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Draco/Harry (so wie meistens bei mir^^")
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Helgas Erbin und ein verborgenes Schloss

Kapitel 11 – Helgas Erbin und ein verborgenes Schloss
 

Die kommenden Wochen flogen dahin. Der Schnee wich der Wärme und dem zarten, frischen Grün des Frühlings.

Die Gruppe in der Halle Godrics wuchs immer mehr, wenngleich noch immer kein Hufflepuff zu ihnen gehörte. Dracos Prognose, Hermine und Nadja betreffend, traf bereits nach wenigen Tagen ein.

Hermines Hinweis auf Maya Closon, Nadjas Schwester, hatte sich als äußerst hilfreich herausgestellt. Harry, Draco und Nadja waren nach dem gleichen Prinzip vorgegangen wie immer. Sie beobachteten Maya eine Weile und versuchten dann, mit ihr zu sprechen.

Doch dabei stellten sich ihnen einige Probleme in den Weg. Eigentlich war es ein Problem, das sich in verschiedensten Formen bemerkbar machte. Dumbledore. Er beobachtete Harry offen, schenkte dem, was Ron verbreitete, große Beachtung und bestellte aus unerfindlichem Grund Maya regelmäßig zu sich.

Ron und Dean schafften es in den Wochen vor den Osterfeiertagen immer mehr, Gryffindor zu spalten. Harry versuchte so gut wie möglich dagegen zu steuern, doch es war kaum möglich. Ron hatte Dumbledores Unterstützung und dessen Ruf wog sich mit dem Harrys auf.

Die verschiedensten Gerüchte kursierten über Harry in der Schule. Manche sagten, er habe sich Voldemort angeschlossen. Einige wenige gingen noch ein Stück weiter, behaupteten er hätte Voldemort besiegt und dessen Platz eingenommen.

Andere sagten, er sei der schwarzen Magie verfallen und würde nun ähnlich wie Voldemort nach der Macht über die Welt der Magie streben. Dabei würde er natürlich weder Voldemort noch Dumbledore als Gleichberechtigte akzeptieren.

Dann gab es jene, die behaupteten er stände zwar noch auf der Seite, der auch Dumbledore angehörte, würde diesem aber nicht mehr trauen. Sie spekulierten, sollte Voldemort irgendwann besiegt sein, würde ein Machtkampf zwischen dem Helden der Zaubererwelt und dem Direktor von Hogwarts losbrechen.

Zu guter Letzt gab es noch diese Schüler, die zwar nicht um die Wahrheit wussten, ihr aber mit ihren Vermutungen sehr nahe kamen. Sie sagten, Harry hätte sich von Dumbledore abgewandt und würde eine dritte Seite des Krieges gründen. Eine, die dafür kämpfte, dass keine der beiden Seiten der Magie unterdrückt wurde.

Der größte Teil der Schule glaubte an letzteres. Es war nicht zuletzt dieses Gerücht, welches aus der ursprünglich kleinen Gruppe an Schülern in der verborgenen Halle noch vor Ostern eine wirklich ernst zu nehmende Gefahr für Dumbledore und Voldemort machte. Um die einhundert Schüler versammelten sich mittlerweile regelmäßig nachts in den Hallen der Gründer.

Doch wie bereits erwähnt, hatten sie immer noch keinen Hufflepuff auf ihrer Seite.

Ein Gespräch mit Maya zu arrangieren, stellte sich als schlichtweg unmöglich heraus. Es war stets Nadja, die ihre Schwester um einige Minuten Zeit bat, doch die Hufflepuff wimmelte sie immer ab. Nadja war der Verzweiflung nahe. Bisher waren Maya und sie jederzeit für einander da gewesen. Dass sie in verschiedenen Häusern waren, hatte sie nie gehindert sich zu treffen.

Nadja konnte einfach nicht verstehen, weshalb ihre Schwester auf einmal keine Zeit mehr für sie zu haben schien. Hermine war ihr in diesen Wochen eine sehr große Stütze. Während Nadjas Nerven blank lagen und die Sorge um ihre Schwester immer mehr stieg, bemühten sich die Verbündeten der Erben herauszufinden, was Maya fast täglich im Büro des Direktors tat.

Erfolglos.

Erst am Karfreitag stellte sich der Erfolg ein, als Harry einmal mehr selbst bei Dumbledore im Büro saß und sich dessen Predigt anhören musste.

„Ist dir aufgefallen, dass immer mehr Schüler stundenlang verschwinden?“ fragte Dumbledore. Er schien wirklich etwas zu ahnen.

„Hogwarts ist groß, Professor. Ich hatte schon seit der ersten Klasse das Gefühl, dass manche Schüler einfach zu verschwinden scheinen!“ antwortete Harry.

Dumbledore musterte ihn stirnrunzelnd: „Auch du gehörst zu diesen Schülern, die neuerdings zu verschwinden scheinen. Ich mache mir Sorgen um dich, Harry. Noch dazu, wenn ich diese Gerüchte höre, die neuerdings in Umlauf sind!“

„Ich lerne, Professor. In jeder freien Minute! Ich habe ein hartes Schicksal und ich würde das gern überleben!“ stellte Harry ruhig fest.

„Willst du mir nicht sagen, wo du die letzten Sommerferien verbracht hast?“ wechselte Dumbledore abrupt das Thema.

/Harry! Wir haben Maya in den Raum der Wünsche locken können. Auf ihr liegt irgendein Zauber, aber ich kann ihn nicht brechen!\ erklang in diesem Moment die Stimme Dracos in Harrys Kopf.

„Es tut mir leid, Professor, aber ich werde es Ihnen nicht sagen! Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich habe einen Termin bei Professor McGonagall!“ Damit stand Harry auf und verließ das Büro.

/Minerva?\ kontaktierte er die Verwandlungslehrerin.

Es war noch nicht lange her, dass sie diese in das Geheimnis der Erben eingeweiht hatten. Jetzt war Harry wirklich froh neben Severus einen weiteren Verbündeten im Lehrerkollegium zu haben. Dumbledore traute Severus nicht zu hundert Prozent, Minerva war in seinen Augen jedoch über jeder Verdacht erhaben.

/Ja? \ kam die Antwort der Lehrerin.

/Ich habe Dumbledore gesagt, ich hätte einen Termin bei dir, damit ich von ihm weg konnte. Wenn er nachfragt, bestätige das bitte, ja? \ erklärte Harry. /Draco und Nadja haben endlich Maya in den Raum der Wünsche locken können!\

/Viel Erfolg!\ erklang es noch von Minerva, bevor Harry die Verbindung kappte.

Harry nahm einige Geheimgänge, die zwar einen Umweg darstellten, dafür jedoch jeden etwaigen Verfolger abschütteln sollten. Dumbledore hatte in Hogwarts seine Spione und Harry wollte ihnen nicht gerade jetzt irgendetwas zum berichten liefern. So brauchte er gut zehn Minuten vom Büro des Direktors bis zum Raum der Wünsche. Ungeduldig schritt er dreimal vor der Wand auf und ab, bevor sich eine Tür bildete, durch die er hindurch schlüpfte. Hinter ihm verschwand die Tür wieder im nichts.

„Was soll das hier, Nadja?“ hörte Harry eine ihm nicht ganz so vertraute Stimme. Das musste Maya sein.

„Bitte vertrau mir doch!“ Nadjas Ton grenzte an ein Flehen. „Ich will doch nur wissen, was mit dir los ist. Seit Wochen hast du keine Zeit mehr für mich!“

„Und was sucht Malfoy dann hier?“ fragte Maya erbost.

Harry blieb hinter dem leeren Regal noch stehen. Vielleicht konnte Nadja etwas von ihrer Schwester erfahren. Sein Auftauchen hätte das Gespräch jetzt wohl in eine vollkommen andere Richtung gelenkt.

„Ich bin hier um Nadja zu helfen“, meinte Draco ruhig.

Harry kam ein erschreckender Gedanke. Was würde geschehen, wenn Maya freiwillig fast täglich bei Dumbledore war? Wenn sie über diese ganze Sache genauso denken würde wie Ron? Harry vermochte sich nicht auszumalen, wie Nadja in einer solchen Situation reagieren würde. Doch Draco hatte gesagt, auf Maya lag ein Zauber. Harry hoffte inständig, dass sie Maya auf ihre Seite ziehen konnten.

„Mit dir rede ich nicht, Todesser!“ zischte Maya.

„Maya, was soll das? Du hast dich bisher nie darum gekümmert, auf welcher Seite die Eltern deiner oder meiner Freunde stehen!“ meinte Nadja verzweifelt.

„Nach der Schule müssen auch wir entscheiden, auf welcher Seite wir stehen werden!“ antwortete Maya.

„Ich habe mich bereits entschieden!“ stellte Nadja fest.

#Du solltest eingreifen, bevor Nadja irgendetwas verrät!# zischte Arol ihm zu.

Ohne lange über die Worte Arols nachzudenken, tat Harry, was seine Schlange ihm geraten hatte. Arol schien einen Verdacht bezüglich des Zaubers auf Maya zu haben. Harry wusste sehr genau, dass er seinem Freund in dieser Angelegenheit trauen konnte.

„Potter?“ fragte Maya überrascht.

Niemand, der sie und Nadja nebeneinander sah, würde glauben, dass die beiden Zwillinge waren. Mayas strohblondes Haar reichte ihr bis zu den Schultern. Die dunklen, blauen Augen waren normalerweise freundlich und aufgeschlossen, strahlten nun jedoch Kälte aus. Maya war etwas kleiner und zierlicher als Nadja. Nur die Gesichtszüge ließen erkennen, dass Maya mit Nadja verwandt war.

„Was hat da so lange gedauert?“ wollte Draco wissen.

„Ich war bei Dumbledore, als du mich gerufen hast. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich habe einen Umweg durch einige Geheimgänge genommen!“ erklärte Harry.

Dabei musterte er Maya. Allein ihre Aura zeugte von dem Zauber, der auf ihr lag. Jedoch konnte Harry den Zauber auch spüren. Ebenso Arol, der sich zischelnd von Harrys Schulter fallen ließ und sich bedrohlich vor Maya aufrichtete.

#Was ist los?# fragte Harry ruhig. Er wusste, dass Arol dem Mädchen nichts tun würde. Nadja hingegen starrte entsetzt auf Harrys Schlange.

#Er ist in ihrem Kopf!# meinte Arol.

#Wie bitte?# fragte Draco perplex nach.

#Dumbledore kontrolliert sie!# stellte Arol fest.

Harry sah ihn nachdenklich an, während Draco fragte: #Ein Imperius?#

Es schien, als würde Arol den Kopf schütteln: #Das würdet ihr sehen. Uralte Wassermagie. Ich bin erstaunt, dass Dumbledore das beherrscht!#

#Deshalb die fast täglichen Besuch bei ihm. Er wird es aus der Ferne nicht lange aufrecht erhalten können.# mutmaßte Harry.

#Dein Großvater hat dir letzten Sommer beigebracht, wie du diese Magie brechen kannst!# merkte Arol an.

Harry sah ihn entgeistert an: #Das ist nicht dein Ernst! Ich habe gelernt, mich selbst vor solchen Sachen zu schützen. Nie haben wir darüber gesprochen, andere von dieser Magie zu befreien!#

#Aber du hast auch gelernt, den Geist anderer zu kontrollieren. Du musst Dumbledore verdrängen, um Maya danach frei geben zu können!# erklärte Arol.

#Vielleicht sollten wir Severus holen. Ich habe keinerlei Erfahrung in Kämpfen dieser Art!# stellte Harry fest.

Arols Ton wurde eindringlicher: #Du bist der Elb, Harry. Severus ist gut im Umgang mit der Erdmagie, aber du hast ihn schon lange überholt!#

Harry seufzte resigniert. „Draco, Nadja, ihr müsst mir einen Teil eurer Kraft leihen!“

Seit einigen Wochen übten sie drei sich darin, ihre Magie gemeinsam zu lenken. Jeder für sich war stark, aber auch verwundbar und schnell erschöpft. Rovena hatte berichtet, wie die Gründer zur Errichtung von Hogwarts ihre Magie zum Teil vereint hatten. Unter anderem die Schutzbanne über die Schule waren durch die auf diese Weise vielfach verstärkte Magie der vier Gründer erschaffen worden. Rovena hatte auch berichtet, dass sie diese Form der Magie zur Verteidigung genutzt hatten. Allerdings wusste keiner der drei Erben, wogegen die Gründer sich verteidigt hatten. Beide Geister schwiegen darüber beharrlich.

Keiner der drei war sich sicher, ob sie bereits so viel Übung im Zusammenschluss ihrer Magie hatten, dass sie jetzt in einer ernsten Situation nicht scheitern würden. Nadja vertraute jedoch einfach darauf, dass Harry wusste, was er tat. Draco hingegen stand dem Vorhaben etwas skeptisch gegenüber. Er hatte dem Gespräch zwischen Harry und Arol ja folgen können und wusste daher, was Harry vorhatte. Sich auf einen Kampf mit Dumbledore auf der geistigen Ebene einzulassen bedeutete auch, dass Harry Gefahr lief, selbst unter die Kontrolle Dumbledores zu geraten.

Trotzdem folgte er Nadjas Beispiel, legte eine Hand auf Harrys Schulter und konzentrierte sich darauf, seine Magie mit der der anderen beiden Zauberer zu verschmelzen. Einmal mehr fiel ihm auf, dass ihm das bei Harry wesentlich leichter fiel als bei Nadja. Und einmal mehr verbot er sich, sich darüber Gedanken zu machen.

#Arol!# zischte Harry leise.

#Ich bin bereit, mein Herr!# antwortete die Schlange. Arol war mittlerweile hinter Harry gekrochen. Da alle Aufmerksamkeit auf Maya gerichtet war, die seltsam starr vor Harry stand und Harry den Blick Mayas auf ihn versperrte, bekam niemand die Veränderung der Schlange mit. Kurz darauf spürte Harry, wie auch die Macht seines treuen Gefährten in ihn floss. Über die Ansprache runzelte er nur missbilligend die Stirn.

„Ich entschuldige mich bereits jetzt dafür, sollte ich dir in irgendeiner Weise weh tun, Maya!“ meinte der Erbe Gryffindors leise, bevor er die Augen schloss und versuchte das zu befolgen, was Vayar ihm im Sommer gelehrt hatte.

Ihm war unbehaglich zu Mute, als er in den Geist Mayas eintauchte. Es war ein ganz anderes Gefühl, wenn er mit dem Legilimens die Gedanken einer anderen Person auskundschaftete. Anders als beim Legilimens hatte er nicht nur Zugriff auf all jene Gedanken, Erinnerungen und Gefühle, auf die auch sein Gegenüber zugreifen konnte. Er konnte auch jede anscheinend vergessene Erinnerung ansehen, die noch verborgen im Unterbewusstsein schlummerte.

Jedoch fand Harry sich nun einer vollkommen fremden Situation gegenüber. Er fühlte die Präsenz von zwei weiteren Personen in Mayas Kopf. Sein Unbehagen stieg. Er hatte mit Dumbledore gerechnet, doch wer war der zweite Eindringling? Augenblicklich spürte er, dass er von einem der beiden Fremden entdeckt worden war. Es war anscheinend nicht Dumbledore, denn Harry bekam Bilder übermittelt, die ihn für einen Moment aus der Fassung brachten.

„Helga!“ hauchte er leise. Niemand antwortete ihm. Seine beiden menschlichen Freunde waren hoch konzentriert und Arol nahm das wahr, was auch Harry spürte.

Die vierte Gründerin zeigte Harry Erinnerungen, die seine Vermutung bestätigten. Dumbledore hatte Maya zu sich bestellt, nachdem er bemerkt hatte, dass Nadja sich auffällig oft mit Harry traf und meist zur gleichen Zeit verschwunden war wie er. Über Maya hoffte er dem Geheimnis Nadjas und Harrys auf die Spur zu kommen. Nicht in seinem Plan kalkuliert war jedoch das Eingreifen Helga Hufflepuffs.

Diese hatte schon seit längerer Zeit Kontakt zu ihrer Erbin und Maya war bereits auch in der Halle Helgas gewesen. Allerdings hatten beide keine Ahnung gehabt, wer die anderen drei Erben waren und Helga hatte ihre Halle noch nicht verlassen können. So lange zumindest, bis Dumbledore Maya das erste Mal zu sich bestellte. Das war Anfang Dezember gewesen.

Helga hatte gespürt, dass Dumbledore versuchte ihre Erbin zu manipulieren. Daraufhin hatte sie beim Versuch Maya zu schützen ihre Halle verlassen können und schützte seitdem Mayas Erinnerungen und Gedanken vor Dumbledore. Der Preis dafür war gewesen, dass Dumbledore die Kontrolle über Mayas Körper erlangt hatte. Dumbledore schien keine Ahnung zu haben, dass er es nicht nur mit dem vergleichsweise schwachen Geist einer Schülerin zu tun hatte. Deshalb irritierte es ihn auch ungemein, dass es ihm so schwer fiel, die Kontrolle zu behalten.

Bis jetzt war es Helga jedoch nicht gelungen, Dumbledore aus dem Kopf ihres Schützlings zu vertreiben. Maya hatte nicht die Erfahrung, sie erfolgreich zu unterstützen und Helga besaß nicht mehr ihre frühere Kraft. Es war Helgas einzige Hoffnung gewesen, dass eintrat, was nun geschehen war. Die anderen drei Erben mussten Mayas missliche Lage erkennen und ihr zu Hilfe kommen.

Das alles erfuhr Harry innerhalb von Sekunden. Es blieb Harry nicht die Zeit, weiterhin mit Helga durch die Übermittlung verschiedenster Bilder zu kommunizieren, denn Dumbledore hatte sein Eindringen bemerkt und versuchte, ihn aus Mayas Kopf zu vertreiben. Harry stemmte sich mit aller Kraft gegen die Welle aus Magie, die Dumbledore ihm entgegen schickte. Ob der Direktor ihn erkannt hatte? Hoffentlich nicht.

Die Entscheidung, wer letztendlich gewinnen würde, lag nicht nur an der magischen sondern auch an der geistigen Stärke der Kontrahenten. Jeden Selbstzweifel schob Harry beiseite. Er wusste, dass ihn solche Gedanken nur schwächen würden. Es war für Harry eine vollkommen neue Erfahrung, einen Kampf auf geistiger Ebene außerhalb seines eigenen Kopfes durchzuführen. Sein Geist befand sich auf vollkommen fremden Terrain. Sein einziger Vorteil war, dass auch Dumbledore hier nirgendwo einen wirklichen Halt finden würde.

Plötzlich spürte er, wie sowohl Maya als auch Helga sich von ihm zurückzogen. Unerwartet fand sein Geist jedoch Halt in dem fremden Kopf. Es war eine Erleichterung, denn langsam spürte er Erschöpfung, nicht seine eigene, sondern die von Draco und Nadja. Harry schien mehr Magie der beiden zu brauchen, als er ahnte. Er spürte ein Aufbäumen der Kraft Dumbledores. Harry tat es Dumbledore gleich und wurde sofort von Arol spürbar gestützt.

Und mit einem Mal war es vorbei. Plötzlich gab es keinen Wiederstand mehr, der ihn daran hinderte, sich in Mayas Kopf frei zu bewegen. Dumbledore hatte sich zurück gezogen. Der Direktor schien eingesehen zu haben, dass er über kurz oder lang diesen Kampf verlieren musste.

Harry zog sich zurück und öffnete wieder die Augen. Er war vollkommen ruhig, spürte kaum etwas von Erschöpfung. Draco und Nadja hingegen ließen sich erschöpft auf den Boden sinken, während Arol sich an Harry hoch schlängelte und um seinen Hals legte.

„Was hast du gemacht?“ wollte Nadja wissen, die besorgt zu ihrer Schwester sah.

Maya erwachte in diesem Moment aus ihrer Starre. Arol war an dieser schuld gewesen. Sein magisches Talent ging weit über das gewöhnlicher Schlangen hinaus. Niemand würde wohl je damit rechnen, dass eine Schlange ihn mit Magie angriff.

„Wir haben Dumbledore aus Mayas Geist vertrieben!“ antwortete Harry. „Danke für eure Hilfe, übrigens. Allein hätte ich das nicht geschafft!“

Maya sah zu ihrer Schwester und senkte dann betroffen den Blick: „Es tut mir leid, Nadja!“

Die Ravenclaw sprang auf und schloss ihre Schwester in die Arme. Von ihrer Erschöpfung war ihr augenblicklich nichts mehr anzumerken. Lächelnd meinte Nadja: „Du warst nicht du selbst. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Ich bin nur froh, dass ich endlich meine Schwester wieder habe!“

Der Geist Helga Hufflepuffs erschien neben seiner Erbin und wie nicht anders zu erwarten, hätte er ein Spiegelbild eben jener sein können.

Lächelnd sah Helga zu Harry: „Danke!“

„Dein Dank sollte nicht nur mir gelten! Ohne die Hilfe von Nadja, Draco und Arol hätte ich das nie geschafft!“ erwiderte Harry.

Helga nickte. „Ihr seid vermutlich gerade noch rechtzeitig gekommen! Seit vier Monaten habe ich Mayas Geist vor Dumbledore abgeschirmt. Lange hätte ich es nicht mehr durchgehalten!“

„Wir hätten das schon viel früher schaffen müssen!“ stellte Nadja fest.

„Ihr konntet kaum ahnen, was Dumbledore treibt!“ stellte Helga fest. „Ich vermute, ihr drei habt einander schon vor längerer Zeit gefunden. Sind noch andere Schüler auf eurer Seite?“

„Es sind mittlerweile eine ganze Menge Schüler! Und zwei Lehrer!“ meinte Harry.

„Trefft ihr euch in einer der Hallen?“ fragte Helga neugierig.

Draco nickt: „In Godrics Halle.“

Helga begann zu strahlen: „Godric ist sicherlich dort, oder? Und Salazar und Rovena auch?“

Harry holte hörbar Atem, als die Gründerin Godric erwähnte. Leise meinte er: „Sal und Rovena sind bestimmt da – Entschuldigt mich!“ Er drehte sich um und verließ den Raum der Wünsche fast schon fluchtartig. Er wollte nicht dabei sein, wenn erneut diese Geschichte erzählt wurde.

„Was hat er?“ fragte Maya verwundert.

Draco sah Harry mit gerunzelter Stirn nach: „Er gibt sich noch immer die Schuld!“

„Woran?“ fragte Helga.

Nadja übernahm es ihrer Schwester und Helga zu erzählen, was vor Weihnachten geschehen war. Draco saß still auf seinem Stuhl und machte sich Gedanken über Harry. Er selbst hatte kaum Erinnerungen an das, was in der Kammer des Schreckens geschehen war. Sein Verdacht, dass Harry noch wesentlich mehr wusste, wurde jedoch immer stärker.

„Lasst uns runter in die Halle gehen!“ schlug Maya dann vor und riss Draco somit aus seinen Gedanken. „Wenn ihr wirklich schon so viele Schüler um euch habt sammeln können, dann sollten wir die Verbindungsgänge zwischen den Hallen vielleicht öffnen, damit die Schüler sich in Gruppen teilen könnten!“

Draco stimmte ihr zu: „Wir haben sogar genug Lehrer. Neben Severus und Minerva ja auch noch meine Eltern und Remus. Und natürlich Harry als Lehrer!“

Sie verließen den Raum der Wünsche, womit ihr Gespräch für einige Zeit unterbrochen wurde. Dumbledore würde auf der Hut sein und jedes noch so kleine Gespräch in Hogwarts versuchen zu belauschen. Es musste ihn beunruhigen, dass Maya sich seiner Kontrolle hatte entziehen können.

Helga flog auf direktem Weg in die Halle Godrics hinunter. Sie musste mit den anderen beiden noch etwas besprechen, bevor sich ihre Erben in Godrics Halle versammelten. Es war an der Zeit ein weiteres Geheimnis von Hogwarts zu lüften.

Als sie in der Sicherheit des Geheimganges waren, fragte Nadja ihre Schwester: „Was hat Helga dir eigentlich schon alles erzählt?“

„Sie erzählte mir, warum die Schule gegründet wurde und warum sie und die anderen sich an dieses Schloss banden. Und sie hat mir sehr ausführlich das Wesen der Magie auseinander gesetzt!“ meinte Maya.

„Gut!“ sagte Nadja.

Draco wechselte abrupt das Thema: „Ich frage mich, warum Dumbledore das getan hat!“

Maya seufzte: „Er hat wohl gehofft, über mich an euch heran zu kommen!“

„Aber er weiß nichts von den Erben!“ warf Draco ein.

„Können wir das mit Sicherheit sagen?“ wollte Nadja wissen.

„Vermutlich nicht“, stimmte Maya ihrer Schwester zu.

„Vielleicht ahnt er etwas!“ gab Draco zu bedenken.

Nadja zuckte mit den Schultern: „Gut möglich. Aber wir sollten das diskutieren, wenn Harry dabei ist. Er ist derjenige, der sich ständig mit dem Direktor herum ärgern muss.“

Draco seufzte: „Du hast recht. Wenn einer weiß, was in Dumbledores Kopf herum geht, dann Harry.“

„Was ist mit mir?“ wollte der Gryffindor wissen. Er stand am oberen Ende der Treppe. „Tut mir leid, dass ich eben einfach gegangen bin!“

„Kein Thema!“ wigelte Nadja ab.

„Die Geister wollen irgendetwas von uns,“ stellte Harry fest, während die vier die Treppe hinunter gingen.

„Welche?“ fragte Maya grinsend. Im Gegensatz zu allen anderen, die diese Halle das erste Mal betraten, hielt sich ihr Staunen in Grenzen. Sie kannte ja bereits Helgas Halle, die ganz ähnlich aussah. „Es gibt ziemlich viele in der Schule!“

Harry verdrehte die Augen. „Die Gründer natürlich!“

Nadjas Blick schweifte durch die Halle und enttäuscht stellte sie fest: „Hermine ist noch nicht hier!“

„Sie hat heute Abend ihre Strafarbeit!“ meinte Harry.

„Sprecht ihr von Hermine Granger?“ fragte Maya überrascht. „Ausgerechnet sie hat eine Strafarbeit?“

Draco nickte: „Sie war wegen einer Recherche über die Erdmagie in der Verbotenen Abteilung. Severus hatte ihr keine Vollmacht ausstellen können, weil das aufgefallen wäre. Er hatte ihr erst die Woche vorher eine Vollmacht ausgestellt. Und Minerva hatten wir da noch nicht auf unserer Seite. Prompt wurde Hermine natürlich erwischt. Jetzt darf sie bis Mai jeden Freitagabend nachsitzen.“

Maya wandte sich nach dieser Erklärung wieder an ihre Schwester: „Warum enttäuscht dich das so, dass Hermine nicht hier ist?“

„Ich bin seit Januar mit ihr zusammen!“ informierte Nadja sie lächelnd.

„Glückwunsch!“ meinte Maya fröhlich. Doch gleich darauf seufzte sie traurig. „Ich habe so vieles nicht mitbekommen in den letzten Monaten!“

„Dumbledore wird das irgendwann noch einmal bereuen, Maya!“ versicherte Harry.

„Wir haben uns gerade gefragt, ob er irgendetwas ahnt!“ ergriff Draco das Stichwort. „Kannst du darüber was sagen?“

Bevor Harry antworten konnte, schwebten die Geister von Salazar, Rovena und Helga vor ihnen.

Rovena meinte: „Folgt uns!“

Ohne Widerworte zu dulden, drängten die drei Geister ihre Erben in Richtung eines Ganges. Die vier Schüler warfen sich nur verwunderte Blicke zu, folgten ihnen jedoch schulterzuckend. Das Verhalten der Gründer würde schon einen Grund haben.

Der Gang war nicht allzu lang und führte bis zu der Halle Rovenas. Als die vier Schüler die Halle betreten hatten, schloss sich hinter ihnen der Gang. Die Geister schwebten nicht weit von der Wand entfernt und sahen ihre Erben ernst an.

Helga ergriff schließlich das Wort: „Nun, wo ihr alle vier von eurer Aufgabe wisst, ist es an der Zeit, das wohl größte Geheimnis unserer Schule zu lüften!“

Sie erntete verständnislose Blicke von Maya, Nadja, Draco und Harry.

„Es wäre eigentlich Godrics Aufgabe gewesen, euch dies zu zeigen, doch er hat sich ja verzogen!“ fuhr Salazar fort.

Harry funkelte ihn wütend an: „Red nicht so über ihn!“

„Es ist meine Sache, wie ich über Ric rede!“ entgegnete Salazar.

Rovena griff ein: „Es ist jetzt wirklich nicht der Zeitpunkt für eure Streitereien!“

Maya warf einen verwirrten Blick zu ihrer Schwester.

/Seit Godric verschwunden ist, enden ihre Gespräch immer in einem Streit. Sie waren schon vorher nicht gerade das, was man die besten Freunde nennen könnte, aber seit Weihnachten ist es wirklich schlimm!\ erklärte Nadja.

„Wir können euch nicht in diesen Teil des Schlosses begleiten!“ meinte Helga. „Godric könnte das, aber ... – Als wir die Schule gebaut haben, diente das Schloss nicht nur zu Lehrzwecken sondern auch zur Unterbringung von Flüchtlingen. Die Muggel waren damals nicht sehr umgänglich. Jetzt wird dieser Umstand euch zu gute kommen.“

Rovena fuhr fort: „Wenn ihr Dumbledore und Voldemort aufhalten wollt, braucht ihr eine Armee. Ihr braucht euch keine Sorgen mehr um die Unterbringung eurer Leute zu machen. Aber dort lagern auch noch einige wertvolle Schätze!“

„Warum könnte nur Godric uns dort hinunter führen?“ wollte Maya wissen.

„Das dürfen wir euch leider noch nicht sagen!“ stellte Salazar fest, klang dabei aber alles andere als bedauernd.

Harry seufzte: „Okay, wenn ich euch also richtig verstanden habe, gibt es hier ein weitläufiges, unterirdisches Gewölbe. Wo ist der Zugang?“

„Neben den Kaminen in jeder Gründer Halle befindet sich jeweils ein Zugang“, meinte Helga schmunzelnd, ging aber nicht auf Harrys Vermutung ein. „Du besitzt das Amulett von Godric, Harry. Es wird euch den Weg öffnen.“

Harry runzelte zwar die Stirn, folgte aber Draco, der bereit zum Kamin am Ende der Halle schritt.

„Dann ist das also doch keine Zierde!“ stellte Draco fest.

„Was?“ wollte Maya wissen.

„Mir ist rechts neben dem Kamin in Godrics Halle in einem der Steine eine Vertiefung aufgefallen. Ich dachte bisher es sei Zierde!“ erklärte Draco.

Harry holte das Amulett unter seinem Umhang hervor. „Wollen wir doch mal sehen, ob du Recht hast!“ Mit diesen Worten drückte Harry sein Amulett in die Vertiefung. Es passte.

Während Harry noch auf das Amulett sah, schob sich einen Meter von ihm entfernt geräuschvoll ein Stück aus der Wand erst nach hinten und verschwand dann zur rechten. Dahinter kam ein Gang zum Vorschein, der von Fackellicht schwach erleuchtet war.

Harry steckte das Amulett wieder unter seinen Umhang und sah skeptisch in den Gang: „Gibt's da irgendwelches Ungeziefer? Acrumantulas? Schlingpflanzen? Basilisken?“

#Harry!# zischte Arol ermahnend.

„Ich denke nicht, dass Godric darin irgendetwas versteckt hat!“ stellte Salazar gereizt fest.

Draco zog Harry mit sich in den Gang. Man musste die beiden Streithälse ja nicht unnötig lange im selben Raum belassen. Nadja und Maya folgten ihnen. Sie waren keine fünf Meter in den Gang eingedrungen, als sich hinter ihnen die Mauer wieder schloss.

„Kommen wir auf dem gleichen Weg raus, wie wir rein gekommen sind?“ wollte Maya wissen.

„Hoffentlich. Aber darum sollten wir uns Gedanken machen, wenn wir wieder raus wollen. Erstmal wollen wir uns ja hier drinnen umsehen!“ meinte Nadja.

„Was glaubt ihr, was wir am Ende dieses Ganges vorfinden?“ fragte Draco.

„Ein zweites Hogwarts!“ scherzte Harry. „Nur auf den Kopf stehend!“

„Ich glaube, so einfallslos sind die vier nicht gewesen!“ warf Maya ein.

„Nein“, stimmte Harry ihr zu. „Mit Ausnahme von Sal!“

„Harry, du solltest diese Probleme, die du mit ihm hast, klären!“ stellte Draco fest.

„Es gibt kein Problem!“ meinte Harry.

Nadja sah ihn vorwurfsvoll an: „Nein, wahrscheinlich brauchst du einfach nur jemanden, mit dem du dich streiten kannst. Jetzt wo es nicht mehr Draco ist, ist es halt Salazar.“

„Das stimmt nicht!“ protestierte Harry.

„Und warum kannst du dann kein anständiges Gespräch mit ihm führen?“ wollte Draco wissen.

„Er hackt die ganze Zeit auf Ric rum!“ beschwerte sich Harry.

„Das ist halt seine Art. Er will nicht, dass auch nur irgendjemand auf die Idee kommt, er würde um ihn trauern!“ meinte Draco. „Sprich doch einfach mal mit Sal über Godric. Das hilft euch wahrscheinlich beiden!“

„Wow!“ Mayas Ausruf der Bewunderung unterbrach dieses Gespräch.

Sie waren den Gang weiter gegangen, hatten über ihr Gespräch jedoch nicht mehr darauf geachtet, was sich in ihrer Umgebung veränderte. Nadja, Draco und Harry hatten nicht bemerkt, dass der Gang langsam breiter und deutlich heller wurde. Ebenso wenig hatten sie bemerkt, dass sie in eine runde Halle getreten waren, die der Eingangshalle von Hogwarts ähnelte.

Allerdings hatten sie bisher immer noch angenommen, sie befänden sich unter der Erde. Doch dieser Annahme widersprach das, was sie nun vor sich sahen. Direkt über ihnen müsste Hogwarts liegen, doch die nach oben führenden Treppen bewiesen, dass sie sich nicht mehr dort befanden.

Die kunstvolle Architektur war eines der beiden überwältigenden Dinge in dieser Halle. Nirgends konnten sie Ecken ausmachen. Wohin sie blickten, zierten geschwungene Ornamente die Decken und Wände, selbst den Fußboden. Auch die Ecken der Räume waren abgerundet. Harry fühlte sich in den Palast seines Großvaters versetzt.

Das zweite atemraubende in diesem Schloss – oder in was immer sie gelandet waren – war das Material, aus dem es erbaut worden war. Auch dies erinnerte Harry stark an das Dorf der Elben. Lebendige Pflanzen schienen die Wände und Decken zu bilden. Lediglich der Boden bestand aus Stein.

„Wo sind wir hier?“ fragte Nadja leise.

„Lasst uns raus gehen und nachsehen!“ schlug Harry vor.

„Und wenn wir dann nicht wieder rein kommen?“ fragte Maya.

Draco sah sich um: „Dieses Schloss ist eine Pflanze. Ich denke, wenn sie uns nicht hier haben wollte, wären wir längst raus geflogen!“

„Also, gehen wir raus und sehen nach wo wir sind oder erkunden wir zuerst diesen – Baum?“ wollte Harry wissen.

„Ich bin dafür, dass wir uns hier drinnen umsehen!“ meinte Nadja. „Vielleicht gibt es ja irgendwelche Türme, von denen aus wir sehen können, wo wir sind.“

„Also gut“, meinte Draco und ging voran in die Halle. In der Mitte drehte er sich einmal um seine Achse, hielt jedoch in der Bewegung inne, als er zu der Seite der Halle blickte, auf der die Schüler sie betreten hatten. Er runzelte die Stirn. „Es gibt von jeder Halle der Gründer einen Zugang hierher! Warum haben sie uns nicht gleich von Godrics Halle aus hierher geschickt?“

Harry, Nadja und Maya folgten Dracos Blick und stellten fest, dass es tatsächlich drei weitere Gänge gab, die von dieser Halle wegführten. Über jedem Gang befand sich das Wappen eines der Gründer.

„Vielleicht wollten sie, dass wir erstmal allein hierher kommen“, vermutete Harry. „Zumindest unsere Freunde hätten wohl mit gewollt, wenn wir den Gang in Godrics Halle geöffnet hätten!“

Maya drehte sich mehrmals, während sie staunend fragte: „Wer diesen Baum wohl dazu gebracht hat, so zu wachsen?“

„Die Elben!“ schlug Nadja vor.

Harry nickte: „Die Elben hatten da ganz sicher ihre Finger im Spiel. Wahrscheinlich ist dieses Baum-Schloss älter als Hogwarts selbst.“

„Wie kommst du darauf?“ wollte Maya wissen.

„Vayar hat erzählt, es hätte einhundert Jahre gedauert, bis sein eigenes Schloss fertig war“, erzählte Draco. „Und das ist um ein vielfaches kleiner, als dieses hier. Die Elben besitzen nur so viele Räume, wie sie wirklich brauchen!“

„Wer ist Vayar?“ fragte Maya verwirrt.

„Mein Großvater“, meinte Harry und erzählte der Erbin Helgas wie er im vergangen Sommer zu den Elben gelangt war und herausgefunden hatte, dass seine Mutter eine von ihnen gewesen war.

Während dieses Berichtes wanderten die vier Schüler durch das Schloss. Harry, der diese Bauweise zur Genüge kannte, verfiel nicht annähernd in so großes Staunen über die vielen Wunder dieses Schlosses wie Draco, Maya und Nadja. Dafür jedoch wuchs seine Ehrfurcht vor der Macht, die das Volk besaß, dem er selbst angehörte, immer mehr.

Von der runden Halle führte eine Tür, die aus Ranken geflochten zu sein schien, in einen großen Saal, der dreimal so groß sein musste, wie die große Halle in Hogwarts. Der Saal war etwas länger als breit. Am gegenüber liegenden Ende rauschte Wasser die Wand hinab in ein kleines Becken, das einen unterirdischen Abfluss zu haben schien. Auch an dieser Wand waren hinter dem Vorhang aus Wasser deutlich die vier Wappen der Hogwarts-Gründer zu erkennen.

Der Weg der vier Erben führte von der runden Halle nach oben. In den folgenden vier Etagen verzweigten sich eine Vielzahl von Gängen, die in Räume unterschiedlichster Größe führten. Manche Räume dienten eindeutig als Wohnräume, in anderen befanden sich aus dem Boden geschossene Bänke und Stühle, angeordnet wie in einem Klassenzimmer. Keiner der Räume besaß ein Fenster und doch war es überall taghell.

Um die fünfte und letzte Etage zu betreten, war wieder Harrys Amulett von Nöten. Die Treppe schien auf halber Höhe in einer Wand zu enden, doch wieder fand sich ein Abdruck des Amuletts, diesmal nicht in einer steinernen Mauer sondern in einem Gewirr aus Ästen. Harry hatte es gerade erst hervor geholt, als Bewegung in die Äste kam. Ganz langsam zogen sich erst einige kleinere zurück, dann auch die größeren und gaben letztendlich die Treppe frei.

Oben angekommen bot sich ihnen auf den ersten Blick das gleiche Bild, wie in den anderen Teilen des Schlosses. Doch was sich bisher nur erahnen ließ, wurde jetzt deutlich. Wie ein richtiger Baum verjüngte sich auch dieses Schloss nach oben hin. Es gab mehrere Gänge, die in Türmen endeten, doch nur vier Türen führten zu Zimmern. Auf jeder Tür war das Wappen eines der Gründer abgebildet.

„Ich glaube, wir haben die privaten Räume der Gründer gefunden!“ stellte Maya fest.

„Jetzt ist auch klar, warum man in Hogwarts vergeblich nach ihnen gesucht hat!“ meinte Harry.

„Ob wir uns darin umsehen dürfen?“ überlegte Nadja laut.

„Wenn nicht, hätten sie es uns sicher verboten!“ antwortete Draco. „Mit wem fangen wir an?“

„Von vorn nach hinten, würde ich sagen“, schlug Harry vor. „Also Helga, Godric, Salazar und Rovena.“

Jeder der vier Gründer hatte hier eine eigene Wohnung besessen, die er anscheinend auch nicht nur während der Schulzeit genutzt hatte. Vom Grundriss her waren die vier Wohnungen alle gleich. Ein langer, schmaler Flur führte zu einer Küche mit dahinter anschließendem Esszimmer, einem beeindruckend großen Bad - Draco war da etwas anderer Meinung, allerdings war er diese Maßstäbe wohl auch gewöhnt – einem großen, gemütlichen Wohnzimmer, einem Arbeitszimmer, zwei weiteren Räumen, die vermutlich als Gästezimmer dienten, und natürlich einem Schlafzimmer. Obwohl die Räume seit Jahrhunderten leer standen, wurde der Eindruck erweckt, dass die Bewohner sie erst am vergangen Tag verlassen hatten. Die Einrichtung schien – sah man von der nicht mehr zeitgerechten Küche ab – wie gerade erst erstanden und nirgends war Staub zu entdecken.

Dafür entdeckten die Erben etwas anderes. Fein säuberlich auf den Betten ausgebreitet lagen jeweils ein Umhang, ein Schwert und ein Amulett. Nur in Godrics Wohnung fehlten diese Dinge.

„Ich habe das Gefühl, dass es kein Zufall war, dass ich Godrics Umhang mit dem Schwert und dem Amulett in der Bibliothek gefunden habe!“ meinte Harry, während Nadja das Amulett entgegen nahm, die anderen beiden Dinge jedoch vorläufig liegen ließ, so wie Maya und Draco es auch schon getan hatten.

„Die Amulette scheinen der Schlüssel zu diesem Schloss zu sein!“ meine Maya. „Vielleicht konnten Helga, Rovena und Salazar uns deswegen nicht begleiten, weil ihre Schlüssel sich noch hier befanden!“

„Und warum hat Godric sein Amulett in Hogwarts versteckt, die anderen aber nicht?“ fragte Draco.

Harry sah unauffällig zu Nadja, die den Brief, den er noch gefunden hatte, ja ebenfalls kannte. Sie beide kannten die Antwort. Nadja zuckte mit den Schultern, also entschied Harry sich, doch von dem Brief zu erzählen: „Als ich die Sachen fand, war ein Brief dabei. Darin steht, wir wären in ihrer Zeit gewesen. Vielleicht wissen die Geister bis zu einen bestimmten Zeitpunkt ganz genau, was geschieht!“

„Ein Brief?“ Draco sah Harry überrascht an. „Davon hast du noch gar nichts erzählt!“

„Ich war mir nicht sicher, ob das so klug wäre!“ meinte Harry. „Vielleicht verhindern wir die Zeitreise, wenn wir davon wissen!“

„Oder gerade das Wissen hilft uns, sie anzutreten!“ stellte Maya fest.

Harry nickte nur.

„Jetzt haben wir jeder einen 'Schlüssel'“, wechselte Nadja das Thema. „Aber wie kommen die anderen hierher?“

„Momentan wohl nur mit unserer Hilfe“, meint Draco. „Aber vielleicht lassen sich die Gänge ja auch so öffnen. Allerdings finde ich den Schutz für den oberen Teil des Schlosses ganz praktisch. Wir können nicht ewig so weiter machen wie bis jetzt.“

„Was meinst du damit?“ fragte Nadja.

„Er meint den Zauber, den wir bis jetzt über jeden gelegt haben!“ vermutete Harry. „Wenn wir als dritte Seite in diesem Konflikt und vielleicht sogar im nahenden Krieg glaubhaft wirken wollen, müssen wir die Geheimhaltung fallen lassen!“

„Wie stellt ihr euch das vor, wenn Dumbledore Direktor von Hogwarts ist?“ wollte Maya wissen.

Nadja stimmte ihr zu: „Die Gefahr von Spionen besteht wohl immer, doch momentan könnte Dumbledore alles von uns persönlich erfahren, wenn wir diese Blockade nicht hätten!“

„Deswegen sollten wir zunächst allen, die bereits auf unserer Seite stehen, beibringen ihren Geist vor Eindringlingen zu schützen!“ schlug Draco vor.

„Du willst jedem Unterricht in Okklumentik geben?“ fragte Nadja zweifelnd.

„Nicht Okklumentik!“ entgegnete Harry. „Wir bringen ihnen das bei, was die Elben von klein auf lernen. Mit Okklumentik kann man den Gegner lediglich abwehren und aus seinem Geist fern halten. Die Elben können Eindringlinge spüren und ihnen dann beliebige Erinnerungen zeigen. Kein noch so guter Legilimentiker kann beurteilen, ob er diese Erinnerung selbst gefunden hat, oder ob sie ihm gezeigt wurde!“

„Menschen können das erlernen?“ fragte Maya zweifelnd.

„Elben benutzen dieselbe Magie, wie Menschen, nur auf eine andere Art“, meinte Draco.

„Ich werde meinem Großvater einen Brief schreiben und ihn fragen, ob er sich mit den anderen Elbenstämmen in Verbindung setzten kann. Es wäre gut, wenn wir einen Elben jeden Elementes in der Schule hätten. Das Element, das man beherrscht, entscheidet, wie man die Magie lenken muss!“ erklärte Harry.

Einen Moment kehrte Schweigen ein. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Dann meinte Nadja plötzlich: „Hatten wir nicht nachsehen wollen, wo wir uns eigentlich befinden?“

„Ja!“ stimmte ihre Schwester ihr zu.

In dem mittlerweile dämmerigen Licht in den Gängen suchten sie sich einen Aufgang zu einem der Türme. Sie stellten fest, dass sie sich einen der nicht ganz so hoch ragenden Baum ausgesucht hatten. Es war ein Turm am äußeren Rand der Baumkrone. Denn wie sie nun von oben feststellten, sah das Schloss von weitem vermutlich wirklich nur wie ein riesiger Baum aus. Überall an der Außenwand ragten Äste hinaus und selbst die Zinnen der Türme waren durch Blätter verdeckt.

Gerade als die vier Erben über das Blätterdach hinweg blickten, begann die Sonne hinter dem weit entfernten Hogwarts unter zu gehen. Sie tauchte die Schule in wundersames Licht.

„Wir sind im Verbotenen Wald!“ stellte Nadja fest, während sie das Farbenspiel am Horizont hinter Hogwarts bewunderte.

„Und gar nicht mal so weit weg von der Schule“, meinte Harry. „Es ist erstaunlich, dass noch niemand dieses Schloss entdeckt hat!“

„Niemand traut sich in diesen Wald!“ stellte Draco fest.

Harry grinste: „Besonders du nicht, was?“

„Kein Elfjähriger bleibt stehen, wenn vor ihm eine düstere Gestalt über einem Einhorn hockt und dessen Blut trinkt!“ entgegnete Draco stirnrunzelnd. „Mit Ausnahme von dir vielleicht!“

„Worüber redet ihr?“ wollte Maya wissen. Auch Nadja hatte ihren Blick vom Sonnenuntergang abgewandt und sah die beiden Jungen neugierig an.

Auf das Drängen der Zwillinge gab Harry schließlich nach und erzählte von seinem ersten Ausflug in den verbotenen Wald. Er erinnerte sich mit einem Schaudern an seine erste bewusste Begegnung mit Voldemort. Die Sonne war hinter dem Horizont verschwunden, als Harry endete.

„Wir sollen uns auf den Rückweg machen!“ schlug Draco vor.

„Ja“, stimmte Harry zu. „Ich hatte vor, heute vor Mitternacht schlafen zu gehen. Morgen ist Hogsmeade!“

„Zum Glück. Ich dachte schon, sie lassen uns gar nicht mehr nach Hogsmeade!“ meinte Nadja.

„Das heißt aber auch, wir können weder heute Abend noch morgen alle zusammentrommeln und ihnen von unserem Plan bezüglich dem Schutz ihrer Erinnerungen erzählen!“ stellte Draco fest.

„Dann sagen wir allen Bescheid, sie sollen sich Sonntag alle unten einfinden!“ schlug Maya vor.

Die anderen stimmten ihr zu.

Niemand ahnte, was der kommende Tag bringen sollte. Niemand würde sich am Sonntag in Godrics Halle einfinden, da die gesamte Schule sich trauernd in der Großen Halle versammeln würde.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

So, nach ziemlich langer Zeit komme ich endlich wieder zum hochladen! Entschuldigt die lange Pause, aber die Schule hat mich in den letzten Wochen ziemlich auf trap gehalten. Nach meiner unfreiwilligen siebenwöchigen Pause wollte natürlich jeder Lehrer noch unbedingt Noten von mir haben. Dazu kame noch die beiden Klausuren in Mathe und Chemie... -.- Aber ich habe alles gut überstanden und sogar ein viel besseres Zeugnis als im Halbjahr ^^
 

Ich weiß, dass ihr euch alle über das Ende dieses Kapitels aufregen werdet xD Und ich werde euch auch nicht ganz so lange auf das nächste Kapitel warten lassen! Am Sonntag fahre ich für zwei Wochen in den Urlaub, danach kommt das das nächste Kapitel!
 

Zu den vielen lieben Kommis:
 

Animexx:
 

@death_devil: Wie du siehst, ist Hermine nicht Helgas Erbin ^^
 

@Trini-chan07: Da hast du wohl recht ^^ Und ich habe, wie du ja bereits gelesen hast, es Hermine und Nadja auch nicht schwer gemacht ^^
 

Ein herzliches Danke @MikaChan88, Yami-san, AngelHB, Figlia_del_Diavolo
 

ff.de:
 

@sternfalke: Hermine sieht, wie allgemeine bekannt, Zusammenhänge immer schneller als andere und hat in Dumbledores Erklärungen die offenen Fragen schon länger entdeckt. Außerdem vertraut sie Harry mehr als dem Direktor. Und ihre Sorge um ihren besten Freund, der sich ja nun wirklich eigenartig verhält, seit das Schuljahr begonnen hat, tut das übrige ^^
 

@orange: Ich fühle mich geehrt! Und sei versichert, dass noch viele viele Kapite kommen werden. Ich bemühe mich auch um regelmäßigeres hochladen, aber manchmal lässt das die Schule nicht zu! ^^“
 

@ambar: Verrätst du mir, warum du anfangs nicht weiter lesen wolltest? - Nun, was die anderen Geister angeht, die so in Hogwarts herumspuken, besonders die Hausgeister – noch scheinen sie nichts zu ahnen, doch wer weiß schon, was sie so treiben? *g* Gedulde dich noch ein wenig! Ich habe sie keinesfalls vergessen.
 

Vielen, vielen Dank @InaBau, LadyLivre, LeCriSilencieux, FicWriter2000, MoniMahoni, Iron
 

Bis in etwas mehr als zwei Wochen!

glg
 

ta-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  taeddyx
2007-07-30T11:47:16+00:00 30.07.2007 13:47
Kommi-nachhol-aktion Nummer 2 xD
Ein sehr langes und sehr schönes Kapitel mus ich sagen
das Schloss stelle ich mir wirklich schön vor
Aber ich bin gespant was in Hogsmead passiert wenn alle trauen
deshalb les ich schnell weiter>.<

HdL Teddy

Von:  AngelHB
2007-07-19T18:05:12+00:00 19.07.2007 20:05
Hi!

Ein super Kap. Freu mich schon auf das nächste. Bin schon gespannt wie es weiter gehen wird.

LG Angel
Von: abgemeldet
2007-07-16T16:39:54+00:00 16.07.2007 18:39
Huhu^^
Wie kannst du uns nur jetzt zwei laaaaaange Wochen warten lassen nachdem du eine so unheimliche Ankündigung andeutest????
Ich werde (allein nach dem Kapitel) schon ganz unruhig, weil ich es gar nicht mehr erwarten kann wie es weiter geht.
Was geschieht wohl am Hogsmead-Wochenende????
Wer wird sterben (gehe mal davon aus, weil alle in Trauer sind^^)???
Wird dieses Ereignis den Plan der Erben nur verschieben oder gar unmöglich machen??
Ich hoffe nur das Godric sein Versprechen war machen wird und so schnell wie möglich (nach seinem Ermessen^^) wieder erscheint.
Es wird nicht nur Harry freuen ihn wieder zu haben^^
Schön das du so gnädig mit Hermine und Nadja warst^^, habe mich für die beiden sehr gefreut, auch das Nadjas Schwester Maya sich darüber zu freuen schein.
Ich hoffe das Vayar etwas Zeit findet und auch mal nach Hogwarts zu kommen^^ (ich mag deinen Chara^^)
Doch wie ergeht es Remus in all der Zeit?? Habe gar nicht über ihn lesen können???
Was machen eigentlich Narzissa und Lucius die ganze Zeit?? Lu könnte ja noch unterrichten (die Gefolgsleute der neuaufbegauten dritten Seite), aber Cissa??

Ich fand dieses Kapitel sehr gut (besonders da ja der letzte Erbe gefunden und auch von Dumbledores Eingriff befreit wurde).
Doch leider müssen wir ja jetzt ZWEI WOCHEN auf das nächste warten *schnief*
Wünsche dir viel Spaß beim urlauben, und wehe du vergisst uns in zwei Wochen^^
cu trini
Von: abgemeldet
2007-07-14T10:27:59+00:00 14.07.2007 12:27
was oh nein, was passiert jez??
wie kannst du so ein Ende schreiben??
schreib ganz shcnell weiter
Von:  Dranza-chan
2007-07-13T21:23:53+00:00 13.07.2007 23:23
Das Kapi is echt super geschrieben!!
Aber deine Andeutung is schon fies und dann einfach aufzuhören!!
Und warum die Geheimniskrämerei der 3 Gründer?
Schreib bitte schnell weiter!
Bye Dranza-chan
Von: abgemeldet
2007-07-13T17:08:13+00:00 13.07.2007 19:08
wie kannst du nur
an solch einer stelle einfach schluss machen
dasd ist eine frechheit
eine zumutung, um meine ehemalige deutschlehrerin zu zitieren
das ist einfasch nur fies
schreib bitte ganz schnell weiter
ist ein geiles kap
freu mich schon

deine Diavolo
Von:  MikaChan88
2007-07-13T13:38:57+00:00 13.07.2007 15:38
das kapi is echt super!
anke für die ens.
freu mich schon aufs nächste kapi! ^-^
Von:  death_devil
2007-07-13T13:16:27+00:00 13.07.2007 15:16
geiles kp danke
für die ens
schreib schnell weiter
auserdem brauchst du
nicht auf meiner
fermutung rumhaken were
imerhin möglich gewessen
dan werens 2
gründer und erben
paare gewesen
schreib schnell weiter
und sag dan
bescheit

deine death


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