicht vor Freitag."

"Wieso? Was ist Freitag?"

"Da kommt meine Lieblingsserie."

"Besser als gar nichts. Was hast du da eigentlich an?"

"Ähm... Ich konnte meine Sachen nicht finden. Die Hose ist aus deinem Schrank. War ganz schön schwer, eine passende zu finden. Du hast einfach keinen Geschmack."

"Du warst an meinem Schrank."

Schuldig konnte hören, wie Aya in Gedanken langsam bis zehn zählte. Und dann bis zwanzig.
 

Bevor er weiterkam, unterbrach ihn Schuldig. "Was hast du eigentlich mit meinen Sachen gemacht?"

"Weggeworfen."

"Spinnst du? Ich mochte die. Besonders das Hemd."

"Es hatte Löcher, es war schlammig und vollgesogen mit Blut. Das geht nicht mehr so einfach raus. Und bevor du fragst: Die Hose, ich hab nachgesehen, war früher mal weiß. Das wird nicht mehr."

"Du solltest dir echt einen Fernseher kaufen und ein bisschen Waschmittelwerbung gucken. Das geht alles wieder raus."

"Hast du schon mal Wäsche gewaschen?"

"Okay, eins zu null für dich."
 

Aya nickte kurz, stand dann auf und machte sich zum Gehen fertig. Schuldig sah ihm etwas verwundert dabei zu. "Wo willst du hin?"

"Arbeiten."

"Du arbeitest?"

"In was für einer Welt lebst du eigentlich?"

"Und was soll ich solange machen?"
 

Aya blickte ihn finster an. "Am besten verschwinden. Aber da du das ja wohl nicht tun wirst, kannst du den Teppich saubermachen!"

"Keine Lust."

"Ach, mach doch, was du willst. Ich geh." Sprach's und knallte die Küchentür hinter sich zu.
 

~*~
 

Boah, war das langweilig!

Hier gab es aber auch absolut gar nichts, womit man sich ablenken konnte. Keine Zeitschriften, kein Radio, keinen Fernseher. Schuldig war sogar schon auf die Idee gekommen, im Auto Radio zu hören, aber Aya war mit seinem zur Arbeit und Schuldigs eigenes Auto war immer noch Feuchtgebiet.
 

Fast eine Stunde hatte er noch damit verbracht, in Ayas Schrank nach einem akzeptablen Pullover zu suchen. Mann, der Typ hatte Sachen... in denen sah vermutlich nur ein Mensch auf der Welt gut aus und das war Aya. Fast schon unheimlich...
 

Er hatte sich schließlich nach langem Probieren einen weiten schwarzen Pullover geliehen.

Das hatte zumindest den Vorteil, dass man eventuelle Blutflecken nicht sehen würde - nicht, dass das Schuldig ein schlechtes Gewissen gemacht hätte...
 

Jetzt lag er auf Ayas Bett und rauchte. Das war vor allem in Anbetracht seiner immer noch schmerzenden Schulter mitunter das Beste, was er machen konnte. Und dem Qualm nachzusehen, wie er zur Zimmerdecke aufstieg, war zwar nicht besonders spannend, aber bevor er sich dazu hinreißen ließ aus purer Langeweile den Teppich sauber zu machen...
 

Sein Blick wanderte zum Bücherregal. Nein, so verzweifelt war er auch wieder nicht!

Ayas CD-Sammlung gab auch nichts her. Da lohnte es sich nicht mal den Computer anzuschmeißen.

Halt! Natürlich, der Computer! Vielleicht geschahen noch Zeichen und Wunder und Aya hatte Internet. Da gäbe es dann auch Ablenkung...
 

Schuldig sprang auf und saß nur Sekunden später im Wohnzimmer, wo er ungeduldig wartete bis der Computer hochfuhr.

Der Bildschirm wurde blau und es erschien ein kleines graues Fenster.

~Aya, wie ist dein Passwort?~
 

~*~
 

"Guten Tag. Haben Sie auch Bücher von Konsalik?"

Aya atmete tief durch und zwang sich zu etwas, das stark an ein Lächeln erinnerte. "Nein, seit gestern immer noch nicht. Überhaupt haben wir hier nur die Bücher von ihm, die Sie uns gestiftet haben."

Die alte Dame strahlte. "Welche sind das denn?"

Aya ratterte die fünf Titel auswendig runter. Er machte das öfters...
 

Die alte Dame hörte aufmerksam zu, sah dann aber etwas enttäuscht aus. "Nein, ich glaube, die habe ich alle schon mal gelesen."

"Anzunehmen. Es waren einmal Ihre Bücher..." Aya unterdrückte wie immer den Impuls, die Frau anzuschreien. So hartnäckig sie auch war, sie konnte nichts dafür - das sagte er sich jedenfalls immer wie ein Mantra vor, wenn er mit ihr redete.
 

~Aya, wie ist dein Passwort?~

/Auch das noch! Lass mich in Ruhe! Verschwinde!/

~Ja ja, ich dich auch. Wer kann nichts wofür?~

/Ich! Was hab ich denn verbrochen?/

~Sagst du's mir jetzt freiwillig oder muss ich's mir holen?~

/Konsalik. Und jetzt verschwinde! Am besten aus meinem Haus!/

~Vergiss es, ich fang grad an, mich richtig heimisch zu fühlen.~ Der Telepath lachte noch über Ayas Entsetzen bei diesen Worten, verschwand dann aber.
 

"Was haben Sie? Sie sehen so abwesend aus. Als ob Ihnen schlecht ist."

Aya schüttelte den Kopf und strich sich mit einer fahrigen Geste die Haare aus der Stirn. "Nein, es ist nichts. Nur Tinitus."

"Ja ja, davon hab ich gehört... das kommt vom Stress. Zu meiner Zeit gab's so was noch nicht. Die Jugend von heute isst ja auch immer so schlecht... Sie sehen auch so dünn aus. Wir hatten ja damals nicht viel, aber Essen war immer..."
 

Aya ließ die Alte reden und sich resigniert auf seinen Bürostuhl fallen. Was für ein öder Job.

Fast jeden Tag kamen die selben Leute vorbei und nervten ihn. Die Oma fragte ständig nach denselben Büchern, er konnte es schon nicht mehr hören. Und dann die Idioten, die mit ihm darüber diskutierten, ob es denn jetzt einen Unterschied machte, wenn sie ein Buch eine Woche oder ein Jahr behielten und die partout keine Strafe zahlen wollten. Seine Kollegen riefen bei solchen Fällen immer ihn...
 

~So ein Blödsinn! Das ist nicht dein Passwort!~

/Ach... wirklich nicht?/

Den darauf folgenden Schwall bösartiger Gedanken und einiger wirklich plastischer Gewaltphantasien quittierte Schuldig nur mit einem mentalen Grinsen. Aya kochte vor Wut und Schuldig genoss es, zu sehen, dass er absolut nicht wusste, wie er den Telepathen loswerden konnte.
 

~Ach übrigens kannst du auf dem Heimweg noch ein paar Sachen einkaufen. Ich könnte ein paar neue Klamotten brauchen. Die in meiner Tasche sind fast alle nass geworden und außerdem hab ich keinen Pullover eingepackt.~

/Ich soll dir Pullover kaufen?!/

~Ja klar! Das Wetter ist nicht das Beste und ich muss zugeben, dass ich gesundheitlich doch etwas angeschlagen bin.~

/Wen interessiert das? Verreck doch!/
 

~Tststs... du bist sehr unhöflich! Kein Wunder, dass du sonst keine Gäste hast.~

/DU. BIST. GANZ. BESTIMMT. K E I N !!! GAST./

~Wie auch immer. Wo war ich? Ach so: Zigaretten, dann müsstest du noch was zu essen kaufen und... ach ja, eine Zahnbürste - falls du nicht willst, dass ich wieder deine benutze.~

/Wieder?!/

Schuldig sah interessiert zu, wie Ayas Wut noch weiter zunahm, dann wurde der Kontakt einfach unterbrochen.
 

Moment! Was war denn da los? Er stellte ihn augenblicklich wieder her.

~Hey, was sollte das denn?~

Aya, der noch immer um Beherrschung kämpfte, um nicht Amok zu laufen und zu tun,

wonach ihm im Moment zumute war - nämlich sämtlichen Anwesenden und möglichst auch seinem Hausbesetzer den Kopf abzuschlagen und danach die gottverdammte Bibliothek in Brand zu stecken - stutzte. /Was sollte was?/ knurrte er gereizt.

~Du hast gar nicht bemerkt, dass du - ... Vergiss es. Da war nichts. Viel Spaß noch bei der Arbeit.~
 

~*~
 

Schuldig schaltete den Computer wieder aus und sah nachdenklich aus dem Wohnzimmerfester in das trübe Grau des Himmels. Er war sich sicher, dass Aya ihn grad rausgeworfen hatte. Das hatte bisher nur Brad geschafft. Wenn Aya besser werden sollte, konnte das noch gefährlich für ihn werden...
 

Aber er konnte jetzt wirklich nicht hier weg. Erst musste er herausfinden, was die Typen in seiner Wohnung oder von ihm gewollt hatten. Nicht, dass er - wäre er damals nicht so zugedröhnt gewesen - nicht mit ihnen fertig geworden wäre, aber wo die herkamen, gab's sicher noch mehr und das war ihm dann doch eine Nummer zu groß.
 

Das Problem war nur, dass er sich ausnahmsweise mal keiner Schuld bewusst war. Gut, er war bei diesem komischen Drogenboss gewesen und hatte seine Wohnung ein bisschen auf Vordermann gebracht - als kleine Rache für den miesen Stoff quasi... - aber das konnte es eigentlich nicht sein. So eine Bagatelle war kein Grund, ein Mordkommando zu schicken, nicht mal bei solchen Typen.

Und nach Polizei hatten die auch nicht ausgesehen...
 

Scheiße! Wo war er da wieder reingeraten? Wenn er Pech hatte, war das wieder eine dieser ganz sensiblen Versuche, ihn für irgend so eine scheiß Organisation anzuwerben. Seit er nicht mehr bei Schwarz war, hatten ihn echt die schrägsten Typen angequatscht. Das ging von

lateinamerikanischen Revoluzzern, Contrarevoluzzern und Contracontrarevoluzzern über diverse Regierungen bis hin zu Weltherrschaft anstrebenden Sekten.

Nein danke. Nicht schon wieder.
 

Er fragte sich sowieso, woher die alle wussten, dass er noch am Leben war. Hatte da irgendjemand Flyer verteilt?
 

Egal. Jedenfalls war es ganz gut, eine Weile unterzutauchen, bis die Lage sich etwas beruhigte oder er zumindest herausgefunden hatte, was da los war.

Was ihn wieder zu seinem eigentlichen Problem brachte.
 

Aya und seine erschreckender weise erwachte Resistenz. Er kramte eine neue Zigarette heraus. Das Anzünden dauerte ein wenig, weil diese beschissenen Streichhölzer offenbar eher aus einem Scherzartikelladen stammten als aus einem normalen Geschäft - oder sie waren einfach schon etliche Jahre alt, sodass die Köpfchen immer abbröselten, statt sich zu entzünden.
 

Und sein neues Feuerzeug hatte Aya wahrscheinlich zusammen mit seinen Klamotten weggeschmissen. Oder er hatte es gestern verloren.

Endlich flammte doch eines der Streichhölzer auf und Schuldig zog gierig den Rauch in seine Lungen. Gott, nichts zu tun, machte ihn immer schrecklich nervös.
 

Also. Was war zu tun?

Er musste verhindern, dass Aya seine Fähigkeit bemerken und weiter ausbauen konnte.

Es war sehr unwahrscheinlich, dass irgendjemand herausfand, wo er jetzt war und so wie die Situation lag, konnte Aya ihn auch kaum rauswerfen. Aber wenn er, Schuldig, die Kontrolle verlieren würde, säße er ganz schnell auf der Straße - oder der Rotschopf käme auf die Idee, seine guten Vorsätze fahren zu lassen.

Schuldig grinste schief. Na ja, auf die Idee war er ja schon gekommen. Er wusste nur noch nicht, wie gut seine Chancen standen...
 

*******************
 

Und was Schuldig jetzt zu tun gedenkt,

ob Aya einem Nervenzusammenbruch entrinnen kann,

wie es Aya-chan so geht

und was Aya in seiner Freizeit macht,

das und noch viel mehr (was ihr niemals wissen wolltet) erfahrt ihr im nächsten Teil.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  silvermoonstini
2008-02-23T01:56:07+00:00 23.02.2008 02:56
Oh man, ich liebe diese Geschichte schon jetzt!
Die beiden sind einfach nur genial!
Mich würde aber auch mal interessieren warum diese Typen in Schus Wohnung waren, freundlich schienen die ja nicht wirklich zu sein...
Von:  nightwing79
2006-08-18T20:43:58+00:00 18.08.2006 22:43
Hallochen,
Kompliment für dein FF.
Die Idee ist gut und dein Schreibstil gefällt mir sehr.
Aber einfach so mit einem Cliffhanger aufzuhören ist
nicht sehr nett *grins*
Gruss


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